10.01.2006, 18:17
So, weil das mein 400. Beitrag ist, poste ich noch einen Teil, der euch, wie ich hoffe, gefällt. Ich hab ihn noch während der Ferien geschrieben und versucht, ein paar meiner Französischkenntnisse miteinzubringen, ich hoffe, es stimmt alles und es geht bei dem Gespräch auch um nichts wichtiges. Ich befinde mich noch in dieser dämlichen Schreibblockade, deshalb ist der Teil auch nicht so gut. Ich hoffe trotzdem, ich bekomme etwas Feedback von euch. Danke!
Rory und das Glück
Ãberglücklich fuhr Rory nach Yale. Es war inzwischen weit nach Mitternacht, aber Rory war noch viel zu aufgedreht, um müde zu sein. Sie war, wie Jess schon ganz richtig vermutet hatte, bei Sookie gewesen. Die beste Freundin ihrer Mutter und Rory höchstpersönlich, waren zehn Minuten auf und ab gehüpft, wie damals Lorelai und Rory, als Lorelai den Heiratsantrag von Max angenommen hatte. Jackson war erst sehr verwundert gewesen, aber als er den Grund für dieses Verhalten erfahren hatte, hatte er kurzentschlossen mitgemacht. Und das war noch vergleichsweise harmlos zu der Reaktion von Stars Hollow gewesen. Wiedereinmal war die ganze halbe Stadt im Diner versammelt gewesen und hatte Lane bedrängt, ob sie irgendetwas wusste, denn sie saà ja direkt an der Quelle, nicht nur im Diner, sie war schlieÃlich auch die beste Freundin der Tochter, deren Mutter im Koma lag. Als Rory vor über vier Stunden in Stars Hollow angekommen und guter Dinge ins Diner gekommen war, hatten sich die Bewohner, so zurückhaltend, wie sie immer waren, direkt auf Rory gestürzt. Als Rory freudestrahlend verkündet hatte, dass Lorelai - dank Jess - wieder aufgewacht sei, waren sich alle überglücklich in die Arme gestürzt. So gefreut hatten sie sich nicht mal, als endlich das Geld für die Plane für die wiederaufzubauende Brücke endlich zusammengesammelt war und die Bauarbeiten nach zehn Jahren beginnen konnten. Babette war über die Theke gehüpft und hatte den armen Kirk erbarmungslos mitgeschleift. Danach hatte ihn Miss Patty huckepack genommen, und dann hatten sie alle geschlossen Taylors Laden gestürmt und waren nach Hause gerannt, um alle verfügbaren Alkoholreste aufzutreiben. In dem allgemeinen Getümmel hatte Rory noch schnell Lane über die Einzelheiten aufgeklärt und war dann weiter zu Sookie gefahren, um ihr die freudige Nachricht mitzuteilen, hatte aber noch mitbekommen, wie die heranstürmenden Bewohner angefangen hatten, eine Bowle aus allem möglichen Alkohol zusammenzumixen. Rory hatte geseufzt. Die Stadt war wirklich verrückt, aber auch hilfsbereit und nett und zuverlässig. Rory würde in keiner anderen Stadt wohnen wollen, dafür hatte sie die Leute alle viel zu lieb gewonnen. Es war die richtige Entscheidung von Lorelai gewesen, ihre Eltern zu verlassen und hierher zu ziehen. Ansonsten wäre Lorelai nie im Leben so glücklich geworden, wie sie es hier war, und Rory hätte kein so unbeschwertes Leben gehabt. Rory mochte ihre GroÃeltern, sehr viel mehr als ihre Mutter es tat, wahrscheinlich, aber die kurze Zeit, die sie bei ihnen gewohnt hatte, hatte Rory einen guten Einblick in das Leben gegeben, dass Lorelai so gehasst hatte, und Rory verstand genau warum. Ihre GroÃeltern meinten es nur gut, das war klar, aber es war eine andere Zeit gewesen, in der sie aufgewachsen waren und auf Dauer konnte das einfach nicht gut gehen, nicht mal mit jemandem, der so sanftmütig wie Rory war. Auf Abstand, einmal die Woche, konnte man sehr gut mit ihren GroÃeltern aufkommen, aber auf Dauer war das schlichtweg unmöglich, dazu waren Emily und Richard einfach zu sehr in ihren Traditionen festgefahren.
