Habs leider net früher geschafft, sorry
Ich hoffe der neue Teil gefällt euch
50.Teil
Es war eine laue Vollmondnacht. Rory und Jess saÃen auf ihrer Brücke und beobachteten die glitzernden Wellen. Er hatte seinen Arm zärtlich um sie gelegt. Rory schmiegte sich an seine Schulter. Der Abend hatte sie sehr mitgenommen. Jess hatte ihr in Ruhe zugehört, ihre Hand genommen und sie hier her geführt. An diesem Ort würde sie immer Frieden finden, er gab ihr Hoffnung.
Rory hatte ein schlechtes Gewissen, fragte sich ob sie nicht trotzdem bei ihrer Mutter bleiben hätte sollen. Diese hatte dies jedoch abgelehnt, wollte nur noch schlafen damit der Tag endlich vorbei sein würde. Luke hatte es ihr wahrscheinlich gleich getan. Auch wenn er es runtergespielt hatte, Rory wusste, dass ihn Emilys Verhalten sehr verletzt hatte.
âVersuch an etwas anderes zu denken.â Flüsterte Jess ihr ins Ohr. Er hielt es für sinnlos über etwas nachzugrübeln für das es seiner Meinung nach sowieso keine Lösung gab. Rory kannte seine Gedanken, konnte und wollte jedoch nicht akzeptieren, dass man an der Situation nichts ändern könne. Sie überlegte, ob es wohl etwas nützen würde mit ihrer GroÃmutter zu reden. Sie verstand nicht, warum diese Luke nicht akzeptieren konnte. Er war ihr doch immer wie ein Vater gewesen. Sie sollte ihn deshalb schätzen anstatt auf ihn herabzusehen, bloà weil er einen ihrer Meinung nach nicht ordentlichen Beruf ausübte.
Rory war sehr wütend auf Emily. Sie ärgerte sich über deren Oberflächlichkeit. Emily hatte vor Wochen versprochen gehabt, ihr Verhalten zu ändern...
Jess strich zärtlich über ihren Arm und bedeckte ihren Nacken mit Küssen. Er wollte sie auf andere Gedanken bringen. âIch werde immer für dich da sein.â Hauchte er zärtlich in ihr Ohr.
Ein angenehmer Schauer lief über ihren Rücken. Sie strich ihm zärtlich über die Wange und lächelte. Er blickte tief in ihre blauen Augen. Ihre Lippen näherten sich. Er nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie leidenschaftlich.
Paris und Carlos standen vor der Wohnungstür. âDu hast dich gut gehalten. Keine einzige Zigarette in fünf Stunden.â Lobte sie.
âRegel 27 verbietet es in deiner Gegenwart zu rauchen.â Erklärte er.
âEs wird dir nicht schaden.â
âIch fühle mich wie auf Entzug.â
âSchon mal mit Kaugummi probiert?â
âHilft nichts. Aber ich wüsste da schon etwas.â
Paris sah ihn fragend an. Er drückte sie sanft gegen die Tür und küsste sie.
âUnd das hilft?â
âOh ja.â Er blickte ihr tief in die Augen.
âDu küsst mich also nur um dir das Rauchen abzugewöhnen?â
âIch brauche seit diesem Gesetz eine höhere Dosis deiner Küsse.â
âDu weiÃt wie vollkommen verrückt das klingt?â
Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie wieder.
âGefällt es dir denn nicht?â
Sein Blick lieà einen angenehmen Schauer über ihren Rücken laufen.
Sie schlang die Arme um ihn und küsste ihn stürmisch.
Paris löste sich langsam. âDu...du musst nicht gehen.â
Er grinste. Wie hatte sie dieses Grinsen früher gehasst. âDu willst, dass ich mit reinkomme?â
âNun, es ist nicht ungefährlich um diese Uhrzeit noch zu fahren, da die Konzentration beinahe ihren Tiefpunkt erreicht hat.â Erklärte Paris.
âDu sorgst dich also um mich.â
âWeiÃt du was? Wenn du unbedingt nachhause willst, dann fahre doch.â Sie sperrte genervt die Tür auf.
Er folgte ihr in die Wohnung. âIch will nicht unbedingt nachhause.â
âWieso nicht?â
âWegen der Konzentration.â Erklärte er.
