Rückkehr nach Stars Hollow

Gut, dann bekommt ihr den Teil ausnahmsweise heute noch.

Und ich widme ihn redeagle, weil sie schon ganz ungeduldig auf den Teil wartet.
Viel Spaß beim Lesen...


Ein kleines, schwarzes Büchlein


Wie zwei kleine Kinder traten Rory und Jess kichernd ins Diner. Jess versuchte immer wieder den Nacken von Rory zu küssen, doch sie wich ihm immer wieder aus. Dennoch gab er nicht so schnell auf und versuchte es wieder.
„Jess, lass das. Alle schauen uns schon an“, kicherte Rory und schob Jess’ Kopf weg.
Tatsächlich waren alle Augen im Diner auf sie gerichtet. Und als Luke aus der Küche trat und die beiden sah, ließ er beinahe die Teller, die er in der Hand hatte, fallen.
„Jess, was machst du denn hier?“, fragte er verwundert.
Jess nahm Rorys Hand und setzte sich mit ihr an den Tresen.
„Ich bin wieder da.“
„Ist etwas mit Liz?“
„Siehst du, da bin ich ein paar Wochen weg und mein Onkel freut sich nicht einmal über meine Rückkehr“, raunte er Rory zu.
Sie schüttelte nur lächelnd den Kopf.
„Keine Panik, ihr geht es gut“, sagte Jess schließlich an Luke gewandt.
„Was machst du dann hier?“
„Sie hat mich rausgeworfen.“
Luke runzelte die Stirn und sah seinen Neffen ungläubig an. Jess blickte zur Seite und warf Rory einen fragenden Blick zu.
„Vielleicht solltest du ihm die ganze Geschichte erzählen, sonst glaubt er dir nicht“, flüsterte sie ihm zu.
„Also gut, Luke. Meine Mum hat gesagt, ich soll wieder nach Stars Hollow fahren. In den letzten Tagen ist es mit ihr wieder bergauf gegangen, und da war sie der Meinung, dass sie mich nicht mehr braucht. Also hab ich meine Sachen gepackt, bin ins Auto gestiegen und jetzt habe ich die Ehre, wieder hier in deinem Diner zu sitzen und dein dummes Gesicht zu bewundern.“
Luke sah ihn noch einen Moment an und musterte ihn eingehend. Dann zuckte er mit den Schultern und fischte seinen Notizblock aus der Tasche.
„Und was kann ich euch bringen?“
„Zwei Kaffee zum Mitnehmen“, bestellte Rory.
Sofort ließ Luke den Block wieder sinken und schüttelte den Kopf.
„Rory, wenn deine Mum Kaffee braucht, dann soll sie selber herkommen.“
Rory schlug sich auf den Oberschenkel. Kaum zu glauben, wie schnell ihr Luke auf die Schliche gekommen war.
„Bitte Luke“, flehte sie.
„Lorelai will Kaffee, dann soll sie herkommen.“
„Du bist doch derjenige, der zu ihr gehen sollte, findest du nicht auch?“
„Ich muss nicht zu ihr kommen. Aber wenn sie Kaffee will, muss auch sie herkommen.“
Jess sah von einem zum anderen und verstand die Welt nicht mehr. Die beiden stritten sich wegen einer einfachen Tasse Kaffee.
„Luke, ich bin zahlende Kundin, also verlange ich auch, dass ich bekomme, was ich will.“
Luke stemmte seine Arme in die Hüften und funkelte Rory wütend an. Diese zog aber nur eine Augenbraue nach oben und sah ihn herausfordernd an. Als sie sah, wie Luke seine Schultern hängen ließ und geschlagen 2 Becher mit Kaffee füllte, lächelte sie triumphierend.
„Hab ich da etwas nicht mitgekriegt?“, fragte Jess.
„Oh, du hast eine Menge nicht mitgekriegt“, entgegnete ihm Rory.
„Und würde mir das auch jemand erklären?“
Rory schnappte sich die gefüllten Becher, zahlte und gab Jess einen Kuss.
„Das darf dir dein lieber Onkel erklären. Ich muss jetzt zu Mum.“
Und schon war sie zur Tür raus. Jess sah ihr nach, wie sie über den Platz lief, dann wandte er sich wieder an Luke.
„Also gut, was hast du schon wieder angestellt?“
Luke sah ihn entgeistert an und deutete mit dem Zeigefinger auf sich selbst.
