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Der Schlüssel zum Glück?
Rory stand vor der Tür. Sie war zum ersten Mal alleine hergekommen. Es war ja nicht so, dass sie es nicht finden würde, es war nur anders, wenn er nicht dabei war. Obwohl, so lange wohnte er nun ja auch wieder nicht hier. Endlich öffnete er die Tür.
"Hey!", begrüÃte jess sie mit seinem typischen Grinsen.
"Hey!"
Er zog sie in die Wohnung und küsste sie erst einmal.
"Okay, was ist los?", wollte Rory dann wissen.
Jess hatte gesagt, sie solle, wenn sie von Yale zurückkommen würde, sofort zu ihm kommen. Luke hatte ihm sogar frei gegeben. Rory hatte sich schon Sorgen gemacht. Irgenwas musste doch sein.
"Erinnerst du dich, wie enttäuscht du warst, als du von mir nur eine Karte zum Geburtstag bekommen hast?"
"Jess, ich war nicht enttäuscht. Die Karte war wirklich schön. So etwas Schönes hab ich noch nie bekommen", widersprach sie ihm.
"Jaja, schon gut. Ich hab ein neues Geschenk für dich."
"Etwa doch ein Flug in die Karibik?"; rief Rory mit gespielter Aufregung.
"So was ähnliches."
Er ging in die Küche und nahm etwas vom Tisch. Rory war schon wahnsinnig neugierig, was es sein würde.
"Hier."
Er gab es ihr in die Hand.
"Du schenkst mir einen Schlüssel?"
Verwundert sah sie ihn an. Er musste bei diesem Anblick lachen.
"Das ist nicht nur irgendein Schlüssel. Er passt ins Schlüsselloch dieser Wohnung."
Rory atmete erst einmal tief ein und aus.
"Du...du schenkst mir einen Schlüssel zu deiner Wohnung?", fragte sie unsicher.
Jess nickte. Rory wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie starrte nur abwechselnd von ihm zum Schlüssel. Endlich hatte sie sich wieder gefasst.
"Ich muss weg."
"Was? Du bist gerade erst gekommen."
"Ja, ähm...Ich hab vergessen, dass ich...Ich hab Lane versprochen, ihr eine CD zu bringen", stammelte Rory.
"Rory, was soll das? Ich hab extra wegen dir heute frei", sagte Jess gereizt.
"Tut mir leid."
Und schon war sie bei der Tür drauÃen. Jess wollte ihr anfangs nachrennen, lieà es dann aber bleiben. Hatte er etwas falsch gemacht? Rory war plötzlich so komisch gewesen. Hatte er sie mit dem Schlüssel überrumpelt?
Rory lief quer durch Stars Hollow. In der Hand hielt sie immer noch den Schlüssel von Jess. Als sie die Wohnung von Lane erreicht hatte, hämmerte sie wie verrückt gegen die Tür. Als Lane öffnete, stürmte sie an ihr vorbei in ihr Zimmer. Lane kam ihr nach und die beiden lieÃen sich aufs Bett plumpsen. Als Rory wieder genug Luft bekam, begann sie, ihrer Freundin von dem Geschehenen zu erzählen.
"Er hat mir einen Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben."
Als würde Lane sie nicht verstehen, hielt sie ihr den Schlüssel wie ein Beweisstück unter die Nase.
"Und was ist daran so schlimm?"
Rory dachte kurz nach. Was war daran wirklich so schlimm? Es war doch nur ein Schlüssel. Er hatte sie doch nicht gebeten, bei ihm einzuziehen. Vielleicht hatte sie ja überreagiert. Aber es musste doch eine Erklärung für ihr Verhalten geben.
"Was daran so schlimm ist? Lane, jedesmal, wenn ich wirklich glücklich war, hat er es wieder kaputt gemacht. Und jetzt ist wieder so ein Moment, wo ich wirklich glücklich bin. Was, wenn er mir dieses Glück wieder zerstört?", rief Rory aufgebracht.
"Vielleicht hast du ja Angst, dass er es diesmal nicht zerstört."
"Was?", fragte Rory verwirrt.
Sie verstand ihre Freundin nicht. Warum sollte sie hoffen, dass er wieder alles kaputt macht.
"Versteh doch, Rory. Du hattest in deinem Leben bisher gerade einmal 3 ernsthafte Beziehungen. Mit Dean, Jess und Logan. Wir ignorieren jetzt einmal deine kleine Affäre mit Dean."
"Hey, das war nicht nur iene Affäre", warf Rory ein.
"Jaja, ist ja schon gut. Auf jeden Fall hatt jede deiner Beziehungen Jess zerstört, doch jetzt sieht es so aus, als würde er eure nicht zerstören. Ich meine, er hat sich eine Wohnung gekauft, so bald wird er nicht abhauen."
"Das ist wahr", stimmte Rory ihrer Freundin zu.
"Ich glaube, du hast einfach Angst. Eure Beziehung ist jetzt ziemlich ernst. Noch ernster als die mit Logan. Du hast einen Schlüssel zu seiner Wohnung, das sit ja fast schon,wie zusammen leben. Deine Mutter oder Luke werden euch nicht mehr überwachen."
"Du hast recht, kann sein, dass ich Angst habe", überlegte Rory laut.
"Ich habe immer recht. Das hab ich von meiner Mum gelernt", grinste Lane.
"Ich hab wohl überreagiert", gestand sich Rory ein.
Sie bedankte sich bei ihrer Freundin für das nette Zureden und ging dann wieder. Jetzt musste sie Jess ihr Verhalten erklären.
Als sie durch die Tür trat, sah sie Jess auf der Couch sitzen. Er hatte, wie konnte es auch anders sein, ein Buch in der Hand. Als sie eintrat, stand er auf.
"Er passt", sagte Rory mit einem schüchternen Lächeln.
"Was?"
"Der Schlüssel, er passt", erklärte sie.
Jess nickte verstehend. Sie war doch nicht im Ernst davongelaufen, um zu sehen, ob der Schlüssel auch wirklich passte.
"Hat Lane sich über die CD gefreut?"
"Ãhm, ja natürlich."
Er wusste, dass sie ihn anlog. Sie hatte Lane sicher keine CD gebracht.
"Tut mir leid wegen vorhin", begann Rory ihre Entschuldigung.
"Schon gut. Wenn du ihn nicht willst, kannst du ihn mir ja wieder geben."
"Nein, nein. Er ist toll. Es ist nur, mir hat noch nie jemand einen Schlüssel geschenkt."
Sie grinste ihn an und er musste auch lächeln.
"Du musst ja nicht gleich einziehen", beruhigte sie Jess.
"Ja, ich weiÃ. Der hier bekommt einen Ehrenplatz an meinem Schlüsselbund."
Sie gab ihm noch schnell einen Kuss, dann zog sie ihren Schlüsselbund aus der Tasche und klemmte den neuen Schlüssel daran fest.
"Was machen wir jetzt? Ich hab noch den ganzen Nachmittag frei", fragte Jess seine Freundin.
"Was immer du willst."
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2005, 21:37 von
sunshinesmile.)