Heartbeat - tw. R-16 (2. Tread)
#31

63. Teil


Mandy strich sich verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Hi Paris. Komm doch rein.“
Paris erwiderte ihren Gruß nicht und betrat die Wohnung. Sie sah sich suchend um.
„Er ist noch nicht zurück.“ Erklärte Mandy. „Er macht anscheinend wieder Überstunden.“
Paris wandte sich zu ihr. „Wie war noch mal dein Name?“ fragte sie kühl. Sie konnte sich sehr wohl noch erinnern.
„Mandy.“
„Ach ja, richtig. Erzähl mir mal Mandy, wie lange bist du schon hier?“
„Höchstens eine halbe Stunde. Ich borgte mir vor längerem eine CD aus. Da ich heute sowieso nach New York musste, wollte ich sie ihm vorbei bringen.“ Erklärte sie.
Paris verschränkte die Arme und nickte. „Hat er denn vergessen abzuschließen?“ Ihr Unterton war nicht zu überhören.
„Nein. Ich habe einen Schlüssel.“ Mandy senkte den Kopf.
„Natürlich.“
„Paris...“
„Es ist okay. Es ist doch ganz normal, dass du als seine beste Freundin hier ein und ausgehen kannst.“
„Ich gehe wohl besser.“
„Aber nein, bleib doch. Vielleicht sollte ich gehen. Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen. Boston ist ja so weit weg.“
„Ich wollte jetzt ohnehin gehen. Ich muss noch einiges erledigen. Lass Carlos lieb grüssen.“
„Das mache ich doch gerne.“
Mandy zog ihre Jacke an „Also dann, bye.“


Lorelai parkte ihr Auto vor dem Haus ihrer Eltern. Sie stellte seufzend den Motor ab und blickte Rory an. „Das war doch ein netter Ausflug. Was haltest du von einem Videoabend?“
„Mum. Wir müssen da jetzt hinein gehen.“
„Nur noch einen Moment.“
„Gut. Aber wehe du versuchst wieder Zeit zu schinden.“
„Weißt du was Luke morgen vorhat?“ Lorelai sah Rory flehend an.
„Lass dich doch überraschen.“
„Ich wette Jess weiß es, also weißt es auch du.“
„Vielleicht weiß es Jess gar nicht.“
„Du musst es mir sagen. Ich sterbe beinahe vor Aufregung!“
„Du wirst es überleben.“ Rory grinste.
„Apropos Jess, wie hat er eigentlich reagiert?“
Rory senkte den Kopf.
„Du hast es ihm also noch nicht erzählt?“
„Nicht die ganze Geschichte.“
„Und wie viel davon hast du ihm erzählt?“
„Mum. Wir sollten hinein gehen.“


Paris zappte gerade gelangweilt durch das Fernsehprogramm als Carlos das Wohnzimmer betrat.
„Du bist ja schon hier.“
„Sieht so aus.“ Sie würdigte ihn keines Blickes.
Er setzte sich zu ihr und legte einen Arm um sie. „Wie war deine Prüfung?“
„Gut.“ Sie fixierte noch immer den Bildschirm.
Er nickte grinsend. „Was hast du denn? Der Lift ist repariert. Das müsste dich doch überglücklich stimmen.“
„Ich bin nicht so leicht glücklich zu stimmen.“
„Das schaffe ich schon noch.“
„Das bezweifle ich.“
Er strich ihr zärtlich durch die Haare.
Paris sah ihn an. „Mandy lässt dich grüßen.“
„Wo seid ihr euch denn begegnet?“
„In deiner Wohnung. Was für ein Zufall, nicht? Aber eigentlich ist es ja kein Zufall. Sie hat schließlich einen Schlüssel und ist bestimmt oft hier.“
„Sie war schon länger nicht hier.“
„Wie schade. Wo sie doch einen Schlüssel hat. Warum hat sie eigentlich einen Schlüssel?“
Er wollte sie küssen, sie wich jedoch zurück. „Diesmal klappt das nicht.“
Carlos seufzte. „Sie hat eine zeitlang hier gewohnt. Da das Schloss niemals ausgewechselt wurde, passt ihr Schlüssel noch.“
„Das wird ja immer interessanter. Wie lange hat sie denn hier gewohnt?“
„Zwei Jahre. Etwas länger“
„Das war bestimmt eine nette Zeit.“
Er seufzte genervt. „Ich werde jetzt duschen gehen.“
„Warum hat sie hier gewohnt?“
„Es gab Gründe. Ich werde mich zu diesem Thema nicht mehr äußern.“


Lorelai und Rory betraten das Wohnzimmer.
Emily begrüßte die beiden lächelnd. „Lorelai, Rory. Schön, dass ihr gekommen seid.“
Lore tauschte einen Blick mit ihrer Tochter.
„Wo ist denn Grandpa?“ erkundigte sich Rory.
„Er ist geschäftlich unterwegs.“ Erklärte Emily.
„Das wird ja immer besser.“ Flüsterte Lorelai.
„Möchtest du etwas sagen, Lorelai?“
„Nein, Mum. Ist schon gut.“
Sie setzten sich auf die Couch.
„Rory, es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich weiß nicht was in mich gefahren war. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“ Emily blickte ihre Enkeltochter flehend an.
Rory nickte leicht.
Und was ist mit ihrem Verhalten Luke und mir gegenüber? Lorelai blickte auf ihre Zehenspitzen.
„Lorelai. Was diesen Abend betrifft… ich denke wie haben beide etwas übertrieben reagiert.“
Nein, nur du. Lorelai schwieg.
„Ich kann eure Beziehungen nicht gut heißen, da ich bezweifle, dass eure Freunde die Richtigen für euch sind. Ich möchte allerdings nicht, dass unsere Beziehung länger darunter leidet. Deshalb werde ich eure Liebeleien tolerieren.“ Ich bezweifle ohnehin, dass diese Beziehungen von Dauer sein werden. Rory ist schließlich noch keine 20 und Lorelais Beziehungen hielten stets nur wenige Monate.


Paris zog sich ihre Schuhe an und ging zur Tür.
„Warte. Bevor wir gehen, möchte ich dir noch etwas geben.“ Carlos reichte ihr ein Päckchen.
Sie öffnete es verwundert. „Ich liebe das Buch.“ Sie lächelte. „Ein echter Klassiker.“ Sie schlug es auf. „Oh mein Gott. Das ist eine Erstausgabe.“ Sie sah ihn an.
Er grinste. „Darf ich dich jetzt küssen?“
„Woher hast du das?“ Sie blickte ihn fragend an.
„Ich verrate meine Quellen niemals.“ Er wollte sie an sich ziehen, doch sie wich einen Schritt zurück.
„Du hast es doch auf legale Weise bekommen?“ Sie sah ihn misstrauisch an.
„Dort gab es keine Alarmanlage, also…“
„Sei einmal ernsthaft!“
„Ja, es war legal.“
„Woher hattest du das Geld?“
„Ich bin Teilhaber eines Drogenimperiums.“
Paris seufzte.
„Ich arbeite. Es hat weniger gekostet als du annimmst.“
„Okay.“
„Darf ich jetzt?“
„Was?“
„Verdammt, Paris. Ich versuche seit zwei Stunden dich zu küssen.“
Sie küsste ihn. „Zufrieden?“
„Beinahe.“
„Falls du jetzt etwas Unanständiges erwartest…“
„Aber nicht doch. Zuerst kommt der anständige Teil des Abends.“


Lorelai und Rory betraten das Diner. Als Luke die beiden erblickte, lächelte er.
Sie setzten sich an die Bar. „Luke, wir…“
Bevor Lore den Satz beenden konnte, hatte er ihnen bereits zwei dampfende Tassen Kaffe auf den Tresen gestellt.
„Du bist ein Schatz.“ Lorelai lehnte sich vor und küsste ihn.
Er grinste leicht. „Wie war das Essen?“
„Im großen und ganzen erträglich. Und hast du schon alles für morgen vorbereitet?“
„Morgen?“
„Du weißt schon, deine Überraschung morgen.“
„Wir machen lediglich einen Ausflug. Nähere Auskünfte bekommst du nicht.“ Luke grinste und streichelte sanft ihre Wange.
„Ist Jess…“
„Er ist oben.“

Rory ging die Treppe zur Wohnung hinauf. Sie fand Jess lesend auf seinem Bett.
Er legte das Buch sofort aus der Hand als er sie sah.
Rory setzte sich zu ihm. „Hi.“
Er zog sie an sich. „Hi.“
Sie küssten sich zärtlich.
„Hi.“ Rory lächelte.
„Hi.“ Jess strich zärtlich durch ihr Haar.
„Du hast gelernt.“ Stellte Rory nach einem Blick auf den Titel des Buches fest.
„Ja. Die ersten Prüfungen nahen.“
„Du schaffst sie bestimmt. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Wir hatten erst unser herbstliches Picknick im Wald und nächste Woche beginnt schon der Mai. Lanes Gig, Liz’ Hochzeit, die Eröffnung des Hotels, dein Abschluss - die nächsten Wochen werden ganz schön ereignisreich.“
Jess atmete tief durch. „Da gibt es etwas, was ich dich fragen möchte…“
Und da gibt es etwas, was ich DIR unbedingt erzählen muss. Dachte Rory.


64. Teil


Jess nahm Rorys Hand und streichelte zärtlich über ihren Handrücken. Er blickte ihr tief in die Augen.

Seine Augen. Seine unglaublich dunklen Augen haben mich von Anfang an verzaubert. Es ist als würde ich in ihnen versinken.

„Möchtest du mit mir zum Abschlussball gehen?“ Er blickte sie erwartungsvoll an.

Rory glaubte sich verhört zu haben. Ihr Jess, der es hasste solche Veranstaltungen zu besuchen, hatte sie gefragt ob sie mit ihm einen Schulball besuchen würde.

„Aber…du hasst doch Bälle.“

„Du wolltest, dass wir letztes Jahr den Ball besuchen. Ich, als der Absolvent, und du als meine wunderschöne, atemberaubende Freundin. Tja, du warst wunderschön und atemberaubend, aber ich war der Versager, der nicht einmal selbst die Karten besorgen hatte können. Das möchte ich nun gut machen.“ Er grinste.

„Das musst du nicht, Jess.“ Sie strich ihm zärtlich durch die Haare.

„Ich möchte es aber.“ Er zog sie an sich und küsste sie.

Rorys schlechtes Gewissen verstärkte sich. Er ist so lieb zu mir und ich habe ihm noch immer nicht erzählt was gestern passiert ist.

Sie holte tief Luft. „Jess, ich muss dir etwas erzählen…“

Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. „Muss das denn jetzt sein?“

Sie seufzte. „Ja.“ Ihre Stimme klang verzweifelt.

Jess blickte sie verwundert an. „Alles in Ordnung?“

„Nein, das heißt eigentlich schon. Ich weiß es nicht.“

Er legte den Arm um sie. „Also?“

„Ich bin gestern ja früh eingeschlafen…“ begann sie zögernd.

„Das hast du mir erzählt.“

„Ich habe dir nicht alles erzählt…ich war abends bei Will…“ Sie machte eine Pause um tief Luft zu holen.

Er zog seinen Arm zurück. „Ach?“

„Wir…wir wollten über dieses Buch sprechen…“

„Welches Buch?“

Sie nannte ihm den Titel.

„Ein seltsames Werk. Also, wie ging die Geschichte weiter?“

„Er…er hatte Filme besorgt und Eis.“

„Wie nett.“ Meinte Jess sarkastisch. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte Will schon nicht leiden können als dieser sich bei ihm vorgestellt hatte.

„Ich war eigentlich schon müde…“

„Aber Rory kann Filmen und Eis nicht widerstehen…“

„Jess, lass mich bitte aussprechen. Ich bin beim Fernsehen eingeschlafen. Er sagte, dass er versucht hätte mich zu wecken. Zweimal. Dann hätte er aufgegeben und mich zugedeckt.“

„Wie überaus zuvorkommend. Sag mir, wo stand denn eigentlich der Fernseher?“

„Im Wohnzimmer! Ich bin auf der Wohnzimmercouch eingeschlafen! Er hat in seinem Bett geschlafen. Was denkst du eigentlich von mir? Wir sind nur Freunde. Ich bin nur eingeschlafen! Die Sache ist ganz harmlos.“

„Gut, und warum hast du es mir dann nicht sofort erzählt?“

Rory blickte ihn verzweifelt an. „Es tut mir leid,…ich…“

„Rory, ich bin müde. Ich sollte aber noch etwas lernen. Deshalb muss ich dich leider bitten zu gehen.“ Er sah sie nicht an.

„Jess…“

„Bitte, geh jetzt.“

Sie erhob sich langsam. Bei der Tür drehte sie sich nochmals um. „Wann beginnen wir morgen zu arbeiten?“

„Das Diner öffnet um sieben.“

„Ich werde pünktlich sein. Gute Nacht, Jess.“

Er antwortete nicht und nahm sein Buch wieder zur Hand.

Rory verließ mit gesenktem Kopf die Wohnung.
#32

65. Teil


Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben. Von der Straße war lautes Gelächter zu hören. Die Wände der Wohnung waren sehr dünn. So kam es, dass sich die Geräusche von außen mit denen von innerhalb des Wohnhauses mischten.

Carlos drehte die Musik lauter und setzte sich wieder zu Paris auf das Bett.

„So ist es besser. Der Regen ist ja recht nett, die Leute von draußen gerade noch erträglich. Aber der laute Fernseher nebenan ist einfach nur eine Zumutung. Und dann der Lärm von oben! Ist das jede Nacht so?“

„Meistens. Entweder man hört sie laut streiten oder…“

„Du solltest dich auf der Stelle beschweren gehen!“ meinte Paris.

„Jetzt, sofort?“ Er grinste.

„Ja, klar. Morgen würden sie es nur abstreiten.“

„Ich soll also jetzt hinauf gehen und ihnen sagen, dass sie sich ein neues Bett besorgen müssen?“

„Du kannst auch den Lift nehmen. Jetzt geht er ja endlich wieder. Warum wurde er eigentlich erst so spät repariert?“

„Nun, so eine Reparatur kostet Geld…“

„Aber ein Lift ist eine Notwendigkeit. Das Haus hat acht Stöcke! Was ist wenn eine alte Dame eine Wohnung im obersten Stockwerk bewohnt?“

„Dann muss sie entweder zuhause bleiben oder umziehen.“

„Du hast wohl immer eine Antwort parat.“

„Das ist notwendig wenn man mit dir zusammen ist.“

Paris rollte mit den Augen. „Das Lied ist schön.“ Sie sprang auf und drehte die Musik noch ein wenig lauter.

„Lauter sollte es aber nicht mehr werden, sonst beschwert sich meine Nachbarin wieder.“

„Die mit dem Fernseher?“

„Die andere.“

„Sie sollte sich lieber über die anderen beschweren!“

„Sie hört immer nur den Lärm von meiner Wohnung.“

„Das ist Diskriminierung! Du solltest sie anzeigen!“ meinte Paris.

„Ach, Diskriminierung?“ Carlos nickte und unterdrückte ein Grinsen.

„Das darfst du dir nicht gefallen lassen. Es spricht gegen die Menschenrechte aufgrund seiner Herkunft diskriminiert zu werden.“

„Sie kommt aus Puerto Vallarta.“

„Oh. Weiß sie von den Filmen?“

„Welchen Filmen?“

„Diesen absolut Frauen diskriminierenden Filmen, die du für deinen Bruder versteckst.“

„Nein. Woher sollte sie denn davon wissen? Ich rede kaum mit ihr.“

„Hat sie eine Tochter?“

„Was soll das schon wieder? Ich weiß es nicht.“

„Vielleicht…“

„Paris, bitte. Sie kann mich einfach nicht leiden. Ich weiß nicht warum und es interessiert mich auch herzlich wenig. Also könnten wir bitte das Thema wechseln?“

„Hat sie sich schon oft beschwert?“

„Es kam ein paar mal vor.“ Er seufzte genervt.

„Immer wegen zu lauter Musik?“

„Meistens. Warum ist das so wichtig für dich?“

Paris schwieg.

„Hast du dich mit Jamie getroffen?“

„Wie kommt du jetzt bitte auf Jamie?“

„Keine Ahnung.“

„Nein. Wir haben telefoniert. Wir haben beschlossen Freunde zu werden.“ Erklärte sie.

„Und wie sieht so eine Freundschaft aus?“

„Wir telefonieren manchmal, mailen uns. Vielleicht treffen wir uns mal auf einen Kaffee.“

„Ach. Wessen Idee war das denn?“

„Seine. Aber ich empfinde diese Idee als sehr gut. Jamie war schließlich mein erster Freund. Mit ihm keinen Kontakt mehr zu haben schiene mir falsch. Schließlich war er lange ein Teil meines Lebens.“

„Verstehe.“

„Ich habe mit ihm mein erstes Mal erlebt, für dich mag das nichts besonderes sein, aber…“

„Es ist okay. Ich weiß was du meinst.“ Er strich ihr zärtlich durch die Haare.

„Du verstehst es…?“

„Das erste Mal wird immer etwas Besonderes bleiben.“

Paris blickte ihn verwundert an. „So etwas von dir zu hören hätte ich mir niemals gedacht.“

„Ich kenne deine Meinung von mir.“

„Wer war sie?“

„Die beste Freundin meiner Schwester.“

„Dann ist sie älter als du?“

„Nein, wir sind gleich alt.“

„Wohnt sie in New York City?”

„Nein. Sie wohnt in einer kleinen Vorstadt von Mexiko City.“

„Wie lange ward ihr zusammen?“

„Zwei Monate. Wir trennten uns bevor ich mit meiner Familie in die Staaten kam.“

„Zwei Monate…und wann…“

„Bei der Abschiedsparty…“

„Was für ein nettes Abschiedsgeschenk…“ meinte Paris sarkastisch. „Hast du sie je wieder gesehen?“

„Sie hat Anita ein paar mal besucht.“ Er sah sie nicht an.

Paris biss sich auf die Unterlippe und nickte.

„Das Restaurant war nett, nicht?“ fragte er nach einer kurzen Schweigepause.

Warum will er nicht über sie sprechen?

„Ja, sehr schön.“ Antwortete sie leise.

„Ich dachte, es wäre eine gute Idee. Du magst doch italienisches Essen und es ist laut vieler das beste italienische Restaurant der Stadt.“

„Es war eine tolle Idee. Danke.“ Sie lächelte leicht.

Carlos nahm Paris Hand. „Mach dir wegen ihr keine Sorgen.“

Sie nickte. „Wir können gerne öfters dorthin essen gehen.“

Er lächelte. „Gerne.“

Paris versuchte auch zu lächeln.

Carlos zog sie an sich und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss erst zögernd, gab sich dann schließlich ihren Gefühlen hin.

Sie sanken sich immer leidenschaftlicher küssend aufs Bett.


Lorelai sah Luke flehend an.

„Nein. Du wirst dich bis morgen gedulden müssen.“ Er grinste und küsste
sie.

„Aber ich werde vor lauter Aufregung nicht schlafen können!“

Rory kam leise die Treppe herunter.

„Hey Schätzchen. Luke will mir noch immer nichts sagen. Ich sollte...alles in Ordnung?“

Rory kämpfte gegen die Tränen an und nickte.

„Schatz. Was...?“

„Ich will einfach nur nachhause...“ Ihre Stimme zitterte.


Carlos bedeckte ihren Körper mit Küssen. Paris genoss seine Berührungen und Küsse. Sie lösten Gefühle in ihr aus, die sie zuvor nicht gekannt hatte. Trotzdem wollte sie nicht ihre eigenen Regeln brechen.

„Wir sollten aufhören.“ Flüsterte sie.

Er sah ihr tief in die Augen. „Willst du wirklich?“

Nein. Und das weißt du ganz genau! „Es ist besser so.“

„Findest du es nicht albern, dass zwei Menschen, die bereits zweimal miteinander geschlafen haben, plötzlich einen Monat damit warten müssen nur weil sie jetzt fest miteinander gehen?“

„Die Regel hat seinen Grund.“ Erklärte Paris.

Carlos setzte sich auf. „Natürlich. All deine Regeln sind wohl begründet.“ Er klang bitter.

„Es sind unsere Regeln!“

„Nein, Paris, das sind sie nicht. Du hast sie aufgestellt und ich muss sie befolgen.“

„Natürlich. Ich bin die Böse und du das arme Opfer!“

„Du vertraust mir nicht. Deshalb hast du die Regeln aufgestellt.“

„Du vertraust mir doch genauso wenig! Ständig fragst du nach Jamie!“

„Ich habe vorhin zum ersten Mal nach ihm gefragt. Du bist eifersüchtig auf ein Mädchen, mit dem ich vor acht Jahren zusammen war!“

„Das ist nicht wahr! Ich bin nicht eifersüchtig! Aber bei deiner Vergangenheit dürfte es dich kaum wundern, dass ich dir nicht sofort vertrauen kann!“

„Ach? Bei meiner Vergangenheit? Wer von uns beiden hat denn seine erste große Liebe mit seinem High School Schwarm auf einer Studentenparty betrogen?“

Paris starrte ihn fassungslos an. „Ich war betrunken!“ Sie sprang auf und lief aus dem Zimmer. Er blickte ihr seufzend nach.


