27.02.2006, 18:48
- Flashback -
Lorelai kam völlig fertig in einer kleinen Stadt namens Stars Hollow an. Sie war erst 16 Jahre alt und doch trug sie eine groÃe Verantwortung. Die Verantwortung für sich und ihr ungeborenes Kind. Ja sie war schwanger und von zu Hause weggelaufen. Ihre Eltern hatten genau so reagiert, wie sie es erwartet hatte. Sie wollten nichts davon wissen und sie haben ihr geraten, dass Kind abtreiben zu lassen. Ihre ganze Zukunft wäre damit besiegelt und verbaut. Doch Lorelai wollte das alles nicht. Sie wollte nur raus aus diesem Alptraum. Und jetzt stand sie hier in einer völlig fremden Stadt, mit nichts auÃer sich selbst und ein wenig Gepäck. Sie atmete die kalte Luft tief ein und wieder aus. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch und sie flüsterte beruhigend
âKeine Angst. Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir!â
Mit diesen Worten nahm sie ihren Koffer in die Hand und wanderte verwirrt durch die Strassen, bis sie ein hell erlautetes Haus sah. Es musste ein Laden sein. Sie ging vorsichtig darauf zu und guckte hinein. Die ganzen Leute schienen so vertraut miteinander. Es sah so warm und einladend aus.
âNa was meinst du? Vielleicht sollten wir reingehen und was trinkenâ sagte sie wieder zu ihrem ungeborenen Kind. Lorelai wartete noch einige Minuten, bis sie von der Seite angestoÃen wurde.
âHey duâ kam es von einem Jungen mit Baseballkappe, der ungefähr in ihrem Alter sein musste âWie lang willst du noch hier draussen in der Kälte stehen? Komm mit rein, da ist es schön warmâ
âDanke ich kann selbst für mich sorgenâ sagte Lorelai patzig und musterte den Jungen.
âBitte! Ich habe es ja nur gut gemeintâ antwortete der Junge, bis er wieder in dem Laden verschwand und sich zu einem Mann hinter der Theke gesellte.
âOh man Lorelai wie blöd bist du eigentlich? Warum musst du denn immer so schroff sein? Er hat dich doch nur ganz höflich gefragt. Jetzt steh ich hier dumm rum und friere. Ich muss auch mal an mein Baby denkenâ
So stand sie wieder eine Weile da. Lorelai konnte sich einfach nicht überwinden in den Laden zu gehen. Nach geschlagenen 10 Minuten kam wieder diese Junge aus dem Diner.
âSo du lässt mir keine Wahl. Mein Vater sagt, du sollst reinkommen und dich aufwärmen, sonst holst du dir hier drauÃen noch den Todâ Und sofort nachdem er den Satzbeendet hatte, schnappte er sich den Koffer und ging wieder rein.
âHey was soll das! Gib den wieder herâ schrie die völlig perplexe Lorelai hinterher und ihr blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.
âWas fällt dir eigentlich ein?â fuhr sie den Jungen an, der ihr grinsend gegenüber hinter der Theke stand.
âSetzt dich. Was willst du trinken?â
âNa toll jetzt werde ich auch noch gezwungen hier zu bleiben. Aber wo ich schon mal drinnen bin, kann ich auch bleibenâ sagte sie schlieÃlich, als sie bemerkt hatte, dass es hier drinnen wesentlich angenehmer als in der klirrenden Kälte war.
âKaffee?â fragte er erneut
âNein ich darf nicht. Einen Tee bitteâ
âKommt sofortâ
Nach wenigen Minuten stand vor Lorelai eine dampfende Tasse, die sie umklammerte, um ihre Hände aufzuwärmen.
âWieso darfst du denn keinen Kaffee trinken?â fragte er interessiert. Das Mädchen hatte irgendetwas, das ihn anzog.
âDas geht dich nichts anâ
âOh Entschuldigung, dass ich versuche mit dir zu redenâ
Lorelai sah, dass er sich richtig mühe gab und fragte sich, warum sie eigentlich so schroff und abwehrend reagierte.
âHey tut mir Leid. Mir gehtâs im Moment nicht so gutâ
âSchon gut. Schlechte Tage hatten wir alle schonâ
âHa aber bestimmt nicht so einen. Und zu deiner Frage zurück. Also ich darf keinen Kaffee trinken weil ichâ¦naja weil ich schwanger binâ
âAberâ¦â
âJa ich weis ich bin noch ziemlich jung. 16 um genau zu sein aber ich werde das schon schaffen. Tut mir Leid, wenn du das schlimm oder abstoÃend findestâ
âHabe ich das gesagt? Ich finde das ganz und gar nicht schlimm. Wenn ich ehrlich bin, finde ich das sogar sehr bewundernswert. Das du das alles auf dich nimmst finde ichâ¦einfach nur Wow. Und übrigens meine Schwester ist auch so alt wie du und sie ist ebenfalls schwanger, also wie du siehst, kann mich das gar nicht schockenâ lächelte er ihr zu
âDu bist der erste, der so reagiertâ lächelte sie nun vergnügt zurück.
âAch übrigens ich bin Luke und du?â
âLorelaiâ
âSchön dich kennen zu lernen Lorelaiâ
âFreut mich ebenfallsâ
- zurück -
Genau so hatte die Geschichte und auch ihre Freundschaft begonnen. Sie überlegte heute noch manchmal, was wohl passiert wäre, wenn er nicht nach drauÃen gekommen wäre, um sie reinzuholen. Wären sie sich dann trotzdem begegnet? Wäre sie überhaupt in der Stadt geblieben? Lorelai wusste es nicht, aber so genau wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie war froh, dass es genau so gekommen ist.
