12.12.2005, 22:14
[B]Kapitel achtundfünfzig
[/B]In der Nacht fing Davey an zu weinen. Luke richtete sich erschrocken und orientierungslos im Bett auf, während Lorelai sich sein Kopfkissen über den Kopf zog. Langsam realisierte Luke was los war, stand auf und ging zu Davey, hob ihn hoch und wiegte ihn hin und her, doch er weinte weiter. Sachte rüttelte er Lorelai.
"Hey, Lore. Er hört nicht auf zu weinen. Was soll ich mit ihm machen?"
"Windel", brummte Lorelai. In Luke schrie alles auf. Windel? Er mochte keine Windeln, schon gar nicht mit Inhalt. AuÃerdem hatte er doch gar keine Ahnung davon. Aber er wollte Lorelai schlafen lassen, also legte er Davey auf eine Decke auf den Boden und suchte in seiner Tasche nach einer Windel. Vorsichtig öffnete er den Strampler, dann, mit zugekniffener Nase, die Windel. Eine Duftwolke stieg auf. "Whoa!", schnaufte Luke. Vorsichtig machte er Davey sauber und legte ihm eine frische Windel an. Verzweifelt, wohin mit der Windel, die er mit spitzen Fingern hochhielt, drehte er sich um sich selbst und schmiss sie dann schlieÃlich aus dem Fenster. Dann legte er Davey wieder ins Bett und ging selbst wieder schlafen.
"Hey Rory, wach auf." Sanft strich Jess ihr über die Wange. Rory brummte nur. "Komm schon, wach auf. Deine Mum ist am Telefon und will dich sprechen." Er hielt ihr den Hörer ans Ohr.
"Mum?", brummte Rory verschlafen. "Warum weckst du mich?"
"Hast du noch geschlafen? Das tut mir leid, liegt warscheinlich an der Zeitverschiebung!", sagte Lorelai am anderem Ende vergnügt.
"In Stars Hollow ist es genauso unnatürlich früh wie hier!"
Lorelai kicherte. "Erwischt."
"Was willst du?"
"Meiner überfreundlichen Tochter Guten Morgen sagen!"
"Das hast du ja jetzt. Sonst noch was?"
"Ich bin schwanger!", rief Lorelai glücklich.
Es entstand eine lange Pause.
SchlieÃlich sagte Rory: "Mum. Das weià ich längst!"
"Ja, aber es ist mir erst jetzt richtig bewusst geworden! Denk mal richtig darüber nach: Ich, Lorelai Gilmore, bekomme ein Baby!"
"Ja, mit Luke!"
"Eigentlich ja, um es offizieller zu machen, und mich nicht von meiner genervten Tochter unterbrechen zu lassen: Ich, Lorelai Gilmore, bekomme ein Baby von Lucas Danes!"
"Und um mir das zu erzählen, weckst du mich?"
"Ãhm.... Ja."
"Mum? Gib mir Luke.", verlangte Rory genervt. Als sie Luke dranhatte, befahl sie ihm: "Luke, lass sie mich nie wieder so früh morgens anrufen, nur um mir zu sagen dass sie lange braucht um wichtige Informationen zu verarbeiten, ok?" Luke versprach es und Rory legte auf.
"Was willst du heute machen?", fragte Jess und zog sich an.
"Schlafen!" Sie zog sich die Decke wieder über den Kopf, nur um sie von Jess wieder weggezogen zu bekommen.
"Hey!", rief sie beleidigt und startete einen lächerlichen Versuch, die Decke wieder zu ergattern, während Jess sie frech angrinste.
"Nichts da!", sagte er. "Jetzt wird aufgestanden! Na los, hopp, hopp!" Rory schob beleidigt die Unterlippe vor.
"Sadist!"
"Tja, das ist Teil meines Charmes."
Währenddessen zog Lorelai Klein Davey einen Strampler an und schwatzte munter mit ihm. Luke war schon unten im Diner und bediente seine Gäste. Als Lorelai mit Davey runterkam, richteten sich entzückte und erstaunte Blicke auf sie.
"Was denn?", fragte sie verwirrt. "Ihr kennt doch Davey, und ich hab ihn sicherlich nicht geklaut."
Patty kam zu ihnen rüber und kniff Lorelai in die Wange. "Lorelai, Schatz, wir wussten ja gar nicht, wie sehr dir ein Baby steht!"
"Na, ich bin eben eine Trendsetterin! Ab morgen werden die Leute nur noch mit Babys auf dem Catwalk laufen, das sag ich dir.", grinste sie und setzte sich.
Eine halbe Stunde später kam Rory aus dem Bad.
"Bist du endlich soweit?", fragte Jess ungeduldig und zog sie, ohne eine Antwort abzuwarten, mit sich aus dem Zimmer. "Ich verhungere noch!", sagte er, während sie ihr Zimmer abschlossen und sich auf den Weg in den Frühstückssaal machten.
Rory lachte. "So schnell stirbst du schon nicht, Unkraut vergeht nicht!" Sie erntete einen leichten Knuff von ihrem Freund und betraten schlieÃlich den groÃen Raum, der gefüllt war mit Düften von leckerem Frühstück und exotischen Früchten. Als sie gerade einen Tisch ausgesucht hatten und sich setzten wollten, hörte Rory ihren Namen.
