@ Merve: Danke! Ich werde versuchen nicht mehr so oft diese Worte zu verwenden!
@ Tesa: :thanx:
Leider etwas verspätet: Das neue Kapi, gewidmet meiner lieben
Fritzi :knuddel:
Kapitel 3: Casablanca vs. Pearl Harbour – Vom Pech verfolgt?
Kann ich mal kurz zu dir?
Hast du etwas Zeit
Ohne dass du gleich was Falsches denkst
Denn morgen muss ich fort
Kommst du mal ganz kurz zu mir und
Nimmst mich in den Arm
Darf ich meine stille Verzweiflung
Mit Küssen untergraben
Bist du der, der mich durch die Nacht bringt
Der meine Wunden heilt
Lass mich glauben, ich hätte schon gefunden
Lass mich kurz zuhause sein
Kann ich mich mal kurz in dir verkriechen
Hast du etwas Platz
Wäre es denn schlimm, würd ich mich nur
Bedienen an dir
Auch wenn du noch immer für mich nicht der richtige bist
Und wenn das hier alles ja gar nicht so wirklich ist
Ich kann nicht mehr warten ich brauch einfach jetzt und hier
Ein Feuer - das mich nicht vertrocknen lässt.
Kann ich mal kurz zu dir, hast du etwas Zeit?
„Noch ein Glas?“, fragte er sie und lächelte. „Gerne.“ Es war Vollmond. Der Vollmond hatte schon immer etwas geheimnisvolles, magisches. Er hat uns schon immer fasziniert, auch wenn er gleichzeitig Angst macht. Die einen lieben ihn, die anderen hoffen, dass die Nacht bald vorbei ist, da sie ihren unruhigen Schlaf mit dem Mond begründen. Manche Menschen glauben, dass der Mond für einiges ausschlaggebend ist, sei es für die Persönlichkeit, die Zukunft oder für andere Dinge wie Arztbesuche oder Haarschnitte. Manche Leute meinen, dass das alles Einbildung ist und der Mond überhaupt keine Bedeutung hat.
Fakt ist, dass die Nacht des Vollmondes etwas Besonderes ist.
Und diese bestimmte Nacht hatte sie dazu gebracht, etwas zu tun, bei dem sie sich geschworen hatte, es nie mehr zu tun: Sie traf sich wieder mit Rafe. Der Grund war Sehnsucht. Sehnsucht, die sie immer mehr zerfraà und förmlich dazu drängte, seinen Anblick zu erfassen. Jeden Moment, den sie ohne ihn sein musste, rammte sich ein spitzes Messer in ihre Brust. Immer tiefer, immer schmerzvoller. Jedes Mal ein weiteres.
Bis sie von Blut durchtränkt und so stark verwundert war, dass sie ihre Gefühle einfach nicht mehr ignorieren konnte. Dieser Drang ernährte sie geradezu.
Andererseits war dieses Gefühl von unglaublicher Schuld, die sie zermürbte. Jedes Mal, da sie Rafe traf, legte sie sich einen neuen Broken auf die Schultern. Schweres Gewicht drückte sie hinunter und ermöglichte es ihr nicht mehr, sich normal zu fühlen. Immer war das Schuldgefühl da. Jede Sekunde, die sie einen Atemzug nahm.
„Du siehst heute so niedergeschlagen aus. Ist alles ok?“ „Ja, mir fehlt nichts.“, sagte sie und verzog den Mund leicht. Sie war wie eine Puppe – sie zeigte keinerlei echten Gefühle. Mit ihr war ganz und gar nichts ok, doch fand sie es einfacher zu lügen. Auch wenn es vielleicht nicht die beste Lösung war. So schleppte sie nur noch mehr emotionalen Ballast mit sich, aber sie vermag nicht normal zu denken. Sie lebte in einer Seifenblase, die immer dünner wurde.
Seine Hand kam immer näher und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist heute so abweisend.“
„Kann schon sein.“
Besorgt blickte er sie an. „Ich hoffe dir geht es bald besser. Habe ich dir eigentlich schon von meiner Beförderung erzählt? Ich arbeite ab jetzt im Büro neben dir. Morgen werde ich meine Sachen packen und umziehen. Mr. Karaffner ist mein Vorgesetzter. Genauso wie deiner. Ist das nicht toll?“
Ihr Gesicht wurde kreidebleich, jeden Moment da ihr mehr bewusst wurde, was er sagte. Ãbelkeit breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Er konnte unmöglich in ihrer Nähe sein! Es war schon schlimm genug gewesen, ihm so aus dem Weg zu gehen, doch jetzt war es praktisch unmöglich! Was würden ihre Kollegen denken, wenn er versuchte, ihre Liebe zu offenbaren? Würden sie ihrem Mann davon erzählen? Hatte es Konsequenzen? Eine Liebe am Arbeitsplatz war sogar unrechtlich. Sie würde mit Sicherheit Ãrger bekommen. Und das obwohl sie gedacht hatte, das alles gut werden würde und dass sie alles im Griff hatte. Dinge konnten sich schnell ändern...
