@*chrissie*: *Taschentuch reich* und wiedermal danke, dass du mir deinen bedeutenden 555. Post widmest :biggrin: *lol*
@pancake: Mit Happy End? Hab ich was verpasst? Du meintest sicher ohne, oder ?
@fepa: *knuddel* Freut mich total, dass du hier doch noch weiter gelesen hast. Danke.
@geli: Ja ganz am Anfang, in der Einleitung hab ich erwähnt, dass es nur 5-6 Teile geben wird. Hab es allerdings nun schon auf 7 ausgeweitet. Ist doch auch was .
So, dann noch mal Danke an alle für euer so liebes und schnelles FB. Ihr seit echt spitze. Und deshalb dachte ich mir, ich erlöse euch schon heute von euren Qualen und enthalte euch den letzten Teil nicht länger vor. Ich hoffe er ist in eurem Sinne und es gefällt euch. Viel Spaà beim lesen...
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Ein kühler unfreundlicher Wind streifte durch ihr Haar und lieà es wild umherwirbeln. Die Luft war feucht und roch auch hier oben noch leicht nach den Abgasen der Autos, die so unendlich weit unter ihr zu fahren schienen. Der leise, dumpfe, entfernte Lärm, der nie schlafenden Stadt erfüllte selbst in dieser Höhe noch die stille der Nacht und die beleuchteten Fenster der unzähligen umliegenden Gebäude lieÃen die Stadt sogar um diese Uhrzeit noch überaus lebendig wirken.
Lorelai zitterte. Ihr war so wahnsinnig kalt. Aber es störte sie nicht. Es fühlte sich auf eine merkwürdige Weise sogar gut an. Denn es hatte so gar nichts mit dem gemütlichen Ort gemein, an dem sie sich vor kurzem noch befunden hatte. Hier erinnerte sie nichts mehr an diesen Platz voller Wärme, Zuneigung und Liebe. Hier erinnerte sie nichts an ihn, den Verlust, den Schmerz und die Verzweiflung. Und wenn sie jetzt noch einen Schritt machte â den letzten â dann würde sie sich nie wieder daran erinnern müssen. Nur einen einzigen Schritt und sie würde wieder bei ihm sein. Ihn wiedersehen. Ihn küssen können. Seine Frau sein. Bis in alle Ewigkeit. Nur noch ein letzter Schritt, einen letzten Atemzug, einen letzten Herzschlag war sie noch von ihm entfernt...
âTuâs nicht!â, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr und versuchte sie aufzuhalten. Lorelai erkannte sie, doch sie wusste nicht von wo sie herkam. Es war keine Tür zu hören gewesen und auch keine Schritte auf dem steinübersäten Dach. Zumindest konnte sie sich nicht daran erinnern. Vielleicht hatte sie es aber auch nur erfolgreich ignoriert. Egal, es würde eh keine Rolle mehr spielen. Ganz gleich ob Realität oder Einbildung, niemand würde sie davon abhalten können, dem Ruf ihres Herzens zu folgen. Auch sie nicht!
âMum?â, probierte Rory erneut, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
âGeh weg. Verschwinde!â Sie wollte jetzt allein sein. Das hier ging nur sie etwas an. Sie und Luke.
âNein, das werde ich nicht!â Rory lief langsam auf sie zu. Jeden Schritt so leise und bedacht wie eine Katze.
âWas machst du überhaupt hier?â gab sie leicht gereizt zurück. Vielleicht half es ja sie wütend zu machen, um sie loszuwerden.
âDu hast mich angerufen. Schon vergessen?â, erinnerte ihre Tochter sie an ihren verzweifelten Anruf vor knapp einer Stunde, als sie im Krankenhaus wieder zu sich gekommen war. Rory war gerade dabei gewesen Paris davon zu überzeugen heute mal auf ihre Yogasitzung zu verzichten und lieber mal wieder was zu basteln, auch wenn es mittlerweile kaum noch etwas gab, was sie nicht schon zehnmal angefertigt hatte.
âWie könnte ich, es war in dem Moment als er...â, blaffte Lorelai sie weiter an, konnte es aber nicht aussprechen. Zu nah war noch die schmerzvolle Erinnerung daran. Zu unglaubwürdig klang es noch in ihrem Kopf. Zu unreal fühlte sich dieser Gedanke noch für ihr Herz an. Tränen liefen ihr unentwegt über die Wangen, perlten von ihrem Kinn und schwebten von dort aus in die Tiefe.