Rory kuschelte sich an ihre Mutter. Sie saßen auf der Wohnzimmercouch. „Er war noch nie zuvor so kalt gewesen.“

„Ist es dir lieber wenn ich morgen zuhause bleibe? Wir könnten uns Filme ausleihen, Pizza bestellen,...“

Rory schüttelte den Kopf. Sie wollte nochmals mit Jess reden. Außerdem sollte ihre Mutter den kommenden Tag mit Luke genießen.

"Ich werde jetzt schlafen gehen." sagte sie leise und ging in ihr Zimmer.

Lore sah ihr traurig nach.


Rory setzte sich auf ihr Bett. Ihr Blick wanderte zu ihrem Nachttisch,
auf dem ihr Handy lag.

Sie überlegte kurz Jess anzurufen, beschloss aber schließlich es zu lassen.

Er hatte nicht gesagt, dass sie morgen nicht kommen solle, also würde sie wie ausgemacht pünktlich im Diner erscheinen.


Paris saß auf der Couch und starrte auf ihre Zehenspitzen.
Carlos setzte sich neben sie. „Das war ein ziemlich idiotischer Streit.“

Sie schwieg.

„Redest du jetzt nie wieder mit mir?“

„Für wen hältst du dich eigentlich?“ Sie funkelte ihn wütend an. „Ausgerechnet DU wirfst mir vor, dass ich meinen Exfreund betrogen habe! Ausgerechnet du! Das ist eine absolute Doppelmoral!“

„Das war unfair. Es tut mir leid.“

Paris schüttelte den Kopf. „Wütend auf mich zu sein, nur weil ich nicht mit dir schlafen wollte…“

„Ich war nicht deshalb wütend. Es ist für mich okay, wenn wir nicht miteinander schlafen. Nur das sollte andere Gründe haben als ein Stück Papier.“

„Ein Stück Papier? Meine Regeln sind also ein Stück Papier für dich?“

Er seufzte. „Entschuldige, aber ich finde es eben verrückt, dass wir so eine Regel brauchen.“

„Du haltest mich also für verrückt?“

„Ein wenig. Aber deine Verrücktheit gehört zu den Dingen, die ich so an dir liebe. Mit dir wird es niemals langweilig.“ Er grinste.

„Deshalb bist du also mit mir zusammen.“

„Unter anderem.“

Sie lächelte leicht.

Er streichelte sanft über ihre Wange. Seine Lippen näherten sich den ihren.

„Warte! Was ist mit den Regeln?“

„Ich werde mich ihnen so lange unterwerfen bis es dir zu dumm wird.“

„Gut. Jetzt darfst du.“ Sie lächelte.

„Einen Moment noch. Verspricht du mir, dass du endlich versuchen wirst mir zu vertrauen?“

Sie nickte leicht.

Carlos küsste Paris zärtlich.

„Was sind denn die anderen Dinge, die du an mir liebst?“ fragte sie.

„Du meinst außer deinen verrückten Phasen? Deine Durchsetzungsfähigkeit, deine Intelligenz, deinen Zynismus, dein Lächeln – auch wenn du es mir leider sehr selten schenkst. Ich unterhalte mich gerne mit dir und zu diskutieren macht immer wieder Spaß. Und ich finde es gut, dass du deine eigene Meinung hast. Frauen, die einem Mann ständig recht geben, sind langweilig. Ich liebe deine Augen, dein Haar und…“

„Und?“ Paris blickte ihn erwartungsvoll an.

„Wenn ich dir das sage, knallst du mir eine…“ Seine Augen glitten über ihren Körper.

Paris sprang entsetzt auf. „Du bist widerlich!“ Sie verließ den Raum.

Carlos blickte ihr grinsend nach. „Wohin gehst du?“

„Ich ziehe mir meinen Bademantel über!“


Es war noch relativ ruhig in der kleinen Stadt in Connecticut. Von der einen oder anderen Ecke konnte man Menschen reden hören, drei Autos fuhren an Lukes Diner vorbei. Die Sonne war schon jetzt sehr warm, wenn man die Uhrzeit bedachte. Vögel zwitscherten vergnügt, der milde Wind veranlasst ein leichtes Rascheln der Blätter. Es würde ein warmer vorsommerlicher Tag werden. Weitere dieser Tage sollten folgen, allerdings befürchtete man einen drastischen Temperatursturz bereits Anfang Mai.

Rory liebte das Zwitschern der Vögeln, unter normalen Umständen. Heute hasste sie es. Graue Gewitterwolken würden besser mit ihrer Stimmung harmonieren. Der strahlend blaue Himmel schien ihr höchst unpassend.

Es war dreiviertel sieben als sie vor dem Diner stand. Sie wollte hineingehen. Endlich mit ihm reden. Sie blickte unschlüssig durch das Fenster. Es war noch zu früh. Sie hatte keinerlei Lust bei diesem Wetter draußen zu warten. Allerdings war ihre Lust zu früh zu erscheinen noch kleiner. Kurz bevor sie sich entschieden hatte, wurde die Tür geöffnet.

„Rory, du bist früh. Komm doch rein.“ Luke deutete ihr sich zu setzen. „Kaffee?“

„Danke, Kaffee wäre jetzt genau das Richtige.“

„Wann ist er das denn nicht?“ Fragte Jess, der gerade aus der Küche gekommen war.

Rory senkte verlegen den Kopf.

Jess und Luke tauschten einen kurzen Blick. „Ich muss noch etwas erledigen bevor ich Lorelai abhole.“ Erklärte Letzterer und verließ nach einem kurzen Abschiedsgruß das Diner.

„Hast du Hunger? Du hast bestimmt noch nicht gefrühstückt.“ Jess ärgerte sich über seine Verlegenheit.

„Ich bin nicht hungrig.“

Jess nickte. Schließlich setzte er sich neben Rory.

„Rory, ich habe gestern überreagiert. Es tut mir leid. Es war schon spät, der Stress mit dem Lernen, dann frag ich dich wegen dem Ball und du erzählst mir, du hättest bei diesem Typen geschlafen...das kam so plötzlich. Die Tatsache, dass du bei diesem Kerl, der so offensichtlich etwas von dir will, übernachtet hast, machte mich wütend.“

„Entschuldige, ich hätte es gleich erzählen müssen. Ich weiß nicht, warum ich es nicht getan habe. Aber wir sind wirklich nur Freunde, das geht von beiden Seiten aus.“

„Ich habe die Blicke gesehen, die er dir zuwarf...“

„Du interpretierst da zu viel rein, Jess. Wir haben gleich anfangs alles geklärt und sind nur Freunde.“ Erklärte Rory.

Jess nickte und meinte „Ich kann ihn trotzdem nicht ausstehen.“

„Du kennst ihn doch gar nicht.“

Jess zuckte mit den Schultern.

„Wir sollten dann beginnen.“

„Ganz ruhig, Rory. Sobald der erste Gast kommt, beginnt unser Arbeitstag. Noch nicht einmal Lane ist hier.“

„Das Schild! Wir müssen es umdrehen.“ Rory stand schnell auf und lief zur Tür.

„Nein.“

Rory sah ihn verwundert an.

Jess deutete auf seine Armbanduhr. „In zwei Minuten. Komm her.“

Sie ging zurück zu ihm und blickte ihn erwartungsvoll an.

Er zog sie an sich und küsste sie zärtlich.

„So, jetzt darfst du das verdammte Schild umdrehen.“ Er grinste.

Rory lächelte glücklich. „Wenn ein Tag so beginnt, kann er einfach nur toll werden.“

„Wie dann erst der Abend wird...“ er zwinkerte vielsagend.


Lorelai ließ sich auf den Beifahrersitz sinken.

„Guten Morgen.“ Luke lächelte.

Sie zog ihn an sich und küsste ihn.

„Und was für ein Morgen...“ Er grinste.

Lorelai lächelte. „Es kann los gehen.“

Luke startete den Motor und fuhr los.
#33

66. Teil (1)


„Das geht zu weit. Es ist acht Uhr früh!“ Paris schlug wütend die Decke zurück.

„Musst du so einen Lärm machen? Es gibt Menschen, die schlafen wollen.“


„Eben.“ Sie sprang auf und lief zum Fenster.



„Was hast du vor?“ Carlos ahnte Schlimmes.



„Ich verschaffe uns Ruhe!“ Sie öffnete das Fenster.



Auf der Straße spielten sechs Kinder mit einem Ball. Sie lachten fröhlich, was Paris noch wütender machte.



„Könnt ihr nicht etwas leiser sein? Muss das denn sein, dass man euch bis hier rauf hört?“ Herrschte sie die Kleinen an.



Die Kinder sahen sie erschrocken an.



„Haben euch eure Eltern kein Benehmen beigebracht? Wisst ihr was mit so unartigen Kindern passiert, die niemals…“



„Paris, beruhige dich.“ Carlos zog sie vom Fenster weg. „Spielt weiter!“



„Aber leiser!“



Carlos schloss kopfschüttelnd das Fenster. „Sie sind Kinder, Paris. Du kannst nicht verlangen, dass sie nicht spielen.“



„Sie können spielen soviel sie wollen. Aber in einer angebrachten Lautstärke.“



„Und was wäre deiner Meinung nach eine angebrachte Lautstärke?“



„Am besten lautlos.“



„Ich hoffe, du hast niemals vor, eigene Kinder zu bekommen.“



„Bestimmt nicht.“



„Gut.“



Paris rollte mit den Augen. „Also, was machen wir jetzt? Ich kann nach dem ganzen hier bestimmt nicht mehr einschlafen.“



„Der Kühlschrank ist voll. Bediene dich einfach. Ich muss noch etwas erledigen.“



„Ach, und was?“



„Ich muss einer Freundin etwas vorbei bringen.“

„Um diese Uhrzeit? Geht das nicht später?“



„Nein.“



„Gut, dann komme ich mit.“



„Wieso willst du mitkommen?“



„Weil ich deine Freunde kennen lernen möchte.“



Carlos seufzte. „Schön. Dann kommst du eben mit.“





Lorelai blickte lächelnd aus dem Fenster. Der Frühling ist einfach die schönste Jahreszeit.



Luke hielt am Ende des Waldweges. „Wir sind angekommen.“ Er lächelte.



Händchen haltend und in der anderen Hand jeweils einen großen Korb und eine Decke tragend, spazierten sie durch die prächtige Natur.



Lorelai war fasziniert von der außergewöhnlichen Schönheit der Welt um ihr. Ihre Blicke wanderten strahlend über das satte grün der Wiesen und Bäume und dem Meer von bunten Blüten. Sie fühlte sich wie in einem Paradies. Ihrem eigenen kleinen Paradies.



Sie fanden ein wunderschönes schattiges Plätzchen unter einem riesenhaften Baum.

Luke breitete die Decken aus und sie stellten die Körbe ab.



„Hier ist es wundervoll. Wie hast du nur diesen zauberhaften Ort gefunden?“ Lorelai lächelte ihren Freund glücklich an.



Luke grinste etwas verlegen und erklärte: „Der Geheimtipp eines Verwandten.“



Lorelai setzte sich. „Ich mag deine Verwandten.“ Sie grinste.



Er begann langsam den Inhalt der beiden Körbe auszupacken. „Zeit zum Frühstücken.“



„Einen Moment noch.“ Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn.





Paris stieg aus dem Auto und sah sich um. Die grauen Wohnblöcke unterschieden sich nur durch unterschiedliche Graffiti, die an vielen Stellen schon verblasst waren. Sie versuchte eines zu entziffern. Nachdem es ihr gelungen war, verzog sie angewidert den Mund.

„Nette Gegend.“



„Was hast du erwartet?“



„Zumindest einen sauberen Gehsteig.“



„Dort drüben ist es.“ Er deutete auf das Haus gegenüber. „Ich muss noch etwas aus dem Kofferraum holen.“



„Dürfen wir hier überhaupt parken?“



„Willst du zehn Minuten gehen? In dieser netten Gegend?“ Er holte zwei Flaschen aus dem Kofferraum.



„Was ist das?“ Paris blickte fragend auf die Flaschen.



„Wodka.“



„Du musst einer Freundin um diese Uhrzeit Wodka vorbeibringen?“



„Nein, ich hätte ihn ihr schon um sechs Uhr bringen müssen.“





Rory ging in die Küche um das Tablett wieder aufzuladen. Sie stellte es kurz ab und trank aus ihrer Tasse Kaffee. Es war sehr viel los im Diner. Als hätten die Cafes ganz Connecticuts geschlossen. Sie erschrak, als sich plötzlich zwei starke Arme um ihre Hüften legten.

Rory verschüttete etwas Kaffee über die schmale Ablagefläche.



„Du machst deine Arbeit richtig gut.“ Jess küsste sie am Ohrläppchen.



Rory spürte einen angenehmen Schauer. Sie stellte die Tasse ab und drehte sich um.



Jess grinste und zog sie an sich.



Rory schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn stürmisch.



„Das brauchte ich. Nun kann ich wieder motiviert weiterarbeiten.“ Jess grinste.



Rory lächelte. „Wer motiviert dich denn sonst?“



„Das ist verschieden. Lane, Miss Patty, Babette. Und Taylor ist ein richtig guter Küsser.“



Rory verzog bei dieser Vorstellung angewidert den Mund und schmunzelte.



„Jetzt müssen wir aber wieder arbeiten. Kirk wird sonst noch wütend, wenn seine Freundin nicht bald ihren Tee bekommt.“ Er betonte ‚seine Freundin’ so wie Kirk es ständig tat, was

Rory zum Lachen brachte.



Plötzlich betrat Lane die Küche. „Entschuldigt, aber die Gäste regen sich über eure Abwesenheit auf und die wildesten Gerüchte was ihr in der Küche machen könntet, kursieren bereits.“ Erklärte sie grinsend.



Jess schüttelte den Kopf und ging mit Lulus Tee zurück.



„Ganz schön viel los.“ Meinte Rory und trank ihren Kaffee aus.



Lane nickte und blickte unsicher zu Boden.



„Alles in Ordnung?“



„Nein.“ Gab Lane zu.



„Du hast noch nicht mit Mrs. Kim gesprochen?“



„Sie würde keinen Alternativvorschlag annehmen. Und Luke würde mir niemals noch länger frei geben. Wenn Lorelai nicht ihre Überredungskünste angewandt hätte, würde ich wahrscheinlich keine drei Wochen am Stück frei bekommen. Daves Bekannte rechnen genau in dieser Zeit mit uns! Es ist alles so schwierig!“



„Je länger du die Sache aufschiebst, um so schwieriger wird es werden.“



„Ich werde mit Dave zuerst persönlich reden.“



„Du willst es ihm erst nächste Woche sagen?“



„Ja, das ist wohl kaum ein Thema für das Telefon.“





Elsa wartete bereits wütend vor ihrer Wohnungstür.



„Guten Morgen, Elsa.“ Carlos lächelte.



„Spar die das, Junge.“ Elsa rückte wütend ihre Brille zurecht.



Paris blickte sie verwundert an.



„Elsa, das ist Paris.“



Elsa streifte diese nur mit einem kurzen Blick und fuhr fort. „Weißt du eigentlich wie spät es ist? Oder hast du deine Uhr noch immer nicht auf Ostküstenzeit umgestellt? Es ist fast neun Uhr!“



„Entschuldigen Sie bitte vielmals, Elsa.“



„Kommt rein. Aber passt auf die Katzen auf!“



„Natürlich, Elsa.“



Paris betrat zaghaft die Wohnung. Am Boden lagen zahlreiche Decken und Kleidungsstücke verstreut. Dazwischen standen ein paar voll gefüllte Kisten.



„Ich sammle für die Wohlfahrt.“ Erklärte Elsa, als sie Paris Blicke bemerkte.



Sie gingen in die kleine Küche. Paris sah sich suchend um. Nachdem Elsa den Raum verlassen hatte um etwas zu holen, fragte sie Carlos leise: “Hat sie wirklich Katzen?“



Er seufzte. „Nein. Tundra starb vor fünf Jahren und Taiga vor zwei Jahren an Altersschwäche.“



„Ihre Katzen hießen Tundra und Taiga?“



Elsa kam mit einem Kuvert zurück und beäugte die beiden misstrauisch.



„Warum setzt ihr euch nicht? Wolltet ihr etwa in meinen Kästen wühlen?“



Sie setzten sich schnell zu dem kleinen Tisch. Elsa nickte zufrieden und setzte sich ebenfalls.



Nachdem sie sich eine Zigarette angezündet hatte, blickte sie Carlos erwartungsvoll an.



„Worauf wartest du, Kleiner? Denkst du etwa, ich habe den ganzen Tag Zeit?“



Er holte ihr ein Glas und schenkte Wodka ein. Sie roch misstrauisch daran, bevor sie trank.



„Was soll das?“ Sie verzog angewidert den Mund.



„Ich schwöre, das ist purer Wodka!“



„Aber der Falsche!“ Sie notierte etwas auf einem Zettel und reichte ihn Carlos. „Das kommt wohl davon, wenn man einen von euch schickt. Ihr habt doch keine Ahnung von Schnäpsen!“



„Entschuldigen Sie.“



„Hör auf dich ständig zu entschuldigen. Hol mir lieber meine Medizin!“



„Jetzt?“



„Wirst du jetzt etwa frech?“



„Der Wodka hat über zehn Dollar gekostet…“



Sie reichte ihm einen Schein. „Der richtige wird mehr kosten.“



„Und was ist mit dem anderen?“



„Der geht auf deine Kosten, weil du mir nicht zugehört hast und auch noch zu spät gekommen bist.“



„Finden Sie das nicht etwas unfair?“



„So ist das Leben.“



„Sie haben keinerlei Recht dazu, so mit anderen umzugehen.“ Mischte sich Paris ein.



Elsa sah sie kurz erstaunt an, warf Carlos dann einen vorwurfsvollen Blick zu.



„Elsa, Sie sind eine wunderbare Frau, aber…“



„Spar dir die Schmeicheleien für das Mädchen neben dir. Und jetzt geh endlich! Ich brauche meine Medizin. Die Kleine bleibt hier.“



„Aber…“



„Woher sollte ich sonst wissen ob du wieder kommst? Amandas Liebe zu dir hin oder her. Ich vertraue dir bestimmt nicht so blind wie sie es tut!“



„Meint sie Mandy?“ Fragte Paris leise.



„Ist das okay für dich, wenn du hier wartest? Ich werde mich beeilen.“


66. Teil (2)


Lorelai schloss die Augen und trank genüsslich ihren Kaffee. „Deiner ist einfach der Beste.“ Sie lächelte.

„Ich habe auch noch eine Thermoskanne mit grünem Tee dabei.“ Erzählte Luke.

„Hm...schön. Genieße ihn.“

Luke grinste und holte tief Luft um etwas zu sagen.

„Bitte heute keinen Vortrag über gesunde Ernährung. Den kannst du mir morgen wieder halten.“

Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. Sie kannte ihn einfach zu gut. Ich liebe diese Frau.



„Endlich ist er weg. Jetzt sind wir Frauen unter uns. Ich sage dir, Männer bringen nur Ärger.“

Elsa bot Paris eine Zigarette an.

„Ich rauche nicht.“

„Wie heißt du nochmals, Kind?“

„Paris.“

„Du bist nicht aus New York City.“ Stellte Elsa fest.

„Nein. Ich komme aus Hartford, wohne aber in New Haven.“

„New Haven… langweilig... ziehe nach New York City.” Riet Elsa

„Ich studiere in Yale. Deshalb zog ich nach New Haven.“

„Immer diese jungen Dinger mit dem Studieren. Wie Amanda.“ Sie lächelte. „Ein wundervolles Mädchen. Kennst du sie?“

„Ja.“

Elsa seufzte glücklich. „Die Kleine wird es noch weit bringen. Entschuldige, wie unhöflich von mir. Möchtest du etwas trinken?“

„Nein, danke.“ Paris sah auf die Uhr. Sie hoffte Carlos würde bald zurück sein.

„Warum fühlst du dich unwohl? Hast du Angst, dass er nicht wieder kommt?“ Sie lachte. „Keine Angst. Er würde dich hier niemals zurück lassen. Erzähl mir über dich, mein Kind.“

„Ich studiere Medizin.“

„Sehr gut. Ich hätte immer gerne studiert.“ Erzählte Elsa.

„Und welche Studienrichtung hätten Sie gewählt?“ Erkundigte sich Paris höflich.

