So, habs geschafft, hier nen neuen Teil, wieder mal etwas länger, also auch viel FB.
âEmily, wir müssen reden...â Melinda sah Emily an und wusste, dass nun das Gespräch kam, vor dem sich beide gefürchtet hatten: wie würde es nun tatsächlich mit ihnen weiter gehen. Emily erhob sich und ging zu Melinda ins Nebenzimmer. Sie saÃen sich gegenüber, sahen sich aber nicht an. âIch denke, es ist das beste, wenn wir uns Trennen Emily...und du solltest dich endlich mit Richard treffen, bevor die Wohnung vor lauter Rosen noch explodiert.â Emily war schockiert. Sie hatte erwartet, dass Melinda sich Gedanken über ihre Zukunft gemacht hatte, aber das sie ihr gleich so etwas vorschlug, das hatte sie nicht erwartet. Sie konnte doch nicht einfach so von Melinda zu Richard wechseln, das konnte und wollte sie einfach nicht. âMelinda, dass ist doch nicht dein Ernst. Wie oft haben wir uns gesagt, dass wir uns Lieben? Verdammt oft, und jetzt sagst du mir ich soll mit Richard ausgehen? Das kannst du doch nicht ernst meinen....â Emily war verzweifelt, sie liebte Melinda und sie war das einzige was sie wollte. Melinda bemerkte Emilys Aufregung, wollte aber jetzt auf keinen Fall weich werden, musste dies durchstehen, damit Emily nicht noch mehr weh getan wurde, denn das wollte sie auf keinen Fall â sie liebte Emily nach wie vor.
âEmily, es ist das beste so für uns beide. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir so nicht auf ewig weiter leben können. Es bleibt uns beiden nichts anderes übrig, als einen Mann zu Heiraten und Kinder zu bekommen. So wird unser Leben sein Emily...â Emily war aufgestanden und hatte sich neben Melinda gesetzt, der es schwer fiel ihre Tränen zurück zu halten. âSweetie, das kann unmöglich dein ernst sein...â Ihr versagte die Stimme und sie brach ab, sah Melinda aber weiterhin an. âEmily, ich sage nicht, dass wir uns nie wieder sehen dürfen, wir können nur nicht so weiter machen wie bisher. Es ist besser wenn du dir einen Mann suchst, glaub mir.â Emily sah in Melindas Augen, dass sie es ernst meinte, und doch versuchte sie noch weitere Minuten erfolglos auf Melinda einzureden, ehe diese sie ohne Widerspruch dazu brachte, mit Richard auszugehen.
Es kam Richard so vor, als würde ihn der Drucker absichtlich quälen und die Blätter der Reihe nach nur ganz langsam auswerfen. Eine kleine Strafe für all das, was er in den letzten Monaten getan hatte, doch heute Nacht würde das alles ein Ende finden. So oder so, es würde vorbei sein und das keinen Augenblick zu früh. Länger würde er dieses Versteckspiel nicht mehr ertragen, schon seit einiger Zeit nagte es an ihm, lieà ihn nicht mehr ruhig schlafen. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass Emily es ihm ansehen konnte, dass er sie betrogen hatte und dass sie deshalb so verschlossen und irgendwie traurig war. Rational betrachtet, wusste er, dass sie es unmöglich hätte erfahren können, und doch, er hatte Zweifel. Endlich warf der Drucker auch die letzte Seite aus. Im Stehen las Richard die Dokumente noch einmal durch. Ja, er hatte sie wirklich perfekt aufgesetzt, es gab nichts zu bemängeln, seine Berufserfahrung kam ihm an dieser Stelle wirklich entgegen. Zufrieden packte er die Blätter in einen Ordner und nahm den Koffer mit dem Geld. Ja, nun war der Zeitpunkt gekommen, um es hinter sich zu bringen. Emily schlief wohl mittlerweile, sie würde es nicht mehr merken, wenn er sich jetzt aus dem Haus schlich und Karen wartete ohnehin Tag und Nacht auf ihn.
Das kleine Hotel ein wenig auÃerhalb von Hartford war genau so, wie Karen es sich vorgestellt hatte. Direkt neben einem kleinen, verträumten Park, der sich perfekt für Spaziergänge eignete. In Mitten dieses Parks war ein kleiner Teich, in dem sich Schwäne und ein paar Enten befanden und rund um den Teich herum, waren wunderschöne Blumen gesetzt. Riesige Hortensien in allen möglichen Farben begrenzten die mit weiÃem Kies gestreuten Wege und immer wieder gab es in dem Park groÃe Grünflächen, wo Bänke standen und einen nur dazu einluden, sich ein paar Minuten hinzusetzen.
Auch das Wetter entsprach genau Karens Vorstellungen, es waren laue Sommertage, nicht zu heià und doch angenehm warm. Eine leicht kühlende Prise wehte kontinuierlich und verschaffte die notwendige Abkühlung, wenn die Sonne einmal doch zu intensiv strahlte.
