A long way back home
#61

Hallo JerryRoss


Hab deine FF vor ner Woche endeckt und finde sie total klasse. Leider geb ich erst jetzt Fb weil ich wegen der Arbeit keine Zeit hatte mal länger als 10 Minuten ins Internet zu gehen.

Daher habe ich nur Kapitel 1- 6 gelesen und aknn daher zu den anderen Chapter (noch) keine Kommerntare abgeben. Aber was ich bis dahin gelesen habe find ich wircklich gut, mit viel Gefühl und alles andere einfach schön.

Ich bin eigentlich ein Vollblut JJ durch und durch, aber FF´s mit Rory und Jess lese ich auch öfters mal.

Will jetzt nich aufdringlich sein, aber die unzensierte Version von Chapter 14 würd ich auch zu gern lesen.

So nun geh ich mal die restlichen Kapitel lesen und gib dir, hoffentlich etwas früher Fb als dieses mal.

Feu mich auf die nächsten Teile

Noch ein Schönes Wochende

Lg
LL-Junkie

und alle die sich auch so sehr auf die Bundesliga freuen viel Spaß in der Saison 07/08 Big Grin

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#62

hey
hab deine Story auch durch gelesen und find sie bis jetzt echt super, bin gespannt was noch alles so passiert bei Rory und Jess.

Gruß niese

Ps. schickst du mir die unzensierte Version auch zu

fiese1@gmx.de
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#63

So, ich habe jetzt endlich den zensierten Teil gelesen.....

....wow....das hast du ja alles gegeben....find ich gut! Upten Hast das alles gut geschrieben! Kann dir nur immer wieder sagen, dass es mir total gut gefällt. Dieser Teil und überhaupt alle von dir!!!!! Danke das du mir diesen Teil geschickt hast! Das

Ach ja und zu deinem Re-FB
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Hoffe du postest bald was neues! Freu mich schon!

Viele liebe Grüße
Caro
Drück und Knutsch dich!!!!Heart

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#64

Hi! Confusedmile:

@ LL-Junkie:
Zitat:Hab deine FF vor ner Woche endeckt und finde sie total klasse.
Freut mich, danke! Confusedmile:
Lass dir auch ruhig Zeit, mit dem Fb, ich kenn sowas eh auch von mir... :wink:

Zitat:Ich bin eigentlich ein Vollblut JJ durch und durch
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Habe dir jetzt vorher gerade den unzensierten Teil per Mail geschickt!


@ niese: Schön, dass dir die FF gefällt! Confusedmile: Habe dir das Kapitel geschickt!


@ Caro:
Zitat:....wow....das hast du ja alles gegeben....find ich gut! Upten
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Zitat:Ach ja und zu deinem Re-FB
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Hmm... Du hast natürlich auch recht, aber lassen wir es jetzt einfach mal bei meiner Rory, ist das in Ordnung? :wink: (Hab nämlich ehrlich gesagt keine Lust, das nochmal irgendwie umzuschreiben. *g*)


Ok, weiter gehts!

16. Kapitel
Sie rannte nervös in ihrem Zimmer auf und ab, suchte planlos verschiedene Bücher, CD’s und Kleidungsstücke, nur, um sie sofort wieder fallen zu lassen, sobald sie sie gefunden hatte. Jess saß in einer nagelneuen schwarzen Jeans ohne Auswaschungen, Löchern, oder anderen Alterserscheinungen und einem dünnen dunkelroten Pullover auf ihrem Bett und sah ihr grinsend nach. Vormittags war er noch sauer auf seine Freundin gewesen, als sie ihn ohne Widerrede zum Gewand kaufen geschliffen hatte, aber dieses ganze Tamtam, fast drei Stunden bevor sie losfahren mussten, machte alles wieder wett. Rory kam mit zwei verschiedenen Kleidern auf ihn zu. „Welches findest du... Nein, ich frage lieber Mom.“ Schon war sie zur Türe raus.
Er streckte sich auf ihrem Bett aus und betrachtete ihr Zimmer. Es sah genauso aus wie früher, nur das ein Gitterbett und jede Menge Babysachen wie Gewand, Spielzeug, Sabbertücher, Schnuller und Windeln dazugekommen waren. Ihre Pinnwand war immer noch mit Yale-„Fanartikeln“ gespickt, in Schrank und Kommode war alles fein säuberlich eingeräumt.
Oliver begann in seinem Bett zu weinen. Jess rappelte sich auf, beugte sich über das kleine Bettchen und hob ihn heraus. Kopf gegen die Schulter lehnen, im Zimmer auf und ab gehen und ihm gut zureden, hatte Rory ihm erklärt. Danach würde er sich eigentlich immer wieder beruhigen - außer sein Weinen lag an Hunger oder einer vollen Windel. Vorsichtig setzte er nun einen Schritt vor den anderen und drehte mit dem Keinen am Arm seine Bahnen. „Okay, ich soll dir was erzählen? Was willst du denn hören? Ähm... Hi, ich bin dein Dad! Gut, das ist nichts Neues, ich weiß.“ Er begann den Kleinen zusätzlich zu schaukeln. „Okay, ähm, wir fahren in ein paar Stunden zu deinen Urgroßeltern - du hast beide schon mal gesehen - und deine Mom dreht deshalb gerade ein wenig durch. Hast du das eigentlich gemerkt, als sie gerade die ganze Zeit im Zimmer auf und ab rannte? Nein, wahrscheinlich nicht, dazu hast du einen zu tiefen Schlaf. Dich weckt ja gar nichts.“ Jess wechselte gerade wieder die Richtung und wendete sich der Tür zu, als er dort Rory mit verschränkten Armen stehen sah. „Ich drehe durch? Und wer hatte heute Vormittag noch solche Panik vor ihnen?“ Er rechtfertigte sich. „Hey! Natürlich krieg’ ich Panik, wenn du ständig welche machst!“ Rory wollte gerade kontern, als sie einfach nur zu lächeln begann. „Was ist?“ „Glückwunsch! Er hat sich beruhigt.“ Jess drehte seinen Kopf so weit es ging zu Olivers hinüber. „Ja, stimmt!“ Stolz sah er Rory an.