„So viele gab es damals noch nicht. Jetzt kann man ja jeden Unsinn studieren.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich hätte Literatur und Philosophie studiert.“

„Interessante Fächer.“

„Ja, aber gewisse Umstände ließen es nicht zu, dass ich studiere.“

„Das tut mir leid.“

„Du bist ein sehr nettes Mädchen. Woher kennst du Carlos? Ich hoffe, dass ihr euch nicht in einer diesen neumodischen Discotheken kennen gelernt habt.“

„Nein, ich besuche solche Lokalitäten nicht.“

„Sehr vernünftig. Wenn auch recht ungewöhnlich. Wie alt bist du?“

„19. Was spielt das für eine Rolle?“


Elsa strahlte. „Du bist in Amandas Alter. Seid ihr befreundet?“

„Nein.“

Die Miene der alten Dame änderte sich schlagartig. „In welcher Beziehung stehst du zu Carlos?“ Elsa schenkte sich den verhassten Wodka nach.

„Ich bin seine Freundin.“

Elsa verschluckte sich beinahe.

„Alles in Ordnung?“

„Natürlich, Kind.“ Sie nahm Paris Hand und sah sie traurig an. „Wirst du mit ihm gehen?“

Paris fühlte sich unbehaglich. Wie konnte er mich nur mit dieser Verrückten alleine lassen?

Sie zog ihre Hand langsam zurück. „Natürlich werde ich mit ihm zurück fahren.“

Elsa schüttelte den Kopf. „Davon spreche ich nicht.“

Zuerst die wieder auferstandenen Katzen und jetzt das. Der Alkohol schadet ihr sichtlich. In diesem Alter noch zu trinken ist höchst unverantwortlich.

„Ich bin geistig sehr wohl noch fit, mein Kind.“

Habe ich laut gedacht?

Elsa lächelte nachsichtig. „Man begreift vieles erst, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ich bin schon sehr alt, beginne es aber erst jetzt allmählich zu verstehen. Du wirst diesen Moment schon früher erleben. Denke dann an mich, mein Kind.“

Wovon redet sie jetzt schon wieder? Paris seufzte. „Haben Sie eigentlich Kinder und Enkelkinder?“ Sie hoffte, dass Elsa auf diesen Themenwechsel einsteigen würde.

Elsa erhob sich langsam, ging zu einem Regal und kam schließlich mit drei Bilderrahmen zurück.

Im ersten befand sich das Bild eines jungen Mädchens mit rotblonden, langen Haar und strahlend grünen Augen.


„Ihre Enkeltochter? Sie ist sehr hübsch.“

„Amanda war schon mit elf Jahren wunderschön, nicht?“

„Mandy ist Ihre Enkelin?“

Elsa lächelte und reichte Paris das zweite Bild. „Sue sah ihrer Schwester sehr ähnlich, findest du nicht?“

„Ja, das stimmt.“ Paris blickte auf den dritten Rahmen, welchen Elsa in ihrer Hand hielt. Er war leer. Sie warf Elsa einen fragenden Blick zu, wagte jedoch nicht etwas zu sagen.

„Das erste Bild von Amandas Tochter sollte in diesem Rahmen sein.“ Erklärte Elsa.

Paris blickte sie verwirrt an. Mandy hat eine Tochter?

„Sie sollte Carlos’ Tochter sein.“ Elsa blickte auf den Boden.


Lane kam aufgeregt aus der Küche und stürmte zu Jess, der gerade einem Gast an der Bar Bier nachschenkte.

„Wir haben keinen Käse mehr!“ flüsterte sie.

„Was? Wie ist das möglich?“

„Ich weiß es nicht! Aber wir haben keinen Käse mehr!“

Rory bekam das Gespräch mit. „Kein Problem. Ich laufe schnell zu Dooses.“ Bot sie an.

Jess lächelte und küsste sie flüchtig auf die Wange. „Danke.“

„Hey, dafür bin ich doch da.“ Sie machte sich lächelnd auf den Weg.



Carlos startete sein Auto und fuhr los.

„Hattest du jemals etwas mit Mandy?“ Fragte Paris plötzlich.

„Wie kommst du darauf? Natürlich nicht!“

„Entschuldige.“ Wie konnte ich mich nur von einer alten Frau verunsichern lassen, die überzeugt davon ist, dass ihre verstorbene Katze namens Taiga bald Junge bekommen würde?

Das hatte Elsa ihr ohne jeglichen Zusammenhang nach einer politischen Diskussion über den Kalten Krieg erzählt. Danach war Carlos endlich zurück gekommen. Mit dem richtigen Wodka, wie Paris mehr als erleichtert erfahren hatte.

„Ich wollte dich noch etwas fragen, Carlos.“

„Seit wann diese unterwürfige Ausdrucksweise? Hat Elsa dich etwa so fertig gemacht? Sie kann anstrengend sein. Am besten du gibst ihr stets recht und zweifelst bloß niemals laut an ihren, wie sie glaubt, weisen Aussagen.“

„Rorys beste Freundin hat nächste Woche einen Gig in New York. Ich würde sehr gerne hingehen.“

„Dann mach es doch.“

„Ich würde mich freuen, wenn du mitkommen würdest.“


„An welchem Tag tritt sie denn auf?“


„Samstag.“

„Ich muss dich also am Freitag zu dieser unnötigen Familienfeier mitnehmen und am Samstag zu einem Gig begleiten? Ist sie wenigstens gut?“

„Ihre Band ist wirklich toll.“ Meinte Paris.

„Und heute willst du wirklich unbedingt in diesen Club?“

„Ja. Du bist schließlich so oft dort. Also, was ist mit nächstem Samstag?“

„Glaubst du, ich lasse mir den Auftritt einer wirklich tollen Band entgehen?“



Rory suchte ungeduldig nach dem Käse, den Luke stets kaufte.


Nach ein paar Minuten wurde sie schließlich fündig. Sie seufzte und ging schnell zur Kasse.

Am halben Weg stieß sie mit einem jungen Mann zusammen. Die Käsepackungen fielen ihr dabei aus der Hand.


„Entschuldige, ich habe dich nicht gesehen.“ Sagte Dean verlegen und wollte sich bücken um den Käse aufzuheben.

„Danke, es geht schon.“ Rory schnappte die acht Packungen schnell und ging weiter.

„Rory!“

Sie drehte sich seufzend um. Was will er denn schon wieder?

„Können wir reden?“

Wir haben nichts mehr zu reden. Das sollte ihm nach dem Streit von damals bewusst sein. „Ich habe keine Zeit. Ich arbeite.“

„Wie lange arbeitest du?“

„Das weiß ich noch nicht. Aber danach verbringe ich den Abend mit meinem Freund Jess.“ Rory versuchte so kühl wie möglich zu klingen. Warum ist er hier?

„Das von damals tut mir wirklich leid.“ Dean blickte sie flehend an.

„Das sollte es auch.“ Rory kehrte ihm den Rücken und ging zur Kassa.



Nach einem gemütlichen Spaziergang durch den Zauberwald, wie ihn Lorelai liebevoll nannte, fuhren sie weiter.



Lorelai lächelte noch immer. Obwohl es gerade einmal früher Nachmittag war, wusste sie schon, dass dies der schönste Tag ihres Lebens war.



Sie beobachtete Luke während der Fahrt. Sie liebte ihn schon seit Jahren. Lorelai strich sanft über sein Knie und seufzte glücklich. Ich bin bestimmt die glücklichste Frau der Welt.



Luke lächelte. Eine angenehme Wärme erfüllte ihn, wie jedes Mal wenn sie ihn berührte, ihn ansah oder er auch nur ihre Stimme hörte. Er hatte noch niemals eine Frau so sehr geliebt, wie er Lorelai liebte. Diese Gefühle überwältigten ihn voll und ganz. Obwohl es gegen seine eigenen Sicherheitsvorschriften verstieß, nahm er ihre Hand und lenkte nur mehr einhändig.



Paris beobachtete die fröhliche Stimmung im Central Park.

„Unglaublich wie viele Menschen nichts besseres zu tun haben als ihre Zeit in einem Park zu verschwinden.“ Sie schüttelte den Kopf.

Carlos legte grinsend den Arm um sie.

„Weißt du, ich bin normalerweise nicht jemand, der Stunden auf einer alten Bank in einem viel zu überfüllten Park verbringt.“

„Irgendwann sollte jeder Dinge tun, die er normalerweise nicht tut.“

„Diese riesige Portion Eis vorhin zählte eindeutig zu solchen Dingen.“

„Es hat dir geschmeckt.“

„Es war das beste Eis, das ich jemals gegessen habe.“ Sie lächelte.

Er streichelte sanft über ihre Wange und küsste sie.

„Du schmeckst noch nach Schokolade.“ Stellte er fest.

Paris grinste. „Dann solltest du nicht aufhören mich zu küssen.“

Carlos zog sie fest an sich und küsste sie wieder.



Luke parkte sein Auto auf einem Parkplatz einer ruhigen Kleinstadt.

Lorelai stieg aus und sah sich verwundert um. „Ich kann mich erinnern hier einmal tanken gewesen zu sein. Aber was machen wir beide hier? Dein Tank ist doch voll?“

Luke grinste und nahm ihre Hand. „Komm mit.“

Er führte sie zu einem kleinen Kino und deutete auf die Plakate. „Hier zeigen sie dieses Wochenende echte Klassiker...“

Lorelai strahlte fröhlich wie ein kleines Kind, das so eben ein schon lang ersehntes Geschenk erhalten hatte.


„Gegenüber ist übrigens ein kleines Cafe. Ich habe mir sagen lassen, das Eis wäre ausgezeichnet. 40 Sorten! Für zwei Uhr haben wir Karten für Breakfast at Tiffany’s, direkt danach zeigen sie Love Story und Casablanca. Ich verspreche dir, diesmal nicht wieder einzuschlafen.“ Er grinste.

Lorelai blickte ihn einen Moment sprachlos an, umarmte ihn dann glücklich. „Du bist der Beste! Ich liebe dich!“ Sie küsste ihn stürmisch.

„Ich liebe dich auch.“
#34

66. Teil (3)

Kurz nach sieben Uhr schloss Jess das Diner. Es war ein harter Tag gewesen.
Caesar war sofort erschöpft heimgefahren. Lane, Rory und Jess setzten sich an einen der Tische und aßen einen Burger.

„Was machst du heute noch, Lane?“ erkundigte sich Rory.

„Wir müssen noch proben. Ich bin schon so aufgeregt.“ Sie lächelte leicht.

„Ihr werdet toll sein.“ Meinte Jess.

„Danke. Ich bin schon auf die anderen Bands gespannt...“

„Neben euch werden sie verblassen.“ Rory lächelte ihrer besten Freundin aufmunternd zu. Sie konnte ihre Nervosität verstehen.

Lane und Rory unterhielten sich noch eine Weile über Gott und die Welt. Jess war eher schweigsam, brachte sich höchstens einsilbig mit ein.

Nach einem Blick auf ihre Armbanduhr, meinte Lane schließlich. „Sorry, Leute. Ich muss gehen. Brian, Zach und Gil warten bestimmt schon. Darf ich ihnen Burger und Cola mitnehmen?“

Jess nickte.


Paris blieb vor der Tür des Clubs stehen. Laute Musik dröhnte aus den Boxen. Den Rauch konnte man bis vor die Tür riechen.
„Willst du wirklich rein? Wir können auch woanders hingehen.“
„Nein, gehen wir hinein. Die Musik ist nicht einmal so schlecht wie ich befürchtete. Leiser könnte sie allerdings sein...“
Er nahm ihre Hand und sie betraten das Lokal. Paris sah sich nach einem freien Tisch um, es waren jedoch bereits alle Tische besetzt.
Carlos steuerte auf einen Tisch zu, an dem drei junge Männer saßen.
„Paris, das sind Ron, Marco und Diego. Ich hole uns schnell etwas zum Trinken. Was möchtest du denn?“
„Ein Soda wäre toll.“
„Bring ihr lieber ein Bier.“ Meinte Marco grinsend.


Nachdem sie die letzten Tische abgewischt hatten, umarmte Rory Jess glücklich.
„Der Tag war richtig toll.“ Sagte sie lächelnd.
„Er ist noch lange nicht zu Ende.“ Jess grinste. „Nimm dir doch noch ein Stück Kuchen. Ich muss noch eine Kleinigkeit oben vorbereiten. In zehn Minuten darfst du kommen.“
„Was wird mich oben erwarten?“ Rory blickte ihn neugierig an.
„Geduld ist eindeutig keine Stärke der Gilmore Girls.“ Jess verschwand grinsend nach oben.


„Woher bist du denn, Süße?“ Diego musterte sie interessiert.
„Hartford.“
„Bist du öfters in New York City?“
“Nein.”
“Bist du immer so gesprächig?”
„Bei einem Idioten, der mir während er seine unnötigen Fragen stellt nicht in die Augen sehen kann, immer.“
Diego tauschte einen Blick mit Marco und Ron. „Ganz schön zickig, die Kleine.“
Paris seufzte genervt und sah sich nach Carlos um.
„Bist du berufstätig?“ erkundigte sich Marco.
„So prüde wie sie sich benimmt, geht sie gewiss noch auf die High School.“ Meinte Diego.
„Ich studiere. Ich hoffe, ich muss dir jetzt nicht erklären was das ist.“ Paris funkelte Diego wütend an.
„Komm lieber von deinem hohen Ross herunter, Prinzessin. Ich studiere Jus im vierten Semester mit einem Notendurchschnitt von 1,2.“

In diesem Moment kam Carlos zurück. „Endlich.“ Paris seufzte erleichtert.
„Wo hast du die denn aufgegabelt?“
„Er hat mich nirgendwo aufgegabelt! Ich bin seine Freundin.“
Carlos legte den Arm um sie.

Diego warf ihm einen kurzen Blick zu. „Natürlich.“ Die Ironie war nicht zu überhören.
„Nimm ihn nicht ernst, er ist mal wieder frustriert.“ Erklärte Carlos spöttisch.
„Das wärst du in meiner Situation wohl auch. In zwei Stunden darf ich meine kleine Schwester von irgendeiner Disco abholen! Toller Abend.“ Diego seufzte genervt.
„Bleib doch einfach hier. Ich hole sie ab.“ Marco grinste.
„Das hättest du wohl gerne.“


Rory ging die Treppe zur Wohnung hinauf. Sie war schon ganz aufgeregt was Jess vor hatte.
Langsam öffnete sie die Tür.

Im ganzen Raum waren Kerzen verteilt. Rory ging lächelnd hinein. Eine unbeschreibliche Wärme erfüllte sie. Im Hintergrund lief sanfte Musik. Der Raum wurde durch zwei Duftkerzen von einem wunderbaren Aroma erfüllt.
Jess kam langsam auf sie zu und nahm ihre Hände.
Seine Lippen näherten sich langsam den ihren. Es war ein Kuss voller Leidenschaft.
Er löste sich langsam und führte sie zu seinem Bett. Es war mit Rosenblüten bedeckt.

Er kann ja richtig romantisch sein. Rory lächelte glücklich und küsste ihn.

Jess zog sie fest an sich und begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken.
Rory streichelte sanft durch seine Haare. Die überwältigende Leidenschaft erfüllte sie erneut. Sie küsste ihn stürmisch. Er erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich. Seine Hände wanderten langsam unter ihr Top. Rory streichelte über seinen muskulösen Oberkörper.

Sie begannen sich langsam gegenseitig auszuziehen.
Sich immer noch küssend sanken sie aufs Bett.

„Nicht so ungeduldig.“ Jess grinste. „Ich habe noch etwas für dich.“
Rory blickte ihn fragend an. Er griff zu einer Flasche. „Leg dich auf den Bauch.“

„Was ist das?“

„Massageöl. Du sollst dich schließlich von diesem harten Tag erholen.“ Jess grinste.

Er begann ihren Rücken mit dem Öl einzureiben und massierte ihn sanft.
Rory musste kurz daran denken was Samantha über Jess Massagetechnik gesagt hatte, schob diesen Gedanken aber sofort wieder beiseite und genoss seine Berührungen.


„Du hast tatsächlich durchgehalten. Hast du etwa Aufputschmittel genommen?“ Lorelai grinste Luke fröhlich an.
„Ich verstehe nicht wie solche Filme zu Klassikern werden konnten...“
„Ach komm schon, Luke. Was machen wir denn jetzt? Die Nacht ist noch jung.“ Lorelai küsste ihn.
„Ich kenne ein nettes Restaurant...“
„Mir ist aber jetzt gar nicht nach Essen.“ Lorelai grinste keck.
„Ich habe dort für neun Uhr einen Tisch reserviert.“
„Dann sollten wir uns beeilen.“ Lorelai küsste Luke noch einmal, bevor sie zum Auto gingen.


Rory setzte sich lächelnd auf und umarmte Jess. Sie küsste ihn stürmisch.

„Du bist toll. Ich liebe dich.“ Flüsterte sie lächelnd.

„Ich liebe dich auch, Rory.“ Er küsste sie zärtlich.

Rory Hände glitten über seinen Rücken. Er drückte sie sanft aufs Bett und begann ihren ganzen Körper mit Küssen zu bedecken.


„Ich muss dann gehen. Danke, dass du dir morgen Nachmittag für mein Auto Zeit nimmst, Carlos.“ Diego erhob sich genervt und verabschiedete sich kurz.

„Endlich.“ Meinte Paris leise, nachdem er gegangen war.
„Freu dich nicht zu früh, du wirst ihn schon nächste Woche wiedersehen.“
Paris blickte ihn verwirrt an. „Warum?“
„Er ist mein Cousin.“
Sie seufzte genervt

Plötzlich kam eine junge Frau zu ihrem Tisch. „Marco, schön dich wieder zu sehen.“ Sie strahlte.
Marco blickte sie kurz verwirrt an, dann schien ihm wieder eingefallen zu sein, wer sie war.
„Cindy. Das ist aber eine Überraschung. Ich habe dich vermisst.“
Sie wurde rot. „Wirklich?“
„Er spricht nur von dir.“ Erzählte Ron.
Ihr Lächeln wurde breiter.

„Das glaubst du ihm doch wohl hoffentlich nicht? Er brauchte fast eine Minute, bis ihm wieder einfiel, wer du bist!“ Paris blickte Cindy ungläubig an. Wie kann man nur so dumm sein?

Cindy ignorierte sie und lächelte Marco an. „Wollen wir spazieren gehen?“
Er stand auf und tauschte einen kurzen Blick mit Carlos und Ron. „Natürlich.“ Er legte den Arm um sie und sie verließen gemeinsam den Club.

Paris warf Carlos einen strafenden Blick zu. „Wie kannst du nur so etwas zu lassen?“
„Es geht mich nichts an. Dich übrigens auch nicht.“
Paris blickte wütend auf ihr Glas. Carlos streichelte ihr sanft über den Rücken.
„Willst du gehen?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich komme gleich wieder.“ Sie stand auf.


Paris wusch sich gerade die Hände, als sie zwei bekannte Stimmen hörte. Sie drehte sich zu dem Handtrockner, in der Hoffnung, dass die beiden sie nicht bemerken würden.

„Ihr wisst ich liebe Männer, die...Paris?“

Paris drehte sich genervt um. „Sarah, Samantha. Was für ein Zufall.“
Samantha lächelte süßlich. „Nicht wahr? Du siehst...nett aus.“ Sie musterte sie verächtlich.
Und du wie eine Hure. „Danke.“

„Paris, das ist Kirsten. Kirsten, das ist Paris – Carlos’ aktuelles Betthäschen.“ Erklärte Samantha.
Kirsten wechselte einen Blick mit Sarah. Die beiden gingen weiter, während Samantha vor einem der Waschbecken stehen blieb und ihren Lippenstift nachzog.

Paris blickte sie wütend an. „Ich werde dir jetzt etwas sagen, du...“
Samantha wandte sich ihr wieder zu. „Paris, spare dir deine Energie lieber für Carlos. Du weißt hoffentlich, dass er dich nur benützt?“
Paris ging an ihr vorbei und ergriff gerade die Türschnalle, als Samantha fort fuhr. „Du bist doch so klug. Also warum sollte er es ausgerechnet mit dir ernst meinen? Männer wie er wollen Frauen wie mich.“
„Dummchen, die nicht wissen was sie mit ihrem Leben anfangen wollen? Und ich wette, deine Haarfarbe ist nicht das Einzige was künstlich an dir ist.“
Samantha blickte sie grinsend an. „Du tust mir wirklich leid, Schätzchen.“
Paris ballte die Hände zu Fäusten und verließ wütend den Raum.


