@Niis Na ja, beide Sichten sind ja auch sehr interessant, finde ich
@contigo Jetzt wo du es sagst, da ist wirklich eine Parallele. Ist mir beim schreiben gar nicht aufgefallen
@Crazylittlegirl Gut, denn es soll einen ja auch traurig machen...
@r.eg.02 Ja, der arme Logan *sniff*
@~sophie~ Also ich finde wenn jemand den anderen aufsuchen sollte, dann ja wohl Rory, aber na ja...
@ace-19 Ja, Rory dürfte sich zum Sorgenkind entwickeln
Und jetzt tut es mir wirklich wahnsinnig Leid, aber durch den ganzen Trubel hab ich vergessen das gestern Sonntag war... Asche auf mein Haupt. Also kommt jetzt der Teil von Sonntag und ein kleines Weihnachtsgeschenk.
Merry Christmas!
Teil 5
Logan betrachtete genervt das Blatt Papier vor ihm. Es war jetzt einige Wochen her das er aus Manhatten weggezogen war, man sollte meinen das er langsam wieder in der Lage war klar zu denken, stattdessen wurde seine Arbeit mit jedem Tag schlechter. Seine Gedanken wurden praktisch von ihr beherrscht und der Schmerz verlieà seine Seite inzwischen nicht einmal mehr wenn er schlief.
Unwillkürlich fragte Logan sich wie lange ein Mensch unter ständigen Qualen leiden konnte bevor er zusammenbrach... Offensichtlich länger als mir lieb ist, dachte Logan ironisch und sah noch einmal auf das Blatt vor ihm. Es war ein Artikel über die gefährlichen StraÃen von Chicago... was auch immer das in einer Zeitung von San Francisco zu suchen hatte.
Rory... Gedankenverloren begann er mit seinem Stift rum zu spielen. Wann immer er mit Mike telefonierte kostete es ihn all seine Selbstdisziplin nicht nach ihr zu fragen. Sie hatte geweint als er sie das letzte Mal gesehen hatte... Er hoffte wirklich das es ihr inzwischen besser ging. Ganz egal wie schwer es für ihn war, mehr als alles andere wollte er das Rory glücklich war.
Erneut blickte Logan auf den Zettel bevor ihm. Rory... Noch einmal lies er den Artikel durch und dieses Mal hatte er fast das Gefühl das sie sich wie üblich über seine Schulter lehnte und den Artikel kommentierte damit er ihn auch ja nicht ruiniert. „Danke Mrs Gilmore“, flüsterte Logan mit einem traurigen Lächeln und begann den Artikel zu editieren.
Rory arbeitete noch an ihrem Artikel, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Erschrocken wirbelte sie herum und sah in das Gesicht von Mike. Erleichterter atmetete sie wieder auf und legte eine Hand auf ihr wie wildklopfendes Herz.
„Man hast du mich erschreckt“, beklagte sie sich und warf ihm dabei einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Entschuldige“, meinte Mike und lächelte sie dabei charmant ein. Genervt verdrehte Rory die Augen und wollte sich gerade wieder umdrehen als sie Mikes Hand erneut auf ihrer Schulter spürte.
„Du arbeitest schon seit Wochen jeden Tag bis spät in die Nacht! Mach doch mal eine Pause und geh mit der alten Gruppe aus“, schlug er vor und Rory hörte die Sorge in seiner Stimme.
Unter dem durchdringenden Blick von Mike begann Rory ungemütlich auf ihrem Stuhl herumzurutschen und versuchte seinem Blick auszuweichen.
In den letzten Wochen hatte sie sich tatsächlich sehr zurück gezogen, was auch daran lag das sie nicht wusste ob sie sich wirklich zurück halten konnte und nicht nach Logan fragen. Wobei sie nicht wüsste was schlimmer gewesen wäre. Mit ihnen auszugehen und sie würden über Logan reden oder mit ihnen auszugehen und sie würden nicht über Logan reden. Aber inzwischen war es Wochen her und wahrscheinlich damit an der Zeit wieder unter Menschen zu kommen. „Ich speicher nur kurz den Artikel ab“, versprach Rory und lächelte Mike sanft an, bevor sie sich wieder zum Computer drehte und die Datei abspeicherte.
