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Dinner, Dinner
"Ich hoffe, du weiÃt, dass ich das nur für dich mache", sagte Jess und sah Rory durchdringend an.
Rory gab ihm als Antwort einen Kuss. Natürlich tat er das nur für sie. Zu viert standen sie vor dem Haus der Gilmores. Sie hatten Luke auch noch überreden können, mitzukommen. Jess brauchte schlieÃlich tatkräftige Unterstützung. Endlich machte das Hausmädchen auf und führte sie ins Wohnzimmer, wo schon Richard und Emily bei einem Drink saÃen. Sie boten ihren Gästen auch etwas an, doch Jess und Luke verzichteten lieber. Sie wollten einen guten Eindruck machen.
"Blöde Idee, Jess. Ich würde nicht nüchtern mit ihnen essen", raunte Lorelai ihrem zukünftiogen Schwiegersohn zu.
Jess musste grinsen. Lorelai hatte wirklich die verrücktesten Einfälle.
Um punkt 7 Uhr erschien die Köchin und bat sie zu Tisch. Emily, die sonst eher redefreudig war, hielt sich an diesem Abend zurück. Stattdessen begann Richard eine angeregte Unterhaltung mit Jess.
"Hören Sie, Jess, jetzt wo Sie ja ihren Abschluss haben, wollen sie auch nach Yale gehen?"
Jess seufzte leicht. Er hatte geahnt, dass diese Frage früher oder später auftauchen würde.
"Nein!"
Richard sah ihn verwundert an und Emily huschte ein triumphierendes Lächeln übers Gesicht. Ein richtiges Ich-habs-doch-gewusst-der-Junge-wird-nie-was-Lächeln.
"Und warum nicht? Ich meine, das nötige Wissen hätten sie doch", erkundigte sich Richard.
"Wissen Sie, Mister Gilmore, ich habe mir in Stars Hollow gerade erst eine Wohnung gekauft, die möchte ich nicht wieder aufgeben. Und wenn ich studiere, müsste ich das wohl oder übel. AuÃerdem ist es wichtig, dass ich arbeite, schlieÃlich muss ich bald eine Familie ernähren", erklärte Jess die Lage. Er warf einen kurzen Blick zu Rory, die ihn glücklich anstrahlte.
"Das Geld wäre doch nicht das Problem, wir Gilmores haben genug davon", meinte Richard und schob sich eine Gabel mit Gemüse in den Mund.
"Das ist sehr groÃzügig von Ihnen, aber wir würden es gerne alleine schaffen. AuÃerdem ist mir momentan nicht nach studieren. Vielleicht mache ich das später einmal, aber jetzt arbeite ich lieber."
Endlich schaltete sich auch Emily ein.
"Aber Sie können doch nicht ein Leben lang in einem zweitklassigen Café arbeiten."
Luke wollte sich einmischen, doch Lorelai legte ihre Hand auf seinen Arm, was ihn sofort verstummen lieÃ. Er sollte sich jetzt besser nicht einmischen.
"Ich bitte dich, Emily, werde jetzt nicht unhöflich", tadelte Richard seine Frau."Haben Sie sonst keine Pläne, junger Mann?", wandte er sich dann wieder an Jess.
"Nein, eigentlich nicht. Vielleicht werde ich ja ein paar Literaturkurse belegen."
"Oh, Sie sind der Literatur angetan? Das hat uns Rory gar nicht erzählt."
Tadelnd sah er seine Enkelin an, bevor er sich wieder an Jess wandte. Dieser fühlte sich nicht gerade wohl in seiner Haut, da Smalltalk nicht zu seinen Stärken zählte, aber Richard war nett zu ihm, also musste er es auch sein.
"Sie lesen also gerne?"
Jess nickte nur und Richard begann, vergnügt zu lächeln.
"Ein Bücherwurm hat Rory also den Kopf verdreht. Da hat sie ja ein gutes Los gezogen."
Für diese Bemerkung erntete er von Emily einen wütenden Blick, den er aber ignorierte, da ihn seine Enkelin glücklich anlächelte.
Als sie 2 Stunden später das Haus verlassen wollten, hielt Richard Jess zurück.
"Warten Sie, Jess, ich habe etwas für Sie."
Er drückte Jess einen Umschlag in die Hand.
"Was ist das?"
"Eine kleine Unterstützung", sagte RIchard und zwinkerte.
"Oh nein, das können wir nicht annehmen. Ich sagte doch, dass wir kein Geld wollen", protestierte Jess.
"Schon gut, das ist nicht für Ihr Studium. Das ist ein kleiner Beitrag für die Hochzeit."
"Das brauchen wir doch nicht. Wir kommen schon zurecht."
"Nehmen Sie schon, Jess. Ich will, dass Rory die Hochzeitsfeier bekommt, die sie sich wünscht, und so etwas ist nicht gerade billig."
Jess sah ein, dass er keine Chance hatte. Wenn sich Richard Gilmore einmal etwas in den Kopf setzte, konnte ihn niemand mehr davon abbringen.
"Danke. Und sagen Sie auch ihrer Frau danke."
"Oh, Emily weià nichts davon."
"Oh."
"Schon gut, sie wird sich auch noch mit der Hochzeit abfinden."
"Tja dann, danke Mister Gilmore."
"Ach sagen Sie Richard. SchlieÃlich gehören sie bald zur Familie."
Jess:"Dann duzen Sie mich aber. Sonst fühle ich mich wie Luke."
Mit einem Handschlag besiegelten sie dieses Abkommen, dann nickte Jess Emily ein letztes Mal zu, was sie mit ernstem Gesicht erwiderte, und schlussendlich stieg er zu den anderen ins Auto.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2005, 15:08 von
sunshinesmile.)