Sie kam aufgebracht zurück zu Carlos. „Ich möchte gehen!“
„Alles in Ordnung?“
„Gehen wir!“


Rory lächelte Jess glücklich an. Sie lagen aneinander gekuschelt im Bett.
„Du bist wunderschön.“ Flüsterte er zärtlich.
Sie küsste ihn liebevoll. „Ich freue mich schon darauf, wenn wir bald jede Nacht so einschlafen.“
Er nickte. „Ich mich auch.“


Lorelai und Luke betraten das obere Stockwerk von ihrem Haus.
„Das war ein toller Tag, danke Luke.“ Sie küsste ihn.
„Er muss noch nicht zu Ende sein.“ Er grinste.
„Was hast du vor?“
„Nun, erst mal duschen und dann, mal sehen...“
„Warum erst dann?“ Sie grinste keck. „Ich möchte auch duschen...“


Paris stand nachdenklich am Fenster und beobachtete den Regen. Er hatte vor wenigen Minuten begonnen.
Carlos legte die Arme um ihre Hüften. „Du bist so schweigsam. Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?“

„Nichts.“ Sie drehte sich langsam um. Sie wusste selbst nicht genau warum sie sich von Samantha hatte einschüchtern lassen.
„Es tut mir leid, falls diese Idioten dich dumm angemacht haben. Sie sind nicht immer so. Und die meisten meiner Kumpels sind niemals so. Ich wollte wirklich, dass du ein schönes Wochenende hast.“

Paris zog ihn an sich und küsste ihn. Sich immer leidenschaftlicher küssend sanken sie auf das Bett.

66. Teil (4)

Lorelai kuschelte sich an Luke.
„Das mit der gemeinsamen Dusche war eine richtig gute Idee.“ Er grinste.
Sie küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich, Luke Danes.“
„Und ich liebe dich, Lorelai Gilmore.“
Er zog sie sanft an sich. Sie küssten sich.


„Jetzt sollten wir aufhören.“ Carlos schob Paris sanft von sich.
„Nein.“ Sie küsste ihn.
„Doch.“ Er setzte sich auf.

Sie blickte ihn erstaunt an. „Willst du denn nicht mit mir schlafen?“
Er lachte auf. „Natürlich will ich das. Aber kannst du dich noch an gestern erinnern? Deine Regel 87 war dir heilig. Ich weiß nicht, was plötzlich mit dir los ist, aber ich habe keine Lust, mir morgen Vorwürfe anhören zu müssen. Du würdest bestimmt wieder mir die Schuld geben. Ich werde das Gefühl nicht los, dass du eben nur mit mir schlafen wolltest aufgrund irgendetwas, das heute Abend passiert ist.“
„Das ist Unsinn.“ Paris sah ihm nicht in die Augen.
Carlos seufzte. „Du wolltest doch schon morgen Vormittag zurück fahren, damit du dich für Montag gut genug vorbereiten kannst. Du solltest ausgeschlafen sein.“
Sie nickte leicht und starrte auf die Bettdecke. Er küsste sie sanft.
„Wenn du nächste Woche noch derselben Meinung bist, können wir die Regel immer noch brechen.“ Er lächelte leicht und umarmte sie.


Jess erwachte durch ein lautes Geräusch. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er verschlafen hatte. Er zog sich leise an um Rory nicht zu wecken und ging hinunter ins Diner. Überrascht stellte er fest, dass bereits voller Betrieb war.

Lorelai erblickte ihn plötzlich. „Guten Morgen, Jess. Ich habe Luke überredet, heute deine Arbeit zu übernehmen. Schließlich hattet ihr gestern einen harten Tag, wie Lane mir vorhin bestätigte.“ Bevor Jess etwas erwidern konnte, verschwand sie in der Küche, kam aber sofort mit einem gefüllten Tablett wieder. „Meine Tochter ist gewiss hungrig wenn sie aufwacht. Du solltest schnell wieder hinauf gehen. Ich mache diesen Job nämlich deutlich schlechter als du. Wenn Luke dich also sieht, könnte er seine Entscheidung wieder rückgängig machen wollen.“ Sie grinste fröhlich.

„Danke.“ Jess nickte und kehrte mit dem Tablett zurück zu seiner Freundin, die noch tief schlief.


Carlos kam erst spät abends nachhause. Sein Onkel hatte ihn noch überredet bei seiner Familie Abend zu essen, nachdem er bei Diegos Auto etwas repariert hatte.
Nachdem er den Anrufbeantworter seines Handys abgehört hatte, ging er in sein Schlafzimmer.

Sie hatte es sich auf seinem Bett bequem gemacht und schnenkte ihm ihr vielsagendes Lächeln, als er sie erblickte.

„Warum bist du hier?“
Sie strahlte ihn an. „Dein Bruder war hier und ließ mich rein. Wusstest du, dass er eine Freundin hat und...“
„Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum bist du hier?“ fiel er ihr ins Wort.
Samantha lächelte. „Du liebst diese Spielchen, nicht wahr?“
Er musterte sie.
„Du hast dieses Kleid immer an mir geliebt. Obwohl, lange trug ich es ja nie.“ Sie lachte.

Carlos entdeckte plötzlich das Regelbuch, welches auf ihrer Schoß lag.
„Wie kannst du es wagen in meinen Läden zu wühlen?“
„Reg dich ab. Du warst so spät. Ich musste mir meine Zeit doch irgendwie vertreiben.“
„Indem du in meinen Läden wühlst?“
Sie seufzte. „Das hatten wir eben.“
„Leg es zurück!“
Sie rollte mit den Augen und gab es zurück in die Lade.

„Eine amüsante Lektüre...“ Sie lachte. „Meint Paris das ernst?“
Er seufzte. „Hat heute keiner Zeit für dich?“
„Doch.“ Sie grinste. „Wie kommt jemand darauf ausgerechnet dir Regeln aufzustellen? Du haltest dich doch nicht einmal an das Rauchverbot mancher Lokale.“
„Bist du fertig?“
„Einen Monat musst du warten. Sie kennt dich wirklich schlecht.“ Samantha lachte. „Das alles ist so lächerlich. Bei mir gibt es keine Regeln.“
„Das ist mir bekannt.“
„Seit wann lässt du dir so viel vorschreiben? Sagt sie dir auch was du trinken und essen darfst? Steht das vielleicht in einem zweiten Buch, das ich noch nicht kenne? Wie viele Bücher gibt es denn?“
„Solltest du nicht bei Sarahs neuem Freund sein? Du hast dich doch immer gut mit ihren Freunden verstanden.“

„Besonders mit einem.“ Sie grinste. „Wir hatten immer viel Spaß.“ Sie erhob sich langsam und ging auf ihn zu. „Ich habe dich die letzten Monate sehr vermisst. Weißt du, zwischen uns müsste sich nichts ändern. Mir ist egal, dass du auch mit ihr schläfst. Und sie würde das mit uns niemals erfahren. Außer du erzählst es ihr, was du aber niemals tun würdest.“

Sie strich durch ihre langen Haare und stellte zufrieden fest, dass er den Blick noch immer nicht von ihr abgewandt hatte. „Es ist deine Entscheidung, Carlos. Entweder du schickst mich fort und richtest dein Leben nach ihren Vorstellungen. Oder wir haben soviel Spaß wie früher –zügellos, ohne jegliche Regeln und Vorschriften.“
#35

67. Teil (1)

Nach einem schwülen Frühlingstag verabschiedete sich der April mit einem warmen Regenschauer und einem Gewitter, wie es schon seit Jahren keines mehr gegeben hatte.
Bereits am frühen Vormittag zeigte der noch junge Wonnemonat, dass er die Zeit bis zum Sommer nicht unnötig in die Länge ziehen wollte. Wetterstationen berichteten von kommenden Rekordtemperaturen, was die meisten Menschen aber noch nicht allzu ernst nahmen. Mittags war es bereits so heiß, dass viele Studenten der Yale University beschlossen ihre Vorlesungen und Seminare zu schwänzen und schon jetzt ins wohlverdiente Wochenende fahren. Andere verbrachten die sonnigen Stunden auf den Wiesen des großen Campus oder in einem der zahlreichen Cafes.

„Einfach unglaublich!“ Paris stürmte wütend in ihr Zimmer.
Rory, die gerade ihren Rucksack packte, blickte verwundert hoch.
„Kaum scheint die Sonne, sitzt man nur mehr zu siebent im Hörsaal! Diese Faulenzer glauben wohl wirklich das Studium ohne Anwesenheit schaffen zu können!“
Rory seufzte und stand auf. „Du hast dich erst letzte Woche beschwert, dass die Hörsäle immer so voll wären, dass man Platzangst bekäme.“
„Die heutige Einheit war sehr wichtig. Wenn einer dieser Faulenzer glaubt, er könne sich nächste Woche meine Mitschrift kopieren, hat er sich getäuscht.“ Erklärte Paris wütend.
Rory blickte auf ihre Armbanduhr. Jess sollte schon seit zwanzig Minuten hier sein.
„Wann fährst du?“ erkundigte sich Paris.
„Jess holt mich diesmal ab.“ Erzählte Rory.
„Und er verspätet sich wahrscheinlich wieder. Das ist typisch Mann.“
Rory ging nicht darauf ein. „Wann fährst du?“
„Gar nicht.“
Sie sah Paris verwirrt an. „Was?“
„Er hat mich die ganze Woche nicht angerufen. Wenn er mich sehen will, muss er sich melden.“ Meinte Paris.
„Der eine rief zu oft an, der andere zu selten. Was willst du eigentlich?“
„Er kann zumindest zwei Minuten seiner wertvollen Zeit opfern um seine Freundin anzurufen. Jamie rief mich diese Woche zweimal an!“
„Jamie und Carlos sind eben verschieden.“
„Oh ja…“ Paris seufzte genervt, plötzlich änderte sich ihre Miene. „Glaubst du, hat es einen bestimmten Grund warum er sich nicht gemeldet hat?“
Rory seufzte. Jess, komm bitte endlich! „Das weiß ich nicht. Warum rufst du ihn nicht einfach an und fragst ihn?“
„Ich rufe ihn sicher nicht an! Darauf wartet er nämlich bestimmt!“
„Dann eben nicht.“
„Ich werde das Wochenende hier verbringen und lernen! Ich muss sowieso bis übernächste Woche einiges gelesen haben.“ Paris ging zu ihrem Schreibtisch und nahm ihre Bücherliste zur Hand. „Na toll!“ Sie stöhnte genervt auf. „Ich muss kurz in die Bibliothek! Du wirst dann bestimmt noch hier sein, deshalb verabschiede ich mich jetzt noch nicht.“ Sie verschwand aus der Wohnung.
Wenige Minuten später klingelte es an der Tür.
„Hast du deinen Schlüssel vergessen?“ Rory öffnete seufzend.
„Wenn ich einen hätte, bestimmt nicht.“ Jess grinste.
„Entschuldige, ich dachte es wäre Paris. Hi.“
Er betrat die Wohnung. „Entschuldige meine Verspätung, es gab einen Stau.“
Rory nickte. „Ich bin gleich so weit.“
Sie wollte zurück in ihr Zimmer, aber Jess hielt sie sanft am Arm fest. „Du hast etwas vergessen.“ Er zog sie an sich und küsste sie.
Rory lächelte. „Entschuldige.“ Sie umarmte ihn glücklich.
Er strich ihr zärtlich durch die Haare. „Schon gut.“ Jess blickte ihr tief in die Augen.
Ein warmes Glücksgefühl machte sich in ihrem Herzen breit, wie jedes Mal wenn er bei ihr war. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Ihre Lippen näherten sich. Sich leidenschaftlich küssend sanken sie auf die Couch.
„Nehmt euch doch ein Zimmer!“
Rory und Jess fuhren auseinander.
„Tolles Timing. Kannst du nicht anläuten?“
„Das habe ich. Aber ihr habt es nicht gehört. Da die Tür einen Spalt offen war, bin ich eben herein gegangen.“ Erklärte Carlos grinsend.
Rory erhob sich verlegen. „Schon okay, ich muss noch etwas aus dem Zimmer holen. Paris ist noch nicht zurück.“ Sie lief in ihr Schlafzimmer.
„Das nächste Mal solltest du einen Socken an die Türschnalle hängen.“ Riet Carlos immer noch grinsend.
„Hör auf so dämlich zu grinsen!“
„Unmöglich.“ Plötzlich fiel ihm etwas ein und seine Miene änderte sich schlagartig. „Ich wollte dich etwas Wichtiges fragen. Es geht um Mandy…“

Paris, die gerade die Wohnung betreten hatte, ließ die Tür mit einem Krach ins Schloss fallen.
„Was machst du hier? Jess, nett, dass du vorbeischaust. Rory hat schon seit Stunden auf dich gewartet!“
„Ich hole dich ab.“ Erklärte Carlos grinsend.
„Es war ein Stau.“ Rechtfertigte sich Jess.
„Ein Stau! Na so ein Pech! So etwas kann man einplanen!“ Paris holte tief Luft und wandte sich wütend an Carlos. „Du tust was? Erst meldest du dich die ganze Woche nicht und dann willst du mich abholen? Glaubst du wirklich, ich fahre mit dir mit?“
„Wie hätte ich das einplanen sollen?“ Jess blickte Paris genervt an.
„Das glaube ich, ja. Ich hatte diese Woche sehr viel zu tun. Ich muss Geld verdienen. Außerdem warst du doch im Lernstress. Ich dachte, da darf ich gar nicht anrufen.“
„Du hättest eine halbe Stunde früher los fahren können! Und du…“
„Ich werde dich ab Montag jeden Tag anrufen.“
„Du kapierst wieder einmal nicht worum es eigentlich geht!“
„Anscheinend nicht. Brauchst du noch lange?“
Paris funkelte ihren Freund wütend an. „Ich sagte bereits, ich komme nicht mit.“
„Gut, dann bleibe ich eben hier.“ Er grinste.
Sie ging wutschnaubend in ihr Zimmer. Rory schloss gerade den Zippverschluss ihres Rucksackes.
„Womit haben wir so etwas nur verdient? Wir sollten uns das nicht länger gefallen lassen. Lass uns hier bleiben. Sollen die beiden doch das Wochenende gemeinsam verbringen.“ Paris ließ sich wütend auf ihr Bett fallen.
„Ich fahre jetzt. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Vielleicht sehen wir uns ja doch morgen beim Gig.“ Rory verließ das Zimmer.
„Verräterin!“ rief Paris ihr nach.

Lorelai sah sich suchend im Diner um. Lane, die gerade mit einem vollen Tablett beladen vorbei ging, flüsterte ihr lächelnd zu: „Luke musste nur schnell zu Doose’s. Setz dich doch.“
Wenige Minuten später kam Luke zurück. Er wirkte gestresst, doch sein angespannter Gesichtsausdruck verwandelte sich schlagartig zu einem Lächeln als er Lorelai an der Bar erblickte
Sie nahm einen großen Schluck ihres Kaffees und winkte ihm fröhlich zu.
Luke umarmte sie kurz und küsste sie sanft auf die Wange, bevor er mit einer Einkaufstasche in der Küche verschwand.
Lore sah ihm gespielt empört nach. Als ihr Freund zurückkam, warf sie ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Was?“
Lorelai verzog trotzig den Mund. „Du freust dich gar nicht mich zu sehen.“
„Natürlich tue ich das. Wir haben nur sehr viel zu tun heute.“
Lorelai senkte den Kopf.
Luke seufzte und ging zu ihr. Sie blickte ihn erwartungsvoll an.
Er küsste sie zärtlich. „Bist du jetzt zufrieden?“
„Nein.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. „Jetzt.“ Lore lächelte.
„Luke, ich warte schon seit zwanzig Minuten auf meine Toast!“ rief Kirk verzweifelt.
„Entschuldige. Ich muss wieder arbeiten.“ Luke lächelte verschmitzt.
Lore hielt ihn sanft am Arm. „Warte. Ich möchte heute Nachmittag mit Rory einkaufen gehen. Wir suchen nach Kleidern für Liz’ Hochzeit übernächste Woche. Weißt du wie man sich im Mittelalter kleidete?“
Luke seufzte. „Zieht einfach an was ihr möchtet. Ihr habt doch genug Kleider.“

Nancy kuschelte an Deans Schulter. Sie lagen in seinem Bett in Stars Hollow und blätterten in einem Fotoalbum.
„Du bist unglaublich sportlich.“ Hauchte Nancy.
Er nickte leicht verlegen und blätterte um.
„Freust du dich schon auf den Gig morgen?“ erkundigte sie sich.
Er antwortete nicht. Sein Blick ruhte auf dem Bild einer hübschen jungen Frau.
Nancy spürte Wut in ihr aufsteigen. Sie atmete tief durch und fragte so unschuldig wie möglich. „Wer ist sie?“
„Was? Ähm...Rory, meine Exfreundin.“
„Du hast von ihr erzählt.“ Sie bedeutet ihm offenbar noch immer sehr viel. Nancy lächelte zufrieden.
„Was fragtest du vorhin?“
„Ich fragte, ob du dich schon auf den Gig freuen würdest.“
„Natürlich. Ich unternehme doch immer sehr gerne etwas mit dir. Ich bin schon gespannt auf die Band deiner Freundin. Ich freue mich endlich Freunde von dir kennen zu lernen.“
Du kennst sie besser als du ahnst, mein Schatz. „Sie freuen sich auch dich kennen zu lernen.“

67. Teil (2)

"Nein, das darf nicht wahr sein! Das muss ein ganz schlechter Scherz sein!“ Paris starrte fassungslos auf das Schild, das vor dem Aufzug angebracht war. Außer Betrieb.
„Funktionierte der Lift schon einmal länger als eine Woche?“
„Kann sein.“
„Was ist das denn schon wieder für eine Antwort?“
„Ich weiß es nicht. Ich beachte den Lift nicht, da ich immer die Treppe nehme.“ Erklärte Carlos.
Paris seufzte genervt und machte sich auf den Weg zum Stiegenaufgang.

Mandy schleckte fröhlich an ihrem Eis. „Das ist doch wirklich peinlich. Denken sie denn wirklich, wir würden nicht ahnen was hier vorgeht?“
„Machen wir einfach das Beste aus unserer trauten Zweisamkeit.“ Meinte Will grinsend.
„Zuerst kommt ihr schon einen Tag zu früh, dann haben alle vier schon etwas vor… ich hasse diese Kuppelaktionen. Wir hätten uns doch alle morgen in New York treffen können.“ Mandy schüttelte den Kopf und sah sich am Campus um. Es war unglaublich heiß für Anfang Mai. Sie konnte sich nicht entsinnen jemals so viele Studenten auf den Wiesen und in den Cafes gesehen zu haben.
„Zahlt es sich aus zu dem Gig zu fahren?“
„Ich mag Ronnys Band nicht besonders. Aber Keisha und Mel habe mich davon überzeugt, die langweiligste Person der Welt zu sein und endlich mal wieder etwas unternehmen zu müssen.“ Mandy rollte mit den Augen.
Will lachte. „Ich finde dich klasse. Warum hat jemand wie du keinen Freund?“
„Tja, es soll wohl nicht sein.“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Das klingt so pessimistisch. Du bist doch noch blutjung.“
„Warum hast du keine Freundin?“
„Ich habe da jemanden in Aussicht.“
„Was ist das Problem?“
„Ihr Freund.“ Erklärte Will.
Mandy runzelte die Stirn. „Das ist wirklich ein Problem. Aber du lernst bestimmt bald ein anderes nettes Mädchen kennen.“
„Ich will sie und werde sie auch bekommen.“ Meinte Will selbstsicher.
„Ich finde es nicht fair sich in andere Beziehungen einzumischen. Stell dir vor...“
„Ich brauche mich nicht einzumischen. Das mit den beiden wird bestimmt nicht lange halten. Ich habe den Typen kennen gelernt…“ Will lachte auf.

Lorelai und Rory bewunderten sich im Spiegel.
„Wir sehen richtig toll aus.“ Lobte Lore begeistert.
Auch Rory war über die Wahl ihrer Kleider sehr zufrieden. Was Jess wohl zu diesem Kleid sagen wird. Sie lächelte.
„Ich fühle mich so wohl. Ich würde es am liebsten gleich anbehalten.“
„Grandma wäre begeistert...“
Lore seufzte genervt. „Warum musstest du dieses Wort aussprechen? Ich war gerade so gut drauf.“
„Weil es fast halb sieben ist und wir uns beeilen sollten.“ Erklärte Rory.
„Noch einen kleinen Moment, bitte!“ flehte Lore.
Ihre Tochter seufzte. „Na gut. Aber nur ganz kurz.“
Lorelai musterte sich noch ein letztes Mal lächelnd im Spiegel bevor sie zurück in die Umkleidekabine ging.

