It's over, let's face it! [complete]
#41

oy, oy, oy, oy
wie konnte ich nur so lang kein fb mehr geben???? :doof:

so, die letzten teile waren suuper!
lore-luke-chris-max? bin verwirrt...:confused:
aber dean tut mir echt leid... wenn die ganze stadt über ihn tratscht, das is nicht nett...
und dann taylor.....*aahhhrg!*

[Bild: buch_club_sig.jpg]
~~sig by cute~~Ich bin ein Teil jener Macht, die stets das Böse will und stets das Gute schafft
~~Buchclub~~*[size=2]Rory and Paris they rock Yale* [/size]
-=CrazyCouples=-#Lane&Dave#
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#42

sorry, doppelpost.....

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#43

Mal wieder vielen Dank für euer FB :freu:
Weil ich vorher gerade heimgekommen bin und noch nicht müde war, habe ich weitergeschrieben. Hoffe der Teil gefällt Euch und, dass manches nicht zu ooc ist Unsure
Freue mich wie immer über FB!


Am nächsten Abend blicke ich nervös auf die Uhr, während ich in den Umzugkartons verzweifelt nach einem Hemd suche. Ich habe bis sieben gearbeitet, dann geduscht und jetzt ist es schon halb acht. Ich sollte mich wirklich beeilen - und mir endlich mal einen Kleiderschrank zulegen. Mein alter Schrank war nämlich zu groß für diese Wohnung und bis jetzt hatte ich noch keine Zeit mir einen neuen zu kaufen. Irgendwie scheint jedes dieser Hemden zerknittert zu sein. Wie kam ich auch auf die glorreiche Idee einfach alles in die Kartons zu stopfen? Vielleicht sollte ich einfach ein T-Shirt zu meiner Jeans anziehen, aber ist das nicht bisschen zu gewöhnlich? Während ich noch weiter darüber grüble, klingelt plötzlich mein Handy. Ich weiß nicht, wer mich jetzt anrufen sollte. ,,Hallo?"
,,Hallo! Schön, dich endlich mal wieder zu erreichen."
,,Mom?"
,,Reizend, dass du dich noch an mich erinnerst, so selten wie wir telefonieren."
Plötzlich überkommen mich Schuldgefühle. Ich habe mich bei meiner Familie in letzter Zeit wirklich seltsan gemeldet. Sie sind vor etwa einem halben Jahr zurück nach Chicago gezogen, davor habe ich bei ihnen gewohnt. ,,Tut mir leid, Mom!"
,,Und was macht mein Sohn gerade?"
,,Er sollte eigentlich schon längst unterwegs sein, steht aber imer noch, nur in Jeans in der Wohnung und überlegt, wie man ein zerknittertes Hemd wieder ohne Bügeleisen hinkriegt," antworte ich. ,,Hast du einen Tipp?"
,,Natürlich: Wirf deine Klamotten nicht einfach irgendwohin, sondern häng sie in den Kleiderschrank."
,,Danke! Ich werde mir den Tipp zu Herzen nehmen..." ... und einen Kleiderschrank kaufen, beende ich den Satz in Gedanken.
,,Und wo gehst du jetzt hin?"
,,Ich habe heute ein Date."
,,Ein Date?" Meine Mutter klingt begeistert. ,,Und mit wem?" Ich muss lächeln, meine Mutter ist wirklich die Neugier in Person.
,,Ähm... tja, ich kenne sie nicht persönlich, aber sie soll sehr nett sein und-"
,,Na dann will ich dich nicht mehr länger aufhalten. Nicht, dass das Mädchen meint du versetzt es," sagt meine Mutter zu meinem Erstaunen. Anscheinend ist sie von der Tatsache, dass ich ein Date habe so begeistert und erleichtert, dass sie nicht einmal neugierig weiterfragt.
Nachdem meine Mutter aufgelegt hat, schließe ich die oberen Knöpfe des weiße Hemd, das ganz ok aussieht und das ich während des Telefonats mit meiner Mutter in den Kisten gefunden habe.

Eine halbe Stunde später bringe ich meinen Wagen auf dem Parkplatz des Restaurants in Hartford zum Stehen. Ich sehe wie Lorelai, die am Eingang steht, mir zuwinkt und ich steige daraufhin zögernd aus.
,,Hey!" begrüßt sie mich, als ich vor ihr stehe.
,,Hallo! Du bist so pünktlich?" frage ich erstaunt. Schließlich ist Lorelai nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie so pünktlich ist.
,,Ja, ich bin gut, nicht wahr? Ich bin sogar schon seit zehn Minuten da, weil ich gehofft habe, dass Max wie immer überpünktlich ist und wir somit noch etwas Zeit für uns haben," sagt sie zwinkernd.
,,Ah, verstehe. Aber Max ist unpünktlich, was?"
,,Naja," Lorelai guckt auf ihre Uhr. ,,Er hat noch eine Minute. Dann schleichen wir uns eben einfach nachher mal kurz nach draußen. Dann kannst du Susan ganz zwanglos kennenlernen, ohne immer von mir unterbrochen zu werden."
,,Oh Gott!" Schon der Gedanke, wie ich alleine mit einem Mädchen, das ich noch nie zuvor gesehen habe, an einem Tisch sitze und nicht weiß, was ich sagen soll, jagt mir Angst ein.
,,Hey! Denk daran... es ist nur ein Date, ok? Wenn sie dir nicht sympatisch ist, wirst du sie nie wieder sehen. Ist das nicht toll? Ein total zwangloses Date." Sie sieht mich lächelnd an, so als würde sie jetzt Luftsprünge von mir erwarten.
,,Ein total zwangloses Date, das du mir organisiert hast," versuche ich sie zu erinnern und somit ihre Begeisterungversuche zu stoppen.
,,Vergiss das einfach mal!"
,,Irgendwie komme ich mir ziemlich armselig vor, weil ich die Hilfe der Mutter meiner Exfreundin brauche, um mal wieder mit jemanden auszugehen."
,,Jeder würde sich an mich wenden... ich bin schließlich Profi, was zwanglose Dates betrifft. Und jetzt lass' das gequälte Gesicht und setz' ein freundliches Lächeln auf. Da kommen sie nämlich!" Lorelai winkt und als ich ihrem Blick folge, sehe ich wie Max in Begleitung eines blonden Mädchens auf uns zukommt. Max gibt Lorelai einen kurzen Begrüßungskuss, während ich das Mädchen mustere. Sie hat blonde Locken und ihre verblüffend blauen Augen, erinnern mich sofort an Rory.
,,Hi, ich bin Susan!" reißt sie mich schließlich aus den Gedanken und streckt mir ihre Hand entgegen.
,,Ich... ich bin Dean!" sage ich, als ich ihre Hand ergreife und verlegen auf meine Schuhe starre. Wie lange habe ich sie wohl angestarrt ohne etwas zu sagen?
,,Freut mich, dich kennenzulernen."
,,Ja, mich natürlich auch... ich meine, ich freue mich dich kennenzulernen."
,,Und ich bin Lorelai... die Verrückte, die mit deinem Onkel zusammen ist," sagt Lorelai und schüttelt ihr ebenfalls die Hand. ,,Wie wäre es, wenn wir jetzt reingehen? Es ist ziemlich kühl hier draußen."
Nachdem uns der Kellner zu unserem Tisch führt, schiebt Max Lorelai den Stuhl zurück und wartet, bis sie sich gesetzt hat. Nach einem aufmunteren Lächeln von Lorelai, tue ich es Max gleich und warte, bis sich Susan gesetzt hat, bevor ich mich neben sie setze.
Als Susan sich irgendwas mit Hühnchen bestellt, erwische ich mich dabei, wie ich an Rory denke. Rory hätte nicht Hühnchen bestellt, sondern ein Steak... genau wie Lorelai es gerade tut. Ich sollte nicht an Rory denken, wenigstens für den restlichen Abend.
,,Ich bin ja, wie du weißt, die Nichte von Max. Woher kennt Lorelai und du euch?"
,,Ähm..."
,,Stars Hollow ist ein kleines Städtchen, weißt du," kommt Lorelai mir zur Hilfe. ,,Dort kennt jeder jeden." Sie bricht ab, scheint kurz zu überlegen und fährt dann fort. ,,Und, weil ich wusste, dass Dean schon lange Single ist, dachte ich mir..."
,,Sie ist die Mutter meiner Exverlobten," unterbreche ich sie, weil ich es schwachsinnig finde, irgendeine andere Erklärung zu finden.
,,Oh!" Susan zeigt sich überrascht und ich sehe, wie sie einen fragenden Blick zu Max wirft.
Plötzlich merke ich, wie jemand seinen Fuss gegen mein Schienbein stoßt und als ich zu Lorelai blicke, die mir gegenüber sitzt, verzieht sie das Gesicht und schüttelt den Kopf. Ok, es war dumm von mir das mit der Exverlobten zu erwähnen. Für wie dumm muss sie mich jetzt halten, wenn ich die Hilfe der Mutter meiner Exverlobten brauche, um ein Date zu bekommen? Wahrscheinlich für so dumm, wie ich mich im Moment fühle...
Während dem Essen, verhalte ich mich ziemlich still und bin unglaublich froh, dass Lorelai dabei ist. Sie schafft es die Alleinunterhalterin zu spielen, ohne unangenehmes Schweigen aufkommen zu lassen. Nur ab und zu nickt sie mir aufmunternd zu oder schlägt wieder ihren Fuss gegen mein Bein, um mich zum Reden zu bringen. Doch ich habe keine Ahnung, was ich mit Susan reden soll. Ich fühle mich im Moment wie ein Trottel, der noch nie zuvor ein Date hatte. Ok, eigentlich BIN ich ja der Trottel, der schon seit Ewigkeiten kein Date mehr hatte. Wie lange ist es her? Mein letztes erstes Date hatte ich mit Lindsay und das ist jetzt über fünf Jahre her.
Als der Kellner die Teller abräumt, nach dem Dessert fragt und Lorelai sich mit Max Richtung Bar begibt, wird mir bewusst, dass ich jetzt wirklich etwas sagen muss, um nicht als völliger Idiot dazustehen... falls es dazu noch nicht zu spät ist.
,,Und was machst du so? Uni? Arbeiten?"
,,Ich gehe auf die Conneticut State und studiere Medizin," sagt Susan und sieht mich dann fragend an. ,,Und du?"
,,Ich arbeite bei einer Baufirma und im Supermarkt... aber ich überlege, ob ich nicht doch weiterstudieren soll," antworte ich und bin selbst von mir überrascht. Es ist das erste Mal, dass ich auch nur daran denke, wieder auf die Uni zu gehen... aber der Gedanke daran gefällt mit irgendwie.
,,Du hast also schon mal studiert? Wo?"
,,Ebenfalls auf der Conneticut State."
,,Wirklich? Das ist ja toll!" gibt sie lächelnd zurück und scheint wirklich begeistert zu sein. Als wir uns über verschiedene Dozenten der Conneticut State unterhalten, fühle ich mich plötzlich irgendwie befreiter... endlich haben wir ein Thema gefunden, über das wir sprechen können. Meine gute Laune verschwindet allerdings, als sie die Frage gestellt hat, vor der ich mich gefürchtet habe: ,,Wieso hast du aufgehört?"
Was soll ich jetzt sagen? Weil meine Exfrau das wollte? ,,Ich brauchte Geld."
,,Wozu? Lass' mich raten! Du hast das Geld für einen schicken Sportwagen gebraucht, mit dem du die Mädchen auf der Uni beeindrucken kannst?" rät Susan grinsend.
,,Ähm... nein. Ich habe das Geld für ein Reihenhaus gebraucht." Nachdem ich den Satz ausgesprochen habe, könnte ich mir selbst in den Hintern treten. Wieso habe ich nicht einfach lächelnd genickt und dann das Thema gewechselt? Das wäre so viel einfacher gewesen... jetzt werden Fragen kommen, das weiß ich.
,,Wieso braucht ein Student ein Reihenhaus?"
Da ist auch schon die erste Frage! Und was antwortet man darauf? Am besten die Wahrheit, oder? ,,Ich war verheiratet und meine Frau wollte nicht ewig in der kleinen Wohnung wohnen." Ok, jetzt ist es raus! Unsicher schiele ich zu Susan, um zu erfahren, wie sie reagiert.
,,Oh! Du warst verheiratet?"
Gut, das klingt wenigstens nicht sehr geschockt, sondern einfach nur neugierig. Ich nicke und suche ein neues Thema, um weitere Fragen zu verhindern. Doch bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, kommt die nächste Frage. ,,Wieso hast du dann vorher Exverlobte gesagt und nicht Exfrau? Dann ist Lorelai also deine Exschwiegermutter?"
,,Nicht wirklich," antworte ich ausweichend. Wie tief kann man sich eigentlich in den Schlamassel hineinreiten? Aber eigentlich bin ich ja selbst schuld. Ich hätte vorher Lorelai's Erklärung, woher wir uns kennen, akzeptieren sollen, statt das mit der Exverlobten zu erwähnen.
,,Ich verstehe nicht..." Susan schüttelt den Kopf und sieht mich verständnislos an.
Während ich zögernd die ganze Geschichte - naja, nicht die ganze Geschichte... was Rory betrifft, sage ich nur, dass es nicht geklappt hat - erzähle, wird Susan's Erstaunen immer größer. Ich sehe, wie sie öfters das Gesicht verzieht und mich ungläubig mustert. Doch ich kann es ihr nicht verübeln... mit 23 schon eine Scheidung und eine gescheiterte Verlobung hinter sich... das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf mich.

