07.05.2005, 22:42
63. Teil
Mandy strich sich verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. âHi Paris. Komm doch rein.â
Paris erwiderte ihren Gruà nicht und betrat die Wohnung. Sie sah sich suchend um.
âEr ist noch nicht zurück.â Erklärte Mandy. âEr macht anscheinend wieder Ãberstunden.â
Paris wandte sich zu ihr. âWie war noch mal dein Name?â fragte sie kühl. Sie konnte sich sehr wohl noch erinnern.
âMandy.â
âAch ja, richtig. Erzähl mir mal Mandy, wie lange bist du schon hier?â
âHöchstens eine halbe Stunde. Ich borgte mir vor längerem eine CD aus. Da ich heute sowieso nach New York musste, wollte ich sie ihm vorbei bringen.â Erklärte sie.
Paris verschränkte die Arme und nickte. âHat er denn vergessen abzuschlieÃen?â Ihr Unterton war nicht zu überhören.
âNein. Ich habe einen Schlüssel.â Mandy senkte den Kopf.
âNatürlich.â
âParis...â
âEs ist okay. Es ist doch ganz normal, dass du als seine beste Freundin hier ein und ausgehen kannst.â
âIch gehe wohl besser.â
âAber nein, bleib doch. Vielleicht sollte ich gehen. Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen. Boston ist ja so weit weg.â
âIch wollte jetzt ohnehin gehen. Ich muss noch einiges erledigen. Lass Carlos lieb grüssen.â
âDas mache ich doch gerne.â
Mandy zog ihre Jacke an âAlso dann, bye.â
Lorelai parkte ihr Auto vor dem Haus ihrer Eltern. Sie stellte seufzend den Motor ab und blickte Rory an. âDas war doch ein netter Ausflug. Was haltest du von einem Videoabend?â
âMum. Wir müssen da jetzt hinein gehen.â
âNur noch einen Moment.â
âGut. Aber wehe du versuchst wieder Zeit zu schinden.â
âWeiÃt du was Luke morgen vorhat?â Lorelai sah Rory flehend an.
âLass dich doch überraschen.â
âIch wette Jess weià es, also weiÃt es auch du.â
âVielleicht weià es Jess gar nicht.â
âDu musst es mir sagen. Ich sterbe beinahe vor Aufregung!â
âDu wirst es überleben.â Rory grinste.
âApropos Jess, wie hat er eigentlich reagiert?â
Rory senkte den Kopf.
âDu hast es ihm also noch nicht erzählt?â
âNicht die ganze Geschichte.â
âUnd wie viel davon hast du ihm erzählt?â
âMum. Wir sollten hinein gehen.â
Paris zappte gerade gelangweilt durch das Fernsehprogramm als Carlos das Wohnzimmer betrat.
âDu bist ja schon hier.â
âSieht so aus.â Sie würdigte ihn keines Blickes.
Er setzte sich zu ihr und legte einen Arm um sie. âWie war deine Prüfung?â
âGut.â Sie fixierte noch immer den Bildschirm.
Er nickte grinsend. âWas hast du denn? Der Lift ist repariert. Das müsste dich doch überglücklich stimmen.â
âIch bin nicht so leicht glücklich zu stimmen.â
âDas schaffe ich schon noch.â
âDas bezweifle ich.â
Er strich ihr zärtlich durch die Haare.
Paris sah ihn an. âMandy lässt dich grüÃen.â
âWo seid ihr euch denn begegnet?â
âIn deiner Wohnung. Was für ein Zufall, nicht? Aber eigentlich ist es ja kein Zufall. Sie hat schlieÃlich einen Schlüssel und ist bestimmt oft hier.â
âSie war schon länger nicht hier.â
âWie schade. Wo sie doch einen Schlüssel hat. Warum hat sie eigentlich einen Schlüssel?â
Er wollte sie küssen, sie wich jedoch zurück. âDiesmal klappt das nicht.â
Carlos seufzte. âSie hat eine zeitlang hier gewohnt. Da das Schloss niemals ausgewechselt wurde, passt ihr Schlüssel noch.â
âDas wird ja immer interessanter. Wie lange hat sie denn hier gewohnt?â
âZwei Jahre. Etwas längerâ
âDas war bestimmt eine nette Zeit.â
Er seufzte genervt. âIch werde jetzt duschen gehen.â
âWarum hat sie hier gewohnt?â
âEs gab Gründe. Ich werde mich zu diesem Thema nicht mehr äuÃern.â
Lorelai und Rory betraten das Wohnzimmer.
