Okay, ging noch schneller, als ich gedacht hab
Dann gibts ziemlich sicher heute Abend auch mehr :hi:
Chapter 63
Langsam schlug sie die Augen auf. Nur schwer konnte sie erkennen, wo sie sich befand. Die Blumen und Ballons auf dem Tisch, beziehungsweise an den Stühlen befestigt, sagten ihr, was vor kurzem geschehen war.
Allmählich kamen auch die Erinnerungen zurück, ganz schwach und verschwommen zwar, aber zumindest kamen sie zurück. Sie versuchte, sich im Bett aufzusetzen, sackte jedoch wegen der Schmerzen in ihrem Bauch wieder zurück.
Resigniert schloss sie wieder die Augen und atmete tief durch, als sich plötzlich die Türe öffnete.
âHey, bist du wach?â flüsterte eine ihr wohl bekannte Stimme. Kurz darauf spürte sie, wie sich jemand neben sie auf das Bett setzte und sich dann zu ihr hinunter beugte. Sie spürte einen sanften Kuss und eine zarte Liebkosung ihrer Wange.
âLukeâ¦â wisperte sie schwach. Sie war noch ganz benommen, versuchte aber trotzdem wieder, sich aufzusetzen. Luke packte sie jedoch an den Schultern und drückte sie vorsichtig zurück in die Kissen.
âBleib liegen, Lorelai! Ich bin hierâ¦â
âWo istâ¦?â
âSie wird gerade gewaschen! Sie ist wundervoll, Lore! So wundervoll⦠genau wie ihre Mutter!â Obwohl Lorelai die Augen geschlossen hatte, konnte sie Luke klar und deutlich vor sich sehen, wie er an ihrem Bett saà und glücklich lächelte.
âIch will sie sehen!â
âDas wirst du! Aber jetzt solltest du dich erst noch ein bisschen ausruhen, die Tabletten machen dich schwach! So hat es zumindest der Arzt gesagt!â
âTabletten?â
âJa! Du bist ohnmächtig geworden⦠Ich habe schon gedacht, dass⦠Na ja, sie haben dir Tabletten gegeben, damit dein Kreislauf sich stabilisiert!â
âOhnmächtig?â
âJa⦠Aber es ist alles in Ordnung, der Kleinen geht es gut! Jetzt ruh dich aus, Lore, ich bleibe hierâ¦â Er drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Wange. Lorelai lächelte schwach, bevor sie kurze Zeit später wieder einschlief.
âWo ist sie? Wie geht es Lorelai?â rief Emily hektisch, als sie Rory endlich in einem der Krankenhausaufenthaltsräume fand. Rory sprang sogleich auf und kam ihrer GroÃmutter strahlend entgegen. Ohne etwas zu sagen umarmte sie Emily sofort und erklärte ihr dann, wie es Lorelai und der kleinen Katie ging.
âMom schläft im Moment, aber sobald sie wieder wach ist, können wir zu ihr! Oh, Granma, du musst die Kleine sehen, sie ist so süÃ!â schwärmte Rory. Emily strahlte bis über beide Ohren und hörte ihrer Enkelin gespannt zu.
Kurze Zeit später kam Luke zu beiden. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht und er umarmte erst Rory, dann Emily.
âEs geht ihr gut, sie schläft jetzt aber! Wir können was essen gehen und nachher wieder kommen!â schlug er vor.
âJa, gute Idee!â
Die drei machten sich gemeinsam auf den Weg zu einem Restaurant in der Nähe.
Lorelai setzte sich auf. Sie hatte neue Kraft und fühlte sich schon viel besser als noch vor ein paar Stunden. Neugierig sah sie sich in ihrem Krankenzimmer um, sie suchte nach Luke, nach Rory. Oder nach der kleinen Katie. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und schlüpfte in die Schuhe, welche dort standen. Ihr Bauch schmerzte immer noch, doch sie ignorierte diese Gefühle, sie wollte jetzt zu ihrer kleinen Tochter, ohne Rücksicht auf ihre Schmerzen.
Mit ihrer Hand auf dem Bauch lief sie den Gang entlang, auf der Suche nach einer Schwester. Endlich fand sie jemanden.
âMiss Gilmore, sie sollten sich lieber wieder hinlegen!â sagte die kleine blonde Frau sofort und wollte Lorelai schon wieder zurück in ihr Zimmer führen.
âEs geht mir gut, wirklich! Ich würde gerne meine Tochter sehen!â drängte Lorelai.
âNa schön, ich werde sie zu ihnen aufs Zimmer bringen, in Ordnung?â
âSofort?â
âSofort!â Die kleine Krankenschwester lächelte vertrauenswürdig und so gab Lorelai endlich nach. Aufgeregt, obwohl immer noch ein klein bisschen müde, trottete Lorelai zurück in ihr Zimmer und wartete dort auf ihre kleine Katie.
Sie musste nicht lange warten, die Schwester kam tatsächlich einige Minuten später mit einem kleinen Knäuel auf dem Arm zurück.