Rory hatte das Auto vor Sookies Haus geparkt und wollte gerade aussteigen, als ihr Blick auf das Handy auf dem Beifahrersitz gefallen war. Erschrocken war ihr eingefallen, dass sie ihre GroÃeltern noch gar nicht informiert hatte. Sookies hatte wohl noch zehn Minuten warten müssen, denn Rory hätte schon gewählt.
“La maison de la famile Gilmore.”, hatte sich eine Frauenstimme gemeldet.
Na toll, schon wieder ein neues Hausmädchen, und dann auch noch ein französisches. Rory hatte geseufzt und ihre Französischkenntnisse zusammengekramt.
“Bonjour. Je suis Rory Gilmore, la grandefille de Mme et M Gilmore. Je veux parler avec ma grandmère. C’est possible?”
“Naturelement. Vous pouvez attendre une minute?”
“Oui.” Rory hatte gehört, wie der Hörer weggelegt worden war und war erleichtert gewesen, dass ihr Französisch ausgereicht hatte, um dem Hausmädchen mitzuteilen, dass sie mit ihrer GroÃmutter hatte sprechen wollen.
“Ja bitte?”
“Grandma? Hier ist Rory.”
“Rory?”, hatte Emily alarmiert gefragt. “Ist irgendwas mit Lorelai?”
“Ja. Mom ist aufgewacht.”
“Wirklich? Das ist ja wunderbar!”, hatte Emily beinahe ins Telefon geschrieen. “Richard? Lorelai ist aufgewacht!”
“Das ist ja wunderbar, Emily.”, hatte Rory Richard aus dem Wohnzimmer gehört. Die Freude war in beiden Stimmen zu erkennen gewesen.
“Alles weitere erfahrt ihr morgen. Ich muss jetzt auflegen.” Rory hatte ihr Handy weggelegt und war zu Sookies Haus gestürmt.
Erleichtert seufzte Rory, als die schattenhaften Umrisse des nächtlichen Yales vor ihr aufgetaucht waren. Sie hatte schon befürchtet, dass sie einen Unfall bauen würde, was beinahe auch passiert war, als sie ausersehen auf die Gegenfahrbahn gekommen war, aber sie hatte es gerade noch rechtzeitig bemerkt und war wieder auf die richtige Seite gefahren.
Rory fühlte sich schon ganz besoffen vor Glück, so glücklich war sie noch nie gewesen. Nur glücklich und erleichtert. Sonst hatte jedes Glück in ihrem Leben irgendeinen Beigeschmack gehabt, als die Collegezusagen kamen, wusste sie, dass sie sich entscheiden musste, als sie zum ersten Mal mit Dean geschlafen hatte, hatte Lorelai ihr ins Gewissen geredet, bei Rorys ersten Kuss mit Dean hatte sie überhaupt nichts von ihm gewusst, als sie endlich mit Jess zusammenkam, war die Trennung von Dean noch so frisch. Bei der Geburt der Zwillinge, die eigentlich ein sehr freudiges Ereignis hätte sein sollen, war ihre Mutter ins Koma gefallen, aber diesmal fiel ihr beim besten Willen nichts ein, was ihr dieses Glücklichsein vermiesen könnte. Lorelai war wach und würde es auch bleiben. Dessen war sich Rory hundertprozentig sicher. Lorelai würde um nichts in der Welt freiwillig die Zwillinge verlassen... und Luke... und Rory. Sie wollte schlieÃlich endlich glücklich werden, sie hatte lange genug darauf gewartet.