âOkay.â
âAuÃerdem habe ich so die Chance das ganze Wochenende mit meiner Freundin zu verbringen.â
Paris wurde warm ums Herz. âSag das nochmals.â
âWas?â
âDen letzten Teil.â
âVerbringen?â
âDas mit der Freundin...â
Er setzte sich auf die Couch und zog sie auf seine SchoÃ.
âIch verbringe sehr gerne Zeit mit meiner Freundin.â
Sie küsste ihn stürmisch.
Er grinste. âWas tust du denn wenn ich es noch öfters sage?â
Sie wollte etwas empört erwidern, doch plötzlich kam Tana aus ihrem Schlafzimmer.
âHi Leute! Schön, dass ihr zurück seid. Ich habe doch bei nichts gestört?â Sie blickte die beiden unsicher an.
Paris stand schnell auf. âWarum schläfst du noch nicht?â
âIch kann nicht schlafen. Mein Abend war so aufregend!â
âHat er dich geküsst?â erkundigte sich Carlos.
Paris warf ihm einen genervten Blick zu.
âOja. Bei Sonnenuntergang.â Tana strahlte.
Er nickte. âAlso ein perfekter Abend.â
âAbsolut. Es ist so aufregend einen Freund zu haben, findest du nicht auch, Paris?â
Carlos sah Paris an.
âExtrem aufregend.â Meinte sie sarkastisch.
âIch lass euch dann wieder alleine. Gute Nacht.â Tana schwebte beinahe vor Glückseligkeit in ihr Zimmer.
âIch hoffe, ich raube dir nicht auch den Schlaf.â
âGanz und gar nicht.â
âGut. Das will ich nämlich nur wenn ich bei dir bin.â
Paris verdrehte die Augen. âIch dachte, du wolltest hier schlafen. Noch so ein Spruch und du darfst im Auto schlafen.â
âAuf der Rückbank ist genug Platz für uns beide...â
âCarlos...â
âEntschuldige, du weiÃt die Uhrzeit. Lass uns ins Bett gehen...â
âWie bitte?â
Er grinste. âDu denkst immer nur an das eine. Das ist echt tragisch. Ich meinte schlafen gehen. War doch eindeutig.â
Sie seufzte genervt. âKannst du nicht einmal ernsthaft sein?â
Er stand auf und zog sie an sich. âDu bist noch schöner wenn du dich ärgerst.â
Sie wollte etwas erwidern, was er durch einen Kuss verhinderte.
âDas war unhöflich.â Meinte sie.
Er küsste sie wieder.
âAlso gehen wir.â
Paris deutete auf ihr Bett. âDu kannst in meinem schlafen. Ich schlafe in Rorys.â
âDas meinst du jetzt aber nicht ernst?â Er sah sie entsetzt an.
âEs ist zu früh...â
âUm nebeneinander zu schlafen?â
âJa.â
âDas ist lächerlich.â
âNein.â
âGut.â Er zog sich bis auf die Boxershort aus.
Sie starrte auf seinen durchtrainierten Körper.
Er grinste.
âWas soll das?â fragte sie.
âIch schlafe immer so. Bereust du nun deine Entscheidung?â
âWas? Nein.â
âNa dann.â Er legte sich in ihr Bett und blickte sie erwartungsvoll an. âWillst du dich nicht ausziehen?â
âWie bitte?â
âDu willst doch nicht so schlafen gehen?â
âWas? Nein, natürlich nicht.â
Er grinste. âIch scheine dich zu verwirren.â
âIch muss mich umziehen.â
âAlles klar.â
Sie blickte ihn erwartungsvoll an.
Er sah sie fragend an.
âÃhm...würdest du dich bitte umdrehen?â
Er seufzte und tat worum sie gebeten hatte.
Jess Hände strichen zärtlich über Rorys Rücken.
âIch liebe dich.â Sie lächelte.
Er küsste sie. Sie erwiderte den Kuss voller Leidenschaft.
Rory lieà sich zurück sinken und beobachtete die Wolken, die am Mond vorbei zogen.
âDas ist wunderschön. Der Mond hat so etwas magisches.â Sie lächelte.
Jess beugte sich über sie und bedeckte ihren Nacken mit Küssen. Sie schlag die Arme um ihn und küsste ihn stürmisch.
Ihre Küsse wurden immer gieriger. Sie vergaÃen wo sie waren, dass sie jemand sehen könnte und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Alle Sorgen, die sie noch vor einer halben Stunde geplagt hatten, schienen nun vergessen. Die Vergangenheit und Zukunft schienen so fern. Es zählte nur das Hier und Jetzt.