„Ich? Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt habe?“
„Hör mal Luke. Ich habe eine von der Sorte geheiratet. So bezaubernd die Gilmores sein können, wenn es Streit gibt, sind immer wir schuld.“
Luke sagte nichts, sondern goss stattdessen diesmal auch Jess eine Tasse Kaffee ein. Ihn versuchte er nicht einmal mehr daran zu hindern, Kaffee zu trinken. Früher war das noch anders. Früher hatte auch Jess dem Kaffee eher abgeschworen. Er hatte zwar nicht die gleiche Einstellung wie Luke, also, dass der Kaffee nur Gift für den Körper sei. Er hatte ihm einfach nicht geschmeckt. Aber mittlerweile hatte Rory ihn geändert. Ja, die Gilmores konnten ganz schön überzeugend sein.
„Willst du es mir jetzt erzählen?“, forschte Jess nach.
„Es ist nichts Großartiges passiert. Wir haben gestritten, weil sie unbedingt auf Urlaub fahren wollte und ich nicht. Und dann ist mir rausgerutscht, dass ich sie nicht heiraten will.“
Jess hätte beinahe den Kaffee wieder zurück in die Tasse gespuckt, so überrascht war er von Lukes Erklärung. Er sagte das so, als wäre es nichts weiter, dabei ging es in diesem Fall um seine Beziehung zu Lorelai. Die einzige Beziehung in Lukes Leben, die er richtig ernst genommen hatte.
„Du willst sie nicht heiraten?“
„Zum letzten Mal, es ist mir rausgerutscht!“, fuhr Luke ihn an. Allmählich hatte er es satt, alles doppelt und dreifach erklären zu müssen.
„Und da wunderst du dich noch, dass sie wütend auf dich ist.“
„Komm schon, Jess. So schlimm ist das doch nicht. Lorelai übertreibt immer mal wieder. Du wirst sehen, morgen steht sie schon wieder hier, weil sie es ohne ihren Kaffee nicht aushält“, sagte Luke, aber besonders überzeugt war er davon nicht. Er sagte es mehr, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
„Diesmal ist es etwas anderes“, sagte Jess leise, doch laut genug, damit Luke ihn verstehen konnte.
„Wie meinst du das“, fragte Luke genauso leise und beugte sich zu Jess hinunter. Er wusste nicht, warum, da das Diner bis auf Kirk und ein paar kleinen Kindern leer war. Es hörte also niemand zu.
„Luke, seit dem Tag, an den ich und Rory geheiratet haben, wünscht sich Lorelai nichts sehnlicher, als dass du und sie eines Tages eine ähnliche Hochzeit feiern werdet. Das ist ihr großer Traum. War es zumindest, bis du ihn zerstört hast.“
„Hat sie dir das gesagt?“
Jess machte große Augen und hob abwehrend die Hände.
„Bist du verrückt? Mit mir würde sie niemals über so etwas reden. Aber ihre Tochter ist sehr gesprächig. Und falls du dich erinnern kannst, hab ich ihre Tochter geheiratet. Ich hab den Schritt gewagt.“
Für diesen Kommentar handelte er sich bei Luke einen Schlag auf den Kopf ein.
„Hey, ich sag ja nur, wie es ist“, protestierte Jess.
„Keiner hat dich um deine Meinung gebeten“, fauchte Luke ihn an.
Da hielt es Jess für besser, so schnell wie möglich zu verschwinden. Er trank seinen Kaffee aus und stand auf.
„Hey, wo willst du hin?“, rief Luke ihm hinterher.
„Zu Andrew in den Buchladen. Ich will schließlich meinen Job zurück.“
„Aber du kannst nicht gehen. Du musst mir hier im Laden helfen.“
Jess drehte sich verwundert zu ihm um. Mit der einen Hand hielt er schon die Tür auf, mit der anderen deutete er auf die wenigen Gäste im Diner.
„Das schaffst du schon alleine.“
„Ich finde schon genug andere Tätigkeiten, die du hier machen könntest. Zum Beispiel das Geschirr waschen.“
Jess seufzte und trat auf die Straße.
„Luke, hör auf mich zu quälen und bieg das mit Lorelai wieder hin“, rief er noch in den Laden, bevor die Tür hinter ihm zufiel.


