23.01.2006, 22:16
Kapitel einhundertsechsundfünfzig
"Michel, haben alle Eingeladenen geantwortet?" Lorelai sah den Geschäftsführer ihres Hotels fragend an. Michel sah in seinen Unterlagen nach. "Ja, das haben sie." Sein französischer Akzent drang wie immer unverkennbar heraus. "Und die Zimmerverteilung ist auch schon erstellt. Sie und Luke sind in Zimmer eins, Sookie und Jackson in der Zwei, ich persönlich werde in der Drei residieren, Babette in Zimmer vier, Miss Patty in fünf, Taylor in sechs, Rory und Jess in der sieben, ..." Während Michel weiter redete, sah sich Lorelai zufrieden um. Das Hotel war, endlich, fertig. Leute konnten hier einchecken, ihren Urlaub verbringen. In ihrem und Sookies Hotel. Ihr Traum hatte sich endlich erfüllt. Sobald der letzte Handwerker gegangen war, hatten Lorelai und Sookie gefeiert, mit viel Schokolade und Traumkreationen von Sookie. Es war noch besser gewesen, als sie es sich vorgestellt hatten, und noch lange bis in die Nacht hatten sie im Aufenthaltssaal gesessen und sich all die prominenten Leute vorgestellt, die warscheinlich in ihre Inn kommen würden. Spitzenreiter waren Brad und Angelina. "Dann können wir selbst ihren Babybauch sehen und müssen nicht die Lupe rauskramen, um auf dem verpixelten Foto im People Magazin auch nur einen Ansatz zu suchen", hatte Lorelai gelacht und sich einen von Sookies köstlichen Keksen genommen. "Na, das muss man bei dir ja nicht", hatte ihre beste Freundin erwidert und auf Lorelais Bauch gedeutet, der enorm gewachsen war. "Ja, die Kleine macht sich richtig breit, hm? Oh, was sagst du?" Sie hatte eine Hand auf den Bauch gelegt und ihr Ohr dorthin geneigt. "Sprich deutlicher durch das Fruchtwasser, Mami versteht dich nicht." Sookie hatte Lorelai nur angelächelt und sich ehrlich für sie gefreut. "Du scheinst rundum glücklich zu sein." Lorelai hatte zurückgelächelt. "Ja, das bin ich."
"Und dann haben wir noch morgen die Mitarbeiterbesprechung um vier", holte Michel sie wieder auf ihren Gedanken, "wo wir dann die letzen Vorbereitungen für den Testlauf klären können. Und ich werde mir jetzt einen Sojaburger holen gehen, denn Sie ignorieren mich komplett." "Oh, Michel, nein", erklärte Lorelai, doch Michel winkte ab. "Machen Sie sich wegen einem mickrigen Concierge nicht die Mühe, jetzt wo Sie noch höher sind, brauchen Sie sich nicht um mich sorgen." Er verlieà die Lobby, doch Lorelai wusste genau, dass er nicht böse auf sie war.
Als Jess die Wohnungstür aufschloss, fiel ihm sofort Rory ins Auge die mit geröteten Augen auf dem Sofa saà und sich in ein Taschentuch schneuzte. "Hey, was ist los?", fragte er während er seine Schlüssel ablegte und seine Freundin kritisch ansah. Rory schüttelte den Kopf und winkte ab. "Es ist nichts", sagte sie und legte das Taschentuch zu den anderen. Jess seufzte und hockte sich vor sie hin. "Du siehst aber nicht so aus, also sag es mir." Er sah ihr in die Augen, Rory seufzte auf. "Es kommt nicht raus!", sagte sie plötzlich mit einem Aufseufzer. "Was?", fragte er verwirrt. "Das Baby! Es strampelt, es macht sich in mir breit, es hält mich vom Schlafen ab, warum hat es nicht mal genug vom Hotel Rory? Neun verdammte Monate schon haust es in mir, bezahlt nicht mal Miete, und gibt sich jetzt nicht die Mühe, herauszukommen!" Jess´ Mindwinkel zuckten verdächtig. Er biss sich auf die Lippen um sein Lachen zu verkneifen, stattdessen nahm er Rory in den Arm. "Du weiÃt aber, dass der errechnete Geburtstermin erst in einer Woche ist?" "Na und? Ich bin die Mutter, ich weià es besser." Jess stand kopfschüttelnd auf und ging in die Küche.
"WeiÃt du, wir müssen beim Testlauf nicht dort übernachten, wir können auch irgendwann nach Hause gehen, wenn dir das zu viel wird", sagte Jess beim Essen. Doch Rory schüttelte den Kopf. "Es ist Mums Tag, da will ich voll und ganz da sein. Das letzte Mal, wo sieso was groÃes hatte, war ich nämlich bei einem gewissen Jemand in New York, und ich will sie nicht schon wieder so enttäuschen." Jess grinste. "Wer war das denn, der dich dazu gebracht hat, die Schule zu schwänzen? Stell ihn mir vor, der Mann verdient meine Anerkennung." "Spinner." Rory schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht glauben, dass wir schon Weihnachten zu dritt sein sollen", sagte sie später, als sie und Jess zusammen auf dem Sofa lagen. "Wenn es jemals rauskommt." Sie legte eine Hand auf ihren neun- Monats Bauch. "Wie siehst da drinnen aus?", fragte Jess und legte seinen Arm um ihre Schultern. Rory rutschte etwas höher, legte ihren Kopf auf seine Brust und sagte: "Alles ruhig. Es ist wohl Schlafenszeit." Sie schloss entspannt die Augen als Jess ihr den Rücken streichelte. "Hast du eigentlich schon ein Weihnachtsgeschenk für mich?", fragte sie grinsend, ohne die Augen zu öffnen. "Wer weiÃ", antwortete er.
Endlich war der Tag des Testlaufs da. Lorelai lief schon den ganzen Tag wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und trieb nahezu alle in den Wahnsinn.
"Bist du sicher, dass dir das nicht zu viel wird?", fragte Jess, als er und Rory im Bad standen und sich fertig machten. Beide hatten versprochen, früher zu kommen und Lorelai zu helfen. Rory stellte sich vor ihn und gab ihm eine Kette. "Es geht schon. Unser Baby hat glaub ich immer noch nicht vor, rauszukommen. Wieso auch, der Geburtsttermin ist doch erst in einer Woche, wieso sollte sich dieses Baby bequemen, jetzt schon zu kommen, damit es mir mal besser geht?" Sie seufzte auf und beobachtete sich im Spiegel. "Sieh mich doch an", stöhnte sie. Jess legte seine Hände auf Rorys Schultern, strich ihre Haare zurück und küsste ihren Nacken. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf zurück, an seine Brust. Jess verteilte seine Küsse von ihrem Nacken bis zur Schulter und strich ihr über die Arme. "Du bist immer noch wunderschön", murmelte er ihr ins Ohr. Rory drehte sich zu ihm um und küsste ihn zärtlich. "Netter Versuch", sagte sie und drehte ihm den Rücken zu, damit er ihren Strickmantel hinten binden konnte. "Du siehst gut aus", sagte sie und musterte ihn. Jess grinste aufgesetzt und gab ihr einen kleinen Klaps. "Na komm, Lorelai erwartet uns." Rory nickte.