Emily begrüÃte die beiden lächelnd. âLorelai, Rory. Schön, dass ihr gekommen seid.â
Lore tauschte einen Blick mit ihrer Tochter.
âWo ist denn Grandpa?â erkundigte sich Rory.
âEr ist geschäftlich unterwegs.â Erklärte Emily.
âDas wird ja immer besser.â Flüsterte Lorelai.
âMöchtest du etwas sagen, Lorelai?â
âNein, Mum. Ist schon gut.â
Sie setzten sich auf die Couch.
âRory, es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich weià nicht was in mich gefahren war. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.â Emily blickte ihre Enkeltochter flehend an.
Rory nickte leicht.
Und was ist mit ihrem Verhalten Luke und mir gegenüber? Lorelai blickte auf ihre Zehenspitzen.
âLorelai. Was diesen Abend betrifft⦠ich denke wie haben beide etwas übertrieben reagiert.â
Nein, nur du. Lorelai schwieg.
âIch kann eure Beziehungen nicht gut heiÃen, da ich bezweifle, dass eure Freunde die Richtigen für euch sind. Ich möchte allerdings nicht, dass unsere Beziehung länger darunter leidet. Deshalb werde ich eure Liebeleien tolerieren.â Ich bezweifle ohnehin, dass diese Beziehungen von Dauer sein werden. Rory ist schlieÃlich noch keine 20 und Lorelais Beziehungen hielten stets nur wenige Monate.
Paris zog sich ihre Schuhe an und ging zur Tür.
âWarte. Bevor wir gehen, möchte ich dir noch etwas geben.â Carlos reichte ihr ein Päckchen.
Sie öffnete es verwundert. âIch liebe das Buch.â Sie lächelte. âEin echter Klassiker.â Sie schlug es auf. âOh mein Gott. Das ist eine Erstausgabe.â Sie sah ihn an.
Er grinste. âDarf ich dich jetzt küssen?â
âWoher hast du das?â Sie blickte ihn fragend an.
âIch verrate meine Quellen niemals.â Er wollte sie an sich ziehen, doch sie wich einen Schritt zurück.
âDu hast es doch auf legale Weise bekommen?â Sie sah ihn misstrauisch an.
âDort gab es keine Alarmanlage, alsoâ¦â
âSei einmal ernsthaft!â
âJa, es war legal.â
âWoher hattest du das Geld?â
âIch bin Teilhaber eines Drogenimperiums.â
Paris seufzte.
âIch arbeite. Es hat weniger gekostet als du annimmst.â
âOkay.â
âDarf ich jetzt?â
âWas?â
âVerdammt, Paris. Ich versuche seit zwei Stunden dich zu küssen.â
Sie küsste ihn. âZufrieden?â
âBeinahe.â
âFalls du jetzt etwas Unanständiges erwartestâ¦â
âAber nicht doch. Zuerst kommt der anständige Teil des Abends.â
Lorelai und Rory betraten das Diner. Als Luke die beiden erblickte, lächelte er.
Sie setzten sich an die Bar. âLuke, wirâ¦â
Bevor Lore den Satz beenden konnte, hatte er ihnen bereits zwei dampfende Tassen Kaffe auf den Tresen gestellt.
âDu bist ein Schatz.â Lorelai lehnte sich vor und küsste ihn.
Er grinste leicht. âWie war das Essen?â
âIm groÃen und ganzen erträglich. Und hast du schon alles für morgen vorbereitet?â
âMorgen?â
âDu weiÃt schon, deine Ãberraschung morgen.â
âWir machen lediglich einen Ausflug. Nähere Auskünfte bekommst du nicht.â Luke grinste und streichelte sanft ihre Wange.
âIst Jessâ¦â
âEr ist oben.â
Rory ging die Treppe zur Wohnung hinauf. Sie fand Jess lesend auf seinem Bett.
Er legte das Buch sofort aus der Hand als er sie sah.
Rory setzte sich zu ihm. âHi.â
Er zog sie an sich. âHi.â
Sie küssten sich zärtlich.
âHi.â Rory lächelte.
âHi.â Jess strich zärtlich durch ihr Haar.
âDu hast gelernt.â Stellte Rory nach einem Blick auf den Titel des Buches fest.