,,Und da sind es nur noch zwei," sagt Lorelai später, als wir vor dem Restaurant stehen und Max und Susan zu seinem Auto gehen. Sie sind zusammen gekommen, weil Susan kein eigenes Auto hat.
,,Soll ich dich nach Hause fahren? Hast du viel getrunken?"
,,Ich habe überhaupt nichts getrunken," gibt Lorelai zurück. ,,Wir sind nur zur Bar rüber gegangen, um Euch die Gelegenheit zu geben, euch zu unterhalten. Etwas, was wir lieber hätten lassen sollen."
,,Tut mir leid, dass es so enden musste." Zehn Minuten nach meiner Geschichte, als Lorelai und Max wieder zurück an den Tisch kamen, wollte Susan unbedingt nach Hause und gab vor Kopfschmerzen zu haben.
,,Hast du noch Lust auf einen Spaziergang?"
,,Du willst spazierengehen?"
,,Ja, wieso nicht? Dann können wir uns darüber unterhalten, was schief gelaufen ist."
,,Alles. Alles ist schief gelaufen. Von Anfang an," antworte ich ehrlich, stimme aber dann einem Spaziergang zu.
,,Und wieso? Susan schien doch ganz nett zu sein... und, wenn du nicht so verdammt ehrlich gewesen wärst,..."
,,Was hätte es gebracht, wenn ich gelogen hätte?"
,,Es hätte dir eine zweite Verabredung eingebracht. Die Geschichte mit Lindsay und Rory ist wirklich kein Gesprächsstoff für das erste Date."
,,Und selbst wenn ich ein zweites Mal mit ihr ausgehen würde... es ist aussichtslos. Sie ist so -" Ich breche ab. Egal, was Susan heute Abend gesagt oder getan hat, ich habe sie immer mit Rory verglichen.
,, - so anders als Rory?" vollendet Lorelai meinen Satz und wirft mir einen fragenden Seitenblick zu. ,,Du kannst die Mädchen nicht nach Ähnlichkeit mit Rory bewerten."
,,Es fällt schwer, sie nicht mit Rory zu vergleichen," gebe ich zu.
,,Ich weiß. Als mit Luke Schluss war, habe ich jeden Mann mit Luke verglichen... und keiner war so toll wie er," erzählt sie, begleitet von einem wehmütigen Lächeln.
,,Lorelai?"
,,Hm?"
Ich wage es kaum zu fragen. ,,Ich weiß, dass es mich eigentlich nichts angeht... aber was war damals mit dir und Luke? Wieso habt ihr so ein Geheimnis daraus gemacht? Ich meine, nicht einmal Miss Patty weiß, was passiert ist," sage ich schließlich zögernd und male mir in Gedanken aus, wie Lorelai jetzt explodieren wird.
,,Erstens finde ich, dass es niemanden etwas angeht und zweitens hatte ich Angst, dass Rory gar nicht mehr wiederkommt. Wenn alle Leute von ihrer Beziehung wüssten, wüsste auch jeder, wenn sie vorbei ist. Und wer weiß, ob sie dann überhaupt jemals wieder hier herkommt? Außerdem war es besser, wenn die Leute denken, dass Luke und ich getrennt haben, weil wir nicht mehr zusammen sein WOLLTEN..."
,,Also gab es einen anderen Grund?"
,,Oh ja!" Lorelai nickt mit vor Schmerz verzogenem Gesicht und beginnt dann zu erzählen.

Flashback Lorelai
Sie stürmte in das leere Diner, wo Luke gerade die Tische abwischte.
,,Was hast du dir dabei gedacht?" Wütend riss sie ihm das Tuch aus der Hand und funkelte ihn an.
,,Lorelai? Was ist denn los?" fragte Luke verwirrt und wollte seine Hände beruhigend an Lorelai's Schultern legen.
Sie stieß ihn jedoch weg und schrie: ,,Was los ist? Du hast IHM die Adresse gegeben? Du hast ihm Rory's Telefonnummer gegeben? Wie konntest du das tun?"
,,Was? Woher weißt du davon?"
,,Auch, wenn mir meine Tochter nicht mehr alles erzählt... DAS hat sie mir erzählt. Dein missratener Neffe ist jetzt bei ihr in Europa und du bist schuld daran. Wie konntest du nur?"
,,Lorelai, beruhige dich bitte. Ich dachte, dass es gut für sie wäre mit jemanden zu reden... er wollte ihr nur helfen - genau wie ich."
,,Er wollte ihr helfen? Du woltest ihr helfen? Sie braucht deine Hilfe nicht, ok? Und SEINE Hilfe braucht sie noch viel weniger. Sie soll nicht mit IHM reden, sondern mit ihrer Mutter und ihrem Freund. Wir warten hier auf sie, darauf, dass sie endlich wieder nach Hause kommt und was machst du? Du verkuppelst sie mit dem verantwortungslosesten Kerl der Welt!"
,,Ich habe sie nicht verkuppelt," versuchte Luke zu erklären, doch Lorelai unterbrach ihn: ,,Du hast ihm ihre Adresse gegeben. Das heißt, du HAST sie verkuppelt." Sie holte einmal tief Luft, bevor sie leiser fortfuhr: ,,Sie wird nicht wieder kommen, hast du das gewusst?"
,,Was?"
,,Ja, sie wird nicht wiederkommen... und das ist Alles deine Schuld. Sie braucht mich nicht mehr... sie hat ja jetzt den Idioten, bei dem sie sich ausweinen kann. Und er nützt das aus und wird sich wieder an sie heranmachen. Glaubst du nicht, dass sie schon genug durchgemacht hat? Muss ihr jetzt dein Neffe auch noch das Herz brechen?"
,,Lorelai, das ist bestimmt nicht Jess' Absicht. Er hat es erfahren und wollte Rory nur helfen."
,,Ha! Wer das glaubt..."
,,Und selbst wenn? Was wäre, wenn Rory und er wieder zusammenkämen? Er hat sich geändert... das zeigt doch schon die Tatsache, dass er bis nach Europa fährt, um ihr zu helfen. Also, was wäre daran so schlimm?"
,,Sie hat einen Freund, Luke! Einen Freund, der fix und fertig ist und darauf wartet, dass sie wieder nach Hause kommt- genau wie ich."
,,Ich weiß nicht, wieso du dir Sorgen um ihn machst... er ist doch Schuld an dem Ganzen."
,,Luke? Bitte, lass' das!"
,,Glaubst du die beiden hätten jemals vorgehabt zu heiraten, wenn das nicht passiert wäre? Sie wäre nicht glücklich mit ihm geworden, weil sie immer daran denken müsste: Wer einmal seine Ehefrau betrügt, wird es wieder tun."
,,Luke!" Ungläubig sah Lorelai ihn an, der jetzt erst richtig loslegte: ,,Sie hätte es so machen müssen, wie du. Stell dir vor, du hättest den Idioten damals geheiratet. Glaubst du, du wärst jemals glücklich geworden?"
,,Nein und deshalb habe ich es auch nicht gemacht, aber... Wie kommst du darauf Chris einen Idioten zu nennen?"
,,Wie würdest du reagieren, wenn du erfährst, dass die Jugendliebe deines Exfreundes plötzlich wieder da ist und um eine neue Chance bettelt? Noch dazu, wenn du das nicht von deinem Exfreund erfährst, sondern ganz zufällig, während du im Supermarkt bist?"
,,Was?"
,,Ach, komm schon, Lorelai! Wieso ist Chris wohl hier?"
,,Er ist hier, weil er von dieser schrecklichen Sache erfahren hat und für mich und Rory da sein wollte."
,,Lorelai, sei doch bitte nicht so naiv. Er ist..."
,,Er ist verheiratet, ok?" Lorelai's Augen funkelten. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Luke Chris und auch ihr so etwas vorwarf. ,,VERHEIRATET, verstanden?"
,,Als ob das ein Grund zur Beruhigung wäre! Sieh dir doch den Schlamassel an, in dem deine Tochter steckt... das ist doch der Beweis dafür."
,,Ich kann nicht glauben, dass du..."
Als hätte Chris gehört, wie gerade von ihm gesprochen wurde, trat er ins Diner und packte Lorelai am Arm. ,,Lass' uns jetzt gehen und du sprichst morgen mit Luke. Du bist jetzt viel zu aufgebracht und sagst Sachen, die du später bereust."
,,Ich bereue gar nichts! Ausser vielleicht, dass ich mit dir zusammen war, Luke Danes! Ich hasse dich! Du hast mir meine Tochter weggenommen und versuchst mir jetzt Schuldgefühle wegen Chris zu machen. Wie kannst du nur?" Mit diesen Worten stürmte Lorelai aus dem Diner, dicht gefolgt von Chris, der sie vor dem Diner in die Arme nahm. Lorelai lehnte sich an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Flashback Ende


,,Tja, das war's!" Lorelai dreht ihr Gesicht zur Seite, während sie sich über die Augen wischt, in denen sich während des Erzählens Tränen gesammelt hatten.
,,Das war's?" frage ich ungläubig. Die Geschichte hat mich einfach nur geschockt. Die Sache, die Rory und mir passiert ist, hat also nicht nur uns auseinander gerissen, sondern auch das "Traumpaar von Stars Hollow"?
,,Ich denke schon," sagt Lorelai leise. ,,Ich weiß, das klingt wie ein schlechtes Theaterstück. Aber ich war an diesem Abend einfach nur fix und fertig... Rory hatte mir zehn Minuten zuvor gesagt, dass sie in Europa bleiben würde und ich bin vollkommen ausgetickt. Ich habe jemanden gebraucht, dem ich die Schuld geben konnte und wegen der Sache mit Jess, war Luke der erste der mir einfiel."
,,Du hättest auch mir die Schuld geben können," gebe ich leise zurück, woraufhin mir Lorelai einen mitleidigen Seitenblick zuwirft.
,,Du warst damals selbst so fertig. Ich hätte dir nicht alles erzählen dürfen... zum Beispiel, das, was Luke über dich gesagt hat. Ich habe soviel geredet, dass ich ganz vergessen habe, dass das für dich ziemlich verletzend sein muss."
,,Schon gut."
,,Nein, es tut mir wirklich leid. Es stimmt einfach nicht."
,,Seitdem habt ihr nicht mehr geredet?"
,,Einmal. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen, doch er hat mir gar nicht zu gehört. Das kann ich aber verstehen, ich habe ihm schließlich an den Kopf geworfen, dass ich ihn hasse und noch viel mehr. Und je mehr Zeit vergeht, desto leichter wird es jemanden zu ignorieren. Und die Leute haben wahrscheinlich nur gesehen, wie ich mich heulend in Chris' Arme geworfen habe... daher kamen auch die Gerüchte, dass Luke und ich uns wegen ihm getrennt hätten. Naja, indirekt hatte Chris ja auch etwas mit dem Streit zu tun... vielleicht war Luke's Vorwurf sogar die Sache, die das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Ich konnte das einfach nicht glauben." Sie wischt sich noch einmal mit dem Handrücken über die Augen, bevor sie sich umsieht. ,,Lass' uns zurück zu den Autos gehen. Wir sind nicht mehr weit von dem Haus meiner Eltern entfernt und es wäre seltsam die beiden nach drei Jahren wieder zu sehen."
,,Das Alles tut mir wahnsinnig leid," sage ich, ohne ihr in die Augen zu blicken.
,,Hör auf dir die Schuld daran zu geben, ok?" Sie klingt fast schon wütend. ,,Niemand ist schuld, an dem was passiert ist. Und wegen Luke und mir musst du dir keine Gedanken machen. Wäre unsere Beziehung stark genug gewesen, hätte sie all dem standgehalten."
Ich antworte nicht.
,,Hast du mich verstanden? Du vergisst all' das, was ich dir heute erzählt habe, ok?" Sie wartet keine Antwort ab, sondern fährt gleich fort: ,,Ich habe dir heute kein Date besorgt, damit du nachher mit mir über Sachen redest, für die du dir die Schuld geben kannst. Verstanden?"
,,Verstanden." Sie hätte in diesem Moment vermutlich alles sagen können und ich hätte ihr zugestimmt. Es war wieder einer ihrer Blicke, die mir sagen: "Sag' alles, was ich von dir verlange!"
Eine Weile gehen wir schweigend nebeneinander her. Ich bin in Gedanken wieder in der Vergangenheit und Lorelai sieht so aus, als würde es ihr genauso gehen.
,,Lorelai?" breche ich schließlich das Schweigen. ,,Du sagtest, du hast jeden Mann mit Luke verglichen... wie kommt es dann, dass du jetzt so glücklich mit Max bist?"
,,Keine Ahnung! Ich habe wirklich jeden Mann mit Luke verglichen und dann -zack- treffe ich Max zufällig in einem Supermarkt wieder und plötzlich wurde mir klar: Er ist zwar anders als Luke, aber dennoch ein echt toller Kerl. Vielleicht lag es daran, dass ich ihn schon kannte und mir erst dann bewusst wurde, was ich eigentlich an ihm verloren hatte. Damals mit Max war ich noch nicht bereit für so eine feste Bindung."
,,Willst du mir damit sagen, dass es einfacher ist, wieder etwas mit einem Exfreund oder Exfreundin anzufangen, als mit jemand Neues?"
,,Manchmal schon."
,,Soll ich etwa zu Lindsay gehen und sie um eine neue Chance bitten?" Ich muss fast lachen, als ich mir das bildlich vorstelle.
,,Hey! Selbst, wenn ich glauben würde, dass dich Lindsay, statt dich gleich umzubringen, nur mit einem Besen verprügeln würde, wenn du wieder vor ihrer Tür stehst... so habe ich das nicht gemeint. Lindsay war nicht die Richtige für dich."
,,Und Max ist der Richtige für dich?"
,,Wer weiß?" Lorelai hebt lächelnd die Schultern. ,,Wir werden sehen."
Wir kommen am Parkplatz an und bevor jeder von uns in sein Auto steigt, bedanke ich mich noch bei Lorelai.
,,Soll das heißen, dir hat das Date gefallen?" Lorelai blickt mich ungläubig an.
,,Nein, ganz und gar nicht," widerspreche ich lachend. ,,Aber es war gut mal wieder rauszukommen... und von nun an, kann es bei mir, was Beziehungen und Dates angeht nur noch aufwärts gehen."
,,Ist doch immer schön, wenn man merkt, dass man an einem aboluten Tiefpunkt angelangt ist, nicht wahr?" meint Lorelai zwinkernd. ,,Jetzt kann es bei dir wirklich nur noch aufwärts gehen. Außerdem hast du heute auch gelernt, was man bei einem ersten Date sagen darf und was nicht." Sie lächelt und steigt dann in ihr Auto. ,,Wir sehen uns?"
,,Ja, bestimmt." Ich winke ihr zu, bevor ich seufzend in meinen Wagen steige.

