Hallo meine SüÃen!
Wow, vielen vielen Dank für eure tollen FBs!
Ich bin ganz überwältigt! Ihr macht mich ganz verlegen.
Ihr motiviert mich total
Deshalb kommt auch jetzt ein neuer Teil.
Zu euren Fragen: Die werden sich noch im Laufe der FF aufklären. Ich möchte bei dieser Geschichte nur ganz selten - wenn überhaupt - Spoiler geben. Ich hoffe, ihr versteht das
.
Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil
9. Teil
--------- Flashback ---------
Der Schmerz durchfuhr meinen geschwächten Körper erneut. Ich schrie aus Leibeskräften. Ich würde sterben, da war ich mir ganz sicher.
âPressen, Mrs. Huntzberger!â
Ich fühlte mich zuerst nicht angesprochen.
âRory, du musst pressen!â Mum drückte meine Hand.
Ich blickte in Lanes Augen. Sie nickte. âDu schaffst es!â
âEs tut so weh. Ich will nicht! Es soll aufhören!â Tränen tropften auf das Kissen.
âRory, du hast es bald geschafft.â
Meine Haare klebten auf meiner Stirn. Ich drückte Mums Hand und versuchte zu pressen. Mein Schrei musste durch das ganze Krankenhaus gehallt sein.
âRory, ich kann den Kopf sehen! Los, mach weiter!â
Wenige Minuten später wurde mir ein kleines weiÃes Bündel mit einem winzigen Baby gereicht. âSie haben eine Tochter.â
Ich lächelte keuchend.
âSie hat unsere Augen.â Mum strahlte.
Ich wollte mich gerade für ihre Unterstützung bedanken, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.
âLorelai!â Logans Mutter weigerte sich mich Rory zu nennen. Es war mir auch lieber so. Sie stürmte auf das Baby zu. âEntzückend und Logan wie aus dem Gesicht geschnitten. Diese Haare!â Sie strich bewundernd über Carols blonden Flaum.
Mum hatte diese Frau niemals leiden können. Doch nun gab es etwas, das sie verband. Sie wollte ihr eine Chance geben. âEin wirklich schönes Mädchen.â
Beatrice, Logans Mutter blickte mich überrascht an. âIch dachte, es wäre ein Jungeâ¦â
Mum atmete tief durch und biss sich auf die Unterlippe. âWie wirst du sie nennen?â
Ich wollte gerade antworten, aber Beatrice kam mir zu vor. âCarol. Nach meiner Schwiegermutter. Eine ehrenwerte Frau. Das Mädchen ist eindeutig eine Huntzberger und soll unserer Familie Ehre bereiten.â
Mum blickte mich erwartungsvoll an.
Wir waren uns wieder näher gekommen. Diese letzten Stunden hatten wir uns nahe gefühlt. Und ich zerstörte es, wieder einmal.
Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund war es Beatrice, die ich zufrieden stellen wollte, damit sie mich endlich akzeptierte.
Ich nickte.
Mums Miene änderte sich schlagartig. âIch muss dann wieder los. Michelle braucht mich. Wir sehen uns am Samstagâ¦â
Ich warf Beatrice einen flehenden Blick zu. Sie sollte es mich erklären lassen, nur dieses eine Mal.
Logans Mutter dachte jedoch nicht daran. SchlieÃlich hätte sie mir so etwas Gutes getan.
âAm Samstag feiern wir eine groÃe Grillparty anlässlich der Geburt von Logans Tochter. Sie sind natürlich herzlich eingeladen, Lorelai.â
Ich hatte noch nie jemanden âherzlichâ auf so eine vollkommen herablassende und unfreundliche Art sagen hören.
Das Gefühl, dass dieser Satz gleichsam für mich als auch Mum gelten konnte, lieà mich nicht los.
âDanke, vielmals. Ich möchte keinerlei Umstände machen.â Mum schenkte Beatrice ein süÃliches Lächeln.
âNa dann, vielleicht das nächste Mal.â
âMöglicherweise.â Sie verlieà den Raum.
Ich wäre ihr am liebsten gefolgt.
--------- Flashback Ende --------
Carol konnte nichts für ihren Vater, dessen Eltern und schon gar nichts für die Hochzeit. Trotzdem war sie es, die meine Wut auf mich selbst öfters zu spüren bekam. Ich wollte es nicht, wirklich nicht. Aber da war etwas in mir, das es trotzdem tat. Carol hatte mich immer daran erinnert, dass ich eine Huntzberger geworden war.
Mum strich mir sanft über die Hand. âSie ist eine Gilmore. Wie wir. Einem Kind darf niemals die Schuld an den Fehlern der Eltern gegeben werden.â Sie blickte mich traurig an.