"Hey Mum." Rory umarmte Lorelai. "Wie läuft es?" "Ganz ok", sagte Lorelai und zog sie und Jess in den Esssaal. "Luke hat mich schon dreimal in die Schranken gewiesen, von wegen, ich darf mich nicht so anstrengen, aber sonst werden wir nie fertig. Will das Kleine immer noch nicht rauskommen?", fragte sie schelmisch. "Hör bloà auf", sagte Rory missmutig. "Ist denn alles in Ordnung bei dir? Du siehst blass aus." Lorelai sah Rory besorgt an. Bei ihren Worten hatte Jess sich auch zu seiner Freundin umgedreht. "Ja, alles in Ordnung", winkte Rory ab. "Das Baby tritt nur etwas stürmisch." "Ok. Aber sag Bescheid, wenn es dir zu viel wird, ja?" Rory nickte ungeduldig. Stirnrunzelnd wandte sich Lorelai an Jess. "Achte darauf, dass sie nicht zu viel macht." Jess nickte. "Gut, dann könnt ihr die Tische decken und die Vasen verteilen, ok?" Schon war sie verschwunden und Rory und Jess fingen an.
Rory stellte die erste Vase auf, als sie ein merkwürdiges Ziehen im Bauch spürte, dann ein leichtes Stechen. Unbehaglich legte sie die Hand auf den Bauch, doch es war schon wieder vorbei. Sie wartete noch einen Moment, dann machte sie weiter.
"Rory, setz dich. Du wirst immer blasser." Jess reichte ihr nach einer Stunde ein Glas Wasser. "Willst du nicht lieber nach Hause gehen?" Energisch schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich kann doch Mums groÃen Tag nicht verpassen. Es geht schon, mir ist nur etwas flau. Sobald ich etwas gegessen habe, geht das sicherlich wieder." Er sah sie nicht sehr überzeugt an, doch Jess wusste aus Erfahrung, dass mit Rory nicht zu diskutieren war.
SchlieÃlich kamen die Gäste an. Rory und Jess stellten sich mit Lorelai und den anderen als Empfangskomitee an den Eingang, um sie zu begrüÃen. Babette und Miss Patty waren sofort vom Hotel begeistert und rannten gerum, um alles zu inspizieren. Taylor hatte natürlich gleich etwas zu bemängeln, aber das war eben Taylor. Lorelai wachte mit Argusaugen darüber, dass alles glatt lief, die Gäste ihre richtigen Zimmer bekamen und alles in Ordnung war.
Bis zum Essen war es noch etwas Zeit, und sobald Lorelai sich davon überzeugt hatte, dass alle Gäste beschäftigt und zufrieden waren, machte sie sich auf die Suche nach Rory. Sie fand sie in der Lobby, wo sie auf Michels Stuhl saà und in ein Buch vertieft war. "Hey." Lorelai beugte sich über den Tresen und grinste ihre Tochter an. "Wie läuft es?", fragte Rory. "Gut, bis jetzt. Alle scheinen zufrieden, Babette und Miss Patty sind immer noch bei den Pferden, ich glaub ich seh gleich mal nach, wie es den armen Viechern geht." "Ich hoffe doch sehr, dass du von den Pferden redest", antwortete Rory. "Klar doch. Also, wo ist Jess?" Rory hob die Schultern. "Luke hat ihn vorhin verschleppt, irgendetwas nachsehen oder so. Ich glaube, die beiden wollen mit ihren handwerklichen Geschick prahlen." Lorelai lachte. "Ja, Männer. Was soll man dagegen machen?" Rory nickte. "Hey, was ist los?" Lorelai strich ihr über den Arm. "Alles in Ordnung?" Rory nickte. "Ich bin nur etwas müde. Die letzten Wochen waren nicht gerade die angenehmsten." "Willst du dich nicht noch etwas ausruhen? Das 'groÃe Dîner' wird erst in zwei Stunden seviert, wie ich Sookie kenne, zweieinhalb, du hast also noch Zeit. Geh nach oben, ruh dich aus. Unsere Betten sind super weich, du willst sie nie wieder verlassen wollen." Rory lächelte schwach. "Brauchst du nicht noch Hilfe hier?" "Nein, ich komm schon klar", winkte Lorelai ab, "ich geh gleich nach Sookie sehen, und zur Not spann ich eben Luke und Jess ein. Es ist in Ordnung, wirklich." Rory unterdrückte ein Gähnen. "Ok. Aber bitte weck mich, sobald du mich brauchst, ich will nicht an so einem wichtigen Tag schlafen." Lorelai drückte Rory kurz, so gut es eben ging mit den Bäuchen, und schob sie zur Treppe. "Geh", sagte sie und machte sich auf den Weg in die Küche.
"Sookie, wie läuft es?" Abrupt blieb Lorelai im Türrahmen stehen, als sie das hektische Küchenpersonal durch die Küche rennen sah, Sookie mittendrin, und es, um mit einem Wort zu sagen, das reinste Chaos war. "Alles bestens!", schrie Sookie durch die Kochgeräusche durch. "Das ist die beste Küchencrew, die ich je hatte!" Sie strahlte glücklich und warf ein paar Paprikastreifen in die Pfanne vor ihr. "Du wirst sehen, das wird das Beste Essen, dass die Leute jemals hatten!" Lorelai zog es vor, sich zurückzuziehen. "Ok, ich lass euch dann mal wieder alleine. Ruf mich, wenn etwas schief läuft." "Das könntest du auch nicht retten, also kümmer dich um wichtigeres, das -AH!", hörte Lorelai noch, bevor Sookie unter einem riesigem Scheppern hinter den Töpfen verschwand. "Sookie!" Lorelai eilte auf sie zu. "Was ist passiert?" Sookie rappelte sich wieder auf. "Nichts passiert, bin nur auf einer Zwiebel ausgerutscht. Wer hat die denn hier liegen lassen?", fragte sie fröhlich, fing jedoch direkt wieder an, weiter zu schnippeln. "Ach egal, hey Al! Schneid das feiner, ich hör dein grobes Hackbeil bis hierhin sausen und das Fleisch verstümmeln! Es ist schon tot, noch mehr muss es nicht leiden." Lorelai hob die Hand und verschwand.
Als Jess ins Zimmer trat, fand er Rory feste schlafend im Bett vor. Ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen als er sich ein anderes Hemd auf der Tasche holte und sich auf die Bettkante setzte. Er beugte sich runter und küsste Rory sachte auf die Lippen. Langsam regte sie sich und öffnete die Augen. "Hey, Schlafmütze", sagte er und strich ihr über die Haare. "Wie spät ist es?", fragte Rory und richtete sich auf. "Wir haben noch Zeit", gab Jess zur Antwort, stand auf und zog sich das Hemd über. Er stellte sich ans Fenster und sah hinaus. WeiÃe, dicke Flocken fielen vom Himmel, bedeckten die Welt mit einer dicken, flauschigen Decke aus Schnee. "Sieh mal", sagte er und drehte sich zu Rory um, die vom dem Bett stieg. "Es schneit." Rory lächelte und legte das Kinn auf seine Schulter. "Das ist doch perfekt. Mum liebt Schnee." Tatsächlich konnten sie einen dunklen Lockenkopf sehen, der fröhlich durch den Schnee tanzte.
"Sollen wir runter gehen, vielleicht können wir ja noch etwas helfen", sagte Rory nach einer Weile und drehte sich zur Tür. Jess nickte und riss sich vom Fenster los. Gerade war Luke zu Lorelai gekommen und zerrte sie ungeduldig rein.
