Gut, ich habe es jetzt endlcih geschafft, einen neuen Teil zu schreiben. Ich hoffe, er gefällt euch.
Rory stand mit einem Becher in der Hand an die Wand gelehnt, als eine Gruppe junger Studenten zur Tür raus kam. Die meisten bemerkten sie nicht und gingen einfach an ihr vorbei, ein paar wenige nickten ihr höflich zu, bevor sie ihren Weg fortsetzten. Als letzter kam Marty aus dem Raum. Er sah Rory nicht, da er eine andere Richtung einschlug.
â Hey Marty!â, rief sie ihm deshalb nach. Er drehte sich um und sein Gesicht hellte sich auf, als er erkannte, wer ihn gerufen hatte.
âNa Gilmore?â
Er blieb stehen und wartete, bis Rory neben ihm aufgetaucht war. Er beugte sich vor und schnupperte an ihrem Becher.
âDer wievielte ist denn das schon?â, erkundigte er sich, als er erkannte, dass sich Kaffee in dem Becher befand.
âKeine Ahnung, ich zähle nicht mehr mit. Im Moment hänge ich an dem Getränk, als wäre es das einzige, das mich noch am Leben hält.â
âDeine Luft zum Atmen?â
âDu sagst es.â
âHast du schon einmal probiert, dir den Kaffee mit einer Spritze durch die Venen zu jagen?â, fragte Marty und grinste.
âIch hab tatsächlich schon mal daran gedacht, hab aber tierische Angst vor Spritzen.â
Sie nahm wieder einen groÃen Schluck von ihrem Getränk und leckte sich dann genüsslich über die Lippen.
âWarum trinkst du eigentlich so viel davon?â
âAngeboren.â
Marty runzelte die Stirn, da er nicht genau wusste, was Rory damit meinte, aber er fragte nicht weiter.
âIm Moment hab ich auch so viel zu lernen, dass mich das alleine hierâ¦â, sie hob den Becher, â⦠nachts davor bewahrt, über meinen Büchern einzuschlafen.â
âJa richtig, du hast ja bald deine erste Prüfungâ, erinnerte sich Marty.
Sie kamen zu einer groÃen Glastür. Marty öffnete sie und hielt sie weit auf, damit Rory durchgehen konnte. Gleich darauf wurden sie von der Sonne geblendet. Rory hielt sich eine Hand vor die Augen, mit der anderen führte sie abermals den Becher zu ihrem Mund.
âSag mal Marty, hast du am Freitag schon etwas vor?â, fragte Rory nach einer Weile, in der sie schweigend nebeneinander hergelaufen waren.
âDenkst du nicht, dass es für ein Date nicht noch ein bisschen früh ist?â, fragte Marty und grinste.
Dieser Kommentar brachte Rory zum Lächeln. Spielerisch schlug sie Marty auf den Arm.
âIdiot. Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, am Freitag mit mir und ein paar Freunden in ein Konzert der Distillers zu gehen. Meine beste Freundin und ihre Band werden auch kurz spielen.â
âUnd wo ist der Haken?â, erkundigte er sich.
Rory biss sich auf die Unterlippe. Sie kannte Marty noch nicht lange, aber trotzdem hatte er sofort erkannt, dass an der ganzen Sache etwas faul war. Sie blieb stehen und sah Marty, der auf sie wartete, direkt an.
âNaja, mit âFreundenâ meinte ich Jessâ¦und Angieâ, sagte sie zögernd.
âAhaâ, kam es nur von Marty. Er ging weiter und Rory betrachtete einen Moment nur seinen Rücken. SchlieÃlich riss sie sich los und lief ihm hinterher.
âUnd, was sagst du?â, fragte sie, als sie ihn erreichte.
Diesmal blieb er stehen.
âRory, ich mach das nicht gerne. Ich weià doch, dass du deinen Freund nur eifersüchtig machen willst. Mir wäre es lieber, wenn ich da nicht hineingezogen werde.â
âAber du hast doch gesagt, wenn ich Hilfe brauche, kann ich zu dir kommen.â
âDamit meinte ich aber nicht, dass ichâ¦â
âDas ist doch nur ein klitzekleiner Gefallenâ, unterbrach sie ihn.
Marty atmete tief ein und dachte nach. Hinter ihnen kam eine Gruppe junger Studenten daher, die sich laut unterhielten. Rory sah ihnen nach, bis sie um eine Ecke gebogen waren und man sie nur noch aus weiter Entfernung hören konnte. Dann wandte sie sich wieder an Marty.
âUnd?â, fragte sie unsicher.
âNa gut, aber nur weil ich mir dieses Konzert unbedingt ansehen will.â
âDanke, danke, danke!â, jubelte Rory und fiel ihm um den Hals.
âSchon gut, was tut man nicht alles für seine Freunde?â, meinte er grinsend.
âGott, du weiÃt gar nicht, wie dankbar ich dir dafür binâ, wiederholte Rory immer und immer wieder.