[B]Kapitel neunundfünfzig
[/B]
"Ich muss heute den ganzen Tag ins Inn, da Sookie nicht da ist, müssen Michel und ich mehr arbeiten, deswegen musst du Davey nehmen." Lorelai nahm einen Schluck Tee und sah Lukes Gesichtsausdruck, der nicht gerade vor Begeisterung strahlte. -Auch wenn er sonst nicht vor Begeisterung gestrahlt hätte, wenn ihn etwas wirklich begeistert hätte.- "Hey, gewöhn dich schon mal dran! In einem halben Jahr, plus / minus, werden wir so einen süÃen Fratz den ganzen Tag haben. Komm schon, sag, du machst es!" Sie setze einen bittenden Gesichtsausdruck auf und Luke gab auf.
"Hab ich denn eine Wahl?" Lorelai grinste, stellte ihre Tasse ab und beugte sich über den Tresen, um Luke zu küssen.
"Nein!"
"Rory!" Sie drehte sich suchend um, bis sie die ihren Namen rufende Person entdeck hatte.
"Oh mein Gott, Lane!" Freudig lief Rory auf ihre beste Freundin zu und fiel ihr in die Arme. "Was macht ihr denn hier?"
"Wir wollten vor Kalifornien noch ein bisschen das Land erkunden und sind in New York gelandet!" Dave kam auf Jess zu und begrüÃte ihn. "Hey."
"Hi."
"Komm, du musst mir unbedindt erzählen, was ihr so erlebt habt, und was ihr gemacht habt, und noch vorhabt, und, und, und!" Lane zog Rory munter schwatzend mit sich an einen Vierertisch, die beiden Jungs folgten.
Aufgeregt kam Taylor rein. "Luke, ich habe eine Beschwerde vorzuweisen!", sagte er atemlos und kam an den Tresen.
"Raus hier Taylor!" Luke ging an ihm vorbei, zwei Teller in der Hand. Aufgeregt rannte Taylor hinter ihm her.
"Luke, jetzt hör mir doch mal zu! Mitten vor meinem Laden lag heute morgen eine volle Windel, und Davey ist das einzigste Baby hier, und er wohnt bei dir, also führen alle Spuren auf dich zurück!"
"Und?" Luke marschierte zurück zum Tresen, Taylor dicht auf den Fersen.
"Das heiÃt, du musst der Ãbeltäter sein!"
"Und?", fragte Luke genervt und füllte die Kaffeemaschiene neu auf.
"Das heiÃt, du musst den Müll entsorgen!"
Luke dreht sich lachend um. "Das heiÃt, die liegt immer noch da? Man, das ist aber gar nicht gut für die Kundschaft!"
"Nein!", rief Taylor entrüstet. "Nätürlich habe ich sie entfernt!"
"Und was willst du dann noch von mir?", fragte Luke stirnrunzelnd.
"Dass du zu deiner Verschmutzung der Stadt beigetragen hast!"
"Oh Gott."
"Luke, was wirst du jetzt tun?"
Luke kam um den Tresen rum und baute sich vor Taylor auf. "Dich rauswerfen!"
"Du bist unmöglich, Luke! Unmöglich!", rief Taylor, als er aus dem Diner lief und dabei Lorelai fast umrannte, die gerade reinkam.
"Taylor, charmant wie immer!", sagte sie als sie sich an den Tresen setzte.
"Ich hab seine Mutter getroffen!", sagte Rory, als Dave und Jess beim Büffet waren.
"Nein! Und, wie ist sie?", fragte Lane begeistert.
"Total anders, als ich es mir vorgestellt hätte. So nett und freundlich und hilfsbereit. Sie lebt mit einem Mann zusammen, er heiÃt TJ, in einer schönen Wohnung und scheint wirklich glücklich zu sein."
"Hört sich ja nicht gerade wie die Mutter eines Bad Boys an", sagte Lane und stopfte sich ein Brötchen in den Mund.
"Ich weiÃ. Jess denkt ja, das hält nicht lange, aber er redet nicht viel über früher. Aber ich will ihn nicht zwingen, ich bin ja froh, dass er überhaupt geöffnet hat. Aber zu euch! Was habt ihr bis jetzt erlebt?" Sie grinste Lane herausfordernd an. Diese lieà Honig auf ihr zweites Brötchen tropfen.
"Tja, wir sind bis jetzt in Boston gewesen, und in New Hampshire, wo wir in so einer verrückten Frühstückspension waren. Die Frau, die es geleitet hat, ist die ganze Zeit um ums herumgewuselt und wollte und Aktivitäten vorschlagen, und wir waren in so einem schrecklichen Zimmer mit riesigen Rosen an der Tapete, ich hatte echt den Anschein, die bewegen sich. Und es haben wirklich welche ins Gästebuch geschrieben! Einer Verrückter schrieb, "dieses Zimmer hat meine Seele erfrischt", und all so was. Der beste Eintrag war, "Afrikanische Nächte scheinen am Werk zu sein", echt cool. Es hatte so einen komischen Namen, wie die Katze aus Alice im Wunderland. Das Cheshire Cat."