Als Rory in die Küche ging um auf Lorelais Bitten hin nach Sookie zu sehen, spürte sie es erneut. Mit einem mulmigen Gefühl stieà sie die Tür auf. "Hey, Sookie. Alles in Ordnung hier?", fragte sie und schlängelte sich zu Sookie hindurch. "Rory Schatz, gut dass du da bist, hier ess das." Sie schob Rory ein Törtchen in den Mund. "Und?" Erwartungsvoll sah sie Rory an. "Hm, lecker", kam auch das prompte Urteil. Sookie wiegte den Kopf und schob Rory ein anderes in den Mund. "Und das?" "Besser", sagte Rory anerkennend. Sookie strahlte. "Das find ich auch! Lass dich drücken." Sie herzte Rory innig und rannte dann zurück zu ihren Töpfen.
Als dann schlieÃlich alle zum Essen in den Speisesaal gingen, kam der Schmerz schon in regelmäÃigen Abständen, doch Rory setzte sich stur und ohne jemanden davon zu erzählen neben Jess. Sie würde die Eröffnung nicht verpassen, nein.
Das Essen war wirklich traumhaft. Ãberall konnte man anerkennendes Lob hören, was zurecht war, denn Sookie hatte sich wirklich ins Zeug gelegt.
"Und?" Lorelai machte die Runde und blieb bei Rory und Jess stehen, die sich einen Tisch mit Luke und Babette teilten. "Alles super, Mum. Dein Hotel ist perfekt geworden." Lorelai drückte Rory kurz und ging dann wieder rum. Rory spürte, wie es ihr flauer wurde, denn die Abstände wurden langsam kürzer. SchlieÃlich schob sie ihren Stuhl vom Tisch. "Entschuldigt mich", sagte sie zu den anderen am Tisch und ging zur Toilette.
Sie sah sich im Spiegel an. Die anderen hatten Recht, sie wirkte wirklich sehr blass. Langsam drehte sie den Wasserhahn auf, lauschte dem beruhigendem Plätschern des Wasser. Sie wusste, was diese Schmerzen waren, doch sie hatte zu groÃe Angst, es zuzugeben. Doch sie spürte erneut eine Wehe. Zittrig klatschte sie sich etwas Wasser ins Gesicht. Kaum hatte sie ihr Gesicht abgetrocknet, als ihr übel wurde.
Nachdem sie sich übergeben hatte, ging sie wieder zurück. Wenigstens bis zum Dessert konnte sie ja noch aushalten. Soweit sie es spürte, kamen die Wehen alle zwanzig Minuten, das lieà noch etwas Raum. Oder?
"Alles in Ordnung?", raunte Jess ihr zu, als sie sich wieder neben ihn setzte. Rory nickte und lächelte schwach. Sie wandte sich wieder ihrem Essen zu, sah jedoch auf, als sie Jess´ Hand auf ihrem Bauch spürte. "Auch hier alles Ok?", fragte er leise. Sie sah ihm in die Augen und biss sich auf die Lippe. Wenn sie es ihm jetzt sagte, würde er sofort ins Krankenhaus fahren wollen, aber sie wollte Lorelais Eröffnung nicht verderben. Also nickte sie mit den Kopf und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Also, ich muss ja sagen, dieser Bademantel ist himmlisch!", sagte Babette später zum hundersten Mal. Sie und Patty waren von den Bademänteln so fasziniert, dass sie sie zum Essen trugen. Und zwar nur die Bademäntel.
"Ja Babette, das wissen wir", murmelte Luke und verdrehte die Augen. Seine Blick wanderte durch den Raum und blieb an Lorelai hängen, die durch den Raum lief, die Gäste nach dem Essen fragte und sich kaum eine Pause gönnte. "Rory, Schatz, findest du das nicht auch?", wandte Babette sich an Rory, die von ihrem Essen aufsah. "Ich denke schon Babette, im Moment glaub ich nur nicht, dass sie mir passen." "Ach, das macht nichts, du und deine Mum, ihr seid doch sonst so dünne Dinger, das extra Fett habt ihr doch schnell wieder abgebaut." "Wie reizend", kommentierte Jess dies. Rory lächelte schwach und stocherte weiter in ihrem Essen. Es wurde schlimmer, und ihr wurde bewusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie musste ins Krankenhaus, ihr Baby wollte jetzt kommen. Doch in Rorys Gewissen wütete es, sie wollte einfach Lorelai nicht von der Eröffnung nicht wegholen, aber ohne sie fuhr sie nicht ins Krankenhaus.
SchlieÃlich hielt sie es nicht mehr aus. Die Schmerzen nahmen zu, die Wehen kamen in kürzeren Abständen. Vorsichtig erhob sie sich und ging erneut zur Toilette. Jess sah ihr hinterher. Gerade wollte er hinter Rory hergehen, um zu sehen was mit ihr los war, als er sie, sehr blass, im Türrahmen stehen sah. Sie versuchte, die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu erreichen, doch Lorelai war mit Sookie zu beschäftigt. Jess bemerkte Rorys verängstigten Blick, dann sah sie ihn an. Stumm fragte er sie was los war, und sie deutete an sich hinunter. Offensichtlich war die Fruchtblase geplatzt. Jess wure heià und kalt. Ihr Baby kam, jetzt. Schnell kippte er mit seinem Stuhl ein Stück zurück, um besser in Lorelais Blickfeld zu gelangen. "Lorelai!", rief er schlieÃlich laut und stand auf. Sie drehte sich zu ihm um, und er deutete im Gehen auf Rory. Sie stand immer noch im Türrahmen, unfähig sich zu bewegen und presste die Lippen aufeinander. "Mum, meine Fruchtblase ist geplatzt!", wimmerte sie ängstlich. Schlagartig wurde es still im Essraum, während Jess bei Rory ankam. Sie klammerte sich unter den Schmerzen einer Wehe an seinen Arm. Dann erwachte Lorelai aus ihrer Starre und kam ebenfalls auf Rory zu. "Jetzt?", hauchte sie geschockt. Rory nickte. "Es tut mir leid", sagte sie leise. "Ach, hör auf mit dem Quatsch. Ãhm, ok. Wir - wir müssen ins Krankenhaus. Sookie, schaffst du das hier alleine?" Sookie nickte hastig und bedeutete ihnen, zu gehen. Luke ging auf Lorelais Bitten nach drauÃen und holte das Auto, während Lorelai und Jess Rory rausbrachten.
"Oh mein Gott, oh mein Gott", murmelte Lorelai vor sich hin. "Luke, hast du mal auf den Tacho gesehen? Mein Jeep fährt mehr als fünfzig, also bitte." Nervös warf sie einen Blick nach hinten. "Alles in Ordnung?" "Ja, bis auf die Tatsache, dass ich jetzt ein Baby bekommen, ist alles bestens", sagte Rory, leicht hysterisch. Jess strich ihr über den Arm und hielt ihre Hand, dass er nicht minder nervös war, war offentsichtlich, aber er konnte ja ruhig daneben sitzen, während Rory die 'Arbeit' hatte. "Hey", sagte er leise. "Bleib ganz ruhig." "Oh ja, das ist ja auch so einfach", schnappte sie. "Aber hey, es schneit, das ist doch schon was schönes", sagte Lorelai. "Nein, ist es nicht." Rory standen Tränen in den Augen vor Nervosität und Schmerz und Angst. "Das heiÃt nur, dass es glatt ist und Luke über die StraÃe kriecht." "Willst du lieber einen Unfall haben?", fragte Luke. "Nein, aber ich will auch nicht ungebingt in Mums Auto entbinden!" Luke gab auf und drückte aufs Gas. "Ich hab Angst", sagte Rory leise und sah Jess an. Er nickte und zog sie in seinen Arm.
