~*Damals und heute*~

Neeein. Ich versteh sowas doch nicht. *grml*
Aber darf ich etwas sagen?? Ich würd mir ein paar Szenen mehr aus der Vergangenheit wünschen, du kannst das nämlich so klasse beschreiben.

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]
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~*Kapitel 9*~

Stars Hollow, Herbst 2004

Ein Lächeln auf den Lippen drehte Luke sich im Bett umher. Sogar in seinen Träumen benahm Lorelei sich meistens völlig verrückt. Mitten in der Nacht vor seinem Haus zu stehen, Steine gegen das Fenster zu werfen und etwas von Schüsseln und Garantien zu brüllen sah ihr wirklich ähnlich. Pling. Wie elektrisiert öffnete er die Augen. Das war kein Traum. Sie stand tatsächlich mitten in der Nacht vor seinem Haus, warf Steine gegen sein Fenster und brüllte etwas von Schüsseln und Garantien. Mit einem Satz sprang er aus seinem Bett und rannte zum Fenster.
„Was soll das!?!?“, zischte er seiner Freundin entgegen, die wild auf und ab hüpfend auf der Straße stand und scheinbar beschlossen hatte die Beschwerden der Nachbarn zu ignorieren.
„Ich muss wissen ob du meine Tupperschüssel bist!“ Sie warf die restlichen Steine auf die Straße und wischte sich die Hände an ihrer Jacke ab.
„Drehst du jetzt völlig durch?“ Luke schüttelte verständnislos den Kopf.
„Nein, nein!“, protestierte sie laut, was eine erneute Tirade von Mrs. Maddstone hervorrief. „Halten sie die Mund, das hier ist wichtiger als ihr Schlaf!“ Lorelei wandte sich wieder an Luke. „Ich muss wissen ob du meine Tupperschüssel bist, denn wenn nicht – dann, dann weiß ich auch nicht. Also?“
„Hör auf so zu schreien, Lorelei, sonst ruft noch jemand die Polizei. Außerdem habe ich keine Ahnung wovon du sprichst!“
Ungeduldig verdrehte Lorelei die Augen. „Von Garantien, von der, der lebenslangen Bindung zwischen Mensch und Tupperware! Denn die geben einem eine Garantie. Echte, gute Tupperware geht nämlich niemals kaputt, das steht im Zertifikat! Verstehst du: Niemals. Eine echte, tiefe Bindung, davon spreche ich, davon dass du meine Tupperschüssel sein sollst, weil ich dich nämlich liebe und sowieso schon so verdammt lang gebraucht habe, bis ich das endlich begriffen hatte. Die ganze verdammte Stadt hat vor mir gewusst, dass du meine Schüssel bist – bist du es überhaupt? Ich meine -“, sie japste nach Luft und hörte auf mit den Händen zu fuchteln. „Willst du meine Tupperschüssel sein Luke?“
„Deine was?“ Langsam bekam er den Eindruck, das Lorelei betrunken war.
„Tupperschüssel, verdammt!“ Sie stampfte laut auf.
„Ich habe keine Ahnung wovon du redest!“
„Gott, Luke! Die Tupperschüssel ist doch nur ein, ein Symbol“, rief Mrs. Maddstone.
„Was?“ Luke stemmte die Hände aufs Fensterbrett und beugte sich nach vorne, um die alte Frau besser sehen zu können.
„Ein Symbol für die lebenslange Bindung von Mensch und Mensch, also quasi hat sie dir eben einen Heiratsantrag gemacht“, warf Kirk ein, der ebenfalls seinen Kopf aus dem Fenster gesteckt hatte und Lorelei hüpfte bei seinen Worten begeistert nickend auf und ab. „Ich an deiner Stelle würde ihn annehmen“, fügte er hinzu und Luke fiel die Kinnlade nach unten.
„Ist das, ist das sein ernst?“, fragte er Lorelei. „Soll dieses ganze blödsinnige Gerede von Tupperschüsseln tatsächlich so etwas wie ein Heiratsantrag sein?“
„Jaaaaaaa.“, riefen mindestens dreizehn Anwohner im Chor und Lorelei nickte noch immer begeistert, während sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht ausbreitete.
„Was sagst du? Ich meine ich könnte auch auf die Knie fallen, aber dabei würde ich mir vermutlich meine Strumpfhosen ruinieren und es wäre nicht sonderlich romantisch das später zu erzählen“, erwartungsvoll blickte sie nach oben.
„In Ordnung“, brummte Luke. „Von mir aus werde ich deine Tupperschüssel sein.“
„Ja?“, quiekte Lorelei glücklich.
„Ja!“ Luke schüttelte grinsend den Kopf.
„Dann sehen wir uns morgen?“
„Wir sehen uns morgen.“
„Bekomme ich mein Frühstück jetzt gratis?“
„Gute Nacht, Lorelei.“ Luke schloss das Fenster und Lorelei schlenderte überglücklich zu ihrem Jeep. Er hatte ja gesagt. Ja, ja, ja, ja. Mit quietschenden Reifen fuhr sie davon, während sich unter den plötzlich hellwachen Bewohnern des Platzes eine heiße Diskussion entwickelte. Luke hingegen legte sich wieder in sein Bett und schloss die Augen - er hoffte nur, dass er wirklich nicht geträumt hatte.