Rory sah auf. "Oh mein Gott! Da waren Mum und ich, als sie die Verlobung von Max platzen lieÃ! Sie hat das mit den Afrikanischen Nächten geschrieben!"
"Was für ein cooler Zufall."
"Und?"
Lane versuchte, Rorys erwatungsvollen Blick zu ignorieren. "Und was?"
"Komm schon Lane, du weiÃt, was ich meine."
Lane grinste nur in ihren Tee.
"Oh mein Gott!" Rory konnte es nicht fassen. "Ihr habt tatsächlich....."
"Shhhh!!!" Erschrocken sah Lane sich um. "Nicht so laut!"
"Und? wie war es?"
"Ein bisschen beängstigend", flüsterte Lane so leise, dass Rory es kaum verstand. "Aber Dave ist wirklich toll. Er war ganz lieb und einfühlsam."
Rory sah sie erstaunt an. "Warum flüsterst du?", flüsterte sie aus Reflex zurück.
"Na ja, weil ich denke, dass, egal wo sie ist, meine Mum diese Unterhaltung hören kann."
Rory sah sie teilnahmsvoll an. Sie wusste, dass Lane es nie mit Mama Kim einfach gehabt hatte, aber sie war immerhin ihre Mutter, und Lane hatte immer versucht, es ihr recht zu machen. Das Mama Kim sie rausgeworfen hatte, hatte Lane schwer getroffen, vielleicht sogar schwerer, als ihr bewusst war. Aber vielleicht brauchte sie das jetzt einfach, um ihr Leben so leben zu können, wie sie es wollte. Und Mrs. Kim konnte ja nicht ewig auf Lane sauer sein. Oder?
"Und wie läuft es bei euch so? Ich meine, wegen der Schwangerschaft und so...." Dave nahm sich einen Kaffee und sah Jess fragend an.
"Wie soll es schon laufen?" Er zuckte die Schultern. "Meine Mutter weià es jetzt, und sie ist ausgetickt vor Freude. Na ja, sie hat ja auch ein Ding an der Waffel." Dave merkte, dass er nicht darüber reden wollte, aber er verstand es. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde wenn Lane von ihm schwanger wäre. Aber Dave mochte Jess wirklich gerne. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Hey, wir kennen uns zwar noch nicht so lange, aber wenn du einen Freund brauchst, ich bin da. Ich fand dich von Anfang an cool, ok?"
Jess nickte. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Dave war einfach ein klasse Kumpel. "Das gleiche gilt für mich." Dave nickte, nahm seinen vollen Teller und schlug Jess freundschaftlich auf die Schulter. Er konnte sich vorstellen, dass Jess es nicht einfach hatte. Sein Image war durch die Schwangerschaft nicht gerade besser geworden, doch Dave hatte noch nie auf Tratsch gehört. Er lieà sich von seinem Gefühl überzeugen. Und das sagte ihm, dass Jess ein anständiger Kerl war, der es einfach im Leben nicht einfach hatte und gehabt hatte, und deswegen aus Angst zumachte. Auch wenn er das niemas, unter keinen Umständen im Leben zugeben würde. Da war sich Dave sicher. Jaja, nicht umsonst nannten ihn Zack und Brian auch den Psycho. Auch wenn das nicht gerade Rock ´n Roll war.
[B]Kapitel sechzig
[/B]
"Was machst du denn wieder hier?" Luke sah Lorelai fragend an und schob ihr eine Tasse Kräutertee hin.
"Michel ist krank, und alleine wurde mir langweilig, deswegen hab ich meine Arbeit mit hier hin genommen." Sie hob die Ordner und Mappen hoch, die sie mitgebracht hatte und schob die Tasse unbenutzt wieder zurück.
"Und?", fragte Dave, als er und Jess wieder am Tisch saÃen. "Was habt ihr noch so vor?"
"Wir haben noch keine genauen Pläne, oder?" Fragend sah Rory Jess an, der die Schultern zuckte.
"Wir wollten eigentlich erst in drei Tagen nach Kalifornien aufbrechen, wie wäre es, wenn wir solange noch was gemeinsam machen?"
"Klar, oder?" Jess zuckte wieder die Schultern. Fragend sah Rory ihn an, doch er wich ihr aus.
[B]Kapitel siebzig
[/B]
"Jess, was ist los?" Am Abend lagen Jess und Rory beide auf dem Rücken im Bett. Den ganzen Tag lang hatte Jess sich weiterhin so komisch verhalten und war noch schweigsamer als sonst gewesen.
Er schwieg eine lange Zeit, bevor er antwortete.
"Was soll denn los sein?" Er wich ihr aus, das spürte Rory.
"Du weichst mir aus, schweigst, redest noch weniger, was ist los?"
Jess seufzte. "Es ist nur.... Ich habe Zweifel. Wenn ich so meine Mutter sehe, hat es sie achtzehn Jahre gebraucht, um ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, erst dann, als ich weg war. Mein Vater hat Panik nach der Geburt bekommen und ist abgehauen. Es ist einfach, ...... ich hab Angst, Rory. Ich schwör dir, gerne geb ich es nicht zu, und ich werde es auch nur dieses eine Mal sagen, aber ich hab ehrlich Angst. Ich habe keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen wird, ich habe keine Ahnung von Babys, von Familienleben, ich muss mein Leben auf die Reihe bekommen und gleichzeitig ein Baby versorgen." Er rückte näher an sie heran und strich ihr sanft über den Bauch. "Ich meine, ich liebe dich, ich will mit dir zusammen sein, für immer, aber was, wenn es nicht funktioniert? Wenn wir uns nach einiger Zeit so ankotzen, dass wir uns trennen? Dann haben wir wieder eine Familie, die nicht zusammen ist."
