07.05.2005, 22:18
46. Teil
Lorelai wurde durch das fröhliche Gezwitscher von Vögeln geweckt. Sie
lächelte und öffnete langsam die Augen. âFrühling.â Murmelte sie
glücklich. So sehr sie den Winter liebte wenn es schneite, so sehr liebte
sie es im Frühling von Vögeln geweckt zu werden.
Sie drehte sich zu Luke, der noch tief schlief. Lorelai blickte ihn zärtlich an
und lauschte seinem ruhigen Atem. Sie streichelte ihm sanft über die
Wange.
Luke öffnete die Augen. âEntschuldige, ich wollte dich nicht wecken.â
Flüsterte Lorelai.
âHast du nicht.â Er lächelte. Es war für ihn ein unbeschreiblich schönes
Gefühl neben ihr aufzuwachen. In ihre strahlenden Augen zu blicken. Er
wünschte sich, dass es immer so sein würde. Luke liebte sie so sehr. Er
hatte noch niemals so sehr geliebt.
Lorelai küsste ihn zärtlich. Sie liebte seine sanften Lippen und die kleinen
Bartstoppeln, die sie leicht kitzelten. âIch liebe dich.â Hauchte sie zärtlich.
Er streichelte sanft ihren Rücken.
Lorelai genoss seine Berührungen. Plötzlich fiel ihr Blick auf Lukes
Radiowecker.
Sie setzte sich mit einem Ruck auf. âEs ist beinahe acht Uhr!â
Luke fuhr in die Höhe. Er hatte noch niemals verschlafen. Die Gäste
würden drauÃen verzweifelt warten. Weder Lane noch Caesar besaÃen
einen Schlüssel. Er sprang aus dem Bett und zog sich schnell an. Lorelai
tat es ihm gleich. âIch werde dir unten helfen!â
Sie vernahmen laute, fröhliche Stimmen vom Diner, kaum waren sie aus
der Wohnung gegangen. Es roch nach Kaffee und gutem Essen.
Verwundert gingen sie die Treppe hinab.
Das Diner war voll, es gab keinen einzigen Sitzplatz. Lane, Caesar und
Jess nahmen gut gelaunt Bestellungen auf und unterhielten sich mit den
Gästen â was gerade für Jess sehr ungewöhnlich war.
Miss Patty winkte ihnen fröhlich. âGuten Morgen, ihr Turteltäubchen! Gut
geschlafen?â Sie zwinkerte vergnügt.
Lorelai setzte sich an die Bar, wo eben ein Platz frei geworden war. Jess
reichte ihr eine Tasse Kaffee. âGuten Morgen!â begrüÃte er sie und Luke
lächelnd.
âWann bist du nachhause gekommen, Jess?â Sein Onkel hatte
angenommen, dass er bei Rory im Wohnheim schlafen würde.
âIch weià es nicht mehr genau.â
âDein Bett war unbenützt.â
âGut erkannt.â
âHast du herunten geschlafen?â
âNein. Im Auto.â Erklärte Jess.
âAber das wäre doch nicht nötig gewesen.â Meinte Lorelai.
âKein Problem. Entschuldigt mich bitte, ich muss wieder an die Arbeit.â
Luke und Lorelai tauschten einen überraschten Blick.
Rory erwachte durch laute Stimmen am Gang. Sie war auf der Couch
eingeschlafen.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Tana stürmte fröhlich in die
Wohnung.
Rory richtete sich auf. Ihr Rücken schmerzte.
âHi Rory!â Tana umarmte sie fröhlich.
âHey. Wie waren deine Ferien?â
âUnglaublich schön. Ich zeige dir gleich die Fotos. Ich trage nur meinen
Koffer ins Zimmer.â Sie lachte vergnügt.
Rory fand es unerträglich, dass jemand um diese Zeit so munter sein
konnte. Sie hoffte, dass Tana ihren Koffer noch auspacken würde bevor
sie wieder kommt, so konnte sie noch ein wenig dösen. Rory schloss die
Augen. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Aber es war zu spät.
Tana kam mit verwirrtem Gesichtsausdruck aus ihrem Zimmer. âÃhm...
Rory, bitte nimm mir die Frage nicht übel, aber hast du jemanden in
meinem Bett übernachten lassen?â
Sie hatten vergessen das Bett zu machen.
âJa, entschuldige. Eine Freundin braucht eine Unterkunft. Sie war zu müde
um noch nachhause zu fahren. Ich hoffe du bist mir nicht böse.â Log sie
schnell.
âAber nicht doch.â Tana lächelte.
Paris kam verschlafen aus ihrem Zimmer. âWas soll der Lärm? Rory, habt
ihr gestern das Bett gemacht? Tana wird nicht gerade begeistert sein
wenn sie...oh, hi Tana. Wie gehtâs?â
Paris blickte Rory entschuldigend an. Diese seufzte. âEntschuldige, Tana.
Jess und ich...â
Tana starrte sie ungläubig an. âIhr habt mein Bett als Liebesnest benützt?â
âJa. Es tut mir leid.â Gestand Rory.
âDas ist so cool.â Tana grinste begeistert.
Paris verdrehte die Augen.
âWollt ihr Fotos sehen?â
âNein.â Meinte Paris kühl.
âSpäter gerne. Paris und ich haben noch etwas vor.â
Paris sah Rory fragend an, nickte aber schlieÃlich.
âWas denn?â fragte Tana neugierig.
âWir machen einen Ausflug.â
âCool. Darf ich mitkommen? So ein Frauentag ist herrlich!â
âDas geht leider nicht. Wir treffen Freunde aus unserer Chilton Zeit. Du
würdest dich langweilen.â Rory hasste es zu lügen. Aber sie wusste im
Moment keine andere Möglichkeit.
âIch verstehe.â Tana klang traurig.
âHey, aber heute Abend machen wir uns einen Frauenabend. Pizza, Eis
und Videos.â Versuchte Rory sie aufzuheitern.
âKlingt toll.â Tana lächelte.
âWas hast du vor?â fragte Paris gelangweilt als Tana wieder in ihrem
Zimmer verschwunden war.
âWir beide amüsieren uns heute so richtig.â
âIch muss lernen.â
âDas kannst du morgen auch noch.â
Emily nippte an ihrem Kaffee. âIch freue mich, dass du Zeit hattest.â
Chris lächelte. âIch kann doch die Einladung einer so schönen Dame nicht
abschlagen.â
âOh, du alter Charmeur.â
âWo ist denn Richard?â
âEr spielt heute Golf mit Matthew Wilkins.â
âDas Wetter ist toll zum Golf spielen.â
âNicht wahr?â
âAlso, ich muss zugeben mich verwirrt diese Einladung etwas, Emily.
Worüber möchtest du denn mit mir reden?â
âIch find es super, dass du her gekommen bist.â Mandy lächelte.
Sie saÃen auf einer sonnigen Bank am Campus.
âIch komme immer wenn du mich rufst, da weiÃt du doch.â Carlos
lächelte.
Sie nickte. âDas weià ich.â
âIhr habt es schön hier.â
âJa. Der Campus ist unglaublich groÃ. Als ich das erste mal hier war,
dachte ich, das wäre das Paradies.â Mandy sah sich strahlend um.