Rory war so übermütig, dass sie an ihrem Gurt riss und ihn plötzlich in der Hand hatte, die Schnalle aber immer noch festgemacht war. Mit einer wegwerfenden Handbewegung öffnete Rory die Autotür. Sie würde sich morgen um dieses Problem kümmern. Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr allerdings, dass es schon längst morgen war. Aber konnte man drei Uhr wirklich schon als morgen bezeichnen? Es war doch erst morgen, wenn die Sonne aufgegangen war und man eine Tasse von Lukes Kaffee in der Hand hatte, zumindest hatte Lorelai das immer gesagt.
Leise ging sie über den dunklen Campus. Sie steuerte nicht ihr Wohnhaus an, sie wollte zu einem anderen. Rory wäre viel zu aufgedreht, um jetzt einfach einzuschlafen und sie wusste schon das perfekte Mittel, um sich abzulenken. Zwei Minuten später war sie am Ziel angekommen. Leise klopfte sie an ein Fenster. Als sich nach einer Minute nichts rührte, klopfte sie lauter. Das konnte doch nicht wahr sein! Er würde doch nicht schon schlafen. Rory blickte zum Eingang des Wohnhauses. Sollte sie doch die Vordertür benutzen? Aber er tat es schlieÃlich auch nicht, jedenfalls nicht in der Nacht.
Während dieser Ãberlegungen hatte sie weitergeklopft, aber nicht bemerkt, wie sich das Fenster plötzlich geöffnet hatte. Rory hatte gerade wieder beschwingt ausgeholt, traf aber nicht die Scheibe, sondern etwas ganz anderes.
“Aua!”, riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken. Erschrocken blickte Rory Logan an. Er war nach hinten getaumelt und hielt sich seine Nase.
“Das tut mir Leid, Logan. Wirklich. Ich hab nicht mit dir gerechnet.”
“Ach nein? Und wiese klopfst du dann an mein Fenster?” Logans Grinsen war etwas schief, weil seine Nase ihm noch wehtat.
“Ich wollte zu dir, aber du hast nicht aufgemacht.”
“Das kann daran gelegen haben, dass ich schon tief und fest geschlafen hab.”
“Um diese Uhrzeit?”
“Warum denn nicht?”
“Du schläfst doch sonst nie um diese Uhrzeit?”
“WeiÃt du meine Freundin hat mir mal einen Vortrag darüber gehalten, wie unverantwortlich es doch ist, um diese Uhrzeit noch nicht zu schlafen, und das am Wochenende.”
“Da muss ich deiner Freundin aber Recht geben.”, lächelte Rory. “Kannst du mir reinhelfen?”
“Natürlich. Sonst ist das ja immer mein Part.” Logan reichte ihr eine Hand durchs Fenster. Irgendetwas war los mit Rory. So gestrahlt hatte sie noch nie. Jedenfalls nicht seit er sie kannte. Und ihre Stimme klang auch ganz verändert, so fröhlich. Nicht wie die ganze letzte Woche, so als ob sie eine Erkältung hätte. Das konnte nur eins bedeuten.
“Da hast du Recht.” Rory stieg auf das Fensterbrett, verharkte sich allerdings mir dem Fuà im Efeu und hing fest. Sie zog und zerrte daran, mit Unterstützung von Logan, und nach kurzem war Rorys Fuà wieder frei, allerdings fiel sie mit voller Wucht durch das Fenster und auf Logan drauf.
“Nicht so stürmisch, Miss Gilmore. Was ist denn überhaupt passiert, dass du in aller herrgottsfrühe zu mir kommst?” Rory stemmte sich hoch und wollte von ihrem Freund runtergehen, aber Logan hielt ihre Handgelenke fest.
“Bleib doch hier.” Er grinste, wie er hoffte, verführerisch.
“Würde ich gerne, aber mein Knöchel tut weh.” Das stimmte sogar. Logan hatte sofort eine sorgenvolle Miene aufgesetzt. Er half seiner Freundin, sich auf sein Bett zu setzen und streifte liebevoll Rorys Schuh von dem leicht angeschwollenem FuÃ. Er massierte ihn sanft.