âUnd jetzt willst du auch noch sterben?â
âVon nun an ohne ihn leben zu müssen ist schlimmer.â
âDann willst du einfach alles hinschmeiÃen? Immerhin hat er sich geopfert, um dich zu retten!â Rory lief weiter auf sie zu, versuchte an ihre Vernunft zu appellieren und irgendwie zu ihr durchzudringen.
âDas hätte er aber nicht tun müssen!â, war Lorelai wenig einsichtig. Luke hatte sie hier einfach zurückgelassen, mit all dem Schmerz. Wie hatte er das nur tun können? Wie hatte er nur annehmen können, dass es so rum besser war? Das es besser war, wenn sie lebte und er an ihrer Stelle starb? Nein, das wollte sie nicht hören. Er hatte sie nicht gefragt was sie davon hielt, sondern sich einfach vorgedrängelt und nun war sie allein. Wusste er denn nicht, dass für sie ein Leben ohne ihn nicht mehr lebenswert war?
âIch weiÃ, Mum. Aber Fakt ist, er hat es getan. Und er hat es gerne getan, weil er dich so sehr geliebt hat. Doch wenn du jetzt springst, dann war alles umsonst und sein Tod völlig sinnlos. Willst du das?â Rory war fest entschlossen sie nicht aufzugeben. Sie musste jetzt stark sein, so wie es sonst ihre Mutter war. Doch sie befürchtete, diese Fassade nicht mehr lange aufrecht erhalten zu können, denn in ihr tobte ein erbitterter Kampf. Sie hatte wahnsinnige Angst und am liebsten wäre sie weggerannt oder hätte sich auf den Boden sinken lassen und geweint. Aber sie tat es nicht, sie zwang sich weiter stetig behutsam einen Fuà vor den anderen zu setzen und ihre Tränen zurückzuhalten. Lange würde sie das jedoch nicht mehr durchhalten. Sie hatte schon jetzt das Gefühl bald keine Kraft mehr zu haben.
âAber für wen lohnt es sich jetzt noch weiterzuleben?â Lorelai lieà nun die Arme sinken und drehte sich leicht zu ihr um. Ihre Augen waren vom vielen Weinen schon ganz rot und ihre Wimperntusche verlaufen, so dass sich deutliche schwarze Spuren auf ihren Wangen gebildet hatten. âSag mir für wen, Rory.â, wiederholte sie noch mal und ihr Blick bohrte sich förmlich in den ihrer Tochter.
âFür mich ... und auch für Luke ... meinetwegen auch nur für Luke ... aber komm jetzt da runter ... Bitte.â Rory war nun bei ihr angelangt. Sie brauchte nur noch ihre Hand ausstrecken und nach der ihren zu greifen. Aber sie befürchtete, sie dadurch zu erschrecken. Dieser Schritt musste ganz allein von ihr kommen.
âBitte Mum.â, flehte sie noch einmal, dann hob sie langsam ihren Arm. Tränen stiegen ihr nun in die Augen, lieÃen auch ihre Schminke verlaufen und malten auch ihr dunkle Streifen auf die Wangen.
Die Sekunden verstrichen und jede einzelne schien dabei so lang wie ein ganzes Zeitalter. Lorelai wandte ihren Blick wieder von Rory ab und der lebhaften Stadt unter sich zu. Noch immer pulsierte die Todessehnsucht in ihren Adern.
âMum?â Rory spürte, wie ihre Beine nachgaben, ihr allmählich den Dienst versagten, als ihre Mutter plötzlich nach ihrer Hand griff, sich an ihr festhielt und vorsichtig von der Brüstung kletterte. Für einen kurzen Moment sahen sie sich einfach nur an und fielen sich schlieÃlich gegenseitig in die Arme. Tränen der Erleichterung und Tränen der Trauer vermischten sich und gemeinsam lieÃen sie sich auf den Boden sinken. Beide hatten keine Kraft mehr noch länger aufrecht zu stehen.
âWas soll ich denn jetzt nur ohne ihn machen?â, schluchzte Lorelai in den Ãrmel ihrer Tochter. âIch liebe ihn doch.â
âIch weiÃ.â Rory drückte sie fest an sich und strich ihr dabei beruhigend über den Rücken.
âIch liebe ihn doch so sehr!â
âIch weiÃ, Mum.â
Ende
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So das wars. Eine Fortsetzung gibt es nicht. Ich denke, dass ist auch nicht nötig. Ich hoffe ihr seht das auch so und meine kleine FF hat euch gefallen. Ob ich demnächst was neues schreibe weià ich noch nicht.
Liebe GrüÃe an alle, die es gelesen haben,
*sng*