Okay, ich hab jetzt den neuen Teil bei er Party angesetzt. Er hätte eigentlich lustig werden sollen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das auch ist. Vielleicht hilft es, wenn ihr euch das ganze bildlich vorstellt. Sagt mir dann, ob es funktioniert hat.
Die Party war in vollem Gange. Das ganze Stockwerk war voll mit feiernden Studenten. Alle amüsierten sich. Alle auÃer Rory. Sie hatte in ihrem Zimmer gelesen, durch den Lärm war sie jedoch verscheucht worden. Also hatte sie sich wohl oder übel auch unter die Partygäste gemischt. Sie saà schon über eine halbe Stunde auf einer Couch in einem fremden Zimmer, als Paris sich zu ihr gesellte.
âHör zu, ich hab jetzt eine Umfrage gestartet und herausgekommen ist, dass unser Zimmer das beste istâ, verkündete sie feierlich.
âGroÃartigâ, erwiderte Rory mit gespieltem Enthusiasmus.
âZimmer 3 ist unordentlich und in Zimmer 4 ist ein eigenartiger Geruch aufgetaucht.â
âDas ist nicht gut.â
âNein. In welchem Zimmer sind wir hier?â
â8.â
âZu überfüllt für dieses kleine Zimmerâ, sagte Paris, während sie einen Notizblock aus ihrer Tasche zog und zu schreiben begann.
Rory sah währenddessen nervös auf die Uhr.
âSag mal, hast du Jess irgendwo gesehen?â
âWen?â, fragte Paris, ohne von ihrer Liste aufzublicken.
âJess, mein F...mein Ex-Freund.â
âNein, aber ich schick ihn zu dir, wenn er kommt.â
Und schon war sie aufgesprungen. Sie musste noch andere Zimmer unter die Lupe nehmen. Immer wieder sah Rory auf die Uhr. Es war jetzt schon 9. Würde er etwa nicht mehr kommen? Er hatte ja nicht fix zugesagt. Es wäre also durchaus möglich, dass er zu Hause geblieben war.
Sie beschloss aufzustehen, um auch einmal eine Runde zu drehen. Vielleicht würde sie ihm ja zufällig über den Weg laufen. Wenn er überhaupt kam.
Plötzlich hörte sie hinter sich jemanden ihren Namen rufen. Und als sie sich umdrehte, sah sie zwei nur allzu bekannte Gesichter.
âMadeline, Louise, was für eine Ãberraschung.â
Unglaublich, dass die beiden aufgescheuchten Hühner von der Chilton auch hier waren.
âDenkst du, wir beide lassen uns eine Studentenparty entgehen?â, fragte Madeline, und man merkte, dass sie schon etwas angeheitert war.
âAber warum seid ihr hier? In Yale?â
âWir haben im Internet die ganzen Studentenpartys ausfindig gemacht. Jetzt machen wir die Rundeâ, beantwortete Louise die Frage.
âAls nächstes fahren wir nach Harvardâ, sagte Madeline, ohne Rory dabei anzusehen. Sie sah sich schon nach jungen, männlichen Studenten um.
âWow, da kommt ihr ja ganz schön herum. Wenn ihr Paris sucht, die muss hier irgendwo sein.â
âIm Moment ist dieses hübsche Gesicht dort drüben wichtiger. Ich werde es einmal genauer unter die Lupe nehmenâ, meinte Madeline mit einem verschmitzten Lächeln. Und schon ging sie auf einen gutaussehenden Blondschopf zu.
âBis späterâ, meinte Louise noch, bevor sie ihrer Freundin folgte.
Rory konnte über die beiden Verrückten nur den Kopf schütteln. Sie drehte sich um und setzte ihren Weg durch das Gewühl fort. Plötzlich stand Paris wieder vor ihr.
âHey Paris, hast du schon Madeline und Louise gesehen? Die sind auch hier.â
âSchön. Ich habe deinen Jess getroffen. Er ist in unserem Zimmer. Das beste von allen.â
Augenblicklich breitet sich auf Rorys Gesicht ein Lächeln aus. Schnell machte sie sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Doch noch bevor sie eintrat, sah sie etwas, das sie lieber nicht gesehen hätte.
Im Zimmer stand Jess und unterhielt sich blendend mit, wie sollte es auch anders sein, Angie. Sofort stellte sich Rory jedes Körperhaar zu Berge. Wie kam diese Angie nur dazu, mit Jess zureden? Sie hatte ihn doch eingeladen. Da durfte er doch nur mit ihr reden. Na schön, jetzt übertrieb sie ein wenig. Er konnte mit jedem reden, mit dem er wollte. Aber nicht mit Angie. Rory überlegte fieberhaft, was sie jetzt machen sollte. Hineingehen und sich den beiden aufdrängen. Nein, dass passte nicht zu ihr. Also drehte sie sich um und ging in ein anderes Zimmer. Irgendjemand drückte ihr einen Becher mit Punsch in die Hand. Rory wusste nicht, was sie damit machen sollte. Sie trank doch nie Alkohol. Doch einmal ist immer das erste Mal. Sie nahm einen groÃen Schluck.
Jess kämpfte sich seinen Weg zu Paris.