Im Krankenhaus angekommen, verging die Zeit sehr schnell. Nachdem sie eine Weile in einem Zimmer gelegen hatte, war Rory auch schon im Kreissaal mit Lorelai. Jess hatte es vorgezogen, mit Luke drauÃen zu warten. Unter Schmerzen stand Rory die Wehen aus, hechelte, pustete und tat alles für sie lächerliche, was die Hebamme vorschrieb. Warum konnte ihr Baby nicht einfach herausspazieren? Sanft wischte Lorelai Rory den Schweià von der Stirn, hielt ihre Hand, stand mit ihr alles durch. Erschöpft legte Rory den Kopf zurück in die Kissen. Wie lange war sie jetzt schon in den Wehen? Sie wusste es nicht, auf jeden Fall zu lange. "Mum, ich hab solche Angst", sagte sie leise nach einer Weile. "Ich weià mein Schatz", flüsterte Lorelai. "WeiÃt du was dabei hilft? Bewirf die Krankenschwestern mit dem Eis hier." Sie hielt triumphierend einen Becher mit Eiswürfeln hoch, doch Rory schüttelte nur den Kopf.
Während die Hebamme kam und untersuchte, wie weit Rorys Muttermund war, ging Lorelai nach drauÃen. Sie lieà sich auf die Bank plumpsen, auf der auch schon Luke und Jess seit Stunden saÃen. "Wie geht es ihr?", fragte Luke. "Ach, sie joggt ein bisschen und hat den gröÃten Spass ihres Lebens", antwortete Lorelai angespannt. "Was denkst du denn? Sie bekommt ein Baby." Luke legte seine Hand auf ihren Rücken. "So meinte ich das doch gar nicht", sagte er. Sie nickte. "Ich geh mal wieder rein."
"Mum", sagte Rory weinerlich, sobald Lorelai wieder neben ihr saÃ. "Wo ist Jess?" "Der wartet drauÃen auf seine kleine Tochter", sagte Lorelai sanft. Rory schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, so sehr ich dich auch liebe, aber ich will ihn hier haben." "Aber du weiÃt doch, dass er wie Luke ist. Und er kann dich nicht leiden sehen." Rory presste die Lippen bei einer weiteren Wehe aufeinander. "Mum, das ist mir egal, ich brauch ihn jetzt hier." "Aber - " "Kein aber, er hatte genauso Spaà bei der Zeugung, also: HOL IHN HER!", brüllte Rory. Lorelai nickte perplex und ging raus.
"Jess, du wirst verlangt." Sie setzte sich neben Luke und sah Jess erwartungvoll an. "Was?", fragte dieser geschockt. Lorelai hob die Schultern. "Sie will dich, und ich sag dir, Frauen bei der Geburt sind gruselig, also geh lieber rein, sonst bringt sie es fertig, dich zu holen." Ergeben stand Jess auf.
"Hey", sagte er leise und setzte sich neben Rory. Sie griff nach seiner Hand und sah ihn erschöpft an. Sanft strich er ihr über die Haare. "Du schaffst das", sagte er leise. Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht mehr", flüsterte sie leise. "Doch", sagte Jess bestimmt. Er streichelte sanft mit seinem Daumen über ihre Finger und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
Nach einer Weile gab man Rory Schmerzmittel, die aber ihrer Meinung nach nicht das Geringste ausmachten. Abwechseln waren Lorelai und Jess bei ihr, redeten ihr gut zu, versuchten, ihre so gut wie möglich zu helfen. Als Jess wieder Lorelai ablöste, lieà sie sich neben Luke auf die Bank sinken und nahm dankbar den dampfenden Becher Suppe an. "Sookie hat gerade angerufen, im Inn läuft alles bestens. Du sollst dir keine Sorgen machen." Lorelai nickte stumm.
~Flashback~
Lorelai saà auf ihrem Bett, wie so oft in letzter Zeit, und aà ein Sandwich mit Erdnussbutter. Ihr Bauch war so groà geworden, dass sie den Teller auf ihm abstellen konnte. Sachte wischte sie ein paar Krümel von ihm, als sie den Schmerz spürte. Kaum hatte sie sich erholt von dem Schock, als er wieder kam. "Au!", wimmerte sie erschrocken.
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Im Krankenhaus angekommen füllte sie ein paar Formulare aus und wurde von einer freundlichen Pflegerin betreut. SchlieÃlich wurde sie in den Kreisaal geschoben. Sie Wehen waren furchtbar schmerzhaft und sie wollte nichts sehnlicher, als dass das Baby endlich da war und der Schmerz aufhörte.
"Oh Gott das tut so schrecklich weh, kann das nicht aufhören?", fragte sie auf dem Weg.
"Atme einfach ruhig durch", sagte die Krankenschwester.
"Das bringt überhaupt nicht, darf ich sie stattdessen schlagen?", fragte Loreai.
"Nein, das kannst du nicht."
"Darf ich sie schlagen, die Haare ausreissen oder sie mit dem Rasierer traktieren, denn ich muss etwas tun."
"Lorelai Gilmore!"; hallte es plötzlich hinter ihr.
"Schieben sie das Ding etwas schneller bitte", sagte sie in der Hoffnung, Emily dadruch zu entkommen.
"Lorelai, so geht das nicht. Du kannst nicht einfach einen Zettel schreiben und abhauen."
"Können wir das später klären?", stöhnte sie unter einer Wehe.
"Du bekommst ein Baby, weiÃt du das?"
"Oh, das erklärt die Bauchschmerzen!"
"Du kannst und nicht einfach einen Zettel hinterlassen und ins Kranken haus fahren, ohne es mir zu sagen. Du sagt, entschuldige Mum, ich habe Wehen, könntest du mich ins verdammt Krankenhaus fahren! Von allen Rechten als deine Mutter ist es vor allem das, meine 16- jährigen Tochter ins Krankenhaus zu fahren um zu entbinden, vor allen wenn sie noch keinen Führerschein hat!", fuhr Emily fort. Die Hebamme stoppte. "Ma´am, bitte warten Sie hier." "Wieso?", fragte Emily barsch. "Weil wir jetzt in den Kreissaal fahren." "Ich will mit" "Nein Mum, bitte!", sagte Lorelai energisch. "Ok, wir warten hier bis du fertig bist", sagte Emily. "Super", sagte Lorelai noch, dann war sie im Kreissaal.
~Flashback~
Die Zeit verging, und plötzlich war Rory in der Endphase. Jess war bei ihr und hielt ihre Hand. "So Miss Gilmore, jetzt pressen Sie noch einmal feste, dann haben Sie es bald geschafft", sagte die Hebamme. "Oh ja, super", sagte Rory sarkastisch. "Das ist ja auch so einfach." Dennoch strengte sie sich an und presste. Es dauerte nicht mehr lange, bis:
"Herzlichen Glückwunsch! Es ist ein Mädchen!" Der Ausruf der Hebamme ging in einem lauten Weinen unter.
