So, habe wieder einen neuen Teil, weil ich jetzt am WE wohl nicht soviel Zeit haben werde *g*
Besonders wegen JamieA poste ich den Teil noch heute und nicht erst in ein paar Tagen... denn es gibt schlieÃlich sowieso schon viel zu wenige Dean/Louise Shippers und da ist jeder einzelne besonders wertvoll :lach:
@All: Vielen, vielen Dank für euer Feedback :knuddel:
Lieber Dean!
Ich war wirklich überrascht, als ich den Brief erhalten habe, aber es freut mich zu hören, dass es dir so gut geht. WeiÃt du was witzig ist? Ich bin zur Zeit nicht mehr oft in Stars Hollow, nur dieses Wochenende ausnahmsweise...und jetzt kommt dein Brief. Ist das nicht totaler Zufall? Oder doch Schicksal?!
Bei mir hat sich in den letzten 3 Jahren ziemlich viel verändert. Ich bin nun mit der Uni fertig, bin nach Boston gezogen, habe geheiratet und habe eine kleine Tochter namens Lara,...
Ja, ziemlich viel Veränderung, meiner Meinung nach.
Vielleicht fragst du dich, wie das alles in meinem Leben gekommen ist...ich werde es dir erzählen:
Ungefähr ein halbes Jahr nachdem du weggegangen bist, lernte ich James kennen. Er war auch in Yale und so trafen wir uns öfters einmal. Ungefähr anderthalb Jahre später fragte James mich, ob ich ihn heiraten wollte und so heirateten wir am 18. Mai...(diesen Mai feiern wir unseren 2. Hochzeitstag).
Naja...wieder ein Jahr später machte ich meinem Uni-Abschluss und bemerkte, dass ich schwanger war. Eigentlich wollte ich ja gleich nach dem Abschluss anfangen zu arbeiten...aber manchmal passiert eben was, was man nicht erwartet.
Am 11.06. letztes Jahr kam Lara auf die Welt. Meine Mutter war während der Geburt bei mir, weil James auf Geschäftsreise in Spanien war. Jetzt ist Lara 8 Monate alt und weil James leider schon wieder nicht zuhause ist, verbringe ich dieses Wochenende bei meiner Mutter.
Erinnerst du dich noch an Marty? Er lebt auch in Boston und wir verbringen viel Zeit miteinander...er ist total vernarrt in Lara...
Ich wäre gerne nach Stars Hollow oder Hartford zurückgezogen, aber James wollte lieber nach Boston. Was ich eigentlich nicht verstehen kann, weil er sowieso selten zuhause ist. Er ist das ganze Jahr über auf Geschäftsreisen in groÃen Städten...da müsste er ja eigentlich froh sein, an seinen freien Tagen lieber in einer Kleinstadt zu sein.. Aber er kommt meistens sowieso nur heim, um sich ein paar Stunden auszuruhen und dann ,meist schon am nächsten oder übernächsten Tag, wieder wegzufahren. Ich sehe ihn kaum und manchmal denke ich, ohne ihn wäre es genauso wie jetzt. Er gehört einfach nicht zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben, dafür sehe ich ihn zu wenig. Und es kann doch keine richtige Ehe sein, wenn der Ehepartner nicht einmal zu den wichtigsten Leuten im Leben zählt, oder? Ich denke, ich schreibe dir das, weil ich wissen will, wie es bei dir und Lindsay damals war?!
Manchmal denke ich, dass ich einfach nicht für Beziehungen geschaffen bin, ich mache alles immer kaputt! Erst habe ich unsere Beziehung wegen Jess zerstört, dann Jess und meine (obwohl er daran auch nicht unschuldig war), dann habe ich deine und Lindsayâs Ehe zerstört und schlieÃlich wieder meine und deine und zum wiederholten mal wegen Jess! Und nun bin ich drauf und dran das auch mit meiner Ehe zu machen!
Ich komme mit Jamesâ Vorstellungen vom Leben einfach nicht klar. Ich bin einfach nicht die Art Frau, die die ganze Zeit nur zuhause sitzen kann und wartet, dass ihr Mann ein paar mal im Jahr nach Hause kommt. Ich möchte spätestens, wenn Lara im Kindergarten ist, arbeiten gehen. James fände es jedoch besser, wenn ich zuhause bleiben würde. Aber denke jetzt nicht, ich dürfte den Haushalt oder so führen. James hat ein Hausmädchen eingestellt...manchmal komme ich mir schon vor, als würde ich das Leben meiner GroÃmutter führen. Wenn ich gerade nachdenke, was ich da schreibe,(dass ich zuhause bleiben sollte etc) erinnert mich das an Donna Reed...weiÃt du noch? Ich als Donna Reed...mit einer weiÃen Schürze...ich muss gerade total grinsen...