„Emily, ich kann meine Fliege nirgends finden!“ Mit fliegenden Fingern stand Richard vor seiner Kommode und durchwühlte alle Laden. „Welche Fliege meinst du?“ In einen Bademantel gehüllt und mit Lippenstift in der Hand trat Emily aus dem Badezimmer. „Ich meine die dunkel... Wie siehst du denn aus?! Die Kinder kommen doch in...“ Er sah auf seine Uhr. „Nicht einmal mehr dreißig Minuten!“ „Ich weiß, ich bin fast fertig! Ich muss mir nur mehr die Lippen machen und mein Kleid anziehen!“ Sie machte sich wieder auf de Weg ins Bad. „Die Fliege liegt übrigens unten, auf dem Tisch in der Halle. Ich habe sie erst vor einer Stunde aus der Reinigung geholt!“ Schnellen Schrittes verließ Richard den Raum. „Verdammt, jetzt bin hinausgefahren!“ murmelte Emily sauer und wischte sich den Lippenstift aus dem Mundwinkel.

„Ladies and Gentlemen - das Tor zur Hölle!“ Rory und Jess standen wie versteinert vor der schweren Eingangstür, Lorelai stand - halb die beiden schützend, halb sich selbst versteckend - nervös hinter ihrer Tochter und ihrem hoffentlich-noch-lange-nicht-Schwiegersohn. Selbst der - wie immer - schlafende Oliver wirkte ängstlich.
Da sich keiner der beiden Gilmore Frauen dazu durchringen konnte, drückte Jess schließlich die Klingel. „Okay, das war’s dann.“ murmelte Lorelai nüchtern und setzte ein gequältes Lächeln auf, als ihre Mutter die Tür öffnete.

Sie strahlte ihre beiden Nachkommen an. „Lorelai! Rory! Jess.“ Emily reichte ihm höflich die Hand. „Guten Abend, Misses Gilmore.“ Sein Lächeln wirkte unbeholfen. „Kommt doch herein!“ Sie trat einen Schritt zu Seite. „Oh, hi.“ Ein Dienstmädchen zog Lorelai den Mantel förmlich aus. „Das ist Beth, sie kommt aus Groß Britannien.“ stellte die Gastgeberin ihr neues Hauspersonal vor. „Ah, hi Beth! Freut mich.“ Die blonde Mittzwanzigerin rang sich ein kurzes, kaltes Lächeln ab, nahm auch Rorys Mantel und Jess’ Lederjacke entgegen und verschwand.
„Na los, kommt schon herein!“ Sie rauschte ins Wohnzimmer ab. „Bitte, nach euch!“ Lorelai schob Jess und Rory vor sich her.

Richard saß Zeitung lesend im Wohnzimmer. „Hi, Dad.“ Er sah auf. „Ihr seid schon hier? Oh tut, mir leid, ich war so in meine Zeitung vertieft, ich habe die Klingel gar nicht gehört.“ Er legte den Stapel an Papier zur Seite und stand auf. „Ist schon okay, Grandpa.“ Rory lächelte.
Er kam auf die drei zu und umarmte seine Tochter und seine Enkelin. Jess stand schweigend neben ihn. Rory stellte ihn Richard vor. „Grandpa, das ist Jess, Olivers Vater. Jess, das ist mein Grandpa.“ Sie schüttelten sich die Hände. „Jess... Ja, Emily hat mir von Ihnen erzählt. Sie sind schon seit einigen Tage wieder hier.“ „Ja, das stimmt.“ „Und haben Rory geküsst.“ „Ja...“ Er starrte verlegen auf den Boden. Rory ergriff seinen Arm. Jetzt war wohl der beste Augenblick dazu. „Grandpa, Grandma. Jess und ich sind wieder zusammen.“ Die beiden sahen sich erstaunt an. Richard begann zu lächeln. „Ich freue mich für euch! Komm her!“ Er drückte Rory an sich, reichte Jess nochmals die Hand und verbeugte sich beinahe vor ihm. „Meinen Glückwunsch, euch beiden!“ Er war froh, dass Rory nicht denselben Fehler wie Lorelai beging, und Oliver alleine groß ziehen wollte. Oliver. Gerade wollte er nach seinem Urenkel fragen, als er ihn, gerade am Aufwachen, in seiner Babyschale liegen sah, die neben Rory auf dem Boden stand. Er beugte sich zu dem Kleinen hinunter und nahm ihn auf den Arm.
Emily stand immer noch erstaunt mitten im Raum und starrte abwechselnd Rory, Jess und Lorelai an. „Wieso hast du mir nichts davon gesagt?“ fragte sie ihre Tochter, bemüht, nicht allzu herrschend zu klingen. Sie hob abwehrend die Hände. „Ich habe es doch selbst erst gestern erfahren!“ Richard griff wieder ein. „Aber Emily, das ist doch großartig! Oliver wird mit seinem Vater aufwachsen! Was spricht da dagegen?“ Sie riss sich wieder zusammen und lächelte. „Gar nichts, du hast Recht.“
„Setzt euch doch mal!“ Sie bot ihnen die beiden Sofas an. „Wollt ihr etwas trinken?“ Richard legte Oliver zurück in den Kindersitz und ging zu dem Servierwagen. „Einen Martini, bitte.“ „Ich nur ein Wasser.“ „Und Sie, Jess?“ Richard wendete sich ihm zu. „Wasser, Cola oder Saft.“ murmelte Rory, nur für ihren Freund neben ihr hörbar. Sie hatte ihm versprochen, ihn so gut es geht durch den Abend zu bringen, Fehler zu vermeiden und ihm dabei zu helfen, bei ihren Großeltern einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie wollte nicht, dass er sie von ihrer unangenehmen Seite kennen lernte, oder dass sie ihn aufgrund irgendwelcher Äußerungen schlecht behandelten. „Ein Cola wäre schön.“ kam es zögerlich hervor. „Ein Cola, gerne. Emily, könntest du Jess ein Cola aus dem Kühlschrank bringen?“ „Natürlich.“ Artig stand sie auf, strich ihren Rock glatt und ging in die Küche.
Richard kam mit den Getränken. „Es freut mich, dass wir endlich wieder gemeinsam hier sitzen und dass ich Sie, Jess, auch noch kennen lerne.“ Er nickte lächelnd. „Freut mich ebenfalls. Rory hat mir schon oft von ihnen erzählt. Nur Gutes.“ Der schnurrbärtige Herr lächelte verlegen. „Ja, unsere Rory ist schon etwas Besonderes. Aber, Rory...“ Er sah sie an. „Genieße lieber den Abend und hör damit auf, Jess wie ein kleines Kind führen zu wollen. Ich denke, er ist alt genug, um für sich selbst zu sprechen.“ Sie wurde etwas rot. Jess hätte Rory gerne verteidigt, irgendetwas gesagt, was sie entlastet hätte, doch ihm fiel partout nichts Brauchbares ein. Zu seinem - und auch Rorys - großen Erstaunen war es Lorelai, die gleich beide auf einmal in Schutz nahm. „Nimm es nicht so ernst, Dad. Sie sind heute beide schon den ganzen Tag lang recht nervös. Für Jess ist es immerhin das erste Freitagabendessen mit euch beiden auf einmal und für Rory eigentlich auch das erste Richtige nach langer Zeit. Sie wollten sich nur gegenseitig etwas aus der Patsche helfen.“ Richard lachte. „Es wird schon nichts Besonderes passieren, heute Abend. Einfach ein nettes Essen mit der Familie, um Neuigkeiten auszutauschen und Sie, Jess, etwas näher kennen zu lernen.“
Emily kam mit einer Dose Cola und einem Glas aus der Küche zurück und stellte es vor Jess auf den Tisch. „Danke.“ Er schenkte sich ein.
„Misses Gilmore, das Essen ist fertig.“ „Danke, Beth.“ Das Hausmädchen verbeugte sich und war, so leise und flink wie sie gekommen war, auch wieder verschwunden.