Endlich kam sie zu Hause an. Sie parkte ihr Auto und ging ins Haus.
âRory? Luke?â rief Lorelai, während sie ihren Mantel und ihre Schlüssel weglegte.
âWir sind im Wohnzimmerâ
Sie ging ins Zimmer, in dem ihre Tochter und ihr Verlobter auf dem Sofa saÃen. Beide guckten sie begierig und mit groÃen Augen an.
âUnd?â
âWas und?â fragte Lorelai und setzte sich zu den beiden.
âSpann uns nicht auf die Folter. Du warst so lange wegâ¦was ist passiert? Erzähl!â
âIch kanns immer noch nicht glaubenâ
âWas kannst du nicht glauben? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehenâ sagte Rory ungeduldig und schaute ihre Mutter an
âSie kommenâ
âWirklich? Aber das ist doch groÃartigâ strahlte Luke und gab Lorelai einen Kuss
âSie haben sich total verändert. Emily Gilmore hat mich um eine 2 Chance gebeten. Emily Gilmore!â
âBitte? Wer ist diese Person und was hat sie mit Grandma gemacht?â
âGenau das habe ich auch gesagt. Es war komisch. Heute war es genau so, wie es immer sein sollte. Zum ersten Mal habe ich mich in diesem Haus wohl und geborgen gefühlt. Zum ersten Mal kamen keine Vorwürfe, sondern wir haben wie eine ganz normale Familie geredet. Ich weis nicht warum, aber meine Mum hat sich total verändert und das istâ¦ist einfach wunderbarâ gab Lorelai lächelnd von sich und lehnte sich glücklich an die Schulter von Luke.
âWer hätte das gedachtâ
âDanke euch beidenâ
âFür was denn?â
âDafür, dass ihr mich dazu ermutigt habtâ
âKeine Ursacheâ¦manchmal brauchst du halt einen kleinen Anstoss zum Glückâ grinste Luke und zog seine Verlobte noch näher an sich.
.
.
.
Seit dem Tag waren nun schon wieder zwei ein halb Wochen vergangen. Die Hochzeit der beiden stand kurz bevor. Sie hatten sich den Ort ausgesucht, die Einladungen ausgeschickt und das restliche war auch schon geklärt, doch war Lorelai von Tag zu Tag immer aufgeregter. Heute stand die letzte Hürde an. Das Brautkleid. Die Brautjungfern hatten schon ihre Kleider, doch Lorelai hatte ihr Traumkleid immer noch nicht gefunden.
âSüÃe wo bleibst du? Sookie wartet schon und das soll was heiÃenâ schrie Lorelai nach oben und musste lächeln.
âBin ja schon daâ sagte Rory, die fast die Treppe runter fiel.
âHuch huch wir müssenâ scheuchte sie Tochter aus der Tür.
âHey Sookie tut mir Leid das du warten musstestâ
âAch kein Problem. Können wir losâ?
âJappâ strahlte Lorelai und stieg zusammen mit Rory ins Auto.
Die drei machten sich auf nach New York. Heute hoffte Lorelai inständig ihr Kleid zu finden. Die letzten Wochen hatten sie immer wieder gesucht, doch keines der Kleider war Das richtige. Lorelai hatte genaue Vorstellungen, wie es aussehen sollte.
âMum?â
âHm?â
âIch will dich ja nicht hetzten oder so aber könntest du dich heute bemühen ein Kleid zu finden? Irgendeins bitte. Die Hochzeit ist in drei Tagen und du hast noch kein Kleidâ
âIch will nicht irgendeins. Ich will das perfekteâ schmollte Lore und guckte beleidigt aus dem Fenster.
âMan oh man. Was ist wenn du keins findest, willst du dann nackt heiraten?â
âWenn es sein muss. Bevor ich irgendeins anziehe, ziehe ich lieber gar keins anâ
Die restliche Fahrt verlief ruhig, bis Sookie das Auto zum stehen brachte.
âSo da wären wir. Stürzen wir uns ins Getümmelâ
Sie stiegen aus und schauten sich erstmal um. Zum entsetzten von Rory, musste sie feststellen, dass es genau der Ort, an dem sie mit Luke damals gewesen war. Genau hier hatte sie ihn wieder gesehen. Genau hier hatte sie Jess getroffen.
âRory? Wo schwirrst du denn wieder mit deinen Gedanken rum?â
âWas? Ach soâ¦nirgends. Lasst und gehenâ
Kaum waren sie einige Schritte gegangen, klingelte ein Handy.
âSüÃe willst du nicht mal rangehen? Es ist dein Handyâ
Immer noch in Gedanken, hatte Rory gar nicht mitbekommen, dass ihr Telefon klingelte. Sie kramte es aus ihrer Tochter und schaute auf den Display. Augenblicklich verbannte sie ihre Gedanken an ihn, fing an zu lächeln und hob ab.
âHey Schatzâ brachte sie glücklich hervor.
âHey Schatzâ machte ihre Mutter sie leise nach und verzog das Gesicht. In den letzten Wochen hatte Lorelai Logan kennen gelernt und sie musste feststellen, dass sie mit ihren Eltern einer Meinung war. Zwar bemühte er sich, war gut zu Rory, aber sie konnte ihn einfach nicht leiden. Sein ganzes Auftreten und seine Art waren komisch.