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#44

Hei!!! Da bin ich wieder!!!! :biggrin: Bei Computer ist vor einer Woche abgestürzt und ließ sich nicht mehr einschalten... aber jetzt, wie du siehst, ist alles wieder in Ordnung!!! :biggrin:
WOW, was für ein toller Teil, und auch noch so aufschlussreich!!! :biggrin: Top
Aber fangen wir Forne an:
Das Date war wirklich witzig! Kann mir gut vorstellen wie Lorelai versucht das Gespräch aufrechtzuerhalten... und Dean verpfuscht wieder alles... Rolleyes
Aber diese Susan schien irgendwie nett zu sein... mann konnte ihr schließlich nicht alles am ersten Date zumuten :biggrin:

Aber das Gespräch nacher, von Lorelai und Dean war escht Sad War wirklich ein trauriges Ende von Stars Hollows Traumpaar!! :heul: Sie haben beide Dinge gesagt, die sie nicht so meinten...

Finds aber voll heftig, dass Rory einfach so in Europa bleibt, obwohl ihre Mutter und ihr Freund auf sie warten, sich dann einfach von Dean trennt und jetzt mit Jess zusammen ist... wirklich fies Mad Hätt ich ihr nicht zugetraut... was ist da nur passiert... ´nicht nur zwischen Rory und Dean sondern auch Lorelai und Rory... Sie würde doch nicht einfach so in Europa bleiben... Unsure Bin ja mal gespannt wie es weitergeht!!! Bitte schreib gaaaaaaaanz schnell weiter!!! Confusedabber:

Liebe ist ein Geschenk
verschwende keine Zeit
irgendwann ist es vielleicht zu spät!
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#45

hihi!
so, jetzt hab ichs endlich geschafft, den "neuen" teil zu lesen!!is ja schon irgendwie tragisch, dass hier nix geht....Rolleyes

also dann mal zum teil:
war klasse geschrieben!
mei, das date.... dean, dean....so gehts ja echt net....männer! das geht manchmal echt nur an baum!! wie kann man nur von exfrauen und exverlobten beim ersten date reden??Rolleyes

die sache mit luke is ja echt heftig. da sieht man mal wieder, wie stur die alle beide sind. und immer dieser chris.... der hat echt ein gespür dafür, im falschen moment aufzukreuzen..*gg*

hm, und rory bleibt in europa? was is denn da passiert? das is wohl bis jetzt die einzige frage, die noch offen is.
weil ansonsten hast du ja diesmal einiges geklärt...*freu* endlich komm ich wieder mit...*g*

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#46

Danke Euch beiden für das liebe Feedback :knuddel:
Ich weiß der nächste Teil ist furchtbar lang... so lang, dass er höchstwahrscheinlich nicht einmal in einen Beitrag "passt" Unsure, aber weil ich schon so weit war, dachte ich mir, dass ich Alles poste... dann geht das nämlich auch super mit dem letzten Teil auf *g*
Wenn es zu lange ist, kann man es ja auch auf zweimal lesen :biggrin:
So, hier also der Teil, in dem das letzte "Rätsel" gelöst wird... dann folgt nur noch ein "Abschlussteil"

Ich zögere einen Moment, als ich am nächsten Abend vor dem Haus der Hanstons stehe - unserem Haus. Ich schließe die Augen und kann immer noch das Strahlen in Rory's Augen sehen, als ich ihr das Haus zeigte.

Flashback
,,Und? Was meinst du?" Ich stand vor dem Haus und blickte abwartend zu Rory, die soeben nach draußen trat. Ich wollte sie auf dem Rundgang durch das Haus begleiten, doch sie hatte abgelehnt. Den Grund dafür konnte sie selbst nicht erklären. Sie wollte sich alles noch einmal ganz genau ansehen, bevor sie dem Kauf zustimmte... und das konnte sie eben nur alleine. Ich habe mich damit abgefunden, manche Dinge einfach zu akzeptieren, ohne weiter zu fragen.
,,Es ist..." Sie hob lächelnd die Schulter und kam auf mich zu.
,,Es ist?" Fragend musterte ich ihr Gesicht, um eine Antwort darin zu erkennen.
,,... Perfekt!" Lachend warf sie sich mir in die Arme.
,,Hey! Keine wilden Sprünge mehr!" Vorsichtig setzte ich sie wieder am Boden ab, woraufhin sie gespielt die Augen verdrehte.
,,Mir geht's gut. Ich glaube sogar, dass ich mich noch nie besser gefühlt habe."
,,Und weil das so bleiben soll, sind Sprünge, Sprints und sonstige körperlichen Anstrengungen tabu."
,,Habe verstanden, Doctor Forester!" gab Rory neckend zurück.
,,Ich meine es ernst. Der Arzt hat gesagt..."
,,Ich weiß, was der Arzt gesagt hat... ich war schließlich dabei, ok?"
,,Ok! Also? Das Haus ist perfekt?"
,,Mehr als das. Superperfekt!" Sie sah mich kurz mit zusammengekniffenen Augen an. ,,Gibt es das Wort?"
,,Keine Ahnung! Aber ich denke, ich verstehe was du meinst."
,,Gut!" Sie fing an in ihrer Jackentasche nach ihrem Handy zu suchen. ,,Ich muss Mum anrufen. Sie soll sich das Haus auch anschauen." Nach einem kurzen Gespräch mit Lorelai, steckte sie ihr Handy schließlich wieder zurück und sagte begeistert: ,,Sie kommt gleich zusammen mit Luke vorbei." Dann sah sie mich einen Augenblick nur schweigend an, bevor sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. ,,Habe ich schon artig Danke gesagt?"
Ebenfalls lächelnd schüttelte ich den Kopf. Doch als sie einen hastigen Schritt auf mich zu machte, bremste ich sie, indem ich meine Hände auf ihre Schultern legte. ,,Langsam, ok?"
,,Spaßverderber!" gab Rory nur zurück, während sie ihre Arme um meinen Hals legte, mir einen kurzen Kuss gab und dann ihren Kopf an meiner Schulter vergrub.
,,Danke," flüsterte sie leise.
,,Ich glaube, ich bin der Einzige, der mich bedanken muss," sagte ich flüsternd, während ich sie im Arm hielt und ihr einen Kuss auf den Scheitel gab.
Flashback Ende

Wie glücklich wir damals waren! Wer hätte das gedacht, nach allem was passiert war? Lorelai's Ohrfeige, als sie davon erfuhr. Rory's Verzweiflung, als sie es erfahren hatte. Meine Hilflosigkeit, als Lorelai und Rory den schlimmsten Streit führten, den sie jemals gehabt hatten.
Wer hätte gedacht, dass ich sechs Monate nach alldem einer der glücklichsten Menschen war?
Und wer hätte gedacht, dass es so enden wird?
Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich auf die Klingel drücke und Mrs Hanston einen Moment später die Tür öffnet.
,,Hallo!"
,,Oh, hallo! Sie?" Sie scheint seltsam überrascht zu sein, als sie mich erkennt.
,,Ich wollte nur..." Ich breche ab. Vielleicht habe ich mich geirrt und wir hatten einen anderen Tag vereinbart? Oder eine andere Uhrzeit?
,,Natürlich! Kommen Sie doch herein!" Sie hält die Tür auf, während ich das Haus betrete. Sie führt mich ins Wohnzimmer, wo ihr Mann mit einem Meterstab am Boden kniet. ,,Wir messen gerade alles aus."
,,Oh, Guten Abend!" Mr Hanston erhebt sich und schüttelt mir die Hand. ,,Schön, Sie zu sehen."
,,Gleichfalls. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich gleich nach oben gehe? Ich muss nachher noch weg..." Das ist zwar eine Lüge, aber was soll's?
,,Natürlich nicht." Mrs Hanston lächelt mir freundlich zu. ,,Sie können auch gern an einem anderen Tag kommen. Wir haben es nicht eilig."
,,Nein, schon ok! Dann gehe ich mal nach oben."
,,Ich begleite Sie." Mrs Hanston steigt, mir vorraus, die Treppe nach oben und öffnet dann die erste Tür rechts. Bevor sie wieder nach unten geht, legt sie mir noch die Hand auf die Schulter und sagt leise: ,,Das muss schwer sein!"
Verwirrt blicke ich ihr nach und frage mich, was sie weiß. Ich schüttele den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Es sollte mir egal sein, ob und wieviel sie weiß... ich soll schließlich nur das Zimmer ausräumen - mehr nicht.
Das erste, was mir ins Auge fällt, ist der Schrank, der gleich neben der Tür steht. Ich habe ihn damals zusammen mit Luke aufgestellt und in ihm befand sich alles, was Lorelai und Rory in Kinderkleidungsgeschäften gefallen hatte. Ob die Kleidung immer noch da drin ist? Ein kurzer Blick genügt, um festzustellen, dass es so ist. Ich sehe Rory's altes Schaukelpferd, das Lorelai uns lachend mit folgenden Worten vorbeigebracht hat: ,,Vielleicht bringt es mehr Glück und die Kleine hat dann nicht so Angst vor Pferden wie Rory. Vielleicht lernt sie sogar Reiten und reitet mit mir auf den Pferden des Dragon Flys aus." Wir haben mitgelacht und das Schaukelpferd in das Kinderzimmer gestellt, obwohl wir wussten, dass es dauern würde, bis unsere Tochter es benutzen konnte. Ich gehe noch ein paar Schritte weiter in das Zimmer hinein und ziehe die schwarze Decke von dem Gegenstand, der in der Mitte steht. Die Decke hat die Wiege verhüllt, die ich selbst gebaut habe und die eine Überraschung für Rory werden sollte. Ich gehe in die Knie und streiche mit der Hand über das glatte Holz. Es ist eine rosa Wiege und in weißen Buchstaben steht darauf: Mary Ann
Mary Ann Forester... wie lange haben wir damals darüber gegrübelt wie unsere Tochter heißen sollte?
,,Hallo?"
Die Stimme reißt mich aus den Gedanken und als ich meinen Kopf zur Tür wende, sehe ich wie das kleine Mädchen im Türrahmen steht und mich mit ängstlichem Gesicht mustert. Wie war ihr Name? Beccy?
,,Wer sind Sie?"
,,Ich... ich bin Dean."
,,Sie sind der Mann, von dem Mummy und Daddy das Haus gekauft haben, oder?" Zögernd kommt sie näher und bleibt neben mir stehen.
,,Ja, das stimmt. Ich..." versuche ich zu erklären, aber Beccy fällt mir ins Wort: ,,Wie lange haben Sie hier gewohnt? Hat es Ihnen gefallen? Warum sind Sie wieder weggezogen?"
Ich muss über ihre neugierigen Fragen lächeln. ,,Eigentlich habe ich hier nie richtig gewohnt."
,,Und wieso nicht?" Erst da fällt ihr Blick auf die Wiege. ,,Wow, die ist schön."
,,Danke."
,,Mum und Daddy haben immer gesagt, ich darf nicht in diesen Zimmer gehen, weil es jemanden anderen gehört. Stimmt das? Gehört das Alles Ihnen?"
,,Naja, nicht ganz," antworte ich ausweichend.
,,Was steht da drauf?" fragt Beccy und deutet auf die weißen Buchstaben.
,,Ein Name... Mary Ann," antworte ich zögernd.
,,Bekommen Sie ein Baby?"
,,Ähm... nein."
,,Ich weiß natürlich, dass nur Frauen Babys bekommen können," sagt sie in einem altklugen Ton, den Kinder immer benutzen, wenn sie denken nicht für voll genommen zu werden. Ich wusste nur nicht, dass es so früh anfängt. ,,Also, bekommt ihre Frau ein Baby?"
,,Nein!"
,,Aber sie haben eine Frau, oder? Sie haben einen Ring." Sie deutet auf meinen linken Ringfinger. ,,Mein Dad sagt, dass Männer nur Ringe tragen sollten, wenn sie verheiratet sind."
Ich muss wieder kurz auflachen. Nichts erinnert mehr an das kleine Mädchen, das damals so schüchtern war, dass es kein Wort zu mir gesagt hat. Doch, woran liegt das? Fühlt sie sich hier schon wie zuhause?
,,Ich bin nicht verheiratet."
,,Und wieso haben Sie dann die ganzen Babysachen?"
,,Ich habe die Wiege vor ungefähr zwei Jahren selber gebaut, um meiner Freundin eine Freude zu machen," erkläre ich.
,,Also ist das Baby bei Ihrer Freundin?"
,,Nein, nicht wirklich."
,,Wo ist es dann?"
Ich weiche ihrem neugierigem Blick aus, weiß nicht, was ich antworten soll. Doch sie sieht mich immer noch unverwandt an. ,,Wo ist das Baby?" Sie spricht langsam, betont jedes Wort, als würde sie annehmen, dass ich den Sinn der Wörter nicht verstehe.
,,Rebecca? Ich habe dir doch gesagt, du sollst Mr Forester in Ruhe arbeiten lassen." Mrs Hanston steht plötzlich an der Tür und sieht ihre Tochter strafend an. Diese läuft aus dem Zimmer und ich ernte einen mitleidigen Blick von ihrer Mutter. ,,Tut mir leid, dass sie Sie gestört hat."
,,Kein Problem!" Ich winke lächelnd ab und Mrs Hanston verschwindet wieder. Eine Minute später steht Beccy wieder im Zimmer.
,,Tut mir leid, dass ich Ihnen auf die Nerven gegangen bin," sagt sie leise.
,,Kein Problem! Ist doch schön sich mit jemanden zu unterhalten," gebe ich zwinkernd zurück, als ich ihren schuldbewussten Blick sehe.
,,Wirklich? Darf ich hier bleiben und Ihnen zuschauen? Mum und Dad messen gerade alles aus und das ist so langweilig."
,,Klar, wenn du möchtest."
Sie lässt sich ihm Schneidersitz neben mir nieder und beobachtet, wie ich die Werkzeuge aus meinem Werkzeugkoffer nehme.
,,Bekommt Mary Ann ihre Wiege wieder zurück?" unterbricht mich Beccy und sieht mich fragend an.
,,Nein, Mary Ann ist nämlich nicht bei mir," antworte ich zögernd.
,,Und wo ist sie dann?"
Ich beiße mir auf die Unterlippe, und beschließe die Frage nicht zu beantworten. Was soll man einem kleinen Kind auch erzählen? Die Wahrheit? Ganz bestimmt nicht. Ich fange an die Wiege auseinander zu bauen, doch in meinem Kopf hallt immer wieder die Frage des kleinen Mädchens wieder: Wo ist das Baby? Und wo ist sie dann?

