All my love is for you (Lit.)
#31

Kapitel einhundertundzwei

Rory war wieder im Buchladen und hatte sich wieder beruhigt. Sie hatte ihren Angestellten - Rabatt bei Andrew ausgenutzt und sich mit ein paar Büchern eingedeckt. Sobald sie nach Hause kam, wollte sie eine Liste schreiben, was sie noch alles brauchte, dieser Gedanke ließ sie wieder ausatmen. Als die Türglocke klingelte, sah sie nicht auf. Erst eine ihr allzu bekannte Stimme ließ sie aufsehen.
"Hey." Sie blickte direkt in Jess´ braune Augen. Nervös biss sie sich auf die Lippe und versuchte, das Kribbeln in ihrem Bauch zu ignorieren.
"Hi."
Seine Augen. So oft war sie in ihnen versunken. Sie zwang sich, ihn nicht direkt anzusehen. Verdammt, wieso war da noch immer dieses unsagbare Kribbeln? Fast so wie damals, auf Sookies Hochzeit ...
Sie räusperte sich. "Ähm ... Kann ich dir helfen?"
Ja, sag mir nocheinmal, dass du mich liebst, dachte Jess. Sag mir nocheinmal, dass du mich brauchst. Dass wir zusammengehören. Was ich tun kann, damit du mir wieder vertraust. Sag mir, dass wir eine Zukunft haben. Dass wir eine Familie werden können.
"Ich ... ich - " Verdammt, wieso stammelte er nur so hilflos? Aber was sollte er auch sagen? Ich bin nur hierher gekommen, um dich zu sehen? Komm schon Jess, lass dir eine Aurede einfallen!
"Ich suche ein Buch.", sagte er schließlich. Klar, was wollte er auch sonst in einem Buchladen?
"Und was für eins?"
"Oliver Twist." Wie kam er denn jetzt darauf? Er wusste es selbst nicht, plötzlich war der Titel in seinem Kopf gewesen. Ob sie sich erinnerte?
Und wie sie sich erinnerte. Es war, als die Zeit stillstehen würde. Es gab nichts anderes mehr auf der Welt, als sie beide und den einen, kurzen Moment in der Vergangenheit, an den sie sich beide erinnerten.

[I]"Du sagtest doch, dass du nicht viel liest."

"Tja, was ist schon viel? Gute Nacht, Rory."
"Gute Nacht, Dodger."
"Dodger?"
"Find es heraus."
"Oliver Twist."
Sie lachte und nickte. Beim Weggehen bemerkte sie, dass dieser Jess eigentlich sehr nett war.
[/I]
"Rory, was kann ich tun, damit du mir wieder vertraust?", fragte Jess schließlich leise. Die Welt drehte sich wieder normal, beide waren wieder in der schmerzlichen Gegenwart. Mit dem Fakt, dass sie getrennt waren. Dabei gehörten sie doch zusammen. Dabei bekamen sie ein Baby. Dabei liebten sie sich doch.
Rory presste die Lippen zusammen. Die Leere in ihrem Herzen schrie förmlich nach Jess. Es wollte wieder voll sein. Voll mit Liebe, voll mit Glück. Voll mit ihm. Sie merkte, dass er genauso hilflos war wie sie. Langsam hob sie den Kopf, sah ihm in die Augen. "Zeig es mir", sagte sie nur leise.


[B]Kapitel einhundertunddrei

[/B]

"Zeig´s mir" Immer wieder spukte dieser Satz in seinem Kopf herum, während er durch Stars Hollow lief. Zeig´s mir, zeig´s mir. Hieß das jetzt verdammt nochmal, dass sie noch Gefühle für ihn hatte? Dass sie mit ihm zusammen sein wollte? Man, wer verstand schon die Frauen. Aber egal, er musste sich etwas einfallen lassen. Rory bedeutete ihm alles. Also, Jess, redete er sich zu, lass dir was einfallen.

"Rory!" Kläglich rief Lorelai aus dem Badezimmer nach ihrer Tochter. Verwundert steckte diese den Kopf durch die Tür.
"Was ist denn mit dir los?" Fragend sah sie Lorelai an, die auf der Waage stand, ein Bein in die Luft gestreckt, und sich am Badewannenrand festhielt. Sie musste wirklich an sich halten, um nicht loszulachen.
"Ich kann machen, was ich will, sie zeig immer das gleiche an!" Wehleidig stieg Lorelai von der Waage. "Ich hab zugenommen! Bald werde ich aussehen wie ein Wal, ich werde aufgehen wie ein Hefeklos, und Sookie oder Luke werden mich verwechseln und einbacken!" Ernst legte sie Rory ihre Hand auf den Arm. "Versprich mir, dass du nie wieder Kekse von den beiden annehmen wirst, wenn ich nicht dabei bin, ja?" Rory schlug stirnrunzelnd ihre Hand weg.
"Na danke, dann werde ich ja genauso werden, und zwar noch vor dir!"
"Das hab ich vergessen. Aber ich kann leider für nichts garantieren, ich liebe Kekse!" Grinsend ging Lorelai in die Küche.

Erneut wanderte sie durch Nebel. Er war genauso wie am Vortag. Das Licht war nicht zu erreichen. Doch sie begehte es so sehr. So sehr. Sie kam nicht heran, konnte es nicht fassen. Es ging einfach nicht.

Am nächsten Morgen wollte Rory sich auf den Weg zu Andrew machen, als ihr ein Zettel auffiel, der auf der Fußmatte lag.
Rory, stand da in vertrauten Buchstaben. Langsam drehte sie ihn um, etwas beunruhigt, was dort stehen würde.

Bitte komm in deiner Pause zum Steg. Keine Angst, dich erwartet nichts schlimmes. Ich will nur mit dir reden.

Jess

Gedankenverloren steckte sie den Zettel ein und ging. Während sie durch Stars Holloe ging, überlegte sie, was Jess ihr wohl sagen würde. Denn die Mischung Jess, Reden und Freiwillig kannte sie kaum. Hoffentlich war es nicht wieder etwas aus seinerVergangenheit, was sie durcheinander bringen würde.


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Mulmig betrat sie den Steg. Die alten Dielen knarrten unter ihren Füßen. Wie oft sie schon darüber gelaufen war. Zusammen mit Jess. Dieser erwartete sie schon. Er saß cool wie immer auf der Brücke, die Beine hingen über dem Wasser. Doch in seinem Inneren sah es anders aus. Ja, Jess Mariano hatte Angst. Er liebte Rory, das wusste er. Deswegen hatte er sich genau überlegt, wie er es ihr zeigen konnte.
"Hey" Er klopfte neben sich, sobald Rory unsicher neben ihm stand. Langsam setzte sie sich. Nervös presste sie die Lippen aufeinander und sah Jess an.
"Ich wollte mit dir reden.", fing er an. "Als Erstes tut es mir leid. Rory, ich schwöre dir, dass es mir wirklich leid tut, dass ich dir die Sache von damals nicht erzählt habe. Sie war für mich abgeschlossen, und ich wollte es einfach nur vergessen. Deswegen hat mich Liz ja auch hierhin geschickt, damit ich ein neues Leben anfangen kann. Ich ... ich sage ja nicht, dass es das Beste war." Er fuhr sich durch die Haare. "Ich wollt dir auch nur sagen, dass ..." Seine Stimme wurde leiser, und er sah sie nicht an. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich ... dich liebe. Und ich werde dich nicht einfach so gehen lassen. Ok? Ich will dir beweisen, dass du mir vertrauen kannst. Ich weiß, dass das nicht von heute auf morgen gehen kann. Aber ich versuch´s." Er sah ihr ein letztes Mal noch in die Augen, dann stand er auf und ging.
Mit Tränen in den Augen sah Rory ihm hinterher. Das hatte sie ja noch nie von Jess gesehen. Dass er so offen über seine Gefühle geredet hatte. Als er hinter den Bäumen verschwunde war, drehte sie den Kopf und entdeckte, dass etwas auf der Brücke lag. Ein kleines Päckchen.
Vorsichtig schlug sie das Papier auseinander und hob zwei Bücher heraus. 'Howl' und 'Oliver Twist'. Zwischen den Büchern war ein Zettel. Eine Träne tropfte drauf, verwischte die Tinte, aber trotzdem las sie jedes Wort, brannte sie sich ins Gehirn.

Erinnerst du dich? Schon damals gingst du mir nicht aus dem Kopf. Ich liebte dich vom ersten Tag an. Du bist etwas Besonderes. Das ist erst der Anfang.


Kapitel einhundertundvier

Das war erst der Anfang. Der Anfang. Was wollte er dann noch machen? Rory grübelte und grübelte. Sie wusste, dass es hart für ihn gewesen sein musste, seine Gefühle ihr gegenüber so zu zeigen. Und das machte sie weich. Sie hatte noch eindeutig Gefühle für ihn, aber sicher war sie sich immer noch nicht. Schließlich kam sie zu dem Entschluss, abzuwarten was als nächstes kommen würde.

"Luke, bitte." Lorelai standen Tränen in den Augen. Sie stand Luke gegenüber, der mit verschränkten Armen am Tisch saß. Sie schüttelte den Kopf. Wieso mussten sie sich in letzter Zeit immer streiten? Es ging ihr so auf die Nerven. Aber weiso verstand Luke auch alles falsch? "Ich meinte es doch nicht so. Ich wollte dich gar nicht verurteilen! Ich hab doch nur gesagt, dass ich nicht so gehandelt hätte!"
"Es hat aber ganz anders geklungen." Lukes Stimme klang noch härter, aber seine Züge waren schon wieder etwas weich. Er konnte Lorelai einfach nicht weinen sehen.
"Was hat denn anders geklungen? Ich sagte lediglich, dass ich es nicht für richtig halte, Jess rauszuschmeissen. Du solltest mit ihm reden, warum er schwänzt."
"Es ist meine Erziehung, nicht deine.", sagte Luke nur. Lorelai drehte sich um und ging.

Als Rory von der Arbeit kam, sah sie erstaunt, dass die rote Fahne vom Briefkasten oben stand. Das hieß, Lorelai war noch gar nicht hier gewesen. Stirnrunzelnd öffnete sie die Klappe und fand ein Foto. Es zeigte einen weißen Kreideabdruck von einem Körper vor Doosies. Rory musste lächeln. Ja, auch darin erinnerte sie sich. Damals, wo alle in Aufruhe gewesen waren, weil Jess einen Mord vorgetäuscht hatte. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie er an der Laterne gelehnt hatte, mit dem drei- Tage Bart, den sie damals schon so toll gefunden hatte. Seine braune Augen hatten sie verschmitzt angelacht. Ja, da war sie zwar noch mit Dean zusammengewesen, aber fühlte sich schon zu Jess hingezogen.
Gedankenverloren ging sie ins Haus und sah Lorelai, die schluchzend auf dem Sofa saß. Besorgt setzte Rory sich neben sie.
"Mum, was ist los?" Sie sah fragend ihre Mutter an und legte ihre Hand auf ihren Arm.
"Nichts" Lorelai winkte ab und putzte sich die Nase.
Rory sah sie unbeeindruckt an. "Mum."
"Ich hab mich mit Luke gestritten.", murmelte sie. Dann wurde sie wieder wütend und ihre Stimme wurde lauter. "Ich meine, ich habe ihm nur meine Meinung gesagt, dass ich es nicht richtig finde, dass er Jess einfach nur droht, ihn rauszuschmeißen wenn er weiterhin schwänzt, sondern mit ihm reden soll! Aber nein, er sagt, es gehe mich nichts an, es sei seine Erziehung. Kannst du dir das vorstellen?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
Rory sah sie stirnrunzelnd an. "Jess schwänzt wieder die Schule?"
"Ups." Lorelai schlug die Hand vor den Mund. "Ich hätt´s dir nicht erzählen sollen, es tut mir leid."
Rory schüttelte den Kopf. "Nein, ist schon ok. Wir sind ja nicht mehr zusammen. Es geht mich nichts an. Entschuldige mich." Sie stand auf und ging in ihr Zimmer.

Jess setzte sich Luke gegenüber und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt saßen sie beide sich gegenüber, Onkel und Neffe.
"Was wollstest du?", fragte Jess schließlich nach einiger Zeit.
"Reden", antwortete Luke. Die Uhr tickte laut in der Küche. Geschrei drang von außen durch das Fenster. Stille hing im Raum. Reden. Das hatte er in letzter Zeit schon viel zu oft getan. Trotzdem beugte Jess sich vor und legte die Arme auf den Tisch. "Ok. Und worüber?", fragte er, etwas freundlicher.
"Jess..." Luke drehte an seiner Kappe. "Ich meinte es nicht so. Ich schmeiß dich nicht raus. Aber versteh bitte, ich bin für dich verantwortlich, ich will dein Bestes. Ich mein, du und ich wissen beide, dass du alleine entscheidest und ich eigentlich keine Ahnung von Erziehung habe, und du es auch nicht mehr nötig hast. Aber ich will, dass du die Schule beendest. Und das nicht nur knapp. Dafür bist du viel zu schlau. Komm schon Jess, das ist doch nicht so schwer, oder? Ich weiß, dass die Situation mit Rory im Moment nicht die Beste ist. Glaub mir, du willst es nicht hören, aber ich sehe dass dich das mitnimmt. Du hast ihr Foto immer noch in deinem Portmonee. Du tust alles, um sie zu überzeugen, dass sie dir vertrauen kann. Weißt du, womit du das am meisten kannst? Geh zur Schule." Etwas überfordert von seiner Ansprache lehnte Luke sich zurück. Jess sah ihn überrascht an. Er hatte nicht gewusst, dass Luke so viel über ihn wusste.
Er räusperte sich. "Na gut. Ich mach meinen Abschluss." Er holte Luft. "Und ich kündige. Aber dann gibt du mir mehr Geld!" Herausfordernd sah er Luke an. Dieser sah grimmig zurück. "Du kleiner, Geldgeiler ..." Er verdrehte die Augen. "Na gut." Zufrieden lehnte Jess sich zurück. "Geht doch!"


Kapitel einhundertundfünf

Lorelai stand auf, um die Tür zu öffnen. Vor ihr stand Luke. Immer noch sauer über das, was er gesagt hatte, verschränkte sie die Arme vor der Brust, drehte sich um und ging ohne ein Wort ins Wohnzimmer.
"Lorelai!" Luke schloss die Tür und kam hinter ihr her. "Bitte sag doch was." Sie gingen in die Küche, wo Lorelai einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. Luke quittiere dies mit einer hochgezogenen Augenbraue, sagte jedoch nichts.
"Was soll ich denn sagen?" Lorelai stellte ihren Becher ab und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. "Willst du dich entschuldigen, weil mich die Erziehung deines Neffen nichts angeht? Weil ich meine Meinung gesagt habe?"
Luke nahm ihre Hand zwischen seine. "Es tut mir leid", sagte er und sah sie entschuldigend aus seinen blauen Augen an. "Ehrlich. Du weißt, wie sehr mich Jess aufregt, und ich hab es an dir ausgelassen."
Lorelai biss sich auf die Lippe. "Hast du mit ihm geredet?"
"Ja, hab ich. Er will wieder zur Schule gehen."
Der Ansatz eines Lächelns huschte über Lorelais Lippen. "Ich hab´s dir doch gesagt."
Jetzt bild dir bloß nichts drauf ein" Luke verdrehte die Augen. Er hasste es, wenn Lorelai alles immer besser wusse und sich auch noch darüber freute.
"Aah, jetzt komm schon." Sie knuffte ihn leicht gegen die Schulter. "Du wusstest von Anfang an, dass ich Recht haben würde." Jetzt grinste sie ihn frech an.
"Ich muss gehen", brummte Luke genervt, doch Lorelai hielt ihn zurück. Sie küsste ihn sanft auf die Lippen und schmiegte sich an ihn. "Alles wieder ok?", fragte er leise. Sie nickte und küsste ihn erneut.

Als Rory von Andrew nach Hause kam, sah sie schon von Weitem dass etwas auf der Veranda stand. Neugierig ging sie schneller und erkannte, was da für sie stand. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, und mindestens zehn Mal schneller, als sie den Korb hochhob und den Zettel laß.

[I]Damals fiel mir schon auf, dass ich mehr für dich fühlte als ich durfte. Einfach alles gefiel mir an dir, dein Lachen, deine Art, alles. Du hast mit mir geredet, obwohl alle gegen mich waren.

Ich denke du weißt von der Schul -Sache. Ich kann nur sagen, dass ich diesmal endgültig gekündigt habe. Ich gehe wieder zur Schule diesmal pack ich es. Ich mach meinen Abschluss. Und das nicht nur für mich oder Luke.
[/I]
Lächelnd ging sie herein. "Mum, bist du da?", rief sie und setzte sich aufs Sofa. Sie hörte Poltern und Rumpeln und wenig später kam Lorelai die Treppen runter.
"Hey!", rief sie und ging zu ihr. Verwundert bemerkte sie den Korb auf dem Tisch. "Was ist das denn? Oh, sag nichts! Lass mich raten, das ist ein Fresskorb für deine Mami, weil du sie so lieb hast und als Dankeschön für die vierzehn Stunden Wehen, das dir jetzt erst einfällt?" Neckend kniff sie ihrer Mutter in die Wange.
"Der ist von Jess." Rory sah ihre Mum an. Diese hob die Augenbrauen und setzte sich zu ihr.
"Wow.", sagte sie überrascht. Für eine Zeit war es still im Haus der Gilmores. Schließlich drehte Lorelai den Kopf zu Rory. "Er legt sich wirklich ins Zeug, hm?", fragte sie leise. Rory nickte. Lorelai merkte, dass Rory jetzt lieber alleine sein wollte und stand auf. Ich muss zurück ins Inn. Wir sehen uns heute Abend, ok?" Sie drückte Rory noch einen Kuss auf den Kopf und ging dann.
Rory stand auf und ging in ihr Zimmer.Dort stellte sie das Weidenkörbchen auf ihr Bett und sah sich den Inhalt genauer an.
In ihre Hände fiel ein Buch. Othello. Sie musste wieder lächeln.

