Hallo ihr lieben,
ersteinmal Danke ich
Mimi15, Fullmoon, Hanni242, Pheebs, Corinna, thats_me, Choco, *chrissie*, Melian, CuteMarianoGirl, GGjessi für euer Fb. Es ist toll, auch nach langer Pause und schwierigen Ãberlegungen noch immer so tolles Fb zu kriegen, weil es einfach aufbaut und einen in gewisser weiÃe besätigt. Schreiben kann ich nämlich viel, aber als Resonanz auch zu bekommen, das es gut ist schadet auch mir nicht
Hier hätte ich dann jetzt mal einen neuen etwas längeren Teil für euch, ich weià das es lange dauert, aber manchmal brauche ich eben eine weile *pfeiff*
Katzenauge
Seit zwanzig Minuten sitzt sie an ihrem Bett, die Hände sorgsam über einen groÃen Ordner gefaltet und blickt mit müden aber aufmerksamen Augen auf das zerbrechliche Wesen, dass vor im im Bett liegt. Sie ist eine Frau in den besten Jahren, 35 Jahre alt, strammsitzende Schulterpolster verleihen ihr einen gewissen Hauch von Autorität. Ãber ihre trockenen Lippen zieht sich ein blassrosa Lippenstift der sich mit ihrer dunkelroten Haarspange zu bekriegen droht. Ihr edler versilberter Kuli ruht seit genauen zwanzig Minuten zwischen ihren fleischigen Knien. Das Mädchen um das sie sich kümmern soll hat bis jetzt nur höflich auf âWie geht es dir?â geantwortet und schweigt seither.
Sie löst ihre Finger voneinander, die ersten Anzeichen von Gicht kriechen in ihre schmerzenden Fingerglieder und sie streift alle 10 an ihrem akkuraten Rock ab. Danach zieht sie ihre Brille von der Nase, diese hinterlässt eine tiefe gerötete Furche auf ihrer Nase.
âHaben deine Eltern dich besucht?â Psychologin Dr. Barbara Weimer-Huntz ist deutlich um einen vertrauenerregenden Blick bemüht. An sich sieht sie nett aus, die blonden Haare umspielen ihre hohe Stirn und die ersten grauen Anzeichen geben ihr etwas weiches.
Aber sie könnte sich auch auf den Kopfstellen oder den Hampelmann machen, niemals würde sie dieser Ãrztin gegenüber auch nur einen Ton sagen. Denn ihre Eltern haben diese Frau angagiert. Stumm schüttelt sie deshalb den Kopf.
âMöchtest du nicht doch etwas sagen? Sieh mal. Ich versuche nur dir zu helfen.â Als rede sie mit einem jungen Schmetterling säuselt sie die Worte, ernsthaft darauf bedacht die feinen Flügelchen nicht mit dem Luftzug ihrer Worte zu zerfetzen.
Sie lächelt sanft zurück, versucht in ihr Gesicht voller tiefer Furchen und Augenringen einen trügerischen Schein zu bringen, sie hat gelernt vor anderen Leuten etwas zu spielen dass nicht existiert.
âWeiÃt du,â sie schaut auf die teure Armbanduhr, sicherlich würde der Vater dieses Mädchens ihr noch einige neue von diesem Designer ermöglichen, wenn das Mädchen nur endlich ihre Mauer abbauen würde! âich muss jetzt leider weiter, zu meinen anderen Patienten. Ich würde mich sehr freuen mich wieder mit dir zu unterhalten. Vielleicht hast du ja Lust mich anzurufen? Irgendwann, egal wann. Du kannst mich einfach anrufen okay? Ich bin für dich da!â Sie legt die edle Visitenkarte auf ihren Nachttisch und verabschiedet sich mit einem aufmunternden Lächeln. Als sie endlich den Raum verlassen hat, atmet das Mädchen auf.
Die schleichende Müdigkeit die seit mehreren Tagen ihr Bewusstsein bestimmt schlägt wieder zu. Ihr Kopf sinkt zurück in die Kissen. Sie ist nicht länger bereit, sich mit ihrem Leben und der Realität auseinander zu setzten. Vielleicht hat sie einfach aufgegeben, aber vielleicht hat sie auch endlich eingesehen, wie offensichtlich hoffnungslos alles ist. Sie denkt nicht mehr nach, hat aufgehört zu träumen und flüchtet nicht mehr aus der Realität. Im Moment lebt sie genauso wenig wie sie leidet. Sie liegt einfach in ihrem Zimmer, lässt alle paar Stunden eine Untersuchung oder Kontrolle über sich ergehen und hat sonst einfach nur ihre Ruhe. Es ist still. Still um sie herum und still in ihrem Kopf. Die Stimmen schreien nicht mehr, die Bilder sind verblasst. Die seltsame Ruhe die ihren ganzen Körper durchflieÃt hält sie ruhig. Sie liegt in ihrem Bett, meist mit geschlossenen Augen und dämmert vor sich hin. Als sie kurz die Augen wieder für eine Weile öffnet sieht sie ein Fabelwesen vor sich. Ist sie inzwischen schon so hinweg gesunken, dass sie jetzt Geister sieht?
In der Tür steht ein junger Mann, vor sich hält er schüchtern eine rote Blume in den Händen und spielt nervös mit dem Daumen an den garstigen Dornen der Rose.
Ihre Augenlider sinken herab, sie traut ihren Pupillen nicht mehr. Sie ballt eine Faust unter der Decke. Ist nicht bereit ihre trostlose Gegenwart zu verlassen. Sie weiÃ, das er real ist. Kein Fabelwesen das sich in ihre Gegenwart schleicht sondern die Zukunft einläutet. Die Faust drückt sich tief in das Federkissen. Sie ist nicht mehr kräftig genug um noch Schmerzen zu spüren, das glaubt sie zumindest im Moment. Vielleicht geht er ja einfach wieder, wenn sie so tut als hätte sie ihn nicht bemerkt.
Sie versteht sowieso nicht, was er hier will. Warum kommt er in ein Krankenhaus, zu einem leichenblassen Mädchen, das nach einem Selbstmordversuch in einem Krankenhaus vor sich hinatmet und wie im Delirium am Leben vorbei lebt. Ihre Sinne sind zwar angeschlagen, aber immer noch aufnahmebereit. Sie hört, wie er langsam näher kommt, gemächlichen Schrittes vor ihr Bett schleicht, sie kann den Respekt zwischen sich und ihm spüren, er hat Angst vor ihr, Angst vor dem, was sie aus sich gemacht hat. Zu ihrem Glück hat sie seit Tagen in keinen Spiegel mehr geschaut, obwohl der winzige Rest von Selbstwertgefühl ihr auch nichts mehr nutzen würde, ihre eingefallenen farblosen Wangen und die tiefen Augenringe kann sie genauso wenig kaschieren, wie ihre trockene angegriffene Haut, leichte Furchen ziehen sich über ihre Stirn bis hin zum Nasenflügel. Sie atmet gleichmäÃig ein und aus und obwohl sie weiÃ, das er sie früher oder später berühren wird zuckt ihr gesamter Arm zusammen, als er mehr hauchend als streichelnd über ihren aufgequollenen Handrücken fährt. Die Venen spannen sich über ihren Handwurzelknochen, von den vielen Infusionen und Nährlösungen sind sie zu einem Vielfachen ihrer eigenen GröÃe angeschwollen. Die zitternde Muskelbewegung die sie durchfährt breitet sich aus, weiter hinüber über die Wirbelsäule bis hinab in ihr Becken. Schon wieder passiert etwas was sie nicht will. Er ist hier, hier bei ihr und will mit ihr reden. Sie will ihn aber nicht sehen, nicht an ihn denken und schon gar nicht mit ihm reden. Will keine Entschuldigungen hören, keine halbherzigen Versprechungen mehr, kann keine hohlen Phrasen mehr ertragen. Sie hat es so dermaÃen satt, ständig etwas gegen ihren Willen geschehen zu lassen, ihr Leben lang wurde über ihren Kopf hinweg bestimmt und getan, wäre sie doch nur stark genug ihren Mund zu öffnen und ihn anzuschreien dass er sofort ihr Zimmer verlassen soll. Aber sie schafft es kaum mehr, als zu schlucken und die Augen zu öffnen. Ihr Blick geht zielstrebig genau in blaue Huskyaugen. Versucht, ihm klar zu machen das er sofort seine Hand von ihr wegnehmen soll und sie gefälligst nie wieder berühren.
Aber was tut er? Er versteht die Situation völlig falsch. Sein kleiner pubertierender Horizont der ihr früher so weit erschien, ist eben auch nicht weiter wie der aller anderen normalen Jugendlichen. Er ist nicht arrogant, aber dennoch davon überzeugt, das ihr Selbstmord versuch allein auf seine Kappe geht. Aber es ist nicht nur Reue, die ihn an ihr Krankenbett treibt. Denn so ganz ist der kleine Vulkan in ihm noch nicht erloschen, der für dieses eine besondere Mädchen brodelt. Noch ist er interessiert daran, die Katzenaugen zu verstehen und endlich hinter die Fassade zu blicken. Um jetzt voran zu kommen, sollte er vielleicht das Gespräch beginnen. Etwas kluges sagen, oder noch besser etwas witziges, er zermartert sich das Hirn, natürlich fällt ihm kein Witz ein, Fragen in ihm werden laut. Fragen die er ihr am liebsten an den Kopf knallen würde, alle auf einmal, gleichzeitig will er tausend Sachen wissen, und kreist eigentlich doch nur um das eine. Wollte sie sich wirklich wegen ihm umbringen, wegen seinem kleinen Ausrutscher, der noch nicht einmal als Seitensprung tituliert wird? Ja, es sind selbstsüchtige Gründe, die ihn treiben. Er will nicht mit dieser Schuld leben müssen, aber jeder Mensch ist sich selbst am nächsten.
Kann er einfach danach fragen? Sie sieht nicht aus, als ob sie breitläufig und ausführlich darüber berichten wird.
[font="]Endlich schafft sie es, das zirkulierende Blut in ihren Armen anzutreiben, ihr Muskeln tun ihren Dienst verhältnismäÃig gut und sie schafft es endlich, ihre Faust und den gesamten Arm aus seinen Fängen zu ziehen. Deutlicher kann sie ihm nicht signalisieren, das er Abstand zu halten hat.
Ãber Feedback freue ich mich auch diesmal sehr, vorallem von Leuten die sich in letzter Zeit extrem rar gemacht haben.
lg
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