so hier der neue teil! ich hoffe ich schaff es bis heute bend noch einen neuen teil zu posten! wenn ni, kiommt er auf jeden fall morgen!
Die Gesellschaft, in der Jess sich jetzt befand, war nicht gerade die Traumbesetzung für einen lustigen Abend unter Freunden. Doch sie waren Freunde. Die meisten kannte er seit seiner Grundschulzeit. Mit ihnen hatte er die erste Party gefeiert, den ersten Alkohol getrunken, die erste Zigarette geraucht, seinen ersten Rausch auf dem Boden einer alten Fabrikhalle ausgeschlafen, und so weiter. Er kannte sie schon sehr lange, wusste manchmal mehr von ihnen als besser für ihn gewesen wäre.
Sie waren auch die ersten, mit denen er Zigarettenautomaten geknackt hatte und die ersten, die ihn dazu überreden konnten, in eine Wohnung einzubrechen. Alles in allem waren sie genau die Typen, die eigentlich nur Unglück brachten.
Aber war er nicht einer von ihnen? War er nicht genauso verdorben wie sie? Was unterschied ihn denn von ihnen? Manche aus der alten Gang studierten jetzt sogar. Und er, was tat er?
Er arbeitete als Schlüsseldienst und konnte sich nur über Wasser halten, indem er ab und zu etwas mitgehen lieÃ.
Besser als die anderen bin ich garantiert nicht, dachte er bei sich.
I never thought I'd end up here. Never thought I'd be standing where I am.
In der letzten Zeit hatte sich Jess total gehen lassen.
Ständig war er von Bar zu Bar gezogen, um sich den Schmerz wegzutrinken und seine um Rory kreisenden Gedanken zu betäuben.
Vergessen konnte er sie trotzdem nicht.
Jeden morgen, wenn der dröhnende Kopfschmerz einsetzte, sobald er die Augen öffnete, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass es nicht so weiter gehen konnte. Doch wenn er von der Arbeit in sein Appartement zurückkehrte und sich bewusst machte, wie leer und leblos alles ohne sie war, trieb ihn die Einsamkeit immer wieder zu den anderen und zum Alkohol.
Auch an diesem Abend hatte er es wieder mal nicht ausgehalten und war losgezogen, rastlos durch die Bars. Mit jeder stieg der Alkoholgehalt seines Blutes und mit jeder wurde der Schleier der Gleichgültigkeit um ihn herum gröÃer.
Er wusste genau, dass er nur genug trinken musste. Irgendwann wäre der Schmerz nicht mehr spürbar. Dies war sein Ziel, Abend für Abend.
Die Kneipe in der er sich jetzt befand, war eine derjenigen, in den man alles bekam, von Waffen über Drogen bis zu einer schnellen Nummer.
Alles hier ekelte ihn an, doch der Schnaps war billig und viel Geld hatte er heute nicht übrig.
Solange er einigermaÃen Geld in der Kasse hatte, versuchte er nichts zu klauen. Seine Selbstachtung hatte er schon lange verloren, das einzige, was ihn nicht gänzlich abstürzen lieÃ, war die Tatsache, dass er immer noch genug Verstand besaÃ, nur von den Leuten zu stehlen, denen es an nichts fehlte.
Er redete sich ein, dass es so nicht ganz so schlimm wäre, doch insgeheim wusste er, dass Robin Hood nur eine Geschichte war und dass er das nicht mehr lange durchziehen konnte.
Langsam schwenkte er die klare Flüssigkeit in dem Glas vor sich.
Teilweise spiegelte sich sein Gesicht darin. Er schloss die Augen um sich nicht ansehen zu müssen.
Seine Gedanken schweiften schon wieder zu Rory. Ihr Bild erschien vor seinem geistigen Auge und sie lächelte ihn an. Doch je länger er sich darauf konzentrierte, desto trauriger wurde ihr Gesicht, bis langsam Tränen ihre Wangen hinabliefen und blutige Spuren hinterlieÃen.
Diese Bild verfolgte ihn oft in seinen Träumen und jedes Mal schreckte er schweiÃgebadet auf und blickte auf das leere Bett neben ihm.
âCause Iâm broken when Iâm open
And I donât feel like I am strong enough
âCause Iâm broken when Iâm lonesome
And I donât feel light when youâre gone away.
Er vermisste sie so wahnsinnig, doch was half ihm schon das ganze Gejammer?
