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âImmer noch nichts?â fragte Morey. Er war einer von einer riesigen Menge Stadtbewohner, die sich an einem Donnerstagmorgen in Luke´s Diner versammelten.
âImmer noch nichts,â antwortete Patty. âAber er ist aus dem Krankenhaus entlassen worden.â
âYeah, er ist richtig freundlich geworden durch das Morphin,â meinte Babette kichernd.
âDer einigste Vorteil, wenn man einen Nierenstein hat,â meinte Gypsy.
âAlso, was denkt ihr wie lange es dauern wird?â fragte Kirk und sah dabei direkt Luke an.
Luke zog seine Augenbrauen nach oben. âWarum fragst du mich das?â grummelte er.
âIch starte einen Pool.â
Niemand schien über diese Anmerkung überrascht.
âWas ist Ihre Meinung Luke?â fragte Lulu und half ihrem Ehemann ein Diagramm zu erstellen.
Luke schüttelte seinen Kopf. âIch weiÃt es nicht⦠sechs Monate?â Als das Gelächter langsam erstarb, sagte er stirnrunzelnd. âIhr wisst, Westons hat auch sehr viele Sitzplätze.â
âSechs Monate also,â nahm Kirk schnell auf. âHey, warte eine Minute,â fügte er nach einem Moment hinzu. âDenkst ihr wir sollten auch eine Kategorie zu dem Punkt wie er rauskommt erstellen?â
âWas meinst du mit, wie?â wunderte sich Gypsy.
Kirk antwortete schulterzuckend. âDu weiÃt schon. Auf welchen Weg er wieder herauskommt.â
Gypsy verdrehte ihre Augen. âDa gibt es lediglich nur einen Weg für ihn um herauszukommen, du Idiot.â Verschiedene Leute lachten.
âNun, woher sollte ich das denn wissen? Ich hatte noch nie einen Nierenstein,â erklärte Kirk.
âWirf einmal einen Blick in ein Biologie-Buch,â schlug Luke ihm vor und tätschelte seine Schulter.
âOkay,â Lulu klatschte in ihre Hände um die Aufmerksamkeit von Kirk wegzulenken. âWer ist als nächstes dran?â
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Freitagnachmittag parkte Rory ihr Auto vor dem Coffee Shop in Hartford und steckte ihre Schlüssel in ihre Tasche. Sie lief hinein und sah sich um.
âHi, Kindchen!â rief Christopher und stand auf. âDanke, dass du dich mit mir triffst.â
âYeah,â sagte Rory und setzte sich an den Tisch. âIch habe etwas Zeit.â
âWas möchtest du haben? Kaffee? Kuchen?â bot er an. âAlles was du willst. Möchtest du das ganze Menü?â
âLangsam, Dad,â sagte Rory mit einem kurzen lachen. Sie zog ihre Jacke aus und legte sie auf den Stuhl neben sich. âNormaler Kaffe ist erst mal gut.â
âWas tust du momentan?â fragte er Rory nachdem die Bedienung ihren Tisch verlassen hatte.
Rory hatte dumme Smalltalks noch nie so sehr gehasst wie gerade in diesem Moment. Er wusste was sie machte â oder besser gesagt was sie nicht tat â da es ihm ihre Mutter schon gesagt hatte. âDu weiÃt schon, so dies und das,â sagte sie ausweichend. âIch schaue im Moment nach einigen verschiedenen Optionen.â
âVerschiedene Optionen,â wiederholte er. âDu klangst so aufgeregt über den Wahlkampf als ich das letzte Mal mit dir geredet hatte. Was ist damit passiert?â
âDas letzte Mal als du mit mir geredet hast?â sagte Rory ungläubig. âWann war das? August?â
âHey,â protestierte er. âIch habe an Weihnachten mit dir geredet.â
âIch habe dich da angerufen,â erinnerte Rory ihn. âGott, Dad, du hast mich nicht einmal an meinem Geburtstag angerufen!â
Christopher schaute verschämt weg. âEs tut mir leid. Du weiÃt wie es ist,â sagte er schwach. âDie Zeit vergeht. Ich wollte anrufen. Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht.â Er gab ihr ein schüchternes lächeln. âEs tut mir wirklich leid.â
Rory seufzte. Sie war nicht in der Stimmung für das. Sie biss sich auf die Zunge um nichts zu sagen. âLass mich das Menü noch mal sehen,â sagte sie stattdessen. âIch glaube ich habe einen Brownie gesehen der gut geklungen hatte.â
âSicher.â Christopher gab Rory die Karte und sie studierte sie angestrengt. âAlso nach was für Optionen schaust du?â fragte er im Plauderton.