"Ok, du fährst, und ich les aus Othello!"

Danach sah sie den Notizblock, auf dem immer noch Guns of Brixton stand. Ein Kartenspiel. Das Buch "Please kill me".

Oh ja, die Nacht würde für immer in ihrem Gedächtnis bleiben. Ihr erstes und hoffentlich letzter Autounfall. Sie erinnerte sich nur zu gu daran, wie die Bremsen quietschten, die gegen das Amaturenbrett knallte, der Schmerz in ihrem Handgelenk. Jess, der sofort den Krankenwagen rief und sich dann um sie gekümmert hatte.

Sie lehnte sich zurück und entdeckte noch etwas im Korb. Ein kleiner Strampler lag in ihren Händen. Mit Tränen in den Augen fühlte sie über den weichen Stoff, strich über die Schrift, die las :"I have the most beautiful Mommy". Sie konnte nicht glauben, dass Jess dies all tat. Für sie.




Kapitel einhundertundsechs

Hustend schloss Rory die Zimmertür hinter sich und griff nach der Tasse Tee, die Lorelai ihr hinhielt. "Bist du sicher, dass du arbeiten willst? Ich mein, ich könnte für dich bei Andrew anrufen, wenn du willst."
Rory schüttelte den Kopf. "Nein, es ist ja nur eine kleine Erkältung." Sie wollte zur Tür rausgehen, doch Lorelai hielt sie zurück. "Rory ..." Sie strich sich die Haare zurück.
"Was?", auffordernd sah sie ihre Mutter an.
"Wie lange willst du Jess eigentlich noch hinhalten?" Lorelai sah sie fragend an.
Rory senkte den Blick. "Was meinst du?"
"Rory, bitte. Ich sehe doch, wie sehr du ihn vermisst. Ich sehe, wie dich das alles rührt, was Jess tut um dich zurückzugewinnen. Du liebst ihn noch immer. Du willst wieder mit ihm zusammen sein." Sie suchte Rorys Blick, doch sie sah zu Boden. "Es ist nicht so einfach.", sagte sie leise. "Es braucht mehr als das, um ihn wieder zu vertrauen." Traurig sah sie Lorelai an und ging.

"Hey Sookie!" Lorelai ging ihrer Freundin hinterher in die Küche, wo drei Pfannen auf dem Herd voll waren mit lauter kulinarischer Genüssen. Am Tisch saß Davey in seinem Stühlchen und brabbelte munter vor sich hin. Lorelai strich ihm über den Kopf und setze sich. "Wann kommt Michel?"
"Gleich." Sookie stellte ihr einen Teller vor die Nase, der randvoll gefüllt war mit Speck, Eiern und Brot.
"Äh, Sookie, ich hab schon gefrühstückt, und -"
"Iss!", sagte Sookie und setze sich ihr gegenüber. "Also, erzähl mir, was so passiert ist in letzter Zeit. Dieser kleine Mann hier lässt mich schon bald so hinterm Mond leben wie Luke." Lorelai sah sie an. "Oh, Tschuldigung. Was nicht persönlich gemeint." Sookie grinste. "Wie geht es dir?", fragte sie etwas ernster.
"Gut, wieso?"
"Weil ich weiß dass es dich mitnimmt dass es Rory im Moment nicht gut geht. Und weil du so viel wegen dem Inn übernehmen musst, es tut mir leid. Aber Davey nimmt so viel Zeit in Anspruch, und Michel muss ja noch Geld verdienen, aber wir werden jetzt mehr tun, um dich zu entlasten. Ok?"
Lorelai nickte dankbar. Es war wirklich in letzter Zeit schwer für sie gewesen, und sie war froh, dass sie so eine Freundin wie Sookie hatte, die sie auch ohne Worte verstand.

~Flashback~
Lorelai streifte einen Pulli über. Er versteckte ihren Bauch, kein Wunder, so weit wie er war. Ein Zirkuszelt war nichts dagegen. Es würde sie nicht wundern, wenn nicht nur ein Baby, sondern gleich mit ihm auch noch Clowns, Pferde, und Seiltänzer herausmarschierten. Sie sah in den Spiegel auf ihrer Kommode. Ein Vollmond blickte ihr entgegen, ein Vollmond mit ihren Augen. Seit wann wurde man bei Schwangerschaften auch fett im Gesicht? Seufzend band sie sich die Haare zu einem Zopf und legte etwas Lipgloss auf. Seit Wochen hatte sie sich auf diesen Tag gefreut. Heute war Girls - Night. Ihre Freundinnen und sie wollten ins Kino, Milchshakes trinken gehen und Spass haben. Zum Glück hatten sich ihre Eltern erbarmt und sie dieses eine Mal gehen lassen. Sie ließ sich aufs Bett plumpsen und angelte nach ihren Schuhen. Noch drei Monate müsste sie diesen Betonklotz mit sich rumschleppen. Drei lange, lange Monate noch. Sie war endlich damit fertig, ihre Schuhe zu schnüren, als ihr Telefon klingelte. Laut Nummernanzeige war es Missy, eine ihrer Freundinnen, mit der sie sich gleich traf.
"Hey Missy, was ist los?", fragte sie munter. "Wir treffen uns doch gleich, ich sag dir, endlich mal wieder raus aus diesem Gefängnis, endlich mal wieder was unternehmen, endlich - "
"Lorelai, das wird nichts.", unterbrach Missy sie.
"Was?", fragte Lorelai enttäuscht. "Wieso nicht?"
"Na ja", druckste Missy herum. "Ein paar Mädels können nicht, und Dana muss zu irgendeinem Schönheitsball, deswegen...." Lorelai lauschte angestrengt. Im Hintergrund hörte sie kichern, und eine Stimme flüsterte: "Hat sie es geschluckt?" Wieder Kichern, und eine andere Stimme: "Wir können uns wirklich nicht mehr mit ihr sehen lassen, dass muss sie doch wissen!"
"Ja, ist ok. Wir sehen uns." Lorelai legte auf und setzte sich traurig auf ihr Fensterbrett. Sie hätte es sich wirklich denken können. Seit Monaten wandten sich alle ihre Freunde ab. Als ob sie es drauf angelegt hätte, schwanger zu werden. Die Tür ging auf und ihre Mutter kam herein. "Lorelai, musst du nicht langsam los? Es ist sehr unhöflich Freunde warten zu lassen, vor allem, wo dein Ruf sowieso schon nicht der beste ist." Emily kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und musterte ihre Tochter kritisch. Unbehaglich zupfteLorelai an ihrem riesigen Pulli herum. Ihr kam es vor, als ob ihre Mutter den Röntgenblick hätte, und sie wollte ihr Baby davor verschonen.
"Wir haben es verschoben.", presste sie heraus. "Es ist was dazwischen gekommen."
"Oh." Für einen Moment sah Emily wirklich betroffen aus. Doch dann kam wieder ihre steinharte Miene hervor. "Na ja, es ist vielleicht auch besser so." Damit verließ sie das Zimmer.
Seufzend legte Lorelai die Hände auf den Bauch und nahm sich einen Schokoriegel.
~Flashback Ende~


[/url]
[url=http://forum.gilmoregirls.de/showthread.php?t=6968]We
all make choices ... What´s yours? ~The last kiss~
[SIGPIC]http://img283.imageshack.us/img283/6721/sigjr02we6.jpg[/SIGPIC]
Sig by Noodle :herz:
#32

Kapitel einhundertundsieben

Wieder waren zwei Wochen vergangen. Zwei endlose, lange Wochen ohne ihn. Nahezu jeden Tag war etwas für Rory im Breifkasten gewesen, was sie an ihre gemeinsame Zeit erinnerte. Jedesmal rührte es sie aufs neue, wie Jess sie durch ihre Vergangenheit führte. Vergangenheit, dies Wort hatte schon sooft zwischen ihrer Beziehung gestanden. Es war ihr größtes Problem gewesen, und jetz sollte sie sie wieder zusammenführen. Welche Ironie. Die letze Erinnerung war das Foto von ihr und Jess auf dem Abschlussball. Lange hatte sie es betrachtet, bevor es in der Jess- Box verschwunden war. Sie hatte so glücklich ausgesehen. Sogar Jess, der wie immer seinen Arm um ihrer Hüfte hatte, sah glücklich aus. Seufzend hatte sie an dem Ring gedreht, den Jess ihr damals geschenkt hatte. Der jetzt auch in der Box lag. Doch etwas war anders in diesen zwei Wochen. Etwas veränderte sich in ihrer Einstellung zu Jess. Ja, der Schmerz und die Enttäuschung waren noch da, aber mehr als Erinerrung, so wie früher, wenn sie gefallen war und sich das Knie aufgeschlagen hatte.

What I got to do to make you love me?
What I got to do to make you care?
What do I do when lightning strikes me?
And I wake to find that you're not there?

What I got to do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.


Und das verwirrte sie. War sie bereit dafür, wieder mit Jess neu anzufangen? Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte. Kaum ein Tag, an dem sie ihn nicht vermisste. Wie so oft ging sie mit schwirrendem Kopf ins Bett.

It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.

What do I do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.


Der Nebel war leichter. Sie schwebte durch ihn hindurch, mit einem festen Ziel vor Augen: Das Licht zu erreichen. Wie von selbst kam es auf sie zu, und sie streckte die Hand aus. Glück durchflutete ihren ganzen Körper und ließ sie lächeln. Sie hatte es geschafft. Sie hatte das Licht erreicht! Fest umschloss sie es mit der Hand. Jetzt würde sie es nie wieder loslassen. Sie gehörten einfach zusammen.



It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.

Yeh. Sorry

What I got to do to make you love me?
What I got to do to be heard?
What do I do when lightning strikes me?
What have I got to do?
What have I got to do?
When sorry seems to be the hardest word.




Kapitel einhundertundacht

Zielstrebig ging sie aufs Diner zu. Jetzt war der Augenblick gekommen. So lange war sie nicht mehr im Diner gewesen. Und, na ja, das letzte Mal hatte sie mit Jess geschlafen. Doch dieses Mal wollte sie mit Jess reden. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging herein. Es war gut gefüllt, und Luke war hinter dem Tresen. Als er Rory sah, kam er mit einem leicht erschrockenem Gesichtsausdruck zu ihr.
"Hey Rory, schön dich zu sehen, aber..." Nervös sah er zur Küche. "Jess ist da hinten", sagte er leise.
Rory nickte. "Gut so. Entschuldige mich." Sie ging in die Küche, wo Jess am Herd stand, ein Küchentuch über der Schulter und einen Pfannkuchen in die Pfanne goss. Leise räusperte sie sich. Erschrocken für Jess herum und sah Rory mit offenem Mund an.
"Was ... was machst du hier?" Er räusperte sich ebenfalls und sah zu Boden. Rory presste die Lippen aufeinander und trat einen Schritt auf ihn zu.
"Sieh mich an", bat sie leise. Etwas wiederstrebend hob er den Kopf und sah in ihre Augen.
"Hör zu... in den letzten Wochen ist mir etwas klar geworden. Ich ... ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und ... du hast dich wirklich ins Zeug gelegt, und das hat mir ....die Augen geöffnet." Nervös knetete sie ihre Hände. Das hier war schwieriger als sie dachte. Sie holte tief Luft. "Ich habe gemerkt, dass ich dich nicht vergessen kann. Ich ... ich kann nicht ohne dich. Ähm ... Du hast mir bewiesen, dass ich dir vertrauen kann. Du hast mir all die schönen Dinge aus unserer Vergangenheit wieder vor Augen geführt und das war einfach ... wundervoll. Ehrlich gesagt hätte ich das nie von dir gedacht. Und ich bin hier her gekommen, um dir zu sagen ... dass ich ... wenn du noch willst ... ich meine, wir beide ..." Sie brach stammelnd ab und versuchte wieder, sich zu sammeln. "Ich will wieder mit dir zusammen sein", sagte sie schließlich leise.
Sprachlos sah Jess sie an. Bei Rorys fragendem Blick konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie war einfach zu süß, wie sie vor ihm stand, und sich in ihren eigenen Worten verhaspelte. Langsam beugte er sich vor und küsste sie sanft. Rory konnte nicht anders, sie seufzte auf. Es war wie eine Erlösung, endlich wieder bei Jess zu sein. Er löste sich von ihr.
"Hm, küss ich so schlecht, dass du seufzen musst?", fragte er amüsiert. Rory sah ihn verblüfft an und begriff dann, was er meinste. Lachend verdrehte sie die Augen und lehnte ihre Stirn an seine. "Ich liebe dich!", flüsterte sie.
"Ich dich auch. Und es tut mir alles so leid." Er küsste sie noch einmal sanft. Dann griff er nach ihren Händen und zog sie in seine Arme. Rory presste sich fest an ihn und schluchzte auf. Ihr wurde bewusst, dass sie zusammengehörten, und dass sie eine Familie werden würden. Sanft strich Jess ihr über den Kopf und hielt sie feste.
Nach einiger Zeit löste sie sich von ihm und küsste ihn auf die Wange. "Ich hab dich so vermisst." Erneute kullerten Tränen, die er sachte wegwischte.
Plötzlich wurde beiden bewusst, wie still es im vorher summenden Diner war. Misstrauisch ging Jess aus der Küche und zog Rory an der Hand hinter sich her.
Alle Augen waren auf sie gerichtet, und man konnte die Fragen deutlich an den Gesichtern ablesen. Rory sah Jess an und lächelte. Jess sah zurück und konnte ebenfalls ein Grinsen nicht unterdrücken. Dann nahm er Rory in die Arme, hob sie etwas hoch und küsste sie leidenschaftlich vor allen.
Miss Patty und Babette pfiffen als erstes, dann stimmten auch die anderen ein und klatschten begeistert Beifall.


Kapitel einhundertundneun

Glücklich lachend kamen sie am Haus der Gilmores an. Jess hatte Rory die ganze Zeit im Arm gehabt und beide konnten die Augen nicht voneinander lassen. In Rorys Zimmer setzte Jess sich aufs Bett.
"Wo ist deine Mutter?"
Rory drehte sich zu ihm. "Bei Sookie und danach wollte sie zu Luke."
"Also haben wir genug Zeit für uns", stellte Jess mit anzüglichem Blick fest.
Rory lachte und drehte sich zur Tür. "Warte mal kurz, ich muss noch was holen." Sie ging zum Schrank im Flur und kramte sie Jess- Box heraus. Damit ging sie zurück in ihr Zimmer und stellte sie auf dem Schreibtisch ab.
"Was ist das?", fragte Jess verwundert. Rory kramte in der Box herum, bis sie ihren Ring fand.
"Das ist", sie steckte sich den Ring an den Finger, drehte sich zu Jess und kam auf ihn zu, "deine Box."
"Meine Box?" Jess zog sie zu sich.
"Ja, deine Box." Rory setzte sich auf seinen Schoß. "Da sind all die Dinge drin, die was mit dir zu tun haben. Jetzt kann ich sie ja wieder ausräumen." Sie lächelte. Jess nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich.
"Was hast du eigentlich mit meinen Sachen gemacht?", fragte sie zwischen zwei Küssen.
"Verbrannt" Jess küsste sie weiter, doch Rory löste sich von ihm. "Jetzt sag doch mal!", drängte sie.
Jess seufzte, holte Luft - und schüttelte den Kopf. "Nein."
"Jess!" Rory schob die Unterlippe vor.
Er verdrehte die Augen. "Ich habs in eine Kiste gepackt und in den Schrank gestellt. Zufrieden? Können wir jetzt weitermachen?"
"Du hast eine Rory- Box?", fragte Rory gerührt. Jess nickte. "Das ist süß, weißt du das?" Sie küsste Jess, der schon leicht genervt aussah. Schnell wurde der Kuss länger und leidenschaftlicher. Jess ließ sich nach hinten sinken und zog Rory mit sich. Rory fühlte sich so glücklich wie lange nicht mehr. Endlich waren sie wieder zusammen! Dann schaltete sie ihre Gedanken aus uns ließ nur noch Jess zu.


Später lagen sie zusammen in Rorys Bett. Jess hatte den einen Arm um ihre Schultern gelegt, und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Sanft strich er mit der freien Hand über ihren Bauch.
"Wie weit bist du jetzt nochmal?", fragte er.
"Viereinahlb Monate, achtzehnte Woche." Sie sah ihn an. "Beim nächsten Termin könnte man sagen, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen bekommen. Und langsam, aber sicher werde ich die Ausmaße des Mount Everests annehmen." Jess drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und zog sie etwas näher an sich. Lächelnd kuschelte sie sich an ihn.


"Rooooooory! Was muss ich von Luke erfahren? Hast du noch nie von so etwas wie dem Telefon gehört, das der liebe Onkel Bell erfunden hat, sodass wir kommunizieren können ohne uns zu sehen? Dank ihm muss ich nur mit meiner Mutter reden anstatt sie zu sehen! Und du solltest es benutzen, um deiner Mami zu sagen, dass du mit Jess im Diner rumknutscht!"
Lorelai blieb im Flur stehen, als Rory aus ihrem Zimmer kam. Lorelai musterte sie von oben bis unten. Rory Haare waren leicht zerzaust, und ihre Klamotten sahen aus, als ob sie sich in aller Eile angezogen hätte.
"Äh ... Hey Mum! Ich ... ich hab irgendwie vergessen, dir Bescheid zu sagen, alles ging so schnell, und ..." Sie warf einen nervösen Blick in ihre Zimmer.
Lorelai zog eine Augenbaue hoch. "Hey Jess!", rief sie in Richtung Rorys Zimmer. "Wie geht´s?"
Einen Moment Stille. Dann: "Äh ... Gut, danke!" Rory grinste verlegen. Lorelai umarmte ihre Tochter und küsste sie auf die Stirn. "Ich freu mich für dich!", flüsterte sie und ging dann wieder.