„Wir haben schon zweimal geklingelt. Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“ Paris blickte Carlos genervt an.
„Ich weiß nicht genau. Es muss eine Türnummer zwischen 11 und 67 sein.“
„Sehr witzig.“ Paris rollte mit den Augen.
Schließlich wurde die Tür geöffnet. Eine korpulentere ältere Dame strahlte die beiden fröhlich an. „Ihr seid ja schon hier!“ Sie umarmte Carlos, danach Paris.
Paris blickte sie verwirrt an und warf Carlos einen fragenden Blick zu.
„Paris, das ist meine Großmutter...“
Paris reichte ihr höflich die Hand. Die ältere Dame lachte auf und umarmte sie wieder.
„Du hast ein schönes Mädchen mitgebracht.“ Lobte sie.
„Vielen Dank, Señora Rodriguez.“
„Sehe ich denn schon so alt aus? Maria.“
Paris lächelte leicht. „Maria.“ Sie mochte die Frau auf anhieb.
„So ist es richtig. Aber jetzt kommt endlich herein, Kinder. So schön dieser Gang auch sein mag, die Wohnung ist besser. Aber viel zu modern eingerichtet. Zu amerikanisch. Nichts gegen dich, Schätzchen.“

Lane umarmte Dave stürmisch zur Begrüßung. „Ich freue mich so, dass du hier bist.“ Sie lächelte.
Dave streichelte zärtlich über ihre Wange.
Sie setzten sich auf die kleine Couch im Wohnzimmer.
Ich muss mit ihr reden. Ich weiß nicht wie sie reagieren wird, aber ich muss es versuchen.
Er sah ihr tief in die Augen.
Lane wich seinem Blick seufzend aus. Ich sollte es ihm sagen. So schnell wie möglich.
„Lane…“
„Dave…“
Sie lachten. „Du zuerst.“ Lane blickte ihn erwartungsvoll an.
„Nein, du.“
„Okay…“ Lane atmete tief durch und erzählte vom Geburtstag ihrer Großtante und ihrem dreiwöchigen Pflichtbesuch.
Dave seufzte. Es hätte ihn gewundert, wenn Mrs. Kim nicht immer noch einen gewissen Einfluss auf Lanes Leben gehabt hätte. Aber schließlich handelte es sich um einen Geburtstag. Er konnte verstehen, dass sie nach Korea musste.
Plötzlich kam ihm eine Idee. „Wann hat sie denn genau Geburtstag?“
„Am dritten Juli. Warum?“ Lane blickte ihn fragend an.
„Du könntest einen halb Wochen bleiben und den Rest deines Urlaubs mit mir im Ferienhaus verbringen. Das sind nur zehn Tage, aber immerhin besser als gar nichts.“
Lane senkte den Kopf. Daran hatte sie auch schon gedacht. „Das würde Mrs. Kim niemals erlauben.“ Meinte sie traurig.
„Aber einen Versuch wäre es doch wert…“
„Dave, sie ist -seit sie uns damals erwischte- nicht mehr gut auf dich zu sprechen. Wenn sie also hört, dass ich zehn Tage mit dir verreisen möchte, wird sie auf stur schalten.“
„Mein Gott, Lane, du bist erwachsen!“ Dave wurde lauter als er eigentlich wollte.
Sie blickte ihn erschrocken an.
„Entschuldige, Lane. Ich meinte es nicht so.“
Lane nickte. „Ich weiß.“
„Wir könnten beide versuchen sonntags mit ihr zu reden.“ Schlug Dave vor.
Sie bezweifelte zwar, dass ihre Mutter nachgeben würde, willigte aber trotzdem ein. „Was wolltest du mir sagen?“
„Nicht so wichtig.“ Jetzt ist wohl der denkbar schlechteste Augenblick sie das zu fragen.

Paris blickte verwundert auf die drei Tische, die im Essraum zu einer Tafel zusammen gestellt worden waren. „Wie viele kommen denn?“
„Fünfzehn. Alle, die in New York City wohnen.“ Erklärte Carlos.
Paris setzte sich zögernd. Sie begann allmählich daran zu zweifeln, dass es eine gute Idee gewesen war mitzukommen.
Plötzlich wurde die Tür mit einem Schwung aufgerissen. „Nichts als Stress hat man!“ Carlos’ Mutter seufzte genervt.
„Dann sag Tante Consuela eben endlich, dass sie die Feier das nächste mal in ihrer eigenen Wohnung machen soll.“
Erst jetzt schien sie ihren Sohn wahrzunehmen. „Wir haben mehr Platz. Wie oft muss ich dir das noch erklären? Warum musstest du klingeln? Hast du deinen Schlüssel verloren?“
„Nein, vergessen.“
Señora Rodriguez schüttelte den Kopf. Plötzlich fiel ihr Blick auf Paris.
Diese erhob sich höflich und wollte ihr die Hand reichen.
Sie warf ihrem Sohn einen wütenden Blick zu. „Hilf deinem Bruder im Wohnzimmer!“
Paris blickte Carlos fragend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
„Worauf wartest du? Brauchst du eine Extraeinladung?“
Nachdem er den Raum verlassen hatte, deutete seine Mutter Paris sich zu setzen.
Sie wischte sich kopfschüttelnd über die Stirn und musterte Paris seufzend.
„Wie weit bist du?“ fragte sie plötzlich.
„Wie bitte?“
#36

67. Teil (3)

„Im wievielten Monat bist du, Mädchen?“
Paris glaubte nicht richtig gehört zu haben. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder fing. „Ich bin nicht schwanger.“
Señora Rodriguez seufzte erleichtert auf. „Himmel sei Dank!“
„Hat Carlos Ihnen denn nicht gesagt, dass ich mitkomme?“ Das hätte ich mir ja denken können!
„Er meinte, er würde eine Frau mitbringen. Ich dachte an Mandy. Das süße Ding gehört schließlich beinahe zur Familie.“
Paris blickte schweigend auf ihre Zehenspitzen. Ja, die süße Mandy... Dachte sie bitter. „Entschuldigen Sie mich bitte kurz.“
"Natürlich, geh nur."

Jess schlug das Buch zu und sah auf die Uhr, welche auf seinem Nachttisch stand. Er hatte bereits vier Stunden gelernt. Jess freute sich schon auf den Moment, indem er sein Abschlusszeugnis erhalten würde.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Luke betrat die Wohnung.
„Willst du nicht eine Pause einlegen?“ fragte er. Luke versuchte es zwar zu verbergen, es war ihm jedoch anzusehen wie stolz er auf seinen Neffen war.
Jess strich sich durch die Haare. „Ich habe für heute aufgehört.“
Luke nickte. „Was die Hochzeit deiner Mutter betrifft...“
Jess seufzte genervt und blickte auf seine Zehenspitzen. „Nicht schon wieder...“
„Es würde ihr soviel bedeuten wenn du sie zum Altar führen würdest.“
„Ich sagte, ich werde darüber nachdenken.“
„Jess...“
„Ist gut. Ich mache es.“ Jess seufzte.
„Liz wird sich freuen.“

Paris stürmte in das geräumige Wohnzimmer. „Ich muss mit dir reden!“
Carlos sah sie überrascht an. „Was ist denn los?“
Enrico beobachtete die beiden neugierig.
„Könnten wir irgendwo hingehen wo wir ungestört reden können?“ Sie warf Enrico einen genervten Blick zu.
„Paris, wir haben hier noch einiges zu tun...“
„Es ist aber wichtig!“
„Okay, gehen wir in mein Zimmer.“

„Ihr seid echt toll, Leute!“ Dave klatschte begeistert.
Lane strahlte fröhlich und blickte zu ihren Bandkollegen. „Wir waren wirklich gut. Der Gig morgen wird ein Riesenerfolg!“
„Eure Songauswahl ist cool.“ Lobte Dave.
„Ja, verdammt cool. Es dauerte aber lange bis wir uns geeinigt hatten.“ Zach grinste.
„Hey, Leute, seid ihr auch so hungrig?“ fragte Brian.
„Und wie. Bestellen wir Pizza.“ Schlug Lane vor, worauf alle begeistert zustimmten.

„Wie läuft es in Yale, Rory?“ erkundigte sich Richard.
„Ganz gut.“ Rory lächelte.
„Nun sei mal nicht so bescheiden. Sie bekam auf eine Philosophiearbeit eine eins!“ erzählte Lore begeistert.
„Das ist ja großartig!“ Emily strahlte voller Stolz.
„Eine tolle Leistung. Worum ging es denn in deiner Arbeit?“ erkundigte sich Richard.
„Um Kants kategorischen Imperativ.“
„Ein wirklich interessantes Thema. Ich hoffe, du hast eine Kopie dieser Arbeit.“
„Ich habe sie am Computer abgespeichert. Ich werde sie nochmals ausdrucken und euch nächste Woche mitbringen.“ Versprach Rory.
„Wunderbar.“ Emily lächelte.
„Wie läuft es denn mit deinem Hotel, Lorelai?“
„Es gab einige Schwierigkeiten, aber jetzt geht es wieder gut voran, Dad.“
„Wunderbar. Wie geht es euren Freunden?“ fragte Emily.
Vielen Dank für dein Interesse an meiner Arbeit, Mum. Lorelai nahm einen großen Schluck ihres Weines.
„Jess und Luke geht es sehr gut. Im Diner läuft es echt toll.“ Erzählte Rory.
„Hat Jess nicht bald seine ersten Abschlussprüfungen?“
„Ja, bald.“ Rory sah zu ihrer Mutter.
„Er muss bestimmt viel lernen. Die Schulen verlangen heutzutage immer mehr.“ Richard trank von seinem Wein.
„Ja, es ist viel Stoff, aber er lernt sehr leicht.“
„Wozu macht er sich überhaupt die ganze Mühe wenn er ohnehin nur arbeiten gehen wird?“ Emily nippte an ihrem Wein.
Lorelai warf ihrer Mutter einen warnenden Blick zu.
Rory atmete tief durch. „Er hat nicht gesagt, dass er niemals ein College besuchen wird...“
„Kind, sei doch nicht so naiv. Glaubst du wirklich, dass er, wenn er einen festen Arbeitsplatz hat, diesen wieder aufgibt um zum College zu gehen?“
„Es besteht auch die Möglichkeit eines Teilzeitjobs. Ich werde auch während den kommenden Semestern zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, damit wir uns die Wohnung schneller leisten können.“ Rory biss sich auf die Unterlippe. Es war zu spät. Sie hatte es bereits ausgesprochen.
Richard rutschte die Gabel aus der Hand, während Emily sich an ihrem Wein verschluckte. Sie starrten ihre Enkelin ungläubig an.
„Entschuldige, ich glaube ich hatte eben einen Hörfehler. Was sagtest du gerade?" Richard fing sich zuerst wieder.


67. Teil (4)

Carlos schloss die Tür und sah Paris fragend an.

Sie atmete tief durch. „Sehe ich aus als wäre ich schwanger?“

Er musterte sie lange.

„Hör auf mich so anzusehen!“

„Wie?“

„Als hätte ich meinen Verstand verloren!“

„Ich hoffe wir mussten nicht nur in mein Zimmer gehen um das zu klären.“

„Kannst du mir nicht einfach antworten?“

Er seufzte. „Du siehst nicht aus als wärst du schwanger. Du bist wunderschön.“

„Willst du damit sagen schwangere Frauen können nicht schön sein?“

„Das wollte ich nicht sagen. Du bist zu schlank um....“

„Ach, dann sind Schwangere in deinen Augen also dick und korpulentere Menschen automatisch hässlich?“ Sie unterbrach ihn wütend.

„Du kannst wirklich anstrengend sein.“

„Und du beweist mir ständig wie recht ich mit meinem ersten Eindruck hatte.“ Sie schüttelte wütend den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine eingerahmte Urkunde.

Sie trat näher um deren Inhalt lesen zu können. „Du hast einen Debattierwettbewerb gewonnen?“

„Wir waren zu dritt.“

„Ich hätte dir das gar nicht zugetraut...“

„Deine Ehrlichkeit ist immer wieder eine Freude.“

„Ich hätte mir nur nicht gedacht, dass du an so etwas teilgenommen hast.“

„Das war vor beinahe sechs Jahren.“

Sie drehte sich langsam zu ihm. „Warum hast du die High School abgebrochen?“

„Müssen wir jetzt über dieses Thema sprechen?“

„Deine Mutter dachte du würdest Mandy mitbringen...“ Nun war es heraußen. Es hatte Paris schon die ganze Zeit beschäftigt.

„Und? Sie denkt vieles...“

„Sie meinte Mandy gehöre beinahe zu eurer Familie...“

Carlos trat zu ihr und strich ihr sanft durch die Haare. „Mandy und ich sind seit acht Jahren befreundet. Mehr als Freundschaft war da nie und wird auch niemals sein.“ Er zog sie langsam an sich und küsste sie.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet. „Ich will euch ja nicht stören, aber das Essen ist fertig.“

„Hat meine rücksichtsvolle Mutter dich geschickt?“

„Du solltest wohl ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.“ Das Mädchen grinste.

Paris blickte verwundert von dem unscheinbar gekleideten Mädchen zu ihrem Freund.

„Paris, das ist meine Cousine Laura. Laura, meine Freundin Paris.“

Laura blickte Carlos kurz verwirrt an, wandte sich schließlich an Paris. „Hi, freut mich.“

Paris reichte ihr kurz die Hand. „Hallo. Alles Gute zum Geburtstag.“

Laura lächelte. „Danke. Wir sollten jetzt wirklich hinunter gehen.“

„Du kannst es ja kaum erwarten.“ Carlos grinste.

„Richtig. Je früher die Feier beginnt, desto früher können wir wieder weg. Ich hab meinen Eltern übrigens schon gesagt, dass du mich fährst.“

„Das lassen sie zu?“

„Also gegen deine Fahrkünste haben noch nicht einmal die beiden etwas gesagt.“


Rory blickte unsicher zu ihrer Mutter. Sie wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Rory hatte alles so ausführlich geplant gehabt. Sie hätten ein ruhiges, sachliches Gespräch zu sechst geführt. Es gab sogar eine Liste mit Argumentationspunkten. Wann diese Unterhaltung stattfinden sollte war noch nicht endgültig entschieden gewesen, nur dass es jetzt noch zu früh dafür war. Und nun war es ihr herausgerutscht.

Ihr Großvater räusperte sich plötzlich.

Rory schluckte und atmete tief durch. Sie versuchte ihren Großeltern selbstbewusst in die Augen zu blicken. Richard blickte sie erwartungsvoll an. Emily war blass geworden, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.

Lorelai sah ihre Tochter an. Sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
„Hab ich euch schon von den Pferden erzählt?“ Ihr Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, scheiterte kläglich.

Emily und Richard ignorierten ihre Tochter. Ihre Augen ruhten noch immer auf ihrer Enkelin.

„Grandma, Grandpa,...“ begann diese zögernd.

„Eine Wohnung? Du willst mit diesem Taugenichts zusammenziehen?“ Emiy schien sich relativ schnell von ihrem Schockzustand erholt zu haben. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu. „Was bist du nur für eine Mutter? Deine Tochter dürfte an so etwas noch nicht einmal denken!“

Richard seufzte und schenkte sich Wein nach.

„Mum, ich...“

„Der Junge wird ihr nur Unglück bringen! Und du lässt sie mit ihm wohnen! Was machst du, wenn sie schwanger wird und er sie vor die Tür setzt? Was wird dann aus Rory, aus ihrer Ausbildung?“

Rory blickte verzweifelt zu ihrer Mutter.

„Mum, könnten wir bitte in Ruhe darüber reden?“ Lorelai versuchte ruhig zu bleiben. In ihrem Inneren jedoch brodelte es gewaltig.

„Da gibt es nichts zu bereden! Rory wird nicht mit diesem Jess zusammenziehen!“ Emily stellte ihr Glas Wein mit so einem Schwung ab, dass sie schüttete. „Berta!“ rief sie wütend nach dem neuen Hausmädchen, welches so gleich herbei eilte.

„Sie haben gerufen, Madam?“

„Schön, dass sie es schon beim ersten Mal hörten. Es wurde Wein verschüttet!“

Berta lief nickend in die Küche und kam mit einer Stoffserviette zurück, die sie eilig über den Fleck legte.

Emily rollte mit den Augen. „Räumen Sie das Essen ab. Wir nehmen den Nachtisch in zehn Minuten im Salon ein!“

„Ganz wie Sie wünschen, Madam.“

„Mum...“ Lorelai wollte ihre Mutter besänftigen.

„Was denn, Lorelai? Hast du keinen Hunger mehr? Schön. Berta, wir essen heute keinen Nachttisch!“

„Aber Madam...“ begann Berta, die für die Zubereitung des Desserts länger gebraucht hatte als für das restliche Kochen, zögernd.

„Haben Sie irgendwelche Einwände, Berta?“

Das Hausmädchen schluckte. „Nein, Madam.“

„Danke. Würden Sie jetzt bitte endlich den Tisch abräumen? Für Faulenzen bleibt Ihnen später noch genügend Zeit.“

„Natürlich. Entschuldigen Sie bitte vielmals, Mrs. Gilmore.“

Während sie den Essraum verließen, begann Richard: „Emily, beruhige dich doch. Lass uns in den Salon gehen und über alles sprechen.“

„Sag du mir nicht was ich zu tun habe. Für mich ist das Thema abgeschlossen.“ Emily schenkte ihrer Tochter einen kurzen, kalten Blick.

„Emily, nun sei doch vernünftig...“ Richard versuchte zu vermitteln.

„Vernünftig? Empfindest du Lorelais Idee ihre Tochter mit diesem Jungen zusammenziehen zu lassen etwa als vernünftig...“

„Grandma...“ begann Rory leise.

Emily ignorierte sie. „Ich habe für heute genug gehört. Ich bin müde und werde nun zu Bett gehen. Gute Nacht.“ Sie ging die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.

Richard seufzte. Er wandte sich an seine Tochter und Enkelin. „Entschuldigt. Es ist besser ihr geht jetzt. Es war ein ziemlicher Schock für sie.“

„Aber, Dad,...“

„Lorelai, bitte. Wir reden nächste Woche.“ Er begleitete sie zur Tür.
#37

„Wow.“ Meinte Rory leise als sie im Auto saßen.

Lorelai seufzte und sah ihre Tochter traurig an. Wie gern hätte sie ihr diese Szene erspart.

Rory blickte starr aus dem Fenster. „Ich habe sie noch nie so erlebt.“

„Ich leider schon.“ Lorelai nahm die Hand ihrer Tochter und strich sanft über ihren Handrücken.

„Ich dachte, sie würde versuchen Jess zu akzeptieren.“ Rory senkte traurig den Kopf. Es tat ihr weh, dass der Mann, den sie über alles liebte, so von ihrer eigenen Großmutter abgelehnt wurde.

„Emily hat leider ihre eigene Vorstellung über die richtigen Partner für uns. Wie ich sie kenne, hatte sie wahrscheinlich die Hoffnung, dass ihr euch früher oder später wieder trennen würdet. Jetzt wo sie von euren Plänen erfahren hat, ist ihr erst bewusst geworden wie ernst es wirklich mit euch ist. Zusammenzuziehen ist schließlich ein sehr großer Schritt.“ Erzählte Lorelai.

Rory lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter. „Denkst du, dass es noch zu früh ist?“

Lorelai nagte an ihrer Unterlippe. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte.

„Mum?“ Rory klang unsicher.

„Ihr seid noch sehr jung. Aber es ist allein eure Entscheidung. Wenn ihr euch wirklich sicher seid, dann solltet ihr es tun.“ Lorelai klang nicht so überzeugt, wie sie es gewollt hatte.

Rory nickte. „Ich liebe Jess. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit ihm zusammenzuwohnen. Ich denke, dass wird unsere Beziehung noch mehr vertiefen.“ Sie lächelte bei der Erinnerung an den gemeinsamen Urlaub. Sie wollte jede Nacht neben ihm einschlafen und jeden Morgen wieder neben ihm aufwachen.

„Wenn du dir wirklich sicher bist, sollte es keine großen Probleme geben. Luke und ich werden euch natürlich unterstützen. Wenn alles gut geht, könnt ihr vielleicht schon nächstes Jahr im Sommer eine gemeinsame Wohnung beziehen – laut Lukes Berechnungen. Und was deine Großeltern betrifft, solltest du dir keine Sorgen machen. Nächsten Freitag werden Luke und Jess mitkommen und wir sprechen noch einmal mit ihnen.“ Lorelai startete den Motor und fuhr los.

Rory nickte. „Danke, Mum.“

„Hey, wozu bin ich denn da?“ Lorelai lächelte.

Rory erwiderte ihr Lächeln.

„Was hast du denn heute noch vor?“ erkundigte sich Lore.

„Ich treffe mich noch mit Jess, Lane und Dave. Und du?“

„Klingt toll. Ich treffe mich noch mit Luke.“ Lorelai strahlte.

