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EDIT: Einfügung eines "Zwischenteils"
Lorelai kam in einer schwarzen Hot Pans Jeans und einem "Part Rich Family"-T-Shirt die Treppe runter.
Ihre Eltern waren zum Glück schon vor fünf Minuten gegangen. Zu den Haydens. Ihren heiÃgeliebten Freunden. Lorelai bekam fast das Kotzen. Sie mochte Chris´ Eltern überhaupt nicht.
In diesem Moment klingelte Chris an der Tür. Sie öffnete. "Tolles Shirt!" grinste Chris "Zieh es aus!"
Sie lachte ihm frech ins Gesicht und sie küÃten sich. Chris kam ein und schloà die Tür mit einem FuÃtritt. Dann sanken die beiden auf´s Sofa um zu knutschen.
Etwas später saÃen die zwei in Chris neuem Porsche, den er zum 16. Geburtstag von seinen Eltern bekommen hatte.
"Wow, geiler Wagen!" schwärmte Lorelai.
Sie fuhren die StraÃe mit einem ziemlichen Tempo runter. Ihre Eltern erwarteten sie um Punkt acht Uhr zum Essen... und das abholen hatte etwas länger gedauert. Chris sah Lorelai von der Seite an und legte ihr seine Hand auf´s Knie. Dann lieà er sie langsam nach oben wandern.
"Chris, sieh auf die StraÃe!"
Er sah wieder nach vorne, lieà seine Hand aber weiter wandern.
"Chris, verdammt, nicht bei dem Tempo!"
Er grinste sie unbekümmert von der Seite an. In diesem Augenblick schrie Lorelai: "Chris, paà auf, da vorne!!"
"Shit!" schrie Chris, während er voll auf die Breme trat. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass er mit dem Baumstamm der auf der StraÃe lag kollidierte. Da er das Steuer noch herumreisen konnte, schrabbte der Waagen sich die komplette Seitenverkleidung auf.
Benommen saÃen die zwei im Wagen. Nach ein paar Minuten fragte Chris ganz benommen: "Lorelai, alles in Ordnung?" Lorelai war leichenblaÃ, nickte aber.
Dann stieg er langsam aus und sah sich den Schaden an.
"Verdammt, meine Eltern bringen mich um!" murmelte er in seinen Bart.
Da ging Lorelai in die Luft. "Wir hätten drauf gehen können, du Idot!!"
Er sah sie verwirrt an. "Jaja, ist ja schon gut." Dann ging er los, die StraÃe runter.
"Wo willst du hin?"
"Ein Telefon suchen. Oder willst du hier für immer sitzen?"
"Nein, natürlich nicht!" sagte Lorelai und folgte ihm.
Sie gingen ca 10 Minuten schweigend nebeneinander her. Dann kamen sie an einer Telefonzelle an. Chris öffnete die Tür und wollte gerade reingehen, als er sich noch einmal zu Lorelai umdrehte: "Tut mir leid." Dann schloss sich die Tür hinter ihm und er rief ihre Eltern an.
Weitere 10 Minuten später kamen sie gleichzeitig mit ihren Eltern beim kaputten Auto an. Ihr Vater und sein Vater stiegen aus dem Auto und sahen sich den Porsche an. Francine Hayden und Emily stürmten aus dem Auto auf ihre Kinder zu. "Ist euch was passiert?" fragte Emily. "Nein." antworteten Chris und Lorelai. "Oh, meine Migräne!" stöhnte Francine. "Tut mir leid, Mum." murmelte Chris. Sie sah ihn an. "Christopher, deine Krawatte sitzt nicht richtig!" Schon fing sie an, an ihm rumzuzupfen. "Francine, laà ihn doch." sagte Straub Hayden, als er auf sie zukam. "Was hast du dir nur dabei gedacht, einen nagenneuen Porsche zu Schrott zu fahren, Christopher?"
"Es war ja keine Absicht." murmelte dieser.
"Dann hättest du besser aufpassen sollen! SchlieÃlich saà auch noch Lorelai bei dir mit im Wagen!"
Bei diesen Worten drehte sich auch Richard endlich um und ging auf die beiden zu. "Ist wirklich alles in Ordnung mit euch?"
Die zwei nickten.
"Dann würde ich sagen, lassen wir das Essen ausfallen und jeder bringt sein Kind nach Hause. Die zwei können jetzt sicher Ruhe gebrauchen."