„Gut“, erwiderte Mike glücklich und trat einen Schritt zurück. Lächelnd speicherte Rory ihren Artikel und fuhr den Computer runter. „Ich bin fertig“, sagte sie fröhlich und ging in Richtung Tür. Auf halben Weg drehte sie sich noch einmal zu Mike um. „Kommst du?“
„Ich kann doch eine so wunderschöne Frau wie dich nicht alleine lassen“, lachte Mike und beeilte sich ihr nachzugehen. Liebevoll sah er ihr nach, als sie begeistert von den anderen empfangen wurde. Er wusste das irgendetwas zwischen ihr und Logan passiert war, aber das war Wochen her und sie schien darüber hinweg zu sein.
Lachend hörte Rory den Anekdoten der anderen zu. „Ich hab einiges verpasst“, stellte Rory fest und sah etwas verlegen in das Glas vor ihr. Erst jetzt wurde ihr klar wie sehr sie ihr soziales Leben eigentlich vernachlässigt hatte in den letzten Wochen. „Aber das wird ja wohl nicht noch einmal passieren“, meinte Mike und sah sie dabei leicht fragend an. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte Rory, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, ganz bestimmt nicht“, versicherte sie ihren Freunden und lächelte dabei etwas entschuldigend.
„Und wenn wir dich das nächste Mal an den Haaren aus dem Büro ziehen müssen“, scherzte Mike und Rory lachte. „Ich gebe dir hiermit offiziell die Erlaubnis das zu tun“, meinte sie und zwinkerte ihm zu, bevor sie einen Schluck von ihrem Martini nahm.
Grinsend stieà Lisa Sophie an. „Ich wette Mike hätte viel lieber die offizielle Erlaubnis sie an den Haaren in sein Schlafzimmer zu ziehen“, flüsterte sie leise und beide begannen zu kichern. „Wie steinzeitmäÃig“, erwiderte Sophie ebenso leise, bevor beide wieder ernst wurden. Es war ein offenes Geheimnis das Mike ebenso wie Logan in Rory verliebt war, aber nun war Logan nicht mehr hier und es sah so aus als würde er nicht mehr wieder kommen, also hatte Mike freie Bahn. Die einzige Frage war, hatte Rory trotz ihrer ständigen Tiraden über Logan ihr Herz an ihn verloren oder hatte Mike eine Chance ihr Herz zu erobern?
Am nächsten Morgen schlug Rory stöhnend die Augen auf. Sie wusste nicht mehr wer es gewesen war, aber irgendwer hatte vorgeschlagen, die Wiedervereinigung der alten Gruppe gebührend zu feiern und dabei musste der ein oder andere Martini zu viel geflossen sein. Vielleicht waren es auch zwei Martinis zu viel gewesen, dachte sie schmerzerfüllt, als der helle Sonnenschein an ihre Augen drang.
Wehmütig dachte Rory an Logan, der, die wenigen Male die er mit war, auf sehr subtile Art und Weise darauf geachtet hatte, dass sie sich nicht von den anderen mitreiÃen lies. „Schluss jetzt“, murmelte Rory und richtete sich auf. Keine Gedanken mehr über Logan. Die Vergangenheit war die Vergangenheit und sie würde ganz sicher keine Zukunft ergeben.
Als Logan an diesem Morgen sein Büro betrat, klebte an seinem Computermonitor ein Post-it. Verwundert nahm er ihn ab und las. Mike hat angerufen Stirnrunzelnd sah Logan auf den Zettel. Mike hat angerufen. Natürlich wusste er was das hieÃ, aber es war ihm ein Rätsel wieso Mike ihn auf der Arbeit angerufen hatte und nicht wie sonst auf dem Handy. Und warum er ihn so früh angerufen hatte, statt zu warten bis er im Büro war und er ihn auch erreichen konnte.
