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Ihr habt Glück. ich konnte mich dazu aufraffen, einen neuen Teil zu schreiben. Ich hoffe, er gefällt euch.
âHey Gilmore!â
Keine Antwort.
âRory, du Schlafmütze.â
Immer noch keine Antwort. Paris seufzte und rüttelte sanft an Rorys Schulter. Doch diese rührte sich nicht.
âRory, du musst aufstehenâ, wiederholte Paris noch einmal und schüttelte ihre Freundin diesmal ein wenig fester.
Doch noch immer machte Rory keine Anstalten, auf zu wachen. Ihr Kopf lag auf dem Buch vor ihr. Sie musste eingeschlafen sein, während sie gelernt hatte.
âWenn du nicht sofort aufstehst, dann komme ich mit einem Eimer Wasserâ, drohte Paris. Endlich bewegte sich Rory und grummelte leise vor sich hin. Sie hob ihren Kopf und rieb sich die Augen.
âWas ist denn los?â, fragte sie verschlafen und gähnte.
âDu bist eingeschlafenâ, erklärte Paris.
âOh mein Gott!â
Mit einem Satz war Rory auf den Beinen.
âIch bin eingeschlafen? Das kann nicht sein. Ich darf nicht eingeschlafen sein. Ich hab doch morgen diese Prüfung.â Sie warf einen Blick aus dem Fenster und sah, dass die Sonne schien.
âFalsch, ich hab heute diese Prüfung. Ich ⦠oh mein Gott, ich werde durchfallenâ, schrie Rory panisch und klaubte ihre Unterlagen zusammen.
âBeruhige dich doch erst einmal. Du hast die ganze Woche gelernt. Du wirst nicht durchfallenâ, versuchte Paris ihre Freundin zu besänftigen.
âIch soll mich beruhigen? Du weiÃt doch genau, dass eine Woche lernen nicht genug ist. Ich hätte mehr machen sollen.â
Paris packte Rory an den Schultern und drückte sie aufs Bett.
âRory, du hast Tag und Nacht gelernt. Du weiÃt jetzt alles. Wenn du diese Prüfung nicht bestehst, wer dann?â
Rory sah Paris lange an. Vielleicht hatte sie Recht. Sie hatte stundenlang gelernt. Sie musste das schaffen.
âOkay, ich bin ganz ruhig. Ich werde mich einfach in den Hörsaal setzen und diese verdammte Prüfung schreiben. Das ist doch ein Kinderspiel für michâ, redete sich Rory zu.
âVorher solltest du dich aber waschenâ, meinte Paris und fuhr mit ihrem Zeigefinger über Rorys Stirn, an der Druckerschwärze klebte.
Rory nickte abwesend und suchte ein paar frische Sachen aus ihrem Schrank. Dann spazierte sie schnurstracks ins Bad und drehte die Dusche auf.
Paris sah ihr kopfschüttelnd hinterher. Schon komisch, was eine einfach Prüfung aus einem Ordnungsfimmel wie Rory machen konnte. Eine panische, hysterische Zicke.
Ein Seufzer entfuhr Paris. Sie konnte nur von Glück reden, dass ihre erste Prüfung erst in 10 Tagen angesetzt war.
âIch denke, wir sollten für den Eingang und die Lobby dunkles Holz nehmen und für die Zimmer helles. Was meinst du?â, fragte Sookie an Lorelai gewandt. Die beiden standen im Laden von Mrs. Kim und besprachen, welche Einrichtung sie für das neue Hotel für passend hielten. Michel stand an der Tür und betrachtete die Szene aus einiger Entfernung.
âIch bin ganz auf deiner Seiteâ, stimmte Lorelai ihrer besten Freundin zu und sah sich weiter um.
âOh mein Gott, Sookie, siehst du diese Lampe? Sie ist himmlischâ, rief sie plötzlich aus.
âAllerdings, sie ist himmlisch. Und auch der Preis ragt geradezu in den Himmelâ, meinte Sookie nach einem kurzen Blick auf das Preisschild.
âWir kürzen einfach Michels Gehaltâ, sagte Lorelai und zuckte mit den Schultern.
âNur, weil ich mich nicht äuÃere, bin ich immer noch daâ, kam es von Michel.
Lorelai ignorierte ihn und suchte nach weiteren Gegenständen im Zimmer, die sie für das Dragonfly brauchen könnten.
âWas hältst du davon?â, fragte sie Sookie und deutete auf eine andere Lampe.
Sookie warf einen prüfenden Blick darauf und schüttelte dann den Kopf.
âNein, ich finde auch, dass wir die teure nehmen und Michel knapper halten.
âOh mein Gott, ich glaube, da ist ein Maus. Ich bin mir ziemlich sicher, das ich gerade eine Maus gesehen habeâ, schrie plötzlich der Franzose.