Flashback
Ich starrte auf die weiße Wand, die mir gegenüber lag. Sie war weiß, der Stuhl, auf dem ich saß war weiß, alles in diesem verdammten Krankenhaus war weiß. Ich spürte, wie wieder ein paar einzelne Tränen über mein Gesicht liefen und wischte sie mit der rechten Hand weg, meine linke Hand lag auf der Armlehne. Ich saß hier erst seit ein paar Minuten und dennoch kam es mir vor, als würde ich seit Stunden hier auf dem gleichen Stuhl sitzen und diese Wand anstarren.
Die Tür des Krankenzimmers öffnete sich und ihre Mutter trat heraus. Die Frau, die ich bis jetzt fast nur als die witzige, strahlende Frau kannte, war ganz blaß im Gesicht und kam nun langsam auf mich zu.
,,Sie sagen wir können gleich wieder zu ihr, wenn... wenn sie mit den Untersuchungen und so fertig sind."
Ich nickte nur, das selbe hatten sie mir auch gesagt, als sie mich ein paar Minuten zuvor rausgeschickt hatten. Der ältere Arzt hatte das alles in ruhigem, neutralem Tonfall gesagt... er hatte uns nicht mal Zeit gelassen. Aber was hätte ich auch schon tun oder sagen sollen? Ich hätte ihre Hand genommen, hätte ihr etwas Beruhigendes zugeflüstert, hätte versucht sie zu trösten... doch das alles hatte der Arzt nicht zugelassen, als er mich nach draußen geschickt hatte.
Lorelai setzte sich neben mich und ich konnte sehen, wie ihre Hände zitterten. Sie beugte sich nach vorne und vergrub ihr Gesicht in den Händen. ,,Ich hätte sie nicht fahren lassen dürfen. Ich hätte fahren müssen. Ich wollte nur nicht, dass sie sich aufregt. Ich dachte, dass sie zuhause bleibt, wenn ich mich weigere zu fahren," schluchzte sie.
,,Gib dir keine Schuld," sagte ich und legte eine Hand auf ihren Rücken. ,,Ich hätte da sein und sie davon abhalten müssen."
,,Du warst arbeiten... du hast dich darauf verlassen, dass ich aufpasse, dass Rory sich nicht überanstrengt und ich..." Die letzten Worte gingen in ihren Tränen unter, bevor sie immer wieder flüsterte: ,,Es tut mir so leid, es tut mir so unendlich leid."
Rory wollte an diesem Tag zu ihren Großeltern nach Hartford fahren. Die beiden hatten mit ihr und Lorelai kein Wort mehr gesprochen, seit sie von der Schwangerschaft erfahren hatten. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Rory konnte es jedoch nicht ertragen, dass jemand wütend auf sie war und wollte noch einmal mit ihnen reden. Doch auf dem Weg dorthin krachte ein Wagen von hinten in ihr Auto... es war kein schwerer Unfall. Eigentlich war es ein Unfall, bei dem niemanden etwas passieren hätte dürfen. Eigentlich.

,,Sie können jetzt wieder zu Miss Gilmore." Eine junge Krankenschwester stand plötzlich vor uns und deutete nervös auf das Zimmer hinter sich.
,,Vielen Dank!" Lorelai wischte sich über die Augen und erhob sich. Man merkte, dass sie jetzt stark sein wollte - für Rory. Ich bewunderte sie dafür, wie schnell sie sich von einer weinenden Frau, die am Ende ihrer Kräfte zu sein schien, wieder in die starke, unerschüttliche Mutter verwandeln konnte.
Langsam erhob auch ich mich. Ich sollte jetzt auch stark sein, egal, wie schwer es mir fallen würde.
Als Lorelai die Tür öffnete, sah ich wie Rory in ihrem Bett lag... die Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden und den Blick ins Leere gerichtet. Einen Moment sagte niemand was.
,,Hey Süße!" Lorelai brach das Schweigen und ging auf das Bett zu, während ich mich räusperte und nicht mehr als ein leises ,,Hey!" herausbrachte.
,,Rory?" fragte Lorelai, als Rory weder antworte noch aufblickte.
Zögernd ging ich ebenfalls auf das Bett zu, setzte mich an den Bettrand. ,,Hey!" wiederholte ich noch einmal und strich ihr sanft über die Wange, doch sie reagierte immer noch nicht. Am liebsten hätte ich sie jetzt in die Arme genommen und gehofft, dass sie sich so trösten ließe. Doch erstens nahm sie mich ja überhaupt nicht wahr und zweitens lag sie in einem Krankenhausbett und ich wusste nicht, ob sie sich bewegen konnte, durfte...
,,Ich lasse Euch jetzt wohl besser alleine," sagte Lorelai leise und wollte schon zur Tür gehen, als sich plötzlich Bewegung in Rory's Augen zeigte. ,,Nein, Mom, geh nicht! Er soll gehen!" Sie deutete auf mich, wich jedoch mit ihrem Blick bewusst dem meinen aus.
,,Rory, komm schon!" Beruhigend wollte ich nach ihrer Hand greifen, doch sie stieß mich mit aller Kraft, die sie mit dieser Hand hatte, von sich. ,,Du sollst gehen!"
Lorelai gab mir mit einem Blick zu verstehen, dass ich aufstehen sollte, dann setzte sie sich und umarmte ihre Tochter so gut es im Liegen ging.
,,Mom! Er soll jetzt... Er soll jetzt gehen!" Wieder hörte ich Rory's Worte und Lorelai versuchte sie zu beruhigen: ,,Schätzchen, Dean will doch nur..."
,,Nein, er soll gehen!" Rory befreite sich aus der Umarmung und ich konnte sehen, wie Tränen über ihr Gesicht liefen, als sie immer wieder wiederholte: ,,Er soll gehen, er soll gehen,..."
Ich hatte sie noch nie so gesehen, wie in dem Moment, als sie schluchzend immer wieder die gleichen Worte schrie.
,,Rory, ich..." Ich trat wieder einen Schritt auf das Bett zu.
,,Geh! Ich habe dir Alles kaputt gemacht! Deine Ehe und... einfach Alles! Du hast Lindsay verlassen und wofür? Für nichts!" schrie sie und riss dann ihren Ring vom Finger. ,,Du hast nicht eine Frau verdient, die ihr eigenes Baby umbringt."
,,Rory, du kannst nichts dafür..."
,,Doch, das kann ich. Ich musste unbedingt Autofahren. Jede hochschwangere Frau weiß, dass man das nicht darf... und was mache ich?" Sie warf den Ring vor meine Füße und als Lorelai mir einen bittenden Blick zuwarf, verließ ich das Zimmer schließlich und setzte mich wieder auf den Stuhl im Flur. Ich hatte Rory noch nie so gesehen, ich hatte noch niemanden jemals so gesehen. So wütend, so traurig, so hilflos.
Ich weiß nicht, wielange ich draußen auf dem Flur gesessen bin, weit nach vorn übergebeugt und das Gesicht in den Händen vergraben. Doch irgendwann ging die Tür auf und Lorelai trat aus dem Zimmer.
,,Wie geht es ihr?" Ich sprang auf und blickte sie fragend an. Es war eine der dümmsten Fragen, die ich in meinem ganzen Leben gestellt hatte und das war mir auch bewusst. ,,Du musst nicht antworten, ich kann es mir denken."
Lorelai griff nach meiner Hand und legte den Ring hinein, den Rory zu Boden geworfen hatte. ,,Lass ihr Zeit!"
Der Ring - der Verlobungsring! Rory hatte irgendwann heiraten wollen, natürlich erst nach einer langen Verlobungszeit... doch sie war der Meinung eine Verlobung war besser als gar nichts, um dem Kind von Anfang an Sicherheit zu geben. Sie hatte Alles richtig machen wollen - so wie immer.
,,Kann ich zu ihr?"
,,Sie ist eingeschlafen... sie hat sich in den Schlaf geweint," antwortete Lorelai leise.
,,Kann ich nicht trotzdem zu ihr? Ich möchte für sie da sein, ich möchte..."
,,Dean?" Lorelai legte eine Hand auf meine Schulter. ,,Lass sie schlafen. Die Ärzte sagen, das braucht sie jetzt."
,,Aber..." setzte ich an.
,,Lass ihr einfach Zeit! Irgendwann wird sie wieder in der Lage sein mit dir zu sprechen, aber noch nicht jetzt. Sie gibt sich die ganze Schuld."
,,Aber-"
Wieder fiel mir Lorelai ins Wort: ,,Ja, es ist natürlich totaler Schwachsinn. Aber im Moment fühlt sie sich eben so und es tut ihr so weh dich zu sehen. Versteh' das einfach, ok?"
Ich schwieg einen Augenblick, bevor ich leise, eigentlich flüsternd "Ok!" sagte.
Flashback Ende

Irgendwann wird sie wieder in der Lage sein mit dir zu sprechen.
Was bedeutet irgendwann? Wann ist irgendwann? Ob zwei Jahre reichen, um sagen zu können, dass Lorelai sich geirrt hat?
Sobald Rory wieder fit war, erzählte sie ihrer Mutter - meine Besuche hatte sie immer nur abgelehnt-, dass sie etwas Abstand brauchte - von Allem. Sie wollte eine Europareise machen und spätestens in vier Wochen wieder da sein. Lorelai war erleichtert, dass Rory gleich wieder so voller Tatendrang war, machte sich aber gleichzeitig auch Sorgen, wie sie mir mitteilte. Nach zwei Monaten schrieb Rory schließlich in einem Brief an Lorelai, dass sie beschlossen hatte in England zu bleiben, um dort in Oxford ihr Studium fortzusetzen.
Seitdem habe ich sie nur ein einziges Mal gesehen - vor etwa anderthalb Jahren wollte sie ihre Mutter für eine Woche besuchen. Lorelai versuchte mich davon zu überzeugen ebenfalls zum Flughafen mitzukommen und ich stimmte schließlich zögernd zu. Obwohl Rory mich in den sechs Monaten weder angerufen, noch einen Brief an mich geschickt habe, glaubte ich immer noch daran, dass sie vielleicht einfach nur Zeit gebraucht hatte. Ich weiß noch, wie ich schon im Auto überlegte, wie ich Rory begrüßen sollte. "Offiziell" waren wir schließlich noch zusammen, zumindest hatten wir nie Schluss gemacht. Es hatte seit dem Tag im Krankenhaus einfach kein Gespräch mehr zwischen uns beiden stattgefunden. Die Frage der Begrüßung war jedoch überflüssig, denn Rory würdigte mich am Flughafen keines Blickes. Ich weiß noch genau, wie ich mir, als sie auf uns zukam, gedacht habe, dass sie sich verändert hatte. Ich konnte und kann auch heute nicht sagen, woran es lag - doch sie war anders geworden. Rory stoppte kurz, als sie uns entdeckte, ging aber dann doch auf uns zu und begrüßte ihre Mutter mit einer kurzen Umarmung. Dann verschwand sie mit den Worten: "Ich hole mal mein Gepäck!" Sie schwieg mich während der Autofahrt an und ich habe sie die ganze Woche, die sie in Stars Hollow vebracht hat, nur ein paar Mal kurz gesehen. Und als sie mich sah, wechselte sie jedes Mal die Straßenseite.
,,Wieso schicken Sie dann die Wiege nicht mit der Post oder so zu Mary Ann?" reißt mich Beccy wieder aus den Gedanken.
,,Sie braucht dort, wo sie ist, keine Wiege."
,,Wieso nicht?"
,,Sie ist jetzt an einem Ort, wo sie alles hat, was sie sich wünscht," versuche ich zu erklären und hoffe damit vor weiteren Fragen sicher zu sein.
,,Wirklich?" Beccy's Augen fangen an zu strahlen. ,,Sagen Sie mir wo das ist? Da will ich auch hin."
,,Irgendwann dürfen wir da alle hin," sage ich leise.
Einen Moment lang scheint Beccy irritiert zu sein, dann fragt sie: ,,Ist Mary Ann am gleichen Ort wie meine Granny?"
,,Deine Granny?"
,,Ja, meine Granny ist gestorben und meine Mummy hat dann gesagt, dass sie jetzt an einem ganz schönen Ort ist. Aber ich dachte, da dürfen nur alte Menschen hin."
,,Naja, manchmal gibt es auch Ausnahmen."
,,Meine Mum hat gesagt, dass immer, wenn ein Mensch stirbt, ein neuer Mensch geschickt wird. Ich kriege einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester," erklärt sie. ,,Und wer wurde Ihnen geschickt?"
,,Ähm... ich weiß nicht," antworte ich leise und merke, wie meine Augen anfangen zu brennen. Die Worte von Beccy haben mich sehr bewegt aber ich werde doch jetzt nicht während eines Gesprächs mit einem kleinen Mädchen anfangen zu heulen, oder? Nein! Ich räuspere mich und versuche mich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
,,Vielleicht lernen Sie den Menschen erst noch kennen, der Ihnen geschickt wurde," meint sie weise.
,,Ja, vielleicht." Diese Theorie erscheint mir irgendwie einleuchtend. Vielleicht treffe ich irgendwann wirklich wieder jemanden...
,,Sie sind traurig wegen Mary Ann, oder?" Als ich nur schweigend nicke, fährt sie fort: ,,Mary Ann geht es gut. Meine Granny kümmert sich bestimmt um sie. Sie mochte Babys immer ganz gerne."
,,Danke!" Ein kurzes Lächeln huscht über mein Gesicht. Wie konnte es sein, dass ein so kleines Mädchen so etwas Tröstendes sagen konnte? ,,Glaubst du deine Mum würde sich über eine Wiege freuen, wenn ich sie anders anstreiche? Ich kann damit nichts anfangen, aber deine Eltern wahrscheinlich schon..."

