Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....

Richard Gilmore - Lott Mansion, vormittags

"Das werden wir bestimmt.", gibt Richard zurück und tritt aus der Haustüre, ohne sich noch einmal umzusehen. Er setzt sich ins Auto, fährt los, tut alles wie ferngesteuert. Irgendwann bemerkt er, dass er am Highway ist, stellt es auch nur wegen des allzu häufigen Staus fest. Seine Gedanken kreisen um Pennilyn, um das, was beinahe gewesen wäre, um das, was niemals hätte passieren dürfen.
Er entscheidet sich dafür, den Rest des Tages im Büro zu verbringen, bestimmt würde es ihn auf andere Gedanken bringen, er hatte noch viel Arbeit, die er aufarbeiten musste.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, abends.

Sie hört wie sich die Haustür aufgeschlossen wird. Hervorragend, sie sind hier, viel zu früh. Panisch sieht sie sich im Salon um, hofft, dass die verfluchten goldenen Engel mit den nackten Ärschen auch wirklich da stehen, wo ihre Schwiegermutter sie sehen will. Verdammt, sie sollte sich wirklich langsam einen Plan anlegen, kein Mensch kann sich merken, wo der ganze Müll laut Lorelai zu stehen hat. Ebenso wie ihre Tochter Lorelai endlich lernen könnte pünktlich zu sein. Sie und Rory sollten bereits seit zehn Minuten hier sein. Der perfekte Anfang, denkt sie missmutig, es hat zwar niemals eine Chance bestanden, dass der Besuch von Richards Mutter angenehm wird, aber so wird er garantiert in einer Katastrophe enden. Ein zweites Pearl Harbor, auch wenn sie in diesem Fall das einzige Opfer sein wird. Dennoch zwingt sie sich ein Lächeln auf, als Richard und seine Mutter den Salon betreten. Lächelt und wünscht sich, sie hätte doch das blaue Kostüme anstatt des Pinken angezogen. Es steht ihr zwar um einiges Besser, aber ihre Schwiegermutter hasst auffällige Farben.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Es freut ihn, dass seine Mutter endlich wieder in der Stadt ist, ohnehin ist ihr letzter Besuch seiner Meinung nach viel zu lange her. Auch wenn Emily und Trix ihre Probleme haben, manchmal würde er sich doch wünschen, dass Trix bei ihnen in der Umgebung wohnt. Sie gibt ihm immer so viel Kraft, ist für ihn da. Die perfekte Mutter in seinen Augen.
Bereits beim Empfang hat sie das wieder bewiesen. Ihre Herzlichkeit beim Empfang ist einfach unglaublich gewesen. Jeder, der behauptet, dass Trix Gilmore kein herzlicher Mensch ist, lügt, dem ist sich Richard sicher.
Er schließt die Türe auf, hofft, dass die Begrüßung zwischen Emily und Trix einigermaßen schmerzfrei über die Bühne geht. Nun, immerhin sind sie beide schon älter, es ist an der Zeit, dass sie diese kindischen Sticheleien sein lassen.
"Emily.", ruft er, stellt im nächsten Moment fest, dass dies umsonst war, da seine Frau bereits den Salon betritt.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, abends

"Richard", begrüßt sie ihren Mann, unterschlägt jedoch den Begrüßungskuss, nicht vor ihrer Schwiegermutter. Ihre Schwiegermutter. Sie wendet sich ihr zu und versucht zu Lächeln. Nicht, dass sie es nicht perfekt könnte, so tun als ob, aber Richard zu Liebe versucht sie sich an einem ehrlichen Lächeln. Es gelingt ihr nur schwer, zu groß ist der Kloß in ihrem Hals, das Flattern in ihrem Magen. Wieder einmal verflucht sie sich dafür, dass sie die Gegenwart ihrer Schwiegermutter nicht einfach ertragen kann, sondern kaum, dass Lorelai im Raum ist, zu einem nervösen Wrack wird. Ihr deshalb noch viel mehr Fehler als unbedingt nötig unterlaufen. Nein, keine Fehler, sie macht keine Fehler. Aber für Lorelai Gilmore ist sie ja ein Fehler, von daher, egal was sie tut oder sagt - sie unterbricht den Gedankengang, versucht sich wieder auf das Lächeln zu konzentrieren. "Schwiegermutter, wie schön dich zu sehen", erklärt sie.