âWie war denn dein Urlaub?â
âToll. Ich habe einen neuen Freund.â Sie lächelte glücklich.
âEr ist doch gut zu dir?â
Sie nickte strahlend.
âIch hoffe, du hast ihn nicht bei einem Saufgelage kennen gelernt. Diese
Typen taugen nichts.â
Mandy lachte. âDu machst dir zu viele Sorgen.â
Er lächelte kurz und blickte auf ihre Arme. Sie bemerkte es und änderte
ihre Haltung.
âMandy, deine Tante übernimmt doch wirklich deine Studiengebühren
nächstes Semester?â
âWürde ich dich belügen? Natürlich tut sie es. Späte Schuldgefühle...â
âDu weiÃt, du kannst immer mit mir rechnen.â
âIch schaff das schon! Ich bin erwachsen. Nicht mehr das kleine Mädchen,
das du schützen musst!â Mandy lachte.
âWarum wolltest du, dass ich her komme? Ich freue mich natürlich immer
dich zu sehen. Aber wolltest du etwas Bestimmtes?â
âIch habe dich vermisst. Unsere Gespräche. Wir müssen uns wieder
öfters sehen. Und ich möchte, dass du meinen Freund kennen lernst.â
âOh, nein.â
Mandy musste lachen. âEr ist wirklich toll. Und er ist nett zu mir.â
âDas will ich ihm auch raten.â
âWas gibt es denn bei dir neues? Wie geht es Paris? Sie wirkte echt nett.â
Carlos blickte auf seine Schuhe und schwieg.
âDu hast ihr das Herz gebrochen...â Mandy blickte ihn vorwurfsvoll an
âKommt jetzt wieder eine Amanda-Moralpredigt?â
âIch verstehe dich nicht.â
Er sah sie fragend an.
âIch habe gesehen wie du sie angesehen hast und ich habe gesehen wie
du die anderen angesehen hast. Es war anders. Und sie empfindet genau
so.â
âWoher willst du das wissen? Kannst du auf einmal Gedanken lesen?â
âSie hat sich betrunken â noch dazu mit diesem ekelhaften Zeug â weil
sie dachte ich wäre deine Freundin.â
âDu - meine Freundin? Das ist witzig.â
Mandy versetzte es einen kurzen Stich. Sie überging die Bemerkung und
sprach weiter.
âIch habe sie vor dir gewarnt.â
âWie bitte?â
âIch habe ihr gesagt, dass sie sich nicht mit dir einlassen soll. Aber sie hat
nicht auf mich gehört...â
âWieso sagst du so etwas?â
âWeil sie so nett war und ich nicht wollte, dass du ihr weh tust.â
âDu hast eine sehr gute Meinung von mir.â Stellte Carlos fest.
âDu bist der beste Mensch der Welt und ich liebe dich....wie einen Bruder
meine ich... aber sehr bindungsfreudig warst du noch nie.â
âNein. Sie hätte auf dich hören sollen.â
âDu kannst mir nichts vor machen. Ich kenne dich.â
âIch mache dir nichts vor.â
âDoch. Tust du.â
âGlaub was du willst. AuÃerdem hasst sie mich.â
âNatürlich.â Mandy verdrehte die Augen.
âAlso der Stopp gefällt mir bis jetzt am besten.â Meinte Paris.
Sie saÃen in einem kleinen italienischen Cafeâ in Hartford. Da es so warm
war, waren drauÃen Tische aufgestellt.
Rory lächelte und reichte ihrer Freundin die Speisekarte. âPure Völlerei
auf meine Kosten. Sei ruhig unverschämt.â
âIch weià immer noch nicht was ich von diesem Mitleidstrip halten soll.â
âWas heiÃt Mitleid? Wir sind zwei Freundinnen, die sich amüsieren.â
âDanke, Rory.â Paris lächelte leicht.
Rory lieà ihren Blick fröhlich durch den Cafeâ Garten schweifen. Plötzlich
entdeckte sie zwei junge Frauen, die gerade gekommen waren. Ihre gute
Laune war mit einem Mal verschwunden. Was macht sie denn hier?
âIst das nicht Sarah? Die neben ihr bewirbt sich anscheinend als
Playmate des Monats. Das Kleid reicht kaum über ihren Po. Wozu zieht
sie überhaupt etwas an?â Paris schüttelte abfällig den Kopf.
Rory hoffte, dass Sarah sie nicht sehen würde.
âHi Rory! Paris!â Sarah kam fröhlich zu ihrem Tisch.
âKönnen wir uns setzen?â Sie warteten keine Antwort ab und setzten sich.
âEntschuldigt meine unhöfliche Freundin. Ich bin Samantha.â Sie reichte
beiden die Hand.
Paris versteifte sich. Sie wechselte einen Blick mit Rory.
âHi, ich bin Rory, das ist Paris. Wir haben leider nicht lange Zeit...â
âEin Shake geht schon noch. Die gehen auf mich.â Meinte Sarah und
bestellte.
Rory seufzte genervt.
âWie geht es denn dir und Jess?â erkundigte sie sich.
âBestens.â
âDu bist die Freundin von Jess?â Samantha sah sie verwundert an.
âAllerdings. Seit mehr als einem Jahr.â
âJess ist toll.â meinte Samantha.
âJa.â Rory konnte sie nicht ausstehen.
âHat er noch immer diese tolle Massagetechnik drauf?â
Rory ballte die Hände unter dem Tisch zu Fäusten.
âJa, hat er.â
âHalt dich etwas zurück, Samantha.â Meinte Sarah grinsend.
âStudierst du auch, Samantha?â erkundigte sich Paris.
âJa, hin und wieder.â Samantha lachte.
âWir studieren in Yale.â Erklärte Paris.
âIch bin beeindruckt.â Sagte Samantha sarkastisch.
âWas studierst du denn hin und wieder?â
âDies und das. Kann mich nicht entscheiden.â
âIst so ein planloses Leben nicht furchtbar hart?â fragte Paris.
Rory verkniff sich ein Grinsen.
âOja, manchmal schon. Aber ich weià mich zu entspannen.â
âDa bin ich mir sicher.â
Samantha funkelte Paris wütend an.
âBist du immer so gereizt? Habt ihr keine Männer in Yale? Ist doch eine
groÃe Stadt dachte ich.â
âYale heiÃt nur die Universität. Die Stadt heiÃt New Haven.â Korrigierte
Rory Samantha.
âWie auch immer. Ich muss kurz telefonieren.â Samantha erhob sich
elegant.
âEntschuldigt, sie ist etwas...eigen.â erklärte Sarah.
Samantha kam wenige Sekunden später zurück. âEr hat schon wieder
abgeschalten.â
âWenn du von meinem reizenden Ex redest, der ist wahrscheinlich grad
mit einer anderen beschäftigt. Oder er hat deine Nummer sperren lassen.
Vielleicht bist du ihm langweilig geworden.â Spottete Sarah.
âEr kommt immer zu mir zurück, Kleines.â
âAch, wann hat Carlos dich so nett vor die Tür gesetzt? Ist auch schon
zwei Monate her wenn nicht sogar noch länger!â Sarah grinste
schadenfroh.