Lorelai konnte nicht schlafen. Die Erinnerung an das Abendessen bei ihren Eltern schmerzte. Warum war ihre Mutter niemals zufrieden? Warum konnte sie sich nicht für ihr Glück freuen?
Lorelai schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. Sie wollte nicht weinen. Wünschte sich nichts sehnlicher als endlich zu schlafen. Der furchtbare Tag sollte endlich zu Ende sein. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Es war bereits Samstag. Tränen rannen über ihre Wangen.
Sie stand langsam auf und ging in Rorys Zimmer. Das Bett war noch leer. Sie legte sich nieder und vergrub ihr Gesicht in Rorys Kissen.
Die Nacht ging in ihrem Ende zu, die Sonne würde bald aufgehen. Rory betrat leise das Haus und schlich in ihr Zimmer.
Lorelai war vor einer Stunde schlieÃlich eingeschlafen. Rory deckte sie zu und küsste sie auf die Wange. Schuldgefühle plagten sie. Sie hätte mich gebraucht, aber ich bin nicht da gewesen. Ihre Wimperntusche ist verlaufen, sie hat geweint. Ich hätte für sie da sein müssen.
Rory legte sich neben sie und schloss die Augen.
Mandy saà auf der Couch und blätterte in einer Zeitschrift. Ihre Mitbewohnerinnen kamen nach einer weile noch sehr verschlafen aus ihren Zimmern.
âEcht schlimm, dieser Lärm da drauÃen.â Mel schüttelte wütend den Kopf und setzte sich.
Keisha tat es ihr gleich. âIch hab solche Kopfschmerzen. Können die nicht leiser arbeiten?â
âSo etwas an einem Samstag!â meinte Mel empört.
âSag mal, wann bist du denn gestern Abend schon gegangen? Man erzählt, du wärst mit Jordan in seinem Zimmer verschwunden.â Keisha grinste Mandy an.
âUnd wer erzählt das?â
âEinige. Stimmt es denn nicht?â
âDoch. Aber ich war nur eine halbe Stunde dort.â Mandy verzog den Mund.
Mel starrte sie ungläubig an. âAlso ich wäre die ganze Nacht geblieben.â Sie lachte.
âWissen wir.â Erwiderte Keisha.
âAlso was hat er denn falsch gemacht?â
âEr legte Barry Manilow auf...â Mandy seufzte genervt als sie daran dachte.
Mel und Keisha lachten. âWeià er denn nicht was du für Musik hörst?â
âEr dachte ich würde Barry Manilow lieben.â
âDer Typ hat eine Logik... weià er eigentlich, dass das Lied für einen Hund war? Das habe ich einmal in einer Show gehört.â Erzählte Mel.
âWohl kaum. Wann seht ihr euch wieder?â erkundigte sich Keisha.
âEs ist aus zwischen uns.â Erklärte Mandy.
Mel blickte sie fassungslos an. âNur weil du dir âMandyâ anhören musstest? Ist das nicht übertrieben? Er ist doch ansonsten wie geschaffen für dich!â Sie sah zu Keisha.
Diese schüttelte den Kopf. âEs ist nicht wegen diesem Lied. Jordan hat nicht diese unglaublich dunklen Augen. Er schafft es nicht sie so zum Lachen zu bringen. Jordan würde wahrscheinlich auch nicht auf die Idee kommen so weit für sie zu fahren. Ach ja, und wenn er ihren Namen sagt, klingt das auch nicht so sexy.â
âHör auf!â Mandy war genervt.
âDu vergleichst doch jeden mit ihm! Es war dir auch so wichtig zu wissen was er von ihm haltet! Mir ist egal was meine Kumpels von James denken!â
âIch habe meine eigene Meinung.â Mandy stand auf.
âWo willst du hin?â fragte Mel.
âNew York.â
Keisha grinste.
âBevor du noch völlig ausflippst vor Freude, ich besuche nur eine alte Freundin.â
Rory weckte ihre Mutter sanft.