Kapitel einhundertundzehn

"Das ist doch nicht dein Ernst!" Rory saß Jess gegenüber auf dem Sofa und sah ihn stirnrunzelnd an. "Wirklich nicht?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein. Wirklich nicht."
"Aber, aber .... echt?"
"Rory!"
"Ja, schon gut, aber ich kann es nicht verstehen." Rory stand auf und griff nach ihrem Glas, das auf dem Tisch stand. "Du willst allen ernstes nicht wissen, was unser Baby wird?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein, will ich nicht. Erinnerst du dich noch an Jackson? Er wollte auch nicht wissen, was Davey wird."
"Also kommst du morgen auch nicht mit?" Rory stellte ihr Glas ab und setzte sich wieder zu ihm auf Luke´s Couch.
Jess küsste sie und strich ihr das Haar zurück. "Ich kann dich hinfahren, abholen, was du willst. Aber ich komm nicht mit."
"Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, was wir machen, wenn das Baby da ist?", fragte Rory nach einiger Zeit.
"Was meinst du?"
"Ich meine, was machen wir? Bleib ich zu Hause wohnen, ziehst du zu uns, ich zu dir, oder ganz woanders? Hast du da gar nicht dran gedacht?" Stirnrunzelnd sah Rory ihn an.
Jess erwiederte den Blick. "Wir waren getrennt, was hätte ich machen sollen? Ich hab versucht, gar nicht an dich zu denken."
"Na danke." Rory stand wieder auf und ging in die Küche. Dort stellte sie sich mit verschränkten Armen ans Fenster und sah raus. Ein Kind fuhr mit seinem Skateboard über die Straßen und wurde von Taylor verfolgt. Patty stand schwatzend mit Babette vor ihrem Tanzstudio. Jess stellte sich hinter sie und legte die Arme um sie. Sachte drehte er sie zu sich um.
"Hey", sagte er und küsste sie sanft. "Das ist doch kein Drama. Ich konnte in der Zeit nicht an dich denken, ok? Jetzt reg dich nicht auf."
Rory sah ihn an. "Ist ok. Tut mir leid, es ist alles so ... komisch. Ich mein, dass wir getrennt waren, und ... Es ist einfach komisch." Sie umarmte ihn kurz. "Ich muss dann auch mal -" Ihr Handy klingelte. "Hallo?"
"Hey Rory, wie geht es dir?"
Rorys Gesicht hellte sich auf. "Oh mein Gott, Paris!"
"Ja, ich bin´s. Ich wollt dich fragen, was du am Wochenende vorhast."
"Eigentlich nichts Besonderes. Wieso fragst du?"
"Ich wollte dich besuchen, wenn du nichts dagegen hast."
"Machst du Witze? Ich freu mich auf deinen Besuch! Weißt du noch den Weg?"
"Klar, am dritten Heruballen links und dann diesem bekloppten Plastikhahn folgen. Keine Angst, den Geruch von Kühen werd ich schon nicht verfehlen."
"Ok, dann bis Freitag!" Rory legte auf. "Stell dir vor, Paris kommt zu Besuch!", sagte sie zu Jess.
"Alle Mann in Deckung", kommentierte er dies nur.



Kapitel einhundertundelf

Nervös betrat Rory am nächsten Morgen das Behandlungszimmer. Jetzt würde sie herausfinden, was ihr Baby war. Ein Mädchen oder ein Junge. Sie konnte es kaum erwarten. Noch einmal tief Luft holen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Muuuuum!", quitschend rannte Rory auf Lorelai zu und hüpfte wie verrückt auf und ab. "Ich weiß es, ich weiß was es wird!!", rief sie und schnappte nach Luft.
Lorelai machte große Augen. "Nein! Sag es mir, sag es mir!", quietschte sie genauso aufgeregt. Rory strahlte über beide Wangen und erzählte es ihr.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Freitag kam und vor dem Haus der Gilmores hielt quitschend ein silberner Mercedes. Paris, eilig wie immer, stieg aus und klopfte an der Tür. Bevor auch nur eine der Gilmores die Chance hatte, aufzustehen, öffnete Paris selbst die Tür und stapfte herein.
"Hi, selbst meine Grandma öffnet schneller die Tür als ihr beiden!" Sie schmiss sich zu den beiden aufs Sofa und sah sie an.
"Wie geht es euch?"
Lorelai und Rory sahen sich perplex an, bevor sie antworteten. "Gut, und dir?", sagte Lorelai.
"Na ja, Princeton ist ganz ok, ich lern etwas und bin mit Jamie zusammen, meine Mutter hat sich schon wieder Botox spritzen lassen, mein Vater hat eine neue Affäre, was will man mehr?" Sie ratterte das alles in einer Geschwindigkeit herunter, die Lorelai alle Ehre machte. "Ach ja, ich schlaf bei euch, das wusstet ihr doch, oder?"
Lorelai runzelte die Stirn. "Ähm ... nein?" Sie sah Rory fragend an, die den Kopf schüttelte. "Na, dann wisst ihr es ja jetzt.", redete Paris munter weiter und stand auf. "Ich bring dann mal meine Sachen in dein Zimmer. Mach dir nicht die Mühe aufzustehen, du kommst ja eh erst an wenn ich schon wieder zurück bin." Sobald sie in Rorys Zimmer verschwunden war, ließ Lorelai den Kopf nach hinten sinken.
"Was haben wir uns nur angetan?"

"Hat sich ja nichts verändert", sagte Paris, als sie und Rory durch Stars Hollow auf dem Weg zum Diner waren. "Immer noch wie bei den drei Schweinchen."
Rory verdrehte die Augen und lächelte. "Jetzt erzähl doch mal, wie läuft es so?"
"Gut." Paris nickte, aber Rory sah ihr an, dass da noch etwas war. Doch man konnte Paris zu nichts drängen, das wusste sie. Also gingen sie ins Diner und setzten sich an einen Tisch, der etwas abgelegener war.
"Also Paris, was willst du essen?", fragte Rory und sah, wie Paris den Vorhang hinterm Tresen kritisch betrachtete. "Paris", stöhnte sie, "da Oben wohnen Luke und Jess, kein Porno- Ring oder sonst etwas."
"Schon gut" Abwehrend hob Paris die Hände.
Jess kam zu ihnen, küsste Rory kurz und sah dann Paris. "Hi. Was wollt ihr?", fragte er und bemerkte Paris´ Röntgenblick mit einem Stirnrunzeln.
"Für mich Chilli Pommes, Cola und Kirschkuchen.", sagte Rory. "Paris?"
"Wie sieht die Küche aus?", fragte diese Jess, ohne auf Rory einzugehen.
Er sah sie leicht verwirrt an. "Ein großer Herd, Regale, Essen, Pfannen, willst du die ganze Aufzählung?"
"Auch Mitbewohner wie Kakerlaken, Mäuse, Ratten?"
"Nein, aber das Krümelmonster."
Bevor Paris antworten konnte, griff Rory ein. "Paris nimmt dasselbe wie ich." Dankbar gab Jess ihr noch einen Kuss und verschwand dann wieder.
"So", fing Paris an, sobald er außer Hörweite war. "Ihr seid also immer noch heiß aufeinander wie vorher, wie?"
Rory sah sie einen Moment sprachlos an. "Ähm ..." Sie fing sich wieder. "Nein, eigentlich ... sind wir erst seit drei Tagen wieder zusammen." Und sie erzählte Paris die Geschichte.
"Nicht schlecht.", sagte sie, als Rory fertig war. "Wenigstens hattet ihr dann ein wenig Abwechslung. Oder besser gesagt: Ihr habt gemerkt, dass ihr euch liebt."
"Paris, ist alles in Ordnung bei dir? Ich mein, zwischen dir und Jamie?" Rory sah sie ernst an. Paris Gellar sah traurig aus. Das war bis jetzt erst einmal vorgekommen.
"Es ist", sie seufzte und nahm sich eine Pommes. "Es ist komisch. Seit wir zusammen studieren, läuft alles wie ... von selbst. Ich mein, Jamie kommt vorbei, wir gehen aus, wir lernen, er lädt mich zum Essen ein, aber all dies macht er so selbstverständlich, es ist fast wie Routine. Ich weiß nicht, ich weiß, dass ich hohe Anforderungen stelle, aber ich bin nunmal kritisch, und so, wie es jetzt ist, ... ist es nicht richtig." Stirnrunzelnd sah sie Rory an.
"Liebst du ihn noch?", fragte sie.
Paris zögerte. "Ich denke schon", antwortete sie schließlich.
"Hast du mit ihm geredet? Ich meine, hast du ihm all das gesagt was du mir gesagt hast?"
Paris schüttelte den Kopf. "Man kann mit Kerlen nicht über so etwas reden", sagte sie.
"Aber du musst es ihm sagen."
Paris wiegte den Kopf. "Na gut, ich denke darüber nach. Was machen wir eigentlich heute Abend?"
"Was willst du machen? Wir könnten uns Videos ausleihen?"
Paris grinste. "Ist immer noch dieser Vorhang da?"
"Nein, den haben wir abschaffen können. Also, was hälst du von dem Vorschlag?"
Paris nickte. "Ok. Aber bloß keinen von diesen Herz- Schmerz Filmen, die so vorraussehbar sind!"
Rory seufzte leise.

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#33

[B]Kapitel einhundertundzwölf

[/B]"Reich mal die Chips rüber" Paris und Rory saßen auf dem Sofa und sahen sich den zweiten Film an. Vor ihnen lagen, wie bei jedem Videoabend, Unmengen von Essen. Rory nahm die Schüssel, griff selbst hinein und hielt sie Paris hin.
"Mann, du bist so gruselig. Schon vorher hast du gegessen wie ein Scheunendrescher, aber jetzt? Wie ein übergewichtiger alter Opa, der nichts anderes zu tun hat als sich mit Bageln zuzustopfen."
Rory sah sie an. "Du bist immer so charmant, weißt du das?"
"Das ist mir bewusst." Paris nickte und tätschelte Rorys Bauch. "Wann ist das kleine Ding eigentlich fertig?"
"Paris!" Kichernd schlug Rory ihre Hand weg. "Noch etwas viereinhalb Monate. Und -" Sie konnte ein Lächeln nicht verhindern. "Ich weiß schon, was es ist!"
"Ein Baby?", fragte Paris unberührt.
"Ich meinte das Geschlecht!"
Paris lächelte. "Und?" Als Rory es ihr erzählte, umarmte Paris sie. "Ich freu mich für dich!"
"Danke." Rory lächelte. "Und, wenn du nochmal reden willst, du weißt schon, über Jamie, ich bin da, ok? Ich bin immer für dich da."
"Ich weiß. Danke. Und ich muss zugeben: Du bist echt eine gute Freundin geworden. Eigentlich sogar meine beste Freundin", sagte Paris leise.
Rory umarmte sie. "Dann müssen wir mehr in Kontakt bleiben, ok?"
Paris nickte und wischte sich ein Tränchen weg. Kurz war es still im Wohnzimmer der Gilmores. Dann: "Na toll, jetzt hab ich verpasst, wie der doofe Kerl krepiert!"


In der Nacht wachte Rory auf. Kurz sah sie sich desorientiert um und versuchte das Geräusch ausfindig zu machen, dass sie aus ihren Träumen gerissen hatte. Dann erkannte sie, dass es ein ziemlich lautes Schnarchen war. War Jess hier? Sie kannte keinen anderen, der so laut schnarchte. Dann fiel es ihr ein und sie beugte sich über die Bettkante. Unten, auf einem Stapel von Sofakissen und Decken, lag Paris und zersägte einen Wald. Seufzend drückte Rory ihr Kissen über den Kopf und versuchte einzuschlafen.

Vorsichtig öffnete Lorelai die Tür zu Rorys Zimmer. "Hey!", flüsterte sie, als sie sah, dass Rory wach war.
Hey", flüsterte sie zurück. Lorelai sah mit großen Augen auf Paris.
"Wow, wegen ihr stirbt der Regenwald, weiß sie das?" Rory zuckte mit den Schultern. "Ich hab für Paris einen Espresso, und für dich mein Schatz einen schönen Tee von Onkel Luke." Rory verzog das Gesicht, aber Lorelai ignorierte es, hockte sich vor Paris und hielt ihr den Becher vor die Nase. Das Gesäge stoppte und Paris schnüffelte.
"Kaffee", murmelte sie.
Lorelai grinste diabolisch. "Jaah, und ich stelle ihn jetzt so weit von dir entfernt, dass du aufstehen musst um ihn zu bekommen!"
"Stirb!", fluchte Paris.
"Ich könnte ihn auch selbst trinken!", überlegte Lorelai laut.
"Stirb zweimal" Paris schlug die Augen auf. Dann schnappte sie Lorelai den Espresso aus der Hand, trank einen Schluck und setzte sich mit einem Ruck auf. "Whoo-ho! Guten Morgen Vietnam!", rief sie. Dann sprang sie auf die Beine, joggte kurz auf der Stelle und verschwand dann im Bad.
"Sie wird immer gruseliger", sagte Lorelai und ging ins Wohnzimmer.


Kapitel einhundertunddreizehn

"Machs gut!" Rory umarmte Paris nocheinmal, bevor diese in ihr Auto stieg. "Und fahr vorsichtig!" Sie kannte Paris´ Fahrstil nur zu gut.
"Ich ruf dich an und erzähl dir, wie´s mit Jamie gelaufen ist, ok?" Paris winkte ihr zu. "Bete für die toten Tiere." Damit fuhr sie mit quitschenden Reifen davon.
"Die Tierschützer werden sie lieben", sagte Lorelai, schlang Rory den Arm um die Schultern und ging mit ihr ins Haus.


Drinnen setzte Rory sich an den Küchentisch und ließ sich von Lorelai einen Kakao machen.
"Mum, ich will mit dir reden", sagte sie, als Lorelai sich mit einer Schachtel Kekse zu ihr setzte.
"O....kay", antwortete diese etwas zögerlich.
Rory nahm sich einen Keks. "Ich wollte dich fragen, was ich machen soll. Ich meine, wenn das Baby da ist, was machen Jess und ich dann? Zieht er hier ein-" "Niemals", fiel Lorelai ein. "Zieh ich zu ihm -" "Niemals", sagte Lorelai wieder.
Rory stutzte. "Was dann? Sollen wir einfach weiter so machen wie vorher?"
"Wieso nicht?", fragte Lorelai, obwohl sie wusste, dass das keine Lösung war.
Rory sah sie an. "Mum. Das liegt doch auf der Hand. Einmal wäre dann unser Baby bei mir, und ich dürfte mich dann Tag und Nacht kümmern. Das geht doch nicht. Baby würde Jess doch gar nicht als Vater erkennen."
"Du kannst Baby doch ein Foto vor die Nase halten, dann weiß es was Jess ist."
"Mum."
Lorelai hob die Hände. "Jaja, ich weiß. Aber ich kann mich nicht mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass mein Baby auszieht."
"Aber das hätte ich doch so oder so!"
"Wieso? Wieso kannst du nicht einer von diesen langhaarigen, verschüchternden, vierzigjährigen Männern sein, die noch nie eine Freundin geschweige denn Sex hatten und noch immer bei Mutti wohnen?"
"Weil ich keins von alledem bin."
"Sehr einleuchtend. Und du willst einen Notendurchschnitt von 1,0 haben? Da muss ich wohl was nachbessern, reich mir den Edding." Lorelai grinste, doch Rory konnte den Schatten von Trauer in ihren Augen sehen. Sie legte ihre Hand auf die ihrer Mum. "Mum.", sagte sie und versuchte, so viel Liebe wie möglich in ihre Stimme zu legen. "Ich wäre doch nicht aus der Welt. Vor allem mit einem Baby, wo alles für mich total neu ist, werde ich doch nicht dreihundert Meilen oder so von dir wegziehen. Das kann ich auch gar nicht. Ich brauch dich doch in meiner Nähe." Sie sah ein schwaches Lächeln auf Lorelais Mund. "Und außerdem", fuhr sie unschuldig fort. "Wirst du bald mit Luke ein Baby haben, was deine Aufmerksamkeit von mir ablenken wird."
"Niemals!", sagte Lorelai empört, lächelte aber. "Na ja, noch ist es ja nicht so weit, oder?"
"Nein, noch nicht. Aber bald."
Lorelai presste die Lippen aufeinander. "Bald.", wiederholte sie und umarmte Rory fest.


"Mum!", rief Rory am Montag morgen seufzend aus ihrem Zimmer. Lorelai kam herein und fand ihre Tochter vor dem Kleiderschrank.
"Seit wann weißt DU nicht, was du anziehen sollst?", fragte sie erstaunt.
Rory drehte sich genervt zu ihr um. "Seit ich immer mehr zunehme!", sagte sie und zeigte auf einen Pulli. "Der spannt. Der auch. Und der. Die Hose geht noch zu. Die auch. Aber bei der muss ich schon ziehen. Der Pulli rutscht immer wieder hoch, egal wie fest ich ziehe. Wie soll das noch enden? Mum, wo ist der nächste Zirkus, ich will mir schonmal das Zirkuszelt für später klauen. Dann brauchen wir noch einen Gabelstapler. Zum Glück hat Jess den Führerschein dafür. Hast du gewusst, dass ich um die zwanzig Kilo zunehmen werde? Und sieh dir meinen Busen an, jetzt weiß ich wie Pamela Anderson sich fühlt!" Frustriert lies sich sich auf den Stuhl vor ihrer Kommode sinken.
Lorelai konnte nur mit Mühe das Lachen unterdrücken, doch sie gab sich Mühe. "Hey" Sie ging vor Rory in die Hocke und sah sie an. "Wenn du willst, nehmen wir beide und heute frei und gehen shoppen, hm? Es gibt jetzt wunderschöne Sachen für Schwangere, du wirst schon sehen. Ok?" Aufmunternd sah sie Rory an. Diese nickte nach einiger Zeit.
Begeistert klatschte Lorelai in die Hände. "Cool" Sie zog Rory auf die Beine und suchte mit ihr einen noch passenden Pulli aus, dann packte sie ihre Tochter ins Auto und fuhr los.