„Klingt super.“ Rory freute sich, dass ihre Mutter so glücklich war. Immer wenn sie über Luke sprach oder jemand anders ihn erwähnte, begannen ihre Augen richtig zu leuchten und ihre Lippen umspielte stets ein Lächeln. Auch Luke war es anzusehen, wie sehr er seine Lore liebte. Sie wurden allgemein als das Traumpaar von Stars Hollow bezeichnet. Rory war glücklich, dass ihre Mutter ihre große Liebe gefunden hatte. Und darüber, dass diese Luke war. Rory liebte Luke wie einen Vater. Er war ihr immer mehr ein Vater gewesen als Chris es wahrscheinlich jemals sein könnte.

Rory schreckte aus ihren Gedanken hoch, als ihre Mutter plötzlich einen Freudenschrei ausstieß und das Radio lauter stellte. „Dazu habe ich früher immer getanzt! Das waren noch Zeiten!“ Sie sang fröhlich bei einem der Lieblingslieder ihrer Jugendzeit mit.

Rory lächelte über Lores Fröhlichkeit und beobachtete wie die Landschaft langsam an ihnen vorbei zog. Sie dachte an Jess. Bald würde sie wieder in seinen muskulösen Armen liegen und die Welt vergessen. Es war Schicksal, dass er in ihr Leben getreten war – dabei war sie sich ganz sicher. Und nächstes Jahr würden sie vielleicht wirklich schon zusammen wohnen. Ihre erste gemeinsame Wohnung. Rory lächelte. Der Rhythmus des Liedes und die vorbeiziehende Landschaft untermalten ihre glücklichen Gedanken an ihre Zukunft mit Jess. Noch ganz leise und beinahe unmerklich schlichen sich die ersten kleinen Zweifel an.

Es war eine große Party gewesen. Eigentlich waren es viele große Partys gewesen. Lore schmunzelte. Emily und Richard hatten bis heute nicht erfahren wie die Partys ihrer Freunde wirklich abgelaufen waren. Es war viel getrunken und getanzt worden. Sie hatten immer sehr viel Spaß gehabt. Chris und sie hatten die Nächte durchgetanzt. Das Lied war eines ihrer Lieblingstanzlieder gewesen. Dann hatte sich plötzlich alles geändert...

Lorelai blickte kurz zu ihrer Tochter, die verträumt aus dem Fenster sah. Ja, es war die Sache wert gewesen. Lore lächelte. Sie liebte ihre Tochter mehr als alles andere auf der Welt.

Ihre Gedanken kehrten wieder zurück auf die Tanzfläche. Chris und sie. Ein klatschender Kreis um die beiden. Sie waren die Stars des Abends, beinahe wie in einem dieser Tanzfilme. Lorelai schmunzelte. Am Ende des Tanzes küsste er sie jedes Mal, was zu einem noch größerem Beifall und Applaus führte.
Chris - letzte Woche hatten sie sich getroffen. Er war völlig aufgelöst wegen der Scheidung gewesen. Sherry wollte das Kind für sich. Er hatte schon einen guten Anwalt. Das Gerichtsverfahren würde in zehn Tagen sein. Lorelai hatte ihm versprochen, immer als Freundin für ihn da zu sein.


67. Teil (5)

Jess war gerade in sein Lieblingsbuch von Hemingway vertieft, als Luke in die Wohnung kam. Sein Neffe sah hoch.

„Ich weiß, ich habe dir heute frei gegeben. Aber könntest du von Dooses etwas Käse holen? Kirk besteht auf seinen Toast. Im Diner ist die Hölle los.“ Luke seufzte erschöpft.

„Aber wir schließen in einer halben Stunde...“

„Das ist den Gästen – und am allermeisten Kirk – egal.“

Jess nickte. „Ich helfe dir. Du hättest früher etwas sagen können.“ Er sprang auf und machte sich auf den Weg zu Taylors Laden.

Luke blickte ihm hinter her. Für einen kurzen Moment huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er blickte seufzend auf die Uhr. Eine halbe Stunde noch. In einer Stunde würde er seine Freundin in die Arme schließen. Er lächelte.


Jess ging den Gang entlang und sah sich suchend um. Taylor hatte anscheinend wieder die Regale umgeordnet. Er erkundigte sich bei einem Verkäufer, der gerade Pastapackungen einschlichtete, wo sich das Kühlfach mit den Milchprodukten befinde. Die Antwort war freundlich, aber kurz und präzise – was Jess sehr erfreute. Taylor pflegte auf einfache Fragen mit Erzählungen und wahren Lobeshymnen auf seine Produkte zu antworten.
Jess seufzte genervt auf als er ankam. Ausgerechnet vor der Stelle des Regals, wo sich die unterschiedlichen Käsepackungen befanden, lehnte ein Pärchen und schmuste heftig.

Er räusperte sich laut, wurde aber ignoriert. „Entschuldigt bitte.“ Es klang laut und unfreundlich, aber er hatte es schließlich eilig.
Erst als das Pärchen auseinander fuhr, erkannte er die beiden.

Ich hätte ihn an seiner Größe erkennen müssen. Jess musterte Dean und Nancy teils verwundert, teils verächtlich.

„Hi Jess.“ Nancy zwinkerte ihm zu, was Dean jedoch nicht bemerkte.
Dean blickte Jess wütend an.
„Du stehst mir noch immer im Weg.“ Erklärte Jess.
„Das tut mir wirklich leid.“ Meinte Dean sarkastisch.
„Ich spüre soviel Liebe. Dean, lass ihn doch seinen Käse holen.“ Nancy blickte ihren Freund lächelnd an. Dieser tat was sie sagte.
Jess blickte die beiden spöttisch an und nahm vier Packungen Käse aus dem Fach.

„Woher kennst du ihn?“ fragte Dean. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass sie es war, mit der er Jess vor einigen Monaten vor dem Diner gesehen hatte. Nancy hatte nicht vor ihn daran zu erinnern. Sie wusste es noch ganz genau.

„Wir haben Literatur zusammen.“ Erklärte Jess.
„Ach ja, richtig.“ Nancy lächelte.
„Machst du heuer deinen Abschluss, Jess?“ Deans Unterton war nicht zu überhören.
„Allerdings.“
„Jess ist sehr klug.“ Meinte Nancy, was Dean provozierte.
„Er gab mir einmal Nachhilfe in Mathe.“ Erzählte Nancy. „Und noch in ganz anderen Dingen.“
„Wie meint sie das?“ Dean blickte Jess wütend an.
„Frag sie doch selbst. Nancy konnte schon immer die besten Geschichten erzählen.“ Jess schüttelte verächtlich den Kopf und ging zur Kasse.

Dean wollte ihm folgen, Nancy hielt ihn jedoch zurück. „Er ist es nicht wert, Dean. Lass und zu dir gehen und den Abend genießen. Und uns auf unser tolles Wochenende in New York freuen.“ Sie blickte ihm tief in die Augen.
„Wie meintest du das vorhin?“ Dean blickte sie verwirrt an.
„Ich erzähle dir schon noch alles, mein Schatz.“ Sie schenkte ihm ein, ihrer Meinung nach, unwiderstehliches Lächeln.


„Hast du denn schon einen Freund?“ Maria lächelte ihre jüngste Enkeltochter erwartungsvoll an.
Laura, die gerade dabei war ihre ersten Geschenke zu öffnen, sah sich in der großen Runde um. Gerade als sie antworten wollte, sagte ihre Mutter Consuela: „Aber, Mama, du kennst doch unsere Kleine. Sie denkt noch nicht einmal an die Liebe. Dafür hat sie auch noch alle Zeit der Welt. Die Schule, das Lernen und ihre Bücher – daran denkt Laura.“
Lauras Vater Roberto nickte stolz.
Ihre Geschwister, Cousins und Cousinen – die in ihr Geheimnis eingeweiht waren – tauschten einen kurzen, unbemerkten Blick.

„Nun, du bist ja erst sechzehn...“ Maria hätte sich über die Geschichte einer jungen Liebe mehr gefreut. Sie war nun beinahe achtzig Jahre alt und hatte seit dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren kein eigenes Liebesleben mehr gehabt. Es gab sehr wohl einen Mann, für den sie sich interessierte. Aber es galt in ihrem kleinen mexikanischen Heimatdorf als höchst unschicklich, dass eine Witwe ihres Alters noch an die Liebe dachte, geschweige denn noch eine Beziehung führte. Trotz allem liebte sie ihre Heimat und freute sich, dass sie in zwei Wochen wieder heimfahren würde. „Triffst du heute noch Freundinnen?“ erkundigte sie sich bei Laura, die ihr wohl – obwohl sie es niemals offen zeigen würde – die Liebste unter ihren zwanzig Enkelkindern war.

Das Mädchen wollte seiner Großmutter antworten, diesmal kam ihm jedoch sein Vater zuvor: „Laura darf das ganze Wochenende bei einer Freundin übernachten, weil ihre schulischen Leistungen so hervorragend waren.“
„Danke nochmals, Papa. Wir werden ja großteils lernen.“
„Aber spann dich auch ein wenig aus.“ Bat Consuela.
„Natürlich, Mama. Es gibt ja den Politikkanal.“
Ihre Eltern lachten begeistert.

„Ich finde deine Einstellung zur Schule sehr gut. Viele Mädchen deines Alters vernachlässigen ihre Ausbildung vollkommen.“ Lobte Paris.
„Danke.“ Laura schenkte ihr ein freudiges Lächeln. „Warst du auch auf einer Privatschule?“
„Ja, aber auf keiner kirchlichen.“
Laura nickte.
„Ich hörte, Sie studieren Medizin?“ erkundigte sich Consuela interessiert.
„Ja, in Yale.“
„Das ist großartig. Ist das Studium schwer?“ fragte Roberto.
Laura blickte Paris flehend an. Diese wusste nicht was sie antworten sollte, entschied sich schließlich für den Mittelweg. „Nun, es gibt gewisse Hürden, aber diese sind nicht unmöglich zu bewältigen.“
„Laura wird auch Medizin studieren.“ Erzählte Consuela. „Vielleicht kann sie sich ja einmal Ihre Skripten durchlesen?“
„Ja, natürlich. Ich finde es toll, dass du dich für Medizin interessierst.“
„Nun, ganz entschieden habe ich mich ja noch nicht...“ sagte Laura leise.
„Früher wolltest du immer professionelle Tänzerin werden.“ Maria erinnerte sich schmunzelnd an die 10-jährige Laura, wie sie im Garten mit den älteren Nachbarsjungen Salsa getanzt hatte.
„Mama, hör bitte auf meiner Tochter diese Flausen in den Kopf zu setzen!“ Consuela blickte ihre Mutter wütend an.
„Laura ist eine Cortez. Sie macht etwas aus ihrem Leben.“ Erklärte Roberto bestimmt.
Laura nahm eilig einen Schluck ihrer Cola.

„Quält sie doch nicht jetzt schon so . Sonst wird sie noch wie ich.“ Meinte Diego.
„Gott bewahre. Das hätte uns gerade noch gefehlt.“ Consuela stöhnte auf.
Laura warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu.
„Wie läuft es eigentlich bei dir am College?“ Roberto sah seinen Sohn streng an.
„Bestens. Ich lerne viel und schnell.“ Erklärte Diego.
„Und du hättest mehr Zeit zum Lernen würde dich dein Cousin nicht in diese zwielichtigen Bars mitschleppen.“ Consuela warf Carlos einen wütenden Blick zu.
„Hast du jetzt wenigstens schon einen anständigen Job?“ Roberto sah seinen Neffen erwartungsvoll an.
„Heute ist mein Geburtstag.“ Laura blickte ihren Vater vorwurfsvoll an.
„Entschuldige, Liebes. Heute stehst du allein im Mittelpunkt.“
Laura tauschte ein Lächeln mit Carlos.
#38

„Nun kommen wir endlich zum schönen Teil unseres Abends.“ Sagte Lore lächelnd, als sie und Rory beim Diner ankamen.

Sie hatten sich beide geduscht und umgezogen bevor sie zu ihren Freunden gegangen waren.

Rory klopfte fröhlich an die Tür. Sie hatte sich schon seit Jess sie mittags nachhause gebracht hatte, darauf gefreut ihn wieder zu sehen. Rory wollte nicht mehr daran denken, was heute Abend vorgefallen war. Nun würde sie Jess sehen und ein paar schöne Stunden mit ihm, ihrer besten Freundin und deren Freund verbringen. Diese Zeit würde nicht einmal ihre Großmutter ihr vermiesen können.

„Ist wieder alles in Ordnung?“ fragte Lorelai leise.

Rory hatte geweint als sie nachhause gekommen waren. Sie hatte es geschafft den Schmerz während der Fahrt zu unterdrücken, aber kaum hatten sie das Haus betreten, war es aus ihr herausgebrochen. Die Wut und der Kummer über das Verhalten ihrer Großmutter. Lorelai war kurz davor gewesen ihre Mutter anzurufen, um ihr zu sagen was sie angerichtet hatte. Auf Bitten Rorys hatte sie es gelassen. Ihre Wut auf Emily war trotz allem noch vorhanden und würde so schnell auch nicht vergehen. Wie konnte ihre Mutter ihrem geliebten Baby nur so weh tun? Lorelai seufzte und sah ihre Tochter an.

Rory nickte. „Das wird ein schöner Abend.“ Sie lächelte.

Das Lächeln sollte ihre besorgte Mutter beruhigen, doch Lore wusste wie verletzt ihre Tochter war. Sie würde alles tun damit sich ihr Baby besser fühlte. Deshalb erwiderte sie ihr Lächeln. „Das wird er.“ Sie drückte Rorys Hand kurz. Sie hatte versprochen nicht mehr über die Auseinandersetzung mit Emily zu reden. Mit dieser Berührung sagte sie ein letztes Mal was sie ihrer Tochter in der letzten Stunde mehrmals gesagt hatte. „Versuch nicht mehr daran zu denken. Mach dir keine Sorgen. Nächste Woche reden wir zu viert mit ihnen. Wir werden unsere Argumentationsliste überarbeiten und danach können meine Eltern nur mehr begeistert von eurem Vorhaben sein.“ Natürlich würde es niemals so sein. Lorelai war sich dessen sicher. Aber es genügte schon wenn sie sich ihnen nicht in den Weg stellten. Das würde ein harter Weg werden, aber sie würden es schaffen. Die sagte sich Lore immer und immer wieder.

Rory spürte, dass Lorelai noch immer über „die Sache“ – wie sie den Vorfall nur mehr nannten – nachdachte. Sie streichelte sanft über den Handrücken ihrer Mutter. Sie wusste nicht was sie ohne ihre Mum tun würde, sie war der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie war immer für sie da gewesen, hatte sie in jeder erdenklichen Weise unterstützt. Und sie hatte immer mitgelitten, so wie sie es jetzt tat. Lore konnte nicht glücklich sein, wenn Rory es nicht war. „Mum, wir schaffen das nächste Woche.“ Flüsterte sie.

Lore nickte lächelnd. „Ich liebe dich, mein Schatz.“

„Ich liebe dich auch, Mum.“

Sie hielten sich an den Händen. Sie wussten, was auch immer in ihrem Leben passieren würde, sie würden immer füreinander da sein.

Rory klopfte noch einmal an die Tür. Etwas lauter. Ihre rechte Hand hielt die linke Hand ihrer Mutter.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Luke strahlte seine Mädchen an. Er freute sich die beiden zu sehen. „Kommt doch rein.“

Er begrüßte Lorelai mit einer Umarmung und einem zärtlichen Kuss. Auch Rory umarmte er kurz zu Begrüßung. Eine seltene Geste, die beide etwas verlegen machte.

„Wollt ihr Kaffee? Was für eine Frage, natürlich wollt ihr Kaffee.“ Er deutete den beiden sich zu setzen und kam mit zwei riesigen Tassen und der Kaffeekanne wieder.

„Ähm...Luke, wo ist...“

„Er ist noch oben, wird aber jede Minute herunter gekommen. Das habe ich ganz vergessen!“ Luke eilte in die Küche.

Rory tauschte einen verwirrten Blick mit Lorelai. „Was ist denn mit ihm los?“

„Ich glaube, ich weiß es.“ Flüsterte Lore.

„Was?“

„Was mit ihm los ist.“

„Was ist es?“

„Das ist gar nicht Luke.“

„Und wer ist es dann?“

Lorelai wollte antworten, als Luke plötzlich mit zwei Tellern zurück kam, auf denen sich jeweils ein großes Stück Kirschkuchen befand.

„Ist heute Kirschkuchentag?“

„Für euch schon. Den Rest bekommt ihr zum Mitnehmen.“ Luke lächelte verschmitzt und setzte sich neben Lore.

Diese küsste ihn voller Freude.

Rory beobachtete die Szene mit einem Lächeln.

„Nehmt euch doch ein Zimmer!“ Jess kam grinsend die Treppe herunter und hielt sich eine Hand vor die Augen.

Rory sprang auf und lief auf ihn zu. Er lächelte leicht und zog sie in seine Arme. „Ich liebe dich.“ Flüsterte sie glücklich und presste ihre Lippen stürmisch auf die seinen

Die Welt schien bei diesem Kuss stehen zu bleiben. Es gab nur mehr sie beide.

Jess entzog sich langsam ihren Armen. „Was für eine Begrüßung.“ Er grinste.


Nachdem Gil nachhause gefahren und Brian und Zach ein Videospiel begonnen hatten, waren Lane und Dave los gegangen. Es war noch ein wenig Zeit gewesen, deshalb hatten sie sich in den Pavillon gesetzt. Lane hatte sich an ihren Freund gekuschelt und sie hatte über ihre Musik und den morgigen Auftritt gesprochen.

Seit ein paar Minuten lehnten sie nun schweigend aneinander und genossen einfach nur die Nähe des anderen. Dave wollte mit Lane schon lange über etwas sprechen. Ihr eine wichtige Frage stellen, die wohl einiges verändern würde. Sowohl wenn ihre Antwort positiv, als auch wenn diese negativ ausfallen würde. Es war ein großer Schritt. Dave wusste, würde er es einmal ausgesprochen haben, würde es kein Zurück mehr geben. Er hatte Angst mit ihr darüber zu reden. Andererseits wollte er nichts lieber als das. Dave strich sanft durch das schwarze Haar seiner Freundin. Er atmete dessen Duft ein. Sie hatte wieder das Limonenshampoo verwendet, dessen Geruch er so liebte. Er schloss die Augen. Dave liebte Lane. Er liebte sie wahrscheinlich mehr als er je eine andere Frau geliebt hatte. Seine Lippen näherten sich ihrem Gesicht und berührten sanft ihre rosige, weiche Wange. Sie lächelte und drehte ihren Kopf langsam. Sie spürten den warmen Atem des anderen. Ihre Augen hüllten ihn ein, verschlangen ihn gerade zu. Er nahm nichts mehr um sie herum wahr. Es gab nur mehr sie beide. Ihre Lippen näherten sich. Ein warmer Schauer durchlief ihre Körper als sie ihre Lippen aufeinander spürten.

Dave entzog sich langsam diesem unglaublichen, langen Kuss. Er war sich seiner Sache sicher und wollte sie nun fragen.

Lane hörte zwei Stimmen. Sie richtete sich etwas auf. Plötzlich sprang sie freudig auf. „Sie kommen schon!“

„Wer?“ Dave hatte für einen Moment ganz vergessen, dass sie sich mit Rory und Jess verabredet hatten.

„Na, Rory und Jess!“ Lane lachte. Sie zog ihn hoch. Gemeinsam gingen sie ihren Freunden entgegen.


Lorelai studierte Lukes Bücherregal. Ihr Freund war kurz im Badezimmer verschwunden.

Als Luke zurück kam und ein freudiges Quietschen seiner Freundin vernahm, ahnte er Schlimmstes. Seine Befürchtungen bestätigten sich als er seine Freundin auf seinem Bett sitzend mit aufgeschlagenem Fotoalbum auf dem Schoß vorfand.
„Oh, nein.“ Er stöhnte.

„Das ist so putzig. Bist du aber ein putziger, kleiner Kerl.“ Lorelai plapperte entzückt auf ein Foto ein.

Luke setzte sich seufzend neben sie. „Liz hat es mir mitgebracht als sie zuletzt hier war. Ich vergaß es zu entsorgen.“

„Die kleinen Hände und Füße!“ Lore war ganz verliebt in das Bild des etwa zweijährigen Lukes. Er trug eine dunkelblaue Latzhose und eine schwarze Base Ball Kappe, natürlich verkehrt herum aufgesetzt. „Gab es damals noch keine Flanellhemden für Babys?“ Sie lachte vergnügt. „Sieh dir diese rosigen Wangen an! Noch keine Spur des kantigen, coolen Butch Danes zu erkennen! Bist du aber ein süßer, kleiner Mann!“

„Lore, könntest du bitte aufhören mit dem Bild zu sprechen?“

Lukes Bitte wurde ignoriert. Lorelai streichelte entzückt über die Nase des Kleinkindes.