Lorelai rieb sich verschlafen die Augen. âIch dachte, dass ich niemals einschlafen würde.â
âGrandma ist wahrscheinlich nicht einmal bewusst, was sie getan hat.â
âSprich bitte nicht von ihr.â
Rory nickte. âDad hat übrigens angerufen. Er hat eine Nachricht hinter lassen. Dad will, dass du ihn anrufst.â
âDarauf kann er lange warten.â
âEr kann nichts dafür, Mum.â
âVielleicht.â
âRufst du ihn an?â
Lorelai antwortete nicht.
âMum...ihr müsst euch aussprechen.â
Lorelai seufzte.
âReden wir nicht mehr darüber. Heute werden wir uns so richtig amüsieren.â Rory versuchte gewinnend zu lächeln.
Lorelai sah sie fragend an.
âWir fahren shoppen und gehen danach schön essen. Ich lade dich ein.â
âDas musst du nicht, Schatz.â
âIch möchte es aber.â Rory sah sie flehend an.
âOkay. Aber vorher Frühstück bei Luke?â
âNatürlich.â Rory lächelte.
Lorelai und Rory setzten sich an einen kleinen Tisch im Diner.
Lane begrüÃte die beiden fröhlich und schenkte ihnen Kaffee ein.
âIch komme sofort wieder.â Rory ging zur Bar.
âHi Luke.â
âHey.â Er nickte Lorelai zu.
âWie geht es dir?â erkundigte sich Rory.
Luke nickte nur leicht. âWie geht es deiner Mum?â Er beobachtete seine Freundin besorgt.
âSie hat nur wenig geschlafen.â
Luke setzte sich neben Lorelai und küsste sie sanft.
âDanke, das brauchte ich jetzt.â Sie lächelte leicht.
Luke strich ihr sanft über die Wange.
âEs tut mir leid wegen gestern.â
âDu hast nichts getan was dir leid tun müsste.â Er legte den Arm um sie.
Rory beobachtete die beiden. Sie hatte ihre Mutter noch niemals so erlebt. Es machte sie wütend, dass Emily sie so verletzt hatte. Sie beschloss nach dem Einkaufsbummel und Essen zu ihrer GroÃmutter zu fahren
Du kannst nicht vor ihr davon laufen. Es ist unmöglich ihr zu entkommen. Die Vergangenheit wird dich immer wieder einholen, egal wo du bist und wer du zu sein versuchst.Mandy versuchte sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Elsa hatte recht. Sie musste sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Sie warf einen kurzen Blick auf die Karte, die am Beifahrersitz lag.
Lorelai und Rory gingen aus dem Diner. âGeh schon mal zum Auto. Ich habe etwas vergessen.â
Luke blickte Rory verwundert an. âHast du etwas vergessen.â
âHast du kurz Zeit?â
Er nickte. âNatürlich.â
âIch schäme mich für Grandmas Verhalten. Es tut mir leid, wie sie sich benommen hat. Ich wollte dir sagen, dass ich sehr glücklich bin, weil du mit Mum zusammen bist. Du warst schon immer wie ein Vater für mich.â
Luke kamen die Tränen, was er zu verbergen versuchte. Er umarmte Rory kurz und sagte âDu warst auch schon immer wie eine Tochter für mich.â
Rory lächelte und ging zurück zu ihrer Mutter.
Es war bereits Nachmittag, als Mandy ihr Auto vor dem Diner parkte. Sie stellte den Motor ab und holte tief Luft. Am liebsten wäre sie sofort wieder gefahren.
Die Gäste sahen sie verwundert an. Mandy fühlte sich unbehaglich. Es war als ob sie es wüssten. Sie zog den Zipfverschluss ihrer Strickweste hoch und setzte sich schnell an die Bar.
âDie schauen immer so, wenn jemand von auÃerhalb kommt.â Flüsterte Lane, die gerade mit einem vollen Tablett vorbei ging, ihr schmunzelnd zu.
âWas darfs sein?â erkundigte sich Luke freundlich.
Mandy musterte ihn. Das ist also Jessâ Onkel. âIch...ich weià nicht.â
Er reichte ihr die Karte, sie entschied sich schlieÃlich für einen Salat und ein Glas Wasser.
âEndlich mal jemand, der sich gesund ernährt.â Luke grinste.
âEntschuldigen Sie die Frage, Sie sind doch Mr. Danes?â
âLuke. Ja.â
Mandy nickte.
