29.04.2008, 21:06
Quelle: http://www.derstandard.at
Zitat:Diskussion um Strafrahmen für Josef F.
Justizministerin für fünf bis 15 Jahre - FPÃ und BZÃ für lebenslang
Im Zusammenhang mit dem Inzest-Fall von Amstetten ist am Dienstag eine Diskussion um die Strafe ausgebrochen, die Josef F. im Fall einer Anklageerhebung und Verurteilung wegen Vergewaltigung, Blutschande und Freiheitsentziehung erwarten würde. Während Justizministerin Maria Berger den bestehenden Strafrahmen für ausreichend befand ("Die Höhe der Strafe spielt für diese Art von Täter keine Rolle"), forderten die FPÃ und das BZÃ lebenslang für Josef F. bzw. bei schweren Missbrauchsfällen. Für Vergewaltigung sieht das Strafgesetzbuch fünf bis zu 15 Jahren Haft vor, wenn die vergewaltigte Person durch die Tat längere Zeit hindurch in einen qualvollen Zustand versetzt oder in besonderer Weise erniedrigt wurde. "Wir haben sehr hohe Strafrahmen", meinte die Justizministerin. Noch höhere Strafen würden Täter nicht von ihren Verbrechen abhalten.
FPÃ-Vilimsky: "15 Jahre inakzeptabel"
Für den freiheitlichen Sicherheitssprecher Harald Vilimsky ist "ein Strafausmaà von 15 Jahren für die Zerstörung von Menschenleben absolut inakzeptabel", wie er in einer Presseaussendung feststellte. Für Josef F. sei "jede Strafe, die auch nur einen Tag kürzer dauert als lebenslang, in Wahrheit eine Verhöhnung der Opfer". Das Rechtssystem habe solche schwere Straftaten mit entsprechend drakonischen Strafen zu sanktionieren. Die einzig richtige Antwort auf solche grausigen Verbrechen sei "eine lebenslange Freiheitsstrafe ohne jede Chance zur vorzeitigen Begnadigung", schloss Vilimsky.
BZÃ-Grosz: "Strafen bei Gewalt an Kindern erhöhen"
BZÃ-Generalsekretär Gerald Grosz forderte die Justizministerin auf, "endlich die Strafrahmen bei jeglicher Gewalt an Kindern drastisch zu erhöhen". Er frage sich "was nach dem Horror-Fall in Amstetten noch alles passieren muss, bis Berger aufwacht und beginnt Kinder zu schützen", meinte Grosz in einer Presseaussendung. Bei jeglicher Gewalt an Kindern seien die Strafrahmen zu verdoppeln: "Wir wollen eine bis zu lebenslängliche Haft bei schweren Missbrauchs- bzw. Misshandlungsfällen." (APA)