Die Vorspeise, schlichter Salat mit Tomaten, Oliven und einem Käse, der sowohl Rory, Lorelai als auch Jess völlig unbekannt war, wurde serviert, und mit ihr der Startschuss zu einem Verhör, wie es Rory und Lorelai schon lange nicht mehr erlebt hatten.
„Nun, Jess, Rory erzählte mir, Sie haben die letzten Monate bei Ihrem Vater verbracht?“ Richard sah ihn an. „Ja, das stimmt. Ich habe bei ihm in Kalifornien gelebt.“ „Und was haben Sie dort gemacht? Studiert, gearbeitet?“ „Ich habe gearbeitet. Habe in verschiedenen Läden Bestellungen entgegengenommen, die Lager eingeräumt, oder in den Läden die Regale. Und die Buchhaltung habe ich auch öfters übernommen.“ setzte er zwar leicht betont, aber völlig ruhig hinzu, als wäre es für ihn das Normalste überhaupt. Rorys Grandpa nickte. „Und was machen Sie, seit Sie wieder zurück sind?“ „Ich arbeite in dem Café meines Onkels. Kümmere mich wieder um das Lager und die Buchhaltung aber auch um die Gäste. Und ich bin gerade dabei, mir einen zweiten Job zu suchen.“ Emily sah von ihrem Teller auf. „Warum denn das?“ „Nun ja... Je mehr ich verdiene, desto mehr kommt Rory und Oliver zugute. Ich zahle ihnen einen monatlichen Beitrag.“ Richard war plötzlich sehr interessiert. „Und in welcher Höhe befinden sich diese Beiträge? Gerade genug zum überleben, oder bleibt am Monatsende auch etwas übrig, wovon sich Rory noch etwas Kleines für sich selbst leisten kann?“ „Dad!“ Lorelai griff ein. Dass er so von ihren Eltern schikaniert wurde, wollte nicht einmal sie. „Was ist denn? Das ist doch eine angemessene Frage, wenn es um meine Enkelin und ihren Sohn geht!“ „Nein, ist es nicht! Jess gibt sich wirklich alle Mühe, um für Rory und Oliver sorgen zu können und du ziehst ihn gleich von vornherein in den Dreck!“ Sie wunderte sich über sich selbst. Wieso nahm sie Jess eigentlich so plötzlich in ihren totalen Schutz? Wollte sie nicht selbst erst hören, was er sagte, bevor sie ihm das Leben schwer machte? Ihr entging nicht, dass sie von allen angestarrt wurde. Ihre Eltern, klar, die wunderten sich mal wieder über ihr „seltsames Verhalten“ oder ihren „unangebrachten Tonfall“ oder was auch immer. Und Rory und Jess, tja, die waren beide höchst erstaunt, wie sehr sie plötzlich für Jess kämpfte.

