Mal wieder, wie immer vielen Dank für euer Feedback :knuddel:
Zehn Minuten später stand Marty vor Roryâs Tür und klopfte. ,,Rory, kann ich rein kommen?â
,,Klar!â
Als Marty die Tür aufschloss und in die Küche kam, deckte Rory gerade den Tisch und lächelte ihm zu: ,,Hey! Wieso klopft oder klingelst du eigentlich immer noch. Du hast einen Schlüssel, also kannst du ja auch aufsperren, oder?â
Marty wurde verlegen: ,,Ãhm...ja. Eigentlich schon... Ich finde es nur seltsam, wenn ich einfach so in deine Wohnung komme. Du würdest nie genau wissen, wann ich die Wohnung betrete... ich wüsste nicht, wo du in dem Moment bist... wüsste nicht, ob ich überhaupt reinkommen darf... und so weiter.â
Rory schlug ihm auf die Schulter: ,,Ach komm schon, Marty! Du weiÃt doch: bei Lara und mir bist du immer willkommen!â
,,Ich meinte auch eher eine andere Situation...â meinte Marty unsicher ,,Aber wenn wir von willkommen reden... wieso hat sich deine Laune so gebessert? Wenn man dich heute mit gestern vergleicht... das gibt es nicht.â
,,Ach, du kennst mich doch: Ich beruhige mich schnell wieder.â
,,So schnell?â fragte Marty zweifelnd.
,,Hallo? Du siehst mich doch jetzt vor dir und merkst, dass es mir viel besser geht. Ich war gestern nur geschockt über die Karten, die Briefe und so... aber jetzt finde ich das alles nicht mehr so schlimm,â erklärte Rory.
Marty sah sie ernst an.
,,Rory? Du vermisst ihn noch immer, habe ich Recht?â
Rory antwortete nicht, deshalb fuhr Marty fort: ,,Er ist seit 4 Jahren weg, ihr habt euch seit dem nicht gesehen, du bist verheiratet und vermisst ihn immer noch?â
,,Ich vermisse ihn nicht, ich fühle nichts mehr, wenn ich an ihn denke und mir ist es egal, was er macht... natürlich nur, solange es ihm gut geht. Aber ansonsten... ist es mir wirklich egal,â sagte Rory, doch so überzeugend klang das selbst für sie nicht ,,So, jetzt mache ich mal noch mal Kaffee!â
In diesem Moment fiel ihr ein, dass die Kaffeemaschine ja kaputt war. ,,Oh nein,... ich laufe mal schnell runter un die Bäckerei und hol uns Kaffee. Passâ auf Lara auf, sie könnte jeden Moment aufwachen und...â
,,Warte, ich lauf schnell ,â bot Marty und lief nach drauÃen.
Rory sah die Briefe von Dean auf dem Küchentisch liegen: Der Brief, in dem er erzählte, dass er jetzt in Chicago war... der Brief, der nach Stars Hollow kam... und nun, der letzte Brief, der gestern mit den Karten ankam.
Im ersten Brief hatte er geschrieben: Zu wissen, dass immer jemand da ist, wenn man jemand braucht... das ist wirklich das beste Gefühl, das man haben kann.
Und als Rory das noch mal las, musste sie sofort an Marty denken. Er war der beste Freund, den sie sich wünschen könnte... er würde sicher immer da sein, wenn sie ihn brauchte.
War sie deshalb gestern so wütend auf Anna... weil sie Angst hatte, dass sie Marty deshalb verlieren würde?
Ihr Blick fiel auf den Absender, der auf Deanâs Umschlag stand und... auf das Telefon, dass immer noch am Boden lag, seitdem sie es gestern gegen die Wand geworfen hatte. Sie hob es ab und wählte die Nummer der Auskunft. Dort fragte sie nach der Nummer von Dean Forester und gab seine StraÃe an. Eine Minute später hatte sie seine Nummer auf einem Zettel notiert und wusste nichts damit anzufangen. Sie beschloss einfach mal anzuklingeln. Nachdem es drei mal geklingelt hatte, ging der Anrufbeantworter dran:
Hallo, hier sind Sandra McGun und Dean Forester! Leider sind wir im Moment nicht zu Hause, aber wir würden uns sehr über eine Nachricht freuen...