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#47

9.Juli 2007
Liebe Rory!
Ich weiß, du denkst, dass ich am besten kurz auf deiner Hochzeit auftauchen, dir alles Gute wünschen und dann für immer aus deinem Leben verschwinden sollte. Vielleicht wäre es sogar auch das Beste für mich - wenn mir mein Gefühl nicht sagen würde, dass das falsch wäre. Ich kann nicht zu deiner Hochzeit kommen, dem Idioten die Hand schütteln und sagen, dass ich hoffe, dass die Zukunft nur Gutes für Euch bringt.
Weißt du eigentlich überhaupt, was du da vorhast?



Wütend knülle ich das Papier zusammen und werfe es quer durch das Zimmer. Was soll das? Ich habe wohl kaum das Recht so etwas zu schreiben, oder? Ich richte mich auf meinem Bett auf, fahre mir durch die Haare und werfe einen Blick auf die Einladung, die ich vor ein paar Wochen mit der Post bekommen habe. An dem Tag, als ich DIE Neuigkeit von Stars Hollow erfuhr, dachte ich, dass es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen konnte.

Flashback
1. Juni, Frühlingsfest. Ich schlenderte mit Samantha über den Stadtplatz. Ja, ich hatte seit dem missglücktem Date mit Susan tatsächlich wieder Verabredungen. Und Samantha hatte ich sogar ohne fremde Hilfe kennengelernt. Sie war neu nach Stars Hollow gezogen und ich traf sie ab und zu bei Weston's, wo sie jeden Morgen frühstückte. Irgendwann nahm ich all' meinen Mut zusammen und fragte sie nach einem Date. Tja und hier waren wir also - auf dem Frühlingsfest in Stars Hollow - als ich plötzlich Lorelai's aufgeregte Stimme erkannte: ,,Sie kommt! Oh mein Gott, sie kommt tatsächlich wieder!" Ich drehte mich um und sah wie Lorelai gerade Max um den Hals fiel.
,,Du hast es tatsächlich geschafft sie davon zu überzeugen?" fragte Max, woraufhin sie heftig nickte. ,,Kannst du dir das vorstellen? Sie hat vor hier zu heiraten! Genau hier, wo wir gerade stehen."
Ich konnte es nicht fassen. Rory kam wieder zurück nach Stars Hollow? Ich hatte mir monatelang nichts sehnlicher gewünscht... und jetzt, wo ich gerade anfing mein Leben weiterzuleben, wolte sie zurückkommen?
,,Also? Was hältst du davon?" Samantha riss mich mit diesen Worten wieder aus den Gedanken.
,,Was?" Ich starrte immer noch ungläubig zu Lorelai, die mich schließlich ebenfalls bemerkte.
Flashback Ende


Ich habe in dem Moment, als Lorelai erzählte, dass Rory's Hochzeit wirklich hier statt finden sollte, wirklich gedacht: Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Aber es kam schlimmer - schließlich habee ich eine Einladung dazu bekommen.
Ich nahm Stift und Block wieder zur Hand und versuchte mich an einem neuen Brief:

9. Juli 2007
Liebe Rory,
ich muss zugeben, dass ich überrascht war, als ich von deiner Verlobung erfuhr - besonders, weil du dich mit ihm verlobt hast. Damit hätte ich nie gerechnet, vor allem, weil ich die letzten zwei Jahre immer noch gedacht und gehofft habe, dass es für uns beide irgendwann noch ein Happy End gibt. Du weißt schon: Wie in den vielen Filmen, die wir im Laufe der Jahre gesehen haben. Die Filme, in denen die Personen ersteinmal viel durchmachen, bevor sie am Ende doch noch zueinander finden.
Tja, aber anscheinend sollte es so ein Happy End bei uns einfach nicht geben.
Ich habe mich in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt, wieso du mich überhaupt zu dieser Hochzeit einlädst?! Würdest du jemanden Anderen heiraten, könnte ich vielleicht zu deiner Hochzeit erscheinen und dir Alles Gute wünschen. Aber so?
Mir fällt es schwer dich auch nur alleine zu sehen. Was würde ich dann erst machen, wenn ich dich und ihn vor dem Altar sehe?
Wenn der Pfarrer sagt: ,,Wer etwas gegen die Verbindung dieser beiden Menschen hat, spreche jetzt oder schweige für immer!", würde ich wohl aufspringen und schreien: ,,Heirate ihn nicht!" Doch würdest du mich überhaupt eines Blickes würdigen oder einfach ignorieren... so wie du es in den letzten zwei Jahren gemacht hast?!
Du hast mit mir seit zwei Jahren keinen vernünftigen Satz mehr gesprochen und jetzt erwartest du von mir, dass ich komme und zusehe, wie Ihr euch glücklich anlächelt und der Pfarrer euch dann zu Mann und Frau erklärt?!
Du dachtest wahrscheinlich, dass du mich einladen MUSST. Weil du in Stars Hollow heiratest und die komplette Stadt eingeladen ist. Ja, so bist du. Du hast immer versucht so nett und rücksichtsvoll wie möglich zu sein. Doch weiß er das überhaupt zu schätzen? Er, der am liebsten nur Ärger macht und auch dich immer wieder verletzt hat? Hat er sich so verändert? Oder bist du vielleicht diejenige, die sich verändert hat?
Schließlich hätte die Rory, die ich kannte, ihrer Mutter nicht einfach eine Einladung zur Verlobungsparty geschickt... ohne vorher ein Wort zu sagen. Die alte Rory, wäre auch nicht einfach nach Europa gefahren und wäre dort geblieben.
Naja, Menschen verändern sich nun mal leider. Wahrscheinlich habe auch ich mich geändert... ohne es zu merken.
Ich wünschte ich wäre so selbstlos und könnte jetzt schreiben: Ich freue mich, dass Ihr einander (wieder-)gefunden habt und wünsche Euch viel Glück und Alles Gute für Euer gemeinsames Leben.
Aber das wäre eine schreckliche Lüge. Denn insgeheim wünsche ich mir, dass du irgendwann erkennst, dass er der Falsche ist. Ich wünsche mir, dass du irgendwann vor meiner Tür stehst, weil du begriffen hast, dass du ihn nie so lieben wirst wie mich und dass ER dich nicht so lieben kann, wie ich es immer getan habe und es auch heute noch tue.
Ich überlege gerade mal wieder, wie du noch einmal mit ihm zusammenkommen konntest und ihn jetzt sogar heiraten willst. Vor vier Jahren hast du mir gesagt, dass du ihn weggeschickt hast, weil du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst. Was hat deine Meinung geändert? Du wolltest mich heiraten, erinnerst du dich? Vor drei Jahren saßen wir mit deiner Mutter an Eurem Küchentisch und Ihr habt schon angefangen die Gästeliste durchzugehen, obwohl der Hochzeitstermin noch nicht einmal ungefähr feststand, erinnerst du dich?
Nicht er sollte es sein, der dir den Ring an den Finger steckt und dich küsst, nachdem der Pfarrer Euch zu einem Ehepaar erklärt hat. Nicht er sollte es sein, der deine Mutter als seine Schwiegermutter bezeichnet. Er sollte dir auch keine Wohnung oder ein Haus kaufen, dich nicht im Arm halten, mit dir über Eure gemeinsame Zukunft reden,...
Erinnerst du dich noch daran, wie Miss Patty, Babette und alle Anderen uns als das Traumpaar bezeichnet haben, selbst nach Allem, was passiert war? Und vor Jess hat dich jeder nur gewarnt, niemand konnte ihn ausstehen.
Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, aber ich glaube das reicht.
Auch wenn das jetzt furchtbar egoistisch klingt: Es ist die falsche Hochzeit! Ja, vielleicht bin ich zu einem Egoisten geworden... aber bist du das nicht auch? Hast du eigentlich jemals daran gedacht, wie es mir und auch deiner Mutter ging, als du einfach nach Europa geflogen bist und wir erfahren haben, dass du nicht vorhast wieder zu kommen?
Natürlich war die Sache mit dem Baby das Furchtbarste was geschehen konnte, aber glaubst du nicht, dass es mich genauso hart getroffen hat? Und ich habe nicht nur unsere Tochter verloren, sondern auch dich! Du hättest mich nicht verlieren müssen, ich wäre da gewesen - und das weißt du. Vielleicht hätten wir uns wieder zusammenraufen können, selbst nach dem, was passiert ist.
Aber was bringt schon das was-wäre-wenn-Spiel? Du liebst nicht mich - sondern ihn. Und wahrscheinlich wärst du damals nicht einmal auf die Idee gekommen, mich zu heiraten, wenn du nicht schwanger gewesen wärst, oder? Du wolltest, wie immer, das Richtige tun. Aber bist du dir sicher, dass du auch jetzt noch das Richtige tust, wenn du ihn heiratest?
Ich sollte aufhören mir Sorgen um dich zu machen. Du warst immer schon der Klügere von uns und du wirst wissen, was du tust.
Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem ich dir und ihm gegenübertreten kann und mich wirklich für Euch freuen kann. Doch dieser Tag ist nicht heute und es wird auch bestimmt nicht der 23. sein, an dem Ihr Euch das "Ja-Wort" gebt.
Also verstehe bitte, wenn ich zu Eurem "Ehrentag" nicht kommen kann.
In ewiger Liebe
Dean

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#48

WOW, das war ein WUNDERSCHÖNER Wub und zugleich UNGLAUBLICH TRAURIGER :heul: Teil!!!!
Das ist es also!!! Endlich ist das Rätsel gelöst!! Ich seh wirklich gerade so aus Eek
Also, dass Rory ein Baby von Dean erwartet hat ... und dann verloren hat... :heul: Aber es ist WIRKLICH fies, dass Rory dann nicht mehr mit Dean geredet hat... da hat er mir wirklich leid getan, als sie am Flughafen kein Wort zu ihm gesagt hat, er hat doch schließlich nichts falsch gemacht!!!!
Und jetzt will sie ihn heiraten.... :zensiert: :doof: Sie kann mit ihm bestimmt nicht so glücklich werden, wie sie es mit Dean war!!
Ich fand es ssooooo traurig als Beccy nach Mary Ann gefragt hat, hät ja fast selbst angefangen zu heulen!!! :heul: :heul: :heul:
Und der Brief von Dean an Rory... so ein Brief muss sie doch umstimmen *wink mit zaunpfahl*Rolleyes
Aber nur noch ein Teil???!!!Sad BITTE NICHT!!! Ich könnt ewig so weiter lesen!!!!!
Naja... ich freu mich aber trotzdem auf deinen (leider) letzten Teil!!!!!!!

PS: Kann ich hier eigentlich auf ein Happy End hoffen??? Bin mir nämlich nicht sicher!!! Unsure

Liebe ist ein Geschenk
verschwende keine Zeit
irgendwann ist es vielleicht zu spät!
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#49

:hi:
Da bin ich wieder - mit dem letzten Teil. Ich weiß, wieder mal seehr lang. Es wäre vermutlich besser gewesen die letzten beiden Teile auf drei Teile zu teilen, aber da wusste ich noch nicht, dass der letzte Teil doch so lange wird Unsure Naja, ich hätte den Teil auch jetzt noch teilen können, aber weil ich selbst gerne lange Teile lesen, habe ich mir jetzt einfach gedacht, dass ich es so lasse *g*
Ich finde es zwar schade, dass ich nur ein FB bekommen habe, aber was soll man machen? Unsure
Also einen extragroßen Knuddler an Coco :knuddel: Danke, dass du immer FB gegeben hast. Und dafür, dass du eine der wenigen "Überlebenden" in einer anderen Sache bist (du weißt ja, was ich meine :biggrin: ). Und wegen dem "Happy End": Ich dachte, der Titel verrät einiges, aber lies es einfach... dann weißt du wie es ausgeht :biggrin:
Auch noch Danke an -juli- und Letters05, die auch oft FB gegeben haben und auch an die, die nur anfangs oder so mitgelesen haben.
So, also hier der letzte Teil (dachte anfangs gar nicht, dass sie FF soviele Teile bekommt *g*).
Ich hoffe Euch gefällt der Teil und auch das Ende Smile


