Also, zu allererst: Guten Morgen! Obwohl, ist schon wieder fast Mittag. Na dann eben guten Mittag! Ich wollte meine letzten Ferientage genieÃen und hab deshalb länger geschlafen. Das ist jetzt auch wieder vorbei, naja, was solls. Ich hab noch ein, zwei Teile, die werden jetzt auch sehr bald gepostet, aber dann wird es hier etwas länger dauern, bis ein neuer Teil kommt, denn ich hab dann wieder Schule und meine Ideen lassen etwas nach.
Logan kommt sobald nicht vor, ich hab es einfach nicht geschafft, ihn unterzubringen, Jess wird jetzt noch mehrmals erwähnt, aber dann kommt auch wiedewr mehr Logan vor, obwohl diese Beziehung jetzt eher an den Rand gerückt ist und ich mich später mehr auf Lore und Luke konzetrieren möchte.
Wie dem auch sei, ich kann euch wieder mit einem neuen Teil erfreuen, und wenn's genug Feedback gibt und Leute, die wissen wollen, wie es weitergeht, kommt heute vielleicht auch noch ein zweiter.
Ich wünsche euch viel SpaÃ
:biggrin: und hoffe auf etwas Feedback, und, zu guter letzt: Solidarität, Schwester :dance: !
Endlich!
“Jess! Was soll das alles? Wo gehen wir hin?”, fragte Luke verwirrt, als Jess ihn in den Aufzug zerrte. Ihm ging das alles viel zu schnell. Vor fünf Minuten war er noch allein in dem Zimmer mit Lorelai gewesen, dann hatte er sich mit seinem Neffen gestritten. Er hatte erfahren, dass Jess an der Columbia studierte, was er später noch genauer hinterfragen würde, und nun wurde er zu einem unbekannten Ort gezerrt. Und das komischste an der ganzen Sache war, dass Luke in seiner ganzen momentanen Verwirrtheit doch so etwas wie Hoffnung empfand, die er, wie er geglaubt hatte, schon längst aufgegeben hatte.
Er sah zu seinem Neffen, der wie verrückt auf den Aufzugknopf einhämmerte. “Jess. Was hast du vor?” Luke versuchte ruhig zu bleiben, was aufgrund der Hektik, die sein Neffe ausstrahlte, nicht so einfach war, wie er gedacht hatte.
“Wonach sieht es denn aus? Ich suche nach einer verdammten Möglichkeit, deine Frau zu retten, damit du nicht mehr so aussiehst wie jetzt und wieder zu dem grummelnden Luke wirst, den alle kennen und manche aus unbegreiflichen Gründen sogar lieben.”
“Aber was hast du vor?” Luke wunderte sich von Sekunde zu Sekunde mehr über seinen Neffen. Jess war doch sonst immer so direkt. Warum tat er dann jetzt so geheimnisvoll?
“Das wirst du dann schon sehen. Dieser Aufzug ist der langsamste, den ich je gesehen habe, und in New York gibt es viele davon.”
“Auch in den Stadtteilen, in denen du früher gewohnt hast?”
“Ich hab mich ja nicht nur dort aufgehalten. Ich kam manchmal sogar in Gebäude, die einen besitzen, ob legal oder illegal.”
“Das war jetzt ein Scherz, oder?”
“Klar doch. Dieser Aufzug fährt sogar noch langsamer als mein Auto, und das kann nur Schneckentempo. Aber im Gegensatz zu diesem Mistding ist mein Auto eine Sprinterschnecke. Mit Olympiagold.”
“Da könnte was dran sein.”, überlegte Luke lächelnd.
Der Aufzug hielt an. “Na endlich. Ich war schon kurz davor, in Rente zu gehen.”, meinte Jess, während er sich durch die Türen quetschte.
“Pass auf, dass dir das Gebiss nicht rausfliegt und du deinen Gehstock nicht vergisst, im Alter wird man ja etwas vergesslich.”, neckte Luke ihn.
“Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich will ja nicht wie du werden und ständig mein Sitzkissen irgendwo liegen lassen. Oh nein, nicht schon wieder.” Jess starrte zu der verrückten Schwester, die schon wieder den Gang entlang gewuselt kam.
“Na, heute ohne die Freundin? Sie kommen sich sicher sehr alleine vor. Ich könnte eine halbe Stunde Pause machen, wenn Sie Gesellschaft brauchen. Vorhin sind Sie ja so schnell aus dem Aufzug verschwunden, dass wir uns gar nicht unterhalten konnten.” Sie klimperte mit ihren aufgeklebten Wimpern, aber leider löste sich etwas Klebstoff und die eine Wimper rutschte ihr ins Auge, weshalb sie sich mit Tränen abwandte.
“Könnte mein Onkel seine Kinder sehen, und sie sich vielleicht für eine halbe Stunde ‘ausleihen’?” Jess versuchte nicht zu viel Abscheu in seine Stimme zu legen.
“Sicher. Er ist schlieÃlich der Vater.” Sie King schnell zu der Tür, hinter der die Babys waren, aber durch ihre tränenverschleierten Augen konnte sie nicht gut sehen und knallte gegen eine Wand.
“Darf ich?”, fragte Jess so höflich wie möglich, nahm ihr den Schlüssel, möglichst hautkontaktvermeidend, aus der Hand und schloss auf. Warum musste immer er das Glück haben und auf diese abnormale Schwester treffen? Man sollte doch meinen, dass es in diesem Krankenhaus noch mehr Angestellte als diese eine gab. Was er allerdings nicht wissen konnte war, dass sich die Schwester den Dienstplan hatte umstellen lassen, damit sie, solange die Zwillinge noch bei ihnen auf der Station waren, auch Dienst hatte, in der Hoffnung, Jess wieder zu begegnen.