Rory legte auf.
Sandra McGun heiÃt sie also... na ja, nicht mehr lange, wenn sie heute ,,jaâ sagt, dachte Rory bitter. Sandra Forester... klingt nicht sehr toll. Lorelai Leigh Forester... Rory Forester. Rory schüttelte den Kopf. ,,Ich bin wirklich mehr als verrückt,â sagte sie zu sich selbst, als sie den Zettel mit der Telefonnummer zu Deanâs Briefen legte.
Als Rory hörte, wie sich der Schlüssel im Schloà drehte, rief sie Marty entgegen. ,,Na siehst du, du kannst doch alleine aufschlieÃen und brauchst keine Bestätigung von mir." Sie lachte und Marty betrat die Küche mit einer Schachtel, statt Kaffeebechern.
,,Eine Kaffeemaschine?" fragte Rory entzückt.
,,Ja, du kannst doch von nun an nicht jeden Tag zwölf mal zur Bäckerei laufen," Marty lächelte sie an.
,,Danke, danke, danke! Du bist echt klasse."
Am Freitag fuhr Rory mit Lara zum Flughafen, um James abzuholen. Weil sie ein bisschen zu früh dran war, beschloss sie noch in das Cafe am Flughafen zu gehen. Sie setzte Lara in einen Kinderhochstuhl und hatte gerade einen Kaffee bestellt, als sich zwei Hände von hinten um ihre Augen legten. Sie schob die Hände weg, sprang auf und fiel ihrem Ehemann um den Hals.
,,Da bist du ja endlich wieder.â
,,Ja, da bin ich wieder,â James drückte ihr einen Strauà Rosen in die Hand und gab ihr einen Kuss. Die Rosen waren nichts mehr Besonderes für Rory, sie bekam sie schlieÃlich jedes Mal, wenn ihr Mann nach Hause kam. Und dennoch freute sie sich jedes Mal sehr darüber.
Zuhause angekommen wollte James unbedingt einen Kaffee und Rory ging in die Küche, um ihn zu kochen. Dort fiel ihr Blick auf die Briefe, die immer noch auf dem Tisch lagen. Sie nahm eine Zeitschrift und legte sie über die Briefe.
James kam mit Lara auf dem Arm in die Küche, setzte sich an den Küchentisch und beobachtete Rory.
,,Das ist eine neue Kaffeemaschine, nicht wahr?â wollte er wissen.
,,Ja, die alte war kaputt. Und deshalb hat Marty...â
,,Du hast sie ihm doch bezahlt, oder?â fragte James.
,,Ich wollte, aber er wollte das Geld nicht. Wieso willst du das überhaupt wissen?â
,,Es gefällt mir nicht, wenn du Sachen von ihm oder wem auch immer geschenkt annimmst. Trefft ihr eigentlich immer noch sooft?â
,,Ja, er ist oft hier...â antwortete Rory ,,Aber was ist denn schon dabei? Wir sind Freunde.â Ihr gefiel nicht, wie sich diese Unterhaltung entwickelte, deshalb versuchte sie das Thema zu wechseln. ,,Was hältst du davon, wenn wir heute oder morgen zu meiner Mutter fahren?â
,,Nach Stars Hollow?â fragte James wenig begeistert.
