^^Das war mir so klar.
Hoi, heut ist Mittwoch. Ist echt leichter sich nur noch um eine FF kümmern zu müssen. auch wenn ich an The new way sehr gern geschrieben habe.
Der Teil ist ganz schön lang geworden.
Ich hoffe er gefällt euch und ich wünsch mir ganz viel Feedback!
21. Kapitel - Unvergängliche Gefühle
Zufälle gibt es und es gibt sie auch nicht. Manchmal finden sich bekannte Menschen an ein und demselben Ort wieder, ohne es vorher abgesprochen zu haben- reiner Zufall. Doch die Tatsache, dass Mutter und Tochter im selben Moment den selben Gedanken nachhängen, ist bei den Gilmore Girls kein Zufall, sondern purer Alltag.
„Paris, der Kleiderhaken ist nicht nur für deine Sachen gedacht“, rief Rory genervt in Richtung Paris’ Zimmer.
„Du hast ein eigenes Zimmer. Häng deine Sachen doch dort auf“, schrie Paris zurück.
„Komisch, das Gleiche wollte ich dir auch gerade sagen“, erwiderte Rory ebenso laut.
„Wieso fragst du dann erst, wenn du deine Sachen sowieso in deinem Zimmer verstauen willst?“
„Weil es übertrieben ist, was du veranstaltest. Wir haben auch ab und zu Gäste, die ihre Sachen bei uns ablegen wollen.“
„Dann können sie das auf der Couch oder in dem Zimmer des Mädchens tun, die sich diesen Besuch eingeladen hat.“
„Was ich sagen wollte“, fasste Rory zusammen: „Deine Jacken müssen hier weg. Es sind zu viele.“
„Geh ins Kloster und werde Nonne“, rief Paris gedämpft zurück und betrat das Gemeinschaftszimmer.
„Irgendwelche Nachrichten?“, fragte Rory, während sie ihre Tasche zusammenpackte.
„Ein Typ hat angerufen. Hat sich mit braunen Augen, 1.80m und blonden Haaren beschrieben“, sagte Paris und band sich die Haare zusammen. Rory sah sie mit geweiteten Augen an.
„Was? Logan hat angerufen?“
„Nein, so ein Anderer.“
„Ich kenne keinen Anderen. Dann muss es für dich gewesen sein“, sagte Rory enttäuscht.
„Er hat gesagt, du sollst Bescheid wissen, dass er einen kleinen Unfall hatte, es ihm aber gut geht“, überbrachte Paris die Nachricht und packte ihre Bürste weg.
„Ich hab doch schon gesagt, dass ich diesen Typen nicht kenne. Wer weiÃ, wer das war.“
„Ich glaube, sein Name war Christopher“, erinnerte sich Paris scharf und Rory sah sie entgeistert an.
„Seine Stimme klang ziemlich heiÃ. Moment mal.... der Name kommt mir bekannt vor. HeiÃt dein Dad nicht auch so? Oh Gott, soll ich das mit dem ‚Seine Stimme klang ziemlich heiÃ’ lieber wieder zurücknehmen?“
„Mein Dad hat angerufen? Wieso sagst du mir das erst jetzt?“, fragte sie sauer.
„Hey, ich rede über den Kerl schon die letzten zwei Minuten. Das nächste Mal empfange ich dich gleich an der Tür und hagle mit Wörtern auf dich ein“, antwortete Paris schnippisch.
„Einen Postboten brauche ich nicht.“ Rory griff in ihre Tasche, wählte jedoch nicht die Nummer von ihrem Vater sondern die von Lorelai. Wie immer, wenn sie Hilfe brauchte.
Lautes Geheule und Trommeln behielten noch immer die Oberhand in Stars Hollow. Der GroÃteil der beteiligten Männer beim Rollenwechsel Mann zu Frau hatte sich ungeschickt eine groÃe Menge Schminke aufgetragen, die farblich gesehen so gar nicht zusammenpassen wollte. Mit schwarzem Lippenstift und groÃer Schicht Rouge grinste Andrew nun vor sich hin, während Taylor das Desaster zu stoppen versuchte.
„Ihr habt das missverstanden“, versuchte er zu erklären und fuchtelte mit heftigen Handbewegungen durch die Luft, als wolle er Fliegen erschlagen.
Viele Frauen schienen jedoch zu schmollen und schauten ihre Männer beleidigt an. Taylor schüttelte geschlagen den Kopf und suchte verzweifelt nach Hilfe.
„Mom?“, fragte Rory am Handy ihre Mutter, als diese es aus ihrer Tasche gekramt hatte.