Wie du siehst, bin ich nicht mehr mit Jess zusammen. Nein, wir waren auch damals nicht mehr zusammen, zumindest nicht richtig. Ich habe mich wohl geirrt, was ihn und mich betrifft...wir empfinden nichts mehr für einander. Was ich an diesem Tag dachte, weià ich nicht. Ich frage mich oft, was jetzt wäre, wenn das zwischen mir und Jess nicht passiert wäre. Wären wir noch zusammen? Oder wäre es sowieso irgendwann so gekommen: Du findest jemanden, wie deine Sandra und ich James?
Naja...man bereut wohl viel in seinem Leben. Wenn ich jetzt noch einmal die Möglichkeit hätte, würde ich wohl alles anders machen. Ich liebe Lara über alles und dass es sie gibt würde ich auch niemals bereuen...aber trotzdem denke ich manchmal, dass ich James niemals hätte heiraten dürfen...
Rory starrte auf das, was sie so eben geschrieben hatte.
,,Ich spinne doch, wie kann ich so etwas schreiben oder auch nur denken?â sie überflog den Brief noch einmal und zerriss ihn dann in lauter kleine Fetzen. So einen Brief konnte sie Dean nicht schicken. Das, was sie geschrieben hatte, war eher ein Tagebucheintrag als ein Brief an einen Exfreund, der einfach nur wissen wollte, wie es ihr ging.
Sie nahm ein neues Blatt Papier und fing an zu schreiben:
Hallo Dean!
Ich war wirklich überrascht und erfreut, als ich deinen Brief bekommen habe. Es freut mich sehr, dass es dir so gut geht.
Mir geht es auch sehr gut. Ich habe vor fast 2 Jahren geheiratet, allerdings nicht Jess, wie du vielleicht annimmst. Mein Mann James und ich sind sehr glücklich und vor ca. 8 Monaten erblickte unsere kleine Tochter Lara das Licht der Welt.
Ich wünsche dir und Sandra viel Glück und dass ihr beide sehr glücklich miteinander werdet!
AuÃerdem viel Erfolg, falls du dich entschieden hast, doch zu studieren!
Rory
Perfekt, dachte Rory. Kurz und knapp! Sie steckte den Briefbogen in den Briefumschlag, klebte ihn zu und schrieb Deanâs Adresse darauf.
Als Rory am nächsten Tag mit Willi und Lara zum Mittagsessen in Lukeâs Diner kam, wartete ihre Mutter schon auf sie.
,,Hey Kinder!â begrüÃte Lorelai sie. ,,Mir fällt gerade auf, dass es mir zu anstrengend ist, alle drei Namen zu sagen. Man, waren das noch schöne Zeiten, als ich nur dich ansprechen musste.â
Lorelai lächelte kurz und nahm Lara auf den Arm.
Rory und Lorelai quatschten kurz, bis Luke an ihren Tisch kam. Lorelai wurde ganz still, verschränkte ihre Arme, setzte einen Unschuldsblick auf und zwinkerte mit den Wimpern. Luke brachte daraufhin zwei Tassen Kaffee und Muffins.
,,Was war denn das?â fragte Rory verwirrt.
,,Das war gerade der Beweise dafür, dass Liebe auch ohne Worte funktioniert."
Rory sah sie immer noch verwirrt an, deshalb fuhr Lorelai fort.
,,Nein, Quatsch, das ist der Trick um von meinem Ehemann Kaffee zu bekommen. Wir haben einen Deal: Er gibt mir Kaffee und ich nerve ihn während der Arbeit nicht mehr.â
Rory nickte nur. ,,Ok, ich merke schon: Ich bin viel zu selten hier, um noch alles mitzukriegen.â
Seit sie den Laden betreten hatte, hatte er sie beobachtet. Er wollte sie schon begrüÃen, als sie ihm nur kurz zunickte und dann an den Tisch zu ihrer Mutter ging.
Er war etwas enttäuscht, er hatte sich eine etwas andere BegrüÃung vorgestellt, schlieÃlich hatten sie sich sicher zwei Monate nicht mehr gesehen. Ok, sie waren davor auch nicht die besten Freunde gewesen, aber sie hatten sich öfters mal unterhalten, z.B. über Bücher.
Er war seit fast 2 Jahren wieder in Stars Hollow. Davor hatte er, wieder mal, ein Jahr bei seinem Vater gelebt. Doch am Ende hatten sich die beiden wieder so gestritten, dass Jimmy ihn rausgeworfen hatte. Und da er keinen Cent in der Tasche hatte und auch nicht zu seiner Mutter und TJ wollte, war er wieder zu Luke gezogen. Es war zwar nicht das beste hier zu leben, aber es hätte schlimmer kommen können.