âJa. Die ersten Prüfungen nahen.â
âDu schaffst sie bestimmt. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Wir hatten erst unser herbstliches Picknick im Wald und nächste Woche beginnt schon der Mai. Lanes Gig, Lizâ Hochzeit, die Eröffnung des Hotels, dein Abschluss - die nächsten Wochen werden ganz schön ereignisreich.â
Jess atmete tief durch. âDa gibt es etwas, was ich dich fragen möchteâ¦â
Und da gibt es etwas, was ich DIR unbedingt erzählen muss. Dachte Rory.
64. Teil
Jess nahm Rorys Hand und streichelte zärtlich über ihren Handrücken. Er blickte ihr tief in die Augen.
Seine Augen. Seine unglaublich dunklen Augen haben mich von Anfang an verzaubert. Es ist als würde ich in ihnen versinken.
âMöchtest du mit mir zum Abschlussball gehen?â Er blickte sie erwartungsvoll an.
Rory glaubte sich verhört zu haben. Ihr Jess, der es hasste solche Veranstaltungen zu besuchen, hatte sie gefragt ob sie mit ihm einen Schulball besuchen würde.
âAberâ¦du hasst doch Bälle.â
âDu wolltest, dass wir letztes Jahr den Ball besuchen. Ich, als der Absolvent, und du als meine wunderschöne, atemberaubende Freundin. Tja, du warst wunderschön und atemberaubend, aber ich war der Versager, der nicht einmal selbst die Karten besorgen hatte können. Das möchte ich nun gut machen.â Er grinste.
âDas musst du nicht, Jess.â Sie strich ihm zärtlich durch die Haare.
âIch möchte es aber.â Er zog sie an sich und küsste sie.
Rorys schlechtes Gewissen verstärkte sich. Er ist so lieb zu mir und ich habe ihm noch immer nicht erzählt was gestern passiert ist.
Sie holte tief Luft. âJess, ich muss dir etwas erzählenâ¦â
Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. âMuss das denn jetzt sein?â
Sie seufzte. âJa.â Ihre Stimme klang verzweifelt.
Jess blickte sie verwundert an. âAlles in Ordnung?â
âNein, das heiÃt eigentlich schon. Ich weià es nicht.â
Er legte den Arm um sie. âAlso?â
âIch bin gestern ja früh eingeschlafenâ¦â begann sie zögernd.
âDas hast du mir erzählt.â
âIch habe dir nicht alles erzähltâ¦ich war abends bei Willâ¦â Sie machte eine Pause um tief Luft zu holen.
Er zog seinen Arm zurück. âAch?â
âWirâ¦wir wollten über dieses Buch sprechenâ¦â
âWelches Buch?â
Sie nannte ihm den Titel.
âEin seltsames Werk. Also, wie ging die Geschichte weiter?â
âErâ¦er hatte Filme besorgt und Eis.â
âWie nett.â Meinte Jess sarkastisch. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte Will schon nicht leiden können als dieser sich bei ihm vorgestellt hatte.
âIch war eigentlich schon müdeâ¦â
âAber Rory kann Filmen und Eis nicht widerstehenâ¦â
âJess, lass mich bitte aussprechen. Ich bin beim Fernsehen eingeschlafen. Er sagte, dass er versucht hätte mich zu wecken. Zweimal. Dann hätte er aufgegeben und mich zugedeckt.â
âWie überaus zuvorkommend. Sag mir, wo stand denn eigentlich der Fernseher?â
âIm Wohnzimmer! Ich bin auf der Wohnzimmercouch eingeschlafen! Er hat in seinem Bett geschlafen. Was denkst du eigentlich von mir? Wir sind nur Freunde. Ich bin nur eingeschlafen! Die Sache ist ganz harmlos.â
âGut, und warum hast du es mir dann nicht sofort erzählt?â
Rory blickte ihn verzweifelt an. âEs tut mir leid,â¦ichâ¦â
âRory, ich bin müde. Ich sollte aber noch etwas lernen. Deshalb muss ich dich leider bitten zu gehen.â Er sah sie nicht an.
âJessâ¦â
âBitte, geh jetzt.â
Sie erhob sich langsam. Bei der Tür drehte sie sich nochmals um. âWann beginnen wir morgen zu arbeiten?â
âDas Diner öffnet um sieben.â
âIch werde pünktlich sein. Gute Nacht, Jess.â
Er antwortete nicht und nahm sein Buch wieder zur Hand.
Rory verlieà mit gesenktem Kopf die Wohnung.
