So, es ist Montag, dass heiÃt: Neuer Teil!
Eigentlich lasse ich es ja mit den Widmungen, aber der hier ist für Tina, da sie gestern Geburtstag hatte und das ihr Geschenk ist.
Viel SpaÃ
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.13.
The long Wait
Warten hat immer etwas mit Unsicherheit zu tun. Im Kindergarten wartet man ungeduldig darauf, dass der Kamerad endlich mal sein Spielzeug abgibt. In der Schule wartet man auf so viele Dinge- als Assistenzarzt wartet man eigentlich nur auf eines: Gute oder schlechte Nachrichten oder gute oder schlechte OP´s. Alles hat etwas mit diesen zwei Seiten zu tun- entweder man kann warten oder eben nicht...
Meredith Grey saà in der Galerie und betrachtete den abgedunkelten OP-Saal unter ihr. Die junge Assistenzärztin hatte immer noch nicht ganz begriffen, was soeben passiert war. Ein Sträfling und sein Komplize hatten den Eingangsbereich des Seattle Grace Hospitals für ein wildes Feuergefecht zwischen ihnen und dem Sicherheitsdienst des Krankenhauses benutzt. Meredith hatte nur ein paar Schürfwunden, doch ihrer Freundin Izzie war es schlechter ergangen. Eine Kugel hatte sie im Bauch getroffen, worauf hin sie zusammen gebrochen war. Immer wieder hatte Meredith das blasse Gesicht ihrer Mitbewohnerin und Freundin vor Augen. Alles war so schnell gegangen: Burke und Bailey waren mit Izzie schleunigst in den nächstbesten OP gefahren, um sie not zu operieren. Momentan waren noch keine Details über ihren Zustand ans Tageslicht gekommen und so hatte sich Meredith in der leeren Galerie versteckt, um in Ruhe alles verarbeiten zu können.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und ihr Freund, Derek, betrat den kleinen Raum. Er hatte einen Schokoriegel und eine Dose Cola in der Hand. „Eine kleine Stärkung.“ Er setzte sich zu ihr und sie nahm den Schokoriegel dankend an. „Lieb von dir.“, flüsterte sie, doch ihre Stimme war brüchig.
„Doch was...was ist, wenn sie es nicht schaffen wird, Derek?“
„Daran darfst du gar nicht denken. Sie wird es schon schaffen.“
Er beugte sich über, um sie zum ersten Mal seit den Geschehnissen im Fahrstuhl zu küssen. Es war der erste Kuss als wiedervereintes Paar und Meredith genoss diesen Moment, in dem sich ihre Lippen berührten.
Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, ergriff Meredith wieder das Wort.
„Gibt es schon erste Details oder Informationen?“, fragte sie.
„Burke hat vorhin einen Assistenten rausgeschickt, er meinte, dass bis jetzt alles nach Plan verlaufen würde.“
Meredith lieà einen erleichterten Seufzer verlauten. Sie lehnte sich an seine Brust und starrte wieder hinunter.
Im gleichem Moment saà George O´Malley vor dem Krankenhaus und beobachtete die Aufräumarbeiten in der Eingangshalle. Auch er hatte immer noch nicht ganz verstanden, was hier soeben passiert war und die Tatsache, dass Izzie nun im OP war, irritierte ihn noch mehr. Niemand hätte ahnen können, dass ihr Patient plötzlich eine Waffe ziehen würde und wie wild in der Gegend herumballern würde.
Plötzlich setzte sich eine junge, schwarzhaarige Frau neben ihn auf die Bank. „Die ganzen Scheiben zerstört. Das muss ein ganz schöner Schusswechsel gewesen sein.“ Sie richtete ihren Blick auf George, der diesen erwiderte. „Ich war dabei.“, sagte dieser stolz und die Frau bekam groÃe Augen. „Wirklich? Was...was ist passiert?“, fragte sie neugierig.
„Oh, entschuldigung. Mein Name ist Callie. Oder Dr. Torres. Obwohl, ich stehe nur in Rollenspielen darauf, so genannt zu werden.“, fügte sie rasch hinzu und gab George die Hand.
Dieser blickte sie schockiert an.
„Das war ein Scherz.“, lachte sie.
„Was? Das sie Callie heiÃen oder das mit den Rollenspielen?“, lächelte George verschmitzt und beide fingen an, ein wenig zu kichern. Als sie jedoch bemerkten, wie Polizisten das Krankenhaus verlieÃen, wurden sie aprupt still, da die beiden wieder den Ernst der Lage begriffen hatten.
„Um nochmal auf ihre Frage zurück zu gehen, Dr. Torres.“
„Callie.“
George schaute sie erstaunt an. „Sie sind doch sicherlich ein paar Ränge über mir. Darf ich Sie tatsächlich duzen?“, fragte George mit einer etwas stottrigen Stimme, die er immer bekam, wenn er eine Situation nicht einschätzen konnte.