“Was ist passiert, dass du um diese Zeit noch bei mir vorbeischaust?”
“Meine Mom ist aufgewacht.”, rief sie glücklich, anscheinend tat ihr der Fuà nicht so weh, dass er ihr die Freude vermiesen konnte.
“Das ist toll, Rory, wirklich.” Logan freute sich wirklich für seine Freundin, er hatte es nur schwer ertragen können, seine Freundin so leiden zu sehen. Aber leider hatte er ihr nicht helfen können, seine UrgroÃmutter war plötzlich gestorben. Sie war fast hundert gewesen, aber noch so rüstig, dass alle gedacht hatten, sie würde die ganze Familie Huntzberger überleben. Logan hatte sie kaum gekannt, aber seinen Eltern ahnte sie viel bedeutet und es war seine Pflicht gewesen, an der Beerdigung teilzunehmen, obwohl er sich viel lieber um Rory gekümmert hätte, und das nicht nur, weil ihr Exfreund in ihrer Nähe war, was Logan überhaupt nicht gefiel.
Rory umarmte ihn stürmisch, hatte allerdings vergessen, dass er noch ihren Fuà in seiner Hand hielt und quetschte ihn ein. Sie schrie vor Schmerz auf und fiel vom Bett, was war nur heute mit ihr los, so tollpatschig war sie doch sonst nicht. Aber sie nahm es mit Humor und fing an zu lachen, kurz darauf stimmte auch Logan mit ein. Sie setzten sich wieder aufs Bett und Logan kuschelte sich wieder in den Arm ihres Freundes.
“Danke dass du da warst. Für mich.”
“Keine Ursache. Ich wünschte nur, ich hätte mehr für dich tun können.” Rory sah ihn an und lächelte.
“Du hast schon genug für mich getan.” Sie richtete sich etwas auf und küsste ihn sanft. Sie war immer noch aufgedreht, und das war eine sehr gute Sache, um sich wieder abzuregen. Rory intensivierte den Kuss und langsam lieÃen sie sich in die Kissen sinken, während die Schmetterlinge in ihrem Bauch einen fortgeschrittenen Gymnastikkurs absolvierten. Sie fühlte sich endlich wieder wohl und glücklich und geborgen und sie hoffte, dass dieses Gefühl noch lange anhalten würde.
Rory und das Glück
Ãberglücklich fuhr Rory nach Yale. Es war inzwischen weit nach Mitternacht, aber Rory war noch viel zu aufgedreht, um müde zu sein. Sie war, wie Jess schon ganz richtig vermutet hatte, bei Sookie gewesen. Die beste Freundin ihrer Mutter und Rory höchstpersönlich, waren zehn Minuten auf und ab gehüpft, wie damals Lorelai und Rory, als Lorelai den Heiratsantrag von Max angenommen hatte. Jackson war erst sehr verwundert gewesen, aber als er den Grund für dieses Verhalten erfahren hatte, hatte er kurzentschlossen mitgemacht. Und das war noch vergleichsweise harmlos zu der Reaktion von Stars Hollow gewesen. Wiedereinmal war die ganze halbe Stadt im Diner versammelt gewesen und hatte Lane bedrängt, ob sie irgendetwas wusste, denn sie saà ja direkt an der Quelle, nicht nur im Diner, sie war schlieÃlich auch die beste Freundin der Tochter, deren Mutter im Koma lag. Als Rory vor über vier Stunden in Stars Hollow angekommen und guter Dinge ins Diner gekommen war, hatten sich die Bewohner, so zurückhaltend, wie sie immer waren, direkt auf Rory gestürzt. Als Rory freudestrahlend verkündet hatte, dass Lorelai - dank Jess - wieder aufgewacht sei, waren sich alle überglücklich in die Arme gestürzt. So gefreut hatten sie sich nicht mal, als endlich das Geld für die Plane für die wiederaufzubauende Brücke