Kapitel einhundertundvierzehn

Im Shoppingcenter steuerte Lorelai sofort zielstrebig den nächsten Schwangerschaftsmodenladen (was für ein Wort) zu. Immer noch etwas missmutig kam Rory hinterher. Beim Anblick der Sachen, die laut Anzeigetafel "schön groß" waren, "um dem Bauch Platz zu machen", bekam sie schlechte Laune. In der einen Ecke waren Still- BHs, die selbst Pamela Anderson zu groß wären. Hosen in Form von Baumstämmen - und zwar pro Bein. Machte also einen ganzen Wald in diesem Laden.
"Nun komm schon mein Schatz, zieh nicht so ein Gesicht!" Lorelai zog sie weiter in den Laden. "Wie wäre es mit dem, und dem und ... dem, und dem - nein, lieber doch nicht, sondern das hier, und - das hier, das sieht auch toll aus, und hast du dir mal diese Farbe angesehen? Die würde dir perfekt stehen!" Lorelai grub sich munter durch die Ständer und begrub Rory mit Sachen. Schon bald hatte die jüngere der Gilmores einen ganzen Haufen in den Armen.
"Na komm, probier sie wenigstens an, danach kannst du weiter schlechte Laune haben!" Lorelai scheuchte ihre Tochter in die
Umkleidekabiene und ließ sich in einen der roten, weichen Sessel davor nieder. "Ich warte!", rief sie ungeduldig und erntete nur ein genervtes "Ja, ja" von Rory.

"Ta-da!" Rory schob den Vorhang zurück und präsentierte sich Lorelai in einem himmelblauen Baby- Doll, dass unter der Brust gerafft war und dann nach unten hin in fließendem Stoff weiter wurde. Man konnte ihren kleinen Bauch erkennen, und es stand Rory einfach perfekt. "Und?" Etwas unsicher zupfte sie an den Ärmeln und sah Lorelai fragend an. Diese lächelte stolz. "Du siehst toll aus", strahlte sie. Das zauberte Rory ein kleines Lächeln auf die Lippen und sie zog das nächste Teil an.

So ging es weiter mit einem einfachen Pulli, zwei weiteren Baby- Dolls, einem Top, drei Dreiviertel- Shirts, einer Hose, einem Rock und einem wunderschönen Kleid. Rory sah in den Sachen einfach wunderschön aus und, wie Lorelai mit etwas Wehmut bemerkte, nicht mehr wie eine siebzehn- Jährige, sondern schon wie eine junge Mutter. Schließlich kaufte Lorelai ihr noch zwei Still BHs, auch wenn Rory gar nicht davon begeistert war, und ein Nachthemd aus Seide und Spitze. "Damit Jess auch noch was von dir hat", kommentierte sie dies mit einem anzüglichen Grinsen und hochgezogener Augenbraue.

"Das war doch ganz nett, oder?", fragte Lorelai, als sie im Auto saßen und sich Milkshake trinkend auf die Heimfahrt machten. Rory nickte. "Doch, war ganz ok." Sie grinste. "Nein, es war toll Mum, danke. Ohne dich wär ich warscheinlich noch ausgeflippt."
"Na, dafür hast du ja mich", antwortete Lorelai und grinste ebenfalls. "Aber was du gesagt hast, geht mir nicht aus dem Kopf. Bist du denn schon bereit, mit Jess zusammen zu ziehen? Ich mein, es geht jetzt nicht daran, wie sehr ich ihn mag oder dass ich dich bei mir behalten will, es geht mit darum, dass ihr ja erst seit kurzem wieder zusammen seid."
Rory dachte nach. "Ich weiß nicht. Es ist die vernünftigste Lösung. Und ich mein, ich liebe ihn. "
"Wie wäre es, wenn wir Luke und ihn zu uns einladen und das zu viert besprechen. Ist das ok?" Fragend sah Lorelai ihre Tochter an. Diese nickte. "Aber nur unter einer Bedingung!"
"Und die wäre?"
"Du kochst nicht!"
Lorelai lachte. "Ich denke, das überlassen wir Luke."

Als es am Abend klingelte, ging Rory zur Tür. Luke umarmte sie kurz, bevor er zu Lorelai in die Küche ging, um die zwei Tüten abzustellen, die er aus dem Diner mitgebracht hatte. Dann kam auch Jess herein, der vorher im Hintergrund gestanden hatte.
"Hey." Rory schloss die Tür hinter ihm und trat näher.
"Hi." Er verschlang seine Hände mit ihren und küsste sie sanft. Dann trat er einen Schritt zurück und musterte sie. "Du siehst gut aus!", sagte er. Rory trug eins von ihren neuen Baby- Dolls, die sie gekauft hatten und strahlte in an.
"Danke. Mum hat mich zum Shoppen gebracht, weil irgendwie meine Sachen knapper werden."
"Hm, wie kommt´s?", fragte er sarkastisch und küsste sie erneut.
"Seid ihr mal fertig mit knutschen?", rief Lorelai aus der Küche. Rory verdrehte die Augen.
"Wir kommen!"
"Bitteschön, hier sind wir!", sagte sie, als sie mit Jess in der Küche ankam. Dann sah sie den Tisch, der voll geladen mit Essen war. "Oh, Essen, cool!" Sie setzte hin und sah die anderen auffordernd an.
"Gut, damit wäre meine Sorge, dass das Essen zu viel ist, erledigt", sagte Luke und setzte sich neben Lorelai. Diese lud sich ihren Teller voll. "Also, wir haben und heute und hier versammelt, ...", fing sie an, wurde jedoch von Rory unterbrochen. "Mum!", stöhnte sie.
Kichernd hob Lorelai die Hände. "Schon gut. Also, weswegen wir hier sind. Wir sollten langsam klären, was mit Rory und Jess nach der Geburt ihres Babys passiert. Ich meine, wie schon angesprochen, ziehen die beiden zusammen, wenn ja, wohin, und so weiter. Irgenwelche Vorschläge?" Sie sah in die Runde und ihr Blick blieb an Rory hängen, die grade den Mund voll hatte mit einer Mischung aus Kirschkuchen, Chesseburger und Donut.
Sie schluckte tief. "Was denn, das schmeckt gut!", verteidigte sie sich. "Und ich hab schon gesagt, dass ich dafür bin, dass Jess und ich zusammen ziehen."
"Warum machen wir eigentlich so ein Drama daraus?", sagte Jess muffig. "Das Haus hier ist zu groß, also zieht Rory zu mir in die Wohnung. Mit ein bisschen Umbauarbeiten geht das schon. Kann ich jetzt in Ruhe weiter essen? Denn im Gegensatz zu anderen kann ich mir den Tag nicht freinehmen sondern bin in der Schule und ackere mir auch noch den Arsch für Luke ab." Grimmig nahm er sich einen Cheeseburger.
Besorgt legte Rory ihrem Freund eine Hand aufs Knie. Er sah sie an und schüttelte leicht den Kopf.
"Haha du Schlaumeier, soll ich etwas bei euch wohnen? Falls du es noch nicht bemerkt hast, wohn ich auch dort! Weißt du, es ist meine Wohnng." Luke sah Jess stirnrunzelnd an.
"Und wenn wir in eine ganz andere Wohnung ziehen?", fragte Rory. "Ich meine, natürlich noch hier in Stars Hollow", fügte sie bei Lorelais Blick hinzu.
"Klingt auch gut", brummte Jess.
"Also vertagen wir das ganze, bis etwas geeingetes gefunden wird." Lorelai konnte nicht verhindern, dass sich ein kleiner, erleichterter Zug in ihrem Gesicht freisetzte. Immerhin war Rory ihre Tochter und sie war froh, sie noch ein wenig bei sich haben zu können.


Kapitel einhundertundfünfzehn

Eine Woche später war Rory bei Jess. Gemeinsam saßen sie auf dem Sofa und sahen sich "My Girl - Meine erste Liebe an." Vorher hatten sie in der Stras Hollow Gazette nach Wohnungen gesucht, aber noch nichts richtiges gefunden.
"Du bist dir sicher, dass wir zusammen ziehen wollen?", sagte Rory und sah Jess fragend und etwas unsicher an. In der letzten Zeit hatte sie öfters darüber nachgedacht und war sich unsicher, was Jess darüber dachte.
"Wieso nicht?" Jess hob die Schultern.
Rory seufzte und drückte auf Pause. "Deswegen. Weil du kein bisschen Anteilnahme zeigst. Ich mein, du verhälst dich so, als ob wir darüber nachdenken, einen Hund zu kaufen oder so."
"Das können wir meinetwegen auch."
"Jess, bitte sei ernst." Jess seufzte und zog Rory auf seinen Schoß. Sanft strich er ihr eine Haarsträhne hinter Ohr und küsste sie. "Ich will mit dir zusammen ziehen.", sagte er und sah ihr in die Augen. "Wirklich. Ich will daraus nur nicht so eine große Sache machen. Zum einen, weil ich denke, dass es deiner Mum und vielleicht auch Luke dadurch schwerer fällt. Und zum anderen wusste ich nicht, wie ernst das ist, weil wir beide kaum darüber geredet haben."
"Aber du willst mit mir zusammen ziehen?", fragte Rory nochmal.
Jess nickte. "Ja, das hab ich doch schon gesagt."
"Aber du weißt, dass wir dann alle unsere Macken sehen werden? Ich mein, was ist, wenn wir uns auf die Nerven gehen, nach einiger Zeit?" Jess küsste sie wieder.
"Ich kenn doch schon die meinsten deiner verrückten Eigenschaften, da werden ein paar mehr oder weniger bekloppte mich auch nicht mehr schocken."
Rory seufzte erleichtert. "Gut." Sie lächelte ihn an und setzte den Film fort.
"Das ist so traurig!" Rory schluchzte leicht. Gerade war Vadas Freund Thomas in den Bienenstock getreten, und jetzt erfuhr sie, dass ihr bester Freund tot war. Leich grinsend tätschelte Jess ihr den Arm. "Wie kannst du da nur bei lachen?", fragte sie und schneuzte in ein Taschentuch.
"Seid du so eine Heulsuse geworden bist", antwortete Jess und knuffte sie ärgernd in den Arm.
Rory wollte zurückknuffen, als sie es spürte. Überrascht hielt sie inne und legte eine Hand auf den Bauch. Sie spürte ein leichtes Flattern, tief in ihrem Bauch. So als ob jemand von innen dagegen klopfen würde. Oder als ob eine Seifenblase zerplatzt wäre.
"Was ist los mit dir?", fragte Jess, als er ihren verklärten Blick bemerkte.
Rory saß immer noch mit leicht geöffnetem Mund da und sagte nichts.
Dann:

"Ich habe gerade unser Baby gespürt!"

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#34

[B]Kapitel einhundertundsechzehn

[/B]
"Komm, fühl mal." Sie nahm Jess´ Hand und legte sie auf ihren Bauch. "Fühlst du es?" Es war einfach unbeschreiblich. Zum ersten Mal fühlte sie das neue Leben in ihr. Ihr Baby. Ihr Kind. Sie fühlte sie so erfüllt, so ... voll mit Gefühlen, dass sie ein paar Tränen verdrücken musste. Aber auch Jess war fasziniert. Zwar weinte er nicht, aber sein Gesichtsaudruck verriet dieselben Gefühle, die Rory empfand. Es verband sie auf eine magische Weise. Sie beide, und ihr Baby.
"Ich ruf Mum an, ja?" Lächelnd stand Rory auf und wählte.
"Hallo?", meldete sich Lorelai.
"Mum, ich hab´s gespürt! Mein Baby! Es hat sich bewegt!", fing Rory an zu quitschen.
Lorelai stimme ein. "Das ist so cool! Das sollten wir mit Pommes feiern! Soll ich Luke dazu anstiften?"
"Mach das!", grinste Rory. Nachdem sie sich wieder zu Jess aufs Sofa gesetzt hatte, legte er sein Hände auf ihren Bauch. Glücklich kuschelte sie sich an ihn und verschränkte ihre Hände mit seinen.
"Weißt du, jetzt wird erst richtig klar, dass wir Eltern werden!", sagte sie leise. Jess nickte und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Haare.


"Sieh mal hier, das wär doch was!" Rory war mal wieder bei Jess und sah mit ihm die Wohnungsanzeigen durch. Endlich schien etwas passendes dabei zu sein. Sie war nicht zu teuer, hatte zwei Schlafzimmer und war ganz in der Nähe von sowohl Lorelais Haus als auch dem Diner. Jess beugte sich über Rorys Schulter und las die Anzeige.
"Sollen wir sie uns mal ansehen?" Rory nickte.

Als sie von der Vermieterin durch die Wohnung geführt wurden, schossen Rory tausend Bilder in den Kopf. Die Wohnung war von Anfang an perfekt, und sie stellte sich schon vor, wie sie sie einrichten würden. Im kleineren Schlafzimmer kam ihr die Vision eines Babyzimmers, mit einer Wiege, Kommode, süßen Bildern an der Wand. Und vielleicht würden sie ja, wie in den Filmen, der Name ihres Babys an die Wand malen. Denn den hatte sie sich auch schon ausgedacht. Vorrausgesetzt Jess war einverstanden mit ihm. Das größere würde ihrs und Jess´ Schlafzimmer werden. Dann das Wohnzimmer, die Küche, das Badezimmer. Alles könnte sie so einrichten, wie sie und Jess es wollten. Sie konnten streichen, einräumen, dekorieren. Ein neues Gefühl von Freiheit, von Erwachsensein durchströmte sie und es fühlte sich gut an. Klar liebte sie Lorelai über alles, gaber irgendwann musste sie ja ausziehen. Und diese Wohnung war einfach perfekt dafür. Ein Blick in Jess Gesicht genügte, um zu sehen, dass er ebenfalls so dachte. Da sie beide noch minderjährig waren, rief sie Lorelai und Luke an, um deren Meinung zu hören.

"Habt ihr denn auch genung Platz hier?", fragte Lorelai besorgt. Zum ersten Mal sah Rory, dass sie richtig besorgt und traurig aussah. Das war bisher eigentlich noch nie oder nur sehr selten vorgekommen. Die immer lustige, starke Lorelai. Doch Rory drückte ihre Hand.
"Ja. In dem Zimmer könnte das Baby wohnen, wenn es gößer ist. Und in dem Zimmer schlafen Jess und ich. Und ansonsten ist der Rest der Wohnung ja auch nicht kleiner als Lukes Wohnung."
"Und die Lage ist wirklich gut", stellte Luke fest. "Man kann von dem Fenster hier aus das Diner sehen, und weit weg von dir ist es ja auch nicht."
Lorelai seufzte. "Na gut. Ihr habt ja recht."
"Und die Wohnung ist sowieso erst in zwei Wochen frei, und dann müssen wir noch renovieren, also bleib ich dir noch etwas erhalten." Rory grinste ihre Mum an.
Also unterschrieben Luke und Lorelai. Damit hatten Jess und Rory ihre eigene Wohnung. Der erste Schritt zum neuen Leben als eine Familie.


[B]Kapiteleinhundertundsiebzehn

[/B]

"Und das Babyzimmer könnten wir gelb streichen, oder so eine von diesen Fototapeten anbringen, mit kleinen Schafen oder Schweinchen drauf, und das Badezimmer grün, oder rosa, aber das gefällt Jess warscheinlich nicht, oder orange, und dann muss noch dieser furchtbare Teppich raus, und oh man, es ist noch so viel zu tun, am besten schreib ich gleich eine Liste." Rory redete und redete und bemerkte nicht, wie stumm Lorelai ihr gegenüber saß.
"Hoffentlich kann Luke uns helfen, und du, willst du auch helfen? Wir könnten und diese Latzhosen kaufen und zu Musik aus den Achtzigern in unsere Farbrollen singen. Das wird bestimmt lustig." Rory sah ihre Mum erwartungsvoll an.
"Hm, vielleicht.", erwiederte diese gepresst. "Ich muss auch noch ins Inn, es gibt noch sehr viel zu tun."
"Jaah, ist ja auch wahnsinnig schwierig, den Bauarbeitern beim Hämmern zuzusehen", erwiederte Rory gereizt.
Lorelai sah auf. "Bitte?"
"Gib´s doch zu Mum. Du willst uns nicht helfen, weil du nicht willst dass ich ausziehe." Sie verschränkte die Arme.
"Das hab ich nie gesagt!", erwiederte Lorelai angegriffen.
Rory sah sie sauer an. "Es reicht schon wie du dich verhälst! Wenn ich nach Yale gegangen wäre, wär ich schon längst weg! Da hast du doch auch nie was gesagt. Oder liegt es daran, dass ich mit Jess zusammen ziehe? Ich dachte, mittlerweile könntest du ihn leiden."
"Ich habe nie etwas dergleichen gesagt!", verteidigte sich Lorelai.
Rory stand auf. "Weißt du was, mach was du willst. Ich ziehe so oder so aus, ob mit deiner Hilfe oder nicht!" Damit drehte sie sich um knallte die Tür hinter sich zu.