"Wow.", sagte Rory nur.
"Hä?" Ãberrascht sah Jess sie an. Was gab es darauf jetzt 'wow' zu sagen?
Rory drehte ihm ihr Gesicht zu. Der Wind kräuselte die Vorhänge und lieà den Mond silbrig ins Zimmer scheinen.
"Ich bin nur überrascht, dass du dir so unsicher in etwas bist. Ich kann es nicht in Worte sagen, es ist nur....... " Sie brach ab und griff nach seiner Hand. Sachte stieÃen ihre Fingerspitzen gegeneinander und tippten eine Melodie, die nur sie beide kannten. "Ich glaube, wir können das schaffen. Ich weià auch nicht, was auf uns zukommen wird, wie schwer es sein wird, aber gemeinsam können wir das schaffen. Du bist anders als deine Eltern."
Jess nickte. "Das ist doch krank. Ich müsste derjenige sein, der dich aufbaut, nicht umgekehrt."
"Sagt wer?"
"Das Handbuch für coole Jungs."
Rory lachte. "Du bist verückt."
"Und du bist wundervoll." Er küsste sie.
"Lorelai, willst du nicht mal aufhören? Es ist schon spät, ich hab den Laden gerade geschlossen und Davey schläft auch schon." Luke steckte den Kopf in die Wohnung. Lorelai saà am Küchentisch, eine Flasche Wasser vor sich, und schrieb am Laptop, während sich die Papierhaufen um sie herum stapelten. Nach ein paar Sekunden hob sie schlieÃlich den Kopf.
"Gleich, ich muss nur noch diese Dokumente durchlesen." Sie stöhnte, legte die Brille ab und rieb sich die müden Augen. Luke kam ganz herein und trat hinter sie.
"Was machst du denn noch?" Er legte ihr die Hände auf die Schultern und begann, sie zu massieren.
"Gott, ich bin schon den ganzen Tag daran, die Vorschläge der Architekten zu verbessern, was eigentlich sinnlos ist, da Michel und Sookie auch noch entscheiden müssen, aber nicht da sind, was heiÃt, dass ich in einer Woche nochmal von vorne anfangen kann, aber wenn ich nicht anfange macht es keiner, und auÃerdem habe ich ein Problem." Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an Lukes Brust.
"Was ist denn?"
Lorelai schloss die Augen und genoss seine Berührungen. "Tom hat vorhin angerufen, um mir zu sagen dass er jemand neues in seiner Crew einstellen will. Dean."
"Ah."
"Ja, ah. Ich weià nicht was ich machen soll. Grundsätzlich ist es ja egal, wer für uns arbeitet, und Dean braucht das Geld sicher, jetzt wo er verheiratet ist, aber ich mach mir Sorgen um Rory... und Jess. Wenn er anfängt, werden sie sich zwangsläufig über den Weg laufen, und du hast ja gesehen wie es das letzte Mal ausgegangen ist. Und ich habe echt keine Lust auf dieses ganze Drama, das können sie sich für die schlechten Soaps sparen." Sie drehte ihren Kopf zu ihm. "Was würdest du machen?"
"Frag mich das nicht.", wich Luke aus.
"Tja, zu spät, Mister."
Luke seufzte. "Na gut. Ich würde sagen, du kannst ja mal Rory fragen, was sie davon hält, ob es sie stört, aber wie ich Rory kenne, sagt sie nein, und wenn es doch Ãrger gibt, kannst du Dean immer noch rausschmeiÃen."
"Hm, gute Idee." Lorelai lächelte. "Wo ist eigentlich Davey?"
"Der ist unten."
"Alleine?" Besorgt stand Lorelai auf und lief runter. Als sie unten ankam, traf sie fast der Schlag.
Abrupt blieb sie stehen und Luke, der hinter ihr her gekommen war, stoppte nicht rechtzeitig. Gemeinsam stolperten sie ins Diner, wo Kirk sich über Davey beugte und mit ihm redete.
"Kirk!", rief Lorelai entsetzt. "Was macht du denn da?"
Kirk sah auf. "Ich wollte nur mal sehen, ob Kinder mich mögen, da ich einen Job als Kindermädchen anehmen möchte."
"Ich denke, deine Chancen stehen da eher schlecht" Luke ging auf ihn zu. "Ich habe geschlossen!"
Schnell drehte Kirk sich um und rannte aus dem Diner. Lorelai konnte nicht anders, sie musste loslachen.
"Oh man, es ist doch echt schade, dass man nicht immer einen Cocktail zur Hand hat, wenn Kirk da ist."
Luke nahm Davey samt Cosi hoch und legte einen Arm um ihre Hüfte. "Selbst dann würdest du keinen Cocktail kriegen, weil unser Baby dann warscheinlich ohne Gehirn auf die Welt kommt oder so." Gemeinsam gingen sie hoch.