Diesmal nahm Rory den Hintereingang. Sie rechnete damit, ihre Mum wieder auf der Veranda oder auf dem Dach anzutreffen, doch Fehlanzeige. Die Leiter war weggeräumt, die Müllsäcke auch, nur noch ein bisschen Werkzeug lag herum.
Rory öffnete die Tür und trat in die Küche. Und da bekam sie erst einmal einen Schock. Sollte sich ihre Mum jemals dem Selbstmitleid hingegeben haben, die Phase war schon lange wieder vorbei.
Auf dem Küchentisch und auf jedem anderen Schrank oder Kästchen, überhaupt auf jeder Fläche, auf der man etwas abstellen konnte, befanden sich Kisten, Schachteln, Säckchen und Taschen. Alle Schranktüren standen offen und waren nur noch zur Hälfte voll oder ganz leergeräumt. Rory stellte den Kaffeebecher irgendwo ab, wo sie gerade noch einen Platz fand. Dann betrachtete sie den ganzen Kram, der überall herumstand, genauer. Da waren Teller, Gläser, Besteck, Säfte, Gewürze, wovon Rory bisher nicht einmal gewusst hatte, dass es so etwas im Gilmore-Haus gab, Kochbücher, wovon sie ebenfalls keine Ahnung hatte, und vieles mehr. Und überall lagen Zettel herum, mit Buchstaben, Wörtern und Definitionen.
„Mum!“, rief sie laut.
Als sie keine Antwort erhielt, rief sie noch einmal. Endlich hörte man aus dem oberen Stockwerk ein Poltern und dann kam jemand die Treppe herunter.
Lorelai kam in die Küche und Rory musterte sie erst einmal von oben bis unten. Ihre Mum trug eine Latzhose, die sie noch nie gesehen hatte, ein ausgeleiertes, weißes T-Shirt, ihre Haare waren eigenartig hochgesteckt und überall, im Gesicht und an den Armen, hatte sie graue und schwarze Schmutzflecken.
„Rory, schön dass du da bist. Wo ist mein Kaffee?“
Rory deutete nur auf den kleinen Platz, an dem der Kaffee fröhlich vor sich hin dampfte. Sofort stürzte sich Lorelai darauf.
„Bist du in den Kamin gefallen?“, fragte Rory, als sie ihre Sprache wieder gefunden hatte.
„Nein, ich räume nur ein bisschen auf“, entgegnete ihr Lorelai und nahm einen großen Schluck.
„Oh, dann ist ja gut. Ich dachte schon, hier hätte eine Bombe eingeschlagen.“
„Wie kommst du darauf?“
Rory antwortete nicht, sondern deutete nur auf die Unordnung in der Küche.
„Ach das. Da hatte ich eine wirklich tolle Idee. Weißt du, wir haben hier jahrelang in vollkommener Unordnung gelebt. Ich habe heute angefangen, dass alles richtig einzuordnen. Nach dem Alphabet.“
„Nach dem Alphabet?!“, fragte Rory und riss die Augen weit auf.
„Ja, dann finde ich alles viel schneller.“