endlich zusammengesammelt war und die Bauarbeiten nach zehn Jahren beginnen konnten. Babette war über die Theke gehüpft und hatte den armen Kirk erbarmungslos mitgeschleift. Danach hatte ihn Miss Patty huckepack genommen, und dann hatten sie alle geschlossen Taylors Laden gestürmt und waren nach Hause gerannt, um alle verfügbaren Alkoholreste aufzutreiben. In dem allgemeinen Getümmel hatte Rory noch schnell Lane über die Einzelheiten aufgeklärt und war dann weiter zu Sookie gefahren, um ihr die freudige Nachricht mitzuteilen, hatte aber noch mitbekommen, wie die heranstürmenden Bewohner angefangen hatten, eine Bowle aus allem möglichen Alkohol zusammenzumixen. Rory hatte geseufzt. Die Stadt war wirklich verrückt, aber auch hilfsbereit und nett und zuverlässig. Rory würde in keiner anderen Stadt wohnen wollen, dafür hatte sie die Leute alle viel zu lieb gewonnen. Es war die richtige Entscheidung von Lorelai gewesen, ihre Eltern zu verlassen und hierher zu ziehen. Ansonsten wäre Lorelai nie im Leben so glücklich geworden, wie sie es hier war, und Rory hätte kein so unbeschwertes Leben gehabt. Rory mochte ihre GroÃeltern, sehr viel mehr als ihre Mutter es tat, wahrscheinlich, aber die kurze Zeit, die sie bei ihnen gewohnt hatte, hatte Rory einen guten Einblick in das Leben gegeben, dass Lorelai so gehasst hatte, und Rory verstand genau warum. Ihre GroÃeltern meinten es nur gut, das war klar, aber es war eine andere Zeit gewesen, in der sie aufgewachsen waren und auf Dauer konnte das einfach nicht gut gehen, nicht mal mit jemandem, der so sanftmütig wie Rory war. Auf Abstand, einmal die Woche, konnte man sehr gut mit ihren GroÃeltern aufkommen, aber auf Dauer war das schlichtweg unmöglich, dazu waren Emily und Richard einfach zu sehr in ihren Traditionen festgefahren.
Rory hatte das Auto vor Sookies Haus geparkt und wollte gerade aussteigen, als ihr Blick auf das Handy auf dem Beifahrersitz gefallen war. Erschrocken war ihr eingefallen, dass sie ihre GroÃeltern noch gar nicht informiert hatte. Sookies hatte wohl noch zehn Minuten warten müssen, denn Rory hätte schon gewählt.
“La maison de la famile Gilmore.”, hatte sich eine Frauenstimme gemeldet.
Na toll, schon wieder ein neues Hausmädchen, und dann auch noch ein französisches. Rory hatte geseufzt und ihre Französischkenntnisse zusammengekramt.
“Bonjour. Je suis Rory Gilmore, la grandefille de Mme et M Gilmore. Je veux parler avec ma grandmère. C’est possible?”
“Naturelement. Vous pouvez attendre une minute?”
“Oui.” Rory hatte gehört, wie der Hörer weggelegt worden war und war erleichtert gewesen, dass ihr Französisch ausgereicht hatte, um dem Hausmädchen mitzuteilen, dass sie mit ihrer GroÃmutter hatte sprechen wollen.
“Ja bitte?”
“Grandma? Hier ist Rory.”
“Rory?”, hatte Emily alarmiert gefragt. “Ist irgendwas mit Lorelai?”
“Ja. Mom ist aufgewacht.”
“Wirklich? Das ist ja wunderbar!”, hatte Emily beinahe ins Telefon geschrieen. “Richard? Lorelai ist aufgewacht!”
“Das ist ja wunderbar, Emily.”, hatte Rory Richard aus dem Wohnzimmer gehört. Die Freude war in beiden Stimmen zu erkennen gewesen.
“Alles weitere erfahrt ihr morgen. Ich muss jetzt auflegen.” Rory hatte ihr Handy weggelegt und war zu Sookies Haus gestürmt.