[/B]In der Nacht fing Davey an zu weinen. Luke richtete sich erschrocken und orientierungslos im Bett auf, während Lorelai sich sein Kopfkissen über den Kopf zog. Langsam realisierte Luke was los war, stand auf und ging zu Davey, hob ihn hoch und wiegte ihn hin und her, doch er weinte weiter. Sachte rüttelte er Lorelai.
"Hey, Lore. Er hört nicht auf zu weinen. Was soll ich mit ihm machen?"
"Windel", brummte Lorelai. In Luke schrie alles auf. Windel? Er mochte keine Windeln, schon gar nicht mit Inhalt. AuÃerdem hatte er doch gar keine Ahnung davon. Aber er wollte Lorelai schlafen lassen, also legte er Davey auf eine Decke auf den Boden und suchte in seiner Tasche nach einer Windel. Vorsichtig öffnete er den Strampler, dann, mit zugekniffener Nase, die Windel. Eine Duftwolke stieg auf. "Whoa!", schnaufte Luke. Vorsichtig machte er Davey sauber und legte ihm eine frische Windel an. Verzweifelt, wohin mit der Windel, die er mit spitzen Fingern hochhielt, drehte er sich um sich selbst und schmiss sie dann schlieÃlich aus dem Fenster. Dann legte er Davey wieder ins Bett und ging selbst wieder schlafen.
"Hey Rory, wach auf." Sanft strich Jess ihr über die Wange. Rory brummte nur. "Komm schon, wach auf. Deine Mum ist am Telefon und will dich sprechen." Er hielt ihr den Hörer ans Ohr.
"Mum?", brummte Rory verschlafen. "Warum weckst du mich?"
"Hast du noch geschlafen? Das tut mir leid, liegt warscheinlich an der Zeitverschiebung!", sagte Lorelai am anderem Ende vergnügt.
"In Stars Hollow ist es genauso unnatürlich früh wie hier!"
Lorelai kicherte. "Erwischt."
"Was willst du?"
"Meiner überfreundlichen Tochter Guten Morgen sagen!"
"Das hast du ja jetzt. Sonst noch was?"
"Ich bin schwanger!", rief Lorelai glücklich.
Es entstand eine lange Pause.
SchlieÃlich sagte Rory: "Mum. Das weià ich längst!"
"Ja, aber es ist mir erst jetzt richtig bewusst geworden! Denk mal richtig darüber nach: Ich, Lorelai Gilmore, bekomme ein Baby!"
"Ja, mit Luke!"
"Eigentlich ja, um es offizieller zu machen, und mich nicht von meiner genervten Tochter unterbrechen zu lassen: Ich, Lorelai Gilmore, bekomme ein Baby von Lucas Danes!"
"Und um mir das zu erzählen, weckst du mich?"
"Ãhm.... Ja."
"Mum? Gib mir Luke.", verlangte Rory genervt. Als sie Luke dranhatte, befahl sie ihm: "Luke, lass sie mich nie wieder so früh morgens anrufen, nur um mir zu sagen dass sie lange braucht um wichtige Informationen zu verarbeiten, ok?" Luke versprach es und Rory legte auf.
"Was willst du heute machen?", fragte Jess und zog sich an.
"Schlafen!" Sie zog sich die Decke wieder über den Kopf, nur um sie von Jess wieder weggezogen zu bekommen.
"Hey!", rief sie beleidigt und startete einen lächerlichen Versuch, die Decke wieder zu ergattern, während Jess sie frech angrinste.
"Nichts da!", sagte er. "Jetzt wird aufgestanden! Na los, hopp, hopp!" Rory schob beleidigt die Unterlippe vor.
"Sadist!"
"Tja, das ist Teil meines Charmes."
Währenddessen zog Lorelai Klein Davey einen Strampler an und schwatzte munter mit ihm. Luke war schon unten im Diner und bediente seine Gäste. Als Lorelai mit Davey runterkam, richteten sich entzückte und erstaunte Blicke auf sie.
"Was denn?", fragte sie verwirrt. "Ihr kennt doch Davey, und ich hab ihn sicherlich nicht geklaut."
Patty kam zu ihnen rüber und kniff Lorelai in die Wange. "Lorelai, Schatz, wir wussten ja gar nicht, wie sehr dir ein Baby steht!"
"Na, ich bin eben eine Trendsetterin! Ab morgen werden die Leute nur noch mit Babys auf dem Catwalk laufen, das sag ich dir.", grinste sie und setzte sich.
Eine halbe Stunde später kam Rory aus dem Bad.
"Bist du endlich soweit?", fragte Jess ungeduldig und zog sie, ohne eine Antwort abzuwarten, mit sich aus dem Zimmer. "Ich verhungere noch!", sagte er, während sie ihr Zimmer abschlossen und sich auf den Weg in den Frühstückssaal machten.
Rory lachte. "So schnell stirbst du schon nicht, Unkraut vergeht nicht!" Sie erntete einen leichten Knuff von ihrem Freund und betraten schlieÃlich den groÃen Raum, der gefüllt war mit Düften von leckerem Frühstück und exotischen Früchten. Als sie gerade einen Tisch ausgesucht hatten und sich setzten wollten, hörte Rory ihren Namen.