Rory räumte einen Stuhl frei und ließ sich darauf fallen. Das musste sie erst einmal verdauen.
Lorelai trank ihren Kaffee aus und warf den Becher dann in einen dafür vorgesehenen Behälter. Rory kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. In ihrem Wahn fing Lorelai jetzt auch noch an, den Müll zu trennen.
„Hey, wusstest du eigentlich, dass wir einen Dachboden haben?“, fragte Lorelai plötzlich.
„Seit wann denn das?“
„Keine Ahnung, ich hab mich auch gewundert. Auf jeden Fall, als ich heute oben war, um ein paar alte Sachen verschwinden zu lassen, hab ich das hier gefunden.“
Sie zog ein kleines, Buch aus ihrer hinteren Hosentasche.
„Ich dachte, ich hätte es gar nicht mehr.“
„Mum, wenn es dort oben war, musstest du wissen, dass wir einen Dachboden haben“, meinte Rory und nahm ihrer Mum das Buch aus der Hand. Lorelai zuckte nur mit den Schultern.
„Was ist das überhaupt?“, fragte Rory.
„Das ist mein Adressbuch aus meiner Schulzeit. Ich dachte, ich hätte es verloren.“
„Das berühmte, schwarze Büchlein, in dem alle deine Verflossenen drinstehen?“
Lorelai grinste schelmisch und nahm ihr das Büchlein wieder weg. Sie ging in den Flur und nahm das Telefon.
„Du willst die doch jetzt nicht anrufen, oder?“, fragte Rory entsetzt und sprang von ihrem Stuhl auf.
„Warum denn nicht?“
„Na ganz einfach, du …weil…, du kannst da einfach nicht anrufen. Was ist mit Luke?“
Lorelai knallte den Hörer auf die Kommode und kam auf Rory zu. Sie hatte ihren wunden Punkt getroffen.
„Nichts ist mehr mit Luke. Er will mich nicht heiraten, da war es Zeit für mich, zu gehen.“
„Und jetzt willst du deine alten Mitschüler anrufen?“
„Ich muss mir schließlich meine Optionen offen halten.“
„Welche Optionen denn?“
„Dass auch ich irgendwann heiraten werde.“
Rory griff sich an die Stirn. So viel Sturheit ließ sich ja kaum noch überbieten.
„Mum, zum letzten Mal, Luke hat das nicht so gemeint“, sagte Rory langsam, damit Lorelai auch ganz sicher jedes Wort verstand.
„Rory, zum letzten Mal, so etwas rutscht einem nicht so einfach heraus“, sagte Lorelai genauso langsam.
Hilflos warf Rory ihre Arme in die Luft.
„Bitte, mach doch, was du willst. Ich brauch jetzt einen Kaffee.“
„Haben wir nicht.“
„Tee tut’s auch.“
Sie drehte sich um du ging zu einem Schrank. Lorelai ging ins Wohnzimmer und fing an in ihrem Büchlein zu blättern.
„Mum, wo ist der Tee?“, kam es plötzlich aus der Küche.
„Den findest du unter T!“, rief Lorelai zurück, schlug eine Seite im Buch auf und begann eine Nummer zu wählen

