Hallo meine Lieben!
Hab schon weiter geschrieben
Hoffe euch gefällt der neue Teil.
79. Teil
Die Sonne warf ihre ersten Strahlen durch die dünnen Jalousien.
Dave blickte seufzend auf seine Tasse Kaffee.
âWarum bist du schon auf?â Daves Freund Daniel, der gerade die kleine Küche betreten hatte, blickte ihn überrascht an. Dave war schon immer als extremer Langschläfer bekannt gewesen. Die beiden kannten sich seit der Grundschule. Daniel hatte in all den Jahren niemals erlebt, dass sein Freund vor ihm erwacht war.
Dave seufzte. âIch konnte nicht schlafen. Mich beschäftigt in letzter Zeit einiges.â Erklärte er kurz.
Daniel nickte. âIch muss los. Wir sehen uns später.â
Daniel war kein Mensch, der Fragen stellte. Man konnte über jedes Problem mit ihm sprechen und seine Tipps waren oft nützlich oder zumindest tröstlich, aber er drängte sich nicht auf. Dave war dankbar dafür. Er hatte Abstand gebraucht und sein bester Freund aus Kindertagen, welchen er in den letzten sechs Jahren kaum gesehen hatte, war sofort bereit gewesen ihm seine Couch für drei Wochen zur Verfügung zu stellen. Danach würde Daniel mit seiner Freundin Annie verreisen. Er hatte Dave zwar das Angebot gemacht, so lange bleiben zu können wie er wolle, jener hatte jedoch dankend abgelehnt. Dave hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Daniel. Er bewohnte seine Wohnung ohne jegliche Gegenleistung. Sie kamen aufgrund Daniels anstrengenden Berufs nicht einmal dazu sich richtig zu unterhalten.
Dave nahm sich vor nach seinem Bibliotheksbesuch â auch wenn er die nächsten Wochen die Vorlesungen nicht besuchen würde, wollte er sich für die Prüfungen am Ende des Semesters vorbereiten â zumindest Lebensmittel zu besorgen um seinen Freund zu unterstützen. Er würde nicht wieder den ganzen Tag im Central Park verbringen und über sein Leben nachdenken. Es schmerzte ihn an Lane zu denken. Sie war seine groÃe Liebe. Er seufzte traurig. Schon oft hatte er mit dem Gedanken gespielt sie anzurufen, es jedoch stets gelassen.
Es wäre sinnlos.
Plötzlich wandelte sich das Gesicht der hübschen Koreanerin vor seinen Augen. Er sah die junge Frau mit den unglaublich grünen Augen und dem glänzenden rotblonden Haar. Mandys fröhliches Lachen ertönte in seinen Ohren. Es war eine schöne Stunde gewesen. Sie hatten über verschiedenste Dinge gesprochen und viel Spaà gehabt. Dave hatte zum ersten Mal nicht an Lane gedacht. Mandy und Dave hatten Telefonnummern ausgetauscht. Er tastete nach dem kleinen Zettel in seiner Hosentasche. Kurz überlegte er sie anzurufen, lieà es jedoch.
âWirst du ihn heute wieder sehen?â Elsa rückte ihre Brille zurecht und trank von ihrem Tee.
âWen?â Mandy blickte sie verwirrt an und gähnte. Sie war nicht gewohnt um diese Zeit aufzustehen und war deshalb noch sehr müde.
âDiesen jungen Mann, mit dem du Mittagessen warst! Wie nennt ihr das? Lunch?â
Mandy lächelte leicht. Es war sehr schön mit Dave gewesen. Sie hatte endlich sie selbst sein können ohne sich um jemanden sorgen zu müssen oder sich wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. âIch denke nicht.â
âWarum nicht? Kind, du brauchst einen neuen Freund!â Meinte Elsa bestimmt.
âElsa, das Letzte was ich momentan brauche ist ein Freund.â
âUnsinn.â Elsa schüttelte den Kopf. âDu solltest endlich los lassen und einem neuen Mann eine faire Chance geben!â
Mandy seufzte traurig.
Elsa strich ihr sanft über den Handrücken. âBeginne wieder zu leben, mein Kind. Aber davor holst du mir frische Brötchen von der Bäckerei zwei StraÃen weiter.â Sie lächelte und zog ein paar Münzen aus der Tasche ihres Bademantels. âDas sollte ausreichen.â
Mandy verlieà genervt die kleine Bäckerei. Zwei Leute hatten sich einfach vorgedrängt und die Kassiererin war sehr unfreundlich gewesen.
