07.08.2005, 10:48
Teil VII
âNein,â Tränen liefen über Lorelais Wangen,
âdass kann alles nicht wahr sein.â
Sie starrte auf dass nun leergeräumte Buffet, kam sich einsam vor und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
Wenige Stunden war es nur her als noch alles normal verlief.
Sie stütze ihren Kopf ab.
Wie konnte dass alles nur passieren?
Schluchzend sank sie in sich zusammen.
Nach etwa der Hälfte des Essens hatten auf einmal alle angefangen sich vor Schmerzen zu krümmen und begannen einfach sich zu übergeben. Einige schafften es bis zur Toilette, andere nicht. Es herrschte das totale Chaos, schlieÃlich kamen die Krankenwagen und alle wurden mitgenommen. Danach hatte sie kaum noch etwas wirklich wahrgenommen. Das Personal hatte geholfen aufzuräumen und sauber zu machen und nur noch ein leicht säuerlicher Geruch hing in der Luft. Er waberte durch den Raum doch Lorelai bemerkte ihn schon gar nicht mehr. Das Hotel war vollkommen ausgestorben, alle Gäste und Mitarbeiter waren verschwunden.
Die Uhr schlug Eins, doch sie dachte nicht daran nach Hause zu gehen, weshalb wusste sie selbst nicht. Sie wischte energisch die Tränen von ihrem Gesicht als sie hinter sich eine Stimme hörte.
âHey.â
Langsam drehte sie sich um und sah in Lukes Gesicht. Sie sagte nichts sondern schlang nur ihre Arme um seinen Hals. Vorsichtig strich er über ihr Haar und ihren Rücken.
âIch habe mir Sorgen gemacht.â
âJa?â
âDu warst nicht da,â erwiderte er nur.
âIch habe auf dich gewartet doch du kamst nicht. SchlieÃlich stand Sookie vor unserer Tür.â
âSie hat dir alles erzählt?â
âNein, sie war selbst zu aufgelöst und meinte nur ich solle zu dir ins Hotel kommen.â
âUnd dass zu so später Uhrzeit.â Die gute Sookie Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
Luke wartete darauf dass sie weiter sprach.
âEs ist so schrecklich,â ihre Stimme klang eintönig und ohne Emotionen, als wäre dass alles nicht ihr passiert, âeine Vergiftung oder was weià ich. Alle Gäste mussten ins Krankenhaus. Es waren so viele! Es war so ein Durcheinander!â
Ihre Stimme wurde hastiger.
âWenn bloà nichts passiert⦠Und was ist mit dem Gesundheitsamt?â
Sie raufte sich die Haare vor lauter Verzweiflung und lieà sich dann wieder in Lukes Arme fallen. Er drückte sie noch ein bisschen fester und führte sie dann aus dem Hotel heraus. Der abgestandene Geruch drinnen verursachte ihm Ãbelkeit.
âLass uns gehen, ok?,â er gab ihr einen Kuss aufs Haar und zog sie mit zum Auto. Komplett willenlos lieà sie sich erst dorthin und schlieÃlich in ihr Bett führen.
Sssssssssssss.
Leise rauschte die Toilettenspülung noch, als Charlotte schon wieder in ihrem Bett lag. Sie fühlte sich immer noch elend wie sie da in ihrem gelben Krankenhausnachthemd lag, in einem Bett dass bei jeder Bewegung laut zu knarzen anfing und dass mit fünfzehn anderen Frauen in einem Raum. Sie wusste nicht zum wievielten Mal sie sich allein an diesem Morgen hatte übergeben müssen. Sie hatte aufgehört es zu zählen. â Eigentlich hatte sie gar nicht damit angefangen.
Platsch.
Sie zog ihren Waschlappen durch ein Schälchen mit Wasser, das einmal kalt gewesen war, und legte ihn wieder auf ihre Stirn.
Eine geschlagene Stunde später, in der sich Charlotte kaum bewegen konnte da sich ihr Kopf und ihr Magen wie mit Blei aufgefüllt anfühlten, kamen zwei Krankenschwestern in den Raum und verteilten Medizin. Charlotte hob mühsam ihre Augenlider und starrte die Medikamente skeptisch und feindselig an. Sie war kein Fan von solchen Sachen. Verärgert hob sie langsam den Kopf und sah die Krankenschwester halb böse, halb benommen an.
âMuss ich die nehmen?â
âJa,â lautete die kurze und knappe Antwort, während die Schwester ihr bestimmt die Tabletten in die Hand drückte.
âNehmen sie die Medikamente bitte noch drei Tage, morgen können sie alle wahrscheinlich schon entlassen werden, doch so lange müssen sie noch zur Untersuchung bleiben.â
Diesen Schlusssatz hörte Charlotte noch bevor die Tür zuknallte.