Rory antwortete schulterzuckend. âAndere Journalismus-Sachen. Vielleicht eine weiterbildende Schule. Einfach schauen, was es so gibt.â
âDas ist gut!â kommentierte er. âDeine Mom meinte-â
âIch würde es wirklich schätzen, wenn du zu Erst mit mir reden würdest, anstatt immer über Mom zu gehen,â unterbrach Rory ihn. Die Worte kamen etwas härter als sie es beabsichtigt hatte.
âWas ist daran falsch?â fragte Christopher.
âEs ist nurâ¦â sie hielt inne im Versuch ruhiger zu werden. âDu tust es immer. Du redest immer mit ihr über mich und ich bin es satt! Du redest mit Mom über mich. Du redest mit Mom über sie. Du redest mit Mom über alles! Du redest nie mit mir!â
âRory!â rief er, überrascht über den Ausbruch.
âIst doch wahr!â Rory war jetzt in Fahrt gekommen. âIch bin jetzt eine Erwachsene Frau und wenn du mir etwas sagen möchtest, sag es mir. Lass Mom da raus.â
âDas kann ich nicht tun, Rory,â sagte er ernst. âIch bin dein Vater und wenn ich der Meinung bin, dass es etwas Wichtiges gibt, das ich mit deiner Mutter diskutieren muss, dann werde ich das auch tun.â
âDas war in Ordnung, als ich zwölf war. Ich bin kein Kind mehr, Dad. Ich bin 23 Jahre alt und du kannst nicht weiter die âEltern-Ausredeâ benutzen. Und das ist es nämlich. eine Ausrede.â Rory schüttelte ihren Kopf. Das war sinnlos. âVergiss es einfach. Ich schick dir eine E-Mail wenn ich weià was ich tun werde.â Sie stand auf, nahm ihre Sachen und lief los um zu gehen. Auf halben Weg zur Tür blieb sie stehen. Das war kein Weg um es zu lösen und es war ebenso kein Weg um ihn dazu zu bringen, sie wie eine erwachsene Person zu behandeln. Wenn sich die Dinge ändern sollen, musste sie ihm genau sagen was falsch lief und was sie in Zukunft von ihm wollte.
Sie lief wieder zurück zu dem Tisch und setzte sich. âSieh mal,â sagte sie mit leiserer Stimme im Versuch sich selbst zu kontrollieren. âEs ist nur, dass die Dinge immer einen Bestimmten Weg zwischen uns genommen haben. Und das muss sich ändern.â Sie hielt inne und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. âDu sagst du willst an meinem Leben teilhaben aber du verhältst dich nicht so. Es sieht so aus, als würdest du nur darüber nachdenken wenn es bequem für dich ist. Und es ist nur bequem wenn die Dinge zwischen dir und Mom gut stehen. Es ist so, als ob du nur ihretwegen in meinem Leben sein willst. Du rufst mich nie an um einfach zu fragen wie es mir geht oder was ich so treibe. Du wartest darauf, dass Mom oder ich dich anrufen damit du mich das fragen kannst. Und du sollst nicht immer Mom alles fragen. Du willst etwas über mich wissen, dann sitz nicht tatenlos rum. Ruf mich an.â
âDu hast viel zu tun,â protestierte ihr Vater. âIch will dich nicht stören.â Rory schüttelte ihren Kopf. Es war eine Ausrede und was für eine schlechte noch dazu.
âVielleicht, will ich, dass du mich störst!â rief Rory. âVielleicht wäre es eine willkommene Abwechslung von meinem Vater zu hören. Du beschwerst dich, dass du nicht weiÃt was in meinem Leben so abgeht. Das ist so weil du nie den Anschein machst, dass du es wissen willst!â
âNatürlich will ich es wissen.!â sagte er. âIch bemühe mich, Rory, okay? Ich werde mich noch mehr bemühen.â
âDas ist das was du immer sagst,â murmelte sie und rieb Kreise an ihren Schläfen. Sie hatte Kopfschmerzen und in dieser Minute wurden sie schlimmer.
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Freitag Abend, als sie vom Abendessen bei den Gilmores nach Hause gekommen sind, standen Lorelai und Rory in der Küche um ihre Schüsseln mit Eiscreme und allen dazugehörigen Zutaten zu füllen. Ein Dessert war etwas besonderes, unentbehrlich und eine einzige Wohltat.
âWie lief es vorhin?â fragte Lorelai während sie SchokoladensoÃe aus der Tube auf ihr Eis quetschte.
âOkay,â antworte Rory langsam und nahm sich eine Handvoll Marshmallows.