Bis zur Hauptspeise hatte Stille geherrscht. Zwei Mal hatte Lorelai ihren Vater mit eiskalten Blicken vor neuen Fragen abgewürgt. Aber nun, mit einem sich füllenden Magen, ging das Rennen um Akzeptanz oder Untergang in die nächste Runde.
„Habt ihr euch eigentlich schon eine Wohnung gesucht?“ Natürlich war es Richard, der die Befragung weiter führte. „Wofür?“ Rory kaute auf einem Stück Spargel herum. „Na für euch! Ihr habt doch vor, zusammenzuziehen?“ „Nein, eigentlich nicht. Zumindest nicht jetzt.“ Sowohl Richard als auch Emily saßen mit einem Schlag kerzengerade auf ihren Stühlen. „Ihr wollt nicht zusammenziehen?“ Emily war fassungslos. „Grandma, wird doch gerade erst wieder zusammen gekommen! Jess ist gerade erst wieder gekommen! Wir müssen doch beide noch in diese Familienkonstruktion hinein wachsen!“ „Ja aber wie wollt ihr das machen, ohne einer gemeinsamen Wohnung? Wie wollt ihr euch gemeinsam um den Kleinen kümmern?“ Richard war verwirrt. Was es nicht das Normalste und Natürlichste der Welt, dass man als Familie zusammen lebte? Ihm kam gleich ein weiterer Gedanke, der ihn erschreckte. „Wollt ihr etwa auch nicht heiraten?“ Das kam doch gar nicht erst in Frage, dass Rory und Jess nicht heirateten, wenn Jess schon hier war! Er würde es nicht zulassen, dass Rory genauso wie Lorelai Schande über die Familie brachte! Noch ein uneheliches Kind - wo kämen sie denn da hin? „Keine Ahnung. Vielleicht irgendwann einmal. Aber nicht im Moment.“ antwortete Jess, der zurzeit eindeutig der Ruhigere der beiden war. Er sah, wie Rory kurz vor einer innerlichen Explosion stand. Alles in ihr brodelte bereits. „Dad, und auch Mom, lasst es doch mal gut sein, für heute. Man braucht doch nicht alles gleich am ersten Abend zu klären.“ Lorelai probierte sich wieder als Schlichterin zwischen den Parteien. „Ich halte diese Fragen aber ebenfalls für sehr wichtig!“ warf Emily ein. „Aber kannst du sie nicht auch noch nächste Woche wichtig finden? Oder übernächste?“ Prompt gerieten sie in einen Streit.
„Ich glaub’s einfach nicht...“ vor sich hinmurmelnd schüttelte sie den Kopf. „Was?“ Jess sah sie von der Seite an und erschrak beinahe. Er hätte schwören können, dass ihre schönen, eisblauen Augen für einen Moment vor lauter Zorn blutrot gefunkelt hatten. „Rory...“ Er nahm ihre Hand in seine, und versuchte sie zu beruhigen. „Ist doch alles nicht so schlimm. Das klären wir schon noch.“ Doch Rory ließ sich nicht beruhigen. Sie hatte doch gewusst, warum sie den ganzen Tag über eine ständige, leichte Angst vor dem Abend gehabt hatte! Ihre Vorstellung, beziehungsweise die ihren Großeltern, eines gemütlichen, versöhnlichen Essens waren einfach grundverschiedene. Sie starrte die beiden abwechselnd böse an. Sie stritten gerade mit Lorelai darum, wie wichtig eine Hochzeit vor Ende von Olivers erstem Lebensjahr war. „Sagt mal, habt ihr sie noch alle??“ Eine sofortige Stille trat ein. „Grandpa, ich hatte mich nach unserem Treffen wirklich gefreut, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung war! Und Grandma, von dir dachte ich ebenfalls, du würdest es diesmal ernst meinen! Aber dann kommen wir zu euch, und was passiert? Ihr bohrt nur nach, wie viel Geld Jess uns geben will und wann wir endlich heiraten! Habt ihr noch nie etwas von Taktgefühl gehört? Oder Anstand?“ „Aber Rory!“ „Nein, Grandma! Ihr seid einfach unmöglich! Beide! Und wisst ihr was? In Zukunft werde ich mich nicht mehr mit einem netten Gespräch einschmeicheln lassen! In Zukunft wird das alles nach meinen Regeln laufen!“ „Schatz-“ Ihre Mom versuchte sie zu stoppen, doch Rory war nicht mehr aufzuhalten. „In Zukunft werdet ihr zu uns zum Essen kommen und es wird ausschließlich über Themen geredet, die Mom und ich in unserem Haus wünschen!“ Lorelai riss die Augen auf. Bitte was?! Ihre Eltern sollten von nun an ernsthaft wöchentlich bei ihnen antanzen? Sie redete unbeirrt weiter. „Weiters werdet ihr Jess und mich solche Entscheidungen wie zu einer Wohnung oder Heirat uns überlassen, denn es geht auch schließlich niemanden außer uns beiden etwas an! Oh, und damit auch diese Sache gleich von vorne herein geklärt ist: Ihr werdet euch unter keinen Umständen in die Erziehung, in seine spätere Interessen oder die Schulbildung unseres Sohnes einmischen! Wir werden ihm sagen, was er darf und was nicht, was gut ist und was schlecht, er wird selbst entscheiden, ob oder auf welches College er gehen will und er wird um keinen Preis dieser Welt auch nur zu einer einzigen dieser langweiligen Veranstaltungen mitgehen, die keinen interessieren und für nichts gut sind! Ansonsten kann ich auch gerne Moms Methoden von damals übernehmen! Okay?“ Sie stand auf, schnappte sich Oliver und zog Jess an einer Hand hinter sich her. „Ähm, auf Wiedersehen.“ murmelte er über seine Schulter und verschwand durch die Tür. Richard und Emily sahen den beiden verwirrt und entsetzt nach. Lorelai trank still ihren Martini aus und folgte ihnen.