Morgen? Momentan fühlte sie sich als würde sie den morgigen Tag nicht mehr erleben.
Kurz darauf rannte sie wieder zum Klo.
Lorelai blickte in ca. ein Dutzend einerseits gespannte andererseits nervöse Gesichter. Michel, Sookie, die Küchengehilfen und Zimmermädchen â alle standen sie hier und erwarteten⦠tja, was erwarteten sie von ihr?
âGuten Morgen,â begann sie mit leiser Stimme. Sie hatte in der Nacht nur wenig Schlaf bekommen und noch leicht verquollene Augen. Zu allem Unglück hatte sie heute auch erst eine halbe Tasse Kaffee trinken können. Sookie betrachtete sie mitleidig.
âIch muss ihnen leider mitteilen dass wir die nächste Zeit auf jeden Fall geschlossen haben werden.â Sie machte eine kurze Pause in der die Mädchen entsetzte Blicke tauschten und Lorelai sich selbst über die Wirkung ihrer Worte bewusst wurde.
âIch kann leide keine genauen Angaben machen wie es weitergehen wird, dochâ¦â sie musste schlucken, âsobald ich genaueres weià werde ich jeden einzelnen telefonisch informieren.â Falls ich mir dann noch ein Telefon leisten kannâ¦
Sie verstummte und die Angestellten verschwanden untereinander murmelnd. SchlieÃlich blieb nur Sookie. Sie machte einen Schritt auf sie zu und fragte mit leicht weinerlicher Stimme: âWie soll es weitergehen?â Genau diese Frage und die verweint-naive Art wie Sookie sie stellte brachte in Lorelai in diesem Moment irgendetwas zum Explodieren.
âMein Gott Sookie, woher soll ich dass wissen? 60 unserer Hotelgäste waren heute Nacht im Krankenhaus. In etwa 40 davon sind dort immer noch mit Vergiftungserscheinungen. Es liegt eindeutig an unserem Essen und da fragst du mich was wir tun sollen?â
âAber, aber,⦠es war nicht meine Schuld,â versuchte Sookie sich zu entschuldigen, als sie merkte wie Lorelai sich in Rage redete.
âNein, wie käme ich denn da drauf?â fragte sie sarkastisch,
âwir hatten beide ein Hotel eröffnet und du bist für die Küche und ich für die Organisation zuständig.
Wo ist das Problem entstanden?
In der Küche!
Wer ist dafür zuständig?
Du!
Also frag mich bitte nicht was wir tun sollen!â
Langsam aber sicher wurde sie immer hysterischer.
âLorelai, bitte!â versuchte Sookie es noch einmal beschwichtigend.
âLass uns darüber reden.â
âReden?â Sie lachte gekünstelt auf.
âMeine Güte Sookie wir haben echte Probleme! Wir werden verklagt oder was weià ich noch. Schadensersatzzahlungen, das Gesundheitsamt wird uns auf den Hals gehetzt, es gibt nichts was wir noch tun können. Das Hotel ist verloren!â
Sie wusste nicht was wirklich davon eintreffen würde, aber sie befürchtete nur das Schlimmste. Sookie stierte sie aus weit aufgerissenen Augen an.
âDu⦠du bist verrückt!â
Sie wich von ihr zurück als wäre sie ein Dämon. Sie wollte dass alles nicht wahrhaben.
âOh Sookie,â seufzte Lorelai in etwas ruhigerem und gefasstem Ton, âich meinte dass nicht so â ich gebe dir nicht die Schuld, aber die ganze Situation ist so⦠katastrophal.â
Verzweifelt hob sie die Hände über den Kopf.
âAch ja?â Und wenn du mir nicht die Schuld gibst ist alles ok? Du tust so asl würdest du dass alleinige Sagen haben, doch ich habe genauso viel investiert und die gleichen Rechte.â
Sookie verschränkte die Arme vor der Brust. Nun war sie an der Reihe sich zickig zu stellen, denn sie war wirklich wütend auf Lorelai. Was bildet die sich eigentlich ein? Ich könnte ihr auch die Schuld in die Schuhe schieben und mich als Herrscherin aufspielen.
âOh mann,â stöhnte Lorelai nur, fasste sich an die Stirn um besser nachdenken zu können und lief ein paar Schritte nach links und dann wieder nach rechts. Doch nichts wurde davon besser.
âIch glaube ich gehe lieber,â meinte Sookie wieder in ruhigem aber dennoch trotzigem Ton,
âfür die Organisation bist du ja zuständig.â
Wie spitze Steine prasselten die Worte auf Lorelai ein die nun wieder alleine im Hotel war und sich einfach nicht zu helfen wusste.