[B]Kapitel neunundfünfzig
[/B]
"Ich muss heute den ganzen Tag ins Inn, da Sookie nicht da ist, müssen Michel und ich mehr arbeiten, deswegen musst du Davey nehmen." Lorelai nahm einen Schluck Tee und sah Lukes Gesichtsausdruck, der nicht gerade vor Begeisterung strahlte. -Auch wenn er sonst nicht vor Begeisterung gestrahlt hätte, wenn ihn etwas wirklich begeistert hätte.- "Hey, gewöhn dich schon mal dran! In einem halben Jahr, plus / minus, werden wir so einen süÃen Fratz den ganzen Tag haben. Komm schon, sag, du machst es!" Sie setze einen bittenden Gesichtsausdruck auf und Luke gab auf.
"Hab ich denn eine Wahl?" Lorelai grinste, stellte ihre Tasse ab und beugte sich über den Tresen, um Luke zu küssen.
"Nein!"
"Rory!" Sie drehte sich suchend um, bis sie die ihren Namen rufende Person entdeck hatte.
"Oh mein Gott, Lane!" Freudig lief Rory auf ihre beste Freundin zu und fiel ihr in die Arme. "Was macht ihr denn hier?"
"Wir wollten vor Kalifornien noch ein bisschen das Land erkunden und sind in New York gelandet!" Dave kam auf Jess zu und begrüÃte ihn. "Hey."
"Hi."
"Komm, du musst mir unbedindt erzählen, was ihr so erlebt habt, und was ihr gemacht habt, und noch vorhabt, und, und, und!" Lane zog Rory munter schwatzend mit sich an einen Vierertisch, die beiden Jungs folgten.
Aufgeregt kam Taylor rein. "Luke, ich habe eine Beschwerde vorzuweisen!", sagte er atemlos und kam an den Tresen.
"Raus hier Taylor!" Luke ging an ihm vorbei, zwei Teller in der Hand. Aufgeregt rannte Taylor hinter ihm her.
"Luke, jetzt hör mir doch mal zu! Mitten vor meinem Laden lag heute morgen eine volle Windel, und Davey ist das einzigste Baby hier, und er wohnt bei dir, also führen alle Spuren auf dich zurück!"
"Und?" Luke marschierte zurück zum Tresen, Taylor dicht auf den Fersen.
"Das heiÃt, du musst der Ãbeltäter sein!"
"Und?", fragte Luke genervt und füllte die Kaffeemaschiene neu auf.
"Das heiÃt, du musst den Müll entsorgen!"
Luke dreht sich lachend um. "Das heiÃt, die liegt immer noch da? Man, das ist aber gar nicht gut für die Kundschaft!"
"Nein!", rief Taylor entrüstet. "Nätürlich habe ich sie entfernt!"
"Und was willst du dann noch von mir?", fragte Luke stirnrunzelnd.
"Dass du zu deiner Verschmutzung der Stadt beigetragen hast!"
"Oh Gott."
"Luke, was wirst du jetzt tun?"
Luke kam um den Tresen rum und baute sich vor Taylor auf. "Dich rauswerfen!"
"Du bist unmöglich, Luke! Unmöglich!", rief Taylor, als er aus dem Diner lief und dabei Lorelai fast umrannte, die gerade reinkam.
"Taylor, charmant wie immer!", sagte sie als sie sich an den Tresen setzte.
"Ich hab seine Mutter getroffen!", sagte Rory, als Dave und Jess beim Büffet waren.
"Nein! Und, wie ist sie?", fragte Lane begeistert.
"Total anders, als ich es mir vorgestellt hätte. So nett und freundlich und hilfsbereit. Sie lebt mit einem Mann zusammen, er heiÃt TJ, in einer schönen Wohnung und scheint wirklich glücklich zu sein."
"Hört sich ja nicht gerade wie die Mutter eines Bad Boys an", sagte Lane und stopfte sich ein Brötchen in den Mund.
"Ich weiÃ. Jess denkt ja, das hält nicht lange, aber er redet nicht viel über früher. Aber ich will ihn nicht zwingen, ich bin ja froh, dass er überhaupt geöffnet hat. Aber zu euch! Was habt ihr bis jetzt erlebt?" Sie grinste Lane herausfordernd an. Diese lieà Honig auf ihr zweites Brötchen tropfen.
"Tja, wir sind bis jetzt in Boston gewesen, und in New Hampshire, wo wir in so einer verrückten Frühstückspension waren. Die Frau, die es geleitet hat, ist die ganze Zeit um ums herumgewuselt und wollte und Aktivitäten vorschlagen, und wir waren in so einem schrecklichen Zimmer mit riesigen Rosen an der Tapete, ich hatte echt den Anschein, die bewegen sich. Und es haben wirklich welche ins Gästebuch geschrieben! Einer Verrückter schrieb, "dieses Zimmer hat meine Seele erfrischt", und all so was. Der beste Eintrag war, "Afrikanische Nächte scheinen am Werk zu sein", echt cool. Es hatte so einen komischen Namen, wie die Katze aus Alice im Wunderland. Das Cheshire Cat."
Rory sah auf. "Oh mein Gott! Da waren Mum und ich, als sie die Verlobung von Max platzen lieÃ! Sie hat das mit den Afrikanischen Nächten geschrieben!"