„Also erst mal: Wow! Deine Rede hat mich echt beeindruckt, Gratulation!“ Sie nickte ihrer Tochter anerkennend zu, als diese zu ihnen vor das Haus trat und ihren Wagen aufsperrte. „Aber... Willst du sie wirklich jede Woche bei uns zu Hause sitzen haben?“ fragte sie beinahe flehend, es sich nochmals zu überlegen. „Warten wir mal ab, wie sie jetzt in den nächsten Tagen und Wochen überhaupt reagieren.“ Sie stieg ein. „Oh, und Jess: Willkommen zurück im Fegefeuer!“ Sie grinste ihn verräterisch an.
Auf der ganzen Fahrt nach Hause wurde eigentlich nicht viel gesprochen. Kurz vor Stars Hollow wendete Lorelai sich an ihren Mitfahrer. „Wo soll ich dich eigentlich rauslassen? Bei Luke oder kommst du noch mit zu uns?“ Er sah sie erstaunt an. „Also, ich komme gerne noch mit zu Ihnen, wenn ich darf.“ Lorelai zuckte die Schultern. „Klar, warum nicht? Bist ja schließlich ihr Freund.“ Sie deutete auf Rory neben sich. „Und es ist noch nicht mal neun.“
Nachdem sie vor ihrem Haus ausgestiegen war, und Rory Jess vorgeschickt hatte, um Oliver ins Bett zu bringen, wandte sie sich zum ersten Mal seit Beginn der Fahrt direkt an ihre Mutter. „Mom, warum hast du das eigentlich gemacht?“ „Was, Schatz?“ „Na das alles. Uns so verteidigt. Jess... so verteidigt.“ „Ach Schatz...“ Lorelai hakte sich bei ihr unter und ging zum Haus. „Er tat mir einfach leid. Meinen Eltern sollte niemand ausgesetzt werden... Eigentlich hatte ich nicht vor, auch nur irgendetwas zu ihm oder über ihn heute zu sagen. Ich wollte mir ansehen, ob er sich wirklich so verändert hat, wie du meintest, oder ob er es würdig war, weiter gehasst zu werden. Aber dann war da dieser... kindliche, hilflose Ausdruck in seinen Augen, als mein Dad mit seinen Fragen loslegte und da hat sich mein eiskaltes Herz doch noch erwärmt.“ Sie hatte ihre letzten Worte absichtlich stark ins Lächerliche gezogen, um nicht vor Rory zugeben zu müssen, dass sie wirklich Mitleid mit ihm gehabt hatte, und langsam begann, ihn so etwas wie zu mögen. Jess war zu ihr zurückgekommen, hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, und bei ihr und seinem Sohn bleiben wollte, sich um sie kümmern wollte. Zu gerne hätte sie das alles vor über 19 Jahren von Christopher gehört. Aber er war schon zu stark von seinen und ihren Eltern manipuliert worden, wollte sie die ganze Zeit nur mehr heiraten, egal, was sie selbst davon hielt, oder ob es wirklich das Richtige war. Die Gesellschaft, in der sich deren Eltern früher und auch heute noch bewegten hielt es für das Richtige, eine eigene Meinung war nie von Bedeutung gewesen.

Ein wenig betrübt saß sie in der Küche und sah durch die offene Tür in Rorys Zimmer. Jess hatte es sich auf Rorys Bett bequem gemacht, Rory selbst stand noch vor dem Gitterbett und streichelte Olivers Kopf. Nach einigen Minuten legte sie sich neben ihren Freund und kuschelte sich an ihn. Er küsste sie. Eine richtig idyllische, kleine Familie. Lorelai hätte am liebsten geweint.

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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
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#65

Erst mal, zum Re.Re.Re.FB: Ich will auch nichts umgeschrieben haben! So wie es ist, ist es gut so! Manno, ich liebe deine FF !!! Heart

So ... nun aber zum 16ten Teil: HeartHeartHeart - mehr brauch ich gar nicht sagen!
Erstes Heart: Der Teil war super schön lang! Das hat mir wirklich total gut gefallen! Vorallem, weil....
Zweites Heart: er dazu auch wie immer (ich erwähne es aber bis zum Schluss, auch wenn ich mich zum 10ten Mal wiederhole und wiederhole) so schön geschrieben ist. Gut, überrascht bin ich mittlerweile nicht mehr ... ich weiß wie gut du bist !!! Wink
und zu guter letzt
Drittes Heart: Es ist soooo was von tolliger, das Lorelai und Jess sich nun doch verstehen. Nur das Lorelai jetzt traurig ist! Mag das nicht. Eek

Ich freue mich so auf den nächsten Teil!

Knutsch und drück dich!
Caro

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#66

Ein echt toller Teil!ich fands echt witzig wie rory bei ihren großeltern ausgerastet ist und ihnen die mienung gesagt hat,das hast du echt gut geschrieben.
dass lorelai jess nun doch langsam mag war ja zu erwarten, er hat sich ja wirkich verändert.
das ende war allerdings etwas traurig,aber doch schön.dass rory und jess jetzt so ne süße familie sind ist echt schön,nur macht das lorelai traurig, ich denke mal weil sie das damals selbst gern gehabt hätte und vielleicht auch weil sie angst hat rory zu verlieren,weil sie vielleicht doch bald auszieht....
naja jedenfalls freu ich mich auf den nächsten teil.
LG Tanja

P.S. ach die unzensierte version von teil 14 würd ich übrigens auch gern lesen.
meine e-mail-adresse: tanja488@gmx.de

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LITERATI 4 ever
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#67

Also:

@ Caro:
Zitat:HeartHeartHeart - mehr brauch ich gar nicht sagen!
:redface2: Danke.

Zitat:Gut, überrascht bin ich mittlerweile nicht mehr ...
Dann muss ich mir mal was Neues einfallen lassen! :wink:

Zitat:Nur das Lorelai jetzt traurig ist! Mag das nicht. Eek
Ist sie nicht mehr lange, versprochen! Confusedmile:


@ Tanja:
Zitat:ich fands echt witzig wie rory bei ihren großeltern ausgerastet ist und ihnen die mienung gesagt hat
Musste ja auch irgendwann mal kommen! *g*

Zitat:ich denke mal weil sie das damals selbst gern gehabt hätte
Ja, das hätte sie sicher gerne selber gehabt. (Auch [abgesehen von der FF] in der Serie)
Habe dir den 14. Teil übrigens geschickt!


Soo, aufs neue Kapitel müsst ihr kurz noch warten, ich les es mir nur nochmal schnell durch (ob ich noch geschwind was ändern muss oder so...)

Lg, Busserl
Babsi

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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
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#68

Hey,
der Teil war der Hammer!
Sie,also Jess und Rory wollten es doch mal mit den Großeltern probieren,aber die müssen ja wieder...Madnaja,...wie sie halt sind! Denken gar nicht daran,dass sie jemanden verletzten könnten....
Der Schluss war tollHeartdie süße kleine FamilieHeart
Mach schnell weiter ^^
hdl eva
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#69

@ Eva:
Zitat:aber die müssen ja wieder...Madnaja,...wie sie halt sind!
Hättest du etwas anderes erwartet? :wink:

Zitat:Der Schluss war tollHeartdie süße kleine FamilieHeart
Die müssen ja auch ihr Happy End kriegen! *g*


Ok, und jetzt zum neuen Teil!
Noch meine persönliche Meinung dazu: Die ersten 3 Absätze mag ich überhaupt nicht. Sind zwar in irgendeiner Weise ein bisschen lustig, aber was besseres ist mir halt als Übergang zu seinem Aufbruch in der Früh nicht eingefallen...
Songausschnitt: Forgive Me - Evanescence