Stumm stieg jede Familie in ihr Auto.
"Und dir geht´s wirklich gut?" fragte Emily Lorelai noch einmal, als sie losfuhren.
"Ja, Mum." sagte Lorelai, noch immer etwas blaÃ.
"Gut. Dann kannst du mir vielleicht mal erklären, warum du in dieser äuÃerst knappen Hose zum Essen erscheinen wolltest! Oder ist die etwa beim Unfall kaputt gegangen?"
Lorelai rollte resignierend mit den Augen.
weiter wie gehabt
Lorelei tapste mit einem riesigen Ball durch den Garten. Sie war gerade mal 2 1/2 Jahre alt, trug ein rosa Kleidchen und ging beladen mit einem Ball, an dem sie nicht vorbei gucken konnte, doch noch ein wenig unsicher. SchlieÃlich stoplerte sie über eine Wurzel und landete unsanft auf ihrem Hintern. Der Ball kullerte davon und Lorelei sah ihm ganz entgeistert nach. Dann stütze sie ihre Hände auf den Boden, stemmte ihren Hintern in die Luft und stand auch schon wieder. Sie sah sich um und rannte dann lachend auf die Person mit der Kamera zu.
Seufzend stellte Emily den Videorekoder aus. Was war Lorelei doch für ein süÃes Kind gewesen. In diesem Augenblick hörte sie Geräusche auf der Treppe und sah Lorelei in knallengen Blue-Jeans und einem T-Shirt mit einem Hanf-Blatt drauf die Treppe runterkommen. Was war nur passiert? Und woher bekam sie nur immer solche Klamotten? Seufzend erhob sie sich und versuchte alle Strenge in ihren Blick zu legen.
"Lorelei, wo möchtest du in diesem Aufzug hin?"
Lorelei, die ihre Mutter schon auf der Couch hatte sitzen sehen, machte sich auf eine kurze Diskussion gefasst.
"Ich hab ein Date."
"Mit wem?"
"Mit dem Pizzaboy!"
Entsetz sah ihre Mutter sie an.
"Mum, guck nicht so geschockt. Warum fragst du eigentlich! Ich bin seit einem halben Jahr mit Chris zusammen, mit wem hab ich da wohl ein Date?!"
"In diesem Aufzug wirst du das Haus nicht verlassen."
"Mum, müssen wir diese Diskussion eigentlich immer und immer wieder führen?!"
"Nein, nur solange, bis du endlich gelernt hast dich angemessen zu kleiden."
In diesem Augenblick kam ihr Vater nach Hause. Er musterte seine Tochter abschätzend.
"In einem halben Jahr ist dein erster Debütantinnen-Ball. Du solltest lernen dich angemessener zu kleiden. Ich erlaube nicht, dass du so das Haus verläÃt."
"Danke, Richard." Zufrieden sah Emily von ihrem Mann zu ihrer Tochter.
Lorelei rollte mit den Augen. "Dann ruf ich Chris halt an, das ich nicht komme." Sie lächelte säuerlich und verschwand in ihr Zimmer.
Emily sah Richard an. "Was sollen wir nur mit ihr machen? Sie ist so ein hübsches, intelligentes Kind. Aber so unbändig!"
"Vielleicht wird das noch besser. Laà sie einfach ein wenig schmollen. Wenigstens gehorcht sie."
In ihrem Zimmer angekommen stopfte Lorelei wie gewohnt Kissen unter ihre Bettdecke und kletterte dann aus ihrem Fenster. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Eltern sie gehen lieÃen, aber wenn sie es nicht versucht hätte, wäre das aufgefallen. So lieÃen ihre Eltern sie über den Abend in Ruhe und sie konnte aus dem Fenster klettern. War auch viel besser so, dann hatte sie auch keine Zeit, wann sie zu Hause sein musste!
Als sie unten angekommen war, wartete Chris schon in seinem neuen Wagen, den er nach dem Porsche von seinen Eltern bekommen hatte. Sie küssten sich. Dann fuhren sie zusammen zum Konzert ihrer Lieblingsband.
Emily saà gegen 22 Uhr immer noch unten. Als sie sich erhob um ins Bett zu gehen, dachte sie sich, sie könnte noch einmal zu Lorelei gehen und ihr gute Nacht sagen. Sie hatte jetzt auch genug geschmollte. Sie ging die Treppe hoch und betrat den Raum ihrer Tochter.
