Hallo meine Lieben!
@Sky Angel: Vielen Dank für dein tolles FB! Freut mich, dass dir der Teil gefallen hat! :freu:
@alle: Habe weiter geschrieben
Hoffe, euch gefällt der neue Teil.
82. Teil
Durch das Haus ertönte sanfte Musik. Lorelai drehte sich zum dritten Mal übermütig vor dem Spiegel. Die Sonnenstrahlen verliehen ihrem Haar einen atemberaubenden Glanz.
Rory lehnte an der Wand neben dem Fenster und beobachtete ihre Mutter lächelnd.
Es war der Tag vor Liz und T.J.âs Hochzeit. Lore hatte die Kleider abgeholt und sofort ihre Tochter angerufen.
âSchätzchen, möchtest du deines gar nicht anziehen? Komm schon, das macht SpaÃ!â Forderte sie Rory auf.
Diese seufzte. âIchâ¦ich weià nicht, ob ich überhaupt zu der Hochzeit gehen werdeâ¦â
Lorelai glaubte nicht richtig gehört zu haben. âWas redest du denn da? Du bist Jessâ Begleiterin! Oder streikt er plötzlich, weil er es uncool findet seine Mutter mit seinem Gipsarm zum Altar zu führen?â
Rory blickte auf ihre Zehenspitzen. Sie hatte seit dem Telefonat nicht mehr mit Jess gesprochen. Dreimal hatte sie überlegt ihn anzurufen, sich jedoch jedes Mal dagegen entschieden. Er hatte sie belogen, er war es also, der sich melden musste.
Lorelai strich ihr sanft über den Arm. âWas hat er schon wieder getan?â Der Klang ihrer Stimme war eine Mischung aus Besorgnis und Ãrgernis über Jess.
Wenn er meinem Baby irgendetwas getan hat, kann er was erleben.
Rory sah ihr nicht in die Augen als sie langsam antwortete. âNichts. Ich habe nur sehr viel Stress.â Sie hatte kein gutes Gefühl bei dieser Lüge. Sie waren doch stets ehrlich zueinander gewesen. Ihre Mutter hatte allmählich begonnen einigermaÃen mit Jess klar zu kommen, sie wollte diese Entwicklung nicht zerstören.
Jess betrügt mich, warum möchte ich also verhindern, dass Mum wütend auf ihn ist? Ein Teil ihres Herzens wollte nicht glauben, was ihre Augen vor wenigen Tagen gesehen hatten.
Ich muss mit ihm sprechen. So sehr sie es auch wollte, wusste sie, dass sie es dennoch nicht konnte. Rory überlegte es ihrer Mutter zu erzählen. Es würde ihren Schmerz leichter machen. Zumindest für wenige Minuten.
Lorelai beäugte sie misstrauisch. âDu bist eine schlechte Lügnerin.â
Rory seufzte. âEs tut mir leid. Ich kann nicht darüber sprechenâ¦ich brauche etwas Zeit für michâ¦zum Nachdenkenâ¦â
âEs geht also um Jess?â
âMumâ¦â
Lorelai verschränkte die Arme. âWas hat er schon wieder getan? Hat dieser Junge nur Unsinn im Kopf?â
âMum, bitteâ¦ich möchte im Moment mit niemandem darüber sprechenâ¦es betrifft nur Jess und mich. Akzeptiere das bitte.â
Lorelai atmete tief durch. Eine Mutter fühlt, wenn ihre Tochter leidet. Sie wusste, dass sie die Entscheidung ihrer Tochter akzeptieren musste. Dies fiel ihr jedoch sehr schwer. Sie wollte Rory helfen, sie trösten. Sie auf keinen Fall so leiden lassen. Lore nahm sie in die Arme. âOkay. Aber solltest du es dir anders überlegenâ¦â
ââ¦werde ich dich anrufen. Versprochen. Mach dir keine Sorgen!â
Paris verlieà gerade die Bibliothek, als ihr eine Studienkollegin entgegen kam.
âHi, Paris!â Lucy winkte ihr fröhlich.
Paris seufzte genervt. âHi.â Mit Lucy konnte man sich nur über oberflächliche Themen unterhalten. Paris hasste nichts mehr als Smalltalk.