"Was für ein cooler Zufall."
"Und?"
Lane versuchte, Rorys erwatungsvollen Blick zu ignorieren. "Und was?"
"Komm schon Lane, du weiÃt, was ich meine."
Lane grinste nur in ihren Tee.
"Oh mein Gott!" Rory konnte es nicht fassen. "Ihr habt tatsächlich....."
"Shhhh!!!" Erschrocken sah Lane sich um. "Nicht so laut!"
"Und? wie war es?"
"Ein bisschen beängstigend", flüsterte Lane so leise, dass Rory es kaum verstand. "Aber Dave ist wirklich toll. Er war ganz lieb und einfühlsam."
Rory sah sie erstaunt an. "Warum flüsterst du?", flüsterte sie aus Reflex zurück.
"Na ja, weil ich denke, dass, egal wo sie ist, meine Mum diese Unterhaltung hören kann."
Rory sah sie teilnahmsvoll an. Sie wusste, dass Lane es nie mit Mama Kim einfach gehabt hatte, aber sie war immerhin ihre Mutter, und Lane hatte immer versucht, es ihr recht zu machen. Das Mama Kim sie rausgeworfen hatte, hatte Lane schwer getroffen, vielleicht sogar schwerer, als ihr bewusst war. Aber vielleicht brauchte sie das jetzt einfach, um ihr Leben so leben zu können, wie sie es wollte. Und Mrs. Kim konnte ja nicht ewig auf Lane sauer sein. Oder?
"Und wie läuft es bei euch so? Ich meine, wegen der Schwangerschaft und so...." Dave nahm sich einen Kaffee und sah Jess fragend an.
"Wie soll es schon laufen?" Er zuckte die Schultern. "Meine Mutter weià es jetzt, und sie ist ausgetickt vor Freude. Na ja, sie hat ja auch ein Ding an der Waffel." Dave merkte, dass er nicht darüber reden wollte, aber er verstand es. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde wenn Lane von ihm schwanger wäre. Aber Dave mochte Jess wirklich gerne. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Hey, wir kennen uns zwar noch nicht so lange, aber wenn du einen Freund brauchst, ich bin da. Ich fand dich von Anfang an cool, ok?"
Jess nickte. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Dave war einfach ein klasse Kumpel. "Das gleiche gilt für mich." Dave nickte, nahm seinen vollen Teller und schlug Jess freundschaftlich auf die Schulter. Er konnte sich vorstellen, dass Jess es nicht einfach hatte. Sein Image war durch die Schwangerschaft nicht gerade besser geworden, doch Dave hatte noch nie auf Tratsch gehört. Er lieà sich von seinem Gefühl überzeugen. Und das sagte ihm, dass Jess ein anständiger Kerl war, der es einfach im Leben nicht einfach hatte und gehabt hatte, und deswegen aus Angst zumachte. Auch wenn er das niemas, unter keinen Umständen im Leben zugeben würde. Da war sich Dave sicher. Jaja, nicht umsonst nannten ihn Zack und Brian auch den Psycho. Auch wenn das nicht gerade Rock ´n Roll war.
[B]Kapitel sechzig
[/B]
"Was machst du denn wieder hier?" Luke sah Lorelai fragend an und schob ihr eine Tasse Kräutertee hin.
"Michel ist krank, und alleine wurde mir langweilig, deswegen hab ich meine Arbeit mit hier hin genommen." Sie hob die Ordner und Mappen hoch, die sie mitgebracht hatte und schob die Tasse unbenutzt wieder zurück.
"Und?", fragte Dave, als er und Jess wieder am Tisch saÃen. "Was habt ihr noch so vor?"
"Wir haben noch keine genauen Pläne, oder?" Fragend sah Rory Jess an, der die Schultern zuckte.
"Wir wollten eigentlich erst in drei Tagen nach Kalifornien aufbrechen, wie wäre es, wenn wir solange noch was gemeinsam machen?"
"Klar, oder?" Jess zuckte wieder die Schultern. Fragend sah Rory ihn an, doch er wich ihr aus.
[B]Kapitel siebzig
[/B]
"Jess, was ist los?" Am Abend lagen Jess und Rory beide auf dem Rücken im Bett. Den ganzen Tag lang hatte Jess sich weiterhin so komisch verhalten und war noch schweigsamer als sonst gewesen.
Er schwieg eine lange Zeit, bevor er antwortete.
"Was soll denn los sein?" Er wich ihr aus, das spürte Rory.
"Du weichst mir aus, schweigst, redest noch weniger, was ist los?"
Jess seufzte. "Es ist nur.... Ich habe Zweifel. Wenn ich so meine Mutter sehe, hat es sie achtzehn Jahre gebraucht, um ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, erst dann, als ich weg war. Mein Vater hat Panik nach der Geburt bekommen und ist abgehauen. Es ist einfach, ...... ich hab Angst, Rory. Ich schwör dir, gerne geb ich es nicht zu, und ich werde es auch nur dieses eine Mal sagen, aber ich hab ehrlich Angst. Ich habe keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen wird, ich habe keine Ahnung von Babys, von Familienleben, ich muss mein Leben auf die Reihe bekommen und gleichzeitig ein Baby versorgen." Er rückte näher an sie heran und strich ihr sanft über den Bauch. "Ich meine, ich liebe dich, ich will mit dir zusammen sein, für immer, aber was, wenn es nicht funktioniert? Wenn wir uns nach einiger Zeit so ankotzen, dass wir uns trennen? Dann haben wir wieder eine Familie, die nicht zusammen ist."