âJetzt beruhige dich mal wieder. Ich muss jetzt sowieso losâ, meinte er nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Rory bedankte sich noch einmal bei ihm, schlussendlich konnte er sich aber von ihr losreiÃen und schlug eine andere Richtung ein. Rory sah ihm nach, bis er in einem der vielen Universitätsgebäude verschwunden war, dann ging sie zufrieden zurück ins Wohnheim.
Lorelai stand hinter dem Pavillon und warf immer wieder einen Blick in Richtung Diner. Jess bediente gerade ein paar Gäste und Luke stand wohl hinter dem Tresen, da immer wieder eine blaue Baseball-Kappe in ihr Blickfeld kam. Schon seit geschlagenen 15 Minuten stand sie da und beobachtete das Diner. Sie wusste auch nicht warum, aber irgendwie brachte sie nicht den Mut dazu auf, einfach hinüber zu gehen, sich an den Tresen zu setzen und mit Luke eine ihrer täglichen Diskussionen zu führen, bevor sie endlich ihren Dickkopf durchsetzen konnte und ihren heiÃgeliebten Kaffee bekam.
Irgendwas hatte sich geändert. Sie wusste nicht genau was, aber etwas musste passiert sein. Seit ihrem letzten Besuch im Diner, als da dieser Moment war, war sie Luke aus dem Weg gegangen.
âLorelai! Schätzchen!â, riss sie plötzlich eine Stimme aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und sah Miss Patty auf sie zukommen.
âMiss Patty, schön dich zu sehen.â
âJa finde ich auch. Aber sag mal, was machst du hier?â
âIch?â, fragte Lorelai und wurde rot.
âJa du. Du stehst hier schon seit einer Ewigkeit. Man könnte meinen, du wärst fest gewachsen.â
âÃhmâ¦tja weiÃt du,â¦â, Lorelai suchte fieberhaft nach einer Ausrede.
âDas Hotel gehört gestrichen und ich finde diese Farbe hier so tollâ, sagte sie schlieÃlich. Dabei strich sie mit ihrer Hand über das weiÃe Holz des Pavillons.
âDu weiÃt nicht zufällig, wie diese Farbe heiÃt?â
âNein, tut mir leid, da musst du wohl Taylor fragenâ, antwortete Patty.
Lorelai nickte und schielte wieder in Richtung Diner.
âWie geht es denn unserer kleinen Rory?â, erkundigte sich Miss Patty.
âDer geht es prima. Du weiÃt ja, Studentenleben. Party, Party, Partyâ, meinte Lorelai und brachte Patty zum Lachen.
âWem sagst du das? Ich war ja auch einmal jung.â
âDu bist jung, Patty.â
âAch, du alte Schmeichlerinâ, lachte Miss Patty und schlug ihr leicht auf den Arm.
âSo bin ich, Patty.â
âUnd gibt es bei dir auch etwas neues?â, erkundigte sich Miss Patty.
âNein, alles bestens.â
âKeine Männer?â
âIch bin zufriedener Singleâ, sagte Lorelai und warf wieder einen kurzen, unauffälligen Blick aufs Diner.
âDu weiÃt doch, ich habe gute Kontakte. Solltest du dich einsam finden, könnte ich etwas für dich arrangieren.â
âIch werde darauf zurückkommen, aber jetzt muss ich leider gehenâ, sagte Lorelai schnell und lief los. Sie hatte gesehen, dass Lukes Baseball-Kappe nicht mehr hinter dem Tresen war, deshalb ging sie davon aus, dass er kurz in die Wohnung oder in den Lagerraum gegangen war. Diese Chance musste sie ergreifen.
âAber du meldest dich, ja?â, rief ihr Miss Patty noch nach. Lorelai winkte ihr kurz zu, bevor sie die StraÃe überquerte. Als sie vor dem Diner stand, sah sie noch einmal kurz durchs Fenster, konnte Luke aber nirgendwo sehen. Nur Jess stand hinterm Tresen und las in einem Buch. Schnell öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein.
âKaffee, schnell!â, kommandierte Lorelai.
Jess klappte langsam sein Buch zu und nahm die Kanne in die Hand.
âBeeil dich, ich habe keine Zeit.â
Jess verdrehte die Augen und schenkte ihr den Kaffee in einen Pappbecher.
Plötzlich hörte Lorelai etwas poltern. Luke kam wohl gerade die Treppe runter.
âDas sind dannâ¦â, setzte Jess an, verstummte aber gleich wieder, als ihm Lorelai einen Geldschein in die Hand drückte und noch schnell âDer Rest ist für dichâ sagte, bevor sie wie der Wind aus dem Café verschwand.
âWas war denn das gerade?â, fragte Luke, der nur noch gesehen hatte, wie Lorelai aus dem Diner gestürmt war.
âDas fragst du mich?â, sagte Jess und zuckte mit den Schultern.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.