âDie Noten sind schon da!â Erzählte Lucy aufgeregt. âRick hat es mir vorhin gesagt. Wir haben uns zufällig in der Mensa getroffen undâ¦â
âWas redest du da?â Unterbrach Paris sie. âDer Test war vorgestern! Dr. Simons kann unmöglich alle Testbögen in dieser Zeit angeschaut haben! Trotz seiner drei fleiÃigen Assistentinnen.â
âÃberzeuge dich selbst. Die Liste wurde an der Pinnwand vor dem Institut angebracht.â
âRick muss sich irren.â Meinte Paris, lief jedoch sofort zum Institut.
Zwischen diversen Flyern, Werbungen und Informationslisten prangte der gefürchtete Zettel in der Mitte der Pinwand. Paris suchte ungeduldig nach ihrem Namen. Daneben war ihr Name und eine Note gedruckt worden.
3- Paris starrte auf die Liste. Ãberprüfte mehrmals ob sie sich möglicherweise in der Zeile geirrt hatte. Sie betrat fluchend das Institut und erkundigte sich nach dem Sprechzimmer des Professors. Es musste sich um einen Irrtum handeln. Vielleicht hatte er etwas missverstanden oder ihr Bogen war vertauscht worden. Während sie nach dem Raum suchte, überlegte sie angestrengt, wer sie so hintergangen haben könnte. Ihr fielen zu viele Verdächtige ein.
Energisch klopfte sie an die Tür. Kaum hatte sie die Erlaubnis bekommen einzutreten, stürmte sie auch schon in den kleinen Raum. Dr. Simons runzelte verwirrt die Stirn. Ehe er jedoch etwas sagen konnte, sprudelte es aus Paris heraus. âBei meinem Test ist ein gravierender Irrtum passiert. Ich bitte Sie, ihn noch einmal durchzusehen.â
âMiss Gellar, richtig?â Er lächelte leicht.
Diese nickte.
Der Professor tippte etwas auf der Tastatur seines Computers. âEine 3-â¦â Er schien kurz nachzudenken. âSie haben bei mir schon letztes Semester zwei Seminare besucht und in diesen überdurchschnittliche Leistungen erbracht. Deshalb hab ich ihren Testbogen auch zwei weitere Male überprüft.â
Paris runzelte die Stirn.
Das kann nicht sein.
âMiss Gellar, diese Prüfung war eine der schwersten des ersten Abschnittes. Sie haben sie auch bestanden. Es ist nicht möglich immer sehr gute Leistungen zu erbringen. Ihr Semester ist beinahe zu Ende. Denken Sie nicht mehr daran, sondern versuchen Sie sich etwas zu erholen. Sie hatten sehr viel Stress die letzten Monate. Da ist es ganz normal, am Ende etwas nachzulassen...â
Paris starrte ihn an. Was redete er da? Sie hatte nicht nachgelassen. Ihre Stimme überschlug sich. âWorin lagen meine genauen Schwächen?â erkundigte sie sich. Sie dachte an ein hinteres Kapitel des dicken Skriptums, welches ein gewisser Dr. Morris verfasst hatte. Die Gliederung und Ausdruckweise dessen Abschnittes waren mehr als verwirrend gewesen.
Der Professor setzte seine Brille auf und kratzte sich auf der Stirn. âVerstehen Sie mich bitte nicht miss, aber es scheint, als hätten sie die Hälfte des Stoffes nur sehr oberflächlich gelernt.â
Paris wollte etwas erwidern, konnte sich jedoch beherrschen. âDanke.â Sie verlieà das Sprechzimmer und ging zurück in ihr Wohnheim um ihren Autoschlüssel zu holen.
Die Sonne brannte auf ihre Körper. Sie kuschelten sich aneinander und lauschten dem sanften Rauschen des Meeres. Dave strich durch ihr schwarzes Haar. Ihre roten Lippen wirkten verführerischer denn je. Er küsste sie stürmisch. âIch liebe dich, Lane.â Flüsterte er.
Dave schreckte hoch. Er fand sich selbst auf Daniels Wohnzimmercouch. Er musste bei dieser langweiligen Serie eingeschlafen haben. Dave fuhr sich seufzend durchs Haar. Er hatte seit Wochen nichts mehr von Lane gehört, seit Tagen nichts mehr von Mandy. Seine Gefühle verwirrten ihn. Er liebte Lane noch immer, dessen war er sich sicher. Wahre Liebe verging nicht so schnell. Doch was empfand er für Mandy? Sie schien ihm so vertraut, als würden sie sich bereits seit Jahren kennen. Es verband sie eine Art Leidenschaft, die er nicht erklären konnte. Dieser Kuss war etwas Besonderes gewesen.