„Oh nein!“ Luke lehnte sich seufzend zurück.

Paris setzte sich in Carlos Auto. Es war ein langer Abend gewesen und sie war schon sehr müde. Er setzte sich neben sie. „Wir fahren gleich. Laura müsste jeden Moment kommen. Sie wollte unserer Großmutter nur noch irgendetwas sagen.“ Er lächelte seine Freundin liebevoll an.

„Okay.“ Paris gähnte.

Carlos strich über ihre Wange. „Wenn du willst, kannst du jetzt schon ein wenig schlafen. Ich wecke dich, wenn wir bei mir sind.“

„Es geht schon.“ Paris blickte aus dem Fenster der Beifahrerseite und sah sich nach Laura um.

Sie zuckte zusammen, als plötzlich die Tür hinter der Fahrerseite aufgerissen wurde und Laura ihre Sporttasche auf den Nebensitz schleuderte. „Sorry, Leute!“
Sie ließ sich auf den Sitz fallen und schloss eilig die Autotür. „Länger hätte ich es unter diesen Irren wohl nicht mehr ausgehalten. Hast du mal eine Kippe für mich?“ Sie blickte ihren Cousin verzweifelt an.

Paris drehte sich entsetzt um. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es sich um dieselbe Laura handelte, die heute von langen Lernabenden und Gebeten gesprochen hatte, warf sie ihrem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu.

Dieser ignorierte es und antwortete. „Im linken Seitenfach. Wo soll es denn hingehen?“

„Zu dir. Ich muss mich umziehen. In diesen Klamotten lassen sie mich in keinen Club.“ Laura lachte.

„Wie Mylady wünscht.“ Er fuhr los.

„Was sollte das eigentlich mit der Bibel?“

„Was meinst du, Cousinchen?“

„Du hast mir eine Bibel geschenkt!“

„Ich wollte dich nur unterstützen. Eine brave Klosterschülerin kann doch eine neue Bibel in Ledereinband gebrauchen.“

„Es ist eine katholische Privatschule! Merk es dir endlich!“

„Wenn du es sagst, Schätzchen.“

„Ich hoffe, du hast noch ein anderes Geschenk für mich.“

„Habe ich im Lotto gewonnen? Gut zu wissen. Paris, was haltest du von einer Strandvilla in Acapulco?“

Laura rollte mit den Augen. „Halt die Klappe und steig lieber aufs Gas! Wie haltest du das nur aus, Paris?“

„Das frage ich mich auch oft.“ Meinte Paris, worauf Laura zum Lachen begann.

„Frauen.“ Carlos schüttelte amüsiert den Kopf.

„Warum hast du deine arme Freundin heute mitgeschleppt? Du hast hoffentlich ein schönes Versöhnungsgeschenk für sie?“

„Sie wollte es.“

„Natürlich. Jeder will unsere Familie kennen lernen.“ Laura rollte mit den Augen.

„Frag sie doch.“

Laura blickte Paris verwirrt an.


„Hast du jetzt endlich genug?“ Luke wollte Lore das Album aus der Hand nehmen, diese presste es jedoch fest an ihren Körper.

Ihr Freund seufzte. „Lore, bitte.“

„Nein, nein, nein.“ Lorelai kicherte vergnügt.

Luke lehnte sich über sie und begann sie zu kitzeln.

„Das ist unfair.“ Sie lachte. Nach ein paar Minuten gelang es Luke tatsächlich, dass sie das Album kurz los ließ. Er nützte seine Chance und schnappte es. Ihre Klagerufe ignorierend schloss er es in einem Kasten ein.

Sie blickte ihn empört an als er zurück kam.

Er setzte sich zu ihr.

„Ich will meinen Baby – Luke.“ Sagte sie mit verstellter Stimme.

Luke seufzte. Seine Hände streichelten sanft über ihre Arme und seine Lippen berührten die ihren.

„Vielleicht hat der alte Luke doch ein paar Vorteile.“ Sie grinste ihn frech an.

„Du nennst mich alt?“ Er zog sie stürmisch an sich und küsste sie.

Sie erwiderte den Kuss voller Hingabe.

Luke drückte sie sanft auf das Bett und begann ihren Körper mit Küssen zu bedecken.


Paris saß auf der Couch und wartete. Laura war nun schon seit einer halben Stunde im Bad.

Carlos strich ihr sanft durch die Haare. „Ich bin froh, dass sie nicht hier wohnt.“ Meinte er grinsend.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Laura spazierte fröhlich herein. „Und?“ Sie blickte die beiden erwartungsvoll an.

Paris musterte Laura. Diese trug einen sehr kurzen Rock, High Heels und ein Trägertop. Ihre lockigen Haare fielen ihr offen bis auf die Hüften. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, die Lippen blutrot.

„Zu gewagt.“ Meinte Paris.

Laura grinste und wandte sich an ihren Cousin. „Und was sagst du?“

„Was willst du hören?“

Laura rollte mit den Augen. „Alex wird mich in wenigen Minuten abholen. Könntest du dich mit deiner Meinung beeilen?“

„Dein Freund?“

„Ja. Du kennst ihn! Die Feier vor vier Wochen im Six! Du sagtest er wäre nett.“

„Hast du etwas mit?“

„Natürlich.“

„Gut. Er wird mit dir schlafen wollen. Bist du jetzt zufrieden?“

Laura lächelte. „Ja. Wir sind nun schon drei Monate zusammen und...“

Plötzlich klingelte es.

„Wie alt ist er nochmals?“ fragte Carlos.

„Achtzehn. Benimm dich jetzt bloß nicht wie mein Vater! Wir treffen uns heute mit fünfzehn Freunden und haben es eilig...“

„Schon gut. Warte. Bevor ich es vergesse.“ Er reichte ihr ein Kuvert. „Dein richtiges Geschenk.“ Er lächelte.

Sie öffnete es neugierig. „Oh mein Gott!“ Sie umarmte ihn glücklich. „Du wusstest wie sehr ich auf dieses Konzert wollte. Danke!“

Es klingelte nochmals.

„Jetzt solltest du gehen. Wenn irgendetwas sein sollte, rufst du an, versprochen?“

„Natürlich. Danke, du bist der Beste! Viel Spaß euch beiden noch!“ Sie winkte ihnen fröhlich zu und verließ die Wohnung.

„Wie kannst du so etwas unterstützen?“ Paris blickte ihren Freund wütend an.

„Ich kenne ihren Freund und ich kenne sie. Es gibt keine verantwortungsbewusstere Person als Laura. Glaub mir, ich würde sie mit keinen zwielichtigen Typen los ziehen lassen. Ich vertraue ihr. Sie weiß was sie tut.“

Paris schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

„Paris, wir wissen was wir tun. Vertrau mir bitte einmal. Wie geht es dir eigentlich? Hast du die Feier einigermaßen unbeschadet überlebt?“

Sie nickte. „Warum reden sie so mit dir? Deine Mutter und deine Tante machen dich für alles verantwortlich. Ich finde, du solltest...“

„Paris, lass es gut sein. Es war immer so und wird immer so sein. Hacken wir einfach das Thema Familienfeste ab, okay?“

Sie nickte.

„Dann darf ich es aus dem Buch streichen?“

„Würdest...würdest du mir das Buch bringen?“

Er sah sie kurz überrascht an, holte ihr schließlich das Regelbuch.

Sie nahm es zögernd.

„Was hast du vor?“ Er sah ihr erschrocken zu als sie es Seite für Seite zerriss.

„Ich glaube, wir schaffen es auch ohne das Buch.“ Sie sah ihn ernst an.

Carlos blickte Paris ungläubig an.

„Was denn? Sag bloß dir liegt plötzlich etwas an diesem Papier?“

„Paris, du bist müde und...“

„Ich habe es getan, weil ich es wollte.“ Erklärte sie lächelnd. Sie wollte ihm zeigen, dass sie begann ihm zu vertrauen. Es war noch Misstrauen da. Wahrscheinlich misstraute sie ihm sogar immer noch mehr als sie ihm vertraute. Aber es war ein Anfang.

Er zog sie zu sich hoch und streichelte sanft durch ihre Haare. Sie lächelte zögernd.

Er sah ihr tief in die Augen. Paris Herzschlag wurde schneller als sie seine Lippen auf ihren spürte. Es war ein Kuss voller Leidenschaft.

„Weißt du hier ist es eigentlich sehr unbequem.“ Flüsterte Paris. Sie war erstaunt über ihre eigenen Worte.

„Ach ja? Wüsstest du denn einen Ort wo es bequemer wäre?“ Carlos zog sie näher an sich.

Paris wurde etwas verlegen, worüber sie sich noch mehr ärgerte als über ihre Direktheit von vorhin. „Was machst du eigentlich mit mir? Ich rede nur Unsinn!“

Er zog sie lächelnd in sein Zimmer. „Du sagst nur wunderbare, kluge Dinge, Paris.“

„Hör auf damit.“ Sie entzog sich seinen Armen und setzte sich schnell auf das Bett. „Ich sage nicht nur wunderbare, kluge Dinge.“

Er setzte sich zu ihr. „Nein, manchmal redest du Unsinn.“ Meinte er grinsend.

„Weißt du, was? Du bist wirklich unmöglich. Zuerst...“

Er ließ sie nicht aussprechen sondern küsste sie.

„Das war verdammt unhöflich.“ Paris blickte ihn sauer an.

„Entschuldige.“ Carlos lächelte.

„Lass das.“

„Was denn nun schon wieder?“

„Dieses Lächeln.“

Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Sie strich durch seine Haare und erwiderte den Kuss.

Carlos drückte sie sanft aufs Bett. Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. Seine Hände wanderten langsam unter ihr Top.

Sie genoss es seinen heißen Atem auf ihrem Körper zu spüren. Ihre Hände streichelten über seinen muskulösen Körper.

Die beiden gaben sich einer zuvor nicht gekannten Leidenschaft hin. Die Welt um sie schien vergessen. Es gab nur mehr sie beide.
#39

Lane und Dave lagen aneinander gekuschelt in ihrem Bett. Er streichelte sanft über ihren Rücken. „Ich liebe dich.“ Flüsterte er leise, beinahe lautlos.

Lane lächelte. „Ich liebe dich auch, Dave.“

„Du bist das Beste was mir jemals passiert ist.“ Dave war kein Romantiker, es kam von ganzem Herzen was er sprach und er empfand es als sehr wichtig, dass sie wusste, was er fühlte.

Sie kuschelte sich glücklich an seine Brust. Lane wollte diesen Moment für immer fest halten. Sie schloss glücklich die Augen und genoss seine Nähe. Lane versuchte die aufkeimende Müdigkeit zu verdrängen. Diese Nacht sollte noch nicht zu Ende sein.

„Lane, ich möchte dich etwas wichtiges fragen...“ begann Dave zögernd. Er wollte es nun tun. Die wohl schwierigste Frage stellen, die er jemals stellen musste, wollte. Eine Übelkeit machte sich in seinem Magen breit, er spürte ein nervöses Kribbeln. Wie würde es weiter gehen, wenn sie nicht seine Meinung teilte? Würde es ein Zurück geben?
„Möchtest du...“ Er brach den Satz ab. Ihr Atem war ruhig und gleichmäßig geworden.

Lane war eingeschlafen.


Der erste Tag des Wonnemonats ging seinem Ende zu. Es war kurz vor Mitternacht als sie vor Lorelais Haus standen. Die Nacht war schwül, es war eine Nacht wie man es höchstens im Hochsommer erwarteten würde. Ein sanfter Wind machte es erträglich sich draußen aufzuhalten. Es war sehr ruhig in dem verschlafenen Städtchen in Connecticut. Wenn man genau hin hörte, konnte man das sanfte Rascheln der Blätter und das glückliche Kichern eines jungen Paares vernehmen, das die Liebe und das Leben liebte und zumindest in diesem Moment keine Probleme zu kennen schien. Das große Glück einer jungen Liebe, wie es sich ein jeder Mensch wünschte zu erleben. Ihre Liebe füreinander war größer als alles andere. Wie jedes junge, verliebte Paar, waren sie überzeugt, dass ihr Glück für immer halten, ihre Liebe niemals vergehen würde. So standen sie vor dem Haus ihrer Mutter, eng umschlungen. Ihre Lippen liebkosten die des anderen. Sie lösten sich nur so oft wie es ihre Körper verlangten Luft zu holen. Wie nebensächlich schien es zu atmen. Sie umklammerten einander als hieß den anderen los zu lassen zu sterben.

„Ich liebe dich.“ Flüsterte Rory.

Jess strich ihr sanft durchs Haar. Er liebte ihre dunklen Haare. Das Mondlicht verlieh ihnen einen wunderschönen, geradezu betörenden Glanz. Seine Lippen suchten ihre rosigen Wangen.

Rory seufzte glücklich. Sie schloss die Augen und konzentrierte alle ihre Sinne auf seine Berührungen.

„Du solltest jetzt hinein gehen.“

Sie wollte diesen Satz nicht hören, öffnete die Augen nicht.

Jess löste sich sanft aus ihrer Umarmung. „Rory, es ist spät. Morgen wird ein langer Tag.“

Sie blickte in die dunklen Augen, die sie so sehr liebte. Die Nacht sollte noch nicht zu Ende sein. Sie sehnte sich nach Jess, wollte ihn spüren.

„Willst du mit reinkommen?“ Ihre Mutter schlief im oberen Stockwerk, aber das störte sie in diesem Moment nicht.

Jess lächelte. „Normalerweise würde ich zu so einem Angebot nicht nein sagen. Aber es ist wirklich spät. Morgen schläfst du ja bei mir, da können wir das gerne nachholen.“ Er grinste verschmitzt.

Jess, plötzlich so vernünftig. Rory war ein wenig enttäuscht, obwohl sie wusste, dass es so am Besten war.

„Ich hole dich morgen um vier Uhr ab.“ Sagte er.

Sie nickte. „Ich freue mich schon.“ Ihre Vorfreude galt sowohl dem Wiedersehen mit Jess als auch dem Gig ihrer besten Freundin.

So trennten sie sich schließlich für diese Nacht mit einem letzten Kuss.

Rory blickte ihrem Freund lange nach, bevor sie das Haus betrat. Ihre Gedanken an Jess begleiteten sie in den Schlaf.


So neigte sich der erste Tag des Wonnemonats Mai seinem Ende zu.
Ein Tag verging, wie es 365 mal im Jahr geschah.
Das Leben nahm seinen Lauf. Ein neuer Tag brach an, noch leise und unbemerkt.
Ein neuer Tag, für einsame Herzen wie auch für vereinte.


Sie lagen glücklich in ihren Betten und schliefen. Unterschiedliche Menschen, aber einander doch so ähnlich. Selig voller Glück und Liebe. Der Schlaf der Liebenden. Voller Hoffnung und Glaube an die Ewigkeit der Liebe.

Nichts ahnend von dem was die Zukunft bringen würde. Was ihr Glück zerstören oder vervollkommnen könnte.

Nicht ahnend wie schnell sich ihr Leben verändern würde.

68. Teil (1)

Das Wasser prasselte auf ihren Körper. Sie genoss die Wärme und den wunderbaren Duft, der sie umgab. Sinnlich und betörend stand auf dem Etikett. Sie schmunzelte. Nun wusste sie, warum ihre Mutter dieses neue Duschöl gekauft hatte. Sie schloss die Augen und massierte das Shampoo ein. Eine weitere Empfehlung ihrer Mutter. Jess liebte den Geruch, den ihre Haare nach Verwendung dieses Shampoos hatten. Sie lächelte bei dem Gedanken an ihren Freund.

„…ein weiterer sonniger Hit für einen sonnigen Nachmittag…“

Rory mochte das Lied, zumindest wenn sie sehr gut gelaunt war. Da dies der Fall war, trällerte sie fröhlich mit. Ich werde Mum immer ähnlicher. Sie musste schmunzeln.

„Das war Rupert Holmes mit Escape. Es ist genau drei vor halb vier. Hören Sie…“

Rory erschrak. Jess würde sie um vier Uhr abholen. Sie hatte die Zeit vergessen.
Eilig stieg sie aus der Dusche und wickelte ein Handtuch um ihren Körper.

„Mum!“ Sie war verzweifelt.

Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet. Lorelai blickte ihre Tochter verwundert an.

„Was ist denn passiert, Schätzchen? Du hast Mummy eine ganz schöne Angst eingejagt...“

„Der Radio, dein duftendes Duschöl…ich habe die Zeit vergessen! Ich habe mich noch nicht für ein passendes Gewand entschieden…meine Haare…Jess wird in einer halben Stunde hier sein…“

Lore nahm sie sanft an den Händen. „Jetzt atme erst einmal ganz ruhig durch. Wir schaffen das.“


Will steckte sein Handy seufzend in die Hosentasche.

Mandy saß neben ihm auf der Rückbank von Mels Auto.

„Hat sie es noch immer abgeschaltet?“ Es interessierte sie nicht, aber sie wollte höflich sein.

Will nickte seufzend.

„Warum hinterlässt du ihr nicht einfach eine Nachricht?“

Er zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern.

„Hey, Leute! Seid nicht so trübsinnig! Wir fahren nach New York City!“ Mel jauchzte freudig und drehte das Radio lauter.

„Wie aufregend.“ Mandy rollte mit den Augen und warf Will einen Seitenblick zu.

Dieser lachte daraufhin zum ersten Mal seit der Abfahrt.


„Deine Schwester ist ein richtiges Goldstück. Sieh mal, das hat sie mir gemacht.“ Nancy ließ sich elegant am Beifahrersitz nieder und streckte ihren Arm aus.

Dean blickte auf das von Clara geknüpfte Armband auf ihrem Handgelenk. „Sie mag dich.“ Meinte er lächelnd.

Nancy blickte ihn keck an. „Und was ist mit dir? Magst du mich auch ein wenig?“

Dean wich ihrem Blick aus und startete den Motor.

Sie sah ihn weiterhin erwartungsvoll an. Es interessierte sie wie weit er gehen würde. Ob er sie belügen würde, damit er sie nicht verlor.

Aber er log nicht. Er schwieg.

Nancy kräuselte die Lippen und sah aus dem Fenster. Er liebte sie nicht. Er liebte Rory. Er würde immer nur Rory lieben. Die Tatsache, welche sie ursprünglich zu ihren Gunsten nutzen wollte. Doch nun hatten sich die Umstände geändert.


„Ich denke wir sollten allmählich aufstehen.“

„Denkst du das?“ Er zog sie erneut an sich und begann ihren Nacken zu küssen.

Sie löste sich aus seinen Armen. „Allerdings. Den ganzen Tag im Bett zu verbringen ist wohl reinste Verschwendung.“

„Bei der verbrauchten Kalorienmenge würde ich das nicht sagen.“

Paris rollte mit den Augen und stand auf. „Ich werde jetzt duschen gehen.“

„Darf ich mitkommen?“ Carlos grinste.

„Nein.“ Sie schüttelte empört den Kopf und verließ das Zimmer.


„Du hast doch getankt?“ Lorelai blickte Jess unsicher an.

„Natürlich.“

„Der Reifendruck…?“

„Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Versprach er. Es fiel Jess sehr schwer ein Grinsen zu unterdrücken.

„Okay.“ Lorelai seufzte und blickte auf ihre Armbanduhr. Es war beinahe viertel fünf. „Brauchst du Hilfe, Schatz?“ rief sie.

„Ich komme schon.“ Erklang es vom oberen Stockwerk.

Jess lächelte als er die zarte Stimme seiner Freundin und deren sanfte Schritte hörte.

„Du bist wunderschön.“ Lorelais Augen strahlten voller Stolz.

Jess hielt den Atem an als Rory die Treppe hinunterging. Es schien als würde sie schweben.

Er drohte in ihren sanft durch schwarzen Eyeliner betonten Augen zu versinken, konnte den Blick nicht von ihnen wenden.

„Hi.“ Rory lächelte.

Seine Blicke glitten über ihr seidiges, glänzendes Haar, über das rote, knielange Kleid, welches ihre Figur sehr zur Geltung brachte.

„Hi.“ Sagte er leise. „Du bist unglaublich schön.“

Sie legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn.


Lane ging aufgeregt in dem kleinen Proberaum des Clubs auf und ab. Zach, Brian und Gil hatten sich vor wenigen Minuten auf die Suche nach einer Imbissstube gemacht.

Dave saß auf einem kleinen Stuhl und sah seiner Freundin zu. Sie war schon den ganzen Tag so nervös, was er durchaus verstehen konnte. Nach einem vergeblichen Versuch vormittags – sie hatte ihm nicht richtig zugehört sondern nur über den Gig gesprochen – hatte er beschlossen mit seiner Frage bis nach ihrem Auftritt zu warten. So würde er auch mehr Zeit haben um über die richtige Formulierung nachzudenken.