âIch bin jetzt in New York, um nach einem Kleid zu suchenâ
âJa klarâ¦bis heute Abendâ
âByeâ¦ich dich auchâ
Sie legte auf und widmete sich wieder ganz den anderen zwei.
âLogan?â
âJappâ
âUnd was wollte er?â fragte Lorelai abschätziger, als sie wollte.
âMum! Selbst wenn du ihn nicht so leiden kannst, versuch es doch wenigstens. Ich meine du wirst mit ihm auskommen müssen, wenn ich dir wichtig bin. Er ist nun mal mein Freund und wer weis, vielleicht bleibt er das für immerâ
âIch weisâ¦tut mir Leidâ entschuldigte sie sich bei ihrer Tochter und dachte sich lieber den Rest.
Nach etwa 10 Minuten kamen sie endlich am ersten Brautmodengeschäft an. Sie gingen rein und schauten sich um.
âWie wäre es denn mit dem hier?â fragte Sookie und hielt Lorelai ein Kleid unter die Nase.
âHmâ¦neinâ
âUnd das hier?â
âHmâ¦neinâ
âOh mum. Wenn das so weiter geht, wirst du wirklich noch nackt heiratenâ
âDas wäre doch dann mal ein Erlebnis, das die Leute nicht so schnell vergesse würdenâ schmunzelte Lorelai und stöberte weiterâ¦
So vergingen unzählige Stunden, in denen die drei mindestens zwanzig Läden durchstöbert hatten, doch leider ohne Erfolg. Sie hatten so viele schöne Kleider gesehen aber Lorelai lies sich von ihrer Einstellung nicht abbringen. Das Eine, oder gar keins. Frustriert und müde gingen sie die StraÃe entlang.
âUnd was machen wir jetzt? Meine FüÃe tun mir langsam wehâ quängelte Rory wie ein Kleinkind und guckte auf ihre FüÃe.
âIch bin auch ziemlich fertig und glaube, dass wir so fast jeden Laden hier durchhabenâ
âMensch Leute, was seid ihr heute wieder voller Enthusiasmus. Mit euch könnte man ja glatt einen Marathon gewinnenâ¦und diese Ausdauer, unglaublichâ schmunzelte Lorelai und lächelte den beiden frech zu.
âHa ha wirklich witzig Mumâ¦was wollen wir denn jetzt nur machen? Ich meine du hast kein Kleid und die Hochzeit ist schon in ein paar Tagen. Dann müssen ja noch andere Dinge vorbereitet werden und wenn wir keine Zeit mehr finden, was willst du dann machen? Was denkst duâ¦â Rory wollte gerade weiter reden, als sie von Sookie zurück gehalten wurde.
âSookie wasâ¦â doch sie sagte nichts, sondern zeigte nur auf Lore, die ein paar Meter hinter ihnen vor einem Schaufenster standâ¦ja förmlich daran klebte.
Rory ging auf sie zu und sah nun endlich auch, was sie da so betrachtete. Augenblicklich zeichnete sich ein glückliches Lächeln auf den Lippen der dreien.
âDas ist es. Genau dasâ lächelte Lore und zeigte auf ein wunderschönes Kleid, dass im Schaufenster ausgestellt war.
âNa komm, wir gehen rein und du kannst es anprobierenâ sagte ihre Tochter und schob sie durch die Eingangstür.
Lorelai lies sich das Kleid in ihrer GröÃe bringen und verschwand sogleich in der Umkleide.
âOh endliche ein Stuhlâ strahlten bei gleichzeitig, setzten sich und warteten gespannt. Es dauerte einige Minuten, doch dann zog sich vorsichtig der Vorhang der Kabine zurück und heraus trat Lorelai.
âUnd?â fragte sie unsicher und stellte sich vor die beiden, die ihre Münder vor Staunen gar nicht mehr schlieÃen konnten.
âMumâ¦dasâ¦duâ¦wowâ stammelte Rory und musterte ihre Mutter.
âLorelai du hast Recht. Genau das ist esâ¦einfach umwerfendâ kam es nun auch von Sookie und kaum nachdem sie das ausgesprochen hatte, war das unsichere verschwunden und ein breites Lächeln machte sich in Lorelais Gesicht breit.
Das Kleid sah einfach wunderschön aus. Es war schulterfrei, hatte keinerlei Träger, betonte Lorelais Dekoltee, war eng geschnitten und ging unten weit auseinander. Die Schleppe war sehr lang und zog sich elegant um das Kleid. Das Kleid selbst war weià und an der einen Seite, war es von unten nach oben gerafft und mit einer kleinen Rose befästigt.
âIch hab doch gleich gesagt wir müssen wartenâ schmunzelte Lore und stemmte die Hände in die Hüften.
Endlich hatten die drei Das Kleid gefunden, nachdem sie die ganze Zeit gesucht hattenâ¦
Es war bereits Abend geworden und alle waren wieder im kleinen aber feinen Städtchen Stars Hollow angekommen. Lorelai und Rory betraten gerade das Diner, nachdem sie Sookie zu Hause abgeliefert hatten.
âSchatz! KAFEE! FLOTT FLOTT!â schrie Lore schon, obwohl sie gerade mal die Tür geöffnet hatten. Luke konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wurde jedoch wieder ernst, als sie sich an den Tresen setzten.
âWo ist mein Kaffee?â fragte seine Verlobte listig und verengte die Augen.
âSchon unterwegsâ kam es ein wenig genervt von Luke, doch er tat, was sie ihm gesagt hatte.