âAlso hast du ihm das gesagt, was du auch mir gesagt hast? Darüber, dass er alles mit dir selbst regeln soll?â Lorelai griff nach einer weiteren Tube. âButterscotch?â
Rory nickte und nahm die Tube. âKaramell?â fragte sie. âIch denke ich habe alles auf den Punkt gebracht.â
âGut,â sagte Lorelai und nahm einen Löffel voll. âOh, mann, das ist gut.â Sie nahm ein paar Kekse.
âDer beste Eisbecher seit Jahren, denke ich,â meinte Rory.
âAlso du denkst du bist zu ihm durchgedrungen?â forderte Lorelai. âKein weiteres Mama-in-der-Mitte-Theater?â
âEs war okay,â sagte Rory noch einmal. âIch möchte wirklich nicht darüber reden.â
âOkay,â willigte Lorelai ein und wechselte dann das Thema. âAlso, hast du schon das neueste von Taylor gehört?â
âEr ist nicht mehr im Krankenhaus, oder?â fragte Rory erfreut über den Themenwechsel.
âDie Stadt hat einen Pool darüber wann der Stein wohl rauskommen wird gestartet.â
âWas für ein Tag wurde festgesetzt?â fragte Rory.
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Rory lief leise auf Zehenspitzen in die Küche, ihr Magen grummelte. Sie öffnete die Tür des Kühlschrankes und nahm eine halb-gegessene Schachtel mit Chicken-Chow-Mein und lies sich auf den Stuhl fallen. Weniger als eine Minute später hörte sie Schritte von der Treppe. In der Annahme, dass es ihre Mutter war setzte sie sich etwas gerader hin und aà ein wenig schneller, da sie nicht in der Stimmung war zu teilen. Als die Schritte sich näherten, sie hörten sich gröÃer an, hörte sie ein bekanntes grunzen.
Rory legte ihre Gabel weg und sprang vom Stuhl auf, ihre Haare glättete sie mit ihren Händen und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie sah nervös aus als Luke den Gang zur Küche entlang kam. Seine Augen richteten sich auf sie und er erstarrte.
âUh, Rory⦠hi,â sagte er mit kiesiger Stimme.
âHey, Luke,â entgegnete sie verlegen kichernd.
âIch habe dich nicht geweckt, oder?â fragte er besorgt.
âOh, nein,â sagte sie und zeigte auf das Chinesische Essen auf dem Tisch.
Er nickte lief weiter rein in die Küche und nahm sich ein Glas aus dem Schrank. âAlso, wie geht es dir?â fragte er als er sich das Glas mit Wasser füllte.
Rory setzte sich wieder hin bevor sie antwortete. âGut, Mir gehtâs gut. Nichts zu berichten.â
Luke nahm neben ihr platz seine Finger fest um das Glas gelegt. âGut geschlafen?â fragte er einen Moment später.
Sie lächelte. âSo weit, so gut.â
Er nahm einen groÃen Schluck und sah sie dann an. âIst das komisch?â
âBeliebte Frage in diesen Tagen,â antwortete sie. Er sah sie spöttisch an aber sie zuckte lediglich mit den Schultern und sagte, âNun, vielleicht ein wenig.â
âYeah,â stimmte Luke zu. âIch möchte nicht, dass es seltsam ist.â
âNein, ich auch nicht,â stimmte Rory zu.
âOkay,â sagte er scheinbar unsicher wie es weitergehen sollte.
âWir könnten es noch mal versuchenâ schlug Rory vor.
âWas versuchen?â fragte Luke.
âÃhm⦠nichts. Eigentlich, denke ich, ich sollte jetzt ins Bett gehen. Ich fühle mich sehr müde. Du weiÃt schon, Chinesisches Essen ist wie Truthahn⦠es macht dich einfach, ähm, schläfrig.â Sie täuschte ein Gähnen vor. âMit dir hier alles okay?â fragte sie.
Luke lächelte verlegen. âYeah, ich bin okay.â
Rory stand vom Tisch auf.
âÃhm, Rory?â sagte Luke bevor sie wegging.
âYeah?â
âWie geht es dir?â fragte er diesmal etwas schärfer.
âMir geht es gut. Ich denke, einfach, dass ich etwas nervös bin wg der Arbeitessache,â sagte sie. âDanke fürs fragen.â fügte sie noch hinzu.
Luke nickte und lies das Thema fallen.
Rory verlies den Tisch und stoppte noch mal in der Tür und drehte sich zu Luke um. âGute Nacht, Luke,â sagte sie und winkte verlegen.
âGute Nacht, Rory,â entgegnete Luke.
Rory machte ihre Tür zu und lehnte sich mit dem Rücken daran und ein schwerer Atemzug entglitt ihr.