Händchen haltend gingen sie und Richard durch den Park und genossen die Natur, die so viel Entspannung bat. An diesem Wochenende hatten sie keinen Stress, es gab keine Arbeit, die noch erledigt werden musste, niemand würde anrufen und sie stören. Richard gehörte einfach voll und ganz ihr. An dem Teich blieben sie schlieÃlich stehen und beobachteten die Schwäne ein wenig, die majestätisch durch ein paar Seerosen schwammen. Karen schmiegte sich an Richard und dieser legte seinen Arm um sie und zog sie eng an sich. In diesem Moment war Karen einfach nur glücklich, sie hatte alles, was sie sich gewünscht hatte, den Mann an ihrer Seite, den sie wirklich liebte.
Der ganze restliche Tag verlief einfach wunderbar und auch der Abend verlief traumhaft. Karen konnte ihr Glück noch gar nicht fassen, war einfach überwältigt von all dem, was Richard ihr bot. Das teure Restaurant, in dem sie zu Abend gegessen hatten, der anschlieÃende Spaziergang unter Sternenhimmel. Die Krönung des Abends war jedoch, als sie wieder zurück im Hotelzimmer waren und Karen noch einen Moment am Balkon stand. Sie konnte das alles noch nicht glauben, die Tatsache, dass sie endlich Zeit mit Richard verbringen konnte, hatte etwas Surreales und doch Wunderschönes. Richard trat schlieÃlich hinter ihr ins Freie und umarmte sie vorsichtig von hinten, legte ihr Haar sanft zur Seite und küsste ihren Hals. Ein leichter Schauer durchfuhr Karens Körper und sie schloss ihre Augen. Es tat so gut, seine Nähe zu fühlen, es gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit, nach dem sie sich ihr Leben lang gesehnt hatte. âDu bist eine wundervolle Frau, Karenâ¦â, flüsterte Richard in ihr Ohr. Die einzige Reaktion, zu der Karen in der Lage war, war ein breites Lächeln, das sich über ihr ganzes Gesicht ausbreitete.
In diesem Moment wurde es Richard schwer ums Herz. Er wusste, dass er Karen irgendwann weh tun würde, sie schien mit ihm so glücklich zu sein, vielleicht hatte er die Situation doch falsch eingeschätzt und sie liebte ihn wirklich. Doch niemals würde er ihr das geben können, wonach sie sich sehnte. Neben ihm war Karen wirklich noch jung, vital, so voller Leben und Hoffnungen. Selbst wenn er Emily nun verlassen würde, glücklich würde er sie niemals machen und sie ihn auch nicht. Es war ein Fehler gewesen, sie so nah an sich ran zu lassen, er hätte es rechtzeitig beenden müssen. Er konnte es nicht leugnen, es gefiel ihm, wie sich Karen für ihn interessierte, wie sie ihn manchmal beobachtete. Doch es würde vorüber gehen. Er würde ihr so oder so weh tun müssen, sie sollte wenigstens ein paar schöne Erinnerungen mitnehmen können, das war es, was von ihnen beiden letzten übrig bleiben würde, ein paar verstohlene Erinnerungen. Und irgendwann, wenn er alt war, würde er gar nicht mehr wissen, ob es Karen wirklich gegeben hatte, oder ob das alles nur ein Traum gewesen war. Ja, so würde es sein, doch für den Augenblick galt es die Zeit, die ihnen noch blieb, auszukosten. Für Karen hatte er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Eine Erinnerung, die ihr immer bleiben würde, die sie begleiten konnte. Langsam griff er in die Innentasche seines Sakkos und zog eine Kette heraus. Die Kette an sich wirklich schlicht und unscheinbar, doch das Medaillon, das sie trug, war alles andere als das. Es war ein groÃes Herz aus feinstem Gold, an der Oberfläche mit ein paar Schnörkeln verziert. Sachte legte er die Kette um Karens Hals.
Dann drehte er sie vorsichtig zu sich um und küsste sie sanft auf die Lippen.
Karen wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. Es war das erste Mal, dass Richard ihr etwas geschenkt hatte und dann gleich ein Herz aus Gold. Wenn das kein Beweis seiner Liebe war? Sie sah ihm tief in die Augen, glaubte darin die Liebe lesen zu können, nach der sie sich gesehnt hatte.
Dieser Moment war es, der auch Richard für einen winzigen Augenblick glauben lieÃ, dass er Karen vielleicht doch irgendwie lieben konnte. Doch trotz allem, es würde nur ein schöner Traum bleiben, im Morgengrauen, kurz nach dem Erwachen schon wieder vergessen. Doch in dieser Nacht würde es den Traum noch geben, er würde Realität sein, für wie lange noch, wagte er nicht vorherzusagen. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Wange und sie lächelte ihn ein wenig unsicher an. âIch liebe dich, Richard.â, flüsterte sie leise.
âIch weiÃ.â, gab Richard leise zurück.
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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]