„Rory?“
„Ich weià nicht, was passiert ist. Ich glaube, ich will auch gar nicht wissen, was passiert ist. Du solltest ihn anrufen“, erklärte sie panisch.
„Schatz, wieso sprichst du zur Zeit immer in Rätseln?“ Sookie deutete Lorelai an, sie würde zurück zu Jackson gehen und Lorelai nickte.
„Also, was ist passiert?“
„Dad hatte einen kleinen Unfall. Es soll ihm aber soweit ganz gut gehen.“
Lorelai hielt kurz die Luft an und sagte Nichts, doch diese Stille lieà Rory nicht lange bestehen.
„Ich habe das Gefühl, wir müssten zu ihm“, sagte Rory und sie klang richtig niedergeschlagen.
„WeiÃt du, wo er ist?“
„Nein. Nun ja, ich denke im Krankenhaus.“ In Rorys Kopf drehte sich Alles, während Lorelai mit sich selbst kämpfte.
„Gut,.. ich werde ihn anrufen. Ich gebe dir dann Bescheid, Schatz. Es wird schon alles in Ordnung sein, hörst du?“
Ihre Tochter murmelte kurz etwas AbschlieÃendes und sie legten auf.
Lorelai sah um die Ecke des Diners und suchte nach Luke. Dort stand er und sah dem Schauspiel, was sich vor ihm abspielte, zu. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, das ihr sagte, sie müsse es Luke erzählen. Doch er würde ausflippen, das stand fest. Sie ging einige Schritte und wählte Christophers Nummer.
Als die beiden Gilmore Girls im Auto saÃen, nachdem Lorelai Rory von Yale abgeholt hatte, herrschte eine gewisse Anspannung in der Luft. Lorelais Handy lag neben ihr und sie konnte nicht umhin, aller paar Sekunden einen Blick darauf zu werfen. Sie hoffte verkrampft, Luke würde nicht anrufen und sie fragen, wo sie stecken würde. Rory starrte stattdessen aus dem Fenster und stellte sich vor, wo ihr Vater jetzt wohl war und wie es ihm ging. Dann dachte sie an Paris und ihre Worte. Rory dachte, sie würde Logan meinen. Wieder dachte sie an ihn, an diesen Idioten, der sie sitzen gelassen hatte. Sie seufzte unglücklich und leicht zittrig verlieà die Luft ihre Lungen. Sie sprachen kaum miteinander, hangen zu sehr ihren Gedanken nach und hielten es für ausgeschlossen, dass sich der Tag noch toppen lieÃe.
Die Tür öffnete sich automatisch und Lorelai betrat dicht gefolgt von ihrer Tochter das kühle, farbenlose Gebäude. Darauf bedacht, immer einen Schritt hinter ihrer Mutter zu bleiben, hielt Rory Ausschau nach Wegweisern oder Informationsschaltern. Nach einer Fahrt mit dem Fahrstuhl hatten sie schlieÃlich eine nette junge Frau im weiÃem Kittel getroffen. Doch bevor sie genauer auf ihr Problem eingehen konnten, wurden sie von dem Klingeln von Lorelais Handy unterbrochen.
„Schatz, klär du das“, bat sie Rory und sah dann auf das Display. Ihre Hände wurden feucht.
„Hallo?“, fragte sie bemüht ruhig.
„Hey ich bin’s.“ Seine Stimme klang ihrer ähnlich, nervös und besorgt.
„Hey, ich bin froh, deine Stimme zu hören.“
Laut Mark Twain ist ein jeder Mensch ein Lügner. Wissenschaftler sagen sogar, ein Mensch lügt 200 Mal am Tag. Dem kann man Glauben schenken, wenn man will, muss man aber nicht. Allein ein ‚Schön dich zu sehen’ oder ein ‚Ich würde mich freuen, wenn du bald mal wiederkommst’, ja sogar ein ‚Hey, wie geht’s?’ kann schon eine Lüge sein, da viele diese Frage nur als Einstieg in ein Gespräch ansehen und darüber hinaus entscheiden, wie sie dieses fortführen. Es interessiert sie sozusagen kein Stück, ob du im Sterben liegst oder gerade gestern erst mit dem Moped und 200 Sachen über die Autobahn gerattert bist. Bei einer Antwort, wie: ‚Es geht gesundheitlich bergab mit mir’ hat man wenigstens die Möglichkeit, seinen Gegenüber über sein Befinden auszuquetschen, auch wenn das nur gezwungen geschieht, und dies dann möglicherweise mit dem Nachbarn über den Gartenzaun diskutiert wird. Man hat ein Gesprächsthema. Ist die Antwort jedoch ‚Gut, und selbst?’ steht man wieder am Anfang des Gesprächs, dass man eigentlich von vornherein vermeiden wollte. Dies als alltägliches Beispiel...