Rory und Paris wechselten einen Blick.
âEntschuldigt, Mädels. Unternehmen wir noch etwas?â
âNein, wir müssen leider zurück.â Sagte Rory.
âLernen.â Meinte Samantha spöttisch.
Rory lächelte sie an. âWir müssen noch viel Schlaf nachholen. Unsere
Männer haben uns letzte Nacht nicht zum Schlafen kommen lassen.
Aber ihr wisst ja bestimmt wie das ist.â Rory und Paris schenkten Sarah
und Samantha ihr süÃestes Lächeln und erhoben sich elegant.
âOh mein Gott, können die dumm drein schauen!â meinte Rory lachend
als sie im Auto saÃen.
âJa. Das war eine coole Aktion. Sonst hätte ich dieses arrogante Miststück
erwürgen müssen.â
âVergiss sie, Paris.â
Paris nickte langsam.
Sie fuhren noch ein wenig durch die Gegend und kamen am späten
Nachmittag nach Yale zurück.
âDas war ein toller Tag.â Meinte Rory fröhlich. Sie gingen auf den Campus
Eingang zu.
Rory merkte plötzlich, dass Paris stehen geblieben war. Sie drehte sich
um. Paris starrte auf ein Auto. âDas ist sein Auto. Was tut er hier?â Sie
war verzweifelt.
âSollen wir wieder fahren? Wir könnten ins Kino gehen?â
âNein. Gehen wir ins Wohnheim.â
âBist du dir sicher?â
Sie nickte leicht.
Carlos saà auf einer Bank vor ihrem Wohnheim. Er stand auf als er die
beiden sah.
âWir können einfach vorbei gehen.â Flüsterte Rory.
Er ging auf sie zu. âParis, ich muss mit dir reden.â
Diese blickte ihn wütend an. âIch sagte, du solltest mich in Ruhe lassen!â
âIch verspreche dir, du siehst mich nie wieder nachdem wir geredet
haben.â
Rory sah Paris fragend an. Paris nickte. Rory ging seufzend ins Wohnheim.
Paris setzte sich auf eine Bank. Carlos setzte sich neben sie.
âAlso. Rede.â Forderte sie ihn auf.
Jess stieg aus dem Auto. Er hatte Luke belogen, gesagt er würde zu Rory
fahren. Er hatte ihm nicht die Wahrheit erzählen können.
Er stand vor einem groÃen, grauen Wohnblock. Hier hatte sie gewohnt.
Das Schild an der Tür sagte ihm, dass die Wohnung nun jemand anders
bewohnte. Jess beschloss mit der Nachbarin zu reden. Sie musste wissen
was mit Mandy passiert war.
47. Teil
Jess läutete an. Es meldete sich niemand über die Gegensprechanlage.
Er seufzte und probierte es erneut. Jess erinnerte sich nur mehr
sehr dunkel an die ältere Dame mit dem nordischen Akzent. Mandy
hatte sie sehr gemocht. Sie hatte sie einmal die Woche besucht um
mit ihr Karten zu spielen. Die Nachbarin hatte keine Verwandten und sich
deshalb um so mehr über die Besuche gefreut.
"Hallo?" meldete sich plötzlich jemand.
"Elsa? Ich bin es, Jess. Ich weià nicht ob Sie sich noch an mich
erinnern..." Sie hatte ihn nur dreimal gesehen.
Ein Surren war zu vernehmen. Jess öffnete die Tür und betrat das
Wohnhaus. 3. Stock. Mandy hatte am 3. Stock gewohnt.
Elsa - ihr Nachname war so schwer auszusprechen, dass sie jeder so
nannte - stand vor ihrer Wohnungstür und beäugte ihn misstrauisch.
"Guten Tag."
Sie schüttelte entschieden den Kopf. "Ich kenne Sie nicht."
"Ich bin ein Freund von Mandy."
"Wem?" Sie blickte ihn verwirrt an.
"Amanda. Sie wohnte neben Ihnen."
"Da wohnt dieser seltsame Mann mit dem Hund. Was wollen Sie von
mir?"
"Sie wohnte früher hier. Sie war eines der Wood Mädchen."
"Wood? Ich verstehe nicht." Sie blickte ihn verwirrt an, plötzlich
weiteten sich ihre Augen. "Amanda und Sue, natürlich."
Er nickte.
"Komm rein. Es ist nicht aufgeräumt. Also pass auf wo du hinsteigst."
Nachdem Jess vorsichtig drei Wäscheberge, zwei groÃe Kisten und diverse
Haushaltsgegenstände, die am Boden lagen, umgangen war,
setzte er sich an den kleinen Tisch in Elsas Küche.
"Wie geht es dir, Jess?" Sie reichte ihm ein Glas mit durchsichtiger
Flüssigkeit.
Er hatte groÃen Durst und nahm daher einen groÃen Schluck.
Jess verzog den Mund und stellte das Glas wieder ab. Er schluckte
tapfer hinunter. Es schüttelte ihn.
"Was hast du denn, Junge? Vertragst du nichts mehr?" Elsa leerte ihren
Wodka pur als wäre es Wasser.
"Ich muss heute noch fahren."
"Es gibt U-Bahnen."
"Ich wohne nicht mehr in New York."
Sie sah ihn schockiert an. Elsa lebte in New York seit sie nach Amerika
ausgewandert war, damals war sie 17 gewesen. In welchem Jahr das
gewesen war, verriet sie nicht. Keiner sollte ihr Alter kennen.
Sie putzte ihre Brille und begann über die Vorteile eines Lebens in
New York City zu erzählen.
Paris sah Carlos in die Augen. Er sollte bloà nicht glauben, dass sie
seinem Blick nicht stand halten konnte. Sie war wütend. Er hatte sie zu
einem dieser Mädchen gemacht zu denen sie niemals gehören hat wollen.
âWenn du nicht redest, dann werde ich es.â
âParis...â
âNein, jetzt rede ich. Du hast mit mir gespielt. Und dann besitzt du die
Frechheit dich per SMS zu entschuldigen. Was bist du nur für ein Mensch?â
âParis, ich habe nicht mit dir gespielt. Ich habe dir niemals falsche
Versprechungen gemacht.â
Sie sah ihn entsetzt an. Ihre Wut verstärkte sich. Wie kann er nur?
âDu hast versprochen zu verschwinden nachdem wir geredet haben. Also
werden wir reden, damit du schnell wieder fahren kannst.â
âParis...â
âOh, nein. Jetzt bin ich an der Reihe. Du hast schon zu viel gesagt. Du
hast mich benutzt, die ganze Zeit! Höre jetzt gut zu, dass wirst du nur
einmal hören. Ich habe dir begonnen zu vertrauen. Möglicherweise waren
da sogar Anzeichen von Gefühle für dich. Ich habe mich
wie die letzte Idiotin benommen wegen dir. Ich habe das Lernen
vernachlässigt. Ich habe einige meiner Grundregeln gebrochen!â Sie holte
Luft. Paris konnte ihn nicht mehr ansehen. Es tat zu weh.