âWollten Sie denn zu mir?â
âIch kenne Ihren Neffen von früher...â
âJess hat für heute frei. Ich weià nicht, wo er ist. Er sagte aber, dass er gegen sechs zurück sein wolle. Wenn Sie wollen, können Sie gerne hier warten.â
Mandy nickte leicht und stocherte in ihrem Salat. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich. Sie glaubte zu ersticken.
âIst der Salat in Ordnung?â
Sie sah verwundert hoch. âJa, er ist unglaublich gut.â Sie versuchte zu lächeln.
âDanke für diesen tollen Vor- und Nachmittag. Du bist meine Lieblingstochter.â
Lorelai umarmte Rory.
âIch habe noch etwas zu erledigen. Ich werde gegen neun Uhr zurück sein. Dann machen wir uns einen tollen Videoabend, okay?â Rory lächelte.
âKlingt gut. Dann werde ich Luke währenddessen nerven.â
Rory war froh, dass es ihrer Mutter wieder besser ging.
Lorelai begrüÃte Luke mit einem Kuss. âHi.â
âHi.â Er lächelte.
Sie setzte sich neben Mandy. âEinen Kaffee bitte.â
Luke schenkte ihr seufzend ein und deutete auf Mandys Wasser. âSolltest du auch einmal probieren. Wäre gesünder. Du bringst dich noch um.â
âIch trinke auch sehr gerne Kaffee.â Erklärte Mandy.
Luke verdrehte die Augen. âImmer diese Frauensolidarität.â Er nahm wieder Bestellungen auf.
Lorelai grinste. âHi, ich bin Lorelai.â
âMandy.â Sie reichten sich die Hände.
âMagst du Barry Manilow?â
âEs gibt niemanden dessen Musik ich mehr hasse.â Mandy grinste.
âWoher kommst du denn?â
âIch studiere in Harvard, komme aber aus...â
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jess betrat das Diner. Mandy stoppte mitten im Satz und starrte ihn an. Er bemerkte sie zuerst nicht.
âHey, Jess. Du wolltest schon vor einer halben Stunde zurück sein!â meinte Luke.
Jess wollte etwas erwidern, er erkannte sie jedoch plötzlich und erstarrte.
Luke und Lorelai sahen von einem zum anderen. âDas ist ja richtig unheimlich.â Meinte Lorelai.
Mandys Knie zitterten. Sie bereute es hergekommen zu sein.
Die Zeit, die sie brauchte um aufzustehen kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor.
âDu...wolltest mit mir reden.â
Jess sah sie durchdringend an. Sie hatte sich kaum verändert. Er nickte. âGehen wir.â
âEs war schön dich kennen zu lernen, Lorelai. Danke für den Salat und das Glas Wasser, Luke.â Sie legte das Geld auf den Tresen und folgte Jess aus dem Diner.
Lorelai und Luke tauschten einen verwunderten Blick.
Rory atmete tief durch. Noch konnte sie wieder fahren. Aber sie wollte es hinter sich bringen. Ihr Finger zitterte leicht als sie klingelte.
Mandy und Jess standen auf der Brücke. Er hatte diesen Ort gewählt, weil sie nur hier einigermaÃen ungestört reden konnten. Jess war völlig unvorbereitet. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich melden würde â geschweige denn, dass sie plötzlich im Diner auftauchen würde.
Mandy starrte auf das Wasser. Sie hoffte, dass er endlich reden würde. Sie hasste dieses Schweigen.
âIch...bin froh, dass du gekommen bist.â
âAch ja?â Sie würdigte ihn keines Blickes.
âEs tut mir leid. Ich hätte nicht einfach gehen dürfen ohne mich zu verabschieden.â
Sie schwieg.
âIch machte mir schlimme Vorwürfe, hatte zu wenig Mut anzurufen oder zu dir zu fahren...â
Mandy seufzte. âVon wem hattest du meine Nummer?â Sie wusste es längst.
âCarlos gab sie mir.â
Sie nickte grimmig.
âEr hat es nett gemeint.â
âEr weiÃ, dass ich dich nie wieder sehen wollte.â
âWeià er das mit uns? Ich meine diese Nacht...â
âDann würdest du nicht hier stehen, glaubs mir. Es weià niemand davon. Gar niemand. Also wennâs dir darum geht, brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.â
âIch wollte mich mit dir aussprechen. Ich möchte, dass wir beide unseren inneren Frieden finden und es wäre sehr schön wenn wir wieder Freunde werden könnten. Wie früher.â
âWie früher.â Mandy lachte auf.