Nervös sah Mike immer wieder auf sein Handy, das er auf den Tisch gelegt hatte. Seit er Logan an diesem Morgen angerufen hatte, wartete er auf dessen Rückruf und bis jetzt hatte er sich noch nicht gemeldet. Wenn er ehrlich war, hatte er keine Ahnung was genau ihn dazu getrieben hatte diesen Schritt zu gehen, aber es kam ihm... unfair vor es nicht zu tun.
Endlich klingelte das Handy und Mike griff so hastig danach, dass er seinen Kaffeebecher dabei umstieÃ. „Verdammt“, fluchte er durch die Zähne und sah auf den immer gröÃer werdenden See vor ihm. Immer noch leicht fluchend öffnete er sein Handy. „Hey“, begrüÃte er Logan und begann mit einem Lappen den Kaffee wieder wegzuwischen.
„Hi“, antwortete Logan leicht verwirrt. Ihm war nicht entgangen, dass Mike geflucht hatte als er ans Telefon gegangen war und langsam machte er sich Sorgen. Hoffentlich ist mit Ace... bevor Logan diesen Gedanken zu Ende denken konnte rief er sich selbst zur Ordnung. Er musste aufhören überall Verbindungen zu ihr zu sehen. Er und Rory waren sich nie nahe gewesen, es war eher unwahrscheinlich das Mike ihn anrufen würde sollte etwas nicht stimmen. Trotzdem spürte er wie sein Herz schneller zu schlagen begann als Mike nicht antwortete. Er wusste nicht was Mike ihm sagen wollte, aber er wusste das es nichts gutes war. „Mike?“
„Logan...“, antwortete Mike und plötzlich kam es ihm albern vor. Er war ein erwachsener Mann, es gab niemanden vor dem er sich rechtfertigen musste. Und trotzdem hatte er genau das jetzt vor. „Wie ist es so in San Francisco? Immer noch alles beim alten?“, fragte Mike nervös.
Ratlos hörte Logan zu. „Ja, alles wie immer“, antwortete er verwundert. Er war sich ziemlich sicher, dass das nicht der Grund für Mikes Anruf war. „Und bei dir?“, fragte Logan nach dem sie eine Weile nichts gesagt hatten. Zu sagen das Gespräch war schleppend, war die Ãbertreibung des Jahrhunderts. Eigentlich war es schon die reinste Ãbertreibung zu sagen das dieses Gestammel ein Gespräch war.
„Alles gut“, antwortete Mike schnell und Logan fragte sich was denn los war. „Gut... gut“, meinte Logan und sah auf die Uhr. Er musste jeden Moment los ins nächste Meeting.
„Gibt es einen speziellen Grund warum du angerufen hast?“, fragte Logan und nahm noch einen schnellen Schluck von seinem Kaffee, bevor er aufstand und in Richtung Tür ging, als Mike die Bombe platzten lies. „Ich hab mich in Rory verliebt!“
Für den Bruchteil einer Sekunde ging Logan einfach weiter, aber dann kam die Information an und er stoppte mitten in der Bewegung. Rory... Gott, es war viel zu lange her seit er das letzte Mal ihren Namen gehört hatte. Sie fehlte ihm so sehr... Aber sie war nicht seine. Er hatte seine Chance vergeben, als er gefahren war. „Und?“, fragte Logan und hoffte das man ihm nicht anhörte wie schwer es ihm fiel lässig zu bleiben, während sein Brustkorb in Wirklichkeit zugeschnürt wurde und er das Handy am liebsten aus dem Fenster schmeiÃen würde nur um dieses Gespräch nicht zu beenden. Er wollte das Rory glücklich war, ganz egal was das für ihn bedeutete, aber das hieà nicht das es ihm gefallen musste zuwissen das sie ausgerechnet mit seinem besten Freund glücklich sein würde.