"Vielleicht sollten wir uns darüber einigen, wer was mit in die Wohnung bringt. Sonst haben wir hinterher, was weiß ich, zwei Stereoanlagen, dafür keinen Fernseher oder so." Jess gab Rory ihr Glas und setzte sich zu ihr auf Lukes Sofa.
"Hm", brummte sie.
"Und dann müssen wir schauen, was wir neu kaufen müssen, zum Beispiel ein Sofa, es sei denn du willst auf dem Boden sitzen."
"Hm."
"Und dann müssen wir Luke ausrauben, deine Mutter beerdigen und tausend weiße Kaninchen kaufen."
"Hm."
"Ok Rory, was ist los?" Jess legte ihr eine Hand aufs Knie und sah sie fragend an.
Sie sah ihn an, vollkommen aus ihren Gedanken gerissen. "Was? Oh, .... es ist nichts. Alles in Ordnung. Was war mit Kaninchen?"
"Ist nicht so wichtig." Jess winkte ab. "Lass mich raten. Deine Mum."
Rory hob die Schultern. "Sie will mir nicht helfen. Sie lässt mich nicht gehen."
"Hey, sie ist deine Mum. Klar will sie nicht, dass du gehst." Aufmunternd strich er ihr über den Arm. "Luke strahlt auch nicht grade, aber er ist ja auch nicht mein Dad."
"Du weiß, dass er es so gut wie ist."
"Das ist jetzt nicht der Punkt. Ich will nur sagen ..." Er fuhr sich durch die Haare. Seelenklempner spielen war noch nie sein Ding gewesen. "Sieh mal, ihr beide wohnt seid siebzehn Jahren zusammen. Keiner hat euch auseinander gebracht, kein Kerl. Ihr hattet so eine Art ... Clubhaus. Nur ihr beide. Und dann kommst du und ziehst aus, mit mir zusammen, wo wir ein Baby bekommen. Ich denke, sie hat Angst, dass dir andere Dinge wichtiger werden als sie. Immerhin wirst du Mutter, hast eine Familie, und bist ... erwachsen. Lorelai hat nur Angst, hinten angestellt zu werden."
Rory sah ihn mit offenem Mund an. "Seit wann bist du so ein ... Psychater?"
"Tja, wie war das mit verborgenen Macken?" Er grinste sie auf seine typische Art an. Rory küsste ihn dankbar. "Wo wir das erledigt haben, können wir jetzt weiter planen?", fragte er nach einiger Zeit.



[B]Kapitel einhundertundachtzehn

[/B]

Als Rory nach Hause kam, war von Lorelai nichts zu sehen. Also ging sie in ihr Zimmer. Verdutzt sah sie, dass auf dem Bett eine Latzhose, eine CD mit "den besten Hits der Achziger" und eine Farbrolle lagen. Sie musste lachen.
"Noch sauer?", fragte Lorelai, die im Türrahmen stand. "Es tut mir leid wegen vorhin. Es kam nur so plötzlich, weißt du, von heute auf Morgen habt ihr eine Wohnung. Aaaaaaber", sie hielt grinsend einen Notizblock in die Höhe, "ich habe uns einen Plan erstellt, mit Mutter- Tochter Aktivitäten, die in den nächsten zwei Wochen auszuführen sind. Bei jeglicher Verweigerung von Seiten der Tochter steht Folter als Strafe. Und Kuchenentzug." Sie nahm Rory in den Arm. "Es tut mir wirklich leid."
Rory nickte. "Ist schon ok. Und ich bin ja wirklich nicht aus der Welt. Also, was steht auf dieser Liste?"
"Für heute Abend die schlechtesten Filme die es gibt und Unmengen von Eis und Pizza, um sie zu verarbeiten. Morgen fahren wir in den Baumarkt, sehen und Farben und Tapeten an, machen uns über die unanständigen Formen der Hämmer lustig und nerven die Verkäufer. Mit dem Rest verschon ich dich noch."
Rory sah sie an. "Ah-ja. Gut, ich denke, dann stürzen wir uns in die Filme, oder?"

"Schau dir mal den an, also wenn das nicht obzön ist, weiß ich auch nicht." Lorelai deutete kichernd auf einen besonders dicken Hammer. "Und der hier, war der nicht mal der Hauptdarsteller in einem Porno? Hey, sie da! Können sie mir das mal verraten?" Genervt zog Rory ihre Mum weiter.
"Lorelai, jetzt benimm dich mal", ermahnte sie sie.
Lorelai räusperte sich. "Gut, ich bin ganz ernst. Also, hier sind Tapeten. Urgh, die fände ja nicht mal Emily schön. Nein, das sind keine schönen. Aber hier, um die Ecke, sieh mal." Sie zog Rory hinter sich her und beide fanden sich vor einer riesigen Auswahl von Kindertapeten wieder. "Sieh mal, die hier hat Schäfchen. Oh, oder die, die hat Häschen! Oder die! Die hat Kaninchen! Oh, wie süß!" Lorelai war ganz aus dem Häuschen. Aber auch Rory war faszinert.
"Es gibt sooo süße Tapeten, du glaubst es kaum! Und auch soo viele Farben, es ist... wow." Wie so oft war Rory bei Jess um ihn von den neusten Sachen zu erzählen, die sie und Lorelai gesehen haben. Sie saßen auf dem Sofa, und Rory hatte den Kopf in seinen Schoß gelegt und gestikulierte wild in der Luft.
"Uns wird die Auswahl ziemlich schwer fallen, denk ich." Sie legte ihre Hände auf ihren Bauch. Sie spürte, wie ihr Baby sich leicht in ihr bewegte. "Und du willst es wirklich nicht wissen?", fragte sie nocheinmal. "Wie hälst du diese Ungewissheit nur aus?"
"Tja, Geduld ist eine Kunst", sagte Jess und grinste sie schief an.
Rory richtete sich auf. "Ich hab Hunger." Sie sah sich suchend in der Wohnung um. "Habt ihr hier nichts ungesundes?"
"Du kennst doch Luke." Jess stand auf. "Was willst du denn?", fragte stirnrunzelnd.
Rory überlegte. "Kuchen!", sagte sie. "Ja, Kirschkuchen. Und einen Donut. Und Kekse. Die mit Schokolade auf der einen Seite." Sie lächelte Jess lieb an, worauf dieser seufzte. "Bin gleich wieder da", sagte er düster und machte sich auf den Weg.


So verbrachten Lorelai und Rory in den folgenden zwei Wochen viel Zeit miteinander. Sie gingen shoppen, zum Friseur, fühlten, wie Rorys Baby sich bewegte, richteten die Wohnung in den skurrilsten Farben ein, malten sich aus, wie Lorelais Baby aussehen würde, was es werden würde, ob es Flanell tragen würde, sahen sich den Paten eins bis drei inklusive Sofias Sterbeszene an, und bereiteten sich auf den Tag vor, an dem Rory ausziehen würde.

Dann war ihre Wohnung frei. Da es ein Samstag war, gingen Rory und Jess am Morgen hin und nahmen die Schlüssel entgegen. Dann standen sie in der leeren Wohnung, in der sie jetzt wohnen würden. Jess legte seinen Arm um Rorys Hüfte.
"Das ist es also.", sagte er.
Sie nickte. "Jap. Das ist es." Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Schläfe.
So blieben sie noch eine Weile stumm stehen.


[B]Kapitel einhundertundneunzehn


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Schließlich lösten sich Rory von ihm. "Wir müssen noch so viel erledigen!", sagte sie. "Womit sollen wir anfangen?" Jess lachte. "Wie wäre es mit renovieren?"
"Hm, keine schlechte Idee." Rory grinste ihn an und küsste ihn kurz. "Ich kann´s immer noch kaum glauben: Unsere Wohnung!" Sie trat in die Mitte des Raums, streckte die Arme von sich und drehte sich im Kreis. Jess sah ihr schmunzelnd zu.


"Hey, das macht richtig Spaß!" Lorelai riss mit Schwung eine Tapete ab. Sie und Rory hatten tatsächlich ihre Latzhosen an, ließen die Musik laut aus der Stereoanlage, die Jess mitgebracht hatte, dröhnen, und sangen schief in ihre Farbrollen, die sie zwar noch nicht benutzten, aber als Requisit verwendeten.
"Oh man, zum Glück sind Luke und Jess im Baumarkt, sonst würden sie sich direkt aus dem Fenster stürzen, bei deinem Gesang!", kicherte Lorelai.
Rory stimmte ein. "Hey, deine Gesangskünste lassen auch zu wünschen übrig!"

"Hey ihr!" Eine große Matraze schob sich in die Wohnung. Lorelai hielt Rory am Arm. "Wow, endlich ist es so weit. Meine Gabe, Dinge reden zu hören, hat sich vollständig ausgebildet. Diese Matraze ist der Beweiß dafür." Rory versuchte ihre Mutter mit der Farbrolle zu hauen, diese wich aber geschickt aus.
"Weißt du Luke, noch ist es nicht zu spät. Du kannst noch abhauen", murmelte Jess, als er und Luke die Matraze ganz hereinschoben und die Tür hinter sich schlossen. Doch Luke schüttelte den Kopf. "Sie wird mich auf ewig verfolgen!"
"Stimmt auch wieder." Jess ging zu Rory und küsste sie. "Hey."
"Hey. Was ist das?" Sie zeigte auf die Matraze.
Jess hob die Augenbrauen. "Das definiert das Wörterbuch als Matraze. Eine Schlafunterlage, damit wir uns nicht den Rücken ausrenken, wenn wir auf dem scheiß Boden schlafen müssen, da wir, wie du weißt noch kein Bett besitzen."
"Danke für den Hinweis." Rory wandte sich wieder ihrer Mum zu. "Du hast da oben die Tapete dran gelassen. Warum?"
"Tjaah, weißt du, ich dachte, so eine Bordüre wäre ganz schick. Außerdem hatte ich keine Leiter. Ich bin nunmal kein Riese und hab auch nicht meine Jimmy Choos dabei, mit denen wäre ich locker an die Decke gekommen."
"Oh man", sagte Rory nur. "Wo haben wir eine Leiter?"
"Beim Weihnachtsmann?", antwortete Jess, der damit beschäftigt war, die Matraze durch die Schlafzimmertür zu bekommen.
"Ich hab eine im Diner", bot Luke an und ließ Jess mit dem riesen Ding alleine. "Ich hol sie."
"Danke!", rief Rory im hinterher. "Und wenn du schon mal im Diner bist, bringst du mir Schokokuchen und Donuts mit? Danke!"
"Wieso platzt du eigentlich noch nicht aus allen Nähten?", fragte Jess und trat gegen die Matraze, was jedoch nicht viel brachte.
"Hallo, hast du mal meinen Bauch gesehen?", erwiederte Rory.
"Ich meine, bei so viel, was du isst, muss sich das doch auch woanders ausbreiten oder nicht?" Jetzt schob er mit dem Rücken.
"Das find ich auch fies", gab Lorelai ihren Sanf dazu. "Ich hab vier Kilo zugenommen, nur weil ich mit dir Eis und Popcorn gegessen hab, und es ist biologisch gesehen noch unmöglich, dass ich jetzt schon zunehme. Das sollte ich erst in ein paar Monaten geniessen."
"Tja.", sagte Rory nur und schabte weiter die Tapete ab.


Nach ein paar Minuten kam Luke wieder und Rory stürzte sich hungrig auf den Kuchen. Also machten auch die anderen eine Pause und setzten sich mangels Sitzgelegenheiten auf den Boden. Langsam wurde es dunkel draußen.
"Schon so spät?", stelle Lorelai erschrocken fest, als sie auf ihre Uhr sah. "Ich muss los, ich treff mich noch mit Sookie und Michel im Inn!" Sie stand auf. "Und morgen treff ich mich mit Tom wegen den Schecks und den ganzen Extrakosten...."
"Ist doch ok, Mum, ehrlich. Komm einfach wieder, wenn du Zeit hast", antwortete Rory. Lorelai nickte, drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange und ging mit Luke zur Tür. "Wir kommen am Montag zum helfen, ok?" Rory und Jess nickten und Lorelai und Luke gingen.


"Wir haben keine Lampe", stellte Rory fest. Draußen wurde es immer dunkler, obwohl es erst sechs Uhr war. Der Herbst meldete sich schon an.
Jess stand auf. "Nein, haben wir nicht." Er kramte in einer Tüte herum. "Dafür haben wir das hier." Er holte mindestens zwei Dutzend Kerzen heraus und stellte sie auf. Dann nahm er ein Feuerzeug und zündete alle an.
"Weißt du, das wäre sogar romantisch, wenn wir jetzt nur noch etwas zum sitzen hätten!", sagte Rory. Jess hob einen Finger, ging die Stufen zu den Schlafzimmern hoch und zerrte die Matraze raus, die immer noch im Ramen steckte. Mit ihr im Schlepptau kam er zurück zu Rory, die im Kerzenschein lächelte.
"Ok, jetzt ist es romantisch. Hätt ich dir gar nicht zugetraut." Sie stand auf. "Warte eine Minute." Jess ließ sich auf die Matraze sinken und sah zu, wie Rory ihren Rucksack nahm und im Bad verschwand.
Kurz darauf kam sie wieder. Jess machte große Augen, als er sah, was sie trug.


[B]Kapitel einhundertundzwanzig

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"Wow", brachte er heiser hervor. Rory biss sich auf die Lippe und lächelte. Im flackernden Schein der Kerzen kam sie auf ihn zu und ließ sich auf seinen Schoß sinken. Er legte seine Hände an ihre Hüfte und küsste sie wollend. Sie erwiederte den Kuss mit gleicher Leidenschaft und verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. Langsam glitten Jess´ Hände weiter nach oben unter ihr seidenes Nachthemd. Grinsend, und ohne den Kuss zu unterbrechen, drückte Rory ihn nach hinten.

"Ich find die Wohnung toll", sagte Rory später. Sie lagen beide auf dem Rücken, hatten die Hände ineinander verschränkt und waren zufrieden.
"Ich weiß. Das hast du bis jetzt auch nur so ungefähr fünzigmal gesagt." Jess lächelte. "Aber ich find sie auch toll."
"Hast du eigentlich schon mal überlegt, was du nach der Schule machen willst?", fragte sie.
"Wie wäre es mit arbeiten?", antwortete Jess.
"Keine schlechte Idee." Sie legte ihren Kopf auf seine Brust.
Er strich ihr sanft über die Haare. "Hast du eigentlich mit deinen Großeltern gesprochen?"
"Nein", sagte sie leise. "Nicht seit sie mir den Brief geschrieben haben. Aber ich denke, ich fahre bald bei ihnen vorbei.Ich meine, sie sind meine Großeltern, und wir haben uns immer verstanden, und ich will sie nicht verlieren. Aber wir können uns nur wieder vertragen, wenn sie akzeptieren, dass wir zusammengehören."
"Gutes Mädchen.", sagte Jess und küsste sie.

Am Morgen schlug Rory die Augen auf und sah sich um. Bei Tageslicht sah ihre Wohnung noch immer wunderschön aus und sie stand grinsend auf. Fröhlich sah sie aus dem Fenster. Dann drehte sie sich um und suchte Jess, der nirgendwo war. Schulterzuckend nahm sie ihren Rucksack und zog sich um.
"Frühstück!" Jess kam herein und hielt eine Tüte aus dem Diner hoch. Freudig kam Rory, die auf der Fensterbank gesessen hatte, auf ihn zu, küsste ihn und nahm ihm die Tüte ab. "Danke, und was isst du?" Grinsend setzten sie sich auf die Matraze und aßen ihr erstes Frühstück in ihrer Wohnung.
Danach fingen sie an, das Wohnzimmer orange zu streichen. Auch wenn Rory nicht besonders begabt darin war, machte es ihr ungeheuer viel Spass, die Wand, manchmal auch sich selbst und Jess, zu streichen. Schließlich war das Zimmer orange, und sie und Jess ordentlich mit Farbe bekleckert.
"Wie wäre es, wenn ich dich morgen von der Schule abhole, und wir in ein Möbelhaus fahren?", fragte Rory und legte ihre Farbrolle ab.
Jess nickte. "Keine schlechte Idee. Nur: Von welchem Geld wollen wir das bezahlen?"
"Na ja, ich hab was von der Arbeit bei Andrew, du müsstest noch was von Wal Markt und Luke haben, und Mum hat angeboten uns auszuhelfen falls es eng wird."
Jess runzelte die Stirn. "Ich kann aber kein Geld von deiner Mutter annehmen."
"Wir können es ihr doch zurückzahlen. Hauptsache, wir müssen hier nicht auf dem Boden schlafen. Ich mein, wir brauchen doch zumindest die wichtigsten Dinge wie ein Bett oder Stühle!"
"Wow, reg dich nicht auf." Jess hob die Hände. "Solange wir es ihr zurückzahlen, ok." Er versteckte die Hände hinter
dem Rücken und schlich sich an Rory ran, die, ihm den Rücken zugekehrt, den Farbeimer verschloss. Blitzschnell drückte er ihr seine farbverschmierten Hände auf die Brüste. Rory drehte sich zu ihm um und sah an sich runter. Auf ihrem Shirt hatte sie jetzt seine Handabdrücke.
"Jess!", rief sie. "Wie seh ich denn jetzt aus?"
Er grinste sie an. "Sexy." Damit verschwand er im Bad. Kopfschüttelnd sah Rory ihm hinterher und wieder an sich runter.

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#35

[B]Kapitel einhundertundundeinundzwanzig

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"Ok, ich geh jetzt die Küche streichen.", sagte Rory, als Jess wiederkam. "Willst du mir helfen, diesmal ohne mein T-Shirt zu versauen?"
"Spielverderber." Jess folgte ihr in die Küche.

Am Abend hatten sie das Wohzimmer und die Küche fertig gestrichen. Zufrieden mit sich sahen Rory und Jess sich nochmal um und gingen dann zum Diner.