„Ich finde es toll, dass du mitkommst.“ Sarah und Samantha setzten sich auf die letzten beiden freien Plätze des U-Bahn Wagons.

Samantha zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wird es ja doch ganz lustig. Ich habe Karen schon lange nicht mehr gesehen.“

„Sie singt wirklich gut.“ Erzählte Sarah. „Und Zachs Band ist einfach klasse.“

Ihre Freundin runzelte die Stirn. „Du sagtest doch dieser Zach wäre aus derselben Kleinstadt wie diese…wie hieß sie doch gleich? Jess’ Freundin.“

„Rory. Ja, sie ist die beste Freundin einer Bandkollegin Zachs.“ Erklärte Sarah.

„Die Welt ist wirklich klein.“ Samantha grinste. „Vielleicht kommt sie ja auch und bringt ihre seltsame Freundin aus Yale mit. Mit den beiden könnte die Party danach tatsächlich lustig werden.“

„Wenn die beiden wirklich da sein sollten, werden Jess und Carlos wohl kaum zuhause bleiben.“ Vermutete Sarah.

Samantha lehnte sich lächelnd zurück. „Danke. Jetzt freue ich mich richtig auf diese Nacht.“


Lorelai hatte es sich gerade mit einer großen Schale Popcorn vor dem Fernseher gemütlich gemacht, als sie plötzlich ein von der Tür kommendes Geräusch vernahm. Sie wurde von einer Panik erfasst.

„Rory?!“ Sie lief zur Tür, die gerade geöffnet wurde.

Seine Augen ließen ihre eben noch da gewesene Besorgnis augenblicklich verschwinden. Sie umarmte ihn strahlend.

„Ich dachte, du würdest dich vielleicht freuen wenn ich das Diner schon ein wenig früher schließe und zu dir komme.“ Er strich ihr lächelnd über den Rücken. „Wie ich sehe, hatte ich recht.“

Sie löste sich sanft aus der Umarmung. „Natürlich freue ich mich. Jetzt muss ich mir die Videos nicht ganz alleine ansehen.“ Lore grinste.

Luke stöhnte auf. „Ich hätte doch später kommen sollen…“

Sie zog ihn lächelnd ins Haus und schloss die Tür.

„Welche Filme hast du denn ausgeliehen?“ erkundigte er sich vorsichtig.

„Footlose und Dirty Dancing.“

Luke seufzte. Er kannte die beiden Filme nicht, bezweifelte aber stark, dass sie ihm gefallen würden.

Lorelai sah ihn flehend an. „Bitte…“

„Lore,…“ Er versuchte vergeblich ihren Blick auszuweichen. Sie weiß, dass ich alles für sie tun würde – besonders wenn sie mich so ansieht – und das nützt sie gnadenlos aus. Dachte er. Wer kann diesen Augen, dieser Frau schon widerstehen? Er lächelte leicht. „Also schön. Lass uns beginnen.“ Je früher desto besser.

Lorelai jubelte fröhlich und küsste ihn
#40

„Bewegt euch!“ Jess klopfte ungeduldig auf das Lenkrad.

Rory seufzte. Sie standen bereits seit über einer Stunde im Stau. Es kam ihr jedoch vor als wären es mindestens zehn Stunden gewesen. Die Sonne brannte auf ihrem rechten Arm. Rory kurbelte erneut das Fenster herunter. Eine Klimaanlage wäre ein Segen…

„Ich habe dir schon dreimal gesagt, dass du das lassen sollst. Wir werden an diesen Abgasen noch ersticken.“ Jess blickte sie mürrisch an.

„Das nächste Mal sollten wir mit meinem Auto fahren.“ Schlug sie vor.

„Der Stau wird deshalb nicht kürzer dauern…“

„Aber im Auto wird es dann wenigstens nicht wie in einer Sauna sein.“ Sie strich sich genervt den Schweiß von der Stirn.

„Verdammt…“ Jess blickte wütend auf die stehenden Autoschlangen vor und neben sich.

Rory seufzte. Noch mehr als der Stau und die unerträgliche Hitze nervte sein Fluchen. Sie spielte ungeduldig am Autoradio.

„Lass das. Die Musik wird davon nicht besser. Ich habe im Handschuhfach ein paar Kassetten.“

Sie einigten sich schnell auf eine Kassette. Rory stellte das Radio etwas lauter und wippte schon etwas fröhlicher im Takt.

Es kam ihnen wie ein kleines Wunder vor als sich das Auto vor ihnen bewegte. Jess wollte gerade stärker aufs Gas steigen als plötzlich wieder alles zum Stillstand kam. „Verdammt! Wir nehmen die nächste Abfahrt, egal in was für einem Nest wir landen.“

Rory seufzte und griff nach ihrem Handy. Sie hatte es den ganzen Tag abgeschaltet gehabt.
Ein kurzes Tonsignal teilte ihr mit, dass jemand auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte.

„Hallo Rory. Ich habe schon lange nichts mehr gehört von dir. Nächste Woche gibt es eine Buchmesse in New Haven. Ich dachte, du hättest vielleicht Lust sie mit mir gemeinsam zu besuchen. Ruf mich zurück.“

Rory schaltete ihr Handy wieder ab.

„Wer hat dir auf den Anrufbeantworter gesprochen?“ erkundigte sich Jess. Seine Blicke waren noch immer wütend auf die stehenden Autos gerichtet.

„Mum.“ Rory fühlte sich unwohl bei dieser Lüge, wollte aber einen Streit mit Jess aus dem Weg gehen. Der Anruf von Will würde seine ohnehin schon furchtbare Laune kaum verbessern.

„Was wollte sie schon wieder?“ fragte er unwirsch.

Der Unterton störte Rory. Ihre Mutter war heute übertrieben besorgt gewesen, aber sie hatte es nur gut gemeint. „Nichts Wichtiges.“ antwortete sie kühl.


Nancy beobachtete Dean aus dem Augenwinkel. Sie hatte es noch nie erlebt, dass ein Mensch einen Stau so gelassen akzeptierte. Nancy strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und seufzte. Wie würde er wohl reagieren, wenn sie es ihm schließlich sagte? Ein Test, eine Bestätigung zweier Ärzte - und ihre kleine Welt und damit auch ihr Plan waren zusammengebrochen. Sie wollte Jess, sie hatte immer ihn gewollt. Dean war nur ein Mittel zum Zweck gewesen. Und jetzt trug sie sein Kind in ihr.


Dave ging gelangweilt die Straße entlang. Die Band besprach erneut den genauen Ablauf, sie hatten nicht einmal bemerkt, dass er den Raum verlassen hatte. Er dachte lächelnd an seine nervöse Freundin. Der Gedanke an sie erfüllte sein Herz mit Wärme. Sie war das Beste was ihm jemals passiert war. Er war sich seiner Liebe zu ihr ganz sicher. Es brach ihm jedes Mal beinahe das Herz wenn er sich von ihr verabschieden musste. Er seufzte. Sein Studium würde noch vier Jahre dauern. Er hatte einen guten Teilzeitjob und eine gemütliche Wohnung. Es war alles perfekt bis auf diese eine Sache. Sein Magen krampfte sich zusammen. Er musste mit ihr reden. Sie liebte ihn, da gab es wohl keine Zweifel. Aber liebte sie ihn genug, dass sie Connecticut, ihre Mutter, ihre Freunde und die Band verlassen würde?


„Hey, das Lied liebst du doch?“ Mel stellte das Radio auf volle Lautstärke und warf Mandy ein kurzes Lächeln über den Rückspiegel zu.

Mandy grinste vergnügt und sang mit.

Will beobachtete sie lächelnd. Er hätte nicht gedacht, dass sie so gut singen könnte. Seine Blicke glitten langsam über ihren Körper. Sie ist nicht wie Rory, da gibt es keine Zweifel. Dachte er. Aber wenn Steve mit Mel Spaß hat, warum sollte ich mich nicht ein wenig mit Mandy amüsieren?

Mandy entgingen seine anzüglichen Blicke nicht. „Hat sie sich schon gemeldet?“ fragte sie weniger kühl als sie eigentlich geplant hatte. Er hatte ihr nur wenig von Rory erzählt. Sie wusste nicht wie lange die beiden sich schon kannten. Da er aber von Liebe gesprochen hatte, nahm sie an, dass sie einander schon länger bekannt sein mussten. Das war auch der Grund warum sie über sein oft sehr nervendes Verhalten hinweg sehen konnte. Er tat ihr leid. Sie wusste schließlich wie es war, mit dem Menschen, dem man liebte, nur befreundet sein zu können.


„Und, wie haben dir die Filme gefallen?“ Lore blickte ihren Freund erwartungsvoll an. Sein Schnarchen war nicht zu überhören gewesen.

„So wenig wie ich befürchtet habe.“ Meinte Luke.

„Das ist schade. Fandest du nicht einmal die Schlussszene von Footlose toll? Der Tanz auf der Brücke war doch beeindruckend.“

„Der war ganz gut.“

Lore verkniff sich ein Schmunzeln. „Du hast anscheinend auch ganz gut geschlafen. Erstens haben wir bis jetzt nur Dirty Dancing gesehen. Zweitens ist die Schlussszene von Footlose nicht auf einer Brücke!“ Sie lachte.

Luke rieb sich die Augen. „Bei so etwas Langweiligem muss man auch einschlafen.“

„Das ist ganz und gar nicht langweilig, sondern absoluter Kult!“ korrigierte Lore.

„Man weiß anfangs schon wie es ausgeht…“

Lore rollte mit dem Augen und küsste ihn. Er strich ihr sanft durchs Haar.

„Worauf wartest du?“ Er deutete auf die zweite Filmhülle. „Ich will weiter schlafen.“ Luke grinste.

Sie schüttelte ungläubig den Kopf und legte den zweiten Film ein. Luke beobachtete sie lächelnd. Sie ist so wunderschön. Er wusste, dass er sie immer lieben würde. Ihre Beziehung war vollkommen, einfach perfekt. Er wollte sie vertiefen, noch einen Schritt weiter gehen. Luke war nicht sicher, ob Lore dazu schon bereit war, beschloss deshalb noch auf den richtigen Moment zu warten. Nur woher weiß man, wann der richtige Moment ist?


Jess fand nach längerem Suchen endlich einen Parkplatz in der großen Parkgarage. Er seufzte erleichtert und stellte den Motor ab. „Was für eine Fahrt…“

Rory nickte bloß. Sie war sehr ermüdet und hoffte, die Nacht durchhalten zu können.

„Rory…“ Jess blickte sie unsicher an. „Ich war ziemlich mürrisch..."

Sie umarmte ihn. „Ich hatte auch schlechte Laune. Kein Wunder bei diesen Verkehrsverhältnissen… aber jetzt sind wir ja da und ein toller Abend kann beginnen.“ Sie lächelte.

68. Teil (2)


Paris stand ungeduldig vor dem Eingang des Clubs und blickte sich wütend um. „Sie wollten bereits vor einer halben Stunde hier sein…“

„Es gab bestimmt einen Stau…“ meinte Carlos.

„Dann hätten sie eben früher losfahren müssen. Das ist wieder typisch Mann.“

„Vielleicht ist ja Rory gefahren…“

„Rory ist im Gegensatz zu Jess und dir immer pünktlich.“

„Einen Stau könnte selbst sie nicht beeinflussen.“


„Hallo.“ Rory und Jess gingen gut gelaunt auf die beiden zu.

„Endlich.“ Meinte Paris.

„Wir standen lange im Stau…“ erklärte Rory.

„Bist du gefahren?“ erkundigte sich ihre Freundin.

„Nein.“

„Was habe ich dir gesagt?“ Paris warf Carlos einen triumphierenden Blick zu.


„Nur noch neunzig Minuten.“ Lane atmete tief durch und setzte sich auf die kleine Couch des Proberaums.

Zach ging zu ihr und strich ihr kurz über die Schulter. „Wir schaffen das. Der Plattenproduzent wird uns lieben. Die anderen Bands werden neben uns verblassen. Wir haben schließlich den besten Drummer.“ Er zwinkerte ihr aufmunternd zu.

„Danke.“ Sie lächelte ihn dankbar an und sah sich nach Dave um. Er war vor einiger Zeit verschwunden und noch nicht zurückgekommen.

Und wieder erriet Zach ihre Gedanken. „Er kommt schon wieder. Unsere Besprechungen waren ihm wahrscheinlich zu langweilig.“

„Er wird rechtzeitig da sein.“ Brian und Gil waren nun auch zu ihnen gekommen.

Lane strahlte ihre Bandkollegen an. Sie war glücklich solche Freunde zu haben. Die Band war die beste Entscheidung meines Lebens.

„Wir holen uns noch etwas zu Trinken. Kommt ihr mit?“ fragte Gil.

Zach blickte kurz zu Lane, schüttelte schließlich den Kopf. „Wir warten hier.“

Nachdem Brian und Gil gegangen waren, setzte er sich neben sie. „Es läuft wieder sehr gut zwischen dir und Dave.“

„Ja.“ Lane lächelte.

„Das ist schön. Eine zeitlang ging es dir ja ganz schön schlecht. Wir wussten gar nicht mehr wie wir dich aufheitern sollten.“

„Ich hätte euch von Anfang an von ihm und mir erzählen müssen.“

„Das war okay. Wir brauchen alle unser Privatleben.“ Zach grinste.


Rory nippte an ihrem Glas und sah sich in dem immer voller werdenden Club um. Sie saßen auf einem kleinen runden Tisch, der ihnen eine ausgezeichnete Sicht auf die Bühne bot.

„Wie spät ist es?“ erkundigte sich Paris ungeduldig.

Rory blickte auf ihre Armbanduhr. „Kurz vor halb neun.“

„Die Zeit vergeht heute verdammt langsam.“

„Ach, tatsächlich?“ Carlos grinste.

„Halt dich jetzt bloß zurück!“ Paris blickte ihn wütend an.

„Wie gut stehen dann die Chancen einer Wiederholung?“

„Schlecht bis ganz schlecht.“ Erklärte sie kühl.

„Dann müsste es doch relativ egal sein was ich sage…“

Rory und Jess tauschten einen kurzen Blick.

„Sollen wir euch alleine lassen?“ Jess grinste.

„Das wäre im Moment nicht so gut.“ Meinte Carlos.

„Wie viele Bands treten denn heute noch auf?“ erkundigte sich Paris.

„Ich glaube vier oder fünf.“ Antwortete Rory.

„Das wird eine lange Nacht.“ Jess zog eine Packung Zigaretten aus der Hosentasche.

„Muss das jetzt sein?“ Paris blickte ihn wütend an, warf dann Rory einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Paris, hier ist es sowieso schon verraucht.“ Meinte diese nur.

Jess schob Carlos die Packung zu, dieser nahm sich ebenfalls eine Zigarette heraus.

„Wisst ihr eigentlich, dass ihr nicht nur euch sondern auch Rory und mich damit umbringen werdet? Nein, wahrscheinlich nur uns. Und dann werdet ihr ewig eine Therapie besuchen müssen um mit dieser Schuld fertig zu werden.“

„Wir haben uns bereits nach einem guten Therapeuten umgehört.“ Meinte Carlos.

„Schließlich muss man auf alles vorbereitet sein.“ Jess grinste.

Paris blickte Rory, welche mühsam versuchte ein Lachen zu unterdrücken, empört an. „Dein Freund verleitet meinen zum Rauchen!“

„Also meine allererste Zigarette hab ich von ihm bekommen.“ Verteidigte sich Jess.

„Das ist ja wieder typisch. Wahrscheinlich hast du auch noch Laura dazu verleitet.“ Paris blickte Carlos wütend an.

„Laura raucht? Darf man das überhaupt in einer Klosterschule?“ Jess grinste.

„Das ist einer der Hauptgründe warum sie vor drei Jahren begonnen hat. Hast du sie eigentlich schon angerufen?“

„Wozu? Soll ich mir einen Psalm vorlesen lassen?“

„Du hast ihr ein Date versprochen, wenn sie sechzehn ist. Das erzählt sie mir seit Jahren.“

„Wirklich?“ Jess überlegte kurz. „Richtig. Das war vor vier oder fünf Jahren. Wir wollten sie nicht auf diese Party mitnehmen. Die Kleine war damals ziemlich vernarrt in mich.“

„Ja. Das war verdammt anstrengend.“

„Warum habt ihr sie nicht einfach mitgenommen? Das wäre sinnvoller gewesen als falsche Versprechungen zu machen…“ Paris blickte Jess vorwurfsvoll an.

„Wenn sie jetzt sechzehn ist, war sie damals noch etwas zu jung für solche Partys.“ Gab Rory zu bedenken.

Carlos nickte. „Richtig. Dafür war sie zweimal mit im Kino.“

„Das war furchtbar. Sie redete ununterbrochen. Wessen Idee war es eigentlich sie mitzunehmen?“

„Mandys.“

„Und du kannst Mandy ja nichts abschlagen?“ Paris blickte Carlos herausfordernd an.

„Nein. Das kann keiner.“

Seine Worte verletzten Paris, sie versuchte es aber zu verbergen.

„Mandy hatte immer ihre ganz besondere Überredungskunst.“ Erklärte Jess.

„Erspart uns die Details.“ Paris blickte angewidert auf die Tischplatte.

„Paris, ich muss dich und deine Phantasien leider enttäuschen, es war eine rein verbale Überredungskunst.“

„Das interessiert mich nicht. Entschuldigt mich bitte kurz.“



„Wir hätten doch ein wenig früher wegfahren sollen.“ Meinte Keisha

Mel strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und blickte zur Bühne. „So schlecht ist unsere Sicht von diesem Tisch aus gar nicht.“

„Ich empfinde meine Sicht als optimal.“ Will grinste und zwinkerte Mandy, die ihm gegenüber saß, zu.

Mandy seufzte kurz und überging den Annäherungsversuch. „Wann treten sie denn auf?“

„In einer halben Stunde. Sie sind die ersten.“ Erzählte Mel fröhlich.

„Okay. Dann gehe ich mich noch schnell frisch machen.“ Mandy erhob sich. Sie wollte in Wirklichkeit nur eine Zeit vor Will flüchten, der sie langsam aber sicher zu Nerven begann.



Paris wusch sich gerade die Hände als plötzlich die Tür mit einem Schwung aufgerissen wurde.

Wie sollte es auch anders sein? Sie seufzte als sie die Person erkannte.

„Hi Paris. Das ist aber eine Überraschung.“ Mandy ging lächelnd auf sie zu.

„Stimmt. Wir begegnen uns ständig. Woran das wohl liegen mag.“

„Ein Bekannter von mir hat heute einen Auftritt mit seiner Band.“ Erklärte Mandy.

„Wie aufregend.“ Paris trocknete ihre Hände ab.

„Kennst du auch jemanden, der heute auftritt, oder…“

„Ja.“

Mandy nickte. „Wie geht es dir sonst so?“

„Wunderbar. Alles Bestens.“

„Das ist schön. Hör mal, ich feiere Anfang Juli meinen Geburtstag. Vielleicht möchtest du ja auch kommen?“

„Ich brauche keine Mitleidseinladung.“

„Ich würde mich ehrlich freuen.“

„Wieso?“

Mandy wollte gerade antworten als plötzlich die Tür erneut geöffnet wurde. Paris sah an ihr vorbei und seufzte genervt auf.

„Was hast du denn?“ Mandy drehte sich um.

„Also euch beide hätte ich wohl am wenigsten hier erwartet.“ Samantha blickte die beiden spöttisch an.

„Auch wir müssen einmal die Toilette aufsuchen.“ Mandy lächelte süßlich.

„Hat Miss Harvard denn überhaupt genug Zeit um einen ganz normalen Club zu besuchen? Ich dachte du wärst jetzt etwas Besseres.“

„Etwas Besseres als du war ich schon immer.“

„Hör mal gut zu, meine Liebe. Ich brauche mir nicht alles von dir bieten zu lassen.“ Samantha blickte sie wütend an.

„Gehen wir, Paris.“ Schlug Mandy vor.

„Wir könnten doch noch gemeinsam an die Bar gehen und uns ein wenig unterhalten?“ Samantha musterte die beiden lächelnd.

„Es gibt nichts worüber ich mich mit dir unterhalten könnte.“ Meinte Paris kühl.

„Ihr beide habt euch bestimmt mehr zu sagen, das verstehe ich.“

Mandy zog Paris sanft in Richtung Tür. „Lass uns gehen. Es hat keinen Sinn.“

„Nein.“ Stimmte Paris zu.

Gerade als Mandy nach der Türschnalle greifen wollte, meinte Samantha: „Paris, du wärst vielleicht eine Spur weniger frustriert wenn du diese eine Regel… ich glaube es war 78 oder 87… aufheben würdest. Das würde dir gut tun.“


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