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Rory ging mit schnellen Schritten über den Platz. Sie lief schon fast. Sie wusste auch nicht warum, aber ihre FüÃe trugen sie zum Diner. Zu Jess. Sie war nicht mit ihm zusammen und hatte keine Ahnung, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, sie wusste nur, dass sie ihn sehen wollte.
Doch plötzlich sah sie etwas, was sie nicht sehen wollte. Dean kam auf sie zu. Automatisch beschleunigte sie ihre Schritte noch ein bisschen. Sie wollte ihn nicht sehen, geschweige denn mit ihm reden. Doch er schien das nicht zu wissen.
"Rory, ich muss mit dir reden."
"Ich hab dir nichts zu sagen", sagte sie und ging an ihm vorbei. Er lieà sich davon nicht beeindrucken und lief neben ihr her.
"Rory, bitte...ich möchte mich entschuldigen."
"Darauf kann ich wirklich verzichten."
Sie versuchte, so kalt wie möglich zu klingen, doch es gelang ihr nicht. Man konnte deutlich hören, wie verletzt sie war.
"Rory, bitte. Bleib doch stehen...Verdammt Rory, du bist doch meine Freundin."
Das war zu viel. Der Junge besaà auch noch die Frechheit, zu glauben, dass sie immer noch seine Freundin war. Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Diesmal gelang es ihr, so viel Kälte und Hass in ihre Stimme zu legen.
"Ich glaub, ich hab mich gerade verhört. Ich bin seit dem Moment nicht mehr deine Freundin, als deine Hand auf meine Wange klatschte."
Dean zuckte bei ihren Worten zusammen. Das hatte er verhindern wollen. Er wollte sie nicht verlieren. Er liebte sie doch.
"Rory, bitte entschuldige. Ich werde es auch nie wieder tun."
Das kostete Rory nur ein verächtliches Lachen. Er konnte nicht aufhören. Immer wieder versuchte er, sie zurück zu gewinnen. Bisher war ihm das auch immer gelungen. Doch diesmal war er zu weit gegangen. Es war nicht der Schmerz, den die Ohrfeige verursacht hatte, der sie so verletzte. Es war mehr die Tatsache, dass er überhaupt zugeschlagen hatte. Man sollte dem Menschen, den man liebt, immer Respekt zukommen lassen. Eine Ohrfeige bedeutete alles andere als Respekt.
"Wer einmal zuschlägt tut es wieder."
Traurig blickte Dean auf den Boden. Er wusste, dass er sie jetzt endgültig verloren hatte.
"Bist du jetzt wieder mit ihm zusammen?"
"Nein, bin ich nicht. Und selbst wenn es so wäre, würde es dich nichts angehen."
Sie machte am Absatz kehrt und ging auf das Diner zu. Sie hatte nicht das triumphierende Grinsen in Deans Gesicht bemerkt. Wenigstens hatte er Rory nicht an Jess verloren.
Als Rory das Diner betrat, konnte sie Jess nicht sehen. Sie hatte ihn hinterm Tresen erwartet, doch dort stand nur Luke. Also setzte sie sich zu ihm und bestellte eine Tasse Kaffee. Als er ihr diese hinstellte, wollte sie ihn schon fragen, wo Jess steckte, doch da entdeckte sie ihn selbst. Er saà an einem Tisch. Mit einem Mädchen. Sie hatte lange, blonde Locken. Sie war hübsch. Das musste Rory neidlos anerkennen. Doch was wollte Jess von ihr? Er hatte noch nicht einmal Rory bemerkt. Normalerweise sah er sie immer, wenn sie das Diner betrat. Doch im Moment schien er nur Augen für dieses Mädchen zu haben.
Wer war sie? Rory hatte sie schon öfters hier gesehen. Sie war Luke mehrmals in den Ohren gelegen, damit er ihr einen Job gab. Er hatte sie immer wieder abgelehnt. Braver Junge, dachte sie mit einem zufriedenen Grinsen. Doch das erstarb sofort wieder, als sie erkannte, dass Jess sie nicht einfach so abwimmelte. Die beiden schienen sich blendend zu verstehen. Immer wieder schallte ihr Gelächter zum Tresen herüber.
Eine Weile versuchte sie es zu ignorieren. Insgeheim hoffte sie, dass Jess sie früher oder später doch noch wahrnehmen würde. Doch dem war nicht so. Rory spürte Eifersucht in ihr hochkommen. Sie wusste nicht, warum, aber es war so. Sie war nicht einmal mit Jess zusammen. Aber sie liebte ihn doch. Sie gönnten sich doch nur eine Auszeit. Also war er praktisch für diese Blondine gar nicht mehr zu haben. Als sie es nicht mehr aushielt, stand sie auf und ging hinüber zum Tisch, an dem die beiden saÃen.