Hartford, Sommer 1969

„Danke, wir werden uns bei ihnen melden.“ Emily wartete bis auch die siebzehnte Anwärterin auf die Stelle als Kindermädchen den Raum verlassen hatte und strich energisch ihren Namen auf der Liste durch. Dieser Frau würde sie auf gar keinen Fall die Obhut über ihre Tochter anvertrauen. Wieso war es so schwer eine freundliche und kompetente Person zu finden? Seufzend sah sie auf die Uhr. In drei Stunden war das wöchentliche Treffen des Frauenvereins und sie musste vorher noch beim Floristen vorbei schauen, ihr lief langsam die Zeit davon. Wenigstens sah der Lebenslauf der nächsten Bewerberin vielversprechend aus. Dennoch wusste sie instinktiv, dass sie auch diese niemals einstellen würde. Es widerstrebte ihr, jemanden für Lorelei einzustellen. Aber Richard und ihre Schwiegermutter hatten solange auf sie eingeredet bis sie schließlich nachgegeben hatte. Einerseits hatten sie natürlich recht, es war schwierig alles unter einen Hut zu bekommen. Aber wenn Lorelei erst mal älter wäre, würde es schon einfacher werden. Außerdem war sie gut darin Dinge zu organisieren, sie hätte es auch alleine geschafft. Der springende Punkt, der Grund weshalb sie letztlich wirklich nachgegeben hatte, waren die unausgereiften Pläne ihrer Schwiegermutter eventuell nach England zu ziehen. England – Tausende Meilen tiefen, blauen Wassers zwischen ihr und Lorelei Gilmore. Natürlich würde die starrsinnige alte Frau Hartford niemals verlassen, wenn sie nicht sicher sein konnte das alles seine Ordnung haben würde. Nun, die würde es haben, dafür würde sie schon sorgen. Emily wollte gerade das nächste Kindermädchen hereinbitten, als das Telefon läutete. Ihr Herz machte einen kleinen Satz, Richard hatte versprochen heute anzurufen um sich nach dem Fortgang der Bewerbungsgespräche zu erkundigen. „Gilmore“, meldete sie sich.
„Ebenfalls.“
„Richard, wie geht es dir?“ Emily lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schloss die Augen während sie Richards Stimme lauschte.„Es könnte nicht besser sein – aber natürlich vermisse ich dich und Lorelei.“
„Wir dich auch. Lorelei hat heute sogar nach dir gefragt.“
„Aber sie ist doch noch viel zu klein um schon mit dem Sprechen anzufangen.“
„Natürlich war es kein vollständiger Satz, eher ein Geprabbel – aber ich bin mir sicher sie hat dich damit gemeint. Du hättest sie sehen sollen, sie ist wirklich das süßeste Geschöpf auf Gottes Erdboden.“
„Ja, wir haben sie wirklich gut hingekriegt.“
„Mmmhh“, erwiderte Emily verträumt.
„Hast du mittlerweile jemanden eingestellt?“
„Noch nicht“, antwortete sie zögernd und warf einen Blick auf den riesigen Stapel von Bewerbungsunterlagen vor sich.
„Wie viele Bewerberinnen waren es denn?“
„Heute? Heute waren es siebzehn.“
„Siebzehn? Emily, wir suchen keinen Sprengstoffspezialisten, sondern ein Kindermädchen.“
Sie protestierte energisch „Ich weiß, aber ich will sichergehen, dass sie wirklich gut ist und bislang hat sich dieses Gefühl noch nicht eingestellt.“
„Es wird sich auch niemals einstellen, wenn du deine Ansprüche nicht etwas herunterschraubst. Ich bin mir sicher jede der Frauen war qualifiziert.“
„Lass uns bitte das Thema wechseln.“
„Das würde dir so passen.“
„Ja, das würde es“, sie lächelte.
„Keine Chance. Du musst dich endlich für jemanden entscheiden –“
