Geht schon weiter
36. Teil
Lorelai und Sookie gingen stolz durch das Dragonfly. Der Frühling war
gekommen und es würde nur noch ein paar Wochen dauern bis alles
fertig sein würde.
"Ende Mai laden wir alle ein, die wir kennen. Ich bin ja schon so aufgeregt!
Es ging schneller als erwartet. Ich hoffe nur wir haben weiterhin so viel
Glück." sagte Sookie und blickte Lorelai besorgt an.
"Es wird schon alles gut gehen." versuchte diese ihre Freundin zu
beruhigen. Plötzlich klingelte Lorelais Handy.
"Die ersten Lieferungsprobleme!" rief Sookie verzweifelt.
"Hallo?"
"Hi Lorelai."
"Christopher. Hi." sagte Lorelai ernst. Sie hatten seit dem Streit nicht mehr
miteinander geredet.
"Christopher? Was will er?" flüsterte Sookie.
Lorelai zuckte mit den Schultern.
"Wie geht es dir?"
"Wunderbar. Ich bin nur im Stress."
"Das Hotel, klar. Wie gehts Rory?"
"Gut."
"Wann kommt sie nachhause?"
"In zwei Stunden. Jess holt sie aber um vier Uhr ab. Sie fahren nach
Kalifornien zu seinem Vater."
"Klingt nett."
"Mhm."
"Lorelai, ich muss mit dir reden."
Lorelai seufzte. "Ich hab gerade wenig Zeit."
"Ich muss mit dir persönlich reden. Bitte." Seine Stimme klang flehend.
"Komm am Mittwoch, da hab ich kurz Zeit."
"Hättest du übermorgen Zeit...?"
"Sonntag? Ich weià nicht... haben du und Sherry sonntags nicht..."
"Wir lassen uns scheiden."
"Was?"
"Was hat er gesagt?" flüsterte Sookie neugierig.
Lorelai bedeckte das Handy. "Sie lassen sich scheiden."
Sookie schüttelte ungläubig den Kopf. "Das glaub ich nicht."
"Lorelai, bist du noch da?"
"Klar."
"Und?"
"Was?"
"Passt dir Sonntag Nachmittag?"
"Von mir aus, aber nur kurz." willigte Lorelai ein.
"Danke. Ãbrigens, bestelle Sookie liebe GrüÃe."
"Mach... wie kommst du jetzt auf Sookie?"
"Steht sie nicht zappelnd neben dir?"
Lane saà traurig in ihrem Zimmer. Sie hatte seit dem Telefonat nur zwei
Emails von Dave erhalten.
Was ist nur mit ihm los? Ich verstehe das nicht. Er hat enttäuscht
geklungen als ich ihm damals sagte, dass ich nach Korea fliege.
Aber so selten wie er sich meldet vermisst er mich anscheinend nicht.
Ich muss das klären. Ich hasse diese Ungewissheit.
Sie wählte Daves Nummer, kam aber sofort auf den Anrufbeantworter.
Rory kam erschöpft von der Vorlesung. Sie freute sich. In wenigen
Stunden würde sie mit Jess verreisen. Ihr erster gemeinsamer Urlaub.
Sie lächelte glücklich.
Ich liebe ihn so sehr!
Rory ging ins Schlafzimmer und packte das letzte Buch in ihren Rucksack.
Sie hatte es in der Vorlesung bei sich gehabt.
Rory legte ihren Collegeblock auf ihren Schreibtisch.
Eine Woche kein
Lernen. Sie lächelte. Diese Ferien wollte sie voll und ganz mit Jess
genieÃen.
Plötzlich fiel ihr ein Zettel auf, der neben dem Philosophie Buch am Tisch
lag. Sie nahm ihn.
Liebe Rory! Es tut mir leid, dass wir uns nicht mehr sehen. Die
Vorlesung entfiel, also beschloss ich etwas schon lange ausständiges
sofort zu erledigen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub! Denk an
mich während du am Strand liegst. Liebe GrüÃe, Paris
Rory fragte sich wo Paris wohl hingefahren sein könnte.
Sie war in den letzten Wochen noch launischer gewesen als früher.
Vielleicht lag es daran, dass sie Springbreak in Yale verbringen würde.
Rory hatte ihr verschiedene Vorschläge gemacht. Sie hatte ihr sogar
angeboten mit nach Kalifonien zu kommen - wovon Jess, der von diesem
Vorschlag nichts wusste, gewiss nicht begeistert gewesen wäre.
Rory schrieb ihr ein paar Zeilen und machte sich auf den Weg zum
Parkplatz.
Paris parkte ihr Auto vor dem Campus. Sie atmete tief durch und fragte
sich erneut, warum sie hergekommen war.
Sie betrat den groÃen Campus und blickte sich suchend um.
Die Wegweiser waren schon alt und schlecht entzifferbar. Sie fluchte
leise und dachte beinahe sehnsüchtig an die klare Strukturiertheit des Yale
Campus.
"Kann ich dir helfen?" fragte eine junge Frau freundlich.