Lorelei lag schon im Bett und schien zu schlafen. Vermutlich wollte sie nur nicht mit ihr reden. Sie setzte sich auf die Bettkante und legte Lorelei eine Hand auf den Rücken. Emily stutzte. Dann zog sie die Bettdecke zur Seite und entdeckte, dass die Auswölbung unter der Decke nicht Lorelei, sondern ein Haufen Kissen war.
Entsetzt rannte sie in ihr eigenes Schlafzimmer und rüttelte Richard, der gerade beim Einschlafen war, an der Schulter. "Richard, wach auf! Lorelei ist nicht da!"
"Emily, das Kind schläft sicher schon." murmelte er.
"Nein! Sie liegt nicht in ihrem Bett! Sie hat Kissen unter die Bettdecke gestopft und das Fenster ist auf! Richard, sie ist abgehauen! In diesem Aufzug!"
Langsam richtete Richard sich auf, erhob sich, zog seinen Morgenmantel an und ging ohne ein Wort in Loreleis Zimmer. Nach ein paar Minuten kam er wieder rein, zog sich an und klingelte nach dem Dienstmädchen.
Als diese den Raum betrat, fragte er: "Haben Sie heute ein Auto auf unserem Hof bemerkt?"
"Ja, Mr Hayden hat Miss Gilmore abgeholt."
"Und sie haben uns nicht Bescheid gegeben?!" kreischte Emily hysterisch.
Richard nickte nur. Dann fügte er noch an das verwirrte Hausmädchen hinzu. "Bringen Sie uns bitte zwei Tassen Kaffee und ein paar belegte Brote in Loreleis Zimmer."
Die Angestellte verschwand mit einem Knicks.
Panisch sah Emily ihren Mann an, der völlig ruhig schien. "Richard!"
"Ganz ruhig, Emily. Sie ist mit Christopher unterwegs, der wird sie schon wieder heil nach Hause bringen. Und wir beide werden in ihrem Zimmer auf sie warten."
Nach dem Konzert fuhr Chris sie nach Hause.
"So, da wären wir." Er hielt vor dem Tor. Hineinfahren sollte er nicht, hatte Lorelei gesagt. Ihre Eltern mussten ja nicht unbedingt mitbekommen, dass um diese Zeit noch ein Auto auf dem Hof hielt.
Lorelei sah ihn an und sie küssten sich. "Der Abend war toll."
"Fand ich auch."
Dann küssten sie sich weiter ausgiebig und Chris´ Hand wanderte langsam unter ihr T-Shirt...
Etwas später kletterte Lorelei am Efeugitter wieder hinauf auf ihren Balkon. Sie stieà ihr Balkonfenster auf und betrat ihr Zimmer. Dann blieb sie wie angewurzelt stehen. An dem kleinem Tisch in ihrem Zimmer saÃen ihre Eltern und sahen sie an. Sie fuhr mechanisch mit der Hand über ihre Kleidung, die nicht nur von der nächtlichen Kletteraktion unordenlich ware. Dann setzte sie sich mit einem resignierenden Blick auf ihr Bett und blickte ihrer Mutter direkt in die Augen. Aber ausnahmsweise war es nicht ihre Mutter die sprach. Sie schien irgendwie... wenn sie es nicht besser gewuÃt hätte, hätte sie gemeint, ihre Mutter schien aufgezerrt und erleichtert. Allein der Gedanke, dass ihre Mutter sich Sorgen um sie gemacht hatte war so unsinnig, dass sie fast gegrinst hätte. Im letzten Augenblick erinnerte sie sich daran, dass das sicher nicht zu ihrem Vorteil gewertet werden würde.
"Wir sind sehr enttäuscht von dir." sagte ihr Vater, stand auf und reichte seiner Frau die Hand. "Wir werden morgen in Ruhe darüber reden." Ihre Eltern gingen zur Tür. "Ich erwarte, dass du das Haus auf keinen Fall und auf keinem Weg verläÃt, bis ich dich zu mir rufe." Dann gingen ihre Eltern hinaus.
Lorelei war verwirrt. Ihr Vater war so ruhig gewesen... gefährlich ruhig. Seufzend zog sie sich aus und legte sich ins Bett. Na, das konnte ja heiter werden morgen!
"Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Kant)
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