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So geschafft, der neue Teil ist da! Danke MaryKris!
Jetzt viel Spaà beim Lesen und nachher bitte fleiÃig Fb geben :biggrin:
10. Wer nicht tanzt, der nicht gewinnt!
Jess seufzte lustlos, als er in das Hemd seines Anzuges schlüpfte und die Krawatte in die Hand nahm. Wer von diesen Yale- Leuten war nur auf die Idee gekommen, einen Weihnachtsball zu veranstalten? Er hatte gedacht, diesen ganzen Zirkus nach dem 24. hinter sich zu haben. Er hatte ein Gucci- Armband für Sheila gekauft und es so eingerichtet, dass er am Weihnachtsabend arbeiten musste.
Ja, sein Chef hatte den glorreichen Einfall gehabt, dass die Inventur frühzeitig beginnen musste, damit man zum neuen Jahr auch sicher fertig war, da machte er auch vor dem Heiligen Abend nicht halt. Doch diese Schicht hatte Jess mit Freude übernommen, so hatte er eine Ausrede nicht feiern zu müssen.
Er hatte ihr sein Geschenk überreicht und sich auf den Weg in den Buchladen gemacht. Damit war Weihnachten für ihn beendet..... so hatte er zumindest gedacht.
Gestern früh hatte das Telefon geklingelt und eine aufgeregte Sheila hatte ihm von dem Ball erzählt und was für eine tolle Idee dieser doch sei. Alle Studenten von Yale würden extra von Zuhause wieder zur Uni fahren, um daran teilzunehmen.
Natürlich wurde erwartet, dass jeder in Begleitung erschien und dass sollte dann Jessâ Part sein.
Fast hätte er sofort abgelehnt, denn es gab schlieÃlich nichts, dass er mehr hasste als einige Stunden seines Lebens mit diesen eingebildeten, reichen Snobs zu vergeuden â und das im Anzug!
Doch dann war ihm etwas eingefallen, das seine Meinung änderte. Rory würde auch dort sein, und sie würde erwarten, dass er Sheilas Begleiter sein würde. Ging er also nicht, sähe es so aus, als könne er mit dieser Art von Lebensstil, der jetzt schlieÃlich auch Rorys war, nichts anfangen. Sie würde bestimmt keinen Freund wollen, der sie zu solchen Veranstaltungen nicht begleitete. Doch was ihn persönlich noch viel mehr motivierte dort hinzugehen, war seine Neugier auf Rorys Begleitung. Mit wem sie wohl auf den Ball ging?
Naja, er würde es gleich wissen, mit einem letzten Blick in den Spiegel, verlieà er die Wohnung...
Sheila und Jess betraten den riesigen Ballsaal, in dessen Mitte ein festlich geschmückter Christbaum stand. Ãberall im Raum hingen goldene Sterne von der Decke. Die Band spielte Lieder, zu denen man nur tanzen konnte, wenn man so einen albernen Tanzkurs besucht hatte. Jess machte ein mürrisches Gesicht, das war alles gar nicht nach seinem Geschmack.
âWollen wir tanzen?â, Sheila strahlte ihn an.
âNein, ich kann nicht tanzen. Ich hole uns mal etwas zu trinken.â, damit drehte er sich um und verschwand in der Menge.
Ohne Alkohol würde dieser Abend wohl kaum zu ertragen sein, also begab er sich zur Getränkeausgabe. Genervt rollte Jess die Augen, als er die Masse an Menschen vor sich anstehen sah. Es würde ewig dauern, bis er zu seinem Drink kam.
Er nutzte die Wartezeit um sich nach Rory umzusehen. Wo steckte sie nur? Sie war doch nicht etwas in Stars Hollow geblieben, dann wäre er ja völlig umsonst auf diesem Fest.
Doch da sah er sie, mitten auf der Tanzfläche, sie trug ein schwarzes Samtkleid mit gelben Trägern und Saum. Die Haare hatte sie hochgesteckt. Sie sah noch schöner aus als sonst.
Gespannt wartete Jess darauf, dass sie sich drehte, damit er ihren Tanzpartner von vorne sah.
Es traf ihn wie ein Schlag! Sie war doch tatsächlich mit Nick T. Russell hier.
Was fand sie nur an diesem Kerl? Gut, er war Buchautor, doch was musste man dafür schon können, ein bisschen Geschichten ausdenken konnte schlieÃlich jeder.
âEntschuldigung Sir?â
Jess drehte sich schnell um, er hatte nicht bemerkt wie lange er Rory angestarrt hatte, nun war er bereits an der Reihe.
âEin Glas Sekt und einen Cognac bitte.â
âEs tut mir leid, wir haben nur Sekt, Wein und Bowle. Die ist eine Schulveranstaltung, es gibt hier keinen hochprozentigen Alkohol.â
Na der Abend wurde ja immer besser...
âDann zwei Sekt!â
Kaum hatte Jess die Getränke, begann die Band ein langsames Lied zu spielen und er sah fassungslos zu, wie dieser Nick sich enger an Rory presste und seine Hand langsam ihren Rücken hinunter gleiten lieÃ.
Jetzt reichte es, schnell stellte Jess die beiden Gläser auf einem Tisch ab und ging auf die Tanzfläche zu. Sheila hatte er in diesem Moment völlig vergessen.
âDarf ich ablösen?â, er stellte die Frage nur der Form wegen, da er Rory bereits aus Nicks Armen âbefreitâ hatte.
Der Buchautor blieb überrumpelt stehen, währen Rory und Jess schon zu tanzen begannen, dann verlieà er wütend die Tanzfläche.
Rory grinste Jess an: âSieh an, der coole Mariano kann Rumba tanzen!â
Dieser musste ebenfalls lächeln: âLiz hat mich in einen Tanzkurs gesteckt. Anfangs habe ich versucht mich zu weigern, aber du kennst ja Liz. Jeden Tag wenn ich nach Hause kam spielte sie Mozart oder Beethoven und tanzte dazu durch die Wohnung. Das ging solange, bis ich freiwillig in die Tanzschule bin um zu Hause meine Ruhe zu haben.â
Rory lachte, sie konnte sich Lukes verrückte Schwester nur allzu gut dabei vorstellen.
Plötzlich fiel ihr Blick auf Sheila, die weinend an der Eingangstür stand.
âWas ist denn mit deiner Freundin los? Am Besten du siehst mal nach ihr.â, sie deutete zur Tür.
Na klasse, gerade wenn er anfing sich zu amüsieren, musste Sheila ihm alles ruinieren.
Als Jess auf die Australierin zuging, rannte sie aus dem Saal hinaus, also folgte er ihr.
Als sie drauÃen angekommen waren schrie sie ihn an: â Du hast mich belogen, du hast gesagt du könntest nicht tanzen. Manchmal glaube ich du liebst mich überhaupt nicht!â
Jetzt wurde es Jess zuviel:
â Das tue ich auch nicht! Du wusstest von Anfang an, dass ich ein anderes Mädchen liebe, also entweder du akzeptierst das, oder wir lassen es.â
Mit einem Ruck drehte er sich um und lockerte wütend seine Krawatte. Er musste nach Hause und endlich diesen bescheuerten Anzug loswerden.