Sie senkte den Blick und konzentrierte sich auf die verdorrten Grashalme
unter der Bank.
âParis...â Er griff nach ihrer Hand. Sie rutschte schnell ein Stück weiter.
âIch hasse dich. Und ich hoffe, dass ich dich nie wieder sehen muss.â
Sie konnte es nicht länger zurück halten. Tränen rannen über ihre
Wangen. Sie fröstelte.
âUnd jetzt weine ich wegen dir. Hast du jetzt endlich genug? Das müsste
dir doch Triumph genug sein! Geh endlich!â Sie bedeckte das Gesicht mit
den Händen und weinte.
Paris schaffte es nicht aufzuhören, der Schmerz war zu groÃ.
Sie zitterte am ganzen Körper.
Carlos legte ihr seine Jacke über die Schultern. âIch wollte dir nicht weh
tun.â Sagte er.
Sie sah ihn an. Ihre Augen waren ganz gerötet. âWas hast du denn
gedacht, wie ich mich fühlen würde? Jess warf dir all diese Dinge vor und
du hast nichts dazu gesagt.â
âNur weil ich ihm nichts ins Wort gefahren bin, heiÃt das nicht, dass er
recht hat.â
âSonst rechtfertigst du dich auch immer sofort.â
âParis, Rory ist deine beste Freundin. Wem hättest du denn mehr
geglaubt, ihrem Freund oder mir?â
âHat Jess denn gelogen?â
âNein.â
Paris schüttelte den Kopf und sah auf ihre Zehenspitzen.
âJess hatte keine Ahnung was uns beide betraf. Wir hatten lange keinen
Kontakt. Er wusste doch nicht einmal, dass wir uns kennen. WeiÃt du, er
erwartet, dass es ihm jeder glaubt, dass er sich
so seit Rory geändert hat. Das hat er auch. Man sieht ihm an wie sehr er
sie liebt. Aber sobald es um mich geht, muss alles natürlich sein wie es
früher war.â
âHast du dich denn geändert?â
âIch weià nicht wie schnell sich Menschen wirklich ändern können. Auf
jeden fall hab ich mich noch nie wegen einer Frau so sehr wie ein Idiot
benommen. Ich wäre früher nie auf den
Gedanken gekommen ständig so weit zu fahren nur um ein Mädchen zu
sehen. Besonders wenn sie mir noch keine einzigen Signale gegeben hat.â
âJess sagte, du hättest mich benutzt weil du Rory nicht bekommen
konntest.â
âIch war nie an ihr interessiert. Es war falsch Rory so anzumachen. Ich
habe mich dafür bei ihr entschuldigt.â
âWarum hast du es getan? Wirklich nur um Jess zu provozieren?â
âJa.â Gab er zu.
âSehr reif.â Meinte Paris sarkastisch.
âIch weiÃ.â
Paris schwieg. Sie wollte gehen, schaffte es aber nicht aufzustehen.
âIch hätte ihn sofort unterbrechen und die Wahrheit sagen müssen. Es tut
mir wirklich leid.â
âWas ist denn die Wahrheit?â
âDass ich es vollkommen ernst mit dir meine.â
Sie blickte ihn an. Sie wusste nicht ob sie ihm trauen konnte. Er klang
aufrecht, sie kannte ihn aber zu wenig um es wirklich beurteilen zu
können.
âWas ist mit Samantha?â
âWas soll mit ihr sein?â
âWirst du sie wieder sehen?â
âNicht absichtlich.â
âIch bin momentan verwirrt. Ich weià nicht was ich denken soll."
Er nickte. âEs war mir wichtig mit dir zu reden. Ich verstehe, dass
du nicht sofort antwortest. Nur glaub mir bitte, ich wollte dir niemals weh
tun.â
Paris sah in seine Augen und seufzte.
âDu brauchst nichts zu sagen. Ich hab es wohl nicht anders verdient.
Ich werde jetzt gehen. Machs gut, Paris.â Er stand auf und ging.
Sie sah ihm lange nach bevor sie ins Wohnheim ging.
"Am Land bekommst du auÃerdem nicht dasselbe Angebot an
Schnäpsen. An den richtigen Schnäpsen aus Osteuropa. Mein GroÃvater..."
"Elsa, verzeihen Sie. Ich komme aus einem bestimmten Grund her."
"Ich werde dir nichts vererben!" Sie sah ihn empört an.
Jess verkniff sich ein Lachen. "Das ist doch nicht der Grund.
Ich wollte fragen...seit wann leben die Woods nicht mehr neben ihnen?"
Elsas Augen weiteten sich. "Du weiÃt es nicht..."
"Ich habe lange nichts mehr von Mandy gehört..."
Sie dachte angestrengt nach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Alles in Ordnung, Elsa?"
"Jess, geh bitte. Ich will es nicht mehr sehen." Sie hielt sich eine Hand
vor die Augen.
Sie murmelte ein paar Sätze in einer fremden Sprache - Jess nahm an,
dass es russisch war.
"Elsa? Ich wollte Sie nicht aufregen..."
"Die Kleine...Alles voller Blut..."
Jess starrte sie entsetzt an. "Wer hat das getan?"
"Sie schnitt sich die Pulsadern auf. Wie schlecht muss die Welt
sein, dass sich ein so junges Mädchen umbringt?" Elsa weinte.
Jess nahm ihre Hand. "Entschuldigen Sie."
"Sie war so jung. Es war kurz vor ihrem 13. Geburtstag. Ich hatte ihr
einen Schokoladenkuchen gebacken. Mrs. Palmer alarmierte die
Rettung, aber es war zu spät."
Jess kannte Sue. Sie wäre eher noch weggelaufen als sich umzubringen.
"Hat sie sich wirklich selbst umgebracht?"
"Das weià niemand so genau. Wir leben hier nicht in Manhattan. Fälle
werden zu schnell aufgegeben. Es passiert schlieÃlich täglich etwas..."
"Wo war ihr Vater?"
Elsa blickte ihn traurig an und schüttelte den Kopf.
"Weg, wie immer. Ein paar Wochen später fand man seine Leiche.
Es hatte endlich mal jemanden getroffen, der es verdiente."
"Was wurde aus Mandy?"
Sie sah ihn überrascht an. Elsa seufzte. "Sie hat von all dem Grauen
wahrscheinlich niemals erfahren."
Jess blickte sie fragend an.
"Da war diese Nacht vor mehr als zwei Jahren, bald drei Jahren.
Niemand weià was passiert ist.
Ihr Vater hatte sie raus geschmissen. Ich habe nie wieder von ihr
gehört."
Jess erstarrte. Es ist meine Schuld. Es ist alles meine Schuld.
"Warum bist du hier, Jess?"
"Ich suche nach ihr."
Elsa bià sich auf die Unterlippe. "Es ist sinnlos. Es war eine kalte Nacht.
Sie sind wahrscheinlich erfroren."
"Sie sind...?"
"Sie ist, natürlich. Mein Englisch wird noch schlechter wenn ich
aufgeregt bin." Sie wich seinem Blick aus.
"Ich werde Mandy finden." Jess versuchte sicher zu klingen.
"Viel Glück, Kleiner." Elsa blickte ihn traurig an.