„Na ja... du und Rory?“, fragte Mike etwas hilflos und bei diesen Worten lehnte Logan sich gegen die Wand. Sein Atem wurde unregelmäÃiger und er konnte spüren wie der altbekannte Schmerz wieder in ihm aufflammte und ihn von innen heraus verbrannte. Er und Rory... Das war ganz sicher nichts worüber er jetzt mit Mike sprechen wollte.
„Zwischen mir und Rory war nie etwas, okay? Ich weià was die Gerüchte sagen, aber sie sind nicht wahr. Wenn du sie liebst, dann tu alles was du kannst damit sie glücklich ist, sie verdient es“, antwortete Logan und versuchte sich einzureden, dass er ja nicht log. Zwischen ihm und Rory war nie etwas gewesen, bis auf jenen einen Kuss. Ein Kuss den er zwar nicht vergessen konnte, der aber auch nicht wichtig war... zumindest nicht für sie.
„Gut“, erwiderte Mike erleichtert und ging zu belanglosem Smalltalk über. Ihm fiel nicht auf das Logan das Gespräch so schnell wie möglich beendete oder vielleicht wollte er es auch einfach nicht bemerken.
Gequält sah Logan auf sein Handy. Sicher, er wollte das Rory glücklich war, aber musste es ausgerechnet mit seinem besten Freund war. „Ich wette das ist Karma“, flüsterte Logan sarkastisch und schleuderte das Handy wütend gegen die Wand. Krachend fiel es zu Boden und zerfiel in seine Einzelteile, ebenso wie Logans Herz.
Teil 6
Glücklich winkte Rory an diesem Morgen Mike zu, bevor sie sich in ihr Büro setzte und begann an ihrem Artikel zu arbeiten. Summend ging sie ihre Unterlagen durch, als ihr plötzlich eine mit Marker hervorgegebene Stelle auffiel. San Francisco. Warum hatte sie diese Stadt hervorgehoben? „Was solls“, murmelte Rory leise und lies ihren Blick weiter über das Blatt wandern. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihre Gedanken zu Logan wanderten als sie an ihrem Artikel schrieb und abermals San Francisco vorkam.
Gedankenverloren trank Logan seinen Kaffee. Oder zumindest wurde es ihm als Kaffee vorgesetzt, den schmecken tat es danach nicht. Eigentlich war es so ziemlich das grauenvollste was er jemals vorgesetzt bekommen hatte. Rory hatte Kaffee immer geliebt... ohne das er es verhindern konnte wanderten seine Gedanken wieder einmal in Richtung Rory. Nicht das er es noch verhindern wollte. Er war inzwischen zu dem Schluss gekommen das er es sowieso nicht verhindern konnte, also konnte er auch ebenso gut in Erinnerungen schwelgen. Es war ja nicht so als könnte er noch irgendwie mehr Leiden.
Die letzten Tage waren die schlimmsten seines Lebens gewesen. Mike schien auf Wolke 7 zu schweben und je mehr er Logan von Rory vorschwärmte umso mehr bohrte sich der Schmerz in ihn hinein und verspottete ihn. Er bekam kaum noch Schlaf, weil er immer wieder denselben Alptraum von Rory hatte.
„Hey“, flüsterte Logan und ging lächelnd auf Rory zu, die vor dem Computer saÃ. Er fragte sich welchen Artikel sie wohl schrieb, denn ihre Aufmerksamkeit löste sich nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde vom Bildschirm. „Ace?“, fragte er noch einmal und wollte ihr gerade eine Hand auf die Schulter legen, als der Stuhl sich langsam umdrehte. Aber in ihm saà nicht Rory sondern Mike. „Sie gehört zu mir!“
An dieser Stelle wachte er stets schweiÃgebadet auf. Um ehrlich zu sein war dieser Traum das einzige was ihn davon abhielt wieder nach Manhatten zurück zu kehren. Ganz egal wie schmerzhaft es war jeden Tag aufs neue von innen zu verbrennen oder den Wunsch zu verspüren irgendwo reinzutreten sobald er ein glückliches Paar sah, er zog es immer noch dem Anblick von Mike und Rory als glücklichen Paar vor. Trotzdem... sie fehlte ihm so sehr.