"Hey, wisst ihr wie spät es ist?", empfing Luke sie, als die beiden reinkamen.
Jess nahm seinen Arm von Rorys Hüfte. "Ich denke, dass wirst du uns gleich sagen", sagte er herausfordernd. Rory verdrehte die Augen und ging zu Lorelai, die als einzigste noch im Diner war.
"Es ist nach zehn, du musst mir noch hier helfen, und hast morgen Schule. Du hättest wenigstens anrufen können." Luke ließ die Rollos vor den Fenstern runter und warf seinem Neffen vorwurfsvolle Blicke zu.
"Reg dich ab, ich bin siebzehn! Da muss ich nicht mehr um neun ins Bettchen." Jess fing an, das Geschirr von den Tischen zu nehmen und stellte es hinter den Tresen. Als er Rorys Blick auffing, verdrehte er die Augen.
"Und, wie sieht es jetzt aus?", fragte Lorelai und musterte Rorys Shirt mit hochgezogener Braue.Verlegen verschränkte diese die Arme vor der Brust, was jedoch nicht viel brachte.
"Wir haben das Wohnzimmer und die Küche fertig gestrichen, und morgen Nachmittag wollten wir und ein paar Möbel ansehen."
"Mh-hm." Lorelai sah noch immer auf ihr Shirt, riss sich dann aber von dessen Anblick los und grinste ihre Tochter an. "Na, wie ich sehe hattet ihr ja euren Spaß." Sie stand auf und ging zur Tür. "Kommst du?" Rory nickte, lehnte sich über den Tresen und küsste Jess zum Abschied. Dann ging sie mit ihrer Mum nach Hause.


"Hey Luke, kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte Jess, als sie das Licht im Diner löschten.
Luke hob die Brauen. "Ich soll dir jetzt einen Gefallen tun, nachdem du wieder äußerst charmant zu mir warst?"
"Aach, komm schon, du weiß doch, dass ich dich tief in meinem Herzen liebe." Jess grinste ihn sarkastisch an.
Luke brummte. "Was willst du?"



"Hey!" Rory ließ die Fensterscheibe ihres Toyotas runter und empfing Jess mit einem Kuss. Danach stieg er zu ihr ins Auto.
"Wie war´s?", fragte sie und fuhr los.
"Tja, ich bin noch immer von all dem Wissen beeindruckt, dass mir heute eingeflößt wurde."
"Wusst ich´s doch."
Im Möbelhaus angekommen, schlenderten sie durch die Abteilungen und sahen sich alles an. Bei vielen Dingen waren sie zwar nicht einer Meinung, aber sie fanden doch etwas.
"Sieh mal, ist das nicht süß?" Rory deutete auf ein Babybettchen, das weiß lackiert war und einfach nur hinreißend aussah. Nachdem Jess es auch für angemessen fand, nahmen sie es mit.


Als vor ihrer Wohnung hielten, wollte Rory Jess beim tragen helfen, doch er winkte ab.
"Lass mal. Geh lieber schon mal vor und schließ auf." Stirnrunzelnd tat sie wie geheißen und ging in ihre Wohnung. Sie war immer noch so schön wie sie sie verlassen hatten. Mit einem Lächeln betrat sie das Kinderzimmer und blieb abrupt stehen.


[B]Kapitel einhundertunddreiundzwanzig

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Das Zimmer war nicht mehr so, wie sie es verlassen hatten. Es war gestrichen. In einem wunderschönem, sonnigem Gelb. Und das war noch nicht alles. An einer Wand waren Wolken, eine Sonne und kleine Schäfchen gemalt.
"Gefällt es dir?" Jess stand hinter ihr und legte seine Arme um sie. Sie drehte sich in seinen Armen um und nickte.
"Wann? Ich mein, wie?"
Er küsste sie. "Ich hab Luke drum gebeten, da ich nicht gerade ein Picasso bin. Und anscheinend hat er all sein künstlerisches Talent herasugeholt."
"Ich wusste gar nicht, dass Luke so gut malen kann." Rory grinste.

"Da passt es auch nicht." Michel machte ein saures Gesicht und hob das Regal wieder mit Dean an. "Sie wissen schon, dass ich für meine Maniküre ein halbes Monatsgehält ausgebe?"
Lorelai und Sookie sahen sich an. "Michel, haben Sie schon mal dran gedacht, es selbst zu tun?"
"Ich bin doch nicht schwul", empörte sich Michel in seinem französischem Akzent und stellte mit Dean das Regal an eine andere Seite hin. "Da passt es auch nicht.", stellte er fest.
Seufzend sah Lorelai sich um. Das Inn war nicht mal annähernd fertig, überall waren noch Handwerker, man hörte Sägen, Hämmern, Schrauben, nur der Empfang hatte vier Wände, der Rest des Hotels bestand aus Wandskeletten.
"Hör zu, lasst es sein. Das passt nirgends rein."
"Hätten sie es von mir anfertigen lassen, würde es passen", sagte Tom im Vorbeigehen, ohne seinen Blick vom Klemmbrett zu nehmen.
"Danke Tom, das ist genau das, was wir jetzt brauchen", sagte Sookie und sah sich genauso besorgt um.
Michel ließ seine Seite los. "Das reicht! Ich hör jetzt auf mit diesem Schwachsinn." Er dreht sich um und ging. Dean stütze sich aufs Regal und sah Lorelai und Sookie an.
"Hm, du brauchst nicht zufällig ein Regal für eure Wohnung?" Dean schüttelte den Kopf. Dann fiel es Lorelai ein. "Aber Rory und Jess könnten es gebrauchen!"
"Ich könnte es ihnen vorbei bringen", schlug Dean vor. Lorelai biss sich auf die Lippe und sah auf die Uhr. Jess müsste noch nicht da sein. Schließlich nickte sie. "Ok. Kannst es dann vielleicht jetzt vorbeibrigen? Danke."
Dean nickte und machte sich auf den Weg. Etwas unbehaglich sah Lorelai ihm nach.


Rory kam aus dem Schlafzimmer, und öffnete die Tür.
"Dean! Hi", sagte sie erstaunt.
"Überraschung", sagte Dean und hob die Augenbrauen. Jetzt, wo er Rory gegenüber stand, fand er die Idee das Regal vorbeizubringen, nicht mehr so gut.
"Was -- Was machst du denn hier?", fragte sie und fuhr sich nervös durch die Haare. Dean klopfte auf das Regal.
"Das hier wurde fürs Dragonfly angefertig, aber es passte nirgends rein, deswegen hat deine Mum es euch überlassen."
"Oh, ... ok. Ähm - Willst du reinkommen?"
Dean nickte und kam rein. "Wo soll ich es hinstellen?"
"Stell es einfach hier ins Wohnzimmer." Er stellte es ab. "Also, das ist eure Wohnung."
"Das ist unsere Wohnung." Rory seufzte. Die Stimmung war greifbar unbehaglich. "Dean, warum ist es so komisch zwischen uns? Ich mein, wir sind doch Freunde. Oder?"
"Ja... Ich mein, ja, sind wir." Dean grinste sie leicht verlegen an und atmete dann aus. "Ok, nochmal von vorne. Hi."
Sie lächelte. "Hi."
"Wie geht es dir?"
"Gut, und dir?"
"Auch gut. Was macht das Baby?"
"Es bewegt sich." Sie konnte ein lächelnd nicht abstellen, als sie das sagte.
"Das freut mich."
Sie sah sich um. "Ähm, willst du die Wohnung sehen?" Dean nickte. "Ok, also hier ist das Wohnzimmer, wie man sieht, da drüben das Bad, die Küche, das Schlafzimmer, und, oh, das musst du sehen!" Sie zog Dean ins Babyzimmer. "Sieh dir das an, das hat Luke gemacht."
"Ich wusste gar nicht, dass Luke malen kann." Dean sah sich um.
"Das hab ich auch gesagt!" Rory grinste. Dean auch. Sie sahen sich an, und Rory fühlte sich wie früher.



Dann klickte die Tür. "Rory?", rief Jess. Rory sah Dean entschuldigend an, da sie sich vorstellen konnte, was jetzt passierte, und öffnete die Tür des Babyzimmers.
"Hey, du bist aber früh dran!" Etwas nervös kam sie heraus und ging auf ihren Freund zu.
"Hey. Wo kommt das Regal her?" Er kam die Treppen hoch. "Was ist los mit dir?"
Dean kam hinter ihr heraus. Schlagartig wurden Jess´ Gesichtszüge hart und er verschränkte die Arme vor der Brust.
"Hi." Dean fuhr sich durch die Haare und sah Rory nervös an.
"Ähm ... Dean hat uns das Regal vorbeigebracht, weil es nirgendwo ins Dragonfly gepasst hat ...."
"Ja, Lorelai hat mich darum gebeten."
"Und es sollte hinter euch ins Zimmer herschweben?" Rory musste feststellen, wie kalt Jess´ Stimme war.
Dean bemerkte auch die Anspannung, die in der Luft lag, und zog es vor, zu gehen. Er legte Rory kurz die Hand auf die Schulter. "Ich - geh dann mal, ok?" Er sah sie nocheinmal entschuldigend an, strich ihr kurz über den Arm und ging dann.

Die Tür fiel ins Schloss. Stille durchflutete den Raum.
"Jess ... es ist kein Drama solange du keinst daraus machst", unterbrach Rory sie. Er schwieg sie an, immer noch die Arme verschränkt, und immer noch sauer.
"Jess, rede mit mir", bat sie. "Warum schweigst du mich an?"
"Er hat es also nur vorbeigebracht?", fragte er immer noch kühl. "Deswegen seid ihr auch in einem anderen Zimmer gewesen."
"Ich hab ihm die Wohnung gezeigt." Rory zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie wusste, wie sehr Jess Dean verachtete, aber das war jetzt wirklich lächerlich.
"Mh-hm."
"Jess, ich hab nichts getan, verdammt!", rief sie wütend. "Was willst du mir eigentlich unterstellen?"
Er wurde ebenfalls laut. "Ich weiß nicht, ok? Ich komm hierhin, in unsere Wohnung, und seh dich und Dean aus dem Babyzimmer kommen!"
Sie nahm ihre Jacke und ging zur Tür. "Ich hab nichts gemacht!", rief sie noch, dann fiel die Tür zu.


[B]Kapitel einhundertundvierundzwanzig

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"Scheiße!" Wütend schlug er gegen die Wand und lief ihr hinterher.

Lorelai, Sookie und Michel waren immer noch im Inn.
"Das kostet dann etwas zwanzigtausend Dollar mehr, als wir erwartet haben." Seufzend legte Lorelai das Schreiben weg und sah ihre Freunde an. "Was heißt, dass wir unsere finanziellen Möglichkeiten langsam erschöpft haben, und hier noch lange nichts fertig ist."
"Haben wir denn kein anderes Polster?", fragte Sookie verzweifelt.
Lorelai schüttelte den Kopf. "Solange dein Mann nicht die Goldbohne anbaut, leider nein."
"Was ist mit ihrem Seviermann?", fragte Michel, den Kopf in eine Hand gestützt.
Lorelai sah auf. "Luke? Niemals. Nein, eher verbring ich eine Nacht im Haus meiner Eltern als Luke um Geld zu bitten. Wir müssen eine andere Lösung finden."
"Welsche denn, wollen sie uns Mickey Mouse Masken aufsetzen und eine Bank überfallen?", erwiederte Michel gereizt.
"Wir setzten einfach nochmal unsere Denkerkappen auf und überlegen", seufzte Lorelai.

"Hey, Ror, bleib stehen." Jess holte sie ein und hielt sie am Arm. Wütend machte sie sich los und funkelte ihn an.
"Was willst du jetzt sagen? Dass es dir leid tut?", zischte sie. "Verdammt nochmal Jess, wann kapierst du endlich dass Dean nur ein guter Freund ist? Vertraust du mir denn gar nicht?" Jetzt war sie es, die die Arme verschränkte.
"Wollen wir das hier draußen klären?" Bittend sah er sie an. Schnippisch drehte sie sich um und ging wieder nach oben. Jess folgte ihr seufzend. Schwangere Frauen waren anstrengend.

"Was willst jetzt sagen?" Auffordernd sah sie ihn an.
"Ror, komm schon. Reagier nicht über. Ich komm hierhin, die Tür geht auf, du kommst raus, hinter dir Dean. Glaubst, ich denk da sofort: Ach ja, Dean hat ihr bestimmt ein Regal vorbeigebracht?"
"Nein, anscheinend denkst du sofort: Meine Freundin hat mich mit einem Freund betrogen." Ihr Zorn war verraucht, aber sie wollte noch schmollen. Auch wenn Jess sie nicht ließ. Er kam auf sie zu, legte seine Arme auf ihre Hüfte und küsste sie sanft. Wiederwillig versuchte sie sich zu wehren, doch er küsste zog sie in einen weiteren Kuss. Schließlich ließ sie sich darauf ein.

Wieder einmal rannte Lorelai hektisch ins Inn. "Was ist los?", fragte sie Tom.
"Die Spüle aus Kanada ist da, aber Sookie nicht." Er ging wieder zu seinen Bauarbeitern. "Hey, ihr werdet nicht fürs Reden bezahlt!"
Lorelai stand hilflos in ihrem halbfertigem Hotel. "Und jetzt? Ich hab doch auch keine Ahnung von Spülen! Ich würde nicht mal eine erkennen, wenn sie nackt vor meiner Nase tanzen würde!" Hektisch wählte sie Sookies Nummer.
"Sookie, wo bist du?", sprach sie auf den Anrufbeantworter, nachdem die Minutenlange Ansage vorbei war. "Hier ist die Spüle, und ich bin im Inn, wo du sein solltest! Komm so schnell wie du kannst!" Sie legte auf und spürte, wie ihr flau wurde. Sie hielt sich am Treppengeländer fest.
"Alles in Ordnung?", fragte Tom und sah zum ersten Mal von seinem Klemmbrett auf.
Sie winkte ab. "Ja, alles in Ordnung. Hören Sie, kennen Sie sich mit Spülen aus?"
Tom schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Koch."
"Na gut", seufzte Lorelai und kramte in ihrer Tasche nach Aspirin. Da waren sie wieder, diese schrecklichen Kopfschmerzen. Und ihr war so schwindelig. Sie seufzte und warf die Taschem mit zitternden Fingern weg. Mit Tränen in den Augen fuhr sie sich durchs Haar. Sie konnte nicht mehr, sie konnte nicht mehr alles übernehmen. Alles wurde auf uhre Schultern gepackt, und sie hatte in den letzten Wochen alles getan, um das Inn zum laufen zu bringen.
"Sicher, dass alles in Ordnung ist?" Toms Stimme klang wie aus der Ferne. Sie spürte, wie eine Hand sich auf ihre Schulter legte, dann brach alles zusammen.

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Sig by Noodle :herz:
#36

Kapitel einhundertundfünfundzwanzig

Weiße Wände um sie herum. Der typische Krankenhausgeruch zog ihr in die Nase. Geräusche, die sie nicht identifizieren konnte. Eine Hand, die auf ihrer lag. Langsam drehte sie den schmerzenden Kopf nach links. Luke saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett, hielt ihre Hand und sah sie besorgt an.
"Hey", flüsterte sie mit brüchiger Stimme.
"Hey." Er runzelte die Stirn. "Was machst du denn nur?"
Lorelai setzte sich ein Stückchen auf. "Ach weißt du, ich wollte mir hier nur neue Ideen fürs Inn holen, du weißt schon, für die Einrichtung."
"Lorelai."
Sie rutschte wieder ein Stück runter. "Was willst du denn hören Luke?"
Er strich ihr eine Locke hinters Ohr. "Du hattest einen Nervenzusammenbruch, Lorelai. Das ist keine Lapalie."
"Ich hab nur etwas überreagiert. Mir etwas zuviel zugemutet."
Luke lehnte sich zurück. "Du weißt, dass das nicht stimmt. Weißt du, wie verantwortungslos du gehandelt hast? Du hättest unser Baby verlieren können, ist dir das bewusst?"
Lorelai setzte sich auf. "Aber ihm geht es doch gut?"
"Ja, keine Sorge. Du kannst sogar morgen früh wieder raus. Aber die Ärzte sagen, dass du jetzt erstmal Bettruhe brauchst."
"Das kann ich mir nicht leisten, was ist mit dem Inn?"
"Lorelai, hör mir zu. Deine Gesundheit geht vor. Ok? Ich übernehm für dich, was anfällt, zumindestens wie ich kann. Aber du musst auf euch aufpassen, ja?"
Sie presste die Lippen aufeinander. Ja, es war zuviel gewesen, aber sie hasste es zugeben zu müssen. Deswegen schwieg sie und sah Luke einfach nur an. Er verstand und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.


"Ich kann nicht glauben, dass Mum sich so viel zugemutet hat. Ich mein, was ist denn mit Sookie und Michel, warum haben die nicht auf sie aufgepasst?", fragte Rory und sah vom Sofa aus Jess zu, der ein Regal aufbaute. Sie hatte ihm helfen wollen, aber nachdem sie Schrauben mit Nägeln verwechselt hatte, hatte er sie auf die Couch verbannt. Jess hielt in seiner Arbeit inne und sah sie an.
"Ich weiß es nicht, ok? Aber Luke hat gesagt, es geht ihr gut, sie hat dir gesagt, es geht ihr gut, was willst du mehr?" Er werkte weiter herum.
"Man, hast du gute Laune."
Jess sah erneut auf. "Es ist nichts, ok? Du wiederholst dich nur ständig. Ja, vielleicht hätte sich deine Mum nicht so viel auflasten sollen, vielleicht hätten die anderen mehr aufpassen sollen, aber es ist nunmal passiert, und das kann man nicht rückgängig machen."
"Man Jess, mach mich nicht so an, ok? Ich mach mir Sorgen um meine Mum, kannst du das nicht verstehen?"
"Ich mach dich nicht an, du lässt deine Laune an mir aus." Jess legte sein Werkzeug weg und schob das Regal an die Wand. "Hierhin?"
"Hm."
"Rory?"
"Jaah, ich sagte doch ja." Rory stand auf, ging in die Küche und spähte in eine Tüte aus dem Diner. Sie nahm sich einen Donut und ein Stück Käsekuchen heraus und setzte sich auf die Arbeitsplatte. Während sie aß, bemerkte sie, wie Jess sie beobachtete. "Was?", fragte sie mit vollem Mund.
Jess schüttelte den Kopf und kam auf sie zu. "Du bist süß, weißt du das?"
Rory schluckte ihren Bissen runter. "Süß? Du und das Wort süß?"
"Ja." Er verdrehte die Augen, stützte seine Hände links und rechts von ihr ab. "Hör zu, deiner Mum geht es gut. Denk einfach immer daran. Ok?"
Sie nickte. Jess beugte sich vor und küsste sie sanft. Rory legte ihre Arme um seinen Hals und vertiefte den Kuss.