Zwei Wochen später stehe ich im Supermarkt und räume Dosen in das Regal, als ich plötzlich Miss Patty's Stimme höre:
,,... und er ist den ganzen Weg nach Europa geflogen, nur um bei ihr zu sein und ihr zu helfen darüber hinweg zu kommen. Ist das nicht furchtbar romantisch?"
,,Natürlich. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis hier auf dem Stadtplatz die Hochzeitsglocken für unsere Rory klingen. Sie gehört einfach hierher - das war schon immer so," höre ich nun auch Babette's Stimme.
,,Glaubst du, sie werden nach der Hochzeit hier bleiben?"
,,Ich will doch hoffen. Sie war lange genug weg. Stell' dir nur mal die Kinder der beiden vor - die werden so süß sein... ich meine bei den Eltern."
,,Wir werden es verhindern, dass wir die wunderschönen Kinder nie zu Gesicht bekommen. Sie müssen einfach in der Stadt-" Miss Patty bricht ab, als sie und Babette um die Ecke des Supermarktgangs biegen und mich erkennen. Einen Moment starren sie mich nur geschockt an, dann wechselt Babette das Thema: ,,Ja und dann habe ich gehört, dass Ed Springfield nicht der leibliche Vater der Zwillinge ist."
,,Wirklich?" Patty setzt ein überraschtes Gesicht auf. ,,Ist das denn zu fassen? Die ganzen Jahre hat sie ihn angelogen? Dean, wusstest du das?"
Anscheinend denkt sie, sie muss mich in das Gespräch einbeziehen,... als würde ich nicht merken, dass das nur ein Ablenkungsversuch ist;... als wüsste ich nicht, worüber sie ein paar Sekunden vorher gesprochen hatten.
,,Ähm... nein, wusste ich nicht," antworte ich und verabschiede mich mit einem Nicken von ihnen. Ich will Taylor darum bitten, früher gehen zu dürfen. Er hat es mir nämlich die letzten zwei Tage erlaubt, weil zur Zeit drei Aushilfskräfte gleichzeitig da sind und ich angeboten habe, die Abendschicht zu übernehmen, wenn keine Kunden mehr da sind und man einfach nur noch den Laden sauber machen muss. Seit ein paar Tagen ist die Zeit, die ich im Supermarkt arbeite, nämlich unerträglich geworden. Es vergeht keine Stunde, in der sich nicht mindestens ein Gespräch der Kunden um die bevorstehende Hochzeit dreht. Ich habe gehört, dass Rory und er gestern Mittag angekommen sind. Ich habe sie aber, zum Glück, noch nicht gesehen. Ich wüsste auch gar nicht, ob ich sie begrüßen müsste, wenn ich sie zufällig auf der Straße sehen würde.
Ich nehme die Schürze ab und gehe nach vorne zur Kasse, wo Lorelai sich gerade mit Taylor streitet.
,,Die Hochzeit ist morgen, verstanden? Sie können jetzt nicht einfach sagen, dass wir eine Genehmigung brauchen. Sie wussten das Alles schon vorher."
,,Es ist die Pflicht der Bürger solche Veranstaltungen zu melden," antwortet Taylor in sachlichem Tonfall.
,,Aber Sie wussten doch davon, Taylor!"
,,Nicht offiziell!"
,,Jetzt hören Sie mir mal genau zu: Es ist nicht irgendjemand, der heiratet, ok? Es ist meine Tochter, Rory! Sie ist der Liebling der ganzen Stadt, verstanden? Sie hat bei jeder dummen Veranstaltung in dieser Stadt mitgemacht, sie wurde von Ihnen zur Eiskönigin gewählt, sie-" Lorelai bricht ab, als sie mich sieht. ,,Oh, hallo, Dean!"
,,Hallo!" Wir haben uns in letzter Zeit sehr selten gesehen und wenn doch, dann haben wir nie über Rory oder die Hochzeit gesprochen. ,,Taylor, ich wollte fragen, ob ich jetzt gehen kann. Hier ist sowieso zu wenig Arbeit für Mikey, Thomas und mich."
Nachdem Taylor seine Zustimmung gegeben hat, verlasse ich den Supermarkt und will mich schon auf den Heimweg machen, als ich die Personen erkenne, die an der Bushaltestelle stehen. Sie hält seine linke Hand fest, während sie ihn küsst. Er flüstert ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie rot wird, ihn in die Schulter boxt und dann verlegen zu Boden sieht. Er lacht nur, gibt ihr einen letzten Kuss und steigt dann in den Bus, der ein paar Sekunden darauf die Türen schließt und abfährt. Rory bleibt stehen und sieht dem Bus sehnsüchtig nach, bis Lane auf sie zukommt und ihr um den Hals fällt. Die beiden setzen sich auf die Bank und ich sehe, wie Rory stolz ihre linke Hand hochhält, damit Lane den Ring an ihrem Ringfinger bewundern kann.
Ich frage mich, ob sie den Ring vor drei Jahren auch so stolz herumgezeigt hat?
Ob währenddessen ihr Gesicht so gestrahlt hat, wie in diesem Moment?
Hat es in der Zeit, in der sie mit mir zusammen war, überhaupt jemals so gestrahlt?
Haben ihre Augen jemals so geleuchtet?
Und hat sie mir jemals so sehnsüchtig nachgesehen, wenn ich weggefahren bin?
Ich kann mich nicht daran erinnern. Obwohl... doch! Früher war es so. Früher, als wir das erste Mal zusammen waren,... bevor er in die Stadt kam. Dann habe ich gemerkt, dass dieses ganz gewisse Strahlen, das sich über ihr ganzes Gesicht ausgebreitet hatte, nach und nach immer seltener wurde. Und ihre Augen leuchteten nur noch auf diese Weise, wenn sie ihn sah, mit ihm redete. Ich frage mich ehrlich, ob sich das irgendwann nochmal geändert hat. Ich weiß es nicht.
,,Nein, sie würden ihre Tochter bestimmt nicht Lorelai nennen," höre ich Patty's Stimme aus dem Supermarkt.
,,Aber Lorelai hat es doch bei Rory auch so gemacht."
,,Ja, schon. Aber das war etwas Anderes. Ich meine, sie hätte-" Die beiden treten aus dem Supermarkt und Patty beendet ihren Satz wieder nicht, als sie mich sieht. Sie fangen an zu murmeln und gehen dann in die andere Richtung weiter.
,,... es sah aus, als würde ihn das Alles ziemlich mitnehmen, findest du nicht?" höre ich Babette noch sagen.
,,Das werden wir ja noch sehen, Taylor!" Die Ladentür öffnet sich und Lorelai stürmt heraus. ,,Ich fasse es einfach nicht!" Sie fuchtelt mit ihren Händen in der Luft herum, bis sie mich erkennt. ,,Oh, hey! Was machst du denn noch hier?"
Ich zucke nur mit den Achseln, doch Lorelai hat Rory, die nun alleine mit einem Buch auf der Bank sitzt, nun auch entdeckt.
,,Du beobachtest sie?"
,,Nein, ich denke über unsere Beziehung nach und was schief gelaufen ist," gebe ich zurück. Aber eigentlich weiß ich den Grund für das Scheitern unserer Beziehung, schließlich habe ich mir die Frage in den letzten Monaten immer wieder gefragt. Doch jetzt erst habe ich die Antwort darauf: Sie hat mich nicht wirklich geliebt. Hätte sie es getan, hätte sie nicht so schnell wieder mit ihm zusammen kommen können. Wie konnte sie schon ein halbes Jahr später wieder mit ihm zusammen sein, nach Allem was passiert ist? Wieso konnte sie ihm so schnell verzeihen, nachdem was er ihr angetan hat?
Vielleicht war sie in Gedanken die ganze Zeit bei ihm gewesen, vielleicht war ich ja nur der Ersatz für etwas, was sie bei ihm nicht finden konnte.Vielleicht war ich so glücklich darüber, wieder mit ihr zusammen zu sein, dass ich gar nicht richtig gemerkt habe, dass sie es nicht war.
Vielleicht war ich einfach so glücklich, dass ich nicht gemerkt habe, wie sehr sie ihn vermisste.
Liebe macht blind - ja, vielleicht traf das auf mich zu. Hätte ich nicht etwas merken müssen? Hätte ich nicht merken müssen, dass sie mich gar nicht wirklich liebte?
,,Was mache ich hier eigentlich?"
,,Du stehst vor dem Supermarkt und denkst nach?"
Die Frage habe ich mir zwar eigentlich eher selbst gestellt, aber Lorelai hat trotzdem geantwortet.
,,Nein, ich meine nicht genau hier, sondern hier in Stars Hollow."
,,Was?"
,,Was tue ich hier in Stars Hollow?" In der Stadt, in der sich seit einigen Tagen oder Wochen alles nur noch um die Hochzeit meiner Exfreundin dreht? Was hält mich hier eigentlich, außer den vielen Erinnerungen, die jeden Tag aufs neue aufgefrischt werden und jedes Mal noch mehr weh tun? Hier habe ich keine Familie, keine Freunde... wieso bin ich noch hier?
,,Ich hoffe, das ist jetzt nicht dein Ernst. Du bist seit sieben Jahren hier und..."
,,Ich muss jetzt über etwas nachdenken," meine ich nur und mache ich mich auf dem Heimweg. Bin ich die ganze Zeit mit einem Brett vorm Kopf herumgelaufen? Wieso habe ich nicht früher gemerkt, dass mir diese Stadt nichts mehr geben kann? Musste erst sie wieder auftauchen, damit ich es begreife? Sie ist, wie Lorelai vorher so schön sagte "der Liebling der ganzen Stadt", es ist ihre Stadt. Alles wird sich immer um sie drehen. Ich werde miterleben, wie die ganze Stadt ihre Hochzeit feiert. Und wenn sie sich dazu entschließen hier zu bleiben, werde ich mitbekommen, wie die ganze Stadt ausflippt, falls Rory und er wirklich irgendwann Eltern werden. Ich werde sie zusammen auf der Straße sehen - irgendwann vielleicht sogar mit Kinderwagen. Ich kann das nicht ertragen - und plötzlich wird mir etwas klar: Ich kann nicht hier bleiben.
Bevor ich überhaupt weiß, was ich tue, gehe ich mit langsamen Schritten, die Hände in den Hosentaschen, auf die Bank zu und setze mich neben sie - den Blick gerade aus auf die Straße gerichtet. Sie blickt jedoch nicht auf, weil sie so sehr in das Buch vertieft ist. Das war einer der Gründe, warum sie mir, als ich sie das erste Mal gesehen habe aufgefallen ist. Aus den Augenwinkeln heraus sehe ich sie, wie sie schließlich doch von ihrem Buch aufsieht und mich mit von Schreck geweiteten Augen anstarrt.
,,Dean?" flüstert sie meinen Namen und nach ein paar Schrecksekunden fährt sie leise fort: ,,Was machst du hier?"
Vor einer Stunde hätte ich vermutlich keine Antwort gehabt. Doch, als ich an ihr Gesicht vorher denke, weiß ich die Antwort. Ich weiß, was ich zu ihr sagen werde und was ich machen werde. ,,Ich wollte mich nur verabschieden."
,,Du gehst weg? Wieso?"
Ich muss mich fast schon bemühen, um nicht zu lachen, weil die Frage so absurd ist. Vor ein paar Minuten habe ich selbst noch nichts von meinem Plan gewusst, doch jetzt scheint es völlig klar zu sein. ,,Kannst du dir das nicht denken?"
,,Du gehst wegen mir... und ihm?" Ihre Stimme klingt brüchig und sie richtet ihren Blick wieder auf das aufgeschlagene Buch auf ihrem Schoß.
,,Ja, es ist einfacher so."
,,Es tut mir so leid, dass ich alles so schwer gemacht habe." Sie dreht ihr Gesicht wieder zu mir und ich kann sehen, wie ihre Augen verdächtig schimmern. ,,Ich hätte mit dir und mit meiner Mum sprechen müssen, statt einfach so wegzugehen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich das Baby manchmal richtig verflucht habe. Es hat mir die Zukunft in Yale zerstört. Ich hätte einfach mit euch reden müssen."
Was bringen schon "ich-hätte-Sätze"? Es hätte alles anders laufen können. Wir könnten jetzt verheiratet sein und eine zweijährige Tochter haben - aber das ist nicht die Wirklichkeit, sondern nur wieder einer dieser "könnten, hätten, usw-Sätze". Die Realität sieht so aus, dass sie weinend neben mir auf einer Bank sitzt und ich sie eigentlich jetzt in den Arm nehmen und ihr sagen sollte, dass alles ok ist - doch das kann ich nicht. ,,Lass die Vergangenheit ruhen."
Sie wischt sich mit ihrem Handrücken über die Augen. ,,Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut."
Ich nicke nur. Zu mehr bin ich jetzt nicht fähig. ,,Und du wirst ihn wirklich morgen hier am Stadtplatz heiraten?"
,,Naja, eigentlich wollten wir nur eine kleine Feier, im Kreis der Familie, aber meine Mom hat sich durchgesetzt. Sie kriegt..."
,,Sie kriegt immer was sie will," beende ich den Satz für sie. ,,Das hat sie mir schon bei unserer ersten Begegnung klar gemacht." Wieder herrscht einen Moment Schweigen, doch dann stelle ich ihr eine Frage, die mir eigentlich nicht zusteht. ,,Bist du dir sicher, dass du ihn liebst?"
,,Ja, bin ich. Ich fühle, es ist richtig. Ich kann es nicht genau erklären. Ich meine, du und ich wir haben soviel gemeinsam durchgemacht - zuviel. Und Jess und ich... wir konnten nach den zwei Jahren, die wir uns nicht gesehen haben, noch einmal ganz neu anfangen. Er hat sich geändert und..."
,,Sprich nicht weiter, ich verstehe schon," unterbreche ich sie. ,,Ich habe dennoch immer noch das Gefühl der Richtige für dich zu sein. Ich habe immer davon geträumt, dich irgendwann zu heiraten." Ich zögere kurz, als ich Rory's verwirrtes Gesicht sehe. Vermutlich hat sie nicht damit gerechnet, dass ich jetzt, zur Verabschiedung noch so etwas sage. Ich sollte jetzt vermutlich einfach gehen, ohne ein weiteres Wort, doch das kann ich nicht. Nicht, bevor ich ihr noch eins gesagt habe. Und als ich die drei Worte ausspreche, weiß ich im Innersten, dass es das allerletzte Mal sein wird, dass ich diese Wort zu ihr sage: ,,Ich liebe dich."
,,Ich weiß," gibt sie zurück und wischt sich wieder kurz über die Augen. Plötzlich weichen die Tränen wieder dem eisigen Gesichtsausdruck, den ich aus den vergangenen zwei Jahren kenne. ,,Aber ich habe mich für einen Anderen entschieden."
,,Und du bist dir ganz sicher, dass er der Richtige ist?"
,,Ja!" Das Wort wird von einem heftigen Nicken begleitet.
,,Dann sollte ich wohl jetzt gehen, oder?" Ich erhebe mich langsam und blicke ihr noch einmal in die Augen. ,,Leb wohl, Rory!"
Als Antwort erhalte ich wieder nur ein Nicken und einen ausdruckslosen Blick, woraufhin ich schließlich auf das Haus zugehe, in dem sich meine Wohnung befindet und das nur wenige Meter von der Bank entfernt ist. Ich will gerade die Haustüre öffnen, als ich ihre Stimme höre:
,,Hey! Dean!"
Überrascht drehe ich mich um und sehe wie sie mit schnellen Schritten auf mich zukommt. Einen Meter vor mir bleibt sie stehen und sieht mich bittend, fast schon hilfesuchend an. ,,Was ist, wenn ...?" Sie bricht ab und sucht händeringend nach passenderen Wörtern. ,,Was ist, wenn ich dich brauche? Glaubst du, wir können irgendwann wieder... Freunde sein?"
Ich blicke sie ungläubig an, bin sprachlos. Ich hätte mit Allem gerechnet, doch nicht mit dem. ,,Ich denke nicht."
,,Vielleicht... irgendwann?" fragt sie noch einmal mit einem nach, während sie mich bittend ansieht.
,,Ich glaube nicht, aber, wie man sieht kommt manchmal alles anders als man denkt."
,,Ich würde es mir wünschen." Sie tritt einen Schritt auf mich zu und will mich umarmen. Doch als sie ihre Arme gerade um meinen Hals legen will, weiche ich zurück und schüttle den Kopf. ,,Ich kann... ich kann das nicht."
,,Ich verstehe." Sie nickt, aber auf ihrem Gesicht zeichnet sich Erstaunen ab. Sie zögert. ,,Wohin fährst du?"
,,Nach Hause, zurück nach Chicago."
,,Und meldest du dich bei mir?"
,,Ich werde keine Zeit haben... ich muss viel in Chicago erledigen. Eine Wohnung finden, Arbeit..." versuche ich mich rauszureden.
,,Ich meinte nicht, dass du dich melden sollst, um zu sagen, dass du gut angekommen bist. Ich meinte, ob du dich irgendwann mal melden wirst, um mit mir zu reden?!"
,,Ich denke nicht - das kann ich nicht." Ich öffne die Tür und betrete das Haus. Es ist Zeit zu gehen, es wurde sowieso schon zuviel gesagt. ,,Leb wohl, Rory!" Ich wiederhole die Worte von vorher und schließe die Haustür.
Ich lehne mich an die geschlossene Tür und atme tief durch. Dort draußen, einen Meter von mir entfernt, steht die Frau, auf die ich die letzten zwei Jahre gewartet habe. Dort draußen steht sie,... doch sie wird morgen einen Anderen heiraten.
Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich die Treppen zu meiner Wohnung nach oben steige. Eigentlich habe ich Glück, dass sich bei mir noch nicht so viel Krempel angesammelt hat...