âWas ist nach meinem Umzug passiert, Mandy?â
Sie sah ihn an. âDu möchtest also deinen inneren Frieden, ja?â
Rory setzte sich. Das neue Hausmädchen servierte Kaffee und Brötchen.
âAlso, Rory, was liegt dir am Herzen?â
Mandy warf ihre Weste zu Boden.
Jess starrte auf ihre vernarbten Arme. âMandy...â
Sie konnte es nicht mehr länger zurück halten. Sie hatte es lange genug verdrängt. Es brach alles aus ihr heraus.
âDU bist jetzt still. Du wolltest wissen was passiert ist, das werde ich dir jetzt erzählen. Ich musste in dieser eisigen Nacht die Wohnung verlassen. Er hat mich nicht einmal eine Decke oder sonst irgend etwas mitnehmen lassen! Nach zwei Tagen ging ich zu der einzigen Person zu der ich gehen konnte. Anita war immer für mich da. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, sie hatte bestimmt andere Probleme als mich. Durch sie erfuhr ich vom Tod meiner Schwester.
Mein Vater hätte es verhindern müssen, aber er war ja wieder in irgendeiner Bar. Es geschah ihm Recht, dass er kurze Zeit später einer SchieÃerei in einem dieser Wettlokale zum Opfer fiel. Meine Schwester hatte ein Glück...ich habe dreimal versucht mich umzubringen, es hat kein einziges mal geklappt.â
âWie kannst du so etwas sagen?â
âIch bin noch nicht fertig, Jess. Ich habe dich wirklich geliebt. Du hast dich einen Dreck für mich interessiert. Geschlafen hast du trotzdem mit mir. Kannst du dich noch erinnern wie mich mein Vater bezeichnete? In der Nacht bevor du es vorgezogen hast einfach spurlos aus New York zu verschwinden und dich nie wieder zu melden? Er nannte mich eine Hure! Und weiÃt du was? Er hatte recht. Er hat mich zu einer Hure gemacht! Schau nicht so, Jess. Verträgst du die Wahrheit nicht? Ich wollte nach Harvard, die High School beenden. Ich wollte niemanden mehr zu Lasten fallen. Ich brauchte Geld. Was hätte ich denn tun sollen? Hätte es für mich denn eine andere Möglichkeit gegeben? Zu meiner Tante konnte ich nicht. Anita verdiente nicht gerade sehr viel, auÃerdem plante sie schon ihren Umzug. Ich wollte nicht, dass sie wegen mir später gehen musste. Dieser Job...schau nicht so, es war ein Job...hat mich noch mehr zerstört. Obwohl ichâs nur dreimal gemacht habe. Ich habe mich ein drittes mal versucht umzubringen. Es war mir alles zuviel. Meine Schwester war tot, wegen mir. Unterbrich mich jetzt nicht. Sie hat sich vollkommen alleine und verloren gefühlt. Aber ich konnte mich nur so selten bei ihr melden. Wenn es Vater mitbekommen hätte... ich weià nicht was ihr noch furchtbares widerfahren ist. Ich hätte es verhindern müssen.
Carlos hat mich irgendwann dazu gebracht doch mit meiner verhassten Tante zu sprechen. Sie war so schockiert, dass sie nun das Studium zahlt und mir sogar ein Auto gekauft hat. Späte Schuldgefühle. Ich hätte es ablehnen sollen. Ich habe es für meine Schwester nicht getan. Sie hätte gewollt, dass ich nach Harvard gehe und ein neues Leben beginne. Und ich habe ein neues Leben begonnen.
Es ging mir echt gut, Jess! Bis du anriefst und die Erinnerungen an diese eisigen Nächte, das Baby, meinen Vater, meine Schwester, und die ganze andere verdammte Sch***** wieder hoch kam! So, jetzt weiÃt du es! Bist du nun zufrieden?! Hast du jetzt endlich deinen inneren Frieden?!â
âMandy, ich wusste das alles nicht...erklär mir bitte..ich...Baby? Du...â
âIch war schwanger, Jess! Mein Vater fand den Test und schickte mich aus der Wohnung nachdem er mich noch einmal verprügelt hatte! Ich habe das Kind verloren! Unser Kind, Jess! Ich war von dir schwanger!â
Sie sank zusammen und begann zu weinen.
Ich würd mich über FBs freuen
Bussi Selene