âHey Paris, hast du Rory irgendwo gesehen?â
âNein,â sagte Paris, und nach einem kurzen Blick auf die Uhr meinte sie noch: âIch hab ihr doch schon vor über 2 Stunden gesagt, dass du hier bist.â
Jess runzelte die Stirn. Rory war nie bei ihm aufgetaucht. Er drehte sich um, um weiter nach ihr zu suchen, als Paris ihn zurückhielt.
âJess, warum hab ich keinen SpaÃ?â
âWas?â
âJeder hier amüsiert sich, nur ich nicht. Was mache ich falsch?â
Jess ging einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.
âIch glaub nicht, dass ich der richtige für so ein Gespräch bin.â
âAch, komm schon Jess. Hilf mir bitte.â
Sie flehte ihn förmlich an. Jess spürte in sich das unbändige Gefühl, einfach davon zu laufen.
âDu solltest es einfach weiter versuchen.â
Es war mehr eine Ausrede als ein Ratschlag. Er wollte einfach nur weg.
Plötzlich stand ein Typ neben Paris, der nicht so aussah, als würde er nach Yale gehen. Er war mit Sicherheit schon dreiÃig, unrasiert und roch streng.
âHey Kleines, was hältst du von uns.â
Das war zu viel. Sie hätte alles getan, um sich mit irgendjemandem anzufreunden, doch das ging zu weit.
âRaus, alle raus. Die Party ist zu Ende. Also verschwindet. Hopp, hopp, hoppâ scheuchte sie die Leute aus dem Zimmer. Jess schüttelte nur den Kopf und machte sich weiter auf die Suche nach Rory.
Rory saà drauÃen, gegen einen Baum gelehnt, als Jess sie endlich fand.
âRory?â
âHey!â, rief sie mit übertriebener Freundlichkeit.
âWas machst du hier drauÃen? Ich suche dich schon seit einer Ewigkeit.â
âIch sehe mir die Sterne an.â
Jess sah nach oben und konnte keinen einzigen Stern erkennen. Der Himmel musste wohl bewölkt sein.
Er setzte sich neben Rory und betrachtete sie skeptisch.
âGehtâs dir gut?â
âJa, bestens. Vielleicht hab ich ein bisschen zu tief ins Glas gegluckst.â
Sie machte mit ihren Fingern ein Zeichen, das zeigen sollte, dass es auch wirklich nur ein bisschen war.
âGegucktâ, besserte Jess sie aus.
âSag ich doch.â
Jess konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn Rory betrunken war, gab sie einen Fehler noch weniger gern zu, als wenn sie nüchtern war.
âDu kennst doch sicher schon meine neue Mitbewohnerin. Andy.â
âAngie.â
âSag ich doch.â
âRory, wie viel hast du getrunken?â
âAch, weiÃt du...â Sie dachte angestrengt nach. Dabei rieb sie sich die Stirn. âEhrlich gesagt...ich habe keine Ahnung.â
Sie begann zu kichern und Jess dachte schon, sie würde sich nie mehr beruhigen.
âIch glaube, du musst ins Bettâ, meinte Jess nach einer Weile.
âWürde ich ja gerne, aber Iris hat da diese Party organisiert.â
âParis.â
âHey, du kennst sie?â, meinte Rory überrascht.
âNatürlich kenne ich sie. Und sie hat schon vor einer Stunde alle aus dem Zimmer geworfen, damit sie endlich schlafen gehen kann.â
Jess zog Rory hoch und stützte sie beim Gehen.
âNa, auf jeden Fall hat sie dafür gesorgt, dass unser Zimmer an der Party teilnehmen darf. WeiÃt du, das ist gar nicht so einfach. Dafür muss man seine Zimmertür offen lassen. Aber Iris hat ihre Beziehungen spielen lassen, und wir haben auch teilgenommenâ, plapperte Rory vor sich hin.
âUnd das beste ist, dass wir das beliebteste Zimmer haben. Kein Gestank, keine Unordnung und keine Ãberbevölkerung, oder wie man das nennt.â
Endlich hatten sie die Zimmertür erreicht und Jess lehnte Rory gegen die Wand.
âSchaffst du es von hier alleine?â
âJa, schon gut.â
Rory begann in ihrer Tasche nach dem Schlüssel zu suchen. Jess half ihr dabei. Als sie ihn endlich hatten, bedankte sich Rory für seine âHilfeâ.
âGute Nacht, Roryâ, sagte Jess und wollte schon gehen. Doch Rory hielt seinen Arm fest.
âWeiÃt du J...J...J...â Sie kniff ihr rechtes Auge zusammen und runzelte die Stirn.
âJessâ, kam er ihr zu Hilfe.
âJa richtig, Jess. Ich bin froh, dass wir so gute Freunde sind.â
âIch auch.â
Es war ihm nicht wohl bei der Sache, sie anzulügen. Doch am nächsten Morgen würde sie das Meiste sowieso vergessen haben.
Jess wünschte ihr noch einmal eine gute Nacht, dann ging er. Rory benötigte geschlagene 10 Minuten, bis sie endlich die Tür aufgeschlossen hatte, dann stolperte sie ins dunkle Zimmer.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.09.2005, 20:05 von
sunshinesmile.)