Stephen Lott - Lott Mansion, abends

Er blickt noch einmal auf die Uhr. Natürlich, er ist wieder zu spät, dabei hat er sich wirklich vorgenommen, dieses Mal pünktlich zu sein, denn er weiß genau, wie sehr Pennilyn es hasst, wenn er zu spät zum Essen kommt. 19 Uhr, seit Jahren ist es diese Uhrzeit, keine Minute später. Zumindest nicht, wenn es nach ihr geht. Doch oft lassen es die Geschäfte nicht zu, dass er schon so früh zu Hause ist. Sie beschwert sich zwar nie darüber, doch er weiß, dass es sie kränkt.
Gut, dieses Mal hat er vorgesorgt, seine Sekräterin hat für Pennilyn einen Blumenstrauß gekauft, ein Herbststrauß, wie sie ihm versichert hat. Die Blumen wirken für Stephens Geschmack ein wenig zu exotisch, doch die Farben sind herbstlich, da muss er ihr Recht geben.
Er betritt das große Haus, hängt seinen Mantel an die Garderobe und bringt seine Taschen rasch in sein Büro. Dann macht er sich direkt auf den Weg ins Esszimmer. Wie er es erwartet hat, sitzt Pennilyn bereits am Tisch und starrt aus dem Fenster.

"Guten Abend, Liebling.", begrüßt er sie, küsst sie vorsichtig auf die Wange und reicht ihr die Blumen. "Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, ich wurde in der Firma aufgehalten."
Sie nickt nur und Stephen setzt sich auf seinen Platz.
"Ich hoffe, der Strauß gefällt dir? Ich habe ihn heute extra in der Mittagspause für dich geholt."

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Von den letzten Besuchen seiner Mutter weiß er, dass es nicht das Klügste ist, wenn sich Emily und Trix zu viel und zu lange unterhalten, daher ergreift er das Wort, noch ehe Trix etwas auf Emilys Worte erwidern kann.
"Sind Lorelai und Rory schon da?", fragt er, deutet Trix dabei, weiter zu gehen. "Nun, wie es scheint noch nicht, der Verkehr wird sie wohl aufgehalten haben."
Er lächelt entschuldigend, bemerkt das unangenehme Schweigen zwischen den beiden Frauen, beschließt jedoch, es zu übergehen.
"Trix, darf ich dir deinen Koffer nach oben bringen und dir dein Zimmer zeigen?"
Er lächelt seiner Mutter zu, verschwindet dann nach oben, sie folgt ihm.

Trix Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Sie folgt ihm, sieht sich wie immer Missbilligend im Haus um. Es hat sich nichts verändert und Emily hat es immer noch nicht geschafft ihren Haushalt unter Kontrolle zu bekommen. "Du solltest deiner Frau endlich einmal richtig erklären, wie sie den Haushalt zu führen hat, es ist unglaublich wie es hier wieder aussieht."

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Er gibt ein leises Seufzen von sich. Er begreift nicht, das ihr an seinem Haus nicht gefällt, schließlich findet er nie einen Grund, etwas in seinem Haushalt zu bemängeln. Doch er findet auch keine Gründe ein Hausmädchen zu feuern und Emily tut es laufend. Frauen sehen anscheinend andere Dinge als er.
"Ja, Trix.", meint er lächelnd, überlegt verzweifelt, wie er das Thema wechseln soll. "Da wären wir.", sagt er, öffnet die Zimmertüre zum Gästezimmer.

Pennilyn Lott - Lott Mansion, abends

Wie immer kommt er zu spät, langsam wird es ihr zu viel. Er kommt und geht wann er will, nimmt keine Rücksicht auf sie.
Sie hört ihn kommen, freut sich ein wenig das er es wenigstens schafft noch zum Essen zu kommen. Und er hat ihr Blumen mitgebracht - natürlich hat er sie nicht selber besorgt, das sieht man sofort.
"Danke schön Schatz, das freut mich sehr. Die Blumen sind wunderschön." Wie er es erwartet freut sie sich, riescht an den Blumen. Sie haben keinerlei Geruch und auch die Farben - sie wirken so blass. Sie sehen so gar nicht nach ihr aus.
"Wie war dein Tag?" Es interessiert sie nicht, aber aus höflichkeit fragt sie.

Trix Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Naserümpfend begutachtet sie das Zimmer. "Es stinkt hier" Sie sieht sich weiter um. "Und es ist nichts so wie ich es gewünscht hatte."
Aber das hätte sie sich denken können, bei ihrer Schwiegertochter war nie etwas wie es sein sollte. Als Hausfrau, Ehefrau und mutter war Emily eben völlig ungeeignet.
"Aber wie dem auch sei, ich werde mich ein wenig ausruhen, die Anreise war anstrengend. Bitte holt mich zum Dinner, sollten Lorelai und Rory irgendwann einmal eintreffend."
Noch so etwas was sie stört, die unglaubliche Unpünktlichkeit ihrer Enkelin und ihrer Urenkelin. Das müssen sie von Emily haben, einfach unglaublich.


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