Er trank das Glas in einem Zug leer, um den Schmerz und die schrecklichen Bilder hinunterzuspülen.
Sollte er noch ein Glas bestellen oder sollte er weiterziehen, um vielleicht jemanden bekannten zu treffen? Während er nachdachte beobachtete er das Mädchen hinter der Bar, das gerade dabei war, einem dieser Rockertypen ein Bier einzuschenken.
Dieser beobachtete sie mit gierigen Augen und starrte immerzu in ihren Ausschnitt.
âWiderlich!â War das einzige was ihm dabei durch den Kopf ging.
Eigentlich hätte das Mädchen ganz hübsch sein können. Sie hatte lange blonde Haare, die sich um ihre Schultern wellten. Doch ihre gesamte Aufmachung verunstaltete sie regelrecht. Sie trug ein billiges, viel zu kleines Oberteil, welches so gut wie nichts verdeckte. Die enge Jeans, die sie trug, war schon an vielen Stellen aufgerissen, sodass ihre gebräunte Haut immer wieder hervorblitzte.
Der Anblick machte ihn einfach nur wütend. Sie war bestimmt zwei Jahre jünger als er und ihr Leben war jetzt schon fast zu Ende. Jess wusste, dass die Mädchen, die einmal in so einem Laden angefangen hatten, ihn schwer wieder verlieÃen. Wenn sie Glück hatten, blieben sie clean und hatten irgendwann genug Geld gespart, ein neues Leben zu beginnen. Die Chance dafür war gleich null.
Sie hatte den fetten, am ganzen Körper tätowierten Typen gerade ein Bier hingestellt, als dieser plötzlich ihr Handgelenk umklammerte und sie zu sich zog.
Das Mädchen konnte sich nicht wehren und er streichelte ihr provozierend über die nackte Schulter. Man konnte die Angst in ihren Augen sehen, als er sie immer näher zu sich zog.
Ihr Gesicht verzog sich zu einer ängstlichen Grimasse, als er ihr irgendetwas ins Ohr flüsterte.
Das ging einfach zu weit. Jess sprang wütend und durch den Alkohol leicht schwankend auf und stürmte auf den Rockertypen zu.
Der Schlag traf diesen mitten ins Gesicht, sodass er vom Barhocker fiel und sich nur knapp auf den Beinen halten konnte.
Das Mädchen hinter der Bar schrie erschrocken auf.
Wütend drehte er sich zu Jess und schrie diesen an: âWas soll der ScheiÃ, Kleiner? Bist du lebensmüde?â
âLass sie in Ruhe.â Rief Jess zornig zurück.
âIch glaube kaum, dass du ein Recht auf sie hast. Ich war zu erst hier, also hab ich auch das Recht auf sie.â
âIch sagte, du sollst sie in Ruhe lassen.â Wütend stürzte sich Jess wieder auf den Typen, doch diesmal bekam er den Schlag ab. Strauchelnd schwankte er rückwärts. Er war so betrunken, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und schlieÃlich, über die FüÃe eines neugierigen Zuschauers fiel und hart auf dem Boden aufschlug.
Panisch versuchte er sich wieder aufzurichten. In dieser Position hatte er so gut wie keine Chance.
Und schon traf ihn ein Tritt mitten in den Bauch. Er spürte, wie es ihn würgte und sich sein Magen krampfhaft zusammenzog.
Doch er hatte gar keine Zeit, sich weiter darüber Gedanken zu machen, ob er sich jetzt wohl übergeben müsste, da traf ihn schon der nächste Tritt in die Rippen.
Jetzt half nur noch eines â nicht bewegen und hoffen, dass der Typ bald genug hatte.
Gott sei Dank, lieà dieser von ihm ab, als er sah, dass sein Gegner sich nicht mehr rührte und suchte aus Angst, vor der Polizei das Weite.
Jess tat der ganze Körper weh. Ihn überfiel das Bedürfnis einfach liegen zu bleiben, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Ein Schleier bildete sich vor seinen Augen und er merkte, wie alles um ihn immer wieder verschwamm bis er schlieÃlich in eine tiefe Schwärze fiel.
Ist etwas düster ausgefallen, aber mir ist zur zeit so! hoffe er hat euch trotzdem gefallen! die hochzeit von luke und lore kommt natürlich auch bald! nur geduld! würd mich antürlich immer über fb sehr freuen!
lg, keks