17. Kapitel
Verschlafen tapste Jess ins Badezimmer um zu pinkeln, öffnete die Tür und fuhr, ebenso wie Lorelai, erschrocken zusammen. Sie schnappte sich schnell ihren Bademantel. „Was tust du hier??“ „Ich muss aufs Klo.“ „Wieso bist du nicht bei Luke?“ „Weil ich hier eingeschlafen bin.“ „Nur eingeschlafen? Oder war da noch was?“ Sie musterte ihn von oben bis unten. Den dunkelroten Pulli, seine Shorts und die Socken trug er noch, die Jeans waren verschwunden. „Rory wollte nicht, dass ich die ganze Zeit mit der Hose die ich auch draußen anhabe in ihrem Bett sitze.“ Sie standen sich gespannt gegenüber. „Ich wollte gerade duschen.“ Sie versuchte, ihn rauszuscheuchen. „Nur zu, aber dann muss ich entweder in einen Busch oder gegen die Hauswand machen. Ich muss wirklich!“ „Ein Busch wäre mir lieber.“ „Wie Sie meinen...“ Er drehte um und verließ den Raum. Einfach zur Sicherheit sperrte Lorelai hinter ihm die Türe ab.
Rory kam verschlafen aus ihrem Zimmer. „Du bist hier?“ „Sieht so aus.“ „Hast du hier geschlafen?“ „Ja. Bin gestern noch neben dir weggepennt.“ Er ging durchs Wohnzimmer. „Wohin gehst du?“ „Raus.“ Sie legte ihren Kopf schief. „Dass du keine Jeans anhast weißt du aber, oder?“ „Jup. Bin auch gleich wieder da.“ Schon war er zur Tür raus. Kopfschüttelnd ging sie in die Küche und machte erst mal eine Kanne Kaffee.
„Okay, bitte, du kannst ins Bad, wenn du schon so dringend musst! Ich hoffe aber du weißt es zu schätzen, dass ich noch nie so schnell mit dem Duschen fertig war! Das waren jetzt maximal zwei Mi...“ Sie sah sich verwirrt im Wohnzimmer um. „Jess?“ „Er ist draußen!“ rief ihr Rory aus der Küche zu. Lorelai stöhnte verzweifelt auf, da schloss er gerade hinter sich die Türe. Sie sah ihn schockiert an. „Du hast doch jetzt nicht ernsthaft gegen einen Busch gepinkelt?“ „Blieb mir was anderes übrig?“ Er ging in Rorys Zimmer und zog sich an.
„Willst du schon gehen?“ Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Wollen nicht, aber ich muss.“ „Wieso?“ „Hey, ich bin seit gestern wieder ein arbeitender Mann!“ Er lachte. „Schon vergessen?“ Rory setzte sich auf ihr Bett und sah ihn mit ihrem überzeugendsten Dackelblick und Schmollmund an. Jess setzte sich seufzend neben sie. „Weißt du was? Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder kommst du mit zu Luke und hängst dort den ganzen Tag blöd ’rum, bis ich wieder fertig bin, oder...“ Er verstellte seine Stimme. „...du bleibst hier Weib, kümmerst dich um das Kind und siehst zu, dass heute Abend mein Essen auf dem Tisch steht!“ Rory grinste, legte seinen Arm um ihre Schulter und kuschelte sich an ihn. „Ich glaube, ich nehme den mittleren Weg.“ Er begann ebenfalls zu grinsen. „Du kochst?“ Sie blickte ihn strafend an. „Nein, aber ich werde uns heute Abend etwas Schönes bestellen!“

Den Kopf in ihre rechte Hand gestützt saß sie bei einem Tisch und blies sich zum bereits fünften Mal innerhalb von zwei Minuten eine Strähne aus dem Gesicht. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr schon einmal so langweilig gewesen war. Seufzend nahm sie ihre Gabel wieder auf und durchlöcherte damit den Rest des Omelettes.
„Amüsierst du dich schön?“ Er ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Sie sah zu Jess auf. Ihre Langeweile und Lustlosigkeit sprangen ihn schon förmlich an. „Ich frage Luke, ob ich ’ne Pause machen kann. Okay?“ Sie bearbeitete weiter ihre zerfallenden Eier und nickte. „Ich bin oben!?“ rief er in die Küche. „Aber du bist spätestens in einer dreiviertel Stunde wieder hier, hast du verstanden?“ tönte es zurück. „Ja, ja.“ Er zog Rory vom Stuhl hoch, schnappte Oliver und verschwand in Lukes Wohnung.
„Hey, weißt du was?“ Er ließ sich, Oliver gut fest gehalten, auf sein Bett fallen und deutete Rory, sich neben ihn zu setzen. „Nein. Was?“ Vorsichtig drehte er sich auf die Seite, und legte seinen Ollie neben sich. „Heute ist er ein Monat alt.“ Er drückte seinem Sohn einen Kuss auf den Kopf. Sie lächelte. „Ach so. Natürlich weiß ich das. Er hat mich ja auch lange genug leiden lassen!“ Eigentlich sollte sie sich ja freuen, es hätte weitaus schlimmer kommen können, aber an die über zehn Stunden langen Wehen, fünf wirklich nicht angenehme Presswehen und den kleinen Dammriss, der, Gott sei Dank, wenigstens nicht genäht werden musste, erinnerte sie sich nur mit gemischten Gefühlen zurück. Ob sie es auch wie ihre Mom machen würde? Jedes Jahr zu seiner Geburtszeit in sein Bett kriechen, und ihm die Geschichte erzählen? Nein, wohl eher nicht... Das ging mit Mädchen wahrscheinlich besser.
„Irgendwie müssen wir das heute noch feiern...“ Er riss sie aus ihren Gedanken, sie lachte. „Und wie willst du das machen?“ „Das überlege ich ja gerade... Für ’ne Bar ist er noch’n Stück zu jung.“ „Ein großes Stück, ja.“ Er sah ihn an und zuckte die Schultern. „Ist ja egal. Ein Monat ist zwar ein Monat, aber er kann ja mit noch gar nichts etwas anfangen. Warten wir noch ’ne Zeit ab, mit dem feiern.“ Sie nickte anerkennend. „Respekt! So schnell gibst du auf?“ Er sah sie skeptisch an. „Fällt dir denn etwas ein?“ „Nicht im Moment, aber das kommt schon noch...“