âDie Hochzeit ist baldâ¦du weist was das heiÃt, oder Mum?â
âHmâ¦nöâ
âEuer Abkommen ist wieder aufgehobenâ
âOh je, das hatte ich vollkommen vergessen. Braves Kind mich darauf aufmerksam zu machen, denn das muss ich nochmal völlig ausnutzenâ sie leerte ihre Tasse mit einem Schluck runter und streckte sie Luke wieder entgegen.
âAber dasâ¦â er wollte schon was sagen, als er von Rorys Blick ruhig gestellt wurde. âSchon gutâ war das einzigste, dass man noch verstehen konnte.
âLogan holt mich gleich abâ
âWas? Du willst deine arme alte Mutter, bei ihrem verbitterten und mürrischen Verlobten lassen?â
âTut mir Leid, doch das muss wirklich sein. Den Tag wirst du auch noch überleben, schlieÃlich wirst du das wahrscheinlich für den Rest deines Lebensâ
âHm das muss ich mir nochmal genau überlegenâ
âLore das hab ich genau gehörtâ kam es aus der Küche und beide Gilmores fingen an zu lachen.
âUnd wann musst du gehen?â
âIch denke 5 Minuten kann ich dir noch schenkenâ
âOh wie gnädigâ schmunzelte Lore und trank erneut einen Schluck.
âDas kann doch gar nicht sein. Irgendwann muss einem doch der Kaffee schon aus den Ohren kommenâ sagte Luke und hob die Augenbrauen.
âMittlerweile müsstest du die Sorte Gilmore doch kennen Lukiâ grinste Lorelai, lehnte sich über den Tresen und gab ihrem Verlobten einen Kuss.
âAch was ich euch noch sagen wollte. Ich hatte vorhin ein Telefonatâ
âWow! Das ist ja auÃergewöhnlichâ
âNajaâ¦mit Jessâ
Und da war er wieder. Der Name, an den Rory in letzter Zeit immer öfters denken mussteâ¦zu oft. Seit sie wusste, dass er zur Hochzeit kommen würde, lässt er sie nicht mehr in Ruhe. Am schlimmsten war es nachts geworden. Rory hatte immer öfters Träume, in denen Jess vorkam. Letzte Nacht war es besonders heftig.
- Flashback -
âHey SüÃeâ sagte Jess und küsste Rory.
âHm?â kam es von ihr, doch sie war noch in ihr Buch vertieft.
âWillst du nicht mal nach der Kleinen gucken?â
âJess sie schläft. Wenn sie wach wird, fängt sie an zu schreienâ
âAber sie ist doch erst zwei Wochen altâ
âIch weis Lieblingâ¦â Rory musste immer wieder schmunzeln, wenn sie ihren Verlobten so sah. Ja genau sie waren seit zwei Monaten verlobt, aber Rory wollte erst heiraten, wenn die Kleine Kimberley auf der Welt ist und sie wieder ihre normale KöpermaÃe zurückbekam. Jess wippte unruhig hin und her und konnte sich nicht mehr richtig auf sein Buck konzentrieren. Rory bemerkte das und legte Howl ebenfalls weg.
âSollen wir mal nach ihr schauen? Bist du dann beruhigter?â fragte sie ihren Verlobten und stand auf. Dieser fing an zu grinsen und nickte. Sie machten sich auf in den ersten Stock ihres Hauses. Die beide blieben an einem Zimmer stehen, wo die Tür ein Spalt aufstand. Jess drückte die Tür vorsichtig auf und ging rein. Er stellte sich, dicht gefolgt von Rory an die Wiege ihrer kleinen Tochter.
âSiehst du sie schläft nichtâ sagte Jess
âAber sie weint nichtâ¦du musst sie nicht immer auf den Arm nehmenâ lächelte Rory und lehnte sich an seine Schultern. Da lag sie. Da lag die kleine Kim und blickte die beiden an. Sie hatte schöne schwarze Haare und stahlblaue Augen. Sie war einfach vollkommen, für ihre Eltern.
âKönnen wir wieder gehen und sie schlafen lassen?â
âHmâ¦okâ sagte Jess schweren Herzens, zog nochmal an der Spieluhr, bis die Musik ertönte und machte sich mit Rory auf in ihr Schlafzimmer.
âIch bin müdeâ stellte Rory fest und streckte sich leicht
âIst das ein Wunder, wenn man jede Nacht aus dem Bett mussâ lächelte Jess und umarmte seine Verlobte von hinten.
âIch bin so glücklichâ
âIch auchâ
Danach legten sich beide ins Bett und schliefen glücklich ein. Beide warteten auf den ersten âEinsatzâ für diese Nacht, wenn ihre kleine Kim aufwachen und nach ihren Eltern verlangen würdeâ¦
Am morgen wachte Rory mit einem Lächeln auf den Lippen auf und musste sich erst mal orientieren. Sie griff nach rechts, doch der Platz neben ihr war leer. Keine Spur von Jess. Sie setzte sich auf und begriff, dass es wieder mal nur ein Traum war. Doch dieses mal war es so real.
âEs war nur ein Traumâ sagte Rory vor sich hin und klang sehr enttäuscht.