Meinem Herzen versetzte es einen Stich. âIch weiÃ.â Mum hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu Carol gehabt. Ich bezweifelte, dass ihr Kontakt jemals unterbrochen worden war.
Die traurige Wahrheit war, dass ich meine Tochter nicht kannte. Es war ihre Cousine Sheila gewesen, die Tochter Logans Schwester, welche mir nachdem Carol ausgewandert war, etwas über ihr Leben erzählt hatte. Sie waren im Briefkontakt geblieben.
Ich hatte meine Tochter an jenem späten Nachmittag verloren, an dem sie mir gesagt hatte, dass sie mich hasste.
Es war nicht das Ende unseres Kontaktes gewesen, aber dieser war noch deutlicher abgekühlt.
Sie war dabei meine Fehler zu wiederholen, da war ich mir sicher. Es sollten Jahre vergehen bis ich verstehen würde, was wirklich passiert war.
--------- Flashback --------
Achtzehn Monate nachdem sie für immer nach Puerto Rico gegangen war, rief sie mich an. Ich saà in der Küche und las, als das Telefon klingelte.
âHuntzberger.â
âMum?â
âCarolâ¦â Ich war überrascht ihre Stimme zu hören.
âWie geht es dir?â Im Hintergrund hörte ich fröhliches Gelächter.
Nun, deine kleine Schwester schläft endlich, Matt sieht fern und Logan schläft gerade mit seiner Arbeitskollegin⦠âBestens.â Es war ein normaler Tag, besser als die meisten.
âDas ist gutâ¦Mumâ¦â
âJa?â Ich seufzte. Ein unruhiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit.
âIch werde heiraten.â
Ich hörte an ihrer Stimme, dass sie lächelte. Was erwartete sie nun von mir? Sollte ich einen Freudentanz beginnen?
âSo.â
âAm fünfzehnten Mai. Ich hoffe, ihr kommt.â Es klang unsicher.
Ich stand auf und besah unseren Wandkalender. Der rote Stift schien mir passend. âNatürlich. Kannst du uns ein günstiges Hotel empfehlen?â
Logan würde sich bestimmt aufregen, dass ich dies übernahm, aber das war mir im Moment egal. Sollte er seine ihm intellektuell gleichgestellte â traurigerweise ein wörtliches Zitat â Thailänderin doch seltener besuchen, dann könne er öfter für seine Familie da sein. Logan wusste noch nichts über meine Kenntnisse bezüglich seiner Affären.
âMama hat ein wunderschönes Zimmer für euchâ¦â
Mamaâ¦Ich glaube seit Carol dies gesagt hatte, hasste ich Susanna.
--------- Flashback Ende ---------
âEr hat dich betrogen?â Mums Blick war eine Mischung aus Mitleid und Ãberraschung.
âMehrmals.â Ich wich ihrem Blick aus.
âWarum hast du dich nicht scheiden gelassen?â
âDas habe ich. Aber erst relativ spät. Ich verdiente nicht viel. Wir hatten zwei Kinder zuhauseâ¦â
Mum sah mich traurig an. âDu warst alleineâ¦â
Tränen rannen über meine Wangen. Ich nickte. Trotz ihrer Krankheit und all dem was zwischen uns vorgefallen war, kannte sie mich besser als jeder andere.
Sie spürte, dass ich nicht darüber reden wollte und glaubte ein komplett anderes Thema anzuschneiden. âErzähl mir von Carols Hochzeit.â
--------- Flashback ---------
Die Musik war laut. Carol war eine wunderschöne Braut. Ihre langen blonden Haare fielen ihr bis auf die Hüften. Ein prächtiger, rosefarbener Schleier zierte ihren Kopf.
Nach der traditionellen, puerto ârikanischen Tradition natürlich, EheschlieÃung gab es ein ausgewogenes Festmahl.
Ich fühlte mich fehl am Platz. Susanna setzte Logan und mich auf eine Seite der riesigen Tafel, inmitten von lauter wildfremden Personen, die kaum ein Wort Englisch verstanden. Die Kinder saÃen an einem eigenen Tisch und versuchten sich mit Ramons unzähligen Neffen und Nichten über eine erfundene Zeichensprache zu verständigen, was auch zu klappen schien. Wenigstens Matt und Jenny hatten SpaÃ.
Ramon führte meine Tochter zu der Mitte des Tisches. Susanna umarmte sie. âIch möchte dich nochmals herzlich willkommen in unserer Familie heiÃen.â
Carol strahlte.
Meine Wut auf diese Frau stieg. Sie hatte mir meine Tochter endgültig entrissen.