Lächelnd drückte sie Lorelai vorsichtig das kleine Geschöpf auf den Arm und sie konnte zum ersten Mal ihre zweite Tochter sehen.
Das war sie also, Katie Gilmore. Ihre Tochter. Lukes Tochter! Das hätte Lorelai sich vor ein paar Jahren wohl niemals träumen lassen, dass sie einmal Lukes und ihre Tochter in den Armen halten würde. Mit geschlossenen Augen lag sie da, verzerrte gelangweilt den winzigen Mund und gähnte schlieÃlich.
Freudentränen füllten Lorelais Augen, dieser Moment erinnerte sie nur zu gut an Rorys Geburt. Wie ähnlich sie sich doch sahen⦠Mutig umklammerte die Kleine den Zeigefinger ihrer Mutter und hielt sich daran fest, als wollte sie Lorelai somit zeigen, dass sie sie als Mutter anerkannt und akzeptiert hatte.
Sanft streichelte Lorelai ihrer Tochter über die winzige Wange, dabei rollte eine Träne über ihre eigene. Lorelai hatte die Krankenschwester völlig vergessen, es war, als wäre sie alleine mit Katie in dem groÃen Raum. Wie sehr sie diesen Moment genoss, endlich war es soweit. Endlich war sie da.
âEntschuldigung, Miss Gilmoreâ meldete sich die Schwester und riss Lorelai damit aus ihren Gedanken.
âJa?â
âIch werde sie einen Moment alleine lassen, nachher komme ich wieder und hole die Kleine, in Ordnung?â
âJa, ja in Ordnung!â
Lächelnd verschwand die Krankenschwester, doch kurz nachdem sie die Türe hinter sich geschlossen hatte, ging diese schon wieder auf und Rory stürmte herein, gefolgt von Luke und Emily.
âMom!â rief Rory aufgeregt, setzte sich neben sie aufs Bett und betrachtete entzückt ihre kleine Schwester.
âDarf ich vorstellen, Katie Gilmore! Noch eine von unsâ¦â grinste Lorelai.
âNa primaâ¦!â murmelte Luke, konnte sich ein stolzes Grinsen jedoch nicht verkneifen. SchlieÃlich freute er sich, seine erste Tochter war geboren. Und sie war so wunderschön wie ihre Mutter. Zumindest würde sie das mal werden. Sie hatte dieselben blauen Augen wie Lorelai und Rory, eine kleine Stupsnase wie Lore⦠Er fragte sich, ob sie überhaupt etwas von ihm hatte.
Luke gab Lorelai einen Kuss, nahm ihr dann vorsichtig das kleine Bündel vom Arm, betrachtete voller Stolz das kleine Geschöpf.
âLorelai, ich gratuliere! Wirklich ein wunderhübsches kleines Mädchen!â Emily kam zu ihrer Tochter, drückte sie herzlich.
âDanke, Mom, schön, dass du da bist!â Dass sie das jemals sagen würdeâ¦
âSookie hat eben angerufen, sie kommt später vorbei, Mom!â berichtete Rory, wendete sich dann aber schnell wieder Luke und dem Baby zu. Endlich durfte sie die kleine Katie auch mal halten, wiegte sie sanft in ihren Armen.
Chapter 64
âIch kann auch noch einen Tag länger bleiben, morgen habe ich keine allzu wichtigen Vorlesungen!â
âNein, nein, Schatz, ich finde es toll, dass du gestern hier geblieben und nicht nach Yale gefahren bist, aber irgendwann musst du auch mal wieder studieren, sonst vergisst du alles wieder und die ganze Arbeit war umsonst! Ich hab schlieÃlich auch noch Luke!â
âDer ist doch die meiste Zeit im Dinerâ¦â
âRory, ich krieg das hin, ich hab das schon mal gemacht, sogar ohne Mann! Erinnerst du dich? Wahrscheinlich nicht, du warst da ja noch klein!â
âNa schön⦠Aber wenn irgendetwas istâ¦â
ââ¦ruf ich dich an, schon klar, SüÃe! Jetzt fahr schon, sonst verpasst du die Party heut Abend!â
âWelche Party?â
âNa, du gehst aufs College, steigen da keine Partys?â
âIch bin da um zu studieren! Die Partys sind auÃerdem am Wochenende!â
âNa gut, dann lern halt! Also fahr vorsichtig! Ich ruf dich an!â
âMachs gut, Mom! Drück Katie von mir, wenn sie wach wird!â
Lorelai nickte, nahm ihre Tochter noch einmal in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
Sie schloss die Tür hinter Rory und ging zurück ins Wohnzimmer, wo das kleine Bettchen von Katie stand, in dem diese lag und tief und fest schlief.
Gedankenversunken und ihren Schlüssel suchend war Rory auf dem Weg vom Auto zu ihrer Wohnung. Gerade wollte sie den Schlüssel ins Schloss stecken, als sie hinter sich eine wohlbekannte Stimme ihren Namen rufen hörte. Ein Blitz durchfuhr ihren Körper, mit ihm hatte sie jetzt gerade nicht gerechnet.