Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....

Trix Gilmore - Gilmore Mansion, abends

"Emily!", meint Trix in tadelndem Tonfall, fährt gleichzeitig aus ihrem Stuhl hoch. "In was für einem Ton sprichst du mit mir?" Sie hat es schon immer gewusst, dass Emily nichts weiter als ein leichtes Mädchen ist, ihr Umgang passt einfach nicht zu Richard. Ihr Sohn ist liebenswürdig, verantwortungsbewusst, stark, erfolgreich. Keine dieser Eigenschaften trifft auf Emily zu. Sie ist vorlaut, scheint ständig nach Aufmerksamkeit zu suchen. Sie ist schuld, dass der Name Gilmore befleckt worden ist. Sie hat einfach gar nichts geschafft, was man von einem Mitglied der Familie Gilmore erwarten kann.
"Ob nun Suppe oder Lamm, um diese Zeit isst man einfach nicht mehr. Eigentlich solltest du das nach all den Jahren wissen."

Emily Gilmore - Gilmore Manison, abends

"Um drei nach Sieben kann man genauso gut Essen, wie drei Minuten davor! Iss deine verdammte Suppe einfach schneller und du hast die drei Minuten wieder wett gemacht", ruft sie laut aus, sie kann nicht mehr, verflucht, gute Manieren hin oder her! "Und ich spreche genau in dem Tonfall mit dir, in dem du in den letzten 40 Jahren mit mir gesprochen hast!", abrupt steht sie auf und pfeffert ihre Serviette auf den Tisch. "Und jetzt entschuldigt mich bitte, mir ist der Appetitt vergangen", ein letzter Blick zu Trix. "Was aber garantiert nichts mit der ach so fortgeschrittenen Uhrzeit zu tun hat, Mutter!"

Wütend marschiert sie aus dem Esszimmer und stürmt die Treppe nach oben, knallt die Schlafzimmertür hinter sich zu. Sie wirft sich auf das Bett und - als wäre sie ein kleines Kind und keine erwachsene Frau - beginnt leise zu weinen. Gott, wie sehr sie sich dafür hasst.

Stephen Lott - Lott Mansion, abends

Er schenkt sich und Pennilyn großzügig nach, es dauert nicht lange und die Flasche ist leer. Dann nimmt er ihr das leere Glas aus der Hand, stellt es auf das Nachtkästchen, betätigt anschließend den Lichtschalter. Finsternis war ab einem gewissen Alter definitiv das vorteilhafteste Licht. Anschließend wendet er sich wieder Pennilyn zu, streichelt ihr wie immer zuerst über den Oberarm, wandert dann in kleinen Kreisen weiter nach oben bis zum Hals, um dann tiefer wandern zu können. Er weiß selbst nicht, warum er das immer so macht, aber irgendwann hatte es sich einfach so ergeben. Vorsichtig beginnt er ihr die Bluse aufzuknöpfen, er bemerkt, wie ihr Atem langsam schwerer wird, auch er kann es nicht leugnen, dass ihn die Aussicht auf das, was gleich geschehen wird, erfreut. Er schließt die Augen, streichelt über ihre nackte Haut, stellt sie sich dabei jünger vor, aufregender.

Pennilyn Lott - Lott Mansion, abends

Alles wie immer: Licht aus, Hand an den Oberarm, nach oben wandern, dann tiefer. Sie kennt den Weg, dein seine Hände gehen nur zu gut. In den letzten 35 Jahren hat sich einfach nichts verändert.
Sie denkt daran wie es wohl gewesen wäre, wenn sie damals Richard geheiratet und nicht mit Stephen zusammen gekommen wäre.
Richard hätte sie sicherlich gut behandelt, sie nicht dauernd betrogen. Wenn er jetzt hier wäre, sie berühren würde... Ihr Atem wurde schneller als sie daran dachte, fühlte das es mit Richard einfach unglaublich wäre.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Schweigend beobachtet er die Szene, kommt sich ein wenig hilflos vor. Er sollte sich für eine Seite entscheiden, sollte Partei ergreifen, doch er weiß nicht für wen. Seine Mutter, sie ist eine so wunderbare Frau, hat ihn so viel gelehrt, seine Frau, beinahe eine halbe Ewigkeit lebt er nun schon mit ihr unter einem Dach, eigentlich schuldet er es ihr, etwas zu sagen, doch er wagt es nicht, sich gegen seine Mutter zu stellen. Zu viel schuldet er ihr.
Er wird gleich nach Emily sehen, bleibt noch einen Augenblick sitzen, um zu sehen, wie es seiner Mutter nun geht. "Es tut mir leid.", setzt er an. "Sie hat es nicht so gemeint."