Erleichtert seufzte Rory, als die schattenhaften Umrisse des nächtlichen Yales vor ihr aufgetaucht waren. Sie hatte schon befürchtet, dass sie einen Unfall bauen würde, was beinahe auch passiert war, als sie ausersehen auf die Gegenfahrbahn gekommen war, aber sie hatte es gerade noch rechtzeitig bemerkt und war wieder auf die richtige Seite gefahren.
Rory fühlte sich schon ganz besoffen vor Glück, so glücklich war sie noch nie gewesen. Nur glücklich und erleichtert. Sonst hatte jedes Glück in ihrem Leben irgendeinen Beigeschmack gehabt, als die Collegezusagen kamen, wusste sie, dass sie sich entscheiden musste, als sie zum ersten Mal mit Dean geschlafen hatte, hatte Lorelai ihr ins Gewissen geredet, bei Rorys ersten Kuss mit Dean hatte sie überhaupt nichts von ihm gewusst, als sie endlich mit Jess zusammenkam, war die Trennung von Dean noch so frisch. Bei der Geburt der Zwillinge, die eigentlich ein sehr freudiges Ereignis hätte sein sollen, war ihre Mutter ins Koma gefallen, aber diesmal fiel ihr beim besten Willen nichts ein, was ihr dieses Glücklichsein vermiesen könnte. Lorelai war wach und würde es auch bleiben. Dessen war sich Rory hundertprozentig sicher. Lorelai würde um nichts in der Welt freiwillig die Zwillinge verlassen... und Luke... und Rory. Sie wollte schlieÃlich endlich glücklich werden, sie hatte lange genug darauf gewartet.
Rory war so übermütig, dass sie an ihrem Gurt riss und ihn plötzlich in der Hand hatte, die Schnalle aber immer noch festgemacht war. Mit einer wegwerfenden Handbewegung öffnete Rory die Autotür. Sie würde sich morgen um dieses Problem kümmern. Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr allerdings, dass es schon längst morgen war. Aber konnte man drei Uhr wirklich schon als morgen bezeichnen? Es war doch erst morgen, wenn die Sonne aufgegangen war und man eine Tasse von Lukes Kaffee in der Hand hatte, zumindest hatte Lorelai das immer gesagt.
Leise ging sie über den dunklen Campus. Sie steuerte nicht ihr Wohnhaus an, sie wollte zu einem anderen. Rory wäre viel zu aufgedreht, um jetzt einfach einzuschlafen und sie wusste schon das perfekte Mittel, um sich abzulenken. Zwei Minuten später war sie am Ziel angekommen. Leise klopfte sie an ein Fenster. Als sich nach einer Minute nichts rührte, klopfte sie lauter. Das konnte doch nicht wahr sein! Er würde doch nicht schon schlafen. Rory blickte zum Eingang des Wohnhauses. Sollte sie doch die Vordertür benutzen? Aber er tat es schlieÃlich auch nicht, jedenfalls nicht in der Nacht.
Während dieser Ãberlegungen hatte sie weitergeklopft, aber nicht bemerkt, wie sich das Fenster plötzlich geöffnet hatte. Rory hatte gerade wieder beschwingt ausgeholt, traf aber nicht die Scheibe, sondern etwas ganz anderes.
“Aua!”, riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken. Erschrocken blickte Rory Logan an. Er war nach hinten getaumelt und hielt sich seine Nase.
“Das tut mir Leid, Logan. Wirklich. Ich hab nicht mit dir gerechnet.”
“Ach nein? Und wiese klopfst du dann an mein Fenster?” Logans Grinsen war etwas schief, weil seine Nase ihm noch wehtat.
“Ich wollte zu dir, aber du hast nicht aufgemacht.”
“Das kann daran gelegen haben, dass ich schon tief und fest geschlafen hab.”
“Um diese Uhrzeit?”
“Warum denn nicht?”
“Du schläfst doch sonst nie um diese Uhrzeit?”
“WeiÃt du meine Freundin hat mir mal einen Vortrag darüber gehalten, wie unverantwortlich es doch ist, um diese Uhrzeit noch nicht zu schlafen, und das am Wochenende.”
