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So, war wieder etwas fleiÃig, habe mich wieder in die depressive Welt Lorelais verlaufen :biggrin:
Danke an euch alle für euer liebes Feedback!! :knuddel:
Chapter 10
Im Diner vollzieht sich der Leichenschmaus. Niemals hätte ich gedacht, ihn in so naher Zeit begehen zu müssen. Davor hatte ich schon immer groÃe Angst, mich von den Menschen für immer verabschieden zu müssen, die ich am meisten liebe. Das wollte ich noch nie, verdrängte es.
Still sitze ich an einem Tisch, um mich herum Lukes Freunde und Verwandte. Sogar Liz war gekommen. Ich erinnere mich an die Situation mit Lukes Onkel Louie, niemand seiner Verwandtschaft war damals gekommen. So etwas konnte ich einfach nicht verstehen. Und natürlich schloss ich auch daraus, dass sie aus diesem Grund niemals zu einer Beerdigung kommen würden. Doch was ich im Moment sehe, erstaunt mich. Alle Verwandten, die Luke hatte, sitzen nun gemütlich beisammen, hier im Diner. Dies zaubert mir ein winziges Lächeln ins Gesicht. Luke war nicht nur hier beliebt, jeder mochte ihn. Wieso wurde er mir dann nur genommen? Wieso müssen immer nur die guten Menschen so früh sterben?
Ich verspüre plötzlich den Drang nach oben zu gehen. Tief in meinem Innersten weià ich, dass es wahrscheinlich pure Folter für meine Seele ist, nach oben in die Wohnung zu gehen, alles was mich an Luke erinnert. Alles. Doch trotz den Zweifeln zieht es mich ununterbrochen nach oben, in einem unbeobachteten Moment begebe ich mich zur Treppe, mit zitternden Knien nehme ich eine Stufe nach der anderen, halte mich fest am Geländer fest.
Nun stehe ich vor der Tür. In groÃen Buchstaben lese ich âWilliams Hardware, Office, Privateâ Langsam bewegt sich meine Hand zum Türknauf, langsam drehe ich ihn und öffne die Tür. Mein Herz klopft wie wild, meine ganzen Emotionen werden mich übermannen, das weià ich, doch der Drang in die Wohnung zu gehen, ist stärker. Langsam schlieÃe ich die Tür, blicke mich um, atme den Geruch von Luke ein, der in der Luft herumschwirrt. Während ich mich hier befinde, habe ich das Gefühl, dass Luke bei mir ist, dass er mich umgibt, mich beschützt, seine Hände über mich hält. Gemächlich setzte ich mich auf sein Bett, berühre vorsichtig und sanft den Bezug, streiche ihn glatt. Ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen, ich erinnere mich an die vielen schönen Momente in meinem Leben, die auch meistens mit Luke zu tun haben, dem Mann, der mich immer so glücklich machte, der Mann, dem ich vertrauen konnte, der mir all seine Liebe schenkte und sein ganzes Herz.
Langsam lege ich mich hin, ziehe meine Knie fest an meinen Körper heran, lege meinen Kopf auf meine Arme, blicke starr gerade aus an die Bettkante. Ich höre in die Stille hinein, höre immer nur einen Namen durch den Kopf schwirrenâ¦
Gemächlich setze ich mich auf, blicke mich um. In der Ecke steht Lukes Angelausrüstung, die Stiefel sind noch schmutzig, er war nicht dazu gekommen, sie von seinem letzten Ausflug zu säubern. Ãber dem Stuhl am Tisch hängt sein Flanellhemd, langsam schreite ich darauf zu, blicke es eine Weile starr an. Langsam spüre ich, wie sich meine Hände darauf zu bewegen, wie sie den weichen Stoff fühlen, das die feinsten Nervenzellen der Hand stimuliert. Ich nehme es, sauge tief den Geruch von Lukes Aftershave ein, der am Hemd hängt, schlieÃe die Augen. Eine Träne rinnt meine Wangen hinunter. Ich spüre, wie mein Körper immer noch vor Erschöpfung bebt. Ãber die schönen Zeiten denke ich nach, ich beginne wieder zu weinen. Es ist, als könnte ich nicht aufhören, als wäre mein Tränenvorrat noch lange nicht aufgebraucht. Ich beginne zu schluchzen, lasse die Tränen über meine Wangen laufen, sie sind warm und salzig. Ich fühle den stechenden Schmerz tief in meinem Herzen, der es durchbohrt und in seinen Besitz zu nehmen scheint. Fest umschlieÃe ich das Hemd, weine in es hinein, bis es ganz tränendurchweicht ist. Ich kann nicht aufhören, sinke zu Boden, vergrabe mein Gesicht, kann nicht aufhören zu weinen. Ich fühle mich so allein, ganz allein in der groÃen Welt, die nun voller Gefahren scheintâ¦
[COLOR="DarkGreen"]Sig: pan; Ava: ordinary[/COLOR]
Sind wir nicht alle ein bisschen laurish?~>Java Junkie Freak<~ :biggrin: