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Von Job zu Job
Als Jess den Buchladen für die Mittagspause schloss und Richtung Diner ging, hatte er endlich Zeit, über das Vorgefallene nachzudenken. Er konnte sich so aufregen. Endlich lief es für ihn so gut, er hatte sein Leben im Griff, kam mit Luke gut aus und Rory... Ja, wenn er an sie dachte, war sein Leben gleich viel schöner. Und dann hatte sie Emily mit angeschleppt und alles kaputt gemacht. Er wusste nicht warum, aber Emily war ihm ganz einfach ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung nach passte er nicht zu Rory. Und sie schaffte es, dass auch in ihm dann Zweifel aufkamen. Emily hatte ihm nie persönlich etwas getan, doch die Art wie sie mit ihm sprach, wie sie ihn ansah, da erkannte er, wie wenig sie von ihm hielt. Als er das Diner betrat, sah er Rory mit ihrer Mum an einem Tisch sitzen. Emily war nicht zu sehen. Wahrscheinlich war sie nach dem Treffen wieder gefahren. Rory blickte kurz auf und ihre Blicke trafen sich. Sie lächelte ihn an, doch er erwiderte es nicht. Er war immer noch stinksauer, dass sie ihre GroÃmutter mitgenommen hatte. Er rief Luke schnell ein "Ich bin oben!" zu und wollte verschwinden, doch sein Onkel hielt ihn zurück.
"Wie stellst du dir das vor? Der Laden ist zum Bersten voll. Du musst mir unbedingt helfen´", protestierte Luke.
"Bekomme ich eine Gehaltserhöhung?"
Luke erwiderte nichts, sondern drückte ihm die Kaffeekanne in die Hand. Widerwillig ging Jess an die Arbeit. Er schenkte den Kunden frischen Kaffee ein, bis ihn Lorelai an ihren Tisch rief. Wer auch sonst konnte so viel Kaffee trinken. Er goss ihr das Gebräu in die Tasse, als Rory plötzlich seine Hand nahm. Er sah sie an und sie lächelte. Doch Jess war nicht nach lachen zumute und er zog die Hand weg. Er wollte wieder gehen, als sie ihn zurückhielt.
"Jess..."
Er drehte sich um und sah sie fragend an.
"Kann ich euch sonst noch etwas bringen?"
Traurig blickte Rory auf ihre Hände und Lorelai verneinte mit einem Kopfschütteln. Also ging Jess wieder an den Tresen.
"Beantwortet das deine Frage? Ja, er íst noch wütend", sagte Lorelai und richtete ihren Blick wieder auf Rory, die sie aus traurigen Augen ansah.
"Ich wollte das doch nicht."
"Ich weià und glaub mir, er kriegt sich wieder ein."
Die beiden unterhielten sich weiter und Rory warf immer wieder verstohlene Blicke in Jess' Richtung. Auch er sah öfters zu ihr, doch wenn sich ihre Blicke trafen, schaute er sofort weg. Irgendwann wollte Lorelai aufbrechen, da sie mit Luke eine Verabredung hatte. Sie stand auf und ging hinüber zu Luke, der bereits auf sie wartete. Rory stand ebenfalls auf, ging aber nicht zur Tür, sondern an den Tresen, wo Jess stand.
"Hey!", begann sie schüchtern. Es war eine komische Situation. Als würden sie zum ersten Mal miteinander reden.
"Kann ich dir noch etwas bringen?"
"Nein. Ich will nur mit dir reden."
"Keine Zeit", kam Jess'knappe Antwort.
"Jess, bitte!"
Sie flehte ihn förmlich an. Doch dieses Mal konnte ihn ihr Hundeblick nicht erweichen.
"Ich kann nicht. Siehst du nicht, wie viel hier los ist?"
"César soll übernehmen."
"Nein, der würde alleine zusammenbrechen. Das kann ich ihm nicht antun, auÃerdem habe ich Luke versprochen, dass ich mich heute um den Laden kümmere. Hast du gehört? Ich!"
"Na schön, dann warte ich hier."
Jess sah sie verwundert an. Das würde sie niemals tun. Dafür war ihr Stolz zu groÃ. Sie würde nie stundenlang auf einen Jungen warte, nur um sich bei ihm zu entschuldigen. Nein, so war Rory Gilmore nicht. Doch je länger er sie betrachtete, desto überzeugter wurde er, dass ise wirklich hier sitzen bleiben würde. Das durfte ernicht zulassen. Erstens musste er ihr ein klein wenig Würde lassen, und zweitens könnte er sich nicht auf die Arbeit konzentrieren, wenn er immer ihre Blicke in seinem Rücken spürte.
"Also gut, hör mir zu. Ich werde die Arbeit hier noch beenden, und wenn ich abgeschlossen habe, komme ich bei dir vorbei und wir reden", gab er nach.
Rory fiel ein Stein vom Herzen. Er war zumindest bereit, mit ihr zu reden. Und sie fand es lieb von ihm, dass er sie nicht zwang, den ganzen Tag hier zu sitzten und ihn anzustarren.
"Danke."
Er nickte kurz und rannte schon los zu Kirks Tisch, der dort verzweifelt mit beiden Händen winkte, um bestellen zu können. Als er zurück kam, war sie gegangen.
Bin natürlich keine Schreibmaschine, habe aber im Moment viel Freizeit.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2005, 22:25 von
sunshinesmile.)