„Ich hab schon die halbe Stadt nach dir abgesucht. Darf ich fragen, wo du steckst?“
Lorelai schluckte. Sie kannte Luke langsam viel zu gut.
„WeiÃt du, ich bin unterwegs“, faselte sie zusammen.
„Bist du zufällig in der Nähe von Hartford?“
Sie starrte an die Wand und hoffte, die Handys wären nie erfunden worden.
„Wieso fragst du?“
„Weil wir auf dem Weg dorthin sind.“
„Wer wir? Und wieso?“
„Du hörst dich so angespannt an. Ist alles okay?“
Lorelai versuchte die Krallen einzuziehen und durchzuatmen.
„Jackson hat das Highlight des Tages ausgelöst“, sagte er und klang ein wenig belustigt.
„Sookie und er hatten Streit. Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Sookie bekommt das Baby.“
„Oh mein Gott“, hauchte Lorelai und lehnte sich an die Wand. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Langsam verstrickte sich die ganze Situation.
„Okay, wir warten unten am Eingang auf euch.“
„Ihr? Bist du schon in Hartford?“
„Ich, Luke das erkläre ich dir später. Seid ihr in einer halben Stunde da?“
„So in etwa“, antwortete ihr Freund nun ein wenig nachdenklich.
„Gut, wir sehen uns später.“ Sie klappte ihr Handy zu und Luke schaute auf den Gehweg.
„Geradeaus, zweiten Gang links, rotes Schild“, spulte Rory immer wieder ab und lief die Gänge entlang.
Eine verwirrte Lorelai folgte ihr und rempelte Rory von hinten an, als diese plötzlich innehielt.
„Dad“, rief die kleine Gilmore und drückte ihren Vater vorsichtig.
Christopher schien sehr überrascht, die beiden hier zu sehen. Er brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, was geschehen war und die Umarmung erwiderte.
„Lorelai, das war nicht nötig“, wehrte er ab und sah sie dankbar an.
„Ich weiÃ.“ Lorelai sah zu, wie Rory ihrem Vater in den Armen lag und er ihr über den Rücken strich. Dabei fiel ihr eine eingegipste Hand auf.
„Was ist passiert, Chris?“, fragte sie leise. Rory nahm neben ihm auf dem Bett Platz. Lorelai blieb stehen und hatte Mühe, keine Träne zu vergieÃen.
„Ich hatte einen leichten Unfall mit meinem Moped. Es ist nichts weiter passiert. Einige Prellungen und Schürfwunden.“ (Erst das Moped, dann der Tod!)
„Und was ist mit deiner Hand?“, fragte sie mit hochgezogenen Brauen.
„Ach so, ja gebrochen“, sah er ein.
„Das ist natürlich nicht noch erwähnenswert gewesen.“ Er sah die beiden abwechselnd an.
„Ich bin froh, dass ihr gekommen seid.“
„Das wissen wir“, sagte Rory voller Ãberzeugung und sah sich im Raum um.
„Krankenhäuser sind grässlich.“ Rory sah beklommen zum Fenster und Chris erzählte ihr eine Geschichte, die er als kleiner Junge im Krankenhaus erlebte.
Lorelais Aufmerksamkeit galt jedoch nur Chris. Wieder hatte sie es getan, stieà es ihr in den Kopf. Wieder ist sie zu ihm gefahren, um ihm zu helfen und Beistand zu leisten. Sie konnte einfach nicht anders, sie konnte diesen Mann einfach nicht vergessen. Sie spürte, wie alte Erinnerungen in ihr aufkochten und bemühte sich, nicht zu weinen. Dieser Idiot hatte sie und Rory zu oft hängen lassen, war nie für sie da, wenn sie Hilfe brauchten.
Leise verlieà sie das Zimmer und suchte nach dem Fahrstuhl, um Sookie und den Anderen unten entgegenzukommen. Der Parkplatz vor dem Krankenhaus war relativ leer. Am Rand standen einige Rettungswagen und einige Helfer sortierten die Medikamente in ihre Koffer ein. Sie sah die StraÃe entlang und dachte jeden Augenblick Jacksons Wagen vorfahren sehen zu müssen. Luke würde mitkommen. Er war sicher nicht der Einzige. Halb Stars Hollow wird den neuen Erdenbürger begrüÃen wollen.