“Da muss ich deiner Freundin aber Recht geben.”, lächelte Rory. “Kannst du mir reinhelfen?”
“Natürlich. Sonst ist das ja immer mein Part.” Logan reichte ihr eine Hand durchs Fenster. Irgendetwas war los mit Rory. So gestrahlt hatte sie noch nie. Jedenfalls nicht seit er sie kannte. Und ihre Stimme klang auch ganz verändert, so fröhlich. Nicht wie die ganze letzte Woche, so als ob sie eine Erkältung hätte. Das konnte nur eins bedeuten.
“Da hast du Recht.” Rory stieg auf das Fensterbrett, verharkte sich allerdings mir dem Fuà im Efeu und hing fest. Sie zog und zerrte daran, mit Unterstützung von Logan, und nach kurzem war Rorys Fuà wieder frei, allerdings fiel sie mit voller Wucht durch das Fenster und auf Logan drauf.
“Nicht so stürmisch, Miss Gilmore. Was ist denn überhaupt passiert, dass du in aller herrgottsfrühe zu mir kommst?” Rory stemmte sich hoch und wollte von ihrem Freund runtergehen, aber Logan hielt ihre Handgelenke fest.
“Bleib doch hier.” Er grinste, wie er hoffte, verführerisch.
“Würde ich gerne, aber mein Knöchel tut weh.” Das stimmte sogar. Logan hatte sofort eine sorgenvolle Miene aufgesetzt. Er half seiner Freundin, sich auf sein Bett zu setzen und streifte liebevoll Rorys Schuh von dem leicht angeschwollenem FuÃ. Er massierte ihn sanft.
“Was ist passiert, dass du um diese Zeit noch bei mir vorbeischaust?”
“Meine Mom ist aufgewacht.”, rief sie glücklich, anscheinend tat ihr der Fuà nicht so weh, dass er ihr die Freude vermiesen konnte.
“Das ist toll, Rory, wirklich.” Logan freute sich wirklich für seine Freundin, er hatte es nur schwer ertragen können, seine Freundin so leiden zu sehen. Aber leider hatte er ihr nicht helfen können, seine UrgroÃmutter war plötzlich gestorben. Sie war fast hundert gewesen, aber noch so rüstig, dass alle gedacht hatten, sie würde die ganze Familie Huntzberger überleben. Logan hatte sie kaum gekannt, aber seinen Eltern ahnte sie viel bedeutet und es war seine Pflicht gewesen, an der Beerdigung teilzunehmen, obwohl er sich viel lieber um Rory gekümmert hätte, und das nicht nur, weil ihr Exfreund in ihrer Nähe war, was Logan überhaupt nicht gefiel.
Rory umarmte ihn stürmisch, hatte allerdings vergessen, dass er noch ihren Fuà in seiner Hand hielt und quetschte ihn ein. Sie schrie vor Schmerz auf und fiel vom Bett, was war nur heute mit ihr los, so tollpatschig war sie doch sonst nicht. Aber sie nahm es mit Humor und fing an zu lachen, kurz darauf stimmte auch Logan mit ein. Sie setzten sich wieder aufs Bett und Logan kuschelte sich wieder in den Arm ihres Freundes.
“Danke dass du da warst. Für mich.”
“Keine Ursache. Ich wünschte nur, ich hätte mehr für dich tun können.” Rory sah ihn an und lächelte.
“Du hast schon genug für mich getan.” Sie richtete sich etwas auf und küsste ihn sanft. Sie war immer noch aufgedreht, und das war eine sehr gute Sache, um sich wieder abzuregen. Rory intensivierte den Kuss und langsam lieÃen sie sich in die Kissen sinken, während die Schmetterlinge in ihrem Bauch einen fortgeschrittenen Gymnastikkurs absolvierten. Sie fühlte sich endlich wieder wohl und glücklich und geborgen und sie hoffte, dass dieses Gefühl noch lange anhalten würde.