Rory fiel der Tonfall in seiner Stimme auf und deswegen sagte sie etwas heftiger, als sie eigentlich wollte: ,,Ich weià zumindest nicht, dass sie umgezogen ist. Wir müssen ja nicht, wenn du nicht willst. Aber du hast meine Mutter schon solange nicht mehr gesehen und ...â
,,Du wirfst mir vor, dass ich deine Mutter zu selten sehe? Ja, wann soll ich sie denn bitte auch sehen? Du erwartest von mir, dass ich, sobald ich wieder zuhause bin, ins Auto springe und in diese bescheuerte kleine Stadt fahre. Du freust dich anscheinend gar nicht, dass ich wieder da bin... nein, du willst sofort wieder zu deiner Mutter fahren. Für was komme ich überhaupt noch nach Hause?â
,,Tut mir leid, so sollte das nicht klingen,â sagte Rory kleinlaut. ,,Und ich habe dich nur gefragt, weil meine Mutter uns eingeladen hat, aber ok: Wir müssen nicht hin!â
,,Aber du willst unbedingt?â
,,Naja... ich würde schon gern,â gab Rory zu ,,Aber wie gesagt: Wenn du nicht willst, bleiben wir eben hier.â
,,Nein, ok! Dann fahren wir eben nach Stars Hollow.â Er fügte mit ironischem Tonfall noch hinzu: ,,In die netteste und erstaunlichste kleine Stadt der Welt. Aber Sonntagabend müssen wir wieder früh zurück. Mein Flug geht Montagfrüh und ich will ausgeschlafen sein. Also, wie wäre es, wenn wir noch heute fahren? Aber du musst Auto fahren... ich bin zu müde.â
,,Sie kommen, sie kommen! Meine Tochter kommt wieder nach Hause,â mit diesen Worte stürmte Lorelai, die eben noch am Fenster gestanden hatte, nach drauÃen.
Luke blickte ihr kopfschüttelnd hinterher und Will blickte zu ihm auf. ,,Daddy? Sollen wir nicht auch nach drauÃen gehen und ,hallo´ zu Rory sagen? Und zu Lara und... ist James auch dabei?â
,,Oh ja, James ist auch dabei,â sagte Luke wenig begeistert ,,Und ja, lassâ uns nach drauÃen gehen und sie zu begrüÃen.â
Die beiden verlieÃen das Haus und sahen wir Lorelai Rory, sofort nachdem diese aus dem Auto stieg, um den Hals fiel. James stieg, nachdem Rory Lara aus dem Kindersitz genommen hatte, ebenfalls aus, schloss seinen BMW ab und begrüÃte erst dann seine Schwiegermutter mit der Hand. ,,Hallo Lorelai! Schön dich mal wieder zu sehen.â
Lorelai zog ihn für eine kurze Umarmung an sich heran. ,,Freut mich auch... und wo ist meine Lieblingsenkeltochter?â
Sie nahm Lara von Roryâs Arm und alberte mit ihr ein bisschen herum. Luke begrüÃte währenddessen erst Rory mit einer kurzen Umarmung und streckte dann James seine Hand kühl entgegen. Luke versuchte zwar immer zu überspielen, dass er James nicht sonderlich mochte, aber immer gelang im dies nicht und so standen die beiden sich schweigend gegenüber.
Lorelai warf Rory einem Blick zu. Diese begrüÃte jedoch gerade ihren Bruder und bekam von der Spannung zwischen Luke und James nichts mit.
,,Hey, Leute! Ist das nicht cool? Wir sechs für ein ganzes Wochenende zusammen in Stars Hollow!â versuchte Lorelai die Situation aufzulockern. ,,Wir können ja Babette fragen, ob sie am Abend mal auf die beiden Kleinen aufpasst und dann ziehen wir vier um die Häuser.â
Luke drehte sich langsam zu seiner Frau um und lächelte sie an. ,,Du bist zu alt, um um die Häuser zu ziehen?â
,,Ich bin was?â fragte Lorelai empört. ,,Ich bin sicher nicht zu alt dafür. Ich bin jung... nur weil ich verheiratet bin, zwei Kinder und eine Enkeltochter habe, bin ich noch nicht alt, verstanden?â
Luke ging zu ihr, zog sie etwas an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Nein, bist du nicht. Zufrieden?â
,,Ja, jetzt schon.â Lorelai lehnte sich etwas an ihn. ,,Ok, dann lasst uns reingehen und Pläne schmieden. Und Luke kann bis dahin sicher was gutes kochen. Ich sterbe vor Hunger und du sicher auch oder Rory?â
,,Natürlich. Ich vermisse das Lukeâs jeden Tag!â antwortete Rory.
,,Und du, James?â Lorelai ging zu ihm, legte ihm eine Hand auf den Rücken und schob ihn zur Haustür. ,,Du musst doch auch hungrig sein. Ich glaube nämlich nicht, dass Rory in den letzten paar Tagen gut für dich gekocht hat.â Sie lachte und James sah sich verwirrt nach Rory um. Diese alberte jedoch immer noch mit ihrem kleinen Bruder herum.
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