Sei unterbrach ihn. „Habe ich schon erwähnt, dass ich dich wirklich, wirklich vermisse?“
„Das ist nicht fair, Emily. Du kannst ein ernsthaftes Gespräch nicht –“
„Du bist ein wahnsinnig toller Mann, Richard Gilmore“, fuhr sie fort.
„Emily.....“
„Wahnsinnig charismatisch und charmant und niemand küsst so gut wie du.“
Richard lachte. „Nicht fair.“
„Es ist mir egal ob es fair ist oder nicht, ich sage nur was ich denke.“
„Und was denkst du noch so?“
„Was denkst du denn, was ich denke?“, neckte sie ihn.
„Natürlich nur an mich.“
„Du bist wirklich sehr von dir eingenommen, Liebling.“
„Das darf ich ja wohl auch sein, schließlich hast du mir eben gesagt, wie toll ich bin – und auf dein Urteil ist gewöhnlich verlass.“
„Danke.“ Emily griff nach ihrem Kalender. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wann du genau nach Hause kommst.“
„Das kann noch eine Weile dauern.“
„Eine Weile?“ Sie verzog den Mund.
„Ja, ich dachte mir, es wäre eine gute Idee nach dem Abschluss noch eine Weile in Stockholm zu bleiben und die Stadt zu genießen – es ist wirklich sehr schön hier.“
„Oh.“ Enttäuschung lag in ihrer Stimme.
„Was denn? Ich sagte ja nicht, dass ich es alleine tun will. Es gibt da diese reizende Frau und ich habe auch schon eine Suite für uns beide gemietet. Zwar nur für drei Tage, aber immerhin. Ich hoffe natürlich du hast nichts dagegen einzuwenden.“
„Du nimmst mich doch auf den Arm?“, hakte Emily nach und hoffte das es wirklich so war.
„Ganz und gar nicht, meine Liebe.“
„Du, du –“, sie wusste nicht was sie sagen sollte.
„Ja, ich. Ich, dein Ehemann dachte mir es wäre eine nette Idee, wenn wir zwei – also meine Ehefrau und ich – uns gemeinsam Stockholm ansehen.“
Emily atmete erleichtert auf und lachte. „Das war gemein.“
„Vielleicht. Also, was ist? Natürlich müsstest du bis dahin ein passendes Kindermädchen gefunden haben.“
„Ich würde unglaublich gerne, aber ich will Lorelei nur ungern alleine lassen.“
„Es wäre doch nur für drei Tage – du wirst sie nicht für den Rest deines Lebens überwachen können.“
Emily presste die Lippen aufeinander und dachte angestrengt nach. Richards Vorschlag war mehr als verlockend, aber sie hatte Skrupel ihre Tochter alleine mit einem Kindermädchen - das sie zudem kaum kennen würde – zurückzulassen, während sie sich amüsierte. „Sie ist doch noch so klein.“
„Ich habe mit meiner Mutter gesprochen. Sie würde für die Zeit bei uns im Gästezimmer Quartier beziehen und ein Auge auf das Kindermädchen werfen.“
„Das würde sie tatsächlich tun?“ Emily war über dieses Angebot ihrer Schwiegermutter mehr als überrascht, profitierte sie schließlich auch davon. Aber wenn Lorelei tatsächlich als Aufpasserin hier wäre – man konnte ihr vielleicht viel vorwerfen, aber nicht dass sie sich nicht um Richard oder ihre – mittlerweile medizinisch und notariell bestätigte – Enkeltochter sorgte. Drei Tage nur Richard und sie. Emily konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal soviel Zeit füreinander gehabt hatten. „Ich werde noch heute einen Flug buchen.“
„Und ein Kindermädchen einstellen.“
„Und das“, pflichtete sie ihrem Mann bei.
„Ich freue mich auf dich.“
„Ich mich auch“, strahlend legte Emily den Hörer auf und griff erneut nach dem Lebenslauf der nächsten Bewerberin. Er sah wirklich gut aus.....