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#50

Am nächsten Morgen trage ich die letzte Kiste zu meinem Auto, das ich vor dem Haus geparkt habe. Den Schlüssel habe ich gerade bei meinen Nachbarn abgegeben. Mit Taylor ist Alles geklärt. Ich glaube, er war sogar froh, dass ich gekündigt habe. Es war in letzter Zeit immer zu wenig Arbeit für die Aushilfkräfte da und er hätte früher oder später sowieso jemanden feuern müssen. Tom war zwar enttäuscht "einen so guten und zuverlässigen Mann zu verlieren", um ihn zu zitieren, aber er hat es verstanden.
Ich steige ins Auto und mein Blick fällt auf die Kiste auf dem Beifahrersitz. Das ist das Letzte, was ich noch erledigen muss, bevor ich die Stadt verlasse. Ich starte den Wagen.
Meine letzte Fahrt durch Stars Hollow erlebe ich wie eine Reise in die Vergangenheit.
Egal, wo ich bin – Alles erinnert mich an sie.
Zuerst fahre ich an der Schule vorbei – an der Schule, die ich drei Jahre lang besucht habe. Hier habe ich Rory das erste Mal gesehen. Sie saß auf einer Bank, in einem Buch vertieft und bekam gar nicht mit, was rundherum um sie geschah. Bis zu diesem Tag habe ich nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Ok, ich hatte was Mädchen betrifft auch noch kaum Erfahrung, bis auf Beth. Und die Sache mit Beth war total anders. Ich mochte sie, habe gern Zeit mit ihr verbracht – aber das Gefühl, das ich bei Rory schon in der ersten Sekunde hatte, hatte ich bei ihr nie. Ich wollte Rory unbedingt kennen lernen und die Gelegenheit ergab sich, als sie gerade am Boden kniete und ihre Sachen aufhob.
Der Supermarkt! Ich könnte daran denken, dass ich nach sieben Jahren gekündigt habe, doch das Erste was mir einfällt, ist unser erster Kuss – in Gang vier.
Das Tanzstudio! Rory hat es mir bei unserem ersten Zusammentreffen gezeigt und nach dem Schulball sind wir dort eingeschlafen.
Das Luke’s! Wie oft habe ich dort mit ihr zusammen gegessen?
Das Kino! Wie viele Filme haben wir dort gemeinsam gesehen?
Am Schrottplatz habe ich ihr das Auto geschenkt und ihr zum ersten Mal meine Liebe gestanden. Dort haben wir uns das erste Mal getrennt. Ich kann mich noch an ihrem Blick erinnern, als ich ihr sagte, dass ich sie liebte. Es war ein hilfesuchender und gleichzeitig entschuldigender Blick! Ich muss fast schon wieder lachen, wenn ich daran denke, wie enttäuscht ich war. Denn im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren, war das damals wirklich lächerlich.
Ich biege in die Straße des „Gilmore-Haus“ ab. Hier hat alles mit uns „angefangen“: Ihr Geburtstag, das Armband...
Ich blicke auf das Haus, das mir so vertraut vorkommt. Wie oft war ich dort für einen Videoabend? Wie oft stand ich stundenlang mit Rory auf dieser Veranda, nur weil wir uns nicht voneinander verabschieden wollten? Wie oft saß ich auf dem Baum neben dem Haus, um auf Rory zu warten? Wie oft habe ich mir deswegen den Kopf an einem Ast angestoßen?
Ich bringe den Wagen vor dem Haus zum Stehen und steige gerade aus, als Lorelai aus dem Haus kommt.
,,Oh, Hallo! Ich habe einen Wagen gehört und dachte, dass es vielleicht Max ist. Er wollte mich abholen," erklärt sie, als sie auf mich zukommt.
,,Ach ja, die Hochzeit... freust du dich darauf?"
Lorelai sieht mich einen Moment erstaunt an, so als könnte sie nicht glauben, dass ich diese Frage wirklich gestellt habe. ,,Naja, eigentlich nicht. Ich werde mein kleines Baby vor dem Traualtar sehen, vermutlich neben Luke sitzen..." Sie bricht ab und wirft einen Blick auf meinen Wagen. ,,Du hast also tatsächlich vor wegzuziehen?" Als ich sie fragend anblicke, fährt sie fort: ,,Rory hat mir davon erzählt. Stimmt das?
,,Ja!" Ich nicke ohne sie anzusehen. ,,Ich werde erstmal wieder zu meiner Familie ziehen, bis ich einen Job und eine Wohnung gefunden habe."
,,Das klingt doch ganz vernünftig... auch wenn ich immer noch nicht richtig verstehe, wieso du weggehst."
,,Glaub mir, es ist einfach besser so. Und hast du nicht selbst gesagt, dass man loslassen muss?" Ich versuche mich an einem Lächeln, scheitere aber kläglich daran.
,,Mit loslassen meinte ich nicht, dass du die Stadt verlässt." Lorelai schweigt einen Moment, bevor sie schließlich mit den Achseln zuckt. ,,Aber wenn du meinst, dass das das Beste für dich ist, solltest du es wohl tun."
,,Ja, das denke ich," sage ich leise und bemühe mich dabei überzeugt zu klingen. Es ist einer der Momente, in dem man plötzlich an seinem Entschluss zweifelt und am liebsten alles rückgängig machen würde. Am liebsten würde ich jetzt wieder zurück in meine Wohnung gehen und so weiter machen wie in den letzten Monaten. Aber ich weiß ja selbst, dass mich das nicht weiterbringt. Ich hole tief Luft, öffne dann die Autotür und hole die Kiste, die auf dem Beifahrersitz liegt, heraus. ,,Eigentlich wollte ich das Zeug vor Euer Haus stellen, aber jetzt kann ich es ja dir geben." Ich strecke Lorelai die Kiste entgegen, doch sie nimmt sie nur zögernd.
,,Du wolltest gehen ohne dich zu verabschieden?"
,,Ich denke schon - es ist einfacher." Ich hebe die Schultern und deute dann auf den Karton in Lorelai's Händen. ,,Das sind Sachen von Rory. Sachen, die ich gefunden habe, als ich aufgeräumt habe. Ich weiß, dass sie das Meiste davon nie wieder sehen möchte, aber es sind auch Dinge dabei, die nicht sehr persönlich sind... CDs und so. Und vielleicht kannst du ja den Rest einfach entsorgen. Ich hätte es ja getan, aber-"
,,Kein Problem, das werde ich tun," fällt Lorelai mir ins Wort und bemerkt dann das kleine Fotoalbum, das ganz oben in der Kiste liegt. Sie stellt den Karton auf dem Boden ab und blättert dann das Album durch: Fotos von Rory und mir auf dem Schulball, auf dem Debütantinnenball, vor ihrem Auto und noch viele andere. An einem Foto bleibt Lorelai's Blick länger hängen als bei den anderen und ein wehmütiges Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht. Es ist ein Foto von ihrer Verlobungsfeier vor etwa sechs Jahren und Max, Lorelai, Rory und ich stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera.
,,Es ist seltsam. Hättest du jemals gedacht, dass Alles so endet?" Als ich ihren fragenden Blick sehe, fahre ich fort: ,,Max und du seid wieder ein Paar, Rory und ich nicht mehr; du gehst nicht mehr ins Luke's; Rory und Jess heiraten..."
,,Nein," gibt sie mit ehrlicher Miene zurück. ,,Aber sieh' es nicht als Ende, sondern als Neubeginn. Und das ist der erste Schritt dazu." Sie deutet auf die Kiste vor ihren Füßen. ,,Ich habe meine Luke-Box vorgestern weggebracht."
,,Wirklich?"
,,Ja! Ich habe sie vor das Diner gestellt und denke, dass er sie gefunden hat," erklärt Lorelai.
,,Und glaubst du, dass ihr euch irgendwann wieder vertragt?"
Erst schüttelt sie den Kopf, doch dann zuckt sie mit den Achseln. ,,Wer weiß? Wie du ja gemerkt hast, kommt alles anders als man denkt."
,,Das kannst du laut sagen," gebe ich zurück, beiße mir dann aber auf die Unterlippe. ,,Aber was soll's? Auch wenn ich im Moment noch nicht hundertprozentig davon überzeugt bin: Das Leben geht weiter, nicht wahr?"
Lorelai lächelt mich an. ,,Weißt du, dass ich die ganzen letzten zwei Jahre darauf gewartet habe, dass du irgendwann mal einen Satz wie diesen sagst?"
Darauf kann ich nur ebenfalls lächeln. Es ist wieder einer dieser Momente und ich beschließe Lorelai darauf anzusprechen. ,,Wieso hast du dich die letzten zwei Jahre so um mich gekümmert? Dachtest du, das sei deine Pflicht?"
,,Zum Teil," gibt Lorelai mit leiser Stimme zurück, während sie das Album wieder von vorne bis hinten durchblättert, ohne jedoch wirklich hinzu sehen. ,,Leider muss ich aber zugeben, dass es nicht ganz so selbstlos war, wie es auf den ersten Blick scheint. Nach der ganzen Tragödie wollte ich mich um Rory kümmern, doch sie war ja nicht da. Also habe ich mir jemanden Anderen zum "Bemuttern" gesucht." Sie lächelt kurz. ,,Und ich habe doch gesehen, wie schlecht es dir ging. Außerdem fühlte ich mich immer wenn wir zusammen waren so, als würde Rory gleich auftauchen. Ich dachte dann, dass sie nur kurz im Badezimmer ist, in der Videothek oder, dass sie nur kurz Essen holt - für einen Videoabend."
Ich nicke, dazu muss ich nichts mehr sagen. Es ist schließlich ebenfalls einer der Gründe, wieso ich mich in Lorelai's Anwesenheit immer so wohl gefühlt habe. ,,Was auch immer der Grund war - Danke für Alles," sage ich schließlich und meine es auch wirklich ehrlich. Wer weiß, wo ich jetzt wäre, wenn Lorelai mich nicht immer wieder gezwungen hätte meine Wohnung zu verlassen?!
,,Kein Problem."
Ich sollte jetzt wirklich losfahren. Ich bin sowieso schon später dran, als ich eigentlich wollte. Ich lehne mich ins Auto und hole den Umschlag heraus, den ich eigentlich ebenfalls in die Kiste legen wollte. Den Brief, den ich geschrieben habe, habe ich weggeworfen. ,,Würdest du das bitte Rory geben?" frage ich Lorelai, als ich ihr den Umschlag entgegen strecke.
Sie muss gar nichts sagen, ich sehe an ihrem besorgtem Gesicht, dass sie meint in dem Umschlag sei sowas wie ein emotionsgeladener Brief.
,,Keine Sorge. Es ist nicht so wie du denkst," versuche ich sie zu beruhigen, aber sie nimmt den Umschlag immer noch nicht.
,,Es ist kein verzweifelter Brief, in dem du sie anflehst zu dir zurück zu kommen?" Als ich den Kopf schüttle, fragt sie weiter: ,,Ist es ein Brief, in dem du ihr nur Schlechtes wünscht?"
Ich will schon antworten, dass ich nicht glauben kann, dass sie sowas von mir denkt - doch dann lasse ich es doch. Erstens merke ich an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie diesen Satz wahrscheinlich nicht besonders ernst nimmt und zweitens muss ich an den Brief denken, den ich an Rory geschrieben habe. ,,Nein. Obwohl ich zugeben muss, dass ein ähnlicher Brief existiert hat."
,,Und was ist dann da drin?" fragt Lorelai nun, als sie den Umschlag doch nimmt.
,,Eine Glückwunschkarte und ein Gutschein." Auf der Karte steht folgender Text:

Liebe Rory!
Es tut mir leid, dass ich nicht zu deinem großen Tag kommen kann.
Ich wünsche Dir für die Zukunft Alles Gute! Du hast es wirklich verdient
glücklich zu werden.
In Liebe
Dean