Trix Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Ein Kopfschütteln ihrerseits. Emily legt einen Umgangston an den Tag, wie es noch niemals jemand vor ihr gewagt hatte. Sie kann es nicht leugnen, aber irgendwie gefällt ihr das. Sie ist laut geworden und das ist ein Zeichen von Schwäche. Die Tatsache, dass ihr Sohn weiterhin am Tisch bleibt, erfreut sie umso mehr. Egal, was Emily tun wird, sie wird immer gegen sie verlieren. Richard weiß, was es bedeutet, ein guter Sohn zu sein, sie hat ihn so erzogen, er wird sich niemals gegen sie wenden, zumindest niemals öffentlich.
"Sie hat es genau so gemeint. Sie mag eine unfähige Hausfrau und Mutter sein, wahrscheinlich auch keine besonders überzeugende Ehefrau, aber sie ist nicht dumm. Sie weiß, was sie da eben gesagt hat."
Trix legt nun ihrerseits die Serviette zur Seite. "Und damit hat sie mir nun endgültig das Abendmahl verdorben."
Sie erhebt sich langsam. Ja, nun darf Richard nach Emily sehen, er hat bewiesen, dass er auf ihrer Seite steht und dass er da auch bleiben wird.
"Gute Nacht, Lorelai. Ich hoffe, dass ich dich und Rory noch vor meiner Abfahrt wieder sehen werde."
Dann wendet sie sich an Richard. "Könntest du mich bitte nach oben bringen? Ich fühle mich ein wenig geschwächt. Das war alles ein wenig viel für mich."

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

"Natürlich, Trix.", er steht ebenfalls auf, bietet ihr einen Arm an. "Lorelai, ich bin gleich wieder da, es tut mir leid." Er zuckt mit den Schultern, dreht sich dann um, führt Trix nach oben. Er wartet noch einen Augenblick bei ihr, vergewissert sich, dass es ihr gut geht, dann wünscht er ihr eine gute Nacht, eilt durch den Gang, hält vor dem Schlafzimmer inne, klopft an die Türe. Er wartet Emilys Reaktion gar nicht erst ab, öffnet vorsichtig die Türe, betritt den Raum.
"Emily?"

Emily Gilmore - Gilmore Manison, abends

Sie hört Richards Stimme und unterdrückt das letzte Schluchzen, es gelingt ihr mehr Schlecht als Recht. "Solltest du nicht bei deiner ach so geliebten Mutter sein?", zischt sie in ihr Kopfkissen, ein Schniefen. Aber da warst du schon, oder?, fügt sie in Gedanken hinzu. Hast dich erst um sie gekümmert. Immer erst sie, sie, sie. Der Gedanke wühlt sie nur noch mehr auf, dabei hasst sie es zu weinen. Und dann auch noch vor Richard. In vierzig Jahren hat sie es geschafft, es nur zwei Mal zu tun: Bei Lorelai's Geburt und nach Lorelai's Verschwinden. Und jetzt heult sie wegen der anderen Lorelai, der Lorelai, die es doch noch nicht einmal wert ist, dass man es tut. Aber manchmal kann sie einfach nicht mehr und heute ist das Fass übergelaufen. Sie kann einfach nicht mehr. Und sie will nicht mehr.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, abends

Emily weint, ein Umstand, mit dem er nicht so recht umzugehen weiß. Für einen Moment überlegt er, ob er nicht vielleicht einfach wieder gehen soll, doch er entscheidet sich dagegen, geht ein paar Schritte auf das Bett zu.
"Trix ist zu Bett gegangen.", meint er hilflos, beinahe entschuldigend. Schließlich setzt er sich neben sie, streicht ihr durch das ohnehin schon zersauste Haar. Er begreift noch immer nicht, was genau vorhin beim Essen geschehen ist, wie ein paar Sätze beide Frauen zu so irrationalem Handeln bewegen konnten - und das noch dazu vor Lorelai.
Er weiß, dass es keine gute Idee ist, noch etwas zu Emily zu sagen, wartet daher einfach ab, bis sie etwas zu sagen hat. Seine Worte würde sie nun bestimmt missverstehen, als Angriff werten.

Stephen Lott - Lott Mansion, abends

Seine Hände wandern über nackte Haut, die Wirkung die dies vor 35 Jahren hatte, ist jedoch längst verflogen. Alternde Körper verloren eben schnell ihre Anziehungskraft. Er öffnet den Knopf ihres Rockes, macht den Reißverschluß auf. Nun, besser seine Frau als gar keine. Als Pennilyn ihr Becken leicht anhebt, zieht er ihr den Rock aus, wirft ihn auf den Boden.


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