Sie kniete sich direkt vor ihren Sohn neben Jess’ Bett und sah sich den Kleinen an. Je älter er wurde, desto ähnlicher wurde er seinem Vater. Die kurzen Haare waren pechschwarz und schon jetzt bei bestem Willen nicht zu bändigen, er hatte eher schmale Lippen und einen fortwährend müden Blick. Aber das lag vielleicht auch einfach nur daran, dass er die meiste Zeit des Tages schlief.
Jess betrachtete seine Freundin. Die Arme auf der Bettkante verschränkt, kniete sie vor seinem Bett. Den Kopf hatte sie schief gelegt. Er dachte an die letzten Tage. Vor sechs war er wiedergekommen, um sein Auto zu holen. Vor fünf Tagen hatte er den riesen Streit mit Luke. Er dachte damals wirklich, Luke sei übergeschnappt. Wieso sollte er ein Kind haben? Zeitmäßig würde es zwar hinhauen, aber er hatte damals doch verhütet! Unbewusst begann Jess zu lächeln. Vielleicht war es ja wirklich besser gewesen, dass etwas „schief“ gegangen war. Immerhin, vielleicht hätte er sonst einfach sein Auto geholt und hätte Rory gar nicht getroffen! Oder er wäre ihr zwar über den Weg gerannt, aber, wie er es auch dieses Mal getan hatte, wieder vor ihr davon gelaufen! Er dachte weiter. Drei tage. Er wäre fast verschwunden. Jess schüttelte den Kopf. Schnapsidee! Wieso war er eigentlich weggefahren?

‘Cause you were made for me
Somehow I’ll make you see
How happy you make me oh
I can’t live this life
Without you by my side
I need you to survive
So stay with me

„Woran denkst du gerade?“ Rory sah ihn von unten mit ihren großen blauen Augen an. „An nichts Bestimmtes. Die letzten paar Tage.“ Sie nahm seine freie Hand, auf der er sich nicht abgestützt hatte, und nahm sie in ihre. „Es ist schon gut, so wie es ist.“ hörte er sich murmeln. Rory nickte lächelnd.

You look in my eyes
And I’m screaming inside
That I’m sorry

Jess entzog ihr seine Hand und strich mit den Fingerspitzen versonnen durch Olivers Haare. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Nach einigen Minuten, als Jess aus seinem tagträumerischen Zustand wieder erwacht war, zog er Rorys Kopf vorsichtig ein Stück näher, um seine Stirn gegen ihre legen zu können. „Gut gemacht!“ flüsterte er auf ihren Sohn deutend und küsste sie.

Would you forgive me again?
You’re my one true friend
And I never meant to hurt you

„Hey, ich habe mir gerade ’ne Mittagspause genehmigt, muss aber gleich wieder im Hotel sein! Also hopp, hopp Flanellmann, Kaffee!“ Sie sah sich im Laden um. „Luke?“ „Der ist gerade im Lagerraum. Aber hier, dein Kaffee.“ Cesar bediente sie. „Danke, Cesar. Ähm, wenn du hier bist... Wer ist dann in der Küche?“ „Oh...“ Er verschwand wieder. Lorelai sah ihm grinsend nach, da kam Luke auch schon wieder zurück. „Was hast du denn gerade gemacht?“ Heute hatte sie ja wieder mal einen ihrer absolut unneugierigen Tage. „An der Wiege weitergearbeitet. Das mache ich immer, sobald ich einmal ein paar Minuten lang Zeit habe. Sonst werde ich nie damit fertig!“ „Zu seinem einmonatigen wird es also nichts mehr, hm?“ Sie nahm einen großen Schluck aus ihrer Tasse. „Nein, heute geht es sich nicht mehr aus. An sich steht das Ding zwar schon, aber ich muss noch sämtliche Kanten abschleifen, alles lackieren und danach noch am besten einige Tage lang einfach an irgendeinem gelüfteten Ort stehen lassen, damit sie auch wirklich überall trocken ist, nichts mehr nach der Farbe stinkt, oder Reste von irgendwelchen Dämpfen gleich in der ersten Nacht in seine Atemwege gelangen. Ich will ihn mit seinem Geschenk ja nicht umbringen!“ Lorelai sah ihn aufgeregt an. „Kann ich sie mir mal ansehen?!“ Er grinste. „Nein, das kannst du nicht. Niemand außer mir weiß, wie die Wiege aussieht. Und so bleibt das auch!“ Sie schmollte.

Jess kam die Treppe herunter gestolpert. Luke sah verwundert auf seine Uhr. „Du hast noch fünfzehn Minuten! Wieso bist du schon wieder hier?“ „Weil ich genau diese fünfzehn Minuten heute früher Schluss machen werde.“ Mit einem richtigen Eifer machte sich Jess auch schon daran, einen gerade leer gewordenen Tsch abzuräumen. „Wolltest du mir heute nicht noch beim aufräumen helfen?“ „Nein, das wollte ich morgen. Wobei ‚wollen’ sowieso der falsche Ausdruck dafür ist.“ meinte er bekrittelnd und schüttelte den Kopf. „Ähm, Jess?“ Lorelai sah ihm nach. „Ja?“ „Ist Rory oben?“ „Ja.“ „Okay, danke.“ Sie ging mitsamt ihrer Kaffeetasse zu ihr hinauf.