Ich habe bewusst das "Du" statt dem "Ihr" verwendet. Hätte ich die Karte an beide geschrieben, hätte es sarkastisch geklungen, schließlich weiß Rory ja, wie sehr ich ihn hasse. Doch ich will, dass sie weiß, dass ich ihr wirklich nur das Beste wünsche.
,,Ein Gutschein?" fragt Lorelai mit ungläubigem Gesicht.
,,Ja, für den Bücherladen. Ich weiß, es ist nichts Besonderes, aber es war das Erste und Einzige, was mir zu ihr..." Ich räuspere mich, bevor ich mich verbessere: ,,Es war das erste, was mir zu ihnen eingefallen ist."
,,Das... das ist wirklich nett." Lorelai dreht den Umschlag von der einen Seite auf die andere, ist anscheinend unsicher was sie noch sagen soll.
,,Es wird spät," sage ich, ohne jedoch Anstalten machen zu gehen. Ich weiß: Wenn ich jetzt ins Auto steige, gibt es kein Zurück mehr und genau davor habe ich Angst. Ich bemerke, wie Lorelai's Blick auf meiner linken Hand ruht. Der Ring! Ich seufze, nehme ihn ab und betrachte ihn noch ein letztes Mal, ehe ich ihn in Lorelai's Hand lege. ,,Würdest du ihn für mich wegwerfen?"
,,Ich habe doch gar nichts gesagt," empört sich Lorelai.
,,Dein Blick hat gereicht und ich weiß ja, dass du Recht hast."
,,Schön, dass endlich mal jemand gemerkt hat, dass ich immer Recht habe," sagt Lorelai grinsend und wirft den Ring dann in die Kiste. Dort fällt ihr Blick wieder auf das Fotoalbum. ,,Willst du es nicht doch mitnehmen? Nicht um der Zeit nachzutrauern, aber es ist schön, wenn man Erinnerungsstücke besitzt."
,,Nein, danke. Ich könnte nichts damit anfangen - noch nicht. Vielleicht denke ich irgendwann anders, vielleicht in dreißig Jahren oder so," gebe ich lächelnd zurück.
,,Ja, vielleicht. Und dann rufst du mich an und ich lasse es dir zuschicken. Falls ich bisdahin noch nicht so alt und senil bin, dass ich nicht mehr weiß, wer du bist," gibt Lorelai grinsend zurück.
,,Das wäre lieb von dir. Also dann..." Unsicher stehe ich da, weiß nicht, was ich noch weiter tun oder sagen soll.
,,Meldest du dich kurz, damit ich weiß, dass du gut angekommen bist?"
,,Ähm... ich denke nicht. Ich habe beschlossen das Kapitel abzuschließen, sobald ich Stars Hollow verlassen habe." Es ist das erste Mal, dass ich das laut sage. Ich habe mir eingeredet, dass es somit einfacher wird.
,,Du kannst nicht die letzten sieben Jahre einfach so streichen."
Lorelai spricht genau das aus, was ich auch befürchte. ,,Aber ich kann es wenigstens versuchen, meinst du nicht?" sage ich dennoch, warte jedoch gar keine Antwort ab. ,,Ich sollte dann jetzt mal los."
,,Du sagst Bescheid, wenn du da bist?"
,,Lorelai, ich..."
,,Du machst es! Du musst ja nicht stundenlang mit mir quatschen, aber melde dich einfach kurz... und wenn es nur eine Karte ist, auf der steht, dass es dir gut geht, ok?"
,,Ok," gebe ich schließlich nach, weil ich ja weiß, dass Lorelai sich nicht umstimmen lassen wird. ,,Also dann... Noch einmal Danke für Alles."
,,Gern geschehen. Ich habe dir das nie gesagt, aber ich hätte mich wirklich gefreut, wenn du mein Schwiegersohn geworden wärst.“ Lorelai tritt einen Schritt auf mich zu und umarmt mich.
,,Ich mich auch,“ ist das Einzige, was ich hervorbringe.
,,So, genug mit Rührseligkeiten,“ meint Lorelai, als sie mich wieder loslässt und ein Lächeln aufsetzt. ,,Du musst jetzt los... und ich sollte mich jetzt fertig machen für die Party und mich darauf freuen mich mit meinem Tischnachbarn unterhalten zu können.“
Ich weiß, dass sie das nur ironisch meint, schließlich wird Luke wahrscheinlich neben ihr sitzen.
,,Ok.“ Ich öffne die Autotür, spiele noch kurz mit dem Schlüssel in der Hand herum und blicke dann Lorelai wieder an: ,,Leb wohl, Lorelai."
,,Sag’ so was nicht!“ unterbricht mich Lorelai. ,,Das ist sehr rührselig und wir haben doch beschlossen, die Sache mit den Rührseligkeiten zu lassen. Dieses „Leb wohl!“ ist einfach zu sentimental. Sag: Wir sehen uns, Lorelai! Das klingt normal.“
,,Aber-“ versuche ich zu widersprechen, weil es mir total dumm vorkommt diesen Satz zu sagen, obwohl ich weiß, dass wir uns bestimmt so schnell nicht wiedersehen.
,,Sag’ es einfach!“ fordert Lorelai noch einmal, woraufhin ich ihr seufzend den Gefallen tue: ,,Wir sehen uns, Lorelai!“
,,Danke!“ Sie berührt mich noch kurz am Arm, bevor ich schließlich in den Wagen steige und die Tür schließe. Sie blickt mich traurig an, als sie zum letzten Mal die Worte sagt, die ich in den letzten Monaten, Jahren sooft von ihr zu hören bekommen habe: ,,Es tut mir so leid.“
Doch dieses Mal will ich nicht so eine leichte Ausrede wie zum Beispiel „Ist schon gut.“ sagen. ,,Danke, aber das muss es nicht. Alles was passiert, passiert aus einem bestimmten Grund, nicht wahr?“
,,Du hast mir also tatsächlich zugehört?!“ Lorelai sieht mich lächelnd an. ,,Schön zu hören. Dann war ich also nicht vollkommen nutzlos."
,,Dir hört doch jeder zu und wenn nicht freiwillig, dann hast du schon deine Möglichkeiten ihn dazu zu zwingen,“ meine ich lächelnd.
,,Du kennst mich gut.“
,,Ja, ein bisschen habe ich dich in den vergangenen Jahren wirklich kennen gelernt.“
,,Allerdings.“
Schweigen. Es ist eine der Situationen, in der niemand weiß, was er sagen soll. Man ist unsicher, lächelt, redet irgendetwas, nur um nicht zu schweigen. Abschied nehmen ist nie leicht und das Problem jetzt ist, dass ich mich nicht einfach dazu aufraffen kann „Bye“ zu sagen, das Fenster zu schließen und wegzufahren.
,,Also dann.“ Ich hole tief Luft und hoffe, dass Lorelai nun den ersten Schritt macht. Ich hoffe, dass sie sich jetzt einfach kurz entschuldigt und zum Gehen wendet.
,,Also dann,“ wiederholt sie mit einem Anflug von Lächeln und berührt mich dann kurz an der Schulter. ,,Leb wohl, Dean!“
Ich blicke sie erstaunt an. Sie hat den Satz gesagt, den sie mir vorher verboten hat. Und irgendwie macht es in meinem Kopf plötzlich „Klick“. Dieses „Leb wohl, Dean!“ war wie ein freundlicher Schubs. Es hat mir gezeigt, dass es jetzt wirklich Zeit zu gehen ist. Es hat mir gezeigt, dass ich jetzt ohne große Probleme fahren kann. Es ist, als hätte man mir soeben einen Fahrschein zu einem unbekanntem Ort in die Hand gedrückt: Man hat zwar keine Ahnung, wohin es einen letztendlich verschlägt, doch man spürt, dass man das Ticket einlösen muss – allein schon vor Neugier - und, dass es gar nicht so schrecklich werden kann. Lorelai’s „Leb wohl!“ war wie ein Ticket zu einem bekanntem Ort – Chicago ist schließlich meine alte Heimat - doch einem unbekanntem, neuem Leben. Sieben Jahre sind schließlich lang. Und ich muss mich bestimmt erst einmal wieder an das Leben in einer Großstadt gewöhnen. An eine Stadt, in der es nicht normal ist, dass man jeden Bürger sehr gut kennt; an eine Stadt, in der dein Chef nicht gleichzeitig Bürgermeister, Vermieter, Supermarkt -und Eisdielenbesitzer ist. Eine Stadt, in der du nicht einfach zu deinen Nachbarn gehen und fragen kannst, ob du den Wagen kurz ausborgen kannst.
,,Leb wohl, Lorelai!“ Nach diesen drei Worten, schließe ich das Fenster und starte den Wagen. Ich sehe im Rückspiegel, wie Lorelai ein letztes Mal winkt, den Karton hochnimmt und dann langsam zurück ins Haus geht.
Wie oft bin ich die Strecke zu dem Haus der Gilmores' gelaufen oder mit dem Auto gefahren?
Ich halte an der roten Ampel an. Es ist eine total sinnlose Ampel, hatten Rory und ich immer gelacht. Ungeduldig klopfe ich mich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad herum und schalte das Radio an,

Well it seems such a long time
Since our love had it's day
You hope it knew the times I tried not let you slip away
Not always eye to eye looking at what's new
You know it wont be easy, being without you

während mein Blick nach links wandert und mein Herz kurz aussetzt. Ich kneife die Augen zusammen und kann es immer noch nicht glauben.
Dort sitzt sie auf einer Bank, ein Buch auf dem Schoß. Nein, nicht irgendeine Bank... es ist die Bank, wo der Schulbus früher immer gehalten hat. Ich sehe mich selbst, wie ich auf dieser Bank immer ungeduldig auf sie gewartet habe.
Plötzlich schaut sie von ihrem Buch auf, fast so als hätte sie meine Anwesenheit gespürt. Unsere Blicke begegnen sich – wir halten für einen kurzen Moment Blickkontakt, doch dann kommt aus der entgegengesetzter Richtung der Bus und versperrt mir den Blick auf sie.
Als der Bus ungefähr eine Minute später wieder abfährt und die Sicht somit freigibt, ist sie nicht mehr alleine. Er hat einen Arm um ihre Schultern gelegt und führt sie so über die Straße. Ich sehe, wie er etwas sagt, woraufhin sie lächelnd zu Boden blickt. Als sie etwa einen Meter von meinem Auto entfernt sind, blickt Rory noch einmal über ihre Schulter zurück. Ihr Blick wirkt schuldbewusst, entschuldigend und irgendwie hilfesuchend zugleich.

You have to go, is there something you must find?
Take one last look at love baby
Take one last look at the love we're leaving behind
One last look, there'll be no more making your mind up
One last look at love oh oh

Jess bekommt ihre Aufmerksamkeit wieder, indem er anfängt an ihrem Nacken zu knappern. Lachend schubst sie ihn etwas von sich, schaut mich dann noch ein letztes Mal an und lässt sich schließlich wieder von Jess, Arm in Arm, zum Festplatz leiten: Der Bräutigam ist da! Ist das Einzige, was ich in diesem Moment denken kann.
Es hupt hinter mir und ich bemerke, dass die Ampel auf grün geschalten hat.

I realise you're changing
You know it needs to be
I didn't know this trust in you would take your love from me
We gave each other something we outgrew yesterday
I hope that you remember, how love it was with me

Was für Musik höre ich da überhaupt? Ich wechsle den Sender und höre ein mir bekanntes Lied – das gleiche Lied, das ich damals im Auto gehört habe, als ich das Haus verkauft habe.

Sometimes I ask my heart did we really
Give our love a chance (just one more chance)

Wie auch schon letztes Mal passt der Text sehr gut zu meiner Situation. Als Rory mich vorher, als sie auf der Bank saß, angesehen hat, da habe ich mich genau dasselbe gefragt. Wenn der Bus nicht gekommen wäre, könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich im Auto geblieben und nicht zu ihr rübergegangen wäre. Es war ihr Blick – er hat mich an so vieles aus der Vergangenheit erinnert.

and I know without a doubt
I turned it inside out
And if we walked away
would make more sense (only self defense)
But it tears me up inside
Just to think we still could try
How long must we keep riding on a carousel
Going round and round and never getting anywhere?

Aber in meinem tiefsten Inneren weiß ich ja eigentlich, dass es keinen Sinn mehr hat – schon lange nicht mehr. Es ist leicht sich etwas zu suchen, an dem man festhalten kann. Bei mir war es Rory. Mir war eigentlich klar, dass wir nie wieder zusammen kommen werden, aber ich hatte einfach Angst vor der Zukunft und wollte es deswegen nie einsehen.

This is the long goodbye
Somebody tell me why
Two lovers in love can't make it
Just what kind of love keeps breaking a heart?
No matter how hard I try
You're gonna make me cry
Come on, baby, it's over, Let's face it
All that's happening here is the long goodbye

It’s over, let’s face it! Ein schöner Satz. Ich habe es eingesehen, als ich Rory und Jess letztens zusammensah. Ich habe gesehen, wie glücklich sie war und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich das auch wieder sein will – glücklich. Und das kann ich nicht werden, wenn ich immer nur der Vergangenheit nachtrauere. Ich merke, dass Lorelai mit Allem Recht hatte, was sie gesagt hat.
Die Zeit mit Rory war wunderschön und ich werde sie bestimmt auch niemals vergessen können. Aber um das geht es ja gar nicht. Es geht darum, dass ich lernen muss glücklich zu werden – ohne sie. Sie hat es geschafft... sollte ich es dann nicht auch schaffen?
Ich habe immer noch Angst vor der Zukunft. Was wird passieren? Ich habe keine Ahnung, wie mein Leben nach Stars Hollow verlaufen wird. Das Einzige, was ich weiß ist, dass es auch ein Leben außerhalb Stars Hollows und ein Leben ohne Rory geben muss – auch wenn ich mir das noch nicht richtig vorstellen kann.

The long goodbye
The long goodbye
This is the long goodbye
Someone please tell me why

Als ich das Ortschild von Stars Hollow passiere, weiß ich, dass ich nie wieder hierher kommen werde, dass ich nie mehr mit Rory sprechen werde, egal, was passieren wird, egal... egal, was ich noch für sie empfinde werde. Ich weiß, dass meine Zeit mit Rory, meine Zeit in Stars Hollow endgültig vorüber ist.

Are you ever coming back again
Are you ever coming back again
Are you ever coming back again
Guess I'm never coming back again

The End

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