Dorham, Herbst 2004

Emily blinzelte und hob sich schützend die Hand vor die Augen um die gleißenden Strahlen der frühen Morgensonne abzuwenden. Leicht irritiert sah sie sich um und ihr Blick fiel auf Jerusha, die schlafend in einem Korbsessel saß. Dorham, sie war in Dorham, fiel es Emily wieder ein. Bei dem Gedanken an den gestrigen Abend liefen ihr kalte Schauer über den Rücken. Es war nichts mehr übrig, alles lag in Scherben. Sie richtete sich auf. „Jerusha?“, fragte sie leise.
„Mmhhh?“, murmelte diese verschlafen und rieb sich den Rücken. “Gott, dieser Sessel ist das Unbequemste in dem ich jemals geschlafen habe.“ .
„Du hättest auch nicht wie eine Krankenschwester an meinem Bett sitzen müssen und Wache schieben. Ich bin keine Invalidin.“
Jerusha grinste. „Ich wollte nur sicher gehen, dass du nicht heimlich abhaust.“
„Warum tust du das?“, fragte Emily zögernd. „Ich war dir gegenüber weiß Gott nicht fair und trotzdem....“
„Ich tue es aus demselben Grund, aus dem du Lorelei mit zweitem Namen Victoria getauft hast. Wie auch immer er aussieht, er ist nun mal da,“ sie biss sich auf die Lippe.
„Eine fürchterliche Angewohnheit von dir“, bemerkte Emily. „Eines Tages wirst du keine Unterlippe mehr haben.“
„Sie hat beinahe sechzig Jahre gehalten, da wird sie es wohl noch eine Weile länger tun.“ Jerusha stand auf. „Kaffee?“
„Gerne, danke“, sie nickte. „Jerusha?“
Sie drehte sich um. „Mmmh?“
„Lorelei“, Anspannung lag in Emilys Stimme. „Was, was hast du ihr über mich erzählt?“
„Alles, alles und nichts. Nichts was sie nicht von jemand anderem als dir erfahren sollte.“
Emily atmete erleichtert auf. „Danke.“
„Keine Ursache." Jerusha lächelte. "Ich werde dann mal für ein Frühstück sorgen. Wo das Badezimmer ist, weißt du ja – und in der zweiten Tür von links stehen ein paar Schränke. Ich bin mir sicher, dass du darin irgendwas findest, dass dir passt.“ Schon in der Tür drehte Jerusha sich noch einmal um. „Willst du dich wirklich von Richard scheiden lassen?“
„Ja“, sie schluckte. „Es geht nicht anders, Jerusha, sonst wird sich niemals etwas ändern. In den letzten Jahren war ich einfach nur – ich weiß nicht was ich war. Ich kann das nicht mehr, ich will morgens wieder aufwachen können und wissen dass da etwas ist auf das ich mich freuen kann. Außerdem hat Richard - er hat mich belogen, er hat mir wirklich weh getan. Er fällt Entscheidungen ohne mich zu fragen. Entscheidungen mit denen er aufs Spiel setzt das wir alles verlieren. Entscheidungen mit denen er riskiert hat das wir unsere Tochter endgültig verlieren. Ich kenne diesen Mann nicht mehr, ich kann kein Vertrauen mehr zu ihm haben.“
„Du kannst gerne eine Weile hierbleiben, wenn du nicht zurück nach Hartford willst“, bot Jerusha ihr an. „Außerdem, wer weiß – ein bisschen Abstand zu allem hat noch keinem geschadet, vielleicht –“
„Es gibt kein vielleicht“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Diesmal nicht. Es ist vorbei, ich muss endlich lernen auf eigenen Füßen zu stehen.“
Jerusha nickte. „Und du weißt ja, bis es soweit ist –“ sie deutete um sich und Emily lächelte.
„Danke, ich weiß das sehr zu schätzen.“
„Gut, dann werde ich jetzt endlich Kaffee aufsetzen“, sie verließ das Zimmer und Emily starrte eine Weile aus dem Fenster. Ja, es war wirklich das einzig Richtige. Sie würde neu anfangen, koste es was es wolle. Sie würde sich und allen anderen endgültig beweisen, dass sie mehr konnte als nur Parties zu arrangieren und stets die passende Fliege zum richtigen Anzug auszusuchen.