Lorelai wurde durch das fröhliche Gezwitscher von Vögeln geweckt. Sie
lächelte und öffnete langsam die Augen. âFrühling.â Murmelte sie
glücklich. So sehr sie den Winter liebte wenn es schneite, so sehr liebte
sie es im Frühling von Vögeln geweckt zu werden.
Sie drehte sich zu Luke, der noch tief schlief. Lorelai blickte ihn zärtlich an
und lauschte seinem ruhigen Atem. Sie streichelte ihm sanft über die
Wange.
Luke öffnete die Augen. âEntschuldige, ich wollte dich nicht wecken.â
Flüsterte Lorelai.
âHast du nicht.â Er lächelte. Es war für ihn ein unbeschreiblich schönes
Gefühl neben ihr aufzuwachen. In ihre strahlenden Augen zu blicken. Er
wünschte sich, dass es immer so sein würde. Luke liebte sie so sehr. Er
hatte noch niemals so sehr geliebt.
Lorelai küsste ihn zärtlich. Sie liebte seine sanften Lippen und die kleinen
Bartstoppeln, die sie leicht kitzelten. âIch liebe dich.â Hauchte sie zärtlich.
Er streichelte sanft ihren Rücken.
Lorelai genoss seine Berührungen. Plötzlich fiel ihr Blick auf Lukes
Radiowecker.
Sie setzte sich mit einem Ruck auf. âEs ist beinahe acht Uhr!â
Luke fuhr in die Höhe. Er hatte noch niemals verschlafen. Die Gäste
würden drauÃen verzweifelt warten. Weder Lane noch Caesar besaÃen
einen Schlüssel. Er sprang aus dem Bett und zog sich schnell an. Lorelai
tat es ihm gleich. âIch werde dir unten helfen!â
Sie vernahmen laute, fröhliche Stimmen vom Diner, kaum waren sie aus
der Wohnung gegangen. Es roch nach Kaffee und gutem Essen.
Verwundert gingen sie die Treppe hinab.
Das Diner war voll, es gab keinen einzigen Sitzplatz. Lane, Caesar und
Jess nahmen gut gelaunt Bestellungen auf und unterhielten sich mit den
Gästen â was gerade für Jess sehr ungewöhnlich war.
Miss Patty winkte ihnen fröhlich. âGuten Morgen, ihr Turteltäubchen! Gut
geschlafen?â Sie zwinkerte vergnügt.
Lorelai setzte sich an die Bar, wo eben ein Platz frei geworden war. Jess
reichte ihr eine Tasse Kaffee. âGuten Morgen!â begrüÃte er sie und Luke
lächelnd.
âWann bist du nachhause gekommen, Jess?â Sein Onkel hatte
angenommen, dass er bei Rory im Wohnheim schlafen würde.
âIch weià es nicht mehr genau.â
âDein Bett war unbenützt.â
âGut erkannt.â
âHast du herunten geschlafen?â
âNein. Im Auto.â Erklärte Jess.
âAber das wäre doch nicht nötig gewesen.â Meinte Lorelai.
âKein Problem. Entschuldigt mich bitte, ich muss wieder an die Arbeit.â
Luke und Lorelai tauschten einen überraschten Blick.
Rory erwachte durch laute Stimmen am Gang. Sie war auf der Couch
eingeschlafen.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Tana stürmte fröhlich in die
Wohnung.
Rory richtete sich auf. Ihr Rücken schmerzte.
âHi Rory!â Tana umarmte sie fröhlich.
âHey. Wie waren deine Ferien?â
âUnglaublich schön. Ich zeige dir gleich die Fotos. Ich trage nur meinen
Koffer ins Zimmer.â Sie lachte vergnügt.
Rory fand es unerträglich, dass jemand um diese Zeit so munter sein
konnte. Sie hoffte, dass Tana ihren Koffer noch auspacken würde bevor
sie wieder kommt, so konnte sie noch ein wenig dösen. Rory schloss die
Augen. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Aber es war zu spät.
Tana kam mit verwirrtem Gesichtsausdruck aus ihrem Zimmer. âÃhm...
Rory, bitte nimm mir die Frage nicht übel, aber hast du jemanden in
meinem Bett übernachten lassen?â
Sie hatten vergessen das Bett zu machen.
âJa, entschuldige. Eine Freundin braucht eine Unterkunft. Sie war zu müde
um noch nachhause zu fahren. Ich hoffe du bist mir nicht böse.â Log sie
schnell.
âAber nicht doch.â Tana lächelte.
Paris kam verschlafen aus ihrem Zimmer. âWas soll der Lärm? Rory, habt
ihr gestern das Bett gemacht? Tana wird nicht gerade begeistert sein
wenn sie...oh, hi Tana. Wie gehtâs?â
Paris blickte Rory entschuldigend an. Diese seufzte. âEntschuldige, Tana.
Jess und ich...â
Tana starrte sie ungläubig an. âIhr habt mein Bett als Liebesnest benützt?â
âJa. Es tut mir leid.â Gestand Rory.
âDas ist so cool.â Tana grinste begeistert.
Paris verdrehte die Augen.
âWollt ihr Fotos sehen?â
âNein.â Meinte Paris kühl.
âSpäter gerne. Paris und ich haben noch etwas vor.â
Paris sah Rory fragend an, nickte aber schlieÃlich.
âWas denn?â fragte Tana neugierig.
âWir machen einen Ausflug.â
âCool. Darf ich mitkommen? So ein Frauentag ist herrlich!â
âDas geht leider nicht. Wir treffen Freunde aus unserer Chilton Zeit. Du
würdest dich langweilen.â Rory hasste es zu lügen. Aber sie wusste im
Moment keine andere Möglichkeit.
âIch verstehe.â Tana klang traurig.
âHey, aber heute Abend machen wir uns einen Frauenabend. Pizza, Eis
und Videos.â Versuchte Rory sie aufzuheitern.
âKlingt toll.â Tana lächelte.
âWas hast du vor?â fragte Paris gelangweilt als Tana wieder in ihrem
Zimmer verschwunden war.
âWir beide amüsieren uns heute so richtig.â
âIch muss lernen.â
âDas kannst du morgen auch noch.â
Emily nippte an ihrem Kaffee. âIch freue mich, dass du Zeit hattest.â
Chris lächelte. âIch kann doch die Einladung einer so schönen Dame nicht
abschlagen.â
âOh, du alter Charmeur.â
âWo ist denn Richard?â
âEr spielt heute Golf mit Matthew Wilkins.â
âDas Wetter ist toll zum Golf spielen.â
âNicht wahr?â
âAlso, ich muss zugeben mich verwirrt diese Einladung etwas, Emily.
Worüber möchtest du denn mit mir reden?â
âIch find es super, dass du her gekommen bist.â Mandy lächelte.
Sie saÃen auf einer sonnigen Bank am Campus.
âIch komme immer wenn du mich rufst, da weiÃt du doch.â Carlos
lächelte.
Sie nickte. âDas weià ich.â
âIhr habt es schön hier.â
âJa. Der Campus ist unglaublich groÃ. Als ich das erste mal hier war,
dachte ich, das wäre das Paradies.â Mandy sah sich strahlend um.
