Danke :knuddel: Ihr seid voll lieb!!! :knuddel:
Ist jetzt nur ein kürzerer Ãbergangsteil, hoff er gefällt euch trotzdem.
Werd gleich morgen den nächsten Teil posten
55. Teil
Bei Mrs. Margyâs Stube handelte es sich um ein altmodisch eingerichtetes Gasthaus, welches im oberen Stockwerk sieben Schlafzimmer enthielt. Diese bestanden lediglich aus einem Bett, einem Nachttisch mit Telefon darauf und einem Kasten. Bad und Klo, welche sich am hinteren Ende des Ganges befanden, mussten alle Gäste gemeinsam benutzen.
Mrs. Margy hatte schon immer in dem kleinen Ort gelebt. Das Gasthaus existierte bereits seit dem 19. Jahrhundert. Die Gäste waren meist Verwandte der Einwohner des Dorfes oder Bewohner selbst, die aus verschiedensten Gründen nicht im eigenen Haus schlafen konnten beziehungsweise wollten. Diese Gründe â meist die reinsten Dorfskandale â waren Mrs. Margy natürlich alle bekannt. Es gab nichts was sie nicht wusste.
Um so überraschter war sie natürlich, als sich ein unbekannter, junger Mann mühsam zur Tür reinschleppte. Durchreisende hielten kaum in diesem unbekannten Ort. Mrs. Margy bezweifelte, dass er überhaupt auf einer Landkarte existierte, was natürlich Unsinn war.
Jess sah sich nach einem freien Tisch um. Er lieà sich müde auf eine kleine Holzbank sinken. Er wäre bei der Fahrt um ein Haar eingeschlafen. Es war ein Riesenglück gewesen, dass der ohnehin schon wütende Autofahrer hinter ihm gehupt hatte, als er langsamer geworden war.
Jess hätte vor Schreck beinahe das Lenkrad verrissen. Kurz danach war schon die Abfahrt gekommen und gleich nach dem Ortsschild hatte er dieses Gasthaus entdeckt. Er bezweifelte, dass er auf einem richtigen Parkplatz geparkt hatte, was ihm allerdings gleichgültig war.
In diesem Kaff kontrolliert bestimmt niemand.
âWas kann ich für Sie tun?â Mrs. Margy strahlte ihn an.
âHätten Sie vielleicht ein Zimmer für mich?â
âSie haben riesiges Glück. Nummer 3, unsere beste Suite, ist vorhin frei geworden.â Ihr Grinsen wurde breiter.
âTja, ich bin ein richtiger Glückspilz.â
âWollen Sie etwas essen? Zur Feier des Tages â der Pfarrer feiert seinen sechzigsten Geburtstag...â Ihr Blick wanderte zu einem schon sehr betrunkenen, beleibten älteren Herren, der von einer auch schon sehr angeheiterten Männergruppe umgeben war, und diese durch sehr alte Witze in immer lauter werdendes Gelächter versetzte â wodurch Jessâ Kopfschmerzen immer heftiger wurden. â...Gibt es Gänsebraten.â
âNein, danke. Ich würde lieber gleich schlafen gehen.â
Sie nickte enttäuscht und deutete ihm ihr zu folgen. Bei der kleinen Bar angekommen, reichte sie ihm den Schlüssel und erzählte stolz, dass der beste Freund eines GroÃcousins Lincolns einmal in diesem Zimmer geschlafen hatte.
Lane blickte Dave erwartungsvoll an. Ihre Augen leuchteten. Sie war noch nie so glücklich gewesen. Er gab ihr so viel Liebe und Geborgenheit wie sie noch nie zuvor erlebt hatte.
âWir sehen uns leider nicht sehr oft, da dachte ich es könnte schön sein, wenn wir im Sommer verreisen würden. Nur wir beide.â
Lane empfand diese Idee als mehr als verführerisch, allerdings kamen ihr auch gewisse Zweifel auf.
âAn welche Gegend dachtest du denn? Ich verdiene nicht sehr viel...â
Dave nickte. âFreunde meiner Eltern haben ein Ferienhaus in Florida. Sie würden es uns für drei Wochen zur Verfügung stellen.â Er lächelte und wartete gespannt auf ihre Reaktion.
Lane strahlte. âDas klingt toll. Allerdings muss ich mit Luke reden und den anderen Bandmitgliedern.â
âWir sollen den Millers bis Juni bescheid geben.â
âDas lässt sich machen.â Lane lächelte und malte sich aus wie es sein würde drei Wochen alleine mit Dave zu verbringen.
Es gab noch etwas, dass Dave seine Freundin fragen wollte. Der Zeitpunkt war jedoch noch nicht der Richtige, er beschloss also noch ein wenig zu warten.
Jess lieà sich auf die viel zu harte Matratze fallen. Er dachte über die Ereignisse der letzten 24 Stunden nach. Er hatte sehr groÃes Glück gehabt. Zweimal war er aus Leichtsinnigkeit gefahren und war beide Male einem Unfall nur knapp entkommen. Er seufzte. Rory dürfte er nie davon erzählen. Rory. Was sie jetzt wohl macht? Sein schlechtes Gewissen plagte ihn.
