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Ein wunderbarer Abend
"Oh Mann, war das lustig. Hast du gesehen, wie der geguckt hat?", rief Lorelai unter heftigen Lachanfällen.
"Ja, als wärst du ein Nilpferd mit Unterhose."
Kichernd taumelten die beiden zum Sofa und lieÃen sich fallen. Sie hatten den Tag wirklich genossen, eine Menge eingekauft und zum Schluss hatte Lorelai auf der StraÃe einen Wildfremden angesprochen und ihm gestanden, dass bei ihrer Beziehung vor ein paar Jahren ein Kind zustande gekommen war und er sich um dieses kümmern sollte. Der Mann war leichenblass im Gesicht und einem Herzinfarkt nahe, als sie lachend davon liefen.
Lorelai schnappte sich die Tüte Marshmellows, die von Vortag übrig geblieben war und stopfte sich eine handvoll in den Mund. Es läutete und Rory öffnete die Tür. Es war Jess.
"Hey, was machst du denn hier? Wolltest du nicht erst morgen kommen?", fragte Rory überrascht.
"Hab's mir anders überlegt. Kommst du?"
"Wohin?"
"Egal wohin."
Rory seufzte. Nur zu gerne würde sie mit ihm gehen, doch sie konnte nicht. Heute war doch der Gilmore-Tag.
"Ich kann nicht."
"Rory, das ist heute unser letzter Abend. Du weiÃt, dass ich ab morgen wie verrückt büffeln muss, sonst schaffe ich den Abschluss nicht", flehte Jess.
"Ich weià und es tut mir leid. Ich hab's Mum versprochen."
Sie sah in Jess enttäuschte Augen. Er wollte es verbergen, doch es gelang ihm nicht. Rorys Herz wurde schwer und am liebsten würde sie einfach mitkommen, doch es ging nicht.
"Du kannst mit ihm gehen."
Rory drehte sich erschrocken um. Lorelai war hinter ihr aufgetaucht und lächelte sie an.
"Aber Mum, wir wollten doch..."
"Schon gut, Rory. Du kannst mit Jess gehen. Du hast einen wunderbaren Tag mit mir verbracht, jetzt macht ihr zwei euch einen wunderbaren Abend."
"Bist du sicher?", fragte Rory skeptisch.
"Ja, ich geh dann zu Luke."
"Oh Mum!"
Rory fiel Lorelai dankbar um den Hals und Jess konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Rory verschwand kurz in ihrem Zimmer, um sich fertig zu machen. Also waren nur noch Jess und Lorelai da. Jess bohrte seine Hände in die Hosentaschen und Lorelai spielte mit ihren Fingern. Sie wollten zwar versuchen, miteinander auszukommen, doch bisher hatten sie es bei dem Versuch belassen. Vielleicht war es ja jetzt an der Zeit, sich einmal zu unterhalten.
"Bist du nervös? Wegen der Prüfungen, meine ich", begann Lorelai die Konversation.
"Ein wenig."
"Das schaffst du schon."
"Danke für das Vertrauen."
Verdammt. Er wollte nicht so sarkastisch klingen. Sie war Rorys Mum. Er konnte sie nicht so blöd anreden.
"Nein, im Ernst. Du biegst das schon hin. Du kriegst ja immer was du willst."
"Ist das jetzt gut oder schlecht?", fragte Jess unsicher.
"Gut, glaub mir. Das war ein Kompliment", sagte Lorelai und lächelte leicht.
"Danke."
Schweigen. War das etwa der Anfang. Nicht der Anfang zu einer wunderbaren Freundschaft, aber vielleicht würden sie sich ab jetzt endlich gegenseitig respektieren. Rory kam zurück, bevor das Schweigen unerträglich wurde.
"Und du bist ganz sicher, Mum?", fragte sie noch einmal.
"Ja, klar. Ich muss Jess danken, dass er dich mir die letzten Stunden geliehen hat."
"Gern geschehen."
Die beiden lächelten sich kurz an. Anscheinend konnten sie dem jeweils anderen doch noch eine Chance geben. Rory umarmte ihre Mum noch einmal.
"Danke, Mum", flüsterte sie ihr ins Ohr.
"Na los, jetzt verschwindet endlich."
Und schon waren sie zur Tür hinaus.
Lorelai stand noch eine Weile da, nahm dann aber auch ihre Jacke und ging zu Luke. Dieser blickte auf, als er das Gebimmel der Glocke hörte und sofort huschte ein Lächeln über sein Gesicht, als er sah, wer der neue Gast war.
"Was verschafft mir die Ehre?"
"Dein Neffe hat meine Tochter entführt", sagte Lorelai und setzte sich an den Tresen.
"Er ist schon wieder da? Verdammt, er wusste doch, dass ihr einen Frauentag macht", meinte Luke und schlug wütend mit der Faust auf das Holz.
"Schon gut, ich hab's ihm erlaubt."
"Du hast ihm erlaubt, dass er Rory entführt?"
Lorelai nickte und begann genüsslich den Kaffee zu trinken, den ihr Luke vor die Nase gestellt hatte.
"Was würde ich ohne dich nur machen?"
"An deiner Kaffee-Sucht zu Grunde gehen."
Er lächelte seine Freundin an und gab ihr einen Kuss. So schlimm oft sein Arbeitstag auch war, sie schaffte es immer, durch ihre Anwesenheit sein Leben zum Besseren zu wenden. Er liebte sie und konnte ihr das gar nicht oft genug sagen. Und endlich hatte sie auch den Teil in seinem Leben akzeptiert, der ihm wichtiger war, als er jemals zugeben würde, und den sie bisher immer verachtet hatte. Jess
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2005, 18:50 von
sunshinesmile.)
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Das ist doch ein guter Titel, oder?:biggrin: Der Teil war wieder einmal super, schreib schnell weiter!