âWie war denn dein Urlaub?â
âToll. Ich habe einen neuen Freund.â Sie lächelte glücklich.
âEr ist doch gut zu dir?â
Sie nickte strahlend.
âIch hoffe, du hast ihn nicht bei einem Saufgelage kennen gelernt. Diese
Typen taugen nichts.â
Mandy lachte. âDu machst dir zu viele Sorgen.â
Er lächelte kurz und blickte auf ihre Arme. Sie bemerkte es und änderte
ihre Haltung.
âMandy, deine Tante übernimmt doch wirklich deine Studiengebühren
nächstes Semester?â
âWürde ich dich belügen? Natürlich tut sie es. Späte Schuldgefühle...â
âDu weiÃt, du kannst immer mit mir rechnen.â
âIch schaff das schon! Ich bin erwachsen. Nicht mehr das kleine Mädchen,
das du schützen musst!â Mandy lachte.
âWarum wolltest du, dass ich her komme? Ich freue mich natürlich immer
dich zu sehen. Aber wolltest du etwas Bestimmtes?â
âIch habe dich vermisst. Unsere Gespräche. Wir müssen uns wieder
öfters sehen. Und ich möchte, dass du meinen Freund kennen lernst.â
âOh, nein.â
Mandy musste lachen. âEr ist wirklich toll. Und er ist nett zu mir.â
âDas will ich ihm auch raten.â
âWas gibt es denn bei dir neues? Wie geht es Paris? Sie wirkte echt nett.â
Carlos blickte auf seine Schuhe und schwieg.
âDu hast ihr das Herz gebrochen...â Mandy blickte ihn vorwurfsvoll an
âKommt jetzt wieder eine Amanda-Moralpredigt?â
âIch verstehe dich nicht.â
Er sah sie fragend an.
âIch habe gesehen wie du sie angesehen hast und ich habe gesehen wie
du die anderen angesehen hast. Es war anders. Und sie empfindet genau
so.â
âWoher willst du das wissen? Kannst du auf einmal Gedanken lesen?â
âSie hat sich betrunken â noch dazu mit diesem ekelhaften Zeug â weil
sie dachte ich wäre deine Freundin.â
âDu - meine Freundin? Das ist witzig.â
Mandy versetzte es einen kurzen Stich. Sie überging die Bemerkung und
sprach weiter.
âIch habe sie vor dir gewarnt.â
âWie bitte?â
âIch habe ihr gesagt, dass sie sich nicht mit dir einlassen soll. Aber sie hat
nicht auf mich gehört...â
âWieso sagst du so etwas?â
âWeil sie so nett war und ich nicht wollte, dass du ihr weh tust.â
âDu hast eine sehr gute Meinung von mir.â Stellte Carlos fest.
âDu bist der beste Mensch der Welt und ich liebe dich....wie einen Bruder
meine ich... aber sehr bindungsfreudig warst du noch nie.â
âNein. Sie hätte auf dich hören sollen.â
âDu kannst mir nichts vor machen. Ich kenne dich.â
âIch mache dir nichts vor.â
âDoch. Tust du.â
âGlaub was du willst. AuÃerdem hasst sie mich.â
âNatürlich.â Mandy verdrehte die Augen.
âAlso der Stopp gefällt mir bis jetzt am besten.â Meinte Paris.
Sie saÃen in einem kleinen italienischen Cafeâ in Hartford. Da es so warm
war, waren drauÃen Tische aufgestellt.
Rory lächelte und reichte ihrer Freundin die Speisekarte. âPure Völlerei
auf meine Kosten. Sei ruhig unverschämt.â
âIch weià immer noch nicht was ich von diesem Mitleidstrip halten soll.â
âWas heiÃt Mitleid? Wir sind zwei Freundinnen, die sich amüsieren.â
âDanke, Rory.â Paris lächelte leicht.
Rory lieà ihren Blick fröhlich durch den Cafeâ Garten schweifen. Plötzlich
entdeckte sie zwei junge Frauen, die gerade gekommen waren. Ihre gute
Laune war mit einem Mal verschwunden. Was macht sie denn hier?
âIst das nicht Sarah? Die neben ihr bewirbt sich anscheinend als
Playmate des Monats. Das Kleid reicht kaum über ihren Po. Wozu zieht
sie überhaupt etwas an?â Paris schüttelte abfällig den Kopf.
Rory hoffte, dass Sarah sie nicht sehen würde.
âHi Rory! Paris!â Sarah kam fröhlich zu ihrem Tisch.
âKönnen wir uns setzen?â Sie warteten keine Antwort ab und setzten sich.
âEntschuldigt meine unhöfliche Freundin. Ich bin Samantha.â Sie reichte
beiden die Hand.
Paris versteifte sich. Sie wechselte einen Blick mit Rory.
âHi, ich bin Rory, das ist Paris. Wir haben leider nicht lange Zeit...â
âEin Shake geht schon noch. Die gehen auf mich.â Meinte Sarah und
bestellte.
Rory seufzte genervt.
âWie geht es denn dir und Jess?â erkundigte sie sich.
âBestens.â
âDu bist die Freundin von Jess?â Samantha sah sie verwundert an.
âAllerdings. Seit mehr als einem Jahr.â
âJess ist toll.â meinte Samantha.
âJa.â Rory konnte sie nicht ausstehen.
âHat er noch immer diese tolle Massagetechnik drauf?â
Rory ballte die Hände unter dem Tisch zu Fäusten.
âJa, hat er.â
âHalt dich etwas zurück, Samantha.â Meinte Sarah grinsend.
âStudierst du auch, Samantha?â erkundigte sich Paris.
âJa, hin und wieder.â Samantha lachte.
âWir studieren in Yale.â Erklärte Paris.
âIch bin beeindruckt.â Sagte Samantha sarkastisch.
âWas studierst du denn hin und wieder?â
âDies und das. Kann mich nicht entscheiden.â
âIst so ein planloses Leben nicht furchtbar hart?â fragte Paris.
Rory verkniff sich ein Grinsen.
âOja, manchmal schon. Aber ich weià mich zu entspannen.â
âDa bin ich mir sicher.â
Samantha funkelte Paris wütend an.
âBist du immer so gereizt? Habt ihr keine Männer in Yale? Ist doch eine
groÃe Stadt dachte ich.â
âYale heiÃt nur die Universität. Die Stadt heiÃt New Haven.â Korrigierte
Rory Samantha.
âWie auch immer. Ich muss kurz telefonieren.â Samantha erhob sich
elegant.
âEntschuldigt, sie ist etwas...eigen.â erklärte Sarah.
Samantha kam wenige Sekunden später zurück. âEr hat schon wieder
abgeschalten.â
âWenn du von meinem reizenden Ex redest, der ist wahrscheinlich grad
mit einer anderen beschäftigt. Oder er hat deine Nummer sperren lassen.
Vielleicht bist du ihm langweilig geworden.â Spottete Sarah.
âEr kommt immer zu mir zurück, Kleines.â
âAch, wann hat Carlos dich so nett vor die Tür gesetzt? Ist auch schon
zwei Monate her wenn nicht sogar noch länger!â Sarah grinste
schadenfroh.
