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Registriert seit: 07.09.2004
Liebe Leutchen, ich habs endlich geschafft, ein neuer Teil ist da! Ich glaube, diesmal ist er wieder nicht so besonders lang, aber ich werde versuchen, das nächste Mal wieder mehr zu schreiben.
Doch jetzt erst einmal viel Spaà mit diesem Teil.
Feedback natürlich wie immer gern gesehen :biggrin:
Mary setzte sich auf mein Bett und blickte mich an.
„Gut, dass du das erwähnst, ich muss auch mit dir reden.“ meinte ich.
Gespannt schaute sie zu mir.
Ohne groà nachzudenken zog ich sie zu mir und lächelte noch einmal, ehe ich ihr sanft einen Kuss auf die Lippen hauchte.
Teil 20
Ich hatte in diesem Moment eher erwartet, dass sie vor Schreck zurückweichen würde, doch das tat sie nicht. Stattdessen rückte sie ein Stück näher, wobei sie den Lippenkontakt kurz abbrach, um den Kuss sogleich wieder fortzusetzen.
Ich hatte mich in diesem Moment einfach nur auf mein Gefühl verlassen, eine so lange Zeit musste ich mir über meine Gefühle erst einmal klar werden, doch nun war es sicher. Ich liebte Mary und wollte nur sie. Sie und niemand anderes.
Wie ich dies Justine beibringen wollte, darüber machte ich mir in diesem Moment überhaupt keine Gedanken. Ich berührte Marys Wange, die inzwischen vor Aufregung und Verlangen glühte.
Ich spürte, wie sie mir langsam meinen Pyjama aufknöpfte und ihn von meinen Schultern streifte. Vorsichtig legte ich Mary auf den Rücken und beugte mich über sie. Einen kurzen Augenblick blickte ich in ihre strahlenden Augen, die von den ersten Sonnenstrahlen des Tages erleuchtet wurden.
Gemächlich näherte ich mich ein weiteres Mal ihren Lippen.
Nervös und ohne ein weiteres Mal darüber nachzudenken, gaben wir uns einander hin.
Einige Stunden später stand ich bedrückt vor meinem Bett und packte einige Sachen, die ich meiner Mutter zum Waschen gegeben hatte, wieder in meine Tasche. Sie meinte, sie müsste mir erst einen neuen Kleiderschrank kaufen. Derjenige, der bis jetzt in dem Zimmer stand, beinhaltete nur Babysachen oder Kleidung in einer GröÃe, in die ich mit drei Jahren gepasst hatte.
Ich dachte darüber nach, was nun passieren würde. Ich würde in einigen Stunden mit meinen besten Freunden und Mary zurück nach New York fahren, um meine restlichen Sachen abzuholen. AuÃerdem musste ich das mit Justine dringend klären, ich konnte sie nicht im Ungewissen lassen.
Ansonsten hatte ich die Aufgabe, ein letztes Mal in meine alte Schule zurückzukehren, um meinen Schulwechsel zu beantragen und meinen alten Mitschülern Lebe wohl zu sagen. Dies würde mir an diesem Tag am schwersten fallen, das wusste ich von vornherein. Die Menschen, die ich lieb gewonnen hatte, zurückzulassen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Als ich meine frisch gewaschene Kleidung mit den Händen in die Tasche drückte, erschien Mary hinter mir und schlang ihre Arme um meine Taille. Sofort brach ich das Packen ab und drehte mich zu ihr um. Ich streichelte über ihre Schultern und blickte sie liebevoll lächelnd an.
„Na?“, fragte ich.
„Na?“, gab sie ebenso zurück. Doch ich konnte ein leichtes Schluchzen in ihrer Stimme erkennen. Sie lächelte noch einen kleinen Moment, ehe ihr die ersten Tränen über die Wangen kullerten.
Ich nahm Mary einfach in meine Arme und streichelte ihr beruhigend über das Haar.