„Warum nicht?“
„Okay...“
„Also, was ist denn nun genau passiert?“
„Ein Sträfling und sein Komplize wollten das Krankenhaus für einen Fluchtversuch nutzen, jedoch kam ihnen der Sicherheitsdienst in die Quere. Daraufhin zogen die beiden ihre Waffen schossen los.“
„Wow...ich habe in der Zeit einen gebrochenen Finger genauer untersucht. Hmm...schon erstaunlich, wie viele Ereignisse sich zu einer Zeit abspielen können, nicht war?“, antwortete Callie und lächelte. Plötzlich stand sie auf, holte einen Stift aus ihrer Tasche und griff nach George´s Hand. Auf diese kritzelte sie eine Nummer. „Ruf mich an.“, sagte sie und verschwand daraufhin wieder im Gebäude. George konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihm hatte eine Frau gerade tatsächlich ihre Nummer gegeben. Sofort verschwand das Lächeln wieder, als er an Izzie dachte, die gerade im OP- Saal 3 operiert wurde.
Auch ihn machte das Warten zu schaffen.
„Wann wollen Sie mich eigentlich fragen, wann ich mit ihnen esse?“ Belustigt schaute Addison Montgomery Adam Rosedale an, der ihr direkt gegenüber saÃ. „Wie kommen sie darauf, dass ich Sie darauf, dass ich Sie fragen wollte?“
„Na ja, Sie haben mir nun schon den vierten Drink ausgegeben, Adam. Das macht niemand, der nicht Interesse hat.“
„Hat ihnen eigentlich schon jemand gesagt, dass Sie eine Meisterin im Flirten sind.“ Belustigt und geschmeichelt trank Addison einen Schluck von ihrem Drink und wurde rot.
„Nein, bis jetzt wurde mir nur gesagt, dass ich gut Kinder aus Frauen herausholen kann.“
Beide lachten. „Um Sie zu beruhigen. Wie wäre es am Freitag um neun beim Italiener, der hier um die Ecke ist?“
Addison nickte verzückt und wunderte sich ein wenig, wie schnell sie sich wieder in einen neuen Flirt stürzte.
Dr. Preston Burke hatte gerade den Schnitt um die Schusswunde erweitert, um besser an die innere Verletzung von Izzie Stevens heranzu kommen. „Können sie sagen, wie lange wir noch brauchen werden, Dr. Burke?“, fragte Miranda Bailey, die immer wieder besorgt zu dem Gesicht der Patientin blickte. „Ich habe keine Ahnung. Zwei Stunden. Ich hoffe mal, dass wir dann alles erledigt haben.“
Sie befand sich auf einem Korridor. Es war sicherlich einer des Krankenhauses, das wusste sie, doch sie war noch nie zuvor hier gewesen. Ãberhaupt befand sich niemand hier. Nur ein paar Krankenblätter flogen durch die Luft und landeten mit einem fast lautlosem Geräusch auf dem geputzten Boden. Die junge Frau hieà Izzie Stevens. „Ist hier jemand?“, fragte sie etwas verunsichert und setzte ihren Gang durch den Flur fort. Die Deckenleuchten spendeten nur wenig Licht und flackerten von Minute zu Minute immer heftiger, bis die erste ihren Geist aufgab und erlosch. Es war kalt in diesem Flur und Izzie fröstelte es. Sie zog ihren Kittel ein wenig enger um die Hüfte und fokusierte ihren Blick auf die braune Tür am Ende des Ganges. Kurz darauf wurde diese auch geöffnet und ein greller Lichtstrahl lieà sie ihre Hände schützend vor die Augen nehmen. Sie erkannte Umrisse einzelner Personen und kurz darauf kamen Cristina, George, Meredith und Alex mit einer Trage hinein gestürmt. „Das Opfer hat eine Schussverletzung und muss dringend operiert werden.“, informierte Alex die anderen völlig auÃer Atem.
Ohne auf sie zu achten rannten sie, inklusive der Trage, einfach an ihr vorbei. Kurz konnte Izzie einen Blick auf die Patientin erhaschen. Sie zuckte zurück. Sie war die Frau, die auf der Trage lag. Erschrocken blickte sie ihnen hinterher, doch im nächsten Moment erloschen alle Deckenlampen. Izzie stand in der Dunkelheit. Dann hörte sie einen entfernten Knall, danach wurde es wieder hell.
Doch nun stand sie nicht mehr in einem verlassenen Korridor, sondern in einem OP. Vor ihr lieà Dr. Burke einen Defillibrator auf die Patientin unter ihm heruntersausen. Wieder erkannte Izzie, dass sie es war, die dort lag.
Tränen füllten sich in ihren Augen und kullerten ihre Wange hinunter.
Dr. Bailey kam, mit SchweiÃperlen an der Stirn, um den Tisch herum und half ihrem Vorgesetzten bei der Arbeit.
Plötzlich erschien ein weiteres Licht hinter den beiden. Immer wieder lieà Burke den Elektroschock auf sie wirken, doch das Piepen des EKG´s lieà keine Veränderung vernehmen. Das Licht breitete sich immer weiter im Raum aus. Doch als es kurz davor war, alles zu füllen und sie mitzureiÃen, veränderte sich der Ton des EKG´s. Kurz darauf befand sie sich wieder in dem einsamen Korridor.
Letzendlich gehört Warten einfach zum Leben. Es ist eines der Dinge, die man einfach hinnehmen muss, weil es nicht anders geht. Manchmal ist das Warten eben mit Unsicherheit verbunden.
.TBC.
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