Paris hasste es Hilfe anzunehmen, erkannte jedoch, dass es besser wäre
als drei Stunden nach Jamies Wohnheim zu suchen.
Sie nannte ihr das gesuchte Wohnheim und bekam promt eine genaue
Wegbeschreibung.
Paris klopfte an die Tür von Jamies Wohnung. Ein Mitbewohner öffnete
und sah sie verwirrt an.
"Kann ich rein?" fragte Paris unfreundlich.
Der junge Mann nickte.
"Ist Jamie noch da?"
"Seine Vorlesung müsste bereits aus sein, aber die Koffer stehen noch
hier. Er ist also noch nicht auf dem Weg nachhause. Ich habe bis jetzt
geschlafen und..."
Paris verdrehte genervt die Augen. "Ich habe keine Lust auf Small Talk."
"Entschuldige. Dort ist sein Zimmer. Warte einfach drinnen."
"Danke." murmelte sie und betrat das Zimmer.
Jess betrachtete glücklich Rorys Foto. Er konnte es kaum erwarten sie
abzuholen. Es würde der schönste Urlaub seines Lebens werden.
"Wow, sie muss dich verhext haben."
Er schreckte auf. Jess hatte nicht bemerkt, dass jemand die Wohnung
betreten hatte.
Sarah setzte sich auf einen Sessel. "Mit mir hast du wohl nicht gerechnet."
Jess schwieg.
"Dein Onkel hat gesagt du wärest hier oben." erklärte sie.
Jess seufzte.
"Ich muss mit dir reden." erklärte Sarah.
Jess setzte sich ihr gegenüber.
"Ich mag Rory sehr gerne."
"Ich liebe sie." sagte Jess.
Sarah ging nicht darauf ein. "Ich will nicht, dass etwas zwischen unserer
Freundschaft steht. Sie muss erfahren WIE gut wir uns kennen."
"Wir kennen uns nicht gut."
"Wir haben miteinander geschlafen. Nicht nur einmal."
"Ich verfluche den Tag wo ich dich kennenlernte, Sarah. Du hast nur Ãrger
gemacht."
Sarah seufzte gelangweilt. "Warum erzählst du ihr nicht die ganze
Geschichte? Du hast sie belogen. Je länger du sie belügst um
so wütender wird sie sein, wenn sie es erfährt. Du
hättest es ihr am Anfang erzählen müssen."
"Du verstehst das nicht." meinte Jess.
"Oh doch. Carlos hat mich die ganze Zeit belogen."
"Hat er nicht."
"Seid ihr etwa wieder Freunde? Wie süÃ." Sie lächelte verächtlich.
"Nein."
"Gut. Er ist ein Mistkerl. Wie du."
"Danke."
"Warum sagst du es ihr nicht?"
Jess schwieg.
"Es passt wohl nicht in Rorys heile Welt." Sarah lachte verächtlich.
"Ich habe mich geändert."
"Das bezweifle ich. Du wirst dich niemals ändern! Wieviel weià Rory von
dir? Sie weià weder von dieser einen Nacht wo du dich einfach davon
gemacht hast noch von dir und mir, noch sonst irgendetwas."
"Kannst du nicht einfach gehen? Das alles ist ewig her. Du bist die
letzte die Grund hat sauer auf mich zu sein."
"Ich hätte Grund genug. Aber du kennst mich, ich bin alles andere als
nachtragend. Ich mache das nur wegen Rory. Ich will eine ehrliche
Freundschaft mit ihr."
"Ach, wie mit Samantha?" fragte Jess verächtlich.
"Lass sie aus dem Spiel. Sie ist nur eine von vielen."
"Ach ja,..."
"Hör mal, Jess. Hier geht es nicht um mich. Entweder DU erzählst Rory
alles - und ich meine absolut alles - oder ICH tu es! Verstanden?" Sarah
ging ohne eine Antwort abzuwarten.
Jamie und eine junge Frau betraten sein Zimmer.
"...dabei waren es vier." Sie waren gerade in ein heiteres Gespräch
vertieft.
Die Frau lachte.
Plötzlich bemerkten sie Paris.
Jamie wurde ernst. "Hallo Paris..."
Paris ignorierte seine Begleitung.
"Jamie, ich muss mit dir reden. Ich hätte unsere Beziehung nicht so aufs
Spiel setzen dürfen."
Endlich habe ich es gesagt.
Jamie wurde verlegen. Die junge Frau blickte ihn an.
"Janet, das ist Paris. Paris, meine Freundin Janet."
Janet legte ihren Arm um Jamies Hüfte. "Hi. Freut mich." sagte sie
höflich.
Paris sprang auf und rannte aus der Wohnung.
"Warte!" Jamie holte sie am Campus ein.
"Wozu? Geh doch zu Janet!" Paris ging weiter.
"Du wolltest doch reden..."
"Ich WOLLTE reden."
"Paris, sei vernünftig. Komm zurück!"
Sie ging schweigend weiter.