Jess bemerkte sie erst, als sie vor ihm stand. Sofort sprang er auf.
"Rory, schön dich zu sehen. Du musst Angie kennen lernen. Sie mag Hemmingway genauso gern wie ich."
Na toll. Hemmingway. Eins zu null für die Blondine. Rory ertappte sich dabei, sich auszurechnen, wie groà ihre Chancen waren, gegen dieses Mädchen bei Jess bestehen zu können.
Da Rory nicht reagierte, stellte sich Angie noch einmal selbst bei Rory vor.
"Hey, ich bin Angela. Aber meine Freunde nennen mich Angie."
"Ich bin nicht deine Freundin."
"Den Satz hab ich schon mal gehört. Seid ihr zwei verwandt."
Jess musste grinsen. Doch Rory verstand den Witz nicht und reagierte gereizt auf diese Aussage.
"Nein, wir sind nicht verwandt. Ich bin seine Freundin."
Jess war zuerst sprachlos. Er glaubte, sich verhört zu haben. Rory war doch nicht seine Freundin. Gestern Abend hatte sie ihm doch noch gesagt, dass sie im Moment nicht zusammen sein konnten.
"Rory, du bist nicht meine Freundin."
"Bin ich doch."
"Bist du nicht."
"Doch, bin ich."
Angie lauschte eine Weile ihrem Gespräch, bis es ihr zu bunt wurde.
"Bist du jetzt seine Freundin oder nicht?"
"Na klar bin ich es."
"Rory, kann ich dich einen Moment sprechen?"
Jess wartete keine Antwort ab, sondern schleifte sie schon aus dem Diner. DrauÃen auf der StraÃe stelle er sie zur Rede.
"Was sollte das gerade?"
"Was?"
"Na das."
"Könntest du dich genauer ausdrücken?"
Jess verdrehte die Augen.-Manchmal konnte Rory echt anstrengend sein.
"Du bist nicht meine Freundin."
"Bin ich doch."
"Willst du das Spiel jetzt wieder von vorne beginnen."
Langsam wurde er wütend. Irgendwas war mit Rory los, doch sie war zu feige, es zuzugeben.
"Gestern Abend hast du mir erklärt, dass du Zeit brauchst. Und wenn du Zeit brauchst, dauert es normalerweise länger als 12 Stunden."
"Ich habs mir anders überlegt."
In der Hoffnung ihn somit überzeugen zu können, legte sie ihre Arme um seinen Hals und versuchte ihn zu küssen. Doch er wich ihr aus.
"Rory, du willst doch gar nicht mit mir zusammen sein, oder?"
Sie sah ihn mit ihren blauen Augen an. Sie konnte nicht glauben, dass er im Moment derjenige war, der nicht mit ihr zusammen sein wollte. Obwohl er es eigentlich wollte. Er war im Moment nur der vernünftigere. Sie brauchte tatsächlich Zeit. Die Eifersucht hatte nur ihr Gehirn einfrieren lassen.
"Nein."
"Gut, dann wäre das ja geklärt."
Er nahm ihr die Sachen ab, die sie gestern aufgehängt hatte und verschwand dann wieder im Diner. Durch das Fenster sah sie, wie er sich wieder zu Angie an den Tisch setzte. Sie hatte sich dort drinnen gerade zum Affen gemacht. Vor einer Blondine. Sie konnte nur hoffen, dass sie diese Angie nie wieder sehen würde. Doch das war in Stars Hollow so gut wie unmöglich.
"Hey Rory, willst du hier Wurzeln schlagen? Warum gehst du nicht rein?"
Hinter ihr war Lorelai aufgetaucht. Mit einer traumhaften Laune.
"Ich war schon drinnen."
"Ist etwa alles voll? Das hält uns doch nicht auf. Wir können sicher noch einen freien Platz ergattern."
"Nein Mum. Du kannst reingehen. Ich möchte gerne nach Hause."
Lorelai wollte fragen, was denn los sei, doch sie merkte, dass Rory nicht reden wollte. Sie drehte sich um und lief nach Hause. Lorelai zuckte mit den Schultern und betrat das Diner. Doch auch sie würde da drinnen eine etwas unangenehme Ãberraschung erwarten...
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
![[Bild: kjjkhj9gg.jpg]](http://img133.imageshack.us/img133/1113/kjjkhj9gg.jpg)
![[Bild: e3v-1.gif]](http://www.bilder-hochladen.net/files/e3v-1.gif)