Zur selben Zeit rührte Mandy nachdenklich ihren Tee um. Elsa saà ihr schweigend gegenüber.
âDu ruinierst dein eigenes Leben!â
âDanke für deine Ehrlichkeit, Elsa.â
Elsa hustete und rückte ihre Brille zurecht. âWas möchtest du, mein Kind?â
Mandy seufzte. âDas alles ist so furchtbar schwierig.â
âHat irgendjemand jemals behauptet das Leben wäre einfach?â
Zach klopfte zögernd an Lanes Zimmertür.
âJa?â Sie sah von ihrem Musikmagazin hoch.
Als Zach langsam den Raum betrat, erhob sie sich schnell von ihrem Bett.
âIch dachte, du hättest vielleicht Hunger.â Er reichte ihr den kleinen Pizzakarton. âNach der Arbeit war ich sehr hungrig und bin zu dem neuen kleinen Pizzaimbiss gefahren. Schmeckt ausgezeichnet.â Er lächelte unsicher.
Lane nahm den Karton lächelnd entgegen und öffnete ihn. Sie sog den verführerischen Duft der frisch gemachten Pizzaschnitte ein. âDanke. Ich habe tatsächlich Hunger.â
Zach nickte. âLass sie dir schmecken.â Er wandte sich zur Tür.
âZach?â
âJa?â Er blickte sich fragend an.
âIch hasse das!â
âWolltest du keine Champignons?â
âIch meine, wie es zu Zeit zwischen uns läuft.â
Zach nickte seufzend. âIch hasse es ebenso.â
âLass uns diesen Abend versuchen zu vergessen. Unsere Freundschaft darf nicht länger darunter leiden.â
Er nickte wieder leicht.
âWarum holst du dir nicht ein Bier, mir einen Saft und setzt dich zu mir. Ich versuche einen Song zu schreiben und könnte deine Hilfe gebrauchen!â Sie lächelte.
Paris läutete an der Tür. Wenige Sekunden später wurde geöffnet.
Carlos blickte sie überrascht an. âWas machst du denn hier? Ich dachte, du würdest erst morgen kommen?â
Sie stürmte in die Wohnung. âDie Noten sind heute gekommen.â
Er schloss die Tür hinter ihr. âWovon redest du?â
âIch hatte vorgestern einen Test! Hast du das etwa schon vergessen?â
âEuer Professor war diesmal ausgesprochen schnell.â Er wollte sie küssen, sie wich jedoch einen Schritt zurück.
âIch habe eine 3-.â Erzählte sie aufgebracht.
âDu hast also bestandenâ¦â
Paris starrte ihn an. âNatürlich. Du würdest das wahrscheinlich auch noch feiern!â
âWahrscheinlich. Medizin ist schlieÃlich eine der schwersten Studienrichtungen.â
âDa kennst du dich natürlich bestens aus.â Meinte sie zynisch. âWarum bist du eigentlich schon zuhause? Hattest du keine Lust zu arbeiten?â
âIch habe mir frei genommenâ¦â
âAch, und warum? Wolltest du länger schlafenâ
Er blickte sie wütend an. âIch denke nicht, dass dich das etwas angeht.â
âWeiÃt du, das ist genau die richtige Einstellung! Mit diesem Mangel an Ehrgeiz wirst du ewig in dieser Autowerkstatt bleiben und zwischendurch im Lagerhaus helfen. Wirklich tolle Aussichten.â
âWas ist heute mit dir los? Ich kann nichts für deine Note.â
Sie blickte ihn wütend an. âDu verstehst es einfach nicht. Du verstehst rein gar nichts.â
âDu verstehst dich doch selbst nicht!â
âHast du schon mal daran gedacht irgendetwas aus deinem Leben zu machen? Du hast zu den Besten deines High School Jahrganges gehört! Sag mir einen vernünftigen Grund, warum jemand so Begabter kurz vor seinem Abschluss die Schule abbricht?â
âWeil er ins Jugendgefängnis muss?â
Sie blickte ihn irritiert an. âWas soll das nun wieder? Einer deiner Witze?â
âNein, Jess und ichâ¦â
âDas war ja wieder klar. Haben Jess und du schon ein einziges Mal etwas Sinnvolles getan?â Unterbrach sie ihn wütend.