Rory kam gerade aus dem Pausenraum zurück, als sie auf ihrem Schreibtisch einen Strauà Rosen fand. Verwundert hob sie die Karte auf, die davor lag.
Meine wunderschöne Rory,
würdest du mir die Ehre erweisen mich heute Abend im Lá Flora zu treffen? Ich werde dort um 20 Uhr auf dich warten,
Dein, dir treuergebender,
Verehrer
Ratlos sah Rory auf die Karte. Ihr war kein Verehrer aufgefallen, aber sie hatte sich darum ja auch nicht gekümmert, weil sie noch genug mit ihrem Herzschmerz von Logan zu tun hatte. Nachdenklich drehte Rory die Karte in ihrer Hand. Warum sollte sie eigentlich nicht gehen? Das schlimmste was passieren konnte war, dass sie einen unangenehmen Abend mit jemanden verbringen würde der in sie verliebt war. Genauso gut könnte es aber auch ein wunderschöner Abend werden und vielleicht der erste Schritt in eine feste Beziehung. „Bis heute Abend, mein geheimnisvoller Verehrer“, flüsterte Rory zufrieden.
Glücklich sah Mike zu wie Rory die Karte betrachtete und letztendlich etwas sagte. Er wusste nicht was es war, dazu stand er zu weit weg, aber sie sah zu glücklich aus um zu entscheiden nicht hinzugehen. „Love is in the air“, summte er glücklich vor sich hin, als er sah wie Lisa ihn fragend ansah. Grinsend sah er sie an und nickte nur, bevor er zu seinem Schreibtisch ging.
Lisas Blick folgte Mike als er zu seinem Schreibtisch ging. Während ihr nicht entgangen war wie seine Zuneigung für Rory sich noch verstärkt hatte, war ihr ebenfalls nicht entgangen dass Rorys Gefühle auf freundschaftlicher Ebene geblieben waren. Mike war vielleicht Hals über Kopf in Rory verliebt, aber sie nicht in ihn, denn sie war in jemanden verliebt der auf der anderen Seite des Kontinents in einem San Franciscor Büro saÃ.
„Wenn du doch mal früher erkannt hättest was du fühlst, müssten wir das jetzt alle nicht durchstehen“, murmelte sie leise und sah mit traurigen Augen zu Mike rüber, der noch immer glücklich summte. Es würde vermutlich nicht allzu lange dauern, bis er ebenso wie Logan erkennen musste was es bedeutete sich in Rory Gilmore zu verlieben.
Nervös sah Rory sich im Restaurant um und versuchte ein bekanntes Gesicht zu erkennen. Als sie es jedoch entdeckte, blieb ihr für Sekunden das Herz stehen. Mike... Mike, Logans bester Freund, Mike, ihr Kollege und guter Freund, Mike, der anscheinend hoffnungslos in sie verliebt war ohne das sie es jemals mitbekommen hatte. „Ich bin wohl mit geschlossenen Augen durchs Leben gegangen“, flüsterte Rory leise, bevor sie ein Lächeln aufsetzte und zu Mike hinüber ging, der nun etwas hastig aufstand. Als Rory sein Lächeln auffiel, fiel es ihr schwer nicht an Logans berüchtigtes Lächeln zu denken. Auf seiner Abschiedsfeier, als er sie angesehen hatte während er auf sie zuging... Gott, sie hatte sich wie das einzige Mädchen auf Erden gefühlt. Aber das war nicht der richtige Zeitpunkt um über Logan und sein Lächeln zu denken, also riss sie sich zusammen und versuchte jede Erinnerung an Logans Berührungen zu verdrängen als Mike ihre Hand nahm und ihr einen sanften Handkuss gab.