Die Beziehung zwischen Mary und mir würde von nun an das schwerste sein. Ich wollte sie unbedingt aufrechterhalten, beide wussten wir, dass wir den anderen jeweils liebten. Ich wusste nun endlich, was Liebe bedeutete. Und schon sollte ich sie wieder aufgeben?
Nein! Das wollte ich nicht. Doch was würde uns in Zukunft erwarten? Ãber dreihundert Kilometer sollten uns von nun an trennen. Wie sollten wir das schaffen? Ich war bisher noch nie länger als etwa eine Woche weder von meinen Freunden noch von Mary getrennt. Ich hatte einfach keine Lösung.
Aus diesem Grund hielt ich Mary einfach nur in meinen Armen, spürte ihren schnellen Herzschlag und schwieg.
Die Fahrt nach Boston verlief relativ ruhig. Ich hatte meiner Mutter versprechen müssen zurückzukommen, zu groà war ihre Angst, mich noch einmal zu verlieren.
Still blickte ich meine Freunde an, die einfach nur geradeaus aus dem Fenster blickten. Nach etwa einer halben Stunde keinem einzigen gesprochenen Wort, unterbrach ich die Stille.
„Hey, Leute, ihr seid heute so schweigsam. Zu wenig geschlafen oder wie?“, versuchte ich die bedrückte Stimmung etwas zu lockern.
Dan blickte sich zu mir mit bösen funkelnden Augen um, ehe er sich wieder wegdrehte und weiter stur aus dem Fenster starrte.
Ich war verwirrt.
„Hey, was ist denn los?”
„Das fragst du noch?”, murmelte Dan.
„Sag mir was du hast Dan. Hab ich dir was getan?“ Ich schien wahrhaftig auf dem Schlauch zu stehen. Dan drehte sich wieder um.
„Ich kann dir eins sagen, wenn ich gewusst hätte, dass du uns hier in New York einfach so hängen lässt, hätte ich nicht einen Finger krumm gemacht, um deine Mutter zu finden.“
„Was…was heiÃt hier hängen lassen? Dan, das ist meine richtige Mom.“ versuchte ich mich zu verteidigen.
„Das weià ich, Schwachkopf, ich bin ja nicht blöd.“
„Was ist dann dein Problem?“
„Mein Problem ist, dass du uns jetzt hängen lässt, unsere Freundschaft nach all diesen Jahren einfach so in den Müll wirfst.“
„Okay, erstens werfe ich unsere Freundschaft nicht in den Müll, ich bleibe bei meiner Mutter, die ich seit fünfzehn Jahren das erste Mal wieder sehe. Was erwartest du bitte von mir? Soll ich sie ein weiteres Mal allein lassen? Wo soll ich wohnen? Zu meiner Ex-Familie kann ich ja wohl schlecht!“
„Da würde sich was finden, zur Not kannst du bei mir pennen.“
„In deinem kleinen Zimmer, natürlich.“, meinte ich sarkastisch.
„Ja, wieso nicht? Dafür, dass du hier bleiben würdest, bei uns allen, würde ich sogar mein letztes Hemd hergeben.“
Bamm! Das saÃ. Hatte Dan gerade allen Ernstes zugegeben, dass ihm unsere Freundschaft wichtiger war, als alles andere? Ich traute meinen Ohren nicht. Eine ganze Weile blickte ich Dan an, der sich inzwischen wieder Richtung Fenster gedreht hatte. Mit verschränkten Armen saà er da. Trotzig, wie ein kleines Kind.
Ein kleines Lächeln erschien auf meinen Lippen. Diese Erkenntnis würde mir meinen Abschied gewiss noch einmal ein Stückchen schwieriger machen.
TBC
[COLOR="DarkGreen"]Sig: pan; Ava: ordinary[/COLOR]
Sind wir nicht alle ein bisschen laurish?~>Java Junkie Freak<~ :biggrin:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2005, 21:21 von
Leni88.)