âDu bekommst noch Falten, wenn du dein schönes Gesicht weiterhin so wütend verziehst.â Hörte sie plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Sie drehte sich um. âHast du eigentlich schon einmal etwas Sinnvolles gesagt, Diego?â
Er grinste. âMit zwölf Jahren habe ich dich gefragt, ob du mit mir gehen möchtest.â
Mandy rollte mit den Augen. âUnd was habe ich geantwortet?â
âDu hast abgelehnt, weil ich irgendwann in einem früheren Leben deine Puppe ruiniert hatte.â
âDas war Cindyâ¦â
âNatürlich. Hast du Lust heute Abend mit mir auszugehen?â
âWie bitte?â Mandys Augen weiteten sich.
âKomm schon, es war doch nur eine Puppe. Wie alt waren wir? Sieben? Acht?â
"Ich war neun, du warst zehn." Korrigierte sie. âWas würde deine Freundin dazu sagen, wenn wir ausgingen? Amy, das war doch ihr Name.â
âNichts.â Seine Miene veränderte sich.
âSeid ihr nicht mehr zusammen?â Mandy blickte ihn betroffen an. Sie hatte Amy gemocht. Mehr als Diegos Exfreundinnen zumindest.
âDas weià ich nicht. Miss World weigert sich mich anzurufen. Ich werde ihr bestimmt nicht nachlaufen. Das alles nur wegen einer dummen Meinungsverschiedenheitâ¦â
âDas tut mir leid.â
âVergiss es. Also, was ist? Gehen wir aus? Als Freunde. Das sind wir doch?â
âNatürlich." Mandy lächelte leicht. Sie kannte Diego seit ihrem ersten Grundschuljahr. Ãber ihn hatte sie auch seinen Cousin Carlos kennengelernt, als dieser mit seiner Mutter und seinen Geschwistern Jahre später nach New York gezogen war.
"Wegen heute Abend â ich rufe dich an.â
âVersprochen?â
Mandy lächelte. âVersprochen.â
Lorelai schlug die Beine übereinander und grinste fröhlich. Sie saà wie jeden Morgen an der Bar von Lukes Diner und genoss ihre vierte Tasse Kaffee. Ihr Freund hatte ihr die ersten drei Tassen ohne Moralpredigt eingeschenkt. Lore führte das auf den schönen Abend und die unvergessliche letzte Nacht zurück. Die vierte Tasse, jedoch, hatte sie sich heimlich selbst einschenken müssen, als Luke Kirk und Lulu Toasts serviert hatte.
âWas ist das?â Luke stellte das leere Tablett auf dem Tresen ab und blickte misstrauisch in die funkelnden Augen seiner Freundin.
Lorelai schob die Tasse wenige Zentimeter zur Seite. âDie gehört mir nicht.â
âWem denn sonst?â
Lorelai blickte sich suchend um. An der Bar saà niemand auÃer ihr. âEr ist gerade gegangen. Hat sich einfach davon gemacht ohne zu bezahlen. Du solltest das dringend Taylor meldenâ¦â
âGibt es Probleme?â Meldete sich plötzlich Taylors Stimme aus einer Ecke des Diners.
âNein.â Rief Luke. Er blickte Lore tadelnd an.
Diese lächelte. âSei doch nicht so.â
âLorelai, du schadest deinem Körperâ¦â
Während er mit seiner Predigt fort fuhr, erhob sich Lorelai und goss schnell Kaffee in einen Plastikbecher. âJa, ja. Ich muss los. Bis später.â Sie küsste ihn kurz auf die Wange und verlieà das Diner.
Luke blickte ihr kopfschüttelnd nach.
Jess murmelte einen kurzen Gruà als er die Treppe herunter kam.
âKannst du mich heute Nachmittag vertreten?â fragte Luke. Er musste dringend nach Hartford.
Jess seufzte. âWann?â
âAb zwei Uhr.â
âIch muss lernenâ¦â
Luke verschränkte seine Arme. âHör mal, Jess. Ich habe etwas sehr wichtiges zu erledigen. Ich brauche deine Hilfe. Du kannst bei mir wohnen und erhältst auch sonst jede Unterstützung. Also mach auch etwas dafür!â
Jess seufzte.
Zwei Uhrâ¦.Rory kann nicht vor halb fünf kommen aufgrund eines Seminars. Er ging noch einmal zurück in die Wohnung und wählte eine Nummer.