âHör mal, Parisâ¦â
âEs interessiert mich nicht. Du hast mich belogen! Warst du überhaupt jemals ehrlich zu mir?â
âIch habe dich nicht belogenâ¦â
âDu tust es ja schon wieder! Mandy hat beinahe zwei Jahre hier gewohnt. Du sagtest ihr hättet euch kaum gesehen wegen irgendeiner Schichtarbeit! Das muss zu dieser Zeit gewesen sein! Schichtarbeit! Natürlich!â Sie lachte auf.
âWie hättest du denn reagiert, wenn ich dir die Wahrheit erzählt hätte?â
âPositiver. Deutlich positiver. Du hast mich belogen. Wahrscheinlich nicht nur was das betrifft. Du bist genau wie all die anderen!â
âWie welche anderen? Jamie?â
Sie atmete tief durch. âNein, Jamie ist nicht wie du. Er ist immer ehrlich zu mir gewesen. Hat mich immer verstanden. Er hätte niemals so auf eine mittelmäÃige Note von mir reagiert! Er hätte auch verstanden, was ich dir seit Tagen zu sagen versuche!â
âWenn Jamie so viel besser ist als ich, warum bist du dann immer noch hier?â Seine Stimme hatte einen kalten Unterton bekommen.
Paris gelang es die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken. âDas frage ich mich allmählich auch.â Sie lief aus der Wohnung.
Rory stand zögernd vor dem Diner. Es waren ungewöhnlich wenige Gäste in Lukes Cafe. Sie konnte Jess nirgendwo erblicken. Wahrscheinlich lernte er in der Wohnung.
Oder ist bei Sarah.
Sie atmete tief durch bevor sie das Diner betrat.
Kaum hatte sie sich an die Bar gesetzt, begrüÃte Luke sie freundlich. âHallo Rory. Wie gehtâs? Kaffe zum Mitnehmen?â
Sie nickte und wunderte sich über Lukes ungewohnte gute Laune.
Er reichte ihr den Kaffee sogleich. âJess ist oben, falls du ihn kurz begrüÃen möchtest. Eine kleine Pause schadet ihm gewiss nicht.â
Sie zögerte. âIch habe es leider sehr eiligâ¦â Rory wich seinem Blick aus.
âSoll ich ihm etwas ausrichten?â
Rory seufzte. An diesem Tag hätte sie den brummigen Luke bevorzugt. âNein, danke.â Sie versuchte zu lächeln und erhob sich.
Er hielt sie sanft am Arm fest. âAlles in Ordnung?â
âNatürlich. Alles Bestens.â
Luke runzelte die Stirn. âWar etwas zwischen dir und Jess?â
âNein. Ich muss jetzt wirklich gehen, tut mir leid. Ich habe bald eine schwere Prüfung.â Erklärte sie schnell.
Er nickte. âBis Morgen!â
Sie erwiderte nichts und verlieà das Diner.
Rory saà auf ihrem Bett. Sie starrte auf das Handy, welches sie in ihrer Hand hielt. Ihr Herz wollte ihn anrufen, ihr Verstand verbot es.
Rory seufzte. Sie liebte Jess.
Er hat mich belogen und betrogen. Er hat es nicht verdient angerufen zu werden. Sie strich nachdenklich über ihr Handy.
Wir sollten uns aber aussprechen. Ich wäre zu neugierig, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat. Sie begann seine Nummer zu tippen, hielt plötzlich inne.
Nein, es hat keinen Sinn. Er würde es sowieso nur abstreiten. Sie legte ihr Handy zurück auf den Nachtisch. Tränen liefen über ihre Wangen. Der Druck auf ihrem Herzen verstärkte sich.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. âHi!â Paris versuchte so natürlich wie möglich zu klingen. Rory merkte jedoch, dass etwas nicht stimmte. Sie strich sich die Tränen von der Wange.
âMöchtest du darüber sprechen?â Fragte Paris besorgt und setzte sich neben sie.
Rory schüttelte den Kopf. âDu?â
âEs ist aus.â Paris blickte auf ihre Zehenspitzen. Ihre Augen tränten.
âWarum? Was ist passiert?â
âEr liebt mich nicht.â Antwortete sie leise.
Rory nahm sie in die Arme. Auch sie konnte dem Druck nicht mehr länger standhalten und lieà ihren Tränen freien Lauf.
Freu mich auf eure FBs!
Bussi Selene