Hallo!
Ich bin gerade ziemlich schreibwütig *g*
Ich danke
ajnevs04 für das erste Fb zu Aqua.
°°°Mi°°° für ihre Treue.
*sng* für ihren Hinweis auf meine falsche Zeitangabe.
Selene dafür, dass sie meinen Schreibstil mag.
Fepa für die vielen Wubs.
BuffyAnne für ihr herziges Fb.
*chrissie* für ihre Signatur.
Little_Julchen dafür, dass sie durch mich wieder mehr Ff lesen will.
Kicky für ihre Treue.
Corinna für alles, was sie mir je gesagt hat.
âLorelaiâ, dafür, dass du nicht Ltvorbelastet bist *g*.
CMM, dass sie sich aufraffen konnte
.
kaffeebohne für das Interesse an meiner Ff.
Karo. Es macht mich Stolz, dass du meine Ff liest.
GG_Addict dafür, dass sie persönliche Differenzen auer Acht lässt.
Hanni242 für ihre Treue, auch wenn sie Mathe machen muss.
lila lila weil sie sich freut und endlich nicht mehr traurig ist.
So, dass waren jetzt doch einige *g*.
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Kapitel 1 Mai 1984
Sauber gekämmt und zart geschminkt, nur ein Hauch von Rouge um ihr blasses Gesicht zu verdecken, die tiefen Augenringe zu vertuschen . Sie sitzt am Frühstückstisch und fragt sich, wie wohl der Mann hinter der Zeitung, der ihr Vater ist, aussieht. Irgendwie erscheint ihr die Situation unwirklich. Die ganze Nacht war sie wach und hat ihre Hand auf ihrem Bauch ruhen lassen, immer in der Hoffnung und gleichzeitiger Sorge das Leben in sich zu spüren.
Das Leben in ihr soll einmal ein Kind werden. Ein Mensch aus Fleisch und Blut. Die ganze Nacht hat sie gelauscht und gehofft, ihre Ohren zugehalten aus Angst es zu hören. Es? Ist es ein es? Die Gedanken in ihrem Kopf drehen sich schon wieder im Kreis.
Sie sitzt vor ihrem Frühstück: Zwei Scheiben Toast, ein weichgekochtes Ei. Schinken, Butter und Käse thronen vor ihr. SüÃe Marmelade, verführerische Himbeer- und Erdbeerdüfte strömen ihr in die Nase, sie spürt den Hunger in ihrer Magengegend, wie er langsam ihre Speiseröhre hinaufschleicht. Nein, sie darf nicht essen. Nimmt sie noch mehr zu, werden es alle sehen. Ihre Mutter wird es sehen, ihr Vater wird enttäuscht sein.
So sehr sie genervt von den Traditionsvorstellungen ihrer Eltern ist, sie will nicht den enttäuschten Ausdruck in ihren Augen sehen. Sie will die Seifenblase mit Träumen, Plänen und Hoffnungen nicht zerstören. Nach Yale soll sie gehen, studieren, einen reichen Mann heiraten, in eine groÃe Villa ziehen, möglichst gröÃer als ihr Elternhaus. Viele genauso kleine perfekte Enkelkinder wollen sie haben. â Irgendwann, aber nicht jetzt. Bloà nicht jetzt! Sie ist doch erst 16 Jahre alt. Sie kann doch nicht einfach alle Zukunftspläne durcheinander werfen und alles zerstören.
Doch sie kann und sie hat.
âLorelai, iss endlich auf. Du musst zur Schule.â Genervt schaut ihre Mutter auf die Toastscheiben. Seit 7 Minuten schiebt ihre Tochter ein Stück Ei auf dem goldgelben Brot herum.
Mom, Dad, ich bin schwanger.
Vielleicht sollte sie es einfach sagen? Einfach so, als würde sie über das Wetter reden. Vielleicht würden ihre Eltern es gar nicht so schlecht aufnehmen? Ein Funke ihres alten Rebellionsgeist keimt wieder in ihr auf. Fast scheint ihre Lippen sogar ein sarkastisches Lächeln zu zieren. Dieser einfache Satz. Sie musste ihn nur sagen und sie könnte ihrer Mutter in einem kurzen Moment so vieles heimzahlen. Könnte sich rächen für alle klassischen Konzerte, für die strengen Regeln, für den strikten Plan, für alles. Sie atmet ganz normal, nur ihr schneller Puls verrät, dass sie aufgeregt ist. Aber Emily kann ihren Pulsschlag ja nicht fühlen. Noch einmal blitzt es in ihren Augen auf, sie schiebt den teuren Porzellanteller von sich, zieht das silberne Messer über die seidene Serviette und schiebt den kleinen silbernen Pfefferstreuer exakte 3 Zentimeter nach rechts. Jetzt steht er nicht mehr akkurat zum Salz und bildet keinen symmetrischen Körper mit den Kerzenständern. Sicher wird gleich ein Hausmädchen wieder alles gerade rücken, aber vielleicht auch nicht.
âMom. Dad. Ich bin schwanger.â
Stille. Der Satz hallt im Speiseraum. Haben ihre Eltern es nicht gehört? Haben es überhört? Nein, kann nicht sein. Sie hat laut und deutlich gesprochen. Unsicher richtet sie ihren Blick von den Kerzenständern direkt hoch auf Augenhöhe ihrer Mutter. Ihrer Mutter scheint der letzte Bissen ihres Jogurt-Haferflockenmüslis im Halse zu stecken. Sie blickt stur gerade aus. Nur die gezogenen Falten auf ihrer Stirn lassen vermuten, dass sie angestrengt nachdenkt. Ihr Blick schweift ihren Vater. Nur langsam lässt er die Zeitung sinken. Sie spürt wie die Luft im Esszimmer spannt. Langsam spürt sie die Aufregung und die Angst in sich aufkommen, schnell schiebt sie den Pfefferstreuer wieder auf seinen alten Platz zurück, bemüht um die symmetrische Form.
Dann treffen sich die blicke ihrer Eltern. In Emilys Augen flackert etwas auf, Richard reflektiert es und beide fangen an zu lachen. Schallend und laut tönt das herzliche Lachen durch den Raum. Richard legt sogar die Zeitung weg.
âSchwangerâ prustet er.
âSchwanger!â Kommt es von seiner Frau ebenso amüsiert zurück. Freudentränen treten schon aus ihren Augen, Richard klopft sich auf die Schenkel vor Lachen.
Ihre Tochter sitzt dazwischen wie ein Häufchen Elend. Ungläubig schaut sie von einem zum anderen.
âLorelai, das ist der beste Witz, denn ich jemals von dir gehört hab. Für einen Moment war ich wirklich erschrocken und dachte ich werde Oma!â Sie lacht noch immer, Richard steigt ein:
âUnd ich erst, ich sah mich schon beim Windelwechseln! Wirklich Lorelai, so langsam scheinst du doch etwas von dem Humor deiner Mutter zu erben!â
Lorelai blickt unsicher umher. Was soll sie tun? Soll sie lachen oder weinen? Sie wollte es ihnen doch sagen, aber sie verstehen es nicht. Nehmen sie nicht ernst.
Es kann ja auch nicht sein. Ein 16 jähriges Mädchen. Schwanger von einem 16 jährigen. So etwas gibt es nicht, darf es nicht geben.
Unauffällig beist sie von ihrem Toast ab und steckt den Rest unter ihre Serviette, das Hausmädchen wird es schon wegräumen ohne es ihrer Mutter zu sagen. Nur diesen einen Bissen wird sie schlucken. Nur trockenes Toastbrot. Davon kann sie nicht zunehmen. Möglichst langsam lässt sie den Bissen auf ihrer Zunge zergehen, kostet den vollen Geschmack der gestampften Körner aus. Viel zu schnell allerdings schluckt sie aus Gewohnheit und der kleine bissen verabschiedet sich auf seinen weiten Weg, tief ihre Speiseröhre hinab.
Sie steht auf und geht. Ihre Eltern lachen immer noch, sie verstehen es nicht.