âNein,â Tränen liefen über Lorelais Wangen,
âdass kann alles nicht wahr sein.â
Sie starrte auf dass nun leergeräumte Buffet, kam sich einsam vor und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
Wenige Stunden war es nur her als noch alles normal verlief.
Sie stütze ihren Kopf ab.
Wie konnte dass alles nur passieren?
Schluchzend sank sie in sich zusammen.
Nach etwa der Hälfte des Essens hatten auf einmal alle angefangen sich vor Schmerzen zu krümmen und begannen einfach sich zu übergeben. Einige schafften es bis zur Toilette, andere nicht. Es herrschte das totale Chaos, schlieÃlich kamen die Krankenwagen und alle wurden mitgenommen. Danach hatte sie kaum noch etwas wirklich wahrgenommen. Das Personal hatte geholfen aufzuräumen und sauber zu machen und nur noch ein leicht säuerlicher Geruch hing in der Luft. Er waberte durch den Raum doch Lorelai bemerkte ihn schon gar nicht mehr. Das Hotel war vollkommen ausgestorben, alle Gäste und Mitarbeiter waren verschwunden.
Die Uhr schlug Eins, doch sie dachte nicht daran nach Hause zu gehen, weshalb wusste sie selbst nicht. Sie wischte energisch die Tränen von ihrem Gesicht als sie hinter sich eine Stimme hörte.
âHey.â
Langsam drehte sie sich um und sah in Lukes Gesicht. Sie sagte nichts sondern schlang nur ihre Arme um seinen Hals. Vorsichtig strich er über ihr Haar und ihren Rücken.
âIch habe mir Sorgen gemacht.â
âJa?â
âDu warst nicht da,â erwiderte er nur.
âIch habe auf dich gewartet doch du kamst nicht. SchlieÃlich stand Sookie vor unserer Tür.â
âSie hat dir alles erzählt?â
âNein, sie war selbst zu aufgelöst und meinte nur ich solle zu dir ins Hotel kommen.â
âUnd dass zu so später Uhrzeit.â Die gute Sookie Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
Luke wartete darauf dass sie weiter sprach.
âEs ist so schrecklich,â ihre Stimme klang eintönig und ohne Emotionen, als wäre dass alles nicht ihr passiert, âeine Vergiftung oder was weià ich. Alle Gäste mussten ins Krankenhaus. Es waren so viele! Es war so ein Durcheinander!â
Ihre Stimme wurde hastiger.
âWenn bloà nichts passiert⦠Und was ist mit dem Gesundheitsamt?â
Sie raufte sich die Haare vor lauter Verzweiflung und lieà sich dann wieder in Lukes Arme fallen. Er drückte sie noch ein bisschen fester und führte sie dann aus dem Hotel heraus. Der abgestandene Geruch drinnen verursachte ihm Ãbelkeit.
âLass uns gehen, ok?,â er gab ihr einen Kuss aufs Haar und zog sie mit zum Auto. Komplett willenlos lieà sie sich erst dorthin und schlieÃlich in ihr Bett führen.
Sssssssssssss.
Leise rauschte die Toilettenspülung noch, als Charlotte schon wieder in ihrem Bett lag. Sie fühlte sich immer noch elend wie sie da in ihrem gelben Krankenhausnachthemd lag, in einem Bett dass bei jeder Bewegung laut zu knarzen anfing und dass mit fünfzehn anderen Frauen in einem Raum. Sie wusste nicht zum wievielten Mal sie sich allein an diesem Morgen hatte übergeben müssen. Sie hatte aufgehört es zu zählen. â Eigentlich hatte sie gar nicht damit angefangen.
Platsch.
Sie zog ihren Waschlappen durch ein Schälchen mit Wasser, das einmal kalt gewesen war, und legte ihn wieder auf ihre Stirn.
Eine geschlagene Stunde später, in der sich Charlotte kaum bewegen konnte da sich ihr Kopf und ihr Magen wie mit Blei aufgefüllt anfühlten, kamen zwei Krankenschwestern in den Raum und verteilten Medizin. Charlotte hob mühsam ihre Augenlider und starrte die Medikamente skeptisch und feindselig an. Sie war kein Fan von solchen Sachen. Verärgert hob sie langsam den Kopf und sah die Krankenschwester halb böse, halb benommen an.
âMuss ich die nehmen?â
âJa,â lautete die kurze und knappe Antwort, während die Schwester ihr bestimmt die Tabletten in die Hand drückte.
âNehmen sie die Medikamente bitte noch drei Tage, morgen können sie alle wahrscheinlich schon entlassen werden, doch so lange müssen sie noch zur Untersuchung bleiben.â
Diesen Schlusssatz hörte Charlotte noch bevor die Tür zuknallte.