Hoffentlich hat sie noch ihre alte Nummer⦠Es klingelte vier Mal bevor sie sich meldete. âJess? Das ist aber eine Ãberraschungâ¦â
Er rollte mit den Augen. âWir müssen uns im Diner treffen. Ich habe aber nur kurz Zeit, da ich aushelfen muss!â
âIch soll zum Diner kommen?â
âEs gibt wohl keine andere Möglichkeit, auÃer wir verzichten auf das unnötige Treffen.â
âNein. Ich werde pünktlich seinâ¦und dich nicht lange aufhalten. Bis dann.â Sarah steckte ihr Handy in die Tasche und verlieà das Studentenwohnheim.
Paris blickte wütend auf ihr Skriptum. SchlieÃlich schlug sie es zu und schleuderte es an die Wand. Es war früher Nachmittag. Das war früher ihre beste Lernzeit gewesen. Früher, bevor dieses Chaos mit Carlos und Jamie begonnen hatte. Paris seufzte und beschloss etwas spazieren zu gehen. Sie musste einen klaren Kopf bekommen. Paris hatte noch immer keine Lösung gefunden und Jamies Mail verwirrten sie zusätzlich.
Sie wollte gerade die Wohnung verlassen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Paris öffnete seufzend.
âHey. Ich dachte mir, du könntest eine kleine Pause vertragenâ¦â Carlos küsste sie.
Wenn ich schon begonnen hätte⦠âHi. Ich habe sehr viel zu tunâ¦â
âIch kann auch später wiederkommenâ¦â
âMüsstest du nicht arbeiten?â
âLange Geschichte.â
Sie überlegte kurz. âTana lernt in ihrem Zimmer. Lass uns wohin gehen, wo wir ungestört reden können.â Paris beschloss es ein für alle mal zu klären. Das Chaos in ihrem Kopf musste ein Ende haben, damit sie wieder ein normales Leben führen konnte. Sie wusste zwar nicht, wie sie beginnen sollte, aber sie musste über ihre Gefühle sprechen. Vor allem mussten sie aber über seine Gefühle sprechen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie die Worte nicht in ihrem Kopf parat. Wie sollte sie über etwas sprechen, das sie nicht wirklich verstand? Es würde möglicherweise alles verschlimmern oder gar zerstören. Ein guter Ausgang schien ihr unmöglich. Sie spürte wie sich ihr Magen zusammenzog, als sie das Wohnheim verlieÃen. Paris zweifelte am Sinn ihres Vorhabens. Auf dem Weg zum Auto entschied sie sich mehrmals dagegen und wieder dafür.
Lorelai bog mit dem Auto in ihre Gasse ein. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach halb zwei. Sie hatte seit der früh nichts mehr gegessen und ihr Magen knurrte. Lächelnd beschloss sie etwas vom Chinesen zu bestellen.
Als sie sich ihrem Haus näherte, erblickte sie plötzlich ein Auto, welches vor der Garage geparkt worden war.
Stirn runzelnd hielt sie hinter ihm und stieg aus.
Der Mann, welcher vor der Tür gestanden hatte, kam lächelnd auf sie zu.
Rory war gerade auf den Weg zum Seminarraum, als ihr Handy klingelte. Verwundert, weil sie dachte, es abgeschaltet zu haben, nahm sie den Anruf an.
âHallo?â
âRory?â Lane klang verzweifelt.
âLane? Alles in Ordnung?â Rory runzelte besorgt die Stirn.
âIch weiÃ, du hast sehr viel Stress, aber könntest du vorbei kommen? Es ist wichtig!â Lane versuchte die Tränen zu unterdrücken.
Rory blieb unsicher vor dem Saal stehen. Das Seminar war zwar sehr wichtig, aber ihre Freundin war wichtiger. âIch komme so schnell wie möglich." Versprach sie.
Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. Sie rannte zu ihrem Auto.
Jessâ¦er erwartet mich um halb fünf. schoss es ihr durch den Kopf.
Lane braucht mich dringend. Sie wählte seine Nummer, er hatte sein Handy jedoch abgeschaltet. Rory beschloss vor dem Besuch bei Lane kurz beim Diner zu halten um Jess mitzuteilen, dass sie wahrscheinlich ein wenig später als ausgemacht kommen würde. Sie startete den Motor und fuhr los.
Freu mich auf eure FBs!
Bussi Selene