Es tutete ein paar Mal, bevor am anderen Ende der Leitung der Hörer abgenommen wurde.
„Hallo?“, fragte eine dunkle Männerstimme.
Lorelai machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch plötzlich fielen ihr keine Worte mehr ein. Warum hatte sie sich auch nicht vorher überlegt, was sie sagen sollte?
„Hallo?“, kam es noch einmal aus dem Hörer.
Lorelais Kehle war trocken. Was tat sie hier eigentlich? Sie liebte doch Luke. Sie konnte doch nicht längst vergessene Jugendlieben anrufen.
„Hallo? Wer ist da?“
Der Mann am anderen Ende wurde langsam ungeduldig.
„Hallo, ähm…hier ist Lorelai. Spreche ich mit Nick?“, brachte sie schließlich heraus.
Zuerst herrschte Stille. Lorelai wartete, bis der Mann etwas sagte, doch da kam nichts. Verdammt, falsche Nummer. Warum sollte er auch noch immer in diesem Haus wohnen? Sie wollte schon auflegen, als der Mann zu sprechen begann.
„Ja, hier ist Nick. Ist das Lorelai Gilmore?“
„Kennst du sonst noch eine Lorelai?“, erwiderte Lorelai, mittlerweile schon etwas weniger angespannt.
Sie hörte, wie Nick leise lachte.
„Nein, eigentlich nicht. Mensch, das ist ja schon Ewigkeiten her, dass wir miteinander geredet haben.“
„Ganz recht. Sag mal, wohnst du immer noch in deinem Elternhaus?“
„Ich hab es geerbt.“
„Oh, das tut mir leid“, sagte Lorelai.
„Nein, sie sind nicht tot. Sie wohnen jetzt in Florida.“
Da musste Lorelai lachen. Erstaunlich wie locker sie sich plötzlich mit Nick Peterson unterhielt. Immerhin war es Jahre her.
„Sag mal, Lorelai, warum rufst du an? Ich meine, wir haben seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr“, erkundigte sich Nick.
„Tja, weißt du…ich dachte, wir könnten uns einmal treffen. Über alte Zeiten plaudern. Du weißt ja, wie das ist. Was hältst du davon?“, rückte sie mit der Sprache heraus.
Nick schwieg einen Moment. Schließlich antwortete er ihr.
„Das hört sich toll an, aber ich fürchte daraus wird nichts. Weißt du, meine Frau wäre darüber sicher nicht so begeistert.“
„Oh!“, kam es von einer enttäuschten Lorelai.
„Tut mir leid.“
Und wieder einmal hatte sie ihren Kopf nicht eingeschaltet. Er war verheiratet. Das hätte sie sich doch denken können. Er war ein Mädchenschwarm, der musste verheiratet sein. Hastig verabschiedete sie sich und legte auf. Totale Blamage. Sie schnappte sich einen Rotstift und strich den Namen Nick Peterson aus ihrem Adressbüchlein. Dann nahm sie sich den nächsten vor.