Sie sah auf ihre roten Turnschuhe hinab und wippte vor und zurück. Der Asphalt unter ihren FüÃen war noch relativ neu. Allgemein fiel ihr auf, dass das Krankenhaus und seine Umgebung ein wenig auf Fordermann gebracht worden waren. In ihren Gedanken vertieft, blies ihr ein sanfter Wind durchs Haar und das Surren eines Motors war zu hören. Sie mussten angekommen sein.
„Hey, alles okay?“, fragte Luke und schlug die Autotür zu. Er kam auf seine Freundin zu und sie lächelte ihn leicht an.
„Klar, alles gut.“ Sie küsste ihn und ein wohliges Gefühl durchzog ihren Körper. Das eindeutige Gefühl verliebt zu sein.
„Dir geht’s gut? Es klang am Telephon so, als wärst du schon im Krankenhaus. Hattest du einen Unfall?“ Mit sorgenvollen Augen schaute er sie an. Sie lehnte sich zu ihm und küsste ihn erneut, länger und auch etwas fordernder.
„Mir geht’s gut. Den Rest erkläre ich dir nachher.“ Er schien etwas verwirrt und nickte unsicher. Dann wandten sich beide dem Problem von Sookie zu.
„Lass die Finger vom Rollstuhl“, mahnte Jackson Andrew immer wieder und schlug seine Hände weg.
„Ich will auch mal schieben. Komm schon, Jackson. Du brauchst mal ne Pause von der groÃen Last.“
„Halt den Mund“, schrie Jackson aufgebracht und eine Schwester war drauf und dran, den Sicherheitsdienst zu rufen.
„Was hat er gesagt?“, schaltete Sookie etwas spät und drehte sich um.
„Nichts Schatz“, beruhigte Jackson sie und schob weiter.
Sie kamen in der Nähe von Chris’ Zimmer vorbei. Vorsichtig schlunzte Lorelai in diese Richtung und ihre Knie wurden weich, als sie sah, dass die Tür offen stand und Chris sich gerade seinen Pullover überzog. Gefolgt wurde die im Rollstuhl sitzende Sookie von ihrem Ehemann, Lorelai und Luke, Andrew, der neben Jackson herlief und ihn ununterbrochen bat, ihn schieben zu lassen und Babette und Morrey, die die beiden Vorkommen vom neuen Baby in den Armen trugen. Morrey merkte man deutlich an, dass er sich sein Leben lang mehr mit Katzen als mit Kindern beschäftigt hatte. Nicht, dass er Kinder nicht mochte, doch da er und Babette keine Kinder hatten, auÃer ihren Katzen, waren sie darin etwas ungeübt.
„Wo bringen Sie sie hin?“, fragte Lorelai den vorangehenden Arzt von stattlicher GröÃe.
„Hinten in die C“, sagte er gelassen, als wäre es reine Routine. Für ihn war es das sicher auch.
„Hinten in die C? Geht’s nicht genauer?“
„Nein“, sagte er gelangweilt und wäre Lorelai nicht in so einer brenzligen Situation gewesen, hätte sie womöglich gelacht.
„Gut, ich brauche einen Kaffee. Ich komm so schnell wie möglich nach, Sookie“, versprach sie ihrer Freundin und umarmte sie, soweit dies ging.
„Ich bin die, die so laut schreit“, informierte sie Lorelai.
„In der C werden sie heute nicht die Einzige sein, die schreit“, versicherte der Arzt und öffnete eine Tür.
„Gut, dann bin ich die, die am lautesten von denen schreit.“
„Ich glaube kaum, dass man die Frau von heut Morgen übertreffen kann.“
„Nun hören Sie mir mal zu! Wenn ich sage, ich schreie hier am lautesten, dann werde ich das verdammt noch mal auch tun.“ Mit hochrotem Kopf starrte Sookie den Arzt an und dieser zeigte zum ersten Mal eine andere Reaktion als seine ausdauernde Coolness.
„Vielleicht schaffen Sie es doch.“
„Danke!“
„In welches Zimmer möchten Sie? Links oder Rechts?“, fragte der Arzt nun mit deutlich mehr Ausdruck in der Stimme.
„Rechts natürlich. Oder nein, doch lieber Links. Rechts, ja rechts, ich bin mir vollkommen sicher: wir nehmen links!“
„Hey, soll ich dich begleiten?“, fragte Luke und hielt Lorelai auf.
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Hoffe, euch hat der Teil gefallen. Bitte viel FB!
Susan :hi: