Danke
Geht schon weiter. Ich hoff euch gefällt der Teil. Is etwas kürzer geworden, die nächsten Teile werden wieder länger.
54. Teil
Rorys Herz raste. Ihr Puls schien mit jedem Läuten schneller zu werden. Einerseits wollte sie, dass er abhob, andererseits hatte sie Angst zu hören was er ihr möglicherweise zu sagen hatte â das Verlangen wieder aufzulegen wurde gröÃer, sie gab ihm jedoch nicht nach.
Laura hielt gerade eine Rede über die möglichen Gefahren bei Trunkenheit, der Carlos belustigt und Jess gar nicht lauschte. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu Rory. Er hatte sie nie wieder verletzen wollen.
Plötzlich wurde Laura durch ein lautes Klingeln unterbrochen.
Jess sah verwundert auf. Er konnte sich nicht erinnern sein Handy eingeschaltet zu haben.
Laura seufzte genervt, holte es aus seiner Jacke, die bei der Garderobe hing, und reichte es ihm.
Jess nickte kurz. Seine Augen starrten auf das Display. Rory, seine Rory, die sich wahrscheinlich schon groÃe Sorgen machte. Er seufzte. Er wusste, dass er abheben musste.
Aber was sollte er ihr sagen? Er war zu durcheinander und sein Kopf schmerzte zu sehr um einen klaren Gedanken zu fassen. Das Klingeln hörte auf.
Rory legte traurig auf. Sie war nahe dran gewesen ihm etwas auf den Anrufbeantworter zu sprechen. Langsam ging sie zurück ins Diner um sich von Lorelai und Luke zu verabschieden.
âWas sollte das denn?â Laura blickte Jess fragend an, sah dann zu Carlos.
Jess antwortete nicht und schaltete sein Handy aus. Er wollte nicht angerufen werden. Er wollte eigentlich nur alleine sein.
âHey, ich erwarte eine Antwort!â Laura verschränkte die Arme und blickte ihn erwartungsvoll an.
âDu wirst immer mehr wie deine Mutter...â
âHalt die Klappe, Carlos. Tu der Menschheit einen Gefallen und sei zehn Minuten still!â
Carlos sah noch immer seine Tante vor sich und verkniff sich ein Lachen. Er schlug die Times wieder auf und begann weiter zu lesen.
Laura warf ihm einen letzten genervten Blick zu, sah dann wieder Jess durchdringend an.
âAlso, ich warte, Jess.â
Jess seufzte. âIst es dir schon einmal in denn Sinn gekommen, dass es dich vielleicht nichts angehen könnte?â fragte er kühl.
âSo behandelt man keine Menschen! Man hebt ab wenn man angerufen wird!â
âIch nicht.â Meinte Jess, worauf sie noch wütender wurde.
âKrieg dich wieder ein Laura, er hatte bestimmt seine Gründe.â
âIch sagte zehn Minuten! Ich bin enttäuscht von dir, Jess.â
âIch glaube, ich kann damit leben, dass eine Klosterschülerin enttäuscht von mir ist.â
Carlos warf ihm einen Blick zu. âDas hättest du nicht sagen sollen.â Er grinste.
Laura atmete tief durch. âDas ist keine Klosterschule!â fuhr sie Jess wütend an.
âDas Kätzchen zeigt Krallen.â Meinte Jess.
Carlos schlug die Zeitung zu und beobachtete die beiden amüsiert.
âJess, du bist furchtbar! Du solltest mir lieber dankbar sein! Das ist übrigens eine katholische Privatschule! Und ich führe ein sehr aufregendes Leben! Sei jemand anders gegenüber spöttisch, nicht mir! Und du, Carlos, brauchst am wenigsten amüsiert zu sein! Das ist keine Theatervorstellung!â
âNicht? Entschuldige, es machte den Eindruck. Sei etwas leiser, Cousinchen. Ich hab schon öfters Ãrger mit den Nachbar gehabt.â
âDann sollten deine Freundinnen leiser sein!â
Carlos sah sie belustigt an.
âIhr seid unmöglich! Ich gehe jetzt! Wir sehen uns übernächste Woche. Ach ja, für diese Aktion hier will ich ein gröÃeres Geschenk!â Laura machte sich wütend auf den Weg.
âZu spät.â Rief Carlos ihr nach.
âDu kannst mich mal! Adios.â Sie knallte die Wohnungstür zu.
Carlos widmete sich wieder grinsend einer Reportage.
âIch werde dann mal wieder gehen. Ãhm... wo steht mein Auto?â
âDu weiÃt echt nichts mehr...â Er beschrieb ihm den schnellsten Weg. âAber warte noch ein wenig. Laura fährt auch so und ich denke ein Treffen mit ihr im dunklen U-Bahn Schacht könnte jetzt nicht ungefährlich sein.â
âDanke für die Warnung.â
âHast du dich bei Mandy gemeldet?â
âWas?â
âIch hab dir ihre Nummer gegeben. Schon vergessen?â
Jess nickte leicht.
âDu willst sicher schon Auto fahren?â
âJa.â
âRory rief dich an, hab ich Recht?â
âWird das ein Kreuzverhör?â
âWeià sie, dass du in New York bist?â
âWeià Paris alles über dich?â
Carlos verstummte und widmete sich wieder seiner Zeitung.
Lane umarmte Dave. Sie waren heute alleine in ihrem Appartement.
âNur mehr zwei Wochen! Eigentlich waren es gestern nur mehr zwei Wochen! Oh mein Gott, ich bin so nervös!â Lane ging unruhig auf und ab.
Dave hielt sie liebevoll fest. âIhr schafft das!â
Lane blickte ihn unsicher an. âDu wirst bestimmt dort sein?â
âDaran könnte mich nichts hindern.â Er lächelte und küsste ihre Nasenspitze.
Sie begann nun auch zu lächeln.
âDas wird toll werden. So viele Menschen, die ich gerne habe â und einer den ich liebe â werden dabei sein. Oh mein Gott, was wenn ich mich vor euch allen lächerlich mache? Wenn ich plötzlich nicht mehr spielen kann?â
âLane, ganz ruhig.â Dave nahm ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. Er streichelte sanft ihre Arme und küsste sie zärtlich.
Sie zog ihn enger an sich und erwiderte den Kuss voller Leidenschaft.
Sie gingen sich nicht aufhörend zu küssen in ihr Schlafzimmer und sanken auf Lanes Bett.
Emily saà im Wohnzimmer und starrte auf die Zehenspitzen. GroÃe Gewissensbisse plagten sie. Sie bereute Rory â ihre über alles geliebte Enkeltochter Rory â so behandelt zu haben.
Rory war wie im Trance gefahren. Sie hatte die Einfahrt zu dem Parkplatz des Campuses beinahe verpasst. Langsam stieg sie aus. Sie wollte nicht ins Wohnheim. Sie wollte nicht hier bleiben, schon gar nicht wollte sie wieder zurück nach Stars Hollow fahren. Rory wollte bei Jess sein. Sie wollte mit ihm reden, ihm so viele Fragen stellen - obwohl sie Angst vor den Antworten hatte. Tränen rannen über ihre Wangen.
âHey, wer wird den hier gleich weinen? So schlecht ist der Parkplatz auch wieder nicht.â
Rory drehte sich um und blickte in zwei blaugrüne Augen.
âWill.â
âRory.â Sie reichte ihm die Hand.
Er strich sich durch die dunkelbraunen Haare. âIn welchem Semester studierst du denn?â
âIm zweiten. Journalismus. Und du?â
âSechstes. Philosophie. Eigentlich müsste ich ja lernen, hab aber irgendwie keine Lust dazu. Willst du einen Kaffee trinken gehen?â
âEin andres mal vielleicht. Ich muss noch lernen.â
âDarf ich dich zum Wohnheim begleiten?â
âOkay.â Willigte sie ein.
âWarst du bei der letzten Wohnheimparty?â
âNein. Du bist im sechsten Semester. Wirst du dann nicht heuer oder nächstes Jahr fertig?â
Will lachte kurz auf. âSagen wir es so, ich sollte nächstes Jahr fertig werden. Ich war wohl im Gegensatz zu dir auf zu vielen Partys.â
âVerstehe.â Rory nickte. Sie wollte sich eigentlich gar nicht unterhalten.
âStudiert dein Freund auch hier?â erkundigte sich Will.
âNein. Wir sind da.â
âEs war nett sich mit dir zu unterhalten.â Er reichte ihr eine Visitenkarte. âFalls du einmal Lust auf Kaffee hast. Also, machâs gut, Rory.â
Rory nickte kurz und betrat das Wohnheim.
Paris nahm das nächste Skriptum zur Hand und schlug es auf. Plötzlich klingelte ihr Handy.
Sie seufzte genervt und hob ab.
âIch sagte doch, dass ich heute lernen muss!â
âIch freue mich auch dich zu hören, Paris.â
âWarum rufst du jetzt an?â
âIch wollte deine Stimme hören.â
âAls nächstes schickst du mir wohl Blumen. Warum rufst du wirklich an?â
âWas trägst du drunter?â
âIch werde jetzt auflegen!â
âWarte.â
âWas denn noch?â
âIch bin morgen in der Gegend.â
âSchön für dich.â
âTreffen wir uns?â
âIch kann erst ab 20 Uhr.â
âGut, also bis morgen.â
Paris schaltete ihr Handy ab. Sie hatte sich noch viel für diesen Tag vorgenommen, wollte nicht mehr gestört werden.
Plötzlich betrat Rory das Zimmer.
âHi.â Sagte sie matt.
âHey. Mit Männern ist es die reinste Qual. Zuerst verbringst du ein wirklich schönes Wochenende mit ihnen, dann rufen sie dich an und reden nichts als Unsinn.â
Rory stellte ihren Koffer ab und lieà sich aufs Bett sinken.
âUnd wie war dein Wochenende, Rory?â
Rory seufzte. âEs gab schon bessere.â
Es war das Furchtbarste meines Lebens.
Paris begann detailliert ihr Wochenende zu schildern, stoppte aber abrupt als sie bemerkte, dass Rory gar nicht zuhörte.
âIch wollte dich nicht langweilen. Bei dir war es wohl viel aufregender.â Meinte sie beleidigt.
âEntschuldige.â Rory seufzte traurig.
Paris setzte sich zu ihr.
âAlles in Ordnung?â
âJa. Ich werde etwas lernen.â
âDas muss ich auch noch.â Paris setzte sich wieder zu ihrem Schreibtisch.
Rory nahm ihr Handy aus der Tasche und kontrollierte kurz ob Jess angerufen hatte.
Nachdem er das Diner für heute geschlossen hatte, machte Luke sich auf den Weg zu Lorelai.
Sie umarmte ihn zur BegrüÃung. Er küsste sie liebevoll.
âIch freue mich, dass du schon hier bist. Ich hatte erst später mit dir gerechnet.â Sie lächelte.
Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Lorelai schaute fröhlich in den Korb gefüllt mit verschiedenen Speisen, den Luke mitgebracht hatte.
âIch dachte, du bist bestimmt hungrig.â Luke lächelte leicht.
âDu bist der Beste.â Lorelai griff gierig zu einem Burger.
Dave strich zärtlich über Lanes Wange. Sie zog ihn an sich und küsste ihn stürmisch.
âIch habe mir da etwas überlegt...â begann er lächelnd.
âHat Jess sich schon bei dir gemeldet?â fragte Lorelai.
âNein. Ich verstehe den Jungen nicht. Bald sind seine ersten Abschlussprüfungen und er haut einfach ab. Ich habe ihn gewarnt. Ich habe ihn nur unter den Voraussetzungen wieder bei mir wohnen lassen, dass er die Schule beendet und Rory nicht wieder weh tut.â Luke war wütend. Er machte sich aber auch groÃe Sorgen. âEr kann doch wenigstens anrufen. Was ist wenn er einen Unfall hatte? Ihm könnte weià Gott was zugestoÃen sein!â
Jess hatte gewusst, dass es falsch gewesen war zu fahren. Nun befand er sich am Highway. Seine Konzentration lieà immer mehr nach, dafür verstärkten sich seine Kopfschmerzen. Das Beste wäre anzuhalten, doch hier gab es weit und breit keine Möglichkeit. Er versuchte ein noch weiter entferntes Schild zu entziffern. In 30 Kilometern würde eine Abfahrt kommen. Er wechselte bereits jetzt auf die erste Spur, wobei er ein anderes Auto beinahe streifte. Die Abfahrt näherte sich. Jess spürte eine aufkeimende Müdigkeit. Es fiel ihm schwer die Augen offen zuhalten.
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Bussi Selene