âWas denke ich da eigentlich? Was war das denn überhaupt für ein Traum? Ich und Jessâ¦verlobt? Wir hatten ein kleines Mädchen und ein eigenes Haus? Wie abgedreht ist das denn. Wieso träume ich denn nur so wirres Zeugâ¦ich liebe doch Logan. Jess ist nicht mehr in meinem Lebenâ¦aber warum habe ich mir es so sehnlichst gewünscht? Warum wünsche ich mir immer öfters, dass manche Träume keine Träume bleiben? Ich bin so durcheinanderâ
- zurück -
Lorelai kam völlig fertig in einer kleinen Stadt namens Stars Hollow an. Sie war erst 16 Jahre alt und doch trug sie eine groÃe Verantwortung. Die Verantwortung für sich und ihr ungeborenes Kind. Ja sie war schwanger und von zu Hause weggelaufen. Ihre Eltern hatten genau so reagiert, wie sie es erwartet hatte. Sie wollten nichts davon wissen und sie haben ihr geraten, dass Kind abtreiben zu lassen. Ihre ganze Zukunft wäre damit besiegelt und verbaut. Doch Lorelai wollte das alles nicht. Sie wollte nur raus aus diesem Alptraum. Und jetzt stand sie hier in einer völlig fremden Stadt, mit nichts auÃer sich selbst und ein wenig Gepäck. Sie atmete die kalte Luft tief ein und wieder aus. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch und sie flüsterte beruhigend
âKeine Angst. Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir!â
Mit diesen Worten nahm sie ihren Koffer in die Hand und wanderte verwirrt durch die Strassen, bis sie ein hell erlautetes Haus sah. Es musste ein Laden sein. Sie ging vorsichtig darauf zu und guckte hinein. Die ganzen Leute schienen so vertraut miteinander. Es sah so warm und einladend aus.
âNa was meinst du? Vielleicht sollten wir reingehen und was trinkenâ sagte sie wieder zu ihrem ungeborenen Kind. Lorelai wartete noch einige Minuten, bis sie von der Seite angestoÃen wurde.
âHey duâ kam es von einem Jungen mit Baseballkappe, der ungefähr in ihrem Alter sein musste âWie lang willst du noch hier draussen in der Kälte stehen? Komm mit rein, da ist es schön warmâ
âDanke ich kann selbst für mich sorgenâ sagte Lorelai patzig und musterte den Jungen.
âBitte! Ich habe es ja nur gut gemeintâ antwortete der Junge, bis er wieder in dem Laden verschwand und sich zu einem Mann hinter der Theke gesellte.
âOh man Lorelai wie blöd bist du eigentlich? Warum musst du denn immer so schroff sein? Er hat dich doch nur ganz höflich gefragt. Jetzt steh ich hier dumm rum und friere. Ich muss auch mal an mein Baby denkenâ
So stand sie wieder eine Weile da. Lorelai konnte sich einfach nicht überwinden in den Laden zu gehen. Nach geschlagenen 10 Minuten kam wieder diese Junge aus dem Diner.
âSo du lässt mir keine Wahl. Mein Vater sagt, du sollst reinkommen und dich aufwärmen, sonst holst du dir hier drauÃen noch den Todâ Und sofort nachdem er den Satzbeendet hatte, schnappte er sich den Koffer und ging wieder rein.
âHey was soll das! Gib den wieder herâ schrie die völlig perplexe Lorelai hinterher und ihr blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.
âWas fällt dir eigentlich ein?â fuhr sie den Jungen an, der ihr grinsend gegenüber hinter der Theke stand.
âSetzt dich. Was willst du trinken?â
âNa toll jetzt werde ich auch noch gezwungen hier zu bleiben. Aber wo ich schon mal drinnen bin, kann ich auch bleibenâ sagte sie schlieÃlich, als sie bemerkt hatte, dass es hier drinnen wesentlich angenehmer als in der klirrenden Kälte war.
âKaffee?â fragte er erneut
âNein ich darf nicht. Einen Tee bitteâ
âKommt sofortâ
Nach wenigen Minuten stand vor Lorelai eine dampfende Tasse, die sie umklammerte, um ihre Hände aufzuwärmen.
âWieso darfst du denn keinen Kaffee trinken?â fragte er interessiert. Das Mädchen hatte irgendetwas, das ihn anzog.
âDas geht dich nichts anâ
âOh Entschuldigung, dass ich versuche mit dir zu redenâ
Lorelai sah, dass er sich richtig mühe gab und fragte sich, warum sie eigentlich so schroff und abwehrend reagierte.
âHey tut mir Leid. Mir gehtâs im Moment nicht so gutâ
âSchon gut. Schlechte Tage hatten wir alle schonâ
âHa aber bestimmt nicht so einen. Und zu deiner Frage zurück. Also ich darf keinen Kaffee trinken weil ichâ¦naja weil ich schwanger binâ
âAberâ¦â
âJa ich weis ich bin noch ziemlich jung. 16 um genau zu sein aber ich werde das schon schaffen. Tut mir Leid, wenn du das schlimm oder abstoÃend findestâ
âHabe ich das gesagt? Ich finde das ganz und gar nicht schlimm. Wenn ich ehrlich bin, finde ich das sogar sehr bewundernswert. Das du das alles auf dich nimmst finde ichâ¦einfach nur Wow. Und übrigens meine Schwester ist auch so alt wie du und sie ist ebenfalls schwanger, also wie du siehst, kann mich das gar nicht schockenâ lächelte er ihr zu
âDu bist der erste, der so reagiertâ lächelte sie nun vergnügt zurück.
âAch übrigens ich bin Luke und du?â
âLorelaiâ
âSchön dich kennen zu lernen Lorelaiâ
âFreut mich ebenfallsâ
- zurück -
Genau so hatte die Geschichte und auch ihre Freundschaft begonnen. Sie überlegte heute noch manchmal, was wohl passiert wäre, wenn er nicht nach drauÃen gekommen wäre, um sie reinzuholen. Wären sie sich dann trotzdem begegnet? Wäre sie überhaupt in der Stadt geblieben? Lorelai wusste es nicht, aber so genau wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie war froh, dass es genau so gekommen ist.