"Michel, haben alle Eingeladenen geantwortet?" Lorelai sah den Geschäftsführer ihres Hotels fragend an. Michel sah in seinen Unterlagen nach. "Ja, das haben sie." Sein französischer Akzent drang wie immer unverkennbar heraus. "Und die Zimmerverteilung ist auch schon erstellt. Sie und Luke sind in Zimmer eins, Sookie und Jackson in der Zwei, ich persönlich werde in der Drei residieren, Babette in Zimmer vier, Miss Patty in fünf, Taylor in sechs, Rory und Jess in der sieben, ..." Während Michel weiter redete, sah sich Lorelai zufrieden um. Das Hotel war, endlich, fertig. Leute konnten hier einchecken, ihren Urlaub verbringen. In ihrem und Sookies Hotel. Ihr Traum hatte sich endlich erfüllt. Sobald der letzte Handwerker gegangen war, hatten Lorelai und Sookie gefeiert, mit viel Schokolade und Traumkreationen von Sookie. Es war noch besser gewesen, als sie es sich vorgestellt hatten, und noch lange bis in die Nacht hatten sie im Aufenthaltssaal gesessen und sich all die prominenten Leute vorgestellt, die warscheinlich in ihre Inn kommen würden. Spitzenreiter waren Brad und Angelina. "Dann können wir selbst ihren Babybauch sehen und müssen nicht die Lupe rauskramen, um auf dem verpixelten Foto im People Magazin auch nur einen Ansatz zu suchen", hatte Lorelai gelacht und sich einen von Sookies köstlichen Keksen genommen. "Na, das muss man bei dir ja nicht", hatte ihre beste Freundin erwidert und auf Lorelais Bauch gedeutet, der enorm gewachsen war. "Ja, die Kleine macht sich richtig breit, hm? Oh, was sagst du?" Sie hatte eine Hand auf den Bauch gelegt und ihr Ohr dorthin geneigt. "Sprich deutlicher durch das Fruchtwasser, Mami versteht dich nicht." Sookie hatte Lorelai nur angelächelt und sich ehrlich für sie gefreut. "Du scheinst rundum glücklich zu sein." Lorelai hatte zurückgelächelt. "Ja, das bin ich."
"Und dann haben wir noch morgen die Mitarbeiterbesprechung um vier", holte Michel sie wieder auf ihren Gedanken, "wo wir dann die letzen Vorbereitungen für den Testlauf klären können. Und ich werde mir jetzt einen Sojaburger holen gehen, denn Sie ignorieren mich komplett." "Oh, Michel, nein", erklärte Lorelai, doch Michel winkte ab. "Machen Sie sich wegen einem mickrigen Concierge nicht die Mühe, jetzt wo Sie noch höher sind, brauchen Sie sich nicht um mich sorgen." Er verlieà die Lobby, doch Lorelai wusste genau, dass er nicht böse auf sie war.
Als Jess die Wohnungstür aufschloss, fiel ihm sofort Rory ins Auge die mit geröteten Augen auf dem Sofa saà und sich in ein Taschentuch schneuzte. "Hey, was ist los?", fragte er während er seine Schlüssel ablegte und seine Freundin kritisch ansah. Rory schüttelte den Kopf und winkte ab. "Es ist nichts", sagte sie und legte das Taschentuch zu den anderen. Jess seufzte und hockte sich vor sie hin. "Du siehst aber nicht so aus, also sag es mir." Er sah ihr in die Augen, Rory seufzte auf. "Es kommt nicht raus!", sagte sie plötzlich mit einem Aufseufzer. "Was?", fragte er verwirrt. "Das Baby! Es strampelt, es macht sich in mir breit, es hält mich vom Schlafen ab, warum hat es nicht mal genug vom Hotel Rory? Neun verdammte Monate schon haust es in mir, bezahlt nicht mal Miete, und gibt sich jetzt nicht die Mühe, herauszukommen!" Jess´ Mindwinkel zuckten verdächtig. Er biss sich auf die Lippen um sein Lachen zu verkneifen, stattdessen nahm er Rory in den Arm. "Du weiÃt aber, dass der errechnete Geburtstermin erst in einer Woche ist?" "Na und? Ich bin die Mutter, ich weià es besser." Jess stand kopfschüttelnd auf und ging in die Küche.
"WeiÃt du, wir müssen beim Testlauf nicht dort übernachten, wir können auch irgendwann nach Hause gehen, wenn dir das zu viel wird", sagte Jess beim Essen. Doch Rory schüttelte den Kopf. "Es ist Mums Tag, da will ich voll und ganz da sein. Das letzte Mal, wo sieso was groÃes hatte, war ich nämlich bei einem gewissen Jemand in New York, und ich will sie nicht schon wieder so enttäuschen." Jess grinste. "Wer war das denn, der dich dazu gebracht hat, die Schule zu schwänzen? Stell ihn mir vor, der Mann verdient meine Anerkennung." "Spinner." Rory schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht glauben, dass wir schon Weihnachten zu dritt sein sollen", sagte sie später, als sie und Jess zusammen auf dem Sofa lagen. "Wenn es jemals rauskommt." Sie legte eine Hand auf ihren neun- Monats Bauch. "Wie siehst da drinnen aus?", fragte Jess und legte seinen Arm um ihre Schultern. Rory rutschte etwas höher, legte ihren Kopf auf seine Brust und sagte: "Alles ruhig. Es ist wohl Schlafenszeit." Sie schloss entspannt die Augen als Jess ihr den Rücken streichelte. "Hast du eigentlich schon ein Weihnachtsgeschenk für mich?", fragte sie grinsend, ohne die Augen zu öffnen. "Wer weiÃ", antwortete er.
Endlich war der Tag des Testlaufs da. Lorelai lief schon den ganzen Tag wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und trieb nahezu alle in den Wahnsinn.
"Bist du sicher, dass dir das nicht zu viel wird?", fragte Jess, als er und Rory im Bad standen und sich fertig machten. Beide hatten versprochen, früher zu kommen und Lorelai zu helfen. Rory stellte sich vor ihn und gab ihm eine Kette. "Es geht schon. Unser Baby hat glaub ich immer noch nicht vor, rauszukommen. Wieso auch, der Geburtsttermin ist doch erst in einer Woche, wieso sollte sich dieses Baby bequemen, jetzt schon zu kommen, damit es mir mal besser geht?" Sie seufzte auf und beobachtete sich im Spiegel. "Sieh mich doch an", stöhnte sie. Jess legte seine Hände auf Rorys Schultern, strich ihre Haare zurück und küsste ihren Nacken. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf zurück, an seine Brust. Jess verteilte seine Küsse von ihrem Nacken bis zur Schulter und strich ihr über die Arme. "Du bist immer noch wunderschön", murmelte er ihr ins Ohr. Rory drehte sich zu ihm um und küsste ihn zärtlich. "Netter Versuch", sagte sie und drehte ihm den Rücken zu, damit er ihren Strickmantel hinten binden konnte. "Du siehst gut aus", sagte sie und musterte ihn. Jess grinste aufgesetzt und gab ihr einen kleinen Klaps. "Na komm, Lorelai erwartet uns." Rory nickte.