Mandy strich sich verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. âHi Paris. Komm doch rein.â
Paris erwiderte ihren Gruà nicht und betrat die Wohnung. Sie sah sich suchend um.
âEr ist noch nicht zurück.â Erklärte Mandy. âEr macht anscheinend wieder Ãberstunden.â
Paris wandte sich zu ihr. âWie war noch mal dein Name?â fragte sie kühl. Sie konnte sich sehr wohl noch erinnern.
âMandy.â
âAch ja, richtig. Erzähl mir mal Mandy, wie lange bist du schon hier?â
âHöchstens eine halbe Stunde. Ich borgte mir vor längerem eine CD aus. Da ich heute sowieso nach New York musste, wollte ich sie ihm vorbei bringen.â Erklärte sie.
Paris verschränkte die Arme und nickte. âHat er denn vergessen abzuschlieÃen?â Ihr Unterton war nicht zu überhören.
âNein. Ich habe einen Schlüssel.â Mandy senkte den Kopf.
âNatürlich.â
âParis...â
âEs ist okay. Es ist doch ganz normal, dass du als seine beste Freundin hier ein und ausgehen kannst.â
âIch gehe wohl besser.â
âAber nein, bleib doch. Vielleicht sollte ich gehen. Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen. Boston ist ja so weit weg.â
âIch wollte jetzt ohnehin gehen. Ich muss noch einiges erledigen. Lass Carlos lieb grüssen.â
âDas mache ich doch gerne.â
Mandy zog ihre Jacke an âAlso dann, bye.â
Lorelai parkte ihr Auto vor dem Haus ihrer Eltern. Sie stellte seufzend den Motor ab und blickte Rory an. âDas war doch ein netter Ausflug. Was haltest du von einem Videoabend?â
âMum. Wir müssen da jetzt hinein gehen.â
âNur noch einen Moment.â
âGut. Aber wehe du versuchst wieder Zeit zu schinden.â
âWeiÃt du was Luke morgen vorhat?â Lorelai sah Rory flehend an.
âLass dich doch überraschen.â
âIch wette Jess weià es, also weiÃt es auch du.â
âVielleicht weià es Jess gar nicht.â
âDu musst es mir sagen. Ich sterbe beinahe vor Aufregung!â
âDu wirst es überleben.â Rory grinste.
âApropos Jess, wie hat er eigentlich reagiert?â
Rory senkte den Kopf.
âDu hast es ihm also noch nicht erzählt?â
âNicht die ganze Geschichte.â
âUnd wie viel davon hast du ihm erzählt?â
âMum. Wir sollten hinein gehen.â
Paris zappte gerade gelangweilt durch das Fernsehprogramm als Carlos das Wohnzimmer betrat.
âDu bist ja schon hier.â
âSieht so aus.â Sie würdigte ihn keines Blickes.
Er setzte sich zu ihr und legte einen Arm um sie. âWie war deine Prüfung?â
âGut.â Sie fixierte noch immer den Bildschirm.
Er nickte grinsend. âWas hast du denn? Der Lift ist repariert. Das müsste dich doch überglücklich stimmen.â
âIch bin nicht so leicht glücklich zu stimmen.â
âDas schaffe ich schon noch.â
âDas bezweifle ich.â
Er strich ihr zärtlich durch die Haare.
Paris sah ihn an. âMandy lässt dich grüÃen.â
âWo seid ihr euch denn begegnet?â
âIn deiner Wohnung. Was für ein Zufall, nicht? Aber eigentlich ist es ja kein Zufall. Sie hat schlieÃlich einen Schlüssel und ist bestimmt oft hier.â
âSie war schon länger nicht hier.â
âWie schade. Wo sie doch einen Schlüssel hat. Warum hat sie eigentlich einen Schlüssel?â
Er wollte sie küssen, sie wich jedoch zurück. âDiesmal klappt das nicht.â
Carlos seufzte. âSie hat eine zeitlang hier gewohnt. Da das Schloss niemals ausgewechselt wurde, passt ihr Schlüssel noch.â
âDas wird ja immer interessanter. Wie lange hat sie denn hier gewohnt?â
âZwei Jahre. Etwas längerâ
âDas war bestimmt eine nette Zeit.â
Er seufzte genervt. âIch werde jetzt duschen gehen.â
âWarum hat sie hier gewohnt?â
âEs gab Gründe. Ich werde mich zu diesem Thema nicht mehr äuÃern.â
Lorelai und Rory betraten das Wohnzimmer.
Emily begrüÃte die beiden lächelnd. âLorelai, Rory. Schön, dass ihr gekommen seid.â
Lore tauschte einen Blick mit ihrer Tochter.
âWo ist denn Grandpa?â erkundigte sich Rory.
âEr ist geschäftlich unterwegs.â Erklärte Emily.
âDas wird ja immer besser.â Flüsterte Lorelai.
âMöchtest du etwas sagen, Lorelai?â
âNein, Mum. Ist schon gut.â
Sie setzten sich auf die Couch.
âRory, es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich weià nicht was in mich gefahren war. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.â Emily blickte ihre Enkeltochter flehend an.
Rory nickte leicht.
Und was ist mit ihrem Verhalten Luke und mir gegenüber? Lorelai blickte auf ihre Zehenspitzen.
âLorelai. Was diesen Abend betrifft⦠ich denke wie haben beide etwas übertrieben reagiert.â
Nein, nur du. Lorelai schwieg.
âIch kann eure Beziehungen nicht gut heiÃen, da ich bezweifle, dass eure Freunde die Richtigen für euch sind. Ich möchte allerdings nicht, dass unsere Beziehung länger darunter leidet. Deshalb werde ich eure Liebeleien tolerieren.â Ich bezweifle ohnehin, dass diese Beziehungen von Dauer sein werden. Rory ist schlieÃlich noch keine 20 und Lorelais Beziehungen hielten stets nur wenige Monate.
Paris zog sich ihre Schuhe an und ging zur Tür.
âWarte. Bevor wir gehen, möchte ich dir noch etwas geben.â Carlos reichte ihr ein Päckchen.
Sie öffnete es verwundert. âIch liebe das Buch.â Sie lächelte. âEin echter Klassiker.â Sie schlug es auf. âOh mein Gott. Das ist eine Erstausgabe.â Sie sah ihn an.
Er grinste. âDarf ich dich jetzt küssen?â
âWoher hast du das?â Sie blickte ihn fragend an.
âIch verrate meine Quellen niemals.â Er wollte sie an sich ziehen, doch sie wich einen Schritt zurück.
âDu hast es doch auf legale Weise bekommen?â Sie sah ihn misstrauisch an.
âDort gab es keine Alarmanlage, alsoâ¦â
âSei einmal ernsthaft!â
âJa, es war legal.â
âWoher hattest du das Geld?â
âIch bin Teilhaber eines Drogenimperiums.â
Paris seufzte.
âIch arbeite. Es hat weniger gekostet als du annimmst.â
âOkay.â
âDarf ich jetzt?â
âWas?â
âVerdammt, Paris. Ich versuche seit zwei Stunden dich zu küssen.â
Sie küsste ihn. âZufrieden?â
âBeinahe.â
âFalls du jetzt etwas Unanständiges erwartestâ¦â
âAber nicht doch. Zuerst kommt der anständige Teil des Abends.â
Lorelai und Rory betraten das Diner. Als Luke die beiden erblickte, lächelte er.
Sie setzten sich an die Bar. âLuke, wirâ¦â
Bevor Lore den Satz beenden konnte, hatte er ihnen bereits zwei dampfende Tassen Kaffe auf den Tresen gestellt.
âDu bist ein Schatz.â Lorelai lehnte sich vor und küsste ihn.
Er grinste leicht. âWie war das Essen?â
âIm groÃen und ganzen erträglich. Und hast du schon alles für morgen vorbereitet?â
âMorgen?â
âDu weiÃt schon, deine Ãberraschung morgen.â
âWir machen lediglich einen Ausflug. Nähere Auskünfte bekommst du nicht.â Luke grinste und streichelte sanft ihre Wange.
âIst Jessâ¦â
âEr ist oben.â
Rory ging die Treppe zur Wohnung hinauf. Sie fand Jess lesend auf seinem Bett.
Er legte das Buch sofort aus der Hand als er sie sah.
Rory setzte sich zu ihm. âHi.â
Er zog sie an sich. âHi.â
Sie küssten sich zärtlich.
âHi.â Rory lächelte.
âHi.â Jess strich zärtlich durch ihr Haar.
âDu hast gelernt.â Stellte Rory nach einem Blick auf den Titel des Buches fest.