Zögernd griff er zum Telefon, sein Handy hatte hier keinen Empfang. Er wusste nicht wie er es ihr erzählen sollte. Mandy. Er fühlte einen Druck auf seinem Herzen. Ich habe ihr Leben zerstört.
Jess wählte Rorys Nummer. Er wollte zumindest kurz ihre Stimme hören und ihr sagen, dass er sie liebte. Sie sollte nicht glauben, sein Verschwinden hätte etwas mit ihrer wundervollen Beziehung zu tun.
Rory kam gerade vom Kaffeeautomaten zurück, als sie ihr Handy klingeln hörte.
Sie beeilte sich zurück in die Wohnung, als sie abhob, war es jedoch schon zu spät. Es war keiner mehr dran. Rory war verzweifelt. âWarum hat keiner von euch abgehoben?â
Plötzlich erschien eine Nachricht am Display, jemand hatte ihr auf den Anrufbeantworter gesprochen.
Sie zuckte kurz zusammen als sie Jessâ Stimme hörte. Der nervöse Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich.
âRory, hi. Ich habe dich leider nicht erreicht. Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Ich werde dir alles erklären, wenn ich zurück bin. Ich muss noch etwas erledigen. Bitte sag Luke, dass es mir gut geht. Ich liebe dich.â
Jess hätte seine Nachricht am liebsten wieder gelöscht. Was würde sie nun denken? Er überlegte nochmals anzurufen, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Er war total übermüdet, er könnte jetzt kein anständiges Gespräch führen, es war schon ein Wunder gewesen, dass er diese Sätze fehlerfrei herausgebracht hatte.
Sein Kopf sank auf das Kissen. Er musste morgen ausgeschlafen sein, schlieÃlich hatte er einen langen Weg vor sich. Bevor er genauer über das, was ihm nun bevorstand, nachdenken konnte, war er auch schon eingeschlafen.
Mandy hatte sich sofort in ihr Zimmer zurück gezogen. Sie zog den groÃen blauen Koffer â ein Geschenk Anitas zu ihrem 18. Geburtstag â aus dem Kasten und begann ihre Sachen zu packen. Sie bemerkte nicht, dass Keisha das Zimmer betreten hatte.
âHey, was wird das? Es waren gerade erst Ferien.â
Mandy antwortete nicht.
Keisha nahm ihr die Jeans, die sie gerade einpacken wollte, aus der Hand.
âWas immer du vor hast, es wirkt nicht so als wäre es eine gute Idee.â Plötzlich entdeckte sie die Narben auf Mandys Armen. Sie erschrak, versuchte es sich jedoch nicht anmerken zu lassen. âWenn du nochmals auf Urlaub fährst musst du uns das früher sagen. Du bist fest für die Verbindungsparty morgen eingeplant!â
âWas?â
âDu wolltest deine berüchtigten Cocktails mixen!â
âKeisha, ich habe jetzt andere Probleme!â
âDu darfst die Menschheit aber nicht um eine zukünftige weltberühmte Ãrztin bringen! Das wäre verantwortungslos. Deshalb wirst du schön brav abbrechen, was auch immer du vor hast. Hörst du?â Keisha sah ihre beste Freundin streng an.
Mandy seufzte. Sie setzte sich aufs Bett. Der Druck auf ihrem Herzen war fürchterlich. Sie fühlte sich, als würde sie ersticken. Mandy konnte es nicht länger zurück halten. Sie brach in Tränen aus. Keisha nahm sie in die Arme.
Jamie wollte eine bessere Ordnung in sein CD Regal bringen und beschloss nach Genre und Interpret zu ordnen. So würde er sich noch schneller zurecht finden. Plötzlich fiel ihm eine CD ins Auge. Er hatte sie schon lange nicht mehr gehört und konnte sich auch nicht entsinnen, wann er sie gekauft hatte. Paris. Paris hatte sie ihm geborgt. Sie hatten beide trotz ihrer sonstigen Ãberkorrektheit darauf vergessen. Er seufzte.
Jamie hatte in letzter Zeit oft an sie gedacht. Er musste mit ihr reden, auch wenn es nicht leicht werden würde. Die CD war nun ein zusätzlicher Grund ihr einen Besuch abzustatten.
Er beschloss gleich morgen nach seinem letzten Seminar aufzubrechen.
Rory wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Sie hatte sich sofort nachdem sie die Nachricht gehört hatte, hingelegt und Paris gebeten im Wohnzimmer weiter zu lernen, was diese schlieÃlich unter Protest getan hatte.
Rory konnte nicht einschlafen. Sie dachte an Jess' Worte. Sie hatte versucht ihn anzurufen, war jedoch jedes Mal sofort auf den Anrufbeantworter gekommen.
Wo bist du nur, Jess? Wann kommst du zurück? Kommst du zurück?
Tränen rannen über ihre Wangen. Sie hasste diese Ungewissheit.
Ich würde mich sehr über FBs freuen.
Schönen Abend noch und gute Nacht
Bussi Selene