Rory hatte schon die dritte Tasse Tee in der Hand, als Lorelai endlich wieder zu ihr in die Küche kam. Normalerweise hielt sie nicht besonders viel von Tee, aber irgendetwas musste sie trinken, und der Kaffee war eben ausgegangen. Da konnte niemand was daran ändern.
„Und? Erfolgreich?“, fragte sie in sarkastischem Tonfall.
„4 konnte ich nicht erreichen. Wahrscheinlich umgezogen. 2 hatten nur den Telefonanrufbeantworter dran, da hab ich aufgelegt. 3 rufen zurück und 6 sind verheiratet. Warum auch nicht? Wer ist mit 37 Jahren auch nicht verheiratet? Klar, ich, Lorelai Gilmore.“
Sie ließ sich neben Rory auf einen Stuhl fallen, dabei war es ihr egal, dass auf dem Stuhl eine Kiste stand. Sie setzte sich einfach drauf.
„Was hab ich dir gesagt?“
Lorelai streckte ihrer Tochter nur die Zunge heraus und betrachtete das Büchlein noch einmal eingehend. Vielleicht hatte sie ja einen Namen übersehen.
Rory nahm es ihr aus der Hand und untersuchte die Kreuze, Linien und Kreise.
„Was hat das zu bedeuten?“, erkundigte sie sich.
„Die Kreuze sind die, die verheiratet sind, die Linien ruf ich später noch einmal an und die Kreise sind die wahrscheinlichsten, die wollen sich bei mir melden.“
„Wer ist Eddie?“
„Das ist der dicke Eddie.“
„Und Piet?“
„Pickel-Piet. Der hatte Akne, glaube ich. Ein richtiges Monster.“
„Tolle Spitznamen“, bemerkte Rory. Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger die Liste nach unten, bis sie beim nächsten Kreis angelangt war.
„Wer ist Nathan?“, erkundigte sie sich.
„Der ist toll. Nathan, der Nasenbohrer.“
„Mensch, du musst ja wirklich verzweifelt sein.“
Wieder bekam sie nur die Zunge von Lorelai zu Gesicht. Rory blätterte weiter in dem Büchlein und Lorelai legte ihren Kopf auf die Tischplatte. Schließlich war sie schon seit 6 Uhr auf den Beinen. Sie hatte ja vorgehabt, Ordnung in das Haus zu bringen.
„Mum?“, fragte Rory nach einer Weile, in der sie beide nichts gesagt hatten.
„Hm?“, kam es von der Tischplatte.
„Ich glaube, Jess will ein Baby.“
Schlagartig schnellte Lorelais Kopf in die Höhe.
„Na toll, jetzt werde ich Großmutter, bevor ich überhaupt heirate“, schnaubte sie.
„Noch bin ich ja nicht schwanger.“
„Da hast du Recht. Und so schnell wirst du es auch nicht, wenn Jess noch länger bei seiner Mum bleibt.“
„Dort ist er nicht mehr. Er ist wieder in Stars Hollow.“
„Seit wann? Und warum?“
„Seit heute früh. Liz hat ihn nach Hause geschickt“, klärte Rory ihre Mum auf.
„Warum bekomme ich solche Sachen nicht mehr mit?“
„Weil du nicht mehr zu Luke gehst.“
Schweigen. Wieder der wunde Punkt.
„Warum denkst du, dass Jess Vater werden will? Immerhin reden wir hier von Jess“, fragte Lorelai schließlich.
Rory stand auf und begann, in der Küche hin und her zu laufen.
„Ich weiß auch nicht. Er macht so komische Andeutungen. Er zitiert das Dschungelbuch und sagt, seine Kinder bekommen nur seine Gene.“
Lorelai nickte verständnisvoll, obwohl sie kein einziges Wort von dem verstand, was ihr ihre Tochter erzählte.
„Bist du dir sicher? Ich meine, glaubst du nicht, dass du dir das nur einbildest?“
„Entweder er will Kinder, oder er hat sich im Krankenhaus in eine Kinderärztin verknallt.“
„Wäre doch möglich.“
Diesmal war es Rory, die ihrer Mum die Zunge rausstreckte.
Lorelai stand auf und trat vor Rory hin.
„Und wie stehst du zum Thema Kinder?“
Rory zuckte mit den Schultern und fing wieder an, in der Küche auf und ab zu laufen.
„Ich weiß auch nicht. Ich meine, ich bin noch in Yale. Ich habe keinen festen Job. Ich hab noch mein ganzes Leben vor mir. Andererseits will ich unbedingt Mum werden. Irgendwann.“
Lorelai stand nur da und beobachtete ihre Tochter. In diesem Fall konnte sie ihr nicht helfen. Diese Entscheidung musste sie selbst treffen. Die konnte sie ihr nicht abnehmen.
„Vielleicht solltest du zuerst herausfinden, ob Jess wirklich ein Baby will.“
„Du hast Recht.“
„Und er zitiert wirklich das Dschungelbuch?“, fragte Lorelai ungläubig.
Rory musste lachen und nickte nur. Lorelai bot ihr noch einen Tee an, doch sie wollte schon gehen. Sie wollte noch bei Lane vorbeischauen.
Als sie zur Tür rausgehen wollte, läutete das Telefon.
„Hallo?“, sagte Lorelai, als sie den Hörer abnahm.
„Oh, die Sekretärin…gut verbinden sie mich mit ihm.“
Als die Musik ertönte, die signalisierte, dass sie verbunden wurde, formte sie mit ihren Lippen das Wort Piet.
„Du meinst doch nicht Pickel-Piet?“, fragte Rory.
Als Lorelai aber nickte, verließ Rory kopfschüttelnd das Haus. Ihrer Mum war im Moment nicht zu helfen.