Es war verrückt, aber er freute sich immer noch, jedes Mal, wenn sie alle paar Wochen in den Laden kam. Auch wenn sie nur ein paar Worte wechselten.
Er las, an den Tresen gelehnt, gerade in seinem Buch, als er bemerkte, dass sie vor ihm stand. Er sah von seinem Buch auf, in ihre strahlenden blauen Augen.
,,Hey!â sagte er leise.
,,Hi! Kafka?â fragte sie und deutete auf das Buch.
,,Yap, genau.â Er sah zu dem Tisch, wo sie gesessen hatte. Dort standen gerade Miss Patty, Babette und noch zwei ältere Frauen bei Lorelai, die Lara auf dem Arm hatte.
Rory folgte seinem Blick. ,,Ja, sie bewundern gerade wieder Lara und wie groà sie schon geworden ist.â Sie lächelte. ,,Und Mom spielt sich ganz als stolze GroÃmutter auf.â
Jess grinste sie an. ,,Ja, sieht man. Und wo ist dein... war sein Name nicht Jerry?â
Rory sah ihn einen Moment verwirrt an. ,,Ach, du meinst James!â
,,Oh, sein Name war James? Na dann... und? Wo ist er? Ist ihm das Diner nicht gut genug, um dort Mittag zu essen?â Jess wusste nicht viel über James, aber er wusste, dass er ziemlich reich war.
,,Er ist nicht hier in Stars Hollow... er ist in Paris.â
,,Paris...hm? Ist das nicht die Stadt der Liebe? Da hätte er dich ja mitnehmen können, oder?â Jess grinste sie noch einmal an und ging dann zu einem Kunden, der bestellen wollte.
Rory starrte ihm noch einen Moment nach und dachte, wie seltsam die Begegnungen jedes Mal mit ihm waren... bis sie von Lorelaiâs aufgeregter Stimme aus ihren Gedanken gerissen wurde.
,,Rory, Rory! Deine Tochter spricht. Und sie hat mich am allerliebsten... endlich weià ich es.â
Rory ging zu ihrer Mutter. ,,Was redest du da?â
,,Lara hat gerade meinen Namen gesagt, Miss Patty und alle anderen haben es auch gehört, nicht wahr?â sagte Lorelai und strahlte.
,,Sie hat dich Grandma genannt?â fragte Rory verwirrt.
,,Nein!â
,,Oma?â
,,Nein!â
,,Wie denn dann?â
,,Lorelai!â rief Lorelai entzückt aus. ,,Sie hat Lorelai gesagt.â
,,Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir glaube, dass meine kleine Tochter Lorelai gesagt hat.â
,,Doch, hat sie. Nicht wahr, Patty?â
Patty nickte zustimmend.
,,Meine kleine Tochter hat Lorelai gesagt? Lorelai?â
,,Yap. Sie muss es nur noch ein bisschen üben. Bis jetzt hat sie nur die letzte Silbe gesagt,â erklärte Lorelai.
,,Sie hat also âLeiâ gesagt? Und das war das Besondere?â
,,Ja, ja,â rief Lorelai aus. ,,Sie hat die ganze Zeit `Lei, lei, lei´ gesagt... sie wollte schon Lorelai üben. Man, meine Enkeltochter ist so schlau.â
Lorelai stand auf und wirbelte mit Lara durch das Diner.
Willi, der bis jetzt alles schweigend mit angeschaut hatte, ging jetzt zu seiner groÃen Schwester, zupfte sie am Pulli und fragte leise und mit besorgter Miene: ,,Rory? Ist Mami jetzt verrückt geworden?â
Zwei Tage später hielt Dean Rory's Brief in der Hand. Er ging hinauf in die Wohnung und setzte sich auf das Sofa, um den Brief zu lesen. Kurz danach kam Sandra in das Wohnzimmer.
,,Und? Von wem ist der Brief?â fragte sie.
,,Du weiÃt schon...von Rory. Es geht ihr gut und sie wünscht uns viel Glück!â
Dean war froh, dass er nicht lügen musste. Bei Lindsay hätte er das tun müssen, aber bei Sandra war alles anders. Sie wusste alles von ihm: Die ganze Geschichte mit Rory, die kaputte Ehe mit Lindsay...
,,Das ist schön,â antwortete Sandra und kuschelte sich in Deanâs Arme. Dean schwieg einen Moment.
,,Ja, das ist es,â antwortete er schlieÃlich und drückte sie enger an sich.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2005, 05:47 von
Katrin.)