Endlich kam sie zu Hause an. Sie parkte ihr Auto und ging ins Haus.
âRory? Luke?â rief Lorelai, während sie ihren Mantel und ihre Schlüssel weglegte.
âWir sind im Wohnzimmerâ
Sie ging ins Zimmer, in dem ihre Tochter und ihr Verlobter auf dem Sofa saÃen. Beide guckten sie begierig und mit groÃen Augen an.
âUnd?â
âWas und?â fragte Lorelai und setzte sich zu den beiden.
âSpann uns nicht auf die Folter. Du warst so lange wegâ¦was ist passiert? Erzähl!â
âIch kanns immer noch nicht glaubenâ
âWas kannst du nicht glauben? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehenâ sagte Rory ungeduldig und schaute ihre Mutter an
âSie kommenâ
âWirklich? Aber das ist doch groÃartigâ strahlte Luke und gab Lorelai einen Kuss
âSie haben sich total verändert. Emily Gilmore hat mich um eine 2 Chance gebeten. Emily Gilmore!â
âBitte? Wer ist diese Person und was hat sie mit Grandma gemacht?â
âGenau das habe ich auch gesagt. Es war komisch. Heute war es genau so, wie es immer sein sollte. Zum ersten Mal habe ich mich in diesem Haus wohl und geborgen gefühlt. Zum ersten Mal kamen keine Vorwürfe, sondern wir haben wie eine ganz normale Familie geredet. Ich weis nicht warum, aber meine Mum hat sich total verändert und das istâ¦ist einfach wunderbarâ gab Lorelai lächelnd von sich und lehnte sich glücklich an die Schulter von Luke.
âWer hätte das gedachtâ
âDanke euch beidenâ
âFür was denn?â
âDafür, dass ihr mich dazu ermutigt habtâ
âKeine Ursacheâ¦manchmal brauchst du halt einen kleinen Anstoss zum Glückâ grinste Luke und zog seine Verlobte noch näher an sich.
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Seit dem Tag waren nun schon wieder zwei ein halb Wochen vergangen. Die Hochzeit der beiden stand kurz bevor. Sie hatten sich den Ort ausgesucht, die Einladungen ausgeschickt und das restliche war auch schon geklärt, doch war Lorelai von Tag zu Tag immer aufgeregter. Heute stand die letzte Hürde an. Das Brautkleid. Die Brautjungfern hatten schon ihre Kleider, doch Lorelai hatte ihr Traumkleid immer noch nicht gefunden.
âSüÃe wo bleibst du? Sookie wartet schon und das soll was heiÃenâ schrie Lorelai nach oben und musste lächeln.
âBin ja schon daâ sagte Rory, die fast die Treppe runter fiel.
âHuch huch wir müssenâ scheuchte sie Tochter aus der Tür.
âHey Sookie tut mir Leid das du warten musstestâ
âAch kein Problem. Können wir losâ?
âJappâ strahlte Lorelai und stieg zusammen mit Rory ins Auto.
Die drei machten sich auf nach New York. Heute hoffte Lorelai inständig ihr Kleid zu finden. Die letzten Wochen hatten sie immer wieder gesucht, doch keines der Kleider war Das richtige. Lorelai hatte genaue Vorstellungen, wie es aussehen sollte.
âMum?â
âHm?â
âIch will dich ja nicht hetzten oder so aber könntest du dich heute bemühen ein Kleid zu finden? Irgendeins bitte. Die Hochzeit ist in drei Tagen und du hast noch kein Kleidâ
âIch will nicht irgendeins. Ich will das perfekteâ schmollte Lore und guckte beleidigt aus dem Fenster.
âMan oh man. Was ist wenn du keins findest, willst du dann nackt heiraten?â
âWenn es sein muss. Bevor ich irgendeins anziehe, ziehe ich lieber gar keins anâ
Die restliche Fahrt verlief ruhig, bis Sookie das Auto zum stehen brachte.
âSo da wären wir. Stürzen wir uns ins Getümmelâ
Sie stiegen aus und schauten sich erstmal um. Zum entsetzten von Rory, musste sie feststellen, dass es genau der Ort, an dem sie mit Luke damals gewesen war. Genau hier hatte sie ihn wieder gesehen. Genau hier hatte sie Jess getroffen.
âRory? Wo schwirrst du denn wieder mit deinen Gedanken rum?â
âWas? Ach soâ¦nirgends. Lasst und gehenâ
Kaum waren sie einige Schritte gegangen, klingelte ein Handy.
âSüÃe willst du nicht mal rangehen? Es ist dein Handyâ
Immer noch in Gedanken, hatte Rory gar nicht mitbekommen, dass ihr Telefon klingelte. Sie kramte es aus ihrer Tochter und schaute auf den Display. Augenblicklich verbannte sie ihre Gedanken an ihn, fing an zu lächeln und hob ab.
âHey Schatzâ brachte sie glücklich hervor.
âHey Schatzâ machte ihre Mutter sie leise nach und verzog das Gesicht. In den letzten Wochen hatte Lorelai Logan kennen gelernt und sie musste feststellen, dass sie mit ihren Eltern einer Meinung war. Zwar bemühte er sich, war gut zu Rory, aber sie konnte ihn einfach nicht leiden. Sein ganzes Auftreten und seine Art waren komisch.
âIch bin jetzt in New York, um nach einem Kleid zu suchenâ
âJa klarâ¦bis heute Abendâ
âByeâ¦ich dich auchâ
Sie legte auf und widmete sich wieder ganz den anderen zwei.