"Wow.", sagte Rory nur.
"Hä?" Ãberrascht sah Jess sie an. Was gab es darauf jetzt 'wow' zu sagen?
Rory drehte ihm ihr Gesicht zu. Der Wind kräuselte die Vorhänge und lieà den Mond silbrig ins Zimmer scheinen.
"Ich bin nur überrascht, dass du dir so unsicher in etwas bist. Ich kann es nicht in Worte sagen, es ist nur....... " Sie brach ab und griff nach seiner Hand. Sachte stieÃen ihre Fingerspitzen gegeneinander und tippten eine Melodie, die nur sie beide kannten. "Ich glaube, wir können das schaffen. Ich weià auch nicht, was auf uns zukommen wird, wie schwer es sein wird, aber gemeinsam können wir das schaffen. Du bist anders als deine Eltern."
Jess nickte. "Das ist doch krank. Ich müsste derjenige sein, der dich aufbaut, nicht umgekehrt."
"Sagt wer?"
"Das Handbuch für coole Jungs."
Rory lachte. "Du bist verückt."
"Und du bist wundervoll." Er küsste sie.
"Lorelai, willst du nicht mal aufhören? Es ist schon spät, ich hab den Laden gerade geschlossen und Davey schläft auch schon." Luke steckte den Kopf in die Wohnung. Lorelai saà am Küchentisch, eine Flasche Wasser vor sich, und schrieb am Laptop, während sich die Papierhaufen um sie herum stapelten. Nach ein paar Sekunden hob sie schlieÃlich den Kopf.
"Gleich, ich muss nur noch diese Dokumente durchlesen." Sie stöhnte, legte die Brille ab und rieb sich die müden Augen. Luke kam ganz herein und trat hinter sie.
"Was machst du denn noch?" Er legte ihr die Hände auf die Schultern und begann, sie zu massieren.
"Gott, ich bin schon den ganzen Tag daran, die Vorschläge der Architekten zu verbessern, was eigentlich sinnlos ist, da Michel und Sookie auch noch entscheiden müssen, aber nicht da sind, was heiÃt, dass ich in einer Woche nochmal von vorne anfangen kann, aber wenn ich nicht anfange macht es keiner, und auÃerdem habe ich ein Problem." Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an Lukes Brust.
"Was ist denn?"
Lorelai schloss die Augen und genoss seine Berührungen. "Tom hat vorhin angerufen, um mir zu sagen dass er jemand neues in seiner Crew einstellen will. Dean."
"Ah."
"Ja, ah. Ich weià nicht was ich machen soll. Grundsätzlich ist es ja egal, wer für uns arbeitet, und Dean braucht das Geld sicher, jetzt wo er verheiratet ist, aber ich mach mir Sorgen um Rory... und Jess. Wenn er anfängt, werden sie sich zwangsläufig über den Weg laufen, und du hast ja gesehen wie es das letzte Mal ausgegangen ist. Und ich habe echt keine Lust auf dieses ganze Drama, das können sie sich für die schlechten Soaps sparen." Sie drehte ihren Kopf zu ihm. "Was würdest du machen?"
"Frag mich das nicht.", wich Luke aus.
"Tja, zu spät, Mister."
Luke seufzte. "Na gut. Ich würde sagen, du kannst ja mal Rory fragen, was sie davon hält, ob es sie stört, aber wie ich Rory kenne, sagt sie nein, und wenn es doch Ãrger gibt, kannst du Dean immer noch rausschmeiÃen."
"Hm, gute Idee." Lorelai lächelte. "Wo ist eigentlich Davey?"
"Der ist unten."
"Alleine?" Besorgt stand Lorelai auf und lief runter. Als sie unten ankam, traf sie fast der Schlag.
Abrupt blieb sie stehen und Luke, der hinter ihr her gekommen war, stoppte nicht rechtzeitig. Gemeinsam stolperten sie ins Diner, wo Kirk sich über Davey beugte und mit ihm redete.
"Kirk!", rief Lorelai entsetzt. "Was macht du denn da?"
Kirk sah auf. "Ich wollte nur mal sehen, ob Kinder mich mögen, da ich einen Job als Kindermädchen anehmen möchte."
"Ich denke, deine Chancen stehen da eher schlecht" Luke ging auf ihn zu. "Ich habe geschlossen!"
Schnell drehte Kirk sich um und rannte aus dem Diner. Lorelai konnte nicht anders, sie musste loslachen.
"Oh man, es ist doch echt schade, dass man nicht immer einen Cocktail zur Hand hat, wenn Kirk da ist."
Luke nahm Davey samt Cosi hoch und legte einen Arm um ihre Hüfte. "Selbst dann würdest du keinen Cocktail kriegen, weil unser Baby dann warscheinlich ohne Gehirn auf die Welt kommt oder so." Gemeinsam gingen sie hoch.