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Also, die englische Tastatur ist echt eine Frechheit. Viel Spass beim Entziffern.
Jess sass am Steg und starrte ins Wasser, das sich vom Regen wild krauselte. Er hatte keine Ahnung, wie lange er schon hier war. Er hatte jegliches Zeitgefuehl verloren. Doch es war ihm egal. Immer staerker prasselten die Regentropfen auf ihn herab. Er war bereits bis auf die Knochen nass. Doch er sass schon lange genug da, um nichst mehr zu spueren. Keine Naesse, keine Kaelte, nichts. Er sass nur da und starrte wie gebannt in den See. Die Schlaegerei mit Dean hatte ihm so gut getan. Er hatte endlich seine ganzen Aggressionen an ihm auslassen koennen. Dean war hinterher wie ein getretener Hund davongehumpelt. Doch auch Jess war nicht unbeschadet davongekommen. Dean hatte mehrmals auf seinen Kopf eingeschlagen, doch auch diese Schmerzen spuerte er nicht mehr. Im Moment zaehlte nur, dass Rory von diesem Mistkerl geschlagen wurde. Seine Rory, der niemand auch nur ein Haar kruemmen durfte. Er wollte zu ihr, doch er wusste nicht, ob sie ihn auch sehen wollte. Immerhin hatte sie ihm gesagt, dass er verschwinden solle. Doch das wollte er nicht. Er wuerde hier bleiben. Luke hatte ihn wieder aufgenommen, doch zu ihm konnte er auch noch nicht. Der wuerde ihm nur wieder eine Menge Fragen stellen, und darauf hatte er keine Lust. Was sollte er auch sagen? Am ersten Tag eine Schlaegerei. Das spricht doch fuer sich. Also blieb er noch eine Weile sitzen.
Rory rannte wie eine Verrueckte durch Stars Hollow. Sie war auf der Suche nach Jess. Sie musste mit ihm reden. Aber sie fand ihn nirgendwo. Luke hatte auch keine Ahnung, wo er steckte. Er wuerde doch nicht schon wieder weg sein? Nein. Das war unmoeglich. Jetzt, wo die Buehne wieder frei war, da Dean aus dem Weg war. Diese Chance wuerde er sich doch nicht entgehen lassen. Also musste sie weitersuchen. Aber wo? Es gab nur noch einen Ort, an dem er sein konnte. Aber bei diesem Wetter? Es regnete wie aus Eimern. Mittlerweile war sie auch durch und durch nass und verfluchte ihre Entscheidung, keinen Regenschirm mitzunehmen. Sie fror und wollte nur noch nach Hause. Doch zuerst musste sie Jess finden. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er bei diesem Wetter am See war. Heute liess man keinen Hund vor die Tuer. Aber Jess war alles zuzutrauen. Also schlug sie den Weg Richtung See ein.
Jess sass noch immer wie in Trance da. Seine Kleidung war aufgeweicht und in seinen Schuhen hatte sich bereits ein kleiner See gebildet. Er blickte erst auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spuerte. Rory. Auch sie war bis auf die Knochen nass. Im Gegenteil zu ihm zitterte sie aber am ganzen Koerper. Erst jetzt bemerkte er, wie sie ihn aus Leibeskraeften anschrie, um gegen das Donnergrollen und den peitschenden Wind anzukommen.
"Jess, hast du einen Knall? Du holst dir hier draussen noch den Tod."
Da er nur gleichgueltig mit den Schultern zuckte, packte sie ihn am Arm und zog ihn hoch.
"Komm mit, wir muessen ins Warme."
Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Haendchenhaltend liefen sie zum Gilmore-Haus. Erst als sie ins warme Wohnzimmer stolperten, bemerkte Jess, wie kalt ihm war. Er zitterte und klapperte mit den Zaehnen. Seine Augen waren blutunterlaufen und er hatte blaue Lippen. Rory reichte ihm ein Handtuch, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand. Als sie wieder kam, hatte sie sich umgezogen. Sie trug eine weite Hose und einen dicken Pullover. Jess stand immer noch ratlos im Wohnzimmer herum.
"Du solltest das...hm...ausziehen."
Sie deutete auf Jess`nasse Sachen. Auch er blickte an sich hinunter, dann sah er Rory wieder an.
"Nur in deinen Traeumen."
Rory verdrehte die Augen und ging noch einmal in ihr Zimmer. Sie kam zurueck und reichte Jess eine ihrer weitesten Trainigshosen und den Pullover, den sie damals mitgenommen hatte, als sie per Anhalter nach Stars Hollow gefahren war.
"Du kannst das anziehen. Ich werde auch bestimmt nicht hinsehen."
Sie grinste ihn an und ging dann in die Kueche, um heissen Kaffee zu machen. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, stand Jess in den neuen Kleidern da. Die Hose war ihm zu kurz, sie bedekte seine Schienbeine nur zur Haelfte, aber sie war trocken. Rory reichte ihm eine Tassee Kaffee und nahm ihm die nassen Sachen ab, um sie zum Trockenen aufzuhaengen. Dann setzte sie sich ebenfalls mit Kaffee zu ihm.
"Oh mein Gott, du blutest ja."
Sie sprang auf und holte den Verbandskasten. Jess fuhr sich mit der Hand an die Stirn und als er sie wieder herunternahm, hatte er Blut an seinen Fingern. Bis jetzt hatte er die Wunde nicht bemerkt. Sie musste wohl von der Schlaegerei stammen.
"Das kann jetzt weh tun."
Rory gab Desinfektionsmittel auf ein Stueck Watte und betupfte damit Jess` Stirn. Er zog vor Schmerz zischend die Luft zwischen seinen Zaehnen ein. Instinktiv verzog auch Rory ihr Gesicht. Als sie fertig war, klebte sie ein Pflaster auf die Wunde unnd sagte mit Kennerblick:"Muss nicht genaeht werden."
"Danke, Frau Doktor. Ich werde Sie weiterempfehlen."
Rory musste lachen. Einen Moment sassen sie nur so da und sahen sich an. Jess auf der Couch, Rory ihm gegenueber auf dem kleinen Tisch. Als Rory ihm in die Augen sah, ueberkam sie auf einmal eine Welle von Schuldgefuehlen. Eine einsame Traene bahnte sich ihren Weg ueber die Wange.
"Rory..."
Jess legte seine Hand auf ihre Wange. Er wusste nicht, ob er etwas falsch gemacht hatte.
"Nein, lass das. ich hab das nicht verdient. Ich hab dich nicht verdient."
"Rory, was redest du denn da?"
Jetzt verstand er die Welt nicht mehr. Sie sollte ihn nicht verdient haben? So etwas besonderes war er dann auch wieder nicht. Doch Rory hoerte nicht auf zu weinen.
"Ich hab meine Unschuld an Dean verloren, aber er war es nicht wert.", brachte sie schluchzend hervor.
Dieser Teil war ein bisschen laenger, da ich nciht weiss, wann ich euch den naechsten liefern kann.
kisses
sunny
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.