âLogan?â
âJappâ
âUnd was wollte er?â fragte Lorelai abschätziger, als sie wollte.
âMum! Selbst wenn du ihn nicht so leiden kannst, versuch es doch wenigstens. Ich meine du wirst mit ihm auskommen müssen, wenn ich dir wichtig bin. Er ist nun mal mein Freund und wer weis, vielleicht bleibt er das für immerâ
âIch weisâ¦tut mir Leidâ entschuldigte sie sich bei ihrer Tochter und dachte sich lieber den Rest.
Nach etwa 10 Minuten kamen sie endlich am ersten Brautmodengeschäft an. Sie gingen rein und schauten sich um.
âWie wäre es denn mit dem hier?â fragte Sookie und hielt Lorelai ein Kleid unter die Nase.
âHmâ¦neinâ
âUnd das hier?â
âHmâ¦neinâ
âOh mum. Wenn das so weiter geht, wirst du wirklich noch nackt heiratenâ
âDas wäre doch dann mal ein Erlebnis, das die Leute nicht so schnell vergesse würdenâ schmunzelte Lorelai und stöberte weiterâ¦
So vergingen unzählige Stunden, in denen die drei mindestens zwanzig Läden durchstöbert hatten, doch leider ohne Erfolg. Sie hatten so viele schöne Kleider gesehen aber Lorelai lies sich von ihrer Einstellung nicht abbringen. Das Eine, oder gar keins. Frustriert und müde gingen sie die StraÃe entlang.
âUnd was machen wir jetzt? Meine FüÃe tun mir langsam wehâ quängelte Rory wie ein Kleinkind und guckte auf ihre FüÃe.
âIch bin auch ziemlich fertig und glaube, dass wir so fast jeden Laden hier durchhabenâ
âMensch Leute, was seid ihr heute wieder voller Enthusiasmus. Mit euch könnte man ja glatt einen Marathon gewinnenâ¦und diese Ausdauer, unglaublichâ schmunzelte Lorelai und lächelte den beiden frech zu.
âHa ha wirklich witzig Mumâ¦was wollen wir denn jetzt nur machen? Ich meine du hast kein Kleid und die Hochzeit ist schon in ein paar Tagen. Dann müssen ja noch andere Dinge vorbereitet werden und wenn wir keine Zeit mehr finden, was willst du dann machen? Was denkst duâ¦â Rory wollte gerade weiter reden, als sie von Sookie zurück gehalten wurde.
âSookie wasâ¦â doch sie sagte nichts, sondern zeigte nur auf Lore, die ein paar Meter hinter ihnen vor einem Schaufenster standâ¦ja förmlich daran klebte.
Rory ging auf sie zu und sah nun endlich auch, was sie da so betrachtete. Augenblicklich zeichnete sich ein glückliches Lächeln auf den Lippen der dreien.
âDas ist es. Genau dasâ lächelte Lore und zeigte auf ein wunderschönes Kleid, dass im Schaufenster ausgestellt war.
âNa komm, wir gehen rein und du kannst es anprobierenâ sagte ihre Tochter und schob sie durch die Eingangstür.
Lorelai lies sich das Kleid in ihrer GröÃe bringen und verschwand sogleich in der Umkleide.
âOh endliche ein Stuhlâ strahlten bei gleichzeitig, setzten sich und warteten gespannt. Es dauerte einige Minuten, doch dann zog sich vorsichtig der Vorhang der Kabine zurück und heraus trat Lorelai.
âUnd?â fragte sie unsicher und stellte sich vor die beiden, die ihre Münder vor Staunen gar nicht mehr schlieÃen konnten.
âMumâ¦dasâ¦duâ¦wowâ stammelte Rory und musterte ihre Mutter.
âLorelai du hast Recht. Genau das ist esâ¦einfach umwerfendâ kam es nun auch von Sookie und kaum nachdem sie das ausgesprochen hatte, war das unsichere verschwunden und ein breites Lächeln machte sich in Lorelais Gesicht breit.
Das Kleid sah einfach wunderschön aus. Es war schulterfrei, hatte keinerlei Träger, betonte Lorelais Dekoltee, war eng geschnitten und ging unten weit auseinander. Die Schleppe war sehr lang und zog sich elegant um das Kleid. Das Kleid selbst war weià und an der einen Seite, war es von unten nach oben gerafft und mit einer kleinen Rose befästigt.
âIch hab doch gleich gesagt wir müssen wartenâ schmunzelte Lore und stemmte die Hände in die Hüften.
Endlich hatten die drei Das Kleid gefunden, nachdem sie die ganze Zeit gesucht hattenâ¦
Es war bereits Abend geworden und alle waren wieder im kleinen aber feinen Städtchen Stars Hollow angekommen. Lorelai und Rory betraten gerade das Diner, nachdem sie Sookie zu Hause abgeliefert hatten.
âSchatz! KAFEE! FLOTT FLOTT!â schrie Lore schon, obwohl sie gerade mal die Tür geöffnet hatten. Luke konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wurde jedoch wieder ernst, als sie sich an den Tresen setzten.
âWo ist mein Kaffee?â fragte seine Verlobte listig und verengte die Augen.
âSchon unterwegsâ kam es ein wenig genervt von Luke, doch er tat, was sie ihm gesagt hatte.