Ziemlich lang nicht? Ich hoffe, er hat euch gefallen.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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Sorry, doppelpost

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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In letzter Zeit hab ich das nicht mehr so drauf. Ständig kommen die Teile doppelt und dreifach

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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Hey,
der teil war echt superklasse!!!
lorelai muss ja wirklich ganz schön verzweifelt sein!!!:biggrin:

Zitat:„Wer ist Eddie?“
„Das ist der dicke Eddie.“
„Und Piet?“
„Pickel-Piet. Der hatte Akne, glaube ich. Ein richtiges Monster.“
„Tolle Spitznamen“, bemerkte Rory. Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger die Liste nach unten, bis sie beim nächsten Kreis angelangt war.
„Wer ist Nathan?“, erkundigte sie sich.
„Der ist toll. Nathan, der Nasenbohrer.“
„Mensch, du musst ja wirklich verzweifelt sein.“

des war echt richitg geil!!!
mach schnell weiter so!
lg jojo
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lore ist wirklich verzweifelt wenn sie solche jungs mit solchen namen anruft
aber sie muss doch einsehen dass luke es nur rausgerutscht ist
aber jess hat auch recht mit seiner rede zu luke
ich hoffe mal dass sich die beiden bald einen ruck geben
jess und rory bald zu dritt?....das wäre lustig....dann könnte jess seinen kindern das dschungelbuch zitieren
freu mich schon auf den neuen teil
mfg lava Cool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Hi sunshinesmile,

sunshinesmile schrieb:Und ich widme ihn redeagle, weil sie schon ganz ungeduldig auf den Teil wartet.
Hey super, das freut mich aber. Ich habe noch nie einen Teil gewidmet bekommen. :dance: Vielen vielen Dank. :knuddel:

Also erst Mal respekt für die Länge des Teils. Der war wirklich lang. Und jetzt zum Teil. Er war mal wieder super gut geschrieben.

Jess und Rory sind einfach Wub

Das Gespräch zwischen Luke und Jess fand ich wirklich klasse. Vorallem den Teil

Zitat:„Also gut, was hast du schon wieder angestellt?“
Luke sah ihn entgeistert an und deutete mit dem Zeigefinger auf sich selbst.
„Ich? Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt habe?“
„Hör mal Luke. Ich habe eine von der Sorte geheiratet. So bezaubernd die Gilmores sein können, wenn es Streit gibt, sind immer wir schuld.“

Einfach klasse geschrieben.

Und Lore ist auch super. Wie sie jetzt verzeifelt eine Mann zum heiraten sucht. Typsich für sie. :biggrin:
Aber du lässt die beiden doch wieder zusammen kommen, oder ? Bitte Bitte !!!! Sie gehören einfach zusammen.

Also wie schon gesagt, super Teil und ich freu mich auf den nächsten.

GLG
Redeagle

PS: Sorry das mein FB, so spät kommt aber ich musste noch essen

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redeagle schrieb:Hey super, das freut mich aber. Ich habe noch nie einen Teil gewidmet bekommen. :dance: Vielen vielen Dank. :knuddel:
Gern geschehen. Ich dachte, da du am meisten auf einem neuen TEil bestanden hast, werde ich ihn dir widmen.
Zitat:PS: Sorry das mein FB, so spät kommt aber ich musste noch essen
Schon gut. Ich will natürlich nicht, dass du verhungerst.



Jaja, die gute Lorelai ist wirklich verzwiefelt. Aber was soll man machen, wenn die große Liebe einen nciht heiraten will. Auch Lukes Worte können verletzend sein.
Ich bin froh, dass euch der Teil gefallen hat. Ich bin auch ziemlich stolz auf den Teil. Ich glaube, er ist einer von meinen besten. Bis auf die Hochzeit. Die gefällt mir immer noch am besten. Da kann kein anderer Teil mithalten.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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HI!

WOW! Der Teil war echt grandios! Zu schön geschrieben! Von Anfang bis Ende!
Charas sehr gut getroffen... !

Zitat:Also gut, was hast du schon wieder angestellt?“
Luke sah ihn entgeistert an und deutete mit dem Zeigefinger auf sich selbst.
„Ich? Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt habe?“
Rollentausch? Sinst ist es ja eigentlich anders herum ... :lach:

Naja... und zu lore muss man wohl nix mehr sagen... ob zu ihren Putz/aufräumwahn oder wie sie die ganzen typen anruft... ...Menshc... Luke soll endlich seinen Allerwertesten zu ihr bewegen... aba dalli!