Glücklich musterte Mike Rory von oben bis unten. Sie trug ein dunkelblaues, trägerloses Kleid, dass ihre blauen Augen hervorhob. Ihre Haare waren mit einer Hochsteckfrisur aus dem Gesicht gehalten und sie lächelte etwas unsicher. Alles in allem war sie die schönste Frau auf Erden.
Rory fühlte sich unwohl unter Mikes Blick und so setzte sie sich hin und griff nach der Speisekarte, als sich Mikes Hand auf ihre legte. Abermals durchfuhr sie eine Erinnerung an Logan und die Blitze die seine Berührungen immer wieder durch ihren Körper fuhren lies. Sie fehlten bei Mikes Berührung.
Fragend sah sie Mike an, der ihre Hand noch immer nicht los lies. „Ich hab schon bestellt. Ich hoffe du hast nichts dagegen?“, fragte Mike und sah sie an. „Natürlich nicht“, antwortete Rory und hoffte das es aufrichtig klang. In Wirklichkeit schossen ihre Gedanken wieder einmal zu Logan. Als sie zusammen das Layout gestaltet hatten, war ihr aufgefallen wie gut es ihm gelang mit ihr umzugehen. Er diskutierte mit ihr, befahl wenn es notwenig war, aber er bevormundete sie nicht. Und selbst wenn es dämlich klang, sie kam sich bevormundet vor wenn Mike für sie bestellte. Er kannte ihren Geschmack zwar seit Jahren, aber sie fühlte sich in ihren Freiheiten beschränkt. Logan wäre das sicher nicht... Energisch unterbrach Rory diesen Gedanken. Sie hatte keine Ahnung was Logan getan hätte oder nicht, und es war auch nicht von Bedeutung. Logan war auf der anderen Seite des Kontinents und sie würde ihn nicht wieder sehen. Mike dagegen saà ihr gegenüber und sie sollte endlich anfangen sich auf ihn zu konzentrieren, statt ihn immer zu mit Logan zu vergleichen. Es war nicht fair ihm gegenüber.
Gelangweilt sah Logan auf den Fernseher vor ihm. Es lief irgendein uralt Film indem ein Gentelman eine Dame gerade zum Dinner eingeladen hatten. Sie saÃen jetzt am Tisch und er hielt ihre Hand, während sie verliebt kicherte und ihm gerade zu an den Lippen hing.
Vermutlich saÃen genau in diesem Moment auf der anderen Seite des Kontinents Mike und Rory genauso an irgendeinem Restauranttisch. Wütend schmiss Logan die Fernbedienung gegen die Wand und sah zu wie sie in ihre Einzelteile zerbrach. In den letzten Tagen war es ihm gelungen eine beeindruckende Zahl von Gegenständen zu zerbrechen. Was auch immer gerade in seine Händen lag wenn er an Mike und Rory dachte landete früher oder später an der Wand.
Das schlimmste war, dass er wusste er könnte jetzt an Mikes Stelle sein. Wenn er nur damals nicht gefahren wäre, wenn er nur nicht aufgegeben hätte...
„Ich liebe dich“, flüsterte Logan und sank auf dem Sofa zusammen. Tränen begannen über seine Wangen zu laufen und er vergrub sein Gesicht in einem Sofakissen. Wenn es doch nur endlich aufhören würde weh zu tun.
Das Abendessen war inzwischen vorbei und Rory stand wieder vor ihrer Haustür. Mike hatte sie wie ein wahrer Gentelman bis zur Haustür begleitet und nun stand sie etwas verlegen davor. Was erwartete er? Sollte sie ihn küssen? Würde er versuchen sie zu küssen? Wollte sie das er es versuchte?