Verwundert öffnete sie ihre Augen.
Was soll das? Ich muss doch noch gar nicht aufstehen! „Ich fand, ein Frühstück wäre jetzt ganz passend. SchlieÃlich bist du krank geschrieben. Das hat mir zumindest Rosanna erzählt.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. Rosanna war ihr Dienstmädchen. Anscheinend konnte es nicht schweigen, so wie sie es ihr aufgetragen hatte.
„Danke, Schatz. Das ist wirklich lieb von dir.“ Sie bedankte sich mit einem Kuss. Er hatte ihr alles gebracht, was das Herz begehrte. Kaffeegeruch stieg ihr in die Nase.
„Was fehlt dir denn?“, erkundigte er sich mit fürsorglicher Miene.
„Ich – äh- habe sehr starkes Kopfweh.“, log sie. Sie wollte nicht zur Arbeit gehen. Noch nicht. Sie hatte noch keinen Plan, wie sie Danny aus dem Weg gehen oder zumindest ihre Affäre vertuschen konnte.
„Dann hoffe ich, dass du dich gut erholst. GenieÃe dein Frühstück. Ich werde an dich denken.“ Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand.
Ich sitze in der Patsche!
„Danke, dass du da bist. Du bist mir eine echt groÃe Hilfe. Und ohne dich würde ich noch vereinsamen. Das ist mein voller Ernst.“
„Ach SüÃe. Du kannst dich nicht ewig verstecken. Irgendwann musst du dich der Realität stellen. Aber bis es so weit ist, werde ich dich natürlich unterstützen.“, bemerkte Sarah.
„Rick – Rafe. Danny – Victor. Alles ist so verwirrend.“
„Vor allem die vielen Namen.“, lachte Sarah, Wir sollten uns auf einen der Filme konzentrieren. Casablanca oder Pearl Harbour?“
„Ich kann mich nicht entscheiden. Es sind beide so schön“
„Ich verstehe, das finde ich auch. Aber wir müssen einen wählen, sonst verplappern wir uns noch. Und das wollen wir doch nicht, oder?“
„Nein, auf keinen Fall. Ok, ich nehme Pearl Harbour. Obwohl ich sie lieber beim echten Namen nennen würde.“
„Glaubst du ich nicht? Ich habe noch nie für irgendwas Decknamen benutzt. Aber hier ist es wohl nötig...“
„Ja, leider.“, antwortete sie und seufzte.
„Schatz. Nimm den Kopf hoch und lächle. Es wird schon alles gut werden, mach dir keine Sorgen. Komm. Versuch es zumindest.“ Sogar ein emotionales Unwesen hätte bemerkt, dass das Lächeln, zu dem sie sich erpresste, gequält war. Es war falsch, genauso wie ihr derzeitiges Leben. Ein Leben voller Lügen,aufgebaut aus Lügen…
„Rory. Komm zu mir.“ Sarah nahm sie in den Arm und gab ihr Wärme und Geborgenheit. „Du hast ja Recht“, sagte Rory und hob den Kopf, „ich werde es hinbiegen.“
„Also. Es geht doch. Braves Mädchen.“ Sie drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ich bin so froh dich zu haben. Ohne dich wäre ich schon unter der Erde. Früher hatte ich noch-“ Sie brach ab und schluchzte.
„Ganz ruhig, Rory. Denk an etwas anderes. Nicht an die Vergangenheit. Nur an die Zukunft.“
„Aber ich – und sie – und – es war-“, stammelte sie.
„Das weià ich. Ich liebe sie auch. Lass uns ein bisschen fernsehen und uns ablenken, ok?“
Sorgsam legte er den Brief beiseite und kramte ihr Foto heraus. Was war nur los mit ihr? Sie verhielt sich so seltsam. Sie war nicht mehr die Alte, die er kennen und lieben gelernt hatte. Jedes Mal hatte er das Gefühl, das sie ihm etwas verschwieg. Etwas, das sie schwer zu belasten und beschäftigen schien. Doch er wusste noch nicht was. Aber er musste es herausfinden. So konnte er in der Nacht kein ruhiges Auge zudrücken und auch am Tag war er stets nervös. Er war dazu gezwungen es zu tun. Ohne Ausweg.
„Hayden? Sind sie es? Gut, gut. Ich habe einen Auftrag für Sie...“
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Song: Nacht von Minze <3
TBC?