So... bin gespannt wies weitergeht!
Freu mcih ganz doll auf mehr

glg

Jule
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wow, das war ja mal ein laaaaanger teil. da singe ich doch mal *laarr* *räusper* *laaaaa*

R-E-S-P-E-C-T... usw. :lach:

also... mal nicht so albern jetzt (eindeutig zu wenig geschlafen Rolleyes )
zum fb:

sunshinesmile schrieb:„Also gut, was hast du schon wieder angestellt?“
Luke sah ihn entgeistert an und deutete mit dem Zeigefinger auf sich selbst.
„Ich? Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt habe?“
„Hör mal Luke. Ich habe eine von der Sorte geheiratet. So bezaubernd die Gilmores sein können, wenn es Streit gibt, sind immer wir schuld.“
(...)
„Luke, seit dem Tag, an den ich und Rory geheiratet haben, wünscht sich Lorelai nichts sehnlicher, als dass du und sie eines Tages eine ähnliche Hochzeit feiern werdet. Das ist ihr großer Traum. War es zumindest, bis du ihn zerstört hast.“
„Hat sie dir das gesagt?“
Jess machte große Augen und hob abwehrend die Hände.
„Bist du verrückt? Mit mir würde sie niemals über so etwas reden. Aber ihre Tochter ist sehr gesprächig. Und falls du dich erinnern kannst, hab ich ihre Tochter geheiratet. Ich hab den Schritt gewagt.“
(...)
„Luke, hör auf mich zu quälen und bieg das mit Lorelai wieder hin“, rief er noch in den Laden, bevor die Tür hinter ihm zufiel.

tja luke... da hat jess einfach recht. das kann man nicht anders sagen. Wink
es ist echt schlimm mit anzusehen... luke und lore lieben sich doch... und doch sind beide einfach zu stur. bzw luke sollte das echt mal geregelt bekommen. das hat lore einfach total verletzt. versteht der kerl das nicht??
männer Rolleyes
"luke, hör doch mal auf rory und jess!!"

sunshinesmile schrieb:Rory antwortete nicht, sondern deutete nur auf die Unordnung in der Küche.
„Ach das. Da hatte ich eine wirklich tolle Idee. Weißt du, wir haben hier jahrelang in vollkommener Unordnung gelebt. Ich habe heute angefangen, dass alles richtig einzuordnen. Nach dem Alphabet.“
„Nach dem Alphabet?!“, fragte Rory und riss die Augen weit auf.
„Ja, dann finde ich alles viel schneller.“
(...)
„Bitte, mach doch, was du willst. Ich brauch jetzt einen Kaffee.“
„Haben wir nicht.“
„Tee tut’s auch.“
Sie drehte sich um du ging zu einem Schrank. Lorelai ging ins Wohnzimmer und fing an in ihrem Büchlein zu blättern.
„Mum, wo ist der Tee?“, kam es plötzlich aus der Küche.
„Den findest du unter T!“, rief Lorelai zurück, schlug eine Seite im Buch auf und begann eine Nummer zu wählen

die stellen fand ich auch sehr cool...
den tee findeste unter t :lach:
lorelai scheint echt ganz schön desperate zu sein, wenn sie schon alles nach dem alphabet sortiert :lach:

sunshinesmile schrieb:„Entweder er will Kinder, oder er hat sich im Krankenhaus in eine Kinderärztin verknallt.“
„Wäre doch möglich.“
(...)
„Und er zitiert wirklich das Dschungelbuch?“, fragte Lorelai ungläubig.
Rory musste lachen und nickte nur.

die unterhaltung zum schluss war total gilmore-like... wunderbar. :lach: Wink

freue mich auf die fortsetzung
glg Jul

[SIGPIC][/SIGPIC]
Love hurts...
but sometimes it's a good hurt
and it feels like
I'm alive.
Zitieren

Oh man, super witzig was Lorelai da jetzt so veranstaltet. Wenn man die Verzweiflung in Person beschreiben müßte, könnte man das wobhl mit diesem zustand in dem sich Lorelai gerade befindet machen.

Ich weiß nicht, will Jess wirklich schon Vater werden? Vielleicht deutet Rory das ja auch nur falsch... :dance: :dance: :dance:

Einfach mal anschauen... http://www.monstersgame.org/?ac=vid&vid=232587

Jess - Bad Boy For Life - Club
Jess and Rory´s never ending Love Club
Luke & Jess - A Danes Family - Club
Punk Club
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