„Es war ein schöner Abend“, sagte Rory leise und wich dabei seinem Blick aus. Um die Wahrheit zu sagen, war es ein ganz normaler Abend gewesen. Es war schön gewesen von jemanden so umsorgt zu werden, aber trotz allem was sie versuchte konnte sie nicht aufhören Logan und Mike zu vergleichen und Mike verlor jedes Mal.
„Ja, das war es“, antwortete Mike und Rory konnte in seinen Augen sehen, dass er es ernst meinte. Für ihn war es ein wunderschöner Abend gewesen mit der Frau die er liebte. Er hatte keine Ahnung das er in Wahrheit immer wieder gegen die Erinnerung an seinen besten Freund kämpfte.
Nervös sah Rory ihn an. Als Mike ihr vorsichtig näher kam, schloss sie erwartungsvoll die Augen. Seine Lippen streiften ihre sanft und sie horchte in sich hinein. Da waren keine Elektroschock wie bei Logan. Keine Schmetterlinge die in ihrem Magen Achterbahn fuhren. Kein unbändiges Verlangen sich in seine Arme fallen zu lassen und dort für immer liegen zu bleiben.
Etwas enttäuscht öffnete sie die Augen wieder und sah Mike an. „Bis morgen“, antwortete sie und öffnete die Haustür. „Bis morgen“, hörte sie Mike noch sagen, bevor sie die Tür hinter sich schloss und ihre Maske in sich zusammen fiel. Tränen begannen über ihr Gesicht zu laufen. Dieser Abend hatte so viele Erinnerungen, so viele Sehnsüchte geweckt. Sehnsucht nach Logan, der sie wieder in seine starken Arme ziehen sollte. Er sollte sie mit aller Leidenschaft die er für sie empfand küssen und die Tränen aus ihrem Gesicht wischen. Er sollte er ihr sagen, dass er das selbe für sie empfand was er für sie empfand. Er sollte ihr sagen das er sie liebte.
Aber vielleicht gab es diese Liebe nicht. War es nicht viel sicher mit Mike zusammen zu sein, als mit Logan? Das Leben mit Logan wäre vielleicht aufregender gewesen, eine einzige Berührung von ihm war imstande sie zu beruhigen und ein einziger Kuss setzte ihren ganzen Körper in Brand und lies ihn nach so viel mehr schreien. Aber Logan war auch in der Lage ihr Herz zu brechen mit den einfachen Worten Lebe Wohl.
Mike war sicher. Er liebte sie und würde sie niemals alleine lassen. Er würde alles mit ihr durchstehen, die guten und die schlechten Zeiten. Er bedeutete ihr etwas, aber sie schenkte ihm nicht ihr ganzes Herz. Und deshalb war er auch nicht in der Lage es zu brechen.
Vielleicht war die Liebe die sie für Logan empfand es einfach nicht wert deswegen alles andere bei Seite zu legen. Vermutlich gab es diese Art von Liebe ohne Ende sowieso nur in Büchern.
Logan lag inzwischen auf dem Sofa und sah sich den Film noch immer an. Die Frau und der Mann hatten sich wieder getrennt und der Mann saà nun da und wartete offensichtlich auf ein Wunder den statt sich in sein Auto zu setzten und zu ihr zu fahren, jammerte er nur immer darüber das er sie verloren hatte. Langsam wurde es nervig. Und genau in diesem Moment machte es klick bei Logan. Er war genauso. Statt das zu machen, was er sein ganzes Leben lang gemacht hatte und zwar in die Offensive zu gehen um das zu bekommen was er wollte, lag er jetzt auf seinem Sofa und weinte sich die Augen aus, weil er es nicht bekommen konnte. Was war nur los mit ihm?
Ohne lange nachzudenken sprang er auf und zog eine Tasche aus dem Schrank. Wahllos warf er irgendwelche Klamotten in diese und während er es tat, fiel sein Blick auf den Spiegel. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er sich selbst sah. Er fühlte sich wieder lebendig. Endlich unternahm er wieder selbst etwas um das Schicksal zu lenken.
Starli
und traurig
...