"Hey Mum." Rory umarmte Lorelai. "Wie läuft es?" "Ganz ok", sagte Lorelai und zog sie und Jess in den Esssaal. "Luke hat mich schon dreimal in die Schranken gewiesen, von wegen, ich darf mich nicht so anstrengen, aber sonst werden wir nie fertig. Will das Kleine immer noch nicht rauskommen?", fragte sie schelmisch. "Hör bloà auf", sagte Rory missmutig. "Ist denn alles in Ordnung bei dir? Du siehst blass aus." Lorelai sah Rory besorgt an. Bei ihren Worten hatte Jess sich auch zu seiner Freundin umgedreht. "Ja, alles in Ordnung", winkte Rory ab. "Das Baby tritt nur etwas stürmisch." "Ok. Aber sag Bescheid, wenn es dir zu viel wird, ja?" Rory nickte ungeduldig. Stirnrunzelnd wandte sich Lorelai an Jess. "Achte darauf, dass sie nicht zu viel macht." Jess nickte. "Gut, dann könnt ihr die Tische decken und die Vasen verteilen, ok?" Schon war sie verschwunden und Rory und Jess fingen an.
Rory stellte die erste Vase auf, als sie ein merkwürdiges Ziehen im Bauch spürte, dann ein leichtes Stechen. Unbehaglich legte sie die Hand auf den Bauch, doch es war schon wieder vorbei. Sie wartete noch einen Moment, dann machte sie weiter.
"Rory, setz dich. Du wirst immer blasser." Jess reichte ihr nach einer Stunde ein Glas Wasser. "Willst du nicht lieber nach Hause gehen?" Energisch schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich kann doch Mums groÃen Tag nicht verpassen. Es geht schon, mir ist nur etwas flau. Sobald ich etwas gegessen habe, geht das sicherlich wieder." Er sah sie nicht sehr überzeugt an, doch Jess wusste aus Erfahrung, dass mit Rory nicht zu diskutieren war.
SchlieÃlich kamen die Gäste an. Rory und Jess stellten sich mit Lorelai und den anderen als Empfangskomitee an den Eingang, um sie zu begrüÃen. Babette und Miss Patty waren sofort vom Hotel begeistert und rannten gerum, um alles zu inspizieren. Taylor hatte natürlich gleich etwas zu bemängeln, aber das war eben Taylor. Lorelai wachte mit Argusaugen darüber, dass alles glatt lief, die Gäste ihre richtigen Zimmer bekamen und alles in Ordnung war.
Bis zum Essen war es noch etwas Zeit, und sobald Lorelai sich davon überzeugt hatte, dass alle Gäste beschäftigt und zufrieden waren, machte sie sich auf die Suche nach Rory. Sie fand sie in der Lobby, wo sie auf Michels Stuhl saà und in ein Buch vertieft war. "Hey." Lorelai beugte sich über den Tresen und grinste ihre Tochter an. "Wie läuft es?", fragte Rory. "Gut, bis jetzt. Alle scheinen zufrieden, Babette und Miss Patty sind immer noch bei den Pferden, ich glaub ich seh gleich mal nach, wie es den armen Viechern geht." "Ich hoffe doch sehr, dass du von den Pferden redest", antwortete Rory. "Klar doch. Also, wo ist Jess?" Rory hob die Schultern. "Luke hat ihn vorhin verschleppt, irgendetwas nachsehen oder so. Ich glaube, die beiden wollen mit ihren handwerklichen Geschick prahlen." Lorelai lachte. "Ja, Männer. Was soll man dagegen machen?" Rory nickte. "Hey, was ist los?" Lorelai strich ihr über den Arm. "Alles in Ordnung?" Rory nickte. "Ich bin nur etwas müde. Die letzten Wochen waren nicht gerade die angenehmsten." "Willst du dich nicht noch etwas ausruhen? Das 'groÃe Dîner' wird erst in zwei Stunden seviert, wie ich Sookie kenne, zweieinhalb, du hast also noch Zeit. Geh nach oben, ruh dich aus. Unsere Betten sind super weich, du willst sie nie wieder verlassen wollen." Rory lächelte schwach. "Brauchst du nicht noch Hilfe hier?" "Nein, ich komm schon klar", winkte Lorelai ab, "ich geh gleich nach Sookie sehen, und zur Not spann ich eben Luke und Jess ein. Es ist in Ordnung, wirklich." Rory unterdrückte ein Gähnen. "Ok. Aber bitte weck mich, sobald du mich brauchst, ich will nicht an so einem wichtigen Tag schlafen." Lorelai drückte Rory kurz, so gut es eben ging mit den Bäuchen, und schob sie zur Treppe. "Geh", sagte sie und machte sich auf den Weg in die Küche.
"Sookie, wie läuft es?" Abrupt blieb Lorelai im Türrahmen stehen, als sie das hektische Küchenpersonal durch die Küche rennen sah, Sookie mittendrin, und es, um mit einem Wort zu sagen, das reinste Chaos war. "Alles bestens!", schrie Sookie durch die Kochgeräusche durch. "Das ist die beste Küchencrew, die ich je hatte!" Sie strahlte glücklich und warf ein paar Paprikastreifen in die Pfanne vor ihr. "Du wirst sehen, das wird das Beste Essen, dass die Leute jemals hatten!" Lorelai zog es vor, sich zurückzuziehen. "Ok, ich lass euch dann mal wieder alleine. Ruf mich, wenn etwas schief läuft." "Das könntest du auch nicht retten, also kümmer dich um wichtigeres, das -AH!", hörte Lorelai noch, bevor Sookie unter einem riesigem Scheppern hinter den Töpfen verschwand. "Sookie!" Lorelai eilte auf sie zu. "Was ist passiert?" Sookie rappelte sich wieder auf. "Nichts passiert, bin nur auf einer Zwiebel ausgerutscht. Wer hat die denn hier liegen lassen?", fragte sie fröhlich, fing jedoch direkt wieder an, weiter zu schnippeln. "Ach egal, hey Al! Schneid das feiner, ich hör dein grobes Hackbeil bis hierhin sausen und das Fleisch verstümmeln! Es ist schon tot, noch mehr muss es nicht leiden." Lorelai hob die Hand und verschwand.
Als Jess ins Zimmer trat, fand er Rory feste schlafend im Bett vor. Ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen als er sich ein anderes Hemd auf der Tasche holte und sich auf die Bettkante setzte. Er beugte sich runter und küsste Rory sachte auf die Lippen. Langsam regte sie sich und öffnete die Augen. "Hey, Schlafmütze", sagte er und strich ihr über die Haare. "Wie spät ist es?", fragte Rory und richtete sich auf. "Wir haben noch Zeit", gab Jess zur Antwort, stand auf und zog sich das Hemd über. Er stellte sich ans Fenster und sah hinaus. WeiÃe, dicke Flocken fielen vom Himmel, bedeckten die Welt mit einer dicken, flauschigen Decke aus Schnee. "Sieh mal", sagte er und drehte sich zu Rory um, die vom dem Bett stieg. "Es schneit." Rory lächelte und legte das Kinn auf seine Schulter. "Das ist doch perfekt. Mum liebt Schnee." Tatsächlich konnten sie einen dunklen Lockenkopf sehen, der fröhlich durch den Schnee tanzte.
"Sollen wir runter gehen, vielleicht können wir ja noch etwas helfen", sagte Rory nach einer Weile und drehte sich zur Tür. Jess nickte und riss sich vom Fenster los. Gerade war Luke zu Lorelai gekommen und zerrte sie ungeduldig rein.