âJa. Die ersten Prüfungen nahen.â
âDu schaffst sie bestimmt. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Wir hatten erst unser herbstliches Picknick im Wald und nächste Woche beginnt schon der Mai. Lanes Gig, Lizâ Hochzeit, die Eröffnung des Hotels, dein Abschluss - die nächsten Wochen werden ganz schön ereignisreich.â
Jess atmete tief durch. âDa gibt es etwas, was ich dich fragen möchteâ¦â
Und da gibt es etwas, was ich DIR unbedingt erzählen muss. Dachte Rory.
64. Teil
Jess nahm Rorys Hand und streichelte zärtlich über ihren Handrücken. Er blickte ihr tief in die Augen.
Seine Augen. Seine unglaublich dunklen Augen haben mich von Anfang an verzaubert. Es ist als würde ich in ihnen versinken.
âMöchtest du mit mir zum Abschlussball gehen?â Er blickte sie erwartungsvoll an.
Rory glaubte sich verhört zu haben. Ihr Jess, der es hasste solche Veranstaltungen zu besuchen, hatte sie gefragt ob sie mit ihm einen Schulball besuchen würde.
âAberâ¦du hasst doch Bälle.â
âDu wolltest, dass wir letztes Jahr den Ball besuchen. Ich, als der Absolvent, und du als meine wunderschöne, atemberaubende Freundin. Tja, du warst wunderschön und atemberaubend, aber ich war der Versager, der nicht einmal selbst die Karten besorgen hatte können. Das möchte ich nun gut machen.â Er grinste.
âDas musst du nicht, Jess.â Sie strich ihm zärtlich durch die Haare.
âIch möchte es aber.â Er zog sie an sich und küsste sie.
Rorys schlechtes Gewissen verstärkte sich. Er ist so lieb zu mir und ich habe ihm noch immer nicht erzählt was gestern passiert ist.
Sie holte tief Luft. âJess, ich muss dir etwas erzählenâ¦â
Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. âMuss das denn jetzt sein?â
Sie seufzte. âJa.â Ihre Stimme klang verzweifelt.
Jess blickte sie verwundert an. âAlles in Ordnung?â
âNein, das heiÃt eigentlich schon. Ich weià es nicht.â
Er legte den Arm um sie. âAlso?â
âIch bin gestern ja früh eingeschlafenâ¦â begann sie zögernd.
âDas hast du mir erzählt.â
âIch habe dir nicht alles erzähltâ¦ich war abends bei Willâ¦â Sie machte eine Pause um tief Luft zu holen.
Er zog seinen Arm zurück. âAch?â
âWirâ¦wir wollten über dieses Buch sprechenâ¦â
âWelches Buch?â
Sie nannte ihm den Titel.
âEin seltsames Werk. Also, wie ging die Geschichte weiter?â
âErâ¦er hatte Filme besorgt und Eis.â
âWie nett.â Meinte Jess sarkastisch. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte Will schon nicht leiden können als dieser sich bei ihm vorgestellt hatte.
âIch war eigentlich schon müdeâ¦â
âAber Rory kann Filmen und Eis nicht widerstehenâ¦â
âJess, lass mich bitte aussprechen. Ich bin beim Fernsehen eingeschlafen. Er sagte, dass er versucht hätte mich zu wecken. Zweimal. Dann hätte er aufgegeben und mich zugedeckt.â
âWie überaus zuvorkommend. Sag mir, wo stand denn eigentlich der Fernseher?â
âIm Wohnzimmer! Ich bin auf der Wohnzimmercouch eingeschlafen! Er hat in seinem Bett geschlafen. Was denkst du eigentlich von mir? Wir sind nur Freunde. Ich bin nur eingeschlafen! Die Sache ist ganz harmlos.â
âGut, und warum hast du es mir dann nicht sofort erzählt?â
Rory blickte ihn verzweifelt an. âEs tut mir leid,â¦ichâ¦â
âRory, ich bin müde. Ich sollte aber noch etwas lernen. Deshalb muss ich dich leider bitten zu gehen.â Er sah sie nicht an.
âJessâ¦â
âBitte, geh jetzt.â
Sie erhob sich langsam. Bei der Tür drehte sie sich nochmals um. âWann beginnen wir morgen zu arbeiten?â
âDas Diner öffnet um sieben.â
âIch werde pünktlich sein. Gute Nacht, Jess.â
Er antwortete nicht und nahm sein Buch wieder zur Hand.
Rory verlieà mit gesenktem Kopf die Wohnung.