âFang sie, steck sie in einen Käfig und auf dem Heimweg besorgen wir ihr dann Futterâ, entgegnete Lorelai und grinste. Auch Sookie musste lächeln, als sie Michels panischen Gesichtsausdruck sah.
âDas ist nicht lustigâ, rief Michel und sah sich suchend um. Er entdeckte einen Stuhl und stellte sich darauf, um vor der Maus sicher zu sein.
âIch denke, wir sollten die Maus Michel Junior nennenâ, schlug Lorelai vor.
âJa genau. Luke soll ihr einen kleinen Tisch zimmern, dann bekommt sie noch ein Reservierungsbuch und wir haben Michel in Kleinformatâ, rief Sookie begeistert.
âIch kann Sie hörenâ, rief Michel von seinem Stuhl herunter.
âWenn nicht, wäre es auch nur halb so lustigâ, erwiderte Lorelai. Dann sah sie auf die Uhr. âOkay, ich muss jetzt los. Termin bei der Bankâ, sagte sie an Sookie gewandt.
âRuf mich dann an, wie es gelaufen istâ, schärfte Sookie ihr ein.
âKlar dochâ, sagte Lorelai und winkte kurz. Vor Michel blieb sie noch kurz stehen.
âSoll ich eine Mausefalle holen?â, fragte sie mit Unschuldsmiene.
âVerschwinden Sieâ, zischte Michel nur. Lorelai grinste und verschwand dann aus dem Antiquitätenladen.
Sie ging den kleinen FuÃweg zum Gartentor entlang und musste immer noch grinsen. Michel war eine Nummer für sich. Sie trat auf die StraÃe und schlug den Weg zum Stadtplatz ein. Plötzlich blieb sie stehen, da sie beinahe mit jemandem zusammen gestoÃen wäre. Sie hob den Kopf und erkannte Luke.
âOhâ¦hiâ¦ähmâ¦du bist auch unterwegs?â, stammelte sie verlegen.
âIch musste bei Dooseâs etwas besorgenâ, erklärte er und hob eine Tüte. Lorelai nickte verstehend.
âUnd du warstâ¦?â
ââ¦bei Mrs. Kim. Wir brauchen Einrichtungen fürs Hotelâ, erklärte Lorelai.
Diesmal nickte Luke. Es trat eine unangenehme Stille ein. Luke starrte auf den Boden und Lorelai wippte vom einen Bein aufs andere.
âIch muss dann wiederâ, sagte sie schlieÃlich.
âJa, natürlichâ, sagte Luke und trat einen Schritt zur Seite, damit Lorelai vorbei gehen konnte. Als sie schon ein Stück von ihm entfernt war drehte er sich zu ihr um und rief ihr nach.
âDu warst schon lange nicht mehr im Café.â
Lorelai blieb stehen und wandte ihm wieder ihr Gesicht zu.
âTja, weiÃt duâ¦wir sind ziemlich im Stress, mit den Umbauten und so. Da bleibt nur wenig Zeitâ, erklärte sie, konnte aber nicht vermeiden dass sich ein mulmiges Gefühl in ihr breit machte. Sie wollte ihn nicht anlügen.
âIch verstehe. Komm aber mal wieder vorbei. Ich vermisse dichâ, sagte Luke.
Lorelai sah ihn verdutzt an.
âIch meine nicht...ich vermisse dichâ¦ich meineâ¦ich wollteâ¦du bistâ¦wenn du nicht da bistâ¦du bist mein bester Kundeâ, brachte er schlieÃlich hervor. Er lächelte verlegen und ein leicht rötlicher Schimmer überzog sein Gesicht.
Auch Lorelai musste lächeln. Sie hatte es noch nie erlebt, dass Luke etwas peinlich war und diese Situation war sehr peinlich.
âVersprochenâ, sagte sie, bevor sie sich wieder umdrehte und ihren Weg ging.
âAlso gut, ich muss losâ, rief Rory und packte ihre Bücher, bevor sie in den Gemeinschafstraum lief.
âWillst du denn nichts mehr essen?â, fragte Paris, die dort auf der Couch saÃ.
âKeine Zeitâ, erwiderte Rory nur.
âSolltest du aber. Du hast dich eine ganze Woche nur von Kaffee ernährt.â
âSolange du keinen weiÃen Kittel trägst und dich als Arzt ausgibst, werde ich nicht auf deine Ratschläge hörenâ, sagte Rory schnell. Dann schnappte sie sich den Becher Kaffee, der für sie bereit stand und rannte aus dem Raum.
âViel Glück bei der Prüfungâ, rief ihr Paris noch nach, doch Rory konnte sie nicht mehr hören.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.