Als Rory in die Küche ging um auf Lorelais Bitten hin nach Sookie zu sehen, spürte sie es erneut. Mit einem mulmigen Gefühl stieà sie die Tür auf. "Hey, Sookie. Alles in Ordnung hier?", fragte sie und schlängelte sich zu Sookie hindurch. "Rory Schatz, gut dass du da bist, hier ess das." Sie schob Rory ein Törtchen in den Mund. "Und?" Erwartungsvoll sah sie Rory an. "Hm, lecker", kam auch das prompte Urteil. Sookie wiegte den Kopf und schob Rory ein anderes in den Mund. "Und das?" "Besser", sagte Rory anerkennend. Sookie strahlte. "Das find ich auch! Lass dich drücken." Sie herzte Rory innig und rannte dann zurück zu ihren Töpfen.
Als dann schlieÃlich alle zum Essen in den Speisesaal gingen, kam der Schmerz schon in regelmäÃigen Abständen, doch Rory setzte sich stur und ohne jemanden davon zu erzählen neben Jess. Sie würde die Eröffnung nicht verpassen, nein.
Das Essen war wirklich traumhaft. Ãberall konnte man anerkennendes Lob hören, was zurecht war, denn Sookie hatte sich wirklich ins Zeug gelegt.
"Und?" Lorelai machte die Runde und blieb bei Rory und Jess stehen, die sich einen Tisch mit Luke und Babette teilten. "Alles super, Mum. Dein Hotel ist perfekt geworden." Lorelai drückte Rory kurz und ging dann wieder rum. Rory spürte, wie es ihr flauer wurde, denn die Abstände wurden langsam kürzer. SchlieÃlich schob sie ihren Stuhl vom Tisch. "Entschuldigt mich", sagte sie zu den anderen am Tisch und ging zur Toilette.
Sie sah sich im Spiegel an. Die anderen hatten Recht, sie wirkte wirklich sehr blass. Langsam drehte sie den Wasserhahn auf, lauschte dem beruhigendem Plätschern des Wasser. Sie wusste, was diese Schmerzen waren, doch sie hatte zu groÃe Angst, es zuzugeben. Doch sie spürte erneut eine Wehe. Zittrig klatschte sie sich etwas Wasser ins Gesicht. Kaum hatte sie ihr Gesicht abgetrocknet, als ihr übel wurde.
Nachdem sie sich übergeben hatte, ging sie wieder zurück. Wenigstens bis zum Dessert konnte sie ja noch aushalten. Soweit sie es spürte, kamen die Wehen alle zwanzig Minuten, das lieà noch etwas Raum. Oder?
"Alles in Ordnung?", raunte Jess ihr zu, als sie sich wieder neben ihn setzte. Rory nickte und lächelte schwach. Sie wandte sich wieder ihrem Essen zu, sah jedoch auf, als sie Jess´ Hand auf ihrem Bauch spürte. "Auch hier alles Ok?", fragte er leise. Sie sah ihm in die Augen und biss sich auf die Lippe. Wenn sie es ihm jetzt sagte, würde er sofort ins Krankenhaus fahren wollen, aber sie wollte Lorelais Eröffnung nicht verderben. Also nickte sie mit den Kopf und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Also, ich muss ja sagen, dieser Bademantel ist himmlisch!", sagte Babette später zum hundersten Mal. Sie und Patty waren von den Bademänteln so fasziniert, dass sie sie zum Essen trugen. Und zwar nur die Bademäntel.
"Ja Babette, das wissen wir", murmelte Luke und verdrehte die Augen. Seine Blick wanderte durch den Raum und blieb an Lorelai hängen, die durch den Raum lief, die Gäste nach dem Essen fragte und sich kaum eine Pause gönnte. "Rory, Schatz, findest du das nicht auch?", wandte Babette sich an Rory, die von ihrem Essen aufsah. "Ich denke schon Babette, im Moment glaub ich nur nicht, dass sie mir passen." "Ach, das macht nichts, du und deine Mum, ihr seid doch sonst so dünne Dinger, das extra Fett habt ihr doch schnell wieder abgebaut." "Wie reizend", kommentierte Jess dies. Rory lächelte schwach und stocherte weiter in ihrem Essen. Es wurde schlimmer, und ihr wurde bewusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie musste ins Krankenhaus, ihr Baby wollte jetzt kommen. Doch in Rorys Gewissen wütete es, sie wollte einfach Lorelai nicht von der Eröffnung nicht wegholen, aber ohne sie fuhr sie nicht ins Krankenhaus.
SchlieÃlich hielt sie es nicht mehr aus. Die Schmerzen nahmen zu, die Wehen kamen in kürzeren Abständen. Vorsichtig erhob sie sich und ging erneut zur Toilette. Jess sah ihr hinterher. Gerade wollte er hinter Rory hergehen, um zu sehen was mit ihr los war, als er sie, sehr blass, im Türrahmen stehen sah. Sie versuchte, die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu erreichen, doch Lorelai war mit Sookie zu beschäftigt. Jess bemerkte Rorys verängstigten Blick, dann sah sie ihn an. Stumm fragte er sie was los war, und sie deutete an sich hinunter. Offensichtlich war die Fruchtblase geplatzt. Jess wure heià und kalt. Ihr Baby kam, jetzt. Schnell kippte er mit seinem Stuhl ein Stück zurück, um besser in Lorelais Blickfeld zu gelangen. "Lorelai!", rief er schlieÃlich laut und stand auf. Sie drehte sich zu ihm um, und er deutete im Gehen auf Rory. Sie stand immer noch im Türrahmen, unfähig sich zu bewegen und presste die Lippen aufeinander. "Mum, meine Fruchtblase ist geplatzt!", wimmerte sie ängstlich. Schlagartig wurde es still im Essraum, während Jess bei Rory ankam. Sie klammerte sich unter den Schmerzen einer Wehe an seinen Arm. Dann erwachte Lorelai aus ihrer Starre und kam ebenfalls auf Rory zu. "Jetzt?", hauchte sie geschockt. Rory nickte. "Es tut mir leid", sagte sie leise. "Ach, hör auf mit dem Quatsch. Ãhm, ok. Wir - wir müssen ins Krankenhaus. Sookie, schaffst du das hier alleine?" Sookie nickte hastig und bedeutete ihnen, zu gehen. Luke ging auf Lorelais Bitten nach drauÃen und holte das Auto, während Lorelai und Jess Rory rausbrachten.
"Oh mein Gott, oh mein Gott", murmelte Lorelai vor sich hin. "Luke, hast du mal auf den Tacho gesehen? Mein Jeep fährt mehr als fünfzig, also bitte." Nervös warf sie einen Blick nach hinten. "Alles in Ordnung?" "Ja, bis auf die Tatsache, dass ich jetzt ein Baby bekommen, ist alles bestens", sagte Rory, leicht hysterisch. Jess strich ihr über den Arm und hielt ihre Hand, dass er nicht minder nervös war, war offentsichtlich, aber er konnte ja ruhig daneben sitzen, während Rory die 'Arbeit' hatte. "Hey", sagte er leise. "Bleib ganz ruhig." "Oh ja, das ist ja auch so einfach", schnappte sie. "Aber hey, es schneit, das ist doch schon was schönes", sagte Lorelai. "Nein, ist es nicht." Rory standen Tränen in den Augen vor Nervosität und Schmerz und Angst. "Das heiÃt nur, dass es glatt ist und Luke über die StraÃe kriecht." "Willst du lieber einen Unfall haben?", fragte Luke. "Nein, aber ich will auch nicht ungebingt in Mums Auto entbinden!" Luke gab auf und drückte aufs Gas. "Ich hab Angst", sagte Rory leise und sah Jess an. Er nickte und zog sie in seinen Arm.