Der hatte ihr den Schlüssel gerade wieder in die Hand gedrückt und war gemeinsam mit Luke hinter der Tür verschwunden. Die beiden Männer gingen zielstrebig zu den richtigen Bettchen. Luke konnte sich jetzt in etwa vorstellen, was Jess sich ausgedacht hatte, aber er glaubte nicht wirklich daran, dass es etwas bringen würde.
Jess hatte sich über Sids Bett gebeugt. “Na Kumpel? Alles in Ordnung hier? War die abgedrehte Schwester nett zu dir? Wir werden jetzt einen kleinen Ausflug machen, du darfst deine Mommy besuchen. Das hört sich jetzt vielleicht nicht so toll an, aber ich bin mir sicher, dass sie sich freuen wird. Na komm.” Jess hob das Baby vorsichtig aus seinem Bettchen. Sidney starrte in glucksend an, er fühlte sich sichtlich wohl bei seinem Cousin.
Luke war zu seiner Tochter gegangen. Er strich ihr Sachte über den Kopf. “Hey, kleine Maus. Dein verrückter Cousin hatte die Idee, deine Mommy zu besuchen. Du kennst sie ja noch nicht, aber sie wird dir gefallen. Sie ist toll, das kannst du mir glauben. Und wenn nicht, dann frag deine groÃe Schwester, die hat schlieÃlich schon 21 Jahre mit ihr verbracht.” Luke nahm seine Tochter in den Arm. Das kleine Mädchen schloss genieÃerisch die Augen, wie es ihre Mutter auch oft in Lukes Umarmungen getan hatte, wo sie einfach das Gefühl genossen hatte, Luke ganz nah zu sein, seinen Geruch einzuatmen, manchmal auch sein Herz schlagen zu hören.
Luke folgte Jess zur Tür, der diese vorsichtig öffnete, ganz darauf bedacht, seinen Cousin nicht zu fest zu halten. Die beiden Männern gingen mit den beiden Kindern zum Aufzug und fuhren wieder nach oben. Sidney schlief in Jess’ Armen fast ein, aber Nancy wurde langsam munter und fing an, sich in den Armen ihres Vaters zu rühren, doch Luke verstärkte seinen Griff einfach ein wenig und die kleine gab wieder Ruhe.
Als der Aufzug auf der Intensivstation zum Stehen kam und die Türen aufgingen, hasteten wieder Ãrzte über den Flur und das laute durchdringende Piepsen war wieder zu hören. Luke stockte der Atem und er starrte bewegungslos auf die Zimmertür seiner Frau, aber die Ãrzte liefen Gott sei Dank in ein zwei Räume entferntes Zimmer. Luke atmete tief durch, er hatte schon wieder das schlimmste befürchtet, aber in Anbetracht dessen, was er in der letzten Woche alles erlebt hatte, war das nur verständlich.
“Komm.”, sagte Jess leise zu Luke, damit der nicht vergaÃ, warum genau sie jetzt mit den Kindern im Arm hier waren. Sie gingen in Lorelais Zimmer. Luke warf einen Blick auf die Maschinen und stellte beruhigt fest, dass sie noch immer die unregelmäÃige Zickzacklinie zeigten. Er ging langsam zum Bett. “Hey, Lorelai. Es ist Besuch für dich gekommen. Ich kann dich beruhigen, es sind nicht deine Eltern. Es ist auch nicht jemand aus Stars Hollow. Noch nicht, jedenfalls.” Luke ging einen Schritt auf das Bett zu. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Rory kam herein. Sie sah erstaunt von Luke zu Jess.
“Was...?” Sie sah ihren Exfreund fragend an, aber der bedeutete ihr, still zu sein. Beide, und auch Sidney, schauten wieder gebannt zu Luke, der sich durch diese kleine Unterbrechung nicht aus der Ruhe bringen lieÃ.
“Ich glaube, deine Tochter kennst du noch nicht.” Luke legte das Baby vorsichtig in Lorelais Arm und stützte es mit einem der fünf Kissen, die Emily hergebracht hatte. Das kleine Mädchen starrte zu ihrer Mutter hinauf und griff mit einer Hand nach dem Zeigefinger Lorelais, wie sie es schon eine Woche zuvor bei Luke getan hatte. Sie umklammerte ihn ganz fest, ihre riesengroÃen Kulleraugen immer noch fest auf Lorelais Gesicht geheftet. Die anderen Erwachsenen beobachteten gebannt, was sich da zwischen Mutter und Tochter abspielte, sie sahen so fasziniert auf das Baby, dass ihnen das leichte Zucken in Lorelais Finger, der so fest von Nancy umklammert wurde, entging. Sidney fing an sich zu regen, anscheinend unzufrieden, weil er keine Aufmerksamkeit bekam, nicht mal mehr von seinem Cousin. Er gab ein wimmerndes Geräusch von sich, und sofort blickten alle Augen der drei Erwachsenen auf ihn. Zufrieden mit sich war Sid wieder still, jedoch waren alle Blicke weiterhin auf ihn gerichtet.
Luke schenkte eine halbe Minute später seine Aufmerksamkeit wieder seiner Tochter und bemerkte erst, dass sich etwas verändert hatte, als er endlich wieder in die unglaublich blauen Augen sehen konnte, in die er schon seit genau einer Woche nicht mehr blicken konnte.