Rory und Paris wechselten einen Blick.
âEntschuldigt, Mädels. Unternehmen wir noch etwas?â
âNein, wir müssen leider zurück.â Sagte Rory.
âLernen.â Meinte Samantha spöttisch.
Rory lächelte sie an. âWir müssen noch viel Schlaf nachholen. Unsere
Männer haben uns letzte Nacht nicht zum Schlafen kommen lassen.
Aber ihr wisst ja bestimmt wie das ist.â Rory und Paris schenkten Sarah
und Samantha ihr süÃestes Lächeln und erhoben sich elegant.
âOh mein Gott, können die dumm drein schauen!â meinte Rory lachend
als sie im Auto saÃen.
âJa. Das war eine coole Aktion. Sonst hätte ich dieses arrogante Miststück
erwürgen müssen.â
âVergiss sie, Paris.â
Paris nickte langsam.
Sie fuhren noch ein wenig durch die Gegend und kamen am späten
Nachmittag nach Yale zurück.
âDas war ein toller Tag.â Meinte Rory fröhlich. Sie gingen auf den Campus
Eingang zu.
Rory merkte plötzlich, dass Paris stehen geblieben war. Sie drehte sich
um. Paris starrte auf ein Auto. âDas ist sein Auto. Was tut er hier?â Sie
war verzweifelt.
âSollen wir wieder fahren? Wir könnten ins Kino gehen?â
âNein. Gehen wir ins Wohnheim.â
âBist du dir sicher?â
Sie nickte leicht.
Carlos saà auf einer Bank vor ihrem Wohnheim. Er stand auf als er die
beiden sah.
âWir können einfach vorbei gehen.â Flüsterte Rory.
Er ging auf sie zu. âParis, ich muss mit dir reden.â
Diese blickte ihn wütend an. âIch sagte, du solltest mich in Ruhe lassen!â
âIch verspreche dir, du siehst mich nie wieder nachdem wir geredet
haben.â
Rory sah Paris fragend an. Paris nickte. Rory ging seufzend ins Wohnheim.
Paris setzte sich auf eine Bank. Carlos setzte sich neben sie.
âAlso. Rede.â Forderte sie ihn auf.
Jess stieg aus dem Auto. Er hatte Luke belogen, gesagt er würde zu Rory
fahren. Er hatte ihm nicht die Wahrheit erzählen können.
Er stand vor einem groÃen, grauen Wohnblock. Hier hatte sie gewohnt.
Das Schild an der Tür sagte ihm, dass die Wohnung nun jemand anders
bewohnte. Jess beschloss mit der Nachbarin zu reden. Sie musste wissen
was mit Mandy passiert war.
47. Teil
Jess läutete an. Es meldete sich niemand über die Gegensprechanlage.
Er seufzte und probierte es erneut. Jess erinnerte sich nur mehr
sehr dunkel an die ältere Dame mit dem nordischen Akzent. Mandy
hatte sie sehr gemocht. Sie hatte sie einmal die Woche besucht um
mit ihr Karten zu spielen. Die Nachbarin hatte keine Verwandten und sich
deshalb um so mehr über die Besuche gefreut.
"Hallo?" meldete sich plötzlich jemand.
"Elsa? Ich bin es, Jess. Ich weià nicht ob Sie sich noch an mich
erinnern..." Sie hatte ihn nur dreimal gesehen.
Ein Surren war zu vernehmen. Jess öffnete die Tür und betrat das
Wohnhaus. 3. Stock. Mandy hatte am 3. Stock gewohnt.
Elsa - ihr Nachname war so schwer auszusprechen, dass sie jeder so
nannte - stand vor ihrer Wohnungstür und beäugte ihn misstrauisch.
"Guten Tag."
Sie schüttelte entschieden den Kopf. "Ich kenne Sie nicht."
"Ich bin ein Freund von Mandy."
"Wem?" Sie blickte ihn verwirrt an.
"Amanda. Sie wohnte neben Ihnen."
"Da wohnt dieser seltsame Mann mit dem Hund. Was wollen Sie von
mir?"
"Sie wohnte früher hier. Sie war eines der Wood Mädchen."
"Wood? Ich verstehe nicht." Sie blickte ihn verwirrt an, plötzlich
weiteten sich ihre Augen. "Amanda und Sue, natürlich."
Er nickte.
"Komm rein. Es ist nicht aufgeräumt. Also pass auf wo du hinsteigst."
Nachdem Jess vorsichtig drei Wäscheberge, zwei groÃe Kisten und diverse
Haushaltsgegenstände, die am Boden lagen, umgangen war,
setzte er sich an den kleinen Tisch in Elsas Küche.
"Wie geht es dir, Jess?" Sie reichte ihm ein Glas mit durchsichtiger
Flüssigkeit.
Er hatte groÃen Durst und nahm daher einen groÃen Schluck.
Jess verzog den Mund und stellte das Glas wieder ab. Er schluckte
tapfer hinunter. Es schüttelte ihn.
"Was hast du denn, Junge? Vertragst du nichts mehr?" Elsa leerte ihren
Wodka pur als wäre es Wasser.
"Ich muss heute noch fahren."
"Es gibt U-Bahnen."
"Ich wohne nicht mehr in New York."
Sie sah ihn schockiert an. Elsa lebte in New York seit sie nach Amerika
ausgewandert war, damals war sie 17 gewesen. In welchem Jahr das
gewesen war, verriet sie nicht. Keiner sollte ihr Alter kennen.
Sie putzte ihre Brille und begann über die Vorteile eines Lebens in
New York City zu erzählen.
Paris sah Carlos in die Augen. Er sollte bloà nicht glauben, dass sie
seinem Blick nicht stand halten konnte. Sie war wütend. Er hatte sie zu
einem dieser Mädchen gemacht zu denen sie niemals gehören hat wollen.
âWenn du nicht redest, dann werde ich es.â
âParis...â
âNein, jetzt rede ich. Du hast mit mir gespielt. Und dann besitzt du die
Frechheit dich per SMS zu entschuldigen. Was bist du nur für ein Mensch?â
âParis, ich habe nicht mit dir gespielt. Ich habe dir niemals falsche
Versprechungen gemacht.â
Sie sah ihn entsetzt an. Ihre Wut verstärkte sich. Wie kann er nur?
âDu hast versprochen zu verschwinden nachdem wir geredet haben. Also
werden wir reden, damit du schnell wieder fahren kannst.â
âParis...â
âOh, nein. Jetzt bin ich an der Reihe. Du hast schon zu viel gesagt. Du
hast mich benutzt, die ganze Zeit! Höre jetzt gut zu, dass wirst du nur
einmal hören. Ich habe dir begonnen zu vertrauen. Möglicherweise waren
da sogar Anzeichen von Gefühle für dich. Ich habe mich
wie die letzte Idiotin benommen wegen dir. Ich habe das Lernen
vernachlässigt. Ich habe einige meiner Grundregeln gebrochen!â Sie holte
Luft. Paris konnte ihn nicht mehr ansehen. Es tat zu weh.