Im Krankenhaus angekommen, verging die Zeit sehr schnell. Nachdem sie eine Weile in einem Zimmer gelegen hatte, war Rory auch schon im Kreissaal mit Lorelai. Jess hatte es vorgezogen, mit Luke drauÃen zu warten. Unter Schmerzen stand Rory die Wehen aus, hechelte, pustete und tat alles für sie lächerliche, was die Hebamme vorschrieb. Warum konnte ihr Baby nicht einfach herausspazieren? Sanft wischte Lorelai Rory den Schweià von der Stirn, hielt ihre Hand, stand mit ihr alles durch. Erschöpft legte Rory den Kopf zurück in die Kissen. Wie lange war sie jetzt schon in den Wehen? Sie wusste es nicht, auf jeden Fall zu lange. "Mum, ich hab solche Angst", sagte sie leise nach einer Weile. "Ich weià mein Schatz", flüsterte Lorelai. "WeiÃt du was dabei hilft? Bewirf die Krankenschwestern mit dem Eis hier." Sie hielt triumphierend einen Becher mit Eiswürfeln hoch, doch Rory schüttelte nur den Kopf.
Während die Hebamme kam und untersuchte, wie weit Rorys Muttermund war, ging Lorelai nach drauÃen. Sie lieà sich auf die Bank plumpsen, auf der auch schon Luke und Jess seit Stunden saÃen. "Wie geht es ihr?", fragte Luke. "Ach, sie joggt ein bisschen und hat den gröÃten Spass ihres Lebens", antwortete Lorelai angespannt. "Was denkst du denn? Sie bekommt ein Baby." Luke legte seine Hand auf ihren Rücken. "So meinte ich das doch gar nicht", sagte er. Sie nickte. "Ich geh mal wieder rein."
"Mum", sagte Rory weinerlich, sobald Lorelai wieder neben ihr saÃ. "Wo ist Jess?" "Der wartet drauÃen auf seine kleine Tochter", sagte Lorelai sanft. Rory schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, so sehr ich dich auch liebe, aber ich will ihn hier haben." "Aber du weiÃt doch, dass er wie Luke ist. Und er kann dich nicht leiden sehen." Rory presste die Lippen bei einer weiteren Wehe aufeinander. "Mum, das ist mir egal, ich brauch ihn jetzt hier." "Aber - " "Kein aber, er hatte genauso Spaà bei der Zeugung, also: HOL IHN HER!", brüllte Rory. Lorelai nickte perplex und ging raus.
"Jess, du wirst verlangt." Sie setzte sich neben Luke und sah Jess erwartungvoll an. "Was?", fragte dieser geschockt. Lorelai hob die Schultern. "Sie will dich, und ich sag dir, Frauen bei der Geburt sind gruselig, also geh lieber rein, sonst bringt sie es fertig, dich zu holen." Ergeben stand Jess auf.
"Hey", sagte er leise und setzte sich neben Rory. Sie griff nach seiner Hand und sah ihn erschöpft an. Sanft strich er ihr über die Haare. "Du schaffst das", sagte er leise. Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht mehr", flüsterte sie leise. "Doch", sagte Jess bestimmt. Er streichelte sanft mit seinem Daumen über ihre Finger und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
Nach einer Weile gab man Rory Schmerzmittel, die aber ihrer Meinung nach nicht das Geringste ausmachten. Abwechseln waren Lorelai und Jess bei ihr, redeten ihr gut zu, versuchten, ihre so gut wie möglich zu helfen. Als Jess wieder Lorelai ablöste, lieà sie sich neben Luke auf die Bank sinken und nahm dankbar den dampfenden Becher Suppe an. "Sookie hat gerade angerufen, im Inn läuft alles bestens. Du sollst dir keine Sorgen machen." Lorelai nickte stumm.
~Flashback~
Lorelai saà auf ihrem Bett, wie so oft in letzter Zeit, und aà ein Sandwich mit Erdnussbutter. Ihr Bauch war so groà geworden, dass sie den Teller auf ihm abstellen konnte. Sachte wischte sie ein paar Krümel von ihm, als sie den Schmerz spürte. Kaum hatte sie sich erholt von dem Schock, als er wieder kam. "Au!", wimmerte sie erschrocken.
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Im Krankenhaus angekommen füllte sie ein paar Formulare aus und wurde von einer freundlichen Pflegerin betreut. SchlieÃlich wurde sie in den Kreisaal geschoben. Sie Wehen waren furchtbar schmerzhaft und sie wollte nichts sehnlicher, als dass das Baby endlich da war und der Schmerz aufhörte.
"Oh Gott das tut so schrecklich weh, kann das nicht aufhören?", fragte sie auf dem Weg.
"Atme einfach ruhig durch", sagte die Krankenschwester.
"Das bringt überhaupt nicht, darf ich sie stattdessen schlagen?", fragte Loreai.
"Nein, das kannst du nicht."
"Darf ich sie schlagen, die Haare ausreissen oder sie mit dem Rasierer traktieren, denn ich muss etwas tun."
"Lorelai Gilmore!"; hallte es plötzlich hinter ihr.
"Schieben sie das Ding etwas schneller bitte", sagte sie in der Hoffnung, Emily dadruch zu entkommen.
"Lorelai, so geht das nicht. Du kannst nicht einfach einen Zettel schreiben und abhauen."
"Können wir das später klären?", stöhnte sie unter einer Wehe.
"Du bekommst ein Baby, weiÃt du das?"
"Oh, das erklärt die Bauchschmerzen!"
"Du kannst und nicht einfach einen Zettel hinterlassen und ins Kranken haus fahren, ohne es mir zu sagen. Du sagt, entschuldige Mum, ich habe Wehen, könntest du mich ins verdammt Krankenhaus fahren! Von allen Rechten als deine Mutter ist es vor allem das, meine 16- jährigen Tochter ins Krankenhaus zu fahren um zu entbinden, vor allen wenn sie noch keinen Führerschein hat!", fuhr Emily fort. Die Hebamme stoppte. "Ma´am, bitte warten Sie hier." "Wieso?", fragte Emily barsch. "Weil wir jetzt in den Kreissaal fahren." "Ich will mit" "Nein Mum, bitte!", sagte Lorelai energisch. "Ok, wir warten hier bis du fertig bist", sagte Emily. "Super", sagte Lorelai noch, dann war sie im Kreissaal.
~Flashback~
Die Zeit verging, und plötzlich war Rory in der Endphase. Jess war bei ihr und hielt ihre Hand. "So Miss Gilmore, jetzt pressen Sie noch einmal feste, dann haben Sie es bald geschafft", sagte die Hebamme. "Oh ja, super", sagte Rory sarkastisch. "Das ist ja auch so einfach." Dennoch strengte sie sich an und presste. Es dauerte nicht mehr lange, bis:
"Herzlichen Glückwunsch! Es ist ein Mädchen!" Der Ausruf der Hebamme ging in einem lauten Weinen unter.