Während Logan der vollbusigen Frau gegenüber, einer jüngere Schwester Susannas, in den Ausschnitt starrte und vorgab ihren langweiligen Geschichten über ihr Reisebüro zu lauschen, versuchte ich eine Unerhaltung zweier sehr betagten Frauen zu folgen. Sie redeten laut und schnell.
âHast du Fernando gesagt, dass er den Stall gut verschlieÃen muss?â Die alte Dame runzelte misstrauisch die Stirn.
âIch denke, schon.â
âWas heiÃt, du denkst schon? Das ist lebenswichtig, Juanita!â
Juanita seufzte. âIch denke selbst den Cuppacabras wird es heute zu heià sein.â
âHöre auf dich über mich lustig zu machen!â
Ich rollte mit den Augen. Juanita warf mir einen belustigten Blick zu. âSie behauptet in ihrer Kindheit, vor zweihundert Jahren, einen gesehen zu haben.â Sie zwinkerte.
âDas entspricht der Wahrheit. Ich war noch keine sechs. Wollen Sie die Geschichte hören, Lorelia?â
âLorelai.â Verbesserte ich. âNein, danke. Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss kurz auf die Toilette.â
âNatürlich.â Juanita nickte lächelnd. Ihre Sitznachbarin, deren Namen ich bis heute nicht erfahren habe, schüttelte empört den Kopf.
Ich hatte die groÃe Wiese zur Hälfte überquert, als ich plötzlich beinahe mit Jose, Susannas Cousin zweiten Grades, zusammenstieÃ.
âEntschuldige. Ich war in Eile.â
âKann ich dir helfen?â
âIch muss nur zurück zum Haus um auf die Toilette zu gehen. Danke, trotzdem.â Ich versuchte zu lächeln.
Jose war ein sehr gutaussehender Mann, nur wenige Jahre älter als ich. Doch es gab etwas an ihm, dass mich irritierte, misstrauisch machte.
âKommst du zurecht?â Er sah mich fragend an. Die Art, wie er mich ansah, gefiel mir nicht.
âNatürlich. Danke.â
Ich blieb lange in Susannas groÃem Badezimmer. Sie hatte sehr viele Kästen mit unglaublich vielen Utensilien. Ich konnte keine spezielle Ordnung entdecken.
In diese Familie hatte meine Tochter also eingeheiratet. Ich seufzte. Es würde nur wenige Stunden dauern, bis Logan und Maria in einem der Gästezimmer verschwinden würden.
So war es schon immer gewesen. Susannas jüngere Schwester würde die letzte sein, mit der er mich betrog.
Nach einer halben Stunde beschloss ich zurück zu gehen. Juanita würde sich sonst Sorgen machen. AuÃer ihr und ihrer Sitznachbarin hatte niemand mein Verschwinden bemerkt, da war ich sicher.
Langsam verlieà ich das Badezimmer und ging einen Umweg durch das Wohnzimmer.
âNa, möchtest du auch noch nicht zurück?â vernahm ich plötzlich eine Stimme von der Couch. Ich drehte mich langsam um. Jose grinste.
âHast du auf mich gewartet?â
âWolltest du denn, dass ich auf dich warte?â
âNein.â
âSetz dich.â
Ich zögerte.
--------- Flashback Ende ---------
âCarol war bestimmt eine sehr schöne Braut.â Mum lächelte.
Ich hatte ihr lediglich von der Zeremonie und der ersten Hälfte der Feier danach erzählt.
âJa, das war sie.â
âHast du ein Foto?â
âNicht hier.â Ich schämte mich. âAber Luke hat bestimmt eines. Ich werde ihn fragen.â
Mum nickte lächelnd, plötzlich veränderte sich ihre Miene. âRory, ist damals auf der Hochzeitsfeier etwas passiert?â
Mir rannte es eiskalt den Rücken hinunter. âWie kommst du darauf?â Meine Stimme überschlug sich.
âDein Gesicht hat sich plötzlich verändert. Als hättest du nicht alles erzählt.â
âSusanna war Carol immer mehr eine Mutter gewesen, als ich es jemals sein könnte.â Ich seufzte.
Mum drückte meine Hand.
Das war nicht alles. Ich wusste, dass es Mum wusste. Aber sie akzeptiere, dass ich nicht darüber sprechen konnte.
Ich hatte niemanden jemals erzählt, was damals in Susannas Wohnzimmer passiert war.
Freu mich schon auf eure FBs!
Ich hab leider morgen einiges am Programm, weià deshalb net ob ich einen neuen Teil schaffen werde.
Ãbermorgen fliege ich schon für zwei Wochen nach Griechenland. Wahrscheinlich wird es erst danach weiter gehen. Bitte seid mir net böse.
*hel* Bussi Selene