[B]Kapitel einhundertundsechsundzwanzig

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"Das gibt es doch nicht!" Ärgerlich stürmte Lorelai am nächsten Tag in Rorys Wohnung.
"Mum!", rief diese überrascht. Sie und Jess hatten kuschelnd auf dem Sofa gesessen, und waren auseinander gefahren, als Lorelai sich zu ihnen warf. "Was ist los? Und sollst du dich nicht ausruhen?"
Lorelai strich sich die Locken zurück. "Jaja, Luke wollte mich auch sofort ins Bett verfrachten. Aber ich konnt ihm entwischen. Weißt du, was dieser dumme Chefarzt gesagt hat, der auch noch glaubt, seine James Dean Abklatsch Frisur wäre noch in?"
"Wir werden es bestimmt gleich erfahren", brummte Jess etwas verstimmt, als sich Rory aufrichtete und ein Stück von ihm wegsetzte. Sie knuffte ihn leicht und wandte sich mit aufforderndem Blick wieder an ihre Mum.
"Angeblich habe ich einen Mangel an Vitaminem, Kalzium, Eisen, Mineralstoffen und noch irgendwelchen medizinischen Sachen die ich nicht verstanden habe. Man, der Kerl hat sich gerne reden gehört. Und das heißt, und du kannst dir vorstellen, wie sehr Luke sich gefreut hat, ich sag dir, so sehr hat man ihn seit der Kreidezeit nicht mehr Strahlen sehen, ich muss jetzt GEMÜSE essen! Gemüse! All diese komisch geformten Dinger, die abnormale Farben haben, werden ab jetzt von meinem Magen aufgenommen werden, obwohl ich diesen Punkt bezweifle, und in meinen Körper dringen, ihn verseuchen, wo ich doch all die Jahre dafür gesorgt habe, dass er schadstofffrei ist!" Kläglich holte sie tief Luft und sah ihre Tochter mitleidig an.
"Mum, Gemüse ist kein Schadstoff.", sagte diese nur.
"Oh doch meine Liebe, hat man dich das nicht gelehrt? Sie mal nach, womit meinst du, können all die Atomwaffen geladen werden? Die Leute können ganz unschuldig ihr 'Gemüse' anbauen, und füllen es dann in ihre Waffen, und PENG!, ist die halbe Welt kaputt."
"Wow, ich hab noch nie jemanden sich so über Gemüse auslassen gehört. Musst du auch Obst essen?"
"Oh ja, das kommt ja hinzu, und Obst ist doch genauso ..." Lorelai krempelte die Ärmel hoch und machte sich bereit für einen neuen Vortrag.
Stöhnend ließ Jess den Kopf in die Kissen hinter ihm sinken.

Doch soweit kam Lorelai nicht, denn es klingelte an der Tür. Erleichtert ging Jess und öffnete. "Luke. Hey. Ob du es glaubst oder nicht, ich bin froh, dass du da bist." Jess klopfte seinem Onkel auf die Schulter. "Tu mir einen Gefallen und nimm sie mit!", flüsterte er und schloss die Tür.
"Glaubst du, nur weil du zu deiner Tochter flüchtest, verschon ich dich mit Gemüse?" Luke beugte sich vor und küsste Lorelai kurz. "Hey Rory."
Diese lächelte, warf ihm gleichzeitig einen flehenden Blick zu. "Hi Luke."
"Also komm Lore. Lass die beiden weiter machen, wo sie aufgehört haben bevor du gekommen bist."
"Püh, die haben auf der Couch rumgeknutscht", sagte Lorelai mit beleidigter Stimme und schob die Unterlippe vor.
"Gar nicht wahr, wir haben nur eine Pause gemacht", erwiederte Rory.
"Ja, das kann jetzt jeder sagen."
"Ok, auf, auf!" Luke griff ihr unter die Arme und schob sie zur Tür.
"Hey, das ist nicht fair! Du bist stärker als ich", maulte Lorelai.
Luke öffnete die Tür. "Das kommt vom vielen Gemüse, das ich immer essen. Macht´s gut ihr beiden."
"Oh ja, besucht mich an meinem Grab, und schreibt auf den Grabstein: 'Es war das Gemüse', damit die anderen vorgewarnt sind..." Die Tür schloss sich und somit verstummte Lorelais Geschnatter.

"Wow, ich hoffe, das vererbt sich nicht." Jess setzte sich wieder hinter Rory aufs Sofa und legte die Arme um sie.
"Wir werden ja sehen." Lächelnd lehnte Rory sich an ihn. Sie spürte die leichten Tritte ihres Babys und nahm sanft Jess´ Hände. Als sie sie auf ihren Bauch legte, spürte auch er die Tritte.
"Wie fühlt es sich an?", fragte er leise und strich sachte über ihren Bauch.
"Wie wenn jemand von innen dagegen klopft", antwortete sie. "Es ist einfach ... unbeschreiblich." Jess küsste ihren Nacken und Rory kuschelte sich glücklich an ihn. Sie war so froh, ihn zu haben. Dass sie das alles mit ihm teilen konnte. Dass sie eine Familie werden würden. Dass Jess da war. Dankbar drehte sie sich zu ihm um und küsste ihn.


[B]Kapitel einhundertundsiebenundzwanzig


[/B]
"Ich ess das nicht." Lorelai schob den Teller, der voll war mit Mören-, Apfel- und Birnenscheiben, zurück zu Luke. Dieser seufzte. "Du bist wie ein Kleinkind, weißt du das?"
Mit spitzen Fingern hob sie ein Stück Apfel hoch. "Und das wächst auf Bäumen?"
"Jaah."
"Ach, was soll´s." Sie biss ein klitzekleines Stückchen ab und kaute auf ihm herum wie auf einem Stück Teppich.


"Ich geh dann mal nach Hause", sagte Rory später. Jess nickte, löschte das Licht und ging mit ihr. Während sie durch das dunkle Stars Hollow schlenderten, legte Jess seinen Arm um Rory Schultern.
"Morgen muss ich wieder zum Arzt. Kommst du mit?", fragte sie, als sie die Stufen des Gilmor´schen Hauses hochgingen.
Jess lachte. "Du versuchst es immer wieder, oder? Nein, denn ich will nicht wissen, was unser Baby wird."
Rory stöhnte. "War ja einen Versuch wert." Jess zog sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss.

Als Rory ihre Mum in der Küche antraf, musterte sie diese. "Du siehst komisch aus."
"Jaah, ich hab ´nen Kater von all dem Gemüse oder Obst, oder beidem, dass Luke mir reingestopft hat."
Rory grinste und setzte sich zu Lorelai an den Tisch. "Ich hab mir einen Namen ausgedacht."
"Für dich? Hm, ist ein bisschen spät dich umzubenennen oder?"
"Haha. Ich meine für das Baby!"
"Oh, raus damit!" Auffordernd sah Lorelai sie an. Als Rory ihr den Namen verriet, machte Lorelai große Augen. "Nein!"

Als sie ihr Auto vor dem efeuberanktem Haus parkte, blieb sie erstmal nur sitzen und trank einen Schluck aus ihrem Pappbecher. Sie wusste eigentlich nicht, was sie hier sollte, immerhin hatten sie sie nicht gerade nett behandelt. Auch wenn sie sich entschuldigt hatten.
Sollte sie dort reingehen? Sie seufzte. Na komm schon, redete sie sich zu, geh einfach rein, sag ihnen was du zu sagen hast. Zieh es einfach durch.
Also stand sie auf und klingelte.

Natürlich öffnete ein neues Hausmädchen die Tür. "Sie wünschen?"
"Ich möchte zu meinen Großeltern", sagte Rory mit klopfendem Herzen. Das Hausmädchen nickte und führte Rory ins Wohnzimmer.
"Mr. und Mrs. Gilmore werden sofort kommen." Und weg war sie. Nervös ließ sich Rory auf das edle Sofa sinken und legte sie Hände in den Schoß. Es sah noch immer aus wie beim letzten Mal. Über dem Kamin hing das riesige Gemälde von Emily und Richard mit der jungen Lorelai. Auf dem Sims über dem Kamin standen in einer Reihe Bilder von ihr und Lorelai.
"Rory!", holte sie die Stimme ihrer Grandma aus den Gedanken. Mit bleiernden Knien stand Rory auf und ging zu Emily.
"Hey Grandma." Sie presste die Lippen aufeunander und sah ihre Grandma unsicher an.
Diese stand ihr gegenüber. Sie versuchte, keine Gefühle zu zeigen, aber Rory sah ihr an, dass sie ebenso etwas unsicher war. "Dein .. Dein Grandpa kommt sofort, er -"
"Rory! Du hier?", fragte Richard, der soeben gekommen war.
"Setz dich doch erstmal. Hat dir das Hausmädchen nicht den Mantel abgenommen?", fragte Emily und tat dies. "Sie ist gefeuert."
"Danke." Rory setzte sich wieder und bemerkte, dass Emily nicht umhin kam, auf ihren Bauch zu sehen, der sich unter ihrem Pulli etwas abzeichnete. Richard nahm sich einen Drink und setzte sich in seinen Sessel, Emily auf das Sofa daneben.
"Ich bin gekommen, um mit euch zu reden.", fing Rory an. "Denn ich möchte wirklich, dass wir uns wieder verstehen. Aber dafür müsst ihr ein paar Dinge beachten." sie schlug die Beine übereinander und sah ihre Großeltern ernst an. "Und zwar, dass Jess und ich uns lieben, egal, was ihr von ihm haltet, es reicht, dass ich es weiß. Und wir sind noch zu jung zum heiraten. Auch wenn das nicht eurem Standart entspricht, es ändert ja nichts an mir als Person, und deswegen sollte es auch nichts an unserer Beziehung ändern, oder? Und, ihr kennt mich, ich werde studieren, ich werde einen vernünftigen Job bekommen, auch mit einem Baby. Ich habe genung Unterstützung von Jess, von Mum und Luke, ... jetzt ist nur noch die Frage, ob ich auch eure habe." Fragend sah sie die beiden an, die ihr sprachlos gegenüber saßen.

[B]Kapitel einhundertundachtundzwanzig

[/B]
Lorelai lag in ihrem Bett, den Fernseher vor sich, und sah einen alten Film an. Auf dem Nachttisch lag ein Apfel, den sie immer wieder kritische Blicke zuwarf. Schließlich seufzte sie und griff nach ihm. Für ihr Baby. Gerade als sie mit offenem Mund reinbeissen wollte, klingelte das Telefon.
"Ha, Schicksal!", murmelte sie und antwortete. "Hallo?"
"Lor!" Überrascht sah sie auf. Es war Christopher, von dem sie seit Rorys Abschlussfeier nichts mehr gesehen oder gehört hatte. Er klang sehr gestresst, und sie hörte Gigi im Hintergrund weinen.
"Chris?"
"Ich kann sie nicht stoppen."
"Stoppen bei was?"
"Weinen, Schreien. Sie hat keine Temperatur, kein Fieber und ich kann sie nicht zum Essen bewegen." Überrascht hörte sie, wie verzweifelt er sich anhörte.
Lorelai runzelte die Stirn. "Wir reden über Gigi, oder?"
"Ja!"
"Gut, denn Sherry ist wirklich dünn, von daher-" Sie stoppte als Gigi lauter schrie. "Bist du sicher, dass sie kein Fieber hat?"
"Nein, ich hab es schon gemessen", antwortete Chris. "Ich weiß nicht weiter. Sie ist überall Sie will nicht still sitzen, klettert immer wieder aus ihrem Gitterbett heraus und sie bewegt sich sehr schnell..."
"Ok, Chris, Herzchen, komm runter. Wo ist Sherry?", fragte sie ratlos.
"Sie ist nicht hier, sie ist wieder weg."
"Wann kommt sie nach Hause?"
"Ich weiß nicht, was ich tun soll.", antwortete Chris, ohne auf sie einzugehen, "ich weiß nicht, wen ich anrufen soll, die Nanny beantwortet ihren Pager nicht, und Sherrys Freunde haben keine Kinder, oder mögen keine Kinder, Ich ......."
"Ich bin sofort da!", unterbrach ihn Lorelai. "Bis gleich!" Sie nahm ihre Tasche und lief zu ihrem Wagen.

Als sie im Treppenhaus die richtige Wohnung suchte, drang ihr Gigi´s Schreien ans Ohr. Als sie an die Tür klopfte, hörte sie Poltern und Rumpeln bis ihr schließlich ein gestresster Chris die Tür öffnete.
"Ich stehe endlos in deiner Schuld!", sagte er und deutete ihr, reinzukommen.
"Hm, du siehst, ähm, gut aus." Sie sah sich in der Wohnung um. Überall war Chaos, man konnte den Boden kaum sehen, da er von Kleidungsstücken, Spielzeug und anderen Dingen bedeckt war. "Ok,wie lange ist es her, dass Axl Rose gegangen ist?"
Chris sah unbehaglich um. "Tja, es sieht etwas chaotisch aus. Ich wollte vorhin etwas aufräumen, aber sie klettert immer wieder aus dem Gitterbett, und wenn sie nicht klettert, schreit sie..... Ich weiß wirklich nicht, was zu tun ist. Ich meine, ich dachte sie hätte Hunger, aber sie will nicht essen, und- " Er stoppte, als Gigi wieder weinte. "Oh verdammt. Da fängt sie schon wieder an. Komm schon, Gig, leg dich wieder hin, hm?" Sie weinte weiter. "Da siehst du´s. Sie hat seit Tagen nicht geschlafen."
Lorelai strich ihm über den Arm. "Ich denke das habt ihr beide nicht."
"Tja... Komm, Gig, nur ein bisschen schlafen, hm?" Er versuchte weiter, seine Tochter zu beruhigen.
"Ähm, Chris, wo ist Sherry?", fragte Lorelai besorgt. Chris hatte noch nie so überfordert ausgesehen.
"Sie ist, ähm, weg", stammelte er und drehte ihr den Rücken zu. "Oh, komm schon, ernsthaft Gigi. Fünfhundert Mäuse wenn du dadrin für zehn Minuten bleibst."
"Halt durch, Kind, gleich hast du ihn fertig gemacht", versuchte Lorelai die Stimmung aufzulockern.
"Sie braucht deine Hilfe nicht."
"Nein, das braucht sie nicht. Nur.... Komm her." Sie schob Christopher beiseite und nahm Gigi auf den Arm. "Hi. Oh, was sagst du? Ja, ich hab auch gehört dass Spinat das neue Pink ist." Sie gab sie an Chris weiter.
"Alles ist in Ordnung ..." Er wiegte seine Tochter in seinen Armen und sah Lorelai dabei zu, wie sie das Gitterbett umdrehte, sodass die kürzere Seite zur Wand zeigte.
"So ist´s richtig." Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.
Erstaunt sah Chris sie an. "Das war´s?"
"Ja."
"Du meinst, sie bleibt dadrin?"
"Ja, bis ihre Haare lang genug wachsen, damit der Prinz dran hochlettern kann." Sie setzte Gigi in ihr Gitterbettchen und zog Chris zm Sofa. "Komm."
"Oh, Gott, es tut mir so leid, Lor.", stöhnte er, als sie sich setzten und er ein Plastikentchen unter seinem Hintern wegzog.
"Was denn?"
"Nun ja, ich hab dich oder Rory kaum angerufen, aber der Stress in letzter Zeit....."
"Tja, deswegen sind wir hier."
"Ja. Nun, ich war so viel auf Reisen, und dann kam ich nach Hause zu diesem Chaos, und ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Ich schwör´s, ich wusste es einfach nicht." Christopher vergrub das Gesicht in den Händen. Seufzend sah Lorelai sich um. In der Wohnung sah es wirklich schreklich aus. Doch noch Schreklicher sah Chris aus. Er hatte sich seit Tagen nicht mehr rasiert und sah sehr überfordert aus. Dabei war Gigi doch seine Tochter.
Aufmunternd tätschelte sie ihm den Rücken. "Chris."
"Ja?"
"Wo ist Sherry?"
"Sherry ist in Paris."
Lorelai hob die Brauen. "Wow, Glückliche Frau. Wann kommt sie wieder?"
"Sie kommt nicht wieder."
"Sie......"
"Ich kam nach Hause aus Seattle, und die Nanny war hier, und sie gab mir einen Brief. Er sagte, dass Sherry ein Job Angebot in Paris angeboten bekommen hatte, und sie hatte sich entschieden, es anzunehmen."
"Was?" Ungläubig sah Lorelai ihn an.
"Sie sagte, sie hätte ihre Karriere für ungefähr zwei Jahre zurückgesteckt. Sie sagte, ich wäre die meiste Zeit weggewesen, was, wie ich glaube, wahr ist, und sie wollte diese Chance sich nicht entgehen lassen. Ich sei jetzt an der Reihe, ihr täte es leid, aber sie müsste dies tun- für sich."
"Wow."
"Ja."
"Ich bin sprachlos."
"Selbe Reaktion hier."
"Aber Gigi? Was ist mit ihr?" Sie schnüffelte. "Okay, gut. Du riechst genauso gut wie du aussiehst."
"Ich habe seit Seattle nicht mehr geduscht."
"Tja, ich bin heiß." Das brachte ihn zum lachen. "Okay, um, wie wäre es mit diesem Plan. Du gehst duschen, und ich werde Essen bestellen und etwas aufräumen und dann werden wir...."
Chris setzte sich auf. "Hey, ich kann das nicht."
"Was? Duschen? Oh, das hast du schon vorher getan. Dreh das Wasser auf, geh rein. Ah, nein, zieh die Sachen aus und geh dann rein."
"Sie erziehen. Ich kann sie nicht ganz alleine erziehen."
"Doch, das kannst du."
"Was macht dich so sicher?"
"Weil du es musst. Chris, sie ist deine Tochter, und du wirst einen Weg finden. Das hab ich auch getan mit Rory." Sie sah ihn beschwichtigend an.
"Oh, du bist anders."
"Ja, ich war sechzehn."
"Nein, du bist anders. Ich meine, du bist besonders. Du bist stärker. Du bist wie ein Superheld mit roten Stiefeln und einem goldenem Lasso."
"Das war ein Halloween, Christopher."
"Ich meine, du hast Rory ganz alleine erzogen, du hattest niemanden zur Hilfe und du hast nicht zurückgesehen."
"Das stimmt. Aber wenn ich mich dazu entschieden hätte, auf Rory zu pfeifen und den Bangels um die Welt zu folgen, was ich auch geplant hatte bis das Demerol seine Wirkung zeigte, dann hättest du die roten Stiefel und das goldene Lasse angezogen und hättest sie erzogen und alles hätte gut gelaufen. Außer dass sie dich niemandem vorgestellt hätte, oder sich zum Elternabend gehen lassen hätte, weil du aussahst wie ein Freak."
"Ich weiß nicht."
"Chris, sie ist deine Tochter."
"Und ich kenne sie nicht mal. Ich war so lange weg."
"Tja, wilkommen daheim, Babe."
"Ich will das nicht versauen, Lor."
"Das wirst du nicht. Ich weiß dass du das schaffen kannst, Chris."
"Wirst du nie müde davon, immer mein Cheerleader zu sein?"
"Hey, so lange ich im Rock süß aussehe, nein."
"Ok." Chris seufzte und stand auf. "Hm, ich brauche wirklich eine Dusche."
"Ja, ich schaufel dir den Weg frei und bestell dann Essen?"
Er ging langsam zum Bad. "Ok. Aber keine Apfelsoße."
"Notiert."
Bevor er das Zimmer verließ, drehte er sich nocheinmal um. "Denkst du wirklich, dass ich das tun kann?", fragte er kritisch.
"Keine Zweifel in Sicht." Gigi weinte wieder. "Geh, ich übernehm das weinen." Lächelnd stand Lorelai auf.
"Ich weiß wirklich nicht was ich ohne dich tun würde."
"Tja, du findest es bald heraus, wenn du nicht -"
"Sachen ausziehst, eine Dusche nimmst, schon klar. Ich gehe."
Er ging und Lorelai nahm Gigi aus dem Gitterbett. "Just another manic Monday....", sang sie. und wiegte das Baby sachte hin und her, wegen dem ihre Beziehung zu Chris endgültig zerbrochen war. Was tat man nicht alles für die erste große Liebe.