âDie Hochzeit ist baldâ¦du weist was das heiÃt, oder Mum?â
âHmâ¦nöâ
âEuer Abkommen ist wieder aufgehobenâ
âOh je, das hatte ich vollkommen vergessen. Braves Kind mich darauf aufmerksam zu machen, denn das muss ich nochmal völlig ausnutzenâ sie leerte ihre Tasse mit einem Schluck runter und streckte sie Luke wieder entgegen.
âAber dasâ¦â er wollte schon was sagen, als er von Rorys Blick ruhig gestellt wurde. âSchon gutâ war das einzigste, dass man noch verstehen konnte.
âLogan holt mich gleich abâ
âWas? Du willst deine arme alte Mutter, bei ihrem verbitterten und mürrischen Verlobten lassen?â
âTut mir Leid, doch das muss wirklich sein. Den Tag wirst du auch noch überleben, schlieÃlich wirst du das wahrscheinlich für den Rest deines Lebensâ
âHm das muss ich mir nochmal genau überlegenâ
âLore das hab ich genau gehörtâ kam es aus der Küche und beide Gilmores fingen an zu lachen.
âUnd wann musst du gehen?â
âIch denke 5 Minuten kann ich dir noch schenkenâ
âOh wie gnädigâ schmunzelte Lore und trank erneut einen Schluck.
âDas kann doch gar nicht sein. Irgendwann muss einem doch der Kaffee schon aus den Ohren kommenâ sagte Luke und hob die Augenbrauen.
âMittlerweile müsstest du die Sorte Gilmore doch kennen Lukiâ grinste Lorelai, lehnte sich über den Tresen und gab ihrem Verlobten einen Kuss.
âAch was ich euch noch sagen wollte. Ich hatte vorhin ein Telefonatâ
âWow! Das ist ja auÃergewöhnlichâ
âNajaâ¦mit Jessâ
Und da war er wieder. Der Name, an den Rory in letzter Zeit immer öfters denken mussteâ¦zu oft. Seit sie wusste, dass er zur Hochzeit kommen würde, lässt er sie nicht mehr in Ruhe. Am schlimmsten war es nachts geworden. Rory hatte immer öfters Träume, in denen Jess vorkam. Letzte Nacht war es besonders heftig.
- Flashback -
âHey SüÃeâ sagte Jess und küsste Rory.
âHm?â kam es von ihr, doch sie war noch in ihr Buch vertieft.
âWillst du nicht mal nach der Kleinen gucken?â
âJess sie schläft. Wenn sie wach wird, fängt sie an zu schreienâ
âAber sie ist doch erst zwei Wochen altâ
âIch weis Lieblingâ¦â Rory musste immer wieder schmunzeln, wenn sie ihren Verlobten so sah. Ja genau sie waren seit zwei Monaten verlobt, aber Rory wollte erst heiraten, wenn die Kleine Kimberley auf der Welt ist und sie wieder ihre normale KöpermaÃe zurückbekam. Jess wippte unruhig hin und her und konnte sich nicht mehr richtig auf sein Buck konzentrieren. Rory bemerkte das und legte Howl ebenfalls weg.
âSollen wir mal nach ihr schauen? Bist du dann beruhigter?â fragte sie ihren Verlobten und stand auf. Dieser fing an zu grinsen und nickte. Sie machten sich auf in den ersten Stock ihres Hauses. Die beide blieben an einem Zimmer stehen, wo die Tür ein Spalt aufstand. Jess drückte die Tür vorsichtig auf und ging rein. Er stellte sich, dicht gefolgt von Rory an die Wiege ihrer kleinen Tochter.
âSiehst du sie schläft nichtâ sagte Jess
âAber sie weint nichtâ¦du musst sie nicht immer auf den Arm nehmenâ lächelte Rory und lehnte sich an seine Schultern. Da lag sie. Da lag die kleine Kim und blickte die beiden an. Sie hatte schöne schwarze Haare und stahlblaue Augen. Sie war einfach vollkommen, für ihre Eltern.
âKönnen wir wieder gehen und sie schlafen lassen?â
âHmâ¦okâ sagte Jess schweren Herzens, zog nochmal an der Spieluhr, bis die Musik ertönte und machte sich mit Rory auf in ihr Schlafzimmer.
âIch bin müdeâ stellte Rory fest und streckte sich leicht
âIst das ein Wunder, wenn man jede Nacht aus dem Bett mussâ lächelte Jess und umarmte seine Verlobte von hinten.
âIch bin so glücklichâ
âIch auchâ
Danach legten sich beide ins Bett und schliefen glücklich ein. Beide warteten auf den ersten âEinsatzâ für diese Nacht, wenn ihre kleine Kim aufwachen und nach ihren Eltern verlangen würdeâ¦
Am morgen wachte Rory mit einem Lächeln auf den Lippen auf und musste sich erst mal orientieren. Sie griff nach rechts, doch der Platz neben ihr war leer. Keine Spur von Jess. Sie setzte sich auf und begriff, dass es wieder mal nur ein Traum war. Doch dieses mal war es so real.
âEs war nur ein Traumâ sagte Rory vor sich hin und klang sehr enttäuscht.
âWas denke ich da eigentlich? Was war das denn überhaupt für ein Traum? Ich und Jessâ¦verlobt? Wir hatten ein kleines Mädchen und ein eigenes Haus? Wie abgedreht ist das denn. Wieso träume ich denn nur so wirres Zeugâ¦ich liebe doch Logan. Jess ist nicht mehr in meinem Lebenâ¦aber warum habe ich mir es so sehnlichst gewünscht? Warum wünsche ich mir immer öfters, dass manche Träume keine Träume bleiben? Ich bin so durcheinanderâ
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