Morgen? Momentan fühlte sie sich als würde sie den morgigen Tag nicht mehr erleben.
Kurz darauf rannte sie wieder zum Klo.
Lorelai blickte in ca. ein Dutzend einerseits gespannte andererseits nervöse Gesichter. Michel, Sookie, die Küchengehilfen und Zimmermädchen â alle standen sie hier und erwarteten⦠tja, was erwarteten sie von ihr?
âGuten Morgen,â begann sie mit leiser Stimme. Sie hatte in der Nacht nur wenig Schlaf bekommen und noch leicht verquollene Augen. Zu allem Unglück hatte sie heute auch erst eine halbe Tasse Kaffee trinken können. Sookie betrachtete sie mitleidig.
âIch muss ihnen leider mitteilen dass wir die nächste Zeit auf jeden Fall geschlossen haben werden.â Sie machte eine kurze Pause in der die Mädchen entsetzte Blicke tauschten und Lorelai sich selbst über die Wirkung ihrer Worte bewusst wurde.
âIch kann leide keine genauen Angaben machen wie es weitergehen wird, dochâ¦â sie musste schlucken, âsobald ich genaueres weià werde ich jeden einzelnen telefonisch informieren.â Falls ich mir dann noch ein Telefon leisten kannâ¦
Sie verstummte und die Angestellten verschwanden untereinander murmelnd. SchlieÃlich blieb nur Sookie. Sie machte einen Schritt auf sie zu und fragte mit leicht weinerlicher Stimme: âWie soll es weitergehen?â Genau diese Frage und die verweint-naive Art wie Sookie sie stellte brachte in Lorelai in diesem Moment irgendetwas zum Explodieren.
âMein Gott Sookie, woher soll ich dass wissen? 60 unserer Hotelgäste waren heute Nacht im Krankenhaus. In etwa 40 davon sind dort immer noch mit Vergiftungserscheinungen. Es liegt eindeutig an unserem Essen und da fragst du mich was wir tun sollen?â
âAber, aber,⦠es war nicht meine Schuld,â versuchte Sookie sich zu entschuldigen, als sie merkte wie Lorelai sich in Rage redete.
âNein, wie käme ich denn da drauf?â fragte sie sarkastisch,
âwir hatten beide ein Hotel eröffnet und du bist für die Küche und ich für die Organisation zuständig.
Wo ist das Problem entstanden?
In der Küche!
Wer ist dafür zuständig?
Du!
Also frag mich bitte nicht was wir tun sollen!â
Langsam aber sicher wurde sie immer hysterischer.
âLorelai, bitte!â versuchte Sookie es noch einmal beschwichtigend.
âLass uns darüber reden.â
âReden?â Sie lachte gekünstelt auf.
âMeine Güte Sookie wir haben echte Probleme! Wir werden verklagt oder was weià ich noch. Schadensersatzzahlungen, das Gesundheitsamt wird uns auf den Hals gehetzt, es gibt nichts was wir noch tun können. Das Hotel ist verloren!â
Sie wusste nicht was wirklich davon eintreffen würde, aber sie befürchtete nur das Schlimmste. Sookie stierte sie aus weit aufgerissenen Augen an.
âDu⦠du bist verrückt!â
Sie wich von ihr zurück als wäre sie ein Dämon. Sie wollte dass alles nicht wahrhaben.
âOh Sookie,â seufzte Lorelai in etwas ruhigerem und gefasstem Ton, âich meinte dass nicht so â ich gebe dir nicht die Schuld, aber die ganze Situation ist so⦠katastrophal.â
Verzweifelt hob sie die Hände über den Kopf.
âAch ja?â Und wenn du mir nicht die Schuld gibst ist alles ok? Du tust so asl würdest du dass alleinige Sagen haben, doch ich habe genauso viel investiert und die gleichen Rechte.â
Sookie verschränkte die Arme vor der Brust. Nun war sie an der Reihe sich zickig zu stellen, denn sie war wirklich wütend auf Lorelai. Was bildet die sich eigentlich ein? Ich könnte ihr auch die Schuld in die Schuhe schieben und mich als Herrscherin aufspielen.
âOh mann,â stöhnte Lorelai nur, fasste sich an die Stirn um besser nachdenken zu können und lief ein paar Schritte nach links und dann wieder nach rechts. Doch nichts wurde davon besser.
âIch glaube ich gehe lieber,â meinte Sookie wieder in ruhigem aber dennoch trotzigem Ton,
âfür die Organisation bist du ja zuständig.â
Wie spitze Steine prasselten die Worte auf Lorelai ein die nun wieder alleine im Hotel war und sich einfach nicht zu helfen wusste.