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all make choices ... What´s yours? ~The last kiss~
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Sig by Noodle :herz:
#37

[B]Kapitel einhundertundneunundzwanzig

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"Na gut, wir versuchen, das zu akzeptieren." Emily nickte. "Auch wenn es uns nicht sehr leicht fällt."
Rory nahm dies einfach als ein einfaches 'ja' und umarmte ihre Großeltern zögerlich. Zwar war noch nicht alles verziehen, aber der Anfang war geschaffen.

Am Abend kam Lorelai wieder nach Hause.
"Wo warst du?", rief Rory und kam auf sie zu. "Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?"
Lorelai setzte sich auf Sofa und zog Rory zu sich. "Ich muss dir was erzählen."
"Was denn?"
"Sherry hat deinen Dad verlassen!", sagte Lorelai.
Geschockt sah Rory sie an. "Was? Wann?"
"Vor ein paar Tagen. Sie hat ein Jobangebot in Paris bekommen, und ihre kleinen Hosen in eine Tasche gepackt und abgehauen."
"Was ist mit Gigi?"
"Hat sie mit Chris zurückgelassen."
"Nein!"
"Doch. Er kam nach Hause, und die Nanny gab ihm einen Brief von ihr."
"Ich kann´s nicht glauben! Wie konnte sie das nur tun?"
"Ich habe keine Ahnung."
"Woher weißt du das alles?"
"Er hat mich angerufen."
"Wann?" Rory runzelte die Stirn.
"Gerade. Deswegen war ich auch weg. Er ist ausgeflippt weil er Gigi nicht beruhigen konnte, und wie du ja weißt, kenn ich mich mit Windelmonstern bestens aus, und bin zu ihm gefahren."
"Du warst bei ihm?" Rory sah sie mit einem komischem Blick an.
"Ja. Ich hab ihn beruhigt, und wir haben die Wohnung wieder aufgeräumt, und ich glaub, alles wird ok. Ich geh am Montag wieder hin und überzeuge mich davon, dass er noch atmet."
"Oh. Tja, das ist nett von dir."; sagte sie etwas spitz.
"Tja, dein Dad braucht ein bisschen Hilfe,..... nun ja, ein Dad zu sein. Ich mein, er war dein Dad, also ist dir das bekannt."
Rory stand auf. "Ich bin mit Jess verabredet. Du solltest dich ins Bett legen, und wenigstens einmal machen, was man dir sagt." Damit verließ sie das Haus und ließ eine verdatterte Lorelai zurück.


Sie fuhr nicht zu Jess. Sie waren nicht einmal verabredet. Sie fuhr geradewegs zu Chris. Ihrem Vater. Während der Fahrt dachte sie an kaum etwas, sie wollte nur ankommen und mit ihm reden. Einer musste endlich mal eingreifen, es sollte diesmal nicht werden wie sonst.
Als sie klingelte, öffnete ihr Dad. Wie lange hatten sie sich jetzt schon wieder nicht gesehen? Drei Monate. Er hatte auch schon lange nicht mehr angerufen. Wie immer.
"Rory!" Überrascht nahm Chris sie in die Arme. "Was machst du hier? Ich ehm -", er legte die Spielsachen aus der Hand und zog sie herein. "Es ist schön dich zu sehen. Etwas länger her, hm? Komm rein, setz dich. Gigi schläft, was eigentlich ein Wunder ist, aber egal, für dich weck ich sie auf."
"Nein, das ist ok. Ich kann nicht lange bleiben."
"Na dann, komm rein."
"Nein, ich kann nicht bleiben.", wiedersprach sie energisch..
Chris sah sie besorgt an. "O-kay."
"Ich will nicht, dass du Mum nochmal anrufst.", sagte sie bestimmt und sah ihren Dad an.
"Was?" Erstaunt sah er Rory an.
"Ich will, dass du sie in Ruhe lässt."
"Rory, ich -"
"Mum ist mit Luke zusammen, und sie bekommen ein Baby, und es läuft gut. Luke ist perfekt für sie. Und sie ist glücklich."
Chris kratzte sich am Kopf. "Ich finde das toll, Rory. Ich -"
"Du würdest es versauen! Du würdest alles kaputt machen. Denn das tust du immer. Jedesmal wenn du zurückkommst, endet es immer auf die gleiche Weise: Mum weint, und du bist nicht da. Und- ich weiß, du willst es vielleicht nicht, aber so ist es."
Chris war perplex. "Ich- ich brauchte nur Hilfe."
"Das nächste Mal, wenn du Hilfe brauchst, ruf eine Nanny an, oder einen Babysitter, oder mich, lass nur Mum in Ruhe." Sie holte Luft. "Es tut mir leid, ich muss gehen. Gib Gigi einen Kuss von mir." Sie drehte sich um und ging. Chris sah seiner Tochter hinterher und ließ den Kopf sinken.


[B]Kapitel einhundertunddreißig

[/B]

"Hey du", begrüßte Lorelai ihre Tochter, als diese die Treppen hochstieg und in Lorelais Zimmer kam. "Dank der 'Bettruhe', die mir so freundlicherweise aufgeschwatzt wurde, hatte ich Gelegenheit gehabt, mir unsere Kataloge anzusehen, und ich muss sagen: Die Schweden sind da! Ikea ist bei uns gelandet, und da sind mir direkt tausend Ideen eingefallen, wie wir eure Wohnung dekorieren könnten, natürlich nur wenn du willst, damit ihr euch von all den anderen langweiligen Amerikanern abhebt und einen Touch schwedisch erhaltet. Hey, was ist los?" Rory hatte sich mit nachdenklicher Miene auf Lorelais Bett gesetzt.
"Ach, du hast dich also endlich in dein Bett begeben, wie der Arzt gesagt hat?", fragte sie spitz.
Lorelai hob eine Braue. "Warum greifst du mich so an?"
"Tu ich nicht. Ich finde es nur unverantwortlich, dass wenn man dir sagt Bettruhe, du durch die Gegend rennst."
"Also hör mal, ich hab deinem Dad geholfen!", verteidigte sich Lorelai und verschränkte die Arme vor der Brust.
Rory presste die Lippen aufeinander und nickte. "Ja, Dad."
"Was hast du plötzlich gegen Christopher?"
"Nichts. Ich finde es nur nicht ok, dass du nicht tust, was für dich und das Baby am Besten ist!"
"Oh, glaubst du, ich handle so verantwortungslos? Ich weiß schon, was ich tue Rory!" Diese zuckte mit den Achseln und stand auf. "Was auch immer."
"Weißt du, seit du schwanger bist, bist du manchmal unerträglich!", rief Lorelai ihr nach, als Rory aus dem Zimmer ging.


Unten ging Rory nicht in ihr Zimmer, sie ging ganz raus. Als sie durch das dunkle Stars Hollow ging, merkte sie ihre Wut. Auf ihren Dad, auf ihre Mum. Um sich Luft zu machen, kickte sie gegen einen Stein. Ihr Baby trat sie von innen, dabei musste sie lächeln und legte eine Hand auf den Bauch.
Vor dem Diner angekommen traf sie auf Jess, der rauchend auf der Treppe saß. Als er Rory erkannte, schmiss er die Zigarette weg und stand auf.
"Hey", sagte er überrascht und bließ den letzten Rauch weg. "Was machst du denn noch hier?"
"Ich wollte ein bisschen raus", antwortete sie und küsste ihn. Kurz danach verzog sie das Gesicht. "Du schmeckst wie ein Aschenbecher."
"Tja, wie kommts wohl?" Er grinste sie schief an.
"Wieso rauchst du wieder? Ich dachte, das hast du dir abgewöhnt", forschte sie nach.
"Hab ich doch, ich rauch nur noch von Zeit zu Zeit eine." Fragend sah er sie an. "Was ist los mit dir?" Rory seufzte und schüttelte den Kopf. Doch Jess setzte sich wieder und zog Rory mit sich. "Erzähl", forderte er sie auf.
Sie seufzte erneut und erzählte es ihm.


Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, ging sie wieder in Haus der Gilmores. "Hast du dich abgeregt?", rief Lorelai von oben. Rory antwortete nicht und ging in ihr Zimmer.


"Und, warst du auch schön im Bett?", fragte Luke am Telefon. Lorelai zögerte. Sie wusste, dass Luke es nicht gutheissen würde, wenn er erfuhr dass sie bei Chris gewesen war. Doch sollte sie ihn anlügen?
"Ja, und mein Obst hab ich auch gegessen. Bist du stolz auf mich?", sagte sie schließlich. Immerhin lag sie ja im Bett.
"Gleich morgen bastle ich dir einen Preis." Lorelai lachte.

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Am nächsten Morgen ging Rory schon etwas früher, obwohl ihre Mum noch schlief. Als sie aus der Tür ging, traf sie auf Luke.
"Hey Rory.", begrüßte er sie.
"Oh. Morgen, Luke. Tut mir leid, ich bin spät dran", murmelte sie und drängte sich an ihm vorbei. Etwas verwundert sah Luke ihr hinterher und ging dann rein.
Vorsichtig öffnete er Lorelais Schlafzimmertür und sah sich um. Dann entdeckte er, dass Lorelai wach war.
"Hey, murmelte sie und setzte sich etwas auf. Luke setzte sich mit ernster Miene auf das Bett und sah sie an.
"Du hast mich gestern angelogen!", sagt er.

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[B]Kapitel einhundertundeinunddreißig

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Lorelai sah ihn fassungslos an. Wusste er es? Woher? Hatte Chris? Oder - oder Rory?
"Ich .. äh ... Was?", stammelte sie geschockt.
Luke deutete auf den Nachttisch. "Du sagtest am Telefon, dass du dein Obst gegessen hast. Der Apfel liegt noch genauso unberührt da, wie ich ihn dir dagelassen habe."
"Oh." Erleichtert atmete sie aus. Er wusste es also nicht. Zum Glück. "Tja, ich ... ich dachte, wenn ich sage, dass ich ihn gegessen hätte,dass er sich dann unter magischen Umständen auflöst." Sie brachte ein schiefes Lächeln zustande.
"Jaja" Luke hielt ihr auffordernd den Teller unter die Nase.
"Doch nicht auf nüchternden Magen!", protestierte Lorelai. "Und - der ist braun." Mit gekräuselter Nase deutete sie auf den angeschrumpelten Apfel.
Seufzend stand ihr Freund auf. "Ich hol dir einen Neuen. Wenn du ihn isst."
"Werd ich." Lorelai zog ihn zu sich und küsste ihn dankbar. "Was wäre ich nur ohne dich?"
"´Ne Leiche mit Vitaminmangel."



"Hey." Jess klopfte auf den Tresen, hinter dem Rory stand und Bücher einscannte.
Überracht sah sie ihn an. "Jess! Was machst du hier? Du hast doch Schule!"
"Reg dich ab", lachte er, "ich hab auch manchmal Pause, um das ganze Wissen zu verarbeiten. Ich wollt dich nur sehen, fragen, ob du noch immer scheisse gelaunt bist."
"Nette Ausdrucksweise." Rory legte die Bücher zur Seite und sah ihn an. Sie hob die Schultern. "Sie will es nicht einsehen und ich hab keine Lust, ewig rumzudiskutieren. Also ist Funkstille." Sie beugte sich vor und empfing den Kuss ihres Freundes.
"Hol mich nach der Schule ab. Wir fahren raus, ok?" Sie nickte und Jess verschwand wieder.


Also stand Rory wie verabredet am Nachmittag vor der Schule.
"Hey." Jess stand vor der Fahrertür. "Steig aus, ich fahre."
"Nein", wehrte Rory ab. "Du hast bereits ein Auto von mir verschrottet, nicht auch noch dieses."
"Komm schon."
"Hach, na gut." Rory stieg aus und wechselte auf den Beifahrersitz.


"Wo fahren wir denn hin?", fragte sie, als sie Stars Hollow verließen.
Jess wiegte den Kopf. "Lass sich überraschen", sagte er bedeutungsvoll.



"Essen!" Luke stief die Treppen rauf und hielt die Dinertüte hoch. Freudig klatschte Lorelai in die Hände.
"Endlich Essen! Du ahnst ja nicht, wie sehr ich das vermisst hab. Richtiges, ungesundes, gemüsefreies Essen - das ist Salat." Ihr Lächeln fiel zusammen, als sie den Inhalt auspackte und das Grüne Zeug entdeckte. "Luke, jetzt übertreib mal nicht, einmal was 'Gesundes' am Tag reicht doch! Quäl mich nicht so!"
Luke setzte sich neben ihr aufs Bett. "Ich lebe doch auch noch, und ernähre mich gesund."
"Das hat mich auch immer verwundert."


"Wo sind wir?", fragte Rory. Sie wusste nicht mehr, wo sie waren, wo sie langgefahren waren. Um sie herum waren fast nur noch Wiesen und Weiden.
Jess parkte den Wagen und stieg aus. "Kommst du?"
"Wohin denn?", fragte sie und stieg aus. Jess nahm sie an der Hand und ging mit ihr zu einem kleinen See, der hinter einer Wiese lag. Gemeinsam setzten sie sich und ließen die Beine im Wasser baumeln.
"Es ist schön hier", murmelte Rory und ließ sich nach hinten ins Gras fallen. Sie spürte, wie ihr Baby strampelte.
"Hab ich mir gedacht", antwortete Jess und legte sich neben sie. Sachte strich er ihr übers Haar. "Also, jetzt lass mal all den Scheiß hinter dir, denk nicht an deine Mum oder deinen Dad, denk mal an dich. Klar?"
"Ja, Sir.", antwortete Rory und grinste. So lagen sie beide nebeneinander, sahen in den Himmel, und genossen die letzten warmen Herbsttage.
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Sig by Noodle :herz:
#38

So, das wars. alle teile meier ff wurden gepostet.

und ab jetzt dürft ihr wieder fb geben, obwohl, nein, ich bestehte drauf WinkWink :biggrin:


also, her damit! lob, kritik, ich nehm alles!! Confusedabber:

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Sig by Noodle :herz:
#39

des waren jetzt die alle teile die bereits gekannt hatte.

und jetzt freu ich mich auf die neuen teile
#40

hey!

wow so viele teile...:biggrin:
die banner sehen toll aus....!
freue mich auf neue teile!

CandyCane

~~Paul Walker-->:herz: [SIGPIC][/SIGPIC]:herz: <-- Good music has to stay alive club*** Globetrotter ~Don’t you wanna see the world, too?~***Jess and Rory´s never ending Love Club





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