Hartford, Frühjahr 1977

Wütend warf Lorelei sich auf ihr Bett und vergrub ihren Kopf in ihr Kissen. Sie wollte nichts mehr sehen und hören von ihren sogenannten Eltern. Das war mal wieder typisch für sie, jedesmal wenn ihr etwas wichtig war, ignorierten sie es.
„Lorelei, mach sofort die Tür auf!“ Emily klopfte energisch an die abgeschlossene Zimmertür, ihre Tochter machte jedoch keinerlei Anstalten ihrem Befehl nachzukommen, sondern hielt sich die Ohren zu. „Lorelei! Ich habe gesagt du sollst diese verdammte Tür aufschließen!“ Das Klopfen wurde lauter und Lorelei sprang auf.
„Das werde ich nicht!“ Sie drehte ihr Radio an und stellte es auf volle Lautstärke. Das Klopfen verschmolz mit den Klängen von Queens Bohemian Rhapsody.
„Langsam verliere ich die Geduld!“, war auch Emilys Stimme nur noch als störendes Hintergrundgeräusch zu vernehmen. „Entweder du öffnest jetzt sofort die Tür oder ich werde einen Schlosser herbestellen!“
Zornestränen in den Augen brüllte Lorelei zurück. „Ich sagte, ich werde nicht aufmachen. Niemals. Nie, nie, niemals.“
„Was hast du dann vor, Fräulein? Willst du etwa da drin verhungern?“ Emily fühlte wie ihre Stimme langsam heiser wurde, als sie versuchte gegen die furchtbare Musik aus Loreleis Zimmer anzukommen.
„Und wenn schon!“, trotzig schrie sie die Tür an. „Dann verhungere ich eben. Mir doch egal!“
„Aber mir nicht! Also mach auf und stell endlich diese grässliche Musik ab!“
„Nein, nein, nein, nein, nein, neeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnn!“, sie stampfte mit jedem Wort auf den Boden. Sie würde es ihnen zeigen. Sollten sie doch sehen, was sie davon hatten. Sie würde nie mehr aus ihrem Zimmer herauskommen, in ihrem ganzen Leben nicht. „Ihr seit so gemein, ich hasse euch!“
Emily schnappte nach Luft und lehnte sich mit der Stirn gegen das kühle Holz der Tür. „So kann ich nicht mit dir reden, Lorelei!“
„Das musst du auch nicht, ich will nämlich nicht reden.“ Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange, doch anstelle der von ihr erwarteten Antwort blieb es still auf der anderen Seite der Wand. Lorelei wartete eine Weile ab und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. „Mum?“, fragte sie zögerlich. Nichts. Vorsichtig schlich sie zur Tür und presste ihr rechtes Ohr dagegen. Alles was sie hörte war ihr eigener Atem und das Radio. Sie ging in die Hocke und versuchte am Schlüssel vorbei durch das Schlüsselloch zu spähen, konnte jedoch nur einen schmalen Lichtstreif ausmachen. Gerade als sie den Schlüssel aus dem Schloss ziehen wollte, gab das Radio ein kurzes Rauschen von sich und verstummte. Verwirrt starrte Lorelei es an und bemerkte dass auch ihre Schreibtischlampe erloschen war. Sie drückte den Lichtschalter neben sich, erst einmal, dann zweimal – nichts. Strom, sie hatte keinen Strom mehr, ihre Mutter hatte die Sicherung heraus gedreht. Bockig lies sie sich im Schneidersitz auf den Boden fallen und lauschte. Nach etwas das ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, vernahm sie Schritte auf dem Flur, Schritte die schließlich vor ihrer Tür stoppten.
„Bitte sei endlich vernünftig und lass mich rein“, ertönte die Stimme ihrer Mutter.
„Nein!“ Sie lies sich auf den Rücken fallen und hielt sich erneut die Ohren zu.
„Ich habe dir doch gesagt wie leid es uns tut“, versuchte Emily einzulenken.
„Es ist mir egal ob es euch leid tut, euch tut es immer nur leid. Es ist mir egal ob es dir leid tut, es ist mir egal ob es Dad leid tut, es ist mir egal ob es dem blöden Präsidenten leid tut! Soll die grüne Hexe ihn doch in kleine Stücke zerhacken und toasten!“
„Ich habe doch versucht zu erklären wie wichtig dieses Dinner ist. Wenn du erstmal älter bist wirst du verstehen, dass –“ Lorelei schnitt ihr das Wort ab.
„Wenn ich älter bin, wenn ich älter bin. Immer wenn ich älter bin. Ich spiele aber jetzt Schneewittchen und nicht wenn ich älter bin!“
„Das weiß ich doch, Engelchen. Aber ich kann nichts daran ändern, dieses Dinner ist unumgänglich“, versuchte Emily erneut zu erklären, froh darüber das Lorelei scheinbar beschlossen hatte wieder in vollständigen Sätzen mit ihr zu reden. „Ich verspreche dir, dass wir beim nächsten Mal dabei sein werden.“
Einen kurzen Augenblick überlegte Lorelei ob sie vielleicht nachgeben sollte, schließlich konnte ihre Mutter nichts dafür, das irgendein blöder, blöder, blöder Versicherungspräsident nach Hartford kam. Andererseits vertrösteten ihre Eltern sie ständig auf das nächste Mal, sie hasste das nächste Mal. „Das könnt ihr nicht, ich werde nämlich nie wieder in irgendeinem blöden Stück mitspielen“, erwiderte sie schließlich. „Das wird das letzte Mal sein, kein blödes nächstes mal.“
„Lorelei, bitte benütze keine Schimpfwörter!“
„Du hast vorher auch verdammt gesagt, also darf ich wohl blöd sagen. Blöd, blöd, blöd.“
Emily resignierte, sie wusste nicht was sie noch sagen oder tun sollte damit Lorelei aufhörte sich im Selbstmitleid zu baden. Natürlich wusste sie wie enttäuscht ihre Tochter sein musste, aber sie konnte nichts daran ändern. Das Dinner der Gesellschaft Amerikanischer Versicherungen war eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres, es zu verpassen hieße freiwillig in den gesellschaftlichen – und in Richards Fall auch geschäftlichen Tod zu gehen. Wenn sie Lorelei doch endlich begreiflich machen könnte, dass nun mal alles im Leben seinen Preis hatte. „In Ordnung. Ich werde jetzt nach unten gehen. Wenn du dich wieder beruhigt hast, erwarte ich eine Entschuldigung für dein Verhalten.“
„Da kannst du lange warten“, erwiderte Lorelei mürrisch. Sie wartete bis sie sich sicher sein konnte, dass ihre Mutter weg war, dann stand sie auf und ging zu ihrem Schrank. Es war so unfair, so fies und gemein. Sie zog ihren Mantel hervor und schlüpfte in ihre roten Stiefel. Sie würde es einfach wie Dorothy machen, weg von zuhause. Lorelei steckte ihr Sparschwein in eine der Manteltaschen und ihren Teddybär in die andere. So leise wie möglich öffnete sie die Tür zum Balkon und hangelte sich am Geländer nach unten. Mit einem leisen Platsch landete sie unsanft auf dem Boden. Sie rieb sich kurz ihren Knöchel und knöpfte ihren Mantel zu. „Das habt ihr jetzt davon.“ Mit diesen Worten verschwand sie im Gebüsch während sie fieberhaft überlegte wo wohl Oz lag.