Sie senkte den Blick und konzentrierte sich auf die verdorrten Grashalme
unter der Bank.
âParis...â Er griff nach ihrer Hand. Sie rutschte schnell ein Stück weiter.
âIch hasse dich. Und ich hoffe, dass ich dich nie wieder sehen muss.â
Sie konnte es nicht länger zurück halten. Tränen rannen über ihre
Wangen. Sie fröstelte.
âUnd jetzt weine ich wegen dir. Hast du jetzt endlich genug? Das müsste
dir doch Triumph genug sein! Geh endlich!â Sie bedeckte das Gesicht mit
den Händen und weinte.
Paris schaffte es nicht aufzuhören, der Schmerz war zu groÃ.
Sie zitterte am ganzen Körper.
Carlos legte ihr seine Jacke über die Schultern. âIch wollte dir nicht weh
tun.â Sagte er.
Sie sah ihn an. Ihre Augen waren ganz gerötet. âWas hast du denn
gedacht, wie ich mich fühlen würde? Jess warf dir all diese Dinge vor und
du hast nichts dazu gesagt.â
âNur weil ich ihm nichts ins Wort gefahren bin, heiÃt das nicht, dass er
recht hat.â
âSonst rechtfertigst du dich auch immer sofort.â
âParis, Rory ist deine beste Freundin. Wem hättest du denn mehr
geglaubt, ihrem Freund oder mir?â
âHat Jess denn gelogen?â
âNein.â
Paris schüttelte den Kopf und sah auf ihre Zehenspitzen.
âJess hatte keine Ahnung was uns beide betraf. Wir hatten lange keinen
Kontakt. Er wusste doch nicht einmal, dass wir uns kennen. WeiÃt du, er
erwartet, dass es ihm jeder glaubt, dass er sich
so seit Rory geändert hat. Das hat er auch. Man sieht ihm an wie sehr er
sie liebt. Aber sobald es um mich geht, muss alles natürlich sein wie es
früher war.â
âHast du dich denn geändert?â
âIch weià nicht wie schnell sich Menschen wirklich ändern können. Auf
jeden fall hab ich mich noch nie wegen einer Frau so sehr wie ein Idiot
benommen. Ich wäre früher nie auf den
Gedanken gekommen ständig so weit zu fahren nur um ein Mädchen zu
sehen. Besonders wenn sie mir noch keine einzigen Signale gegeben hat.â
âJess sagte, du hättest mich benutzt weil du Rory nicht bekommen
konntest.â
âIch war nie an ihr interessiert. Es war falsch Rory so anzumachen. Ich
habe mich dafür bei ihr entschuldigt.â
âWarum hast du es getan? Wirklich nur um Jess zu provozieren?â
âJa.â Gab er zu.
âSehr reif.â Meinte Paris sarkastisch.
âIch weiÃ.â
Paris schwieg. Sie wollte gehen, schaffte es aber nicht aufzustehen.
âIch hätte ihn sofort unterbrechen und die Wahrheit sagen müssen. Es tut
mir wirklich leid.â
âWas ist denn die Wahrheit?â
âDass ich es vollkommen ernst mit dir meine.â
Sie blickte ihn an. Sie wusste nicht ob sie ihm trauen konnte. Er klang
aufrecht, sie kannte ihn aber zu wenig um es wirklich beurteilen zu
können.
âWas ist mit Samantha?â
âWas soll mit ihr sein?â
âWirst du sie wieder sehen?â
âNicht absichtlich.â
âIch bin momentan verwirrt. Ich weià nicht was ich denken soll."
Er nickte. âEs war mir wichtig mit dir zu reden. Ich verstehe, dass
du nicht sofort antwortest. Nur glaub mir bitte, ich wollte dir niemals weh
tun.â
Paris sah in seine Augen und seufzte.
âDu brauchst nichts zu sagen. Ich hab es wohl nicht anders verdient.
Ich werde jetzt gehen. Machs gut, Paris.â Er stand auf und ging.
Sie sah ihm lange nach bevor sie ins Wohnheim ging.
"Am Land bekommst du auÃerdem nicht dasselbe Angebot an
Schnäpsen. An den richtigen Schnäpsen aus Osteuropa. Mein GroÃvater..."
"Elsa, verzeihen Sie. Ich komme aus einem bestimmten Grund her."
"Ich werde dir nichts vererben!" Sie sah ihn empört an.
Jess verkniff sich ein Lachen. "Das ist doch nicht der Grund.
Ich wollte fragen...seit wann leben die Woods nicht mehr neben ihnen?"
Elsas Augen weiteten sich. "Du weiÃt es nicht..."
"Ich habe lange nichts mehr von Mandy gehört..."
Sie dachte angestrengt nach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Alles in Ordnung, Elsa?"
"Jess, geh bitte. Ich will es nicht mehr sehen." Sie hielt sich eine Hand
vor die Augen.
Sie murmelte ein paar Sätze in einer fremden Sprache - Jess nahm an,
dass es russisch war.
"Elsa? Ich wollte Sie nicht aufregen..."
"Die Kleine...Alles voller Blut..."
Jess starrte sie entsetzt an. "Wer hat das getan?"
"Sie schnitt sich die Pulsadern auf. Wie schlecht muss die Welt
sein, dass sich ein so junges Mädchen umbringt?" Elsa weinte.
Jess nahm ihre Hand. "Entschuldigen Sie."
"Sie war so jung. Es war kurz vor ihrem 13. Geburtstag. Ich hatte ihr
einen Schokoladenkuchen gebacken. Mrs. Palmer alarmierte die
Rettung, aber es war zu spät."
Jess kannte Sue. Sie wäre eher noch weggelaufen als sich umzubringen.
"Hat sie sich wirklich selbst umgebracht?"
"Das weià niemand so genau. Wir leben hier nicht in Manhattan. Fälle
werden zu schnell aufgegeben. Es passiert schlieÃlich täglich etwas..."
"Wo war ihr Vater?"
Elsa blickte ihn traurig an und schüttelte den Kopf.
"Weg, wie immer. Ein paar Wochen später fand man seine Leiche.
Es hatte endlich mal jemanden getroffen, der es verdiente."
"Was wurde aus Mandy?"
Sie sah ihn überrascht an. Elsa seufzte. "Sie hat von all dem Grauen
wahrscheinlich niemals erfahren."
Jess blickte sie fragend an.
"Da war diese Nacht vor mehr als zwei Jahren, bald drei Jahren.
Niemand weià was passiert ist.
Ihr Vater hatte sie raus geschmissen. Ich habe nie wieder von ihr
gehört."
Jess erstarrte. Es ist meine Schuld. Es ist alles meine Schuld.
"Warum bist du hier, Jess?"
"Ich suche nach ihr."
Elsa bià sich auf die Unterlippe. "Es ist sinnlos. Es war eine kalte Nacht.
Sie sind wahrscheinlich erfroren."
"Sie sind...?"
"Sie ist, natürlich. Mein Englisch wird noch schlechter wenn ich
aufgeregt bin." Sie wich seinem Blick aus.
"Ich werde Mandy finden." Jess versuchte sicher zu klingen.
"Viel Glück, Kleiner." Elsa blickte ihn traurig an.