„Schatz?“ Sie klopfte an die Tür und steckte den Kopf in Lukes Wohnung. „Ja?“ Lorelai trat ein. „Wo bist du?“ „Badezimmer!“ Ihre Mom folgte Rorys Ruf.
„Oh mein Gott, hier stinkt’s!“ Schnell schloss sie wieder die Tür. „Deshalb war die Türe auch zu und nicht offen.“ Um den Geruch ihres Enkels wieder los zu werden, steckte Lorelai tief ihre Nase in die so schön duftende Kaffeetasse. „Weißt du was? Ich glaube, das hat er doch nicht von dir. Du hast nie so gestunken!“
Rory verpackte die gebrauchte Windel. „Ich habe gestunken? Du hast mir immer erzählt, ich hätte nach Rosen geduftet!“ Sie grinste. Ihre Mutter zuckte hinter der Tür mit den Schultern. „Okay, ich denke, du bist alt genug, um die Wahrheit zu erfahren: Ich habe dich früher immer geliebt Schatz, allerdings nie in den Minuten, in denen es darum ging, dir eine neue Windel anzulegen! Boah, du konntest stinken! Ekelhaft war das! Einfach widerlich!“ Sie schüttelte sich, als die Tür auch schon aufging. „Danke, für das Geständnis. Jetzt weiß ich, dass du mich jahrelang immer wieder mal nicht leiden konntest!“ Gespielt enttäuscht und wütend stolzierte sie mit Ollie am Arm aus dem Bad. „Whow, das stimmt nicht! Ich konnte dich immer leiden! Ich habe mich nur manchmal vor die geekelt!“ Sie holte Rory ein und nahm ihr ihren Enkel ab. „Sei mal ehrlich: Ist es dir noch nie aufgefallen, dass dich sofort alle angewidert anstarren und aus der Hand geben, sobald du zu miefen beginnst? Du beginnst ja schon zu riechen, bevor überhaupt noch etwas in der Windel gelandet ist! Mach es doch einfach wie deine liebe Mommy, als sie ein Baby war, und stinke nicht ganz so sehr! Was hältst du davon, hm?“ Sie schaukelte den Kleinen auf ihrem Arm. „Ich glaube gar nichts, zumindest wird er dich gleich ansabbern!“ Rory lachte. „Ich warne dich, Kleiner! Ich muss heute noch arbeiten!“ Sie schlug sich mit einer Hand gegen die Stirn. „Verdammt... Das Hotel! Ich sollte schon längst wieder dort sein! Unsere Wanderleute sind bestimmt schon da!“ Rory nahm ihr den Kleinen wieder ab. „Na dann mach, dass du hier wegkommst! Damit sie nicht gleich von Anfang an zu viel zu beanstanden haben!“ „Ja, bin schon weg.“ Sie trank die noch fast volle Tasse Kaffee auf einmal aus und rannte die Treppe hinunter. Als sie an der Dinertüre ankam, drückte sie Jess, der am Tisch daneben stand, die Tasse in die Hand und verschwand.
Rory war langsam mit Oliver nachgekommen und stand nun ebenfalls im Diner. „Ich glaube, ich gehe mal wieder.“ Sie legte den Kleinen in seinen Wagen. „Warum?“ Jess sah sie verwundert an. „Weil ich hier sonst noch vor Langeweile sterbe, bis du Feierabend machen kannst!“ „Und wo gehst du hin?“ „Weiß nicht. Ich schau mal bei Lane vorbei. Wenn sie nicht zu Hause ist, dann... Keine Ahnung. Überlege ich mir noch.“ Sie zuckte die Schultern. „Okay...“ Begeistert schien er nicht. „Oh, kannst du so gegen acht Uhr bei uns zu Hause vorbeischauen? Ich bin heute ja den mittleren Weg gegangen!“ Sie grinste verdächtig verführerisch. Er begann neugierig zu lächeln. „Klar, mach ich.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und schob den Kinderwagen Richtung Tür. „Bye, Luke! Oh, falls dein Müll außergewöhnlich stinken sollte, ich habe sie an sich zwar zusätzlich eingewickelt, aber es liegt Olivers Windel drin!“ Luke nickte ängstlich. Sie lachte und verließ sein Lokal.

Ein paar Meter vom Diner entfernt zog sie ihr Handy aus der Tasche. „Hey Mom! Was ich dir vorher eigentlich noch sagen wollte, bevor du so schnell verschwunden bist: Willst du dir heute nicht wieder mit Sookie einen netten Abend machen? Oder Luke?“ „Luke? Wieso mit Luke?“ „Ich weiß nicht, ihr tuschelt seit der Schwangerschaft doch schon ständig über Jess und mich. So könntet ihr euch mal normal über uns unterhalten. Oder über was anderes.“ Lorelai ließ von Luke ab. „Warum soll ich heute eigentlich verschwinden?“ „Weil... ich mir mit Jess einen netten Abend machen will. Ab acht. Und bei uns zu Hause geht es schon mal deswegen leichter, weil wir unter uns kein Café haben, aus dem jeden Moment ein Onkel heraufkommen könnte...“ Ihre Mom willigte ein. „Okay... Ich werde mal fragen, was wer heute Abend macht. Vor acht darf ich aber noch zu Hause sein, oder?“ „Ja, natürlich.“ „Okay...“ Man hörte richtig, dass sie etwas überlegte. „Na gut. Bye, Schatz!“ „Bye.“ Gut, dann wäre das einmal geklärt. Schnurstracks steuerte Rory auf ein Modegeschäft zu.

Lorelai hielt den Telefonhörer in der Hand, und spielte mit der Schnur. ‚...einen netten Abend machen?’ Sie atmete zwei Mal tief durch und wählte eine Nummer. „Hallo?“ „Hey, Luke. Ich bin’s...“

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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
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#70

Hi Smile
Luke baut die Wiege für den kleinen Ollie Big Grin das is ja so lieb
Und Rory und Jess sind einfach nur süß zusammen!
Als Jess raus ging und in den busch gepinkelt hat :lach:Unsureich hoffe ihn hat niemand gesehen :lach:
Rory möchte sich ein schönen Abend mit Jess machen *freu*:freu::herz: ja ja...einen schönen Abend,ich bin gespannt wie der endet :pfeif:Wink
Achja,ich würde mich auch langweilen,den lieben langen Tag nur meinem Freund zu schauen wie er arbeitet...^^
Einfach cooler Teil...
hdl eva
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