To be continued......

ATN: Ich weiß hat gestern nimmer geklappt, sorry – dafür aber heute und ist auch wieder schön langWink Freue mich auf euer (hoffentlich zahlreiches) Feedback und auf ein gewisses Foto von Clara *GG* Riska
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Also ich bin wieder wahnsinnig begeistert!!! Echt super-klasse.
Du musst ganz schnell weiter schreiben. Sonst muss ich :heul:

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Toller Teil! Die anspielung auf den Zauberer von Oz ist cool! :lach: Lorelais erster gebrauch vom geheimnisvollen Balkon! :lach: Bin gespannt wie Emily auf die Flucht reagiert! Big Grin Schreib schnell weiter!!

[Bild: isigirly12gg.jpg]
Sehr stolzes Mitglied in der Luke and Dean Supporters Gang
-der besten Gang der Welt!
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Danke Big Grin Hoffe auch das jemand meine Anspielung des Queen-Songs verstanden hat.....I'm just a poor boy, nobody loves me Wink Wink Wink

Riska
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War mir nich ganz sicher ob das das lied war, aber - ja, dann hab ich es verstanden. *gg*

Wann gehts denn weiter?! Wink

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Da gab's mal diese Fernsehsendung, mit Rudi Carell, in der er Leuten Wünsche erfüllt hat und am Anfang hat er immer dieses Lied gesungen, genau so hieß die Sendung auch und das ist ebenfalls meine Antwort auf deine Frage Smile

Riska
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Das soll ne Antwort auf meine Frage nach einem neuen Teil sein?!?!
Nää, krieg ich keine "richtige" Antwort?? Bitte!!!!!!!! :heul:

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Da versuche ich es dir mit der Blume zu sagen und du heulst rum....na schön: Da gibt es dieses Musical Annie und das kleine Mädchen singt ein ganz berühmtes Lied...The Sun will come out *********** Wink

Riska
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Das sagt mir grad gar nix....versuch es mit ner anderen Blume die auch ich verstehe...

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