"Er wird gleich hier sein." Rory versuchte sich aus der schon Minuten
dauernden Umarmung zu lösen.
"Deine erste Reise ohne Mummy." Lorelai seufzte.
"Ich rufe dich sofort an wenn wir bei Jess' Vater sind."
"Ich warte schon jetzt darauf."
"Mach dir keine Sorgen, Mum. Jess ist ja bei mir."
Lorelai küsste ihre Tochter auf die Wange.
"Kommt Luke heute zu dir?"
Lorelai nickte.
"Leiht euch ein paar Filme aus. Vielleicht schläft Luke diesmal nicht ein."
Lorelai musste lächeln. "Du wirst mir fehlen."
"Du mir auch, Mum."
Lane nahm ihren Rucksack. Sie hinterlies einen kurzen Brief für Brian und
Zach. Sie hielt es hier nicht mehr aus. Lane wollte GewiÃheit.
Sie musste zu Dave fahren. Lane verlieà das Appartment. Sie hatte jeden
belogen was ihre Abwesenheit betraf. Den Grund dafür wusste sie selbst
nicht genau.
"Pass gut auf sie auf." sagte Lorelai zu Jess.
"Das mache ich." versprach dieser.
Sie standen vor seinem Auto. Jess war es lieber selbst zum Flughafen
zu fahren und seinen Wagen in der Garage abzustellen.
Rory umarmte ihre Mutter noch einmal bevor sie einstiegen.
Sie winkten sich so lange bis sie einander nicht mehr sahen.
"Rory, ich muss dir etwas sagen..." begann Jess plötzlich als sie den
halben Weg zurückgelegt hatten. Er wollt es ihr nun sagen. Alles.
Rory blickte ihn lächelnd an. Sie hielt noch immer die Rose in der
Hand, die er ihr geschenkt hatte.
Jess seufzte. Er konnte es nicht. Nicht jetzt, nicht heute.
"Ich liebe dich und freue mich auf unseren Urlaub." sagte er.
"Ich liebe dich auch." Rory lächelte.
Ich muss es ihr erzählen bevor wir zurück sind. Wenn sie es von
Sarah erfährt, wird sie noch wütender sein.
Paris streifte durch den Campus in Yale. Sie fühlte sich verletzt.
Womit
habe ich gerechnet? Dass er mir ewig nachtrauert?
Sie seufzte traurig. Von einer Ecke war ein Lachen zu vernehmen.
Paris erblickte ein schmusendes Pärchen, das im Gras lag. Sie erkannte
Tristan und ging schnell vorbei.
Paris setzte sich auf eine Bank. Sie konnte es nicht mehr länger zurück
halten und begann zu weinen.
Plötzlich wurde ihr ein Taschentuch gereicht.
Sie sah auf.
"Hi." sagte Carlos.
Paris versuchte die Tränen hinunterzuschlucken. Es war ihr unangenehm,
dass sie jemand so sah.
"Kann ich dir helfen?" fragte er freundlich.
"Das bezweifle ich. Niemand kann mein schreckliches Leben verändern."
"Du kannst es verändern."
"Es ist zu spät."
"Du brauchst Abstand zu allem. Warum fährst du nicht wie so viele nach
Florida?"
"Danke, ich brauche keine Saufgelage."
"Fährst du nach Hartford?"
"Nein. Meine Mum will das Haus für sich und Charles." Paris verdrehte
die Augen.
"Du könntest Rory besuchen?"
"Sie ist mit Jess in Kalifornien. Ich werde hier bleiben."
"Wie willst du dich hier erholen? Du solltest einmal wegfahren, SpaÃ
haben. Dich ablenken. Nicht die ganzen Ferien mit Lernen verbringen.
Du solltest weg von all dem hier." meinte Carlos.
"Wo soll ich denn hin?"
"Komm mit mir nach New York."
"Wie bitte?" Paris traute ihren Ohren nicht.
"Ich bringe dich am Sonntag Abend zurück. Vorausgesetzt du möchtest."
Paris schüttelte den Kopf. "Nein."
"Hör mal, mein Angebot steht. Ich muss jetzt etwas von meinem Cousin
abholen. In zwanzig Minuten bin ich wieder hier. Ãberlege es dir einfach."
Er ging ohne eine Antwort abzuwarten.
Lane wartete ungeduldig auf den Bus. Sie war nervös. Als er schlieÃlich
anhielt, stieg sie mit schlotternden Knien ein. Sie wusste nicht ob sie das
Richtige tat.
"Ich wusste du würdest kommen." Carlos grinste.
"Bilde dir bloà nichts ein. Und wehe du versuchst irgendetwas." sagte
Paris.
"Ich werde mich hüten."
"Ach ja und meinen Koffer trage ich selbst." fuhr sie fort und ging
zielstrebig zum Parkplatz.
Ich hoffe euch gefiel der Teil.
Ich würd mich sehr über Feedback freuen.
Ich schreib morgen weiter wenn ich fit genug